Sturm im Wasserglas | Von Felix Feistel

Ein Standpunkt von Felix Feistel.

Nicht erst seit dem 8. Januar, sondern schon seit Ende Dezember machen die Landwirte durch Proteste und Demonstrationen von sich reden. Immer wieder blockierten sie Straßen oder kamen zu Kundgebungen zusammen. Der große Protest ab dem 8. Januar, mit der Kundgebung in Berlin am 15. war schon seit Wochen angekündigt gewesen. Und es sind beeindruckende Bilder, die durch die Medien gingen. Schier endlose Kolonnen von Traktoren, welche die ganze Wut der Bauern versinnbildlichen. Und sie haben viele gute Gründe, wütend zu sein. Die jüngsten Entscheidungen der Ampel, Steuererleichterungen und Subventionen zu streichen, sowie die CO2 Steuer zu erhöhen, trifft die Landwirte hart. Es sind Mehrbelastungen im vierstelligen Bereich, die auf die einzelnen Betriebe zukommen können. Kein Wunder also, dass die Bauern auf die Straße gehen und nach Berlin ziehen. Zu ihnen gesellten sich Spediteure, Handwerker und Unternehmer, die ebenfalls von der Politik schwer gebeutelt werden. Sie alle eint ein zunehmender Leidensdruck der hausgemachten Krisen der letzten Jahre sowie eine ablehnende Haltung gegenüber der Regierung der Ampel. Und so ist eine der Kernforderungen auch jene, die Ampel solle zurücktreten.

Das jedoch ist eine gefährliche Verkürzung der Umstände, die diesen Berufsständen zu schaffen machen. Denn gerade die Landwirte standen schon vor dem Amtsantritt der Ampelregierung mit dem Rücken zur Wand.(1) Die Politik des letzten Jahres mag der sprichwörtliche Tropfen sein, der das Fass zum überlaufen bringt, sie ist aber nicht der entscheidende Auslöser der schlechten Verfassung landwirtschaftlicher Betriebe. Ein bloßer Rücktritt der Ampel wird diese daher auch nicht beheben. Auch hat sich der Bauernprotest im Vorfeld bereits selbst diskreditiert. Der Präsident des Bauernverbandes, Joachim Rukwied, distanzierte sich nämlich schon einmal prophylaktisch von dem, was er als „Spinner“ oder „Schwachköpfe“ bezeichnete, ohne diese jedoch genauer zu definieren. Umstürzlerische Fantasien seien bei dem Demonstrationen Fehl am Platz, denn man bekenne sich zur Demokratie, was bedeute, dass politische Veränderungen an der Wahlrune entschieden würden.

Schon auf das Schlagwort der Demokratie und ihre Mythen hereingefallen beraubt sich der Protest damit jeder Chance auf echte Veränderungen. Denn Demokratie bedeutet, die Macht- und Eigentumsverteilung zu verteidigen und aufrechtzuerhalten. Antidemokratisch ist damit jeder, der die absurde Eigentumskonzentration in den Händen einiger weniger Oligarchen in Frage stellt, oder die Macht von Konzernen, Stiftungen und Einzelpersonen. Wer sich für eine Herrschaft des Volkes einsetzt gilt in der Propaganda der Oligarchie bereits als Antidemokrat. Bauern-Präsident Rukwied bekennt sich damit zu einer oligarchischen Herrschaftsordnung, die Macht in wenigen Händen konzentriert, die diese gegen die Bevölkerung einsetzen. Wer glaubt, diese Zustände durch eine Wahl ändern zu können, wird vielleicht irgendwann ein böses Erwachen erleben.(2)

Was Rukwied damit meint, und was er sich von den kommenden Wahlen erhofft, erschließt sich durch ein bisschen Nachdenken. Da derzeit die Parteien SPD, Grüne und FDP in dieser Ampelkoalition zusammengepfercht sind, bleibt als Wahlalternative gar nicht so viel übrig. Die Linke kann man hier vernachlässigen, da sich diese im Wesentlichen mit den ideologischen Zielen der Ampel identifiziert, und sich Linke und ihre Sympathisanten bereits in Solidarität mit der Ampel üben.(4) Bleiben also für die Wahl nur noch die CDU und die AfD übrig. Es ist ziemlich ausgeschlossen, dass eine dieser Parteien Deutschland in Zukunft alleine regieren wird. Also ist die Hoffnung des Bauern-Präsidenten wohl eine Koalition aus diesen beiden Parteien.

Nehmen wir also mal an, diese käme zustande. Was sollte sich dann, bei einer Vereinigung der Parteien von Friedrich-Blackrock-Merz und Alice-Goldman-Sachs-Weidel verändern? Es ist lediglich zu erwarten, dass diese beiden Parteien Deutschland, und damit auch die Bauern, noch schneller und rücksichtsloser dem internationalen Finanzkapital ausliefern, als die anderen Parteien. Denn daher kommen Friedrich Merz und Alice Weidel. Zudem hat die CDU noch vor der Ampel in einer ewigen Großen Koalition Deutschland regiert, und die ewige CDU-Kanzlerin Angela Merkel, hat die Zustände, an welche die Ampel nur anknüpft, erst geschaffen. Merkel hat Deutschland dem Finanzkapital zum Fraß vorgeworfen, hat die Armut gefördert und auch ohne Hilfe der Grünen bereits den Weg in Richtung Klimapolitik eingeschlagen. Zudem wurden die Maßnahmen gegen eine Pandemie, die es nie gab, bereits unter Merkel eingeführt, und auch später von der CDU immer unterstützt. Diese Maßnahmen waren es, die viele Unternehmer in enorme Schwierigkeiten gebracht haben. Die Ablösung durch die Ampel hat an all dem überhaupt nichts geändert, und auch die AfD wird an dieser Situation nichts ändern, zumindest nicht zum Positiven. Wahlen ändern nämlich absolut nichts, zumindest nicht zu Gunsten der Bevölkerung.(5)

Worunter die Landwirte, ebenso wie alle anderen Menschen eigentlich leiden, ist nicht die Ampel an sich. Diese ist nur der Handlanger für das internationale Finanzkapital, genau so, wie jede andere Regierung, und das betrifft auch und gerade die AfD. Dieses Kapital hat es darauf abgesehen, die eigenen Profite immer weiter zu erhöhen, und die eigene Macht auszubauen. Schon seit Jahren klagen die Landwirte über die schlechten Bedingungen. Denn die Discounter und Supermärkte haben eine solche Marktmacht, dass sie den Landwirten die Preise diktieren können, und diese Preise sollen dabei natürlich schön niedrig sein, anderenfalls sänken die Gewinne der Ketten. So klagen beispielsweise Milchbauern schon seit Jahren, dass sie ihre Milch zu Schleuderpreisen verkaufen müssen, die kaum die Kosten für die Erzeugung der Milch decken.

Auch sind Landwirte gezwungen, auf großen Flächen Energiepflanzen wie Mais, oder Massenware wie Weizen anzubauen, und diese zu Weltmarktpreisen zu handeln. Diese werden aber nicht nach Bedarf festgesetzt, sondern von einer pseudoelitären Kaste nach eigenem Nutzen. Zudem kaufen seit Jahren Großinvestoren immer mehr landwirtschaftliche Flächen und Betriebe auf, sodass diese mit weniger Personal bewirtschaftet werden können.(6) Der Bauernverband wirkt hierbei übrigens tatkräftig mit, und verhindert Gesetze, die diesen Ausverkauf verhindern könnten. Denn einige der Lobbyisten stecken mit den Konzernen unter einer Decke. Immer weniger Landwirte arbeiten damit auf ihrem eigenen Grund und Boden, sie sind abhängig vom Verpächter, und viele müssen sich durch Kredite finanzieren.

Hinzu kommt die Abhängigkeit von großen Chemiekonzernen. Diese produzieren das hybride Saatgut, das viele Bauern verwenden, um standardisierte Einheitssorten auszusäen. Da diese aber schwach, und die Böden zudem übernutzt sind, müssen sie zusätzlich Kunstdünger und Pestizide bei denselben Konzernen kaufen. Die Bauern befinden sich, und das weltweit, damit schon lange in der Abhängigkeit von großen Chemiekonzernen, was mit entsprechenden, zusätzlichen Kosten verbunden ist. Die Politik der Ampel bringt mit ihren Subventionskürzungen und Steuererhöhungen das Fass lediglich zum Überlaufen. Sie ist damit der Erfüllungsgehilfe des internationalen Finanzkapitals.

Denn dieses bläst, und das schon seit Jahren, zum ultimativen Angriff auf die Landwirtschaft. Bereits seit 2022 protestieren die Bauern in den Niederlanden gegen die Politik der niederländischen Regierung, die tausende Betriebe aufgrund der Stickstoffemissionen zwangsweise schließen will. Die landwirtschaftliche Nutzfläche soll dann stillgelegt werden, angeblich, um den Klimawandel und die Umweltverschmutzung zu bekämpfen. Allerdings werden diese Flächen oft dem Wohnungsbau zugeführt, oder dem Aufbau von Solarkraftwerken.(7) (8)

Bauern, die ihre Betriebe freiwillig aufgeben, sollen dafür entschädigt werden. Diejenigen, die gezwungen werden, gehen hingegen leer aus. Entscheidet man sich für die Entschädigung, dann verpflichtet man sich jedoch dazu, im ganzen Raum der EU nie wieder als Landwirt tätig zu sein. Ähnlich gehen die Regierungen in Großbritannien und den USA vor. Auch hier werden Bauern mit Geld dazu animiert, ihre Betriebe aufzugeben und ihren Beruf an den Nagel zu hängen. Die Anzahl der Bauern soll auf diese Weise drastisch reduziert werden, und mit ihnen der Bestand an Nutztieren, sowie die landwirtschaftlichen Flächen. Und das bei einer wachsenden Weltbevölkerung, die ernährt werden soll. Das wirft die Frage auf, wie die Zukunft der Ernährung aussehen soll.

Diese soll weitgehend ohne Landwirte stattfinden.(9) Stattdessen drängen US-amerikanische Megakonzerne auf den Markt. Sie haben in Laborfleisch investiert, und stehen bereit, den Ausfall der Ernährung zu kompensieren. Hinzu kommt die Idee des Vertikal-Farmings, das die Landwirtschaft in große Fabrikhallen verlegen will, unter vollkommener Kontrolle der Umwelt. Unter künstlichem UV-Licht sollen dann die Pflanzen auf einem Plastik-Granulat hochgezüchtet werden, beträufelt mit Nährstofflösungen, jedoch ohne Pestizide, sodass man das Ergebnis hinterher sogar noch mit dem Biosiegel veredeln kann.

Auch große Investoren wie Blackrock oder Oligarchen wie Bill Gates finanzieren den Umbau der Landwirtschaft schon seit Jahren. Sie stehen hinter dem Laborfleisch und haben in neues, gentechnisch verändertes Saatgut investiert, das angeblich „klimafest“ sein soll. Tatsächlich geht es aber um die Patente, die den entsprechenden Inhabern eine lebenslange Macht über die Landwirtschaft garantieren. Auch Insekten werden als Alternative zum Fleisch angepriesen, und diese werden bereits von ausländischen Unternehmen gezüchtet und in die EU eingeführt, trotz extremer, gesundheitlicher Bedenken.(10)

Bill Gates finanziert zudem die Digitalisierung der Landwirtschaft. Auch die Rockefeller-Stiftung hat sich in einem Papier, das bereits im Jahr 2020 veröffentlicht wurde für eine Digitalisierung der Landwirtschaft ausgesprochen. Diese solle eine bessere Versorgung der Menschen über Online-Plattformen ermöglichen. Da ist es praktisch, dass Bill Gates bereits in den Online-Händler Picnic investiert hat, der eine Art digitalen Supermarkt darstellt. Über solche Plattformen soll nach den Vorstellungen der Oligarchie in Zukunft der ganze Handel ablaufen. Auch Amazon ist bereits auf diesem Gebiet aktiv, und hat einen Lebensmittel-Versand eröffnet.(11) Die internationalen Techkonzerne und Oligarchen versuchen also, auch die Lebensmittelverteilung unter ihre Kontrolle zu bringen. Konsequenterweise erlebten die niederländischen Ableger von Picnic im Zuge der Bauernproteste eine Reihe von Brandanschlägen.

Bei all dem geht es nicht so sehr um die Zukunft der Ernährung, sondern um Macht und Geld. Denn die Digitalisierung auch der Landwirtschaft garantiert einen Wachstumsmarkt für die Tech- und Agrarkonzerne, und damit letztlich für die Investoren wie Blackrock und Bill Gates. Drohnentechnik, Kameras, intelligente Maschinen, Künstliche Intelligenz, Verteilung über die Online-Plattformen, all das ermöglicht neue Absatzchancen, neue Gewinne und stärkere Kontrolle und Machtkonzentration. Bauern, die dezentral leben und arbeiten, sowie Privatpersonen, die Tiere halten, stören da nur. Konsequenterweise gehen die Verantwortlichen gegen diese vor. So wird immer wieder die private Tierhaltung unter dem Vorwand der Gesundheitsvorsorge angegriffen. Denn wer zuhause Hühner hält, der leiste der Vogelgrippe Vorschub, so die Argumentation. Den Landwirten hingegen wird unter dem Vorwand der Bekämpfung des Klimawandels oder der Umweltverschmutzung die Arbeit so erschwert, dass sie irgendwann aufgeben müssen.

Ihr Verschwinden ist gewollt, und das nicht von der deutschen Bundesregierung, sondern von dem internationalen Finanzkapital, das tatsächlich die Macht innehat. Denn bei dem Ausbau von Macht und Kontrolle stehen die Bauern schlicht im Weg. Sie müssen weg, um die Zentralisierung, die Eigentums- und Machtkonzentration durchsetzen zu können. Die Politik der Ampel ist daher keine ideologische Fehlleistung einiger weniger Politiker, sie ist eine gezielte Zerstörung der Landwirtschaft, um sie dem internationalen Kapital auszuliefern, und diesem die Metastasierung hinein in jeden Winkel der Lebensmittelversorgung zu ermöglichen.(12)

Dies kann durch eine Wahl nicht geändert werden. Denn auch die CDU und die AfD sind Vertreter des Großkapitals. Man muss sich nur einmal oberflächlich mit der AfD beschäftigen um zu erkennen, was unter einer Regierung, an der diese Partei beteiligt ist, droht: Noch mehr Privatisierung zugunsten des Großkapitals, noch mehr Sozialabbau, noch mehr Repression. Auch an der großzügigen Subventionierung der Rüstungsindustrie zulasten des Rests der Bevölkerung würde die AfD nichts ändern. Sie steht für eine starke Armee, für Aufrüstung, für eine Wehrpflicht, und natürlich für den internationalen Finazindustriellen- und Rüstungskomplex. Das bedeutet auch unter einer AfD: Sparen zugunsten des Kapitals und Zulasten der Menschen hierzulande, und dies würde auch zulasten der Bauern gehen.

Nicht die Politik ist der Feind der Menschen, sondern ein ganzes, kapitalistisches System, dessen Akteure bereits die Macht innerhalb der Staaten übernommen haben, wie Klaus Schwab, Gründer des World Economic Forum (WEF) ja auch ganz offen zugegeben hat. Dieses kapitalistische System führt strukturell zu einer immer weiteren Konzentration von Vermögen, und damit verbunden von Macht, in den Händen immer weniger Menschen. Dieser Kapitalismus hat die Oligarchen wie Bill Gates, die Finanzkonzerne wie Blackrock, State Street und Vanguard, sowie die Megamonopolkonzerne wie Nestlé oder Unilever hervorgebracht, die, getreu der kapitalistischen Logik, nach immer stärkerer Vermögenskonzentration streben, und ihre ökonomische und politische Macht dazu nutzen, genau das durchzusetzen. Dieser Kapitalismus hat auch die Klimaagenda hervorgebracht, die genutzt wird, um genau diese Monopolisierung zu erreichen.

Der Kapitalismus ist es auch, der periodisch Krisen hervorbringt, unter denen die Menschen, und eben auch die Landwirte leiden, weil durch sie die Preise steigen, gleichzeitig aber auch die Armut zunimmt, sodass sich immer weniger Menschen die steigenden Preise leisten können. Das kapitalistische System liefert die Lebensmittelproduktion einem ominösen Markt aus, und unterwirft sie daher dem Konkurrenzkampf, der zu Preisdumping, Höfesterben, und in der Folge das Eindringen des Finanzkapitals in diesen Bereich führt. Auch die Saatgutkonzerne mit ihren zerstörerischen Hybridsamen, Pestiziden und Kunstdüngern sind Teil dieses internationalen Kapitals, das nach mehr Kontrolle und Macht strebt. Letztere zerstören zudem die Böden und die Natur, was dazu führt, dass die Erträge sinken. Der Kapitalismus erfordert aber eine Massenproduktion ohne Rücksicht auf die Umwelt. Denn nur durch Masse kann man im Kapitalismus konkurrieren. Auch als Landwirt ist man also dazu gezwungen, so viel wie möglich anzubauen, und auch zu ernten, sodass man auf dem Markt mithalten, und seine Kosten decken kann. Die Qualität der Ware ist dabei zweitrangig.

Wie die Äußerungen des Bauernpräsidenten deutlich machen richten sich die Proteste aber gerade nicht gegen das System, in dem die Bauern, wie alle anderen auch, gefangen sind, und das sie strukturell und systematisch zerstört. Stattdessen beschäftigt man sich mit einem oberflächlichen Kulturkampf, in dem einzelne Maßnahmen, wie eben die CO2 Steuer, oder vermeintlich links-grüne Ideologien wie das Gendern, oder die Klimapolitik bekämpft werden. Gleichzeitig meint man, mit der Wahl anderer Parteien diese ideologischen Absurditäten beenden zu können. Dieser Kulturkampf ist aber in dem kapitalistischen System eingepreist. Auch eine Niederlage der Ideologen in diesem Kampf führt zu keiner echten Veränderung. Denn der Kulturkampf ist ein Mittel der Ablenkung, der Beschäftigung mit Nebensächlichkeiten.

Mal ganz davon abgesehen, dass die angeblich linken Parteien wie Grüne und SPD heutzutage für Militarismus, für das Kapital, und gegen die Menschen eintreten, und damit alles andere als links, ja sogar ganz und gar rechts im klassischen Sinne sind, ist der Kampf von rechts gegen links nichts als eine Ablenkung vom Wesentlichen. Denn im Hintergrund bereiten alle Parteien, ob Grüne oder AfD, den Krieg vor, indem sie Aufrüstung und Wehrpflicht vorantreiben. Sie treten für eine Auslieferung des Landes an das Kapital ein, sie treten für digitale Diktatur in Form von Digitaler Identität, Digitaler Zentralbankenwährung, Digitalen Impfzertifikaten, Überwachung im öffentlichen Raum, sowie im Internet ein.(13)

Der Rücktritt einzelner Parteien, sowie eine Neuwahl werden an diesen Umständen nichts ändern. Selbst eine Rücknahme der Maßnahmen wird nur ein taktischer Rückzug sein. Schon jetzt steht fest, dass das Kapital schon bald zum nächsten Angriff blasen würde. Es geht gar nicht anders, da der Expansions-und Wachstumszwang fester Bestandteil des Kapitalismus ist, und deswegen unvermeidlich. Die Konzerne und Oligarchen müssen immer mehr Macht und Reichtum konzentrieren, da das System so funktioniert, und diese Zwänge strukturell und systematisch hervorbringt. Daher stehen die Landwirte selbst bei einem Erfolg bald wieder unter Druck, selbst wenn sich die Regierung ändert. Damit ist auch die Wahl einer rechten Partei wie der AfD keine echte Alternative, wie sich  schon in vielen anderen Ländern wie Italien, Schweden oder Argentinien gezeigt hat. (14)

An die echten Ursachen der Probleme trauen sich auch die protestierenden Landwirte nicht heran, wie das Bekenntnis zu Demokratie und gegen „Spinner“ deutlich zeigt. Denn unter dieser Demokratie ist eben jene herrschende Ordnung, jenes kapitalistische System zu verstehen, das Oligarchen und Monopole hervorbringt und die Politik in allen Ländern bestimmt, die sie unter ihre Kontrolle bringen können. Wer sich für diese Demokratie ausspricht, der unterstützt die Macht und unterwirft sich dieser. Er tritt maximal als Bittsteller an den Sklavenhalter auf, der allerdings kein Interesse hat, irgendwelche echten Zugeständnisse zu machen, die seine Macht gefährden würden. Diese Macht in Frage zu stellen wäre allerdings der erste, unvermeidbare Schritt, wollte man nachhaltig für bessere Verhältnisse für die Landwirte, oder gleich für alle Menschen eintreten.

Der Kulturkampf, in den sich die neuesten Proteste ergehen, lenkt allerdings davon ab, dass wir es hier mit einem Klassenkampf von oben zu tun haben. Statt rechts gegen links aufzuhetzen und sich in sinnlosen Wortgefechten oder auch Schlägereien gegeneinander aufzureiben, wäre es notwendig, den Klassenkampf, der von oben geführt wird, zu kämpfen, und zwar vereint. Denn Klassenkampf, das bedeutet, dass eine kleine Kaste, der das Meiste auf dieser Welt gehört, ihre Macht und ihren Reichtum dazu nutzen, um auch noch den Rest unter ihre Kontrolle zu bringen. Dem gegenüber stehen die restlichen 99 Prozent, denen nichts gehört, und die davon leben, ihre Arbeitskraft, und damit ihr Leben eben an jene Wenigen zu verkaufen, die dafür jedoch immer weniger zahlen und in Zukunft dank Digitalisierung und KI ohnehin auf die meisten verzichten wollen.

Es wäre also notwendig, statt vermeintliche Spinner von Demonstrationen auszuschließen, sich zusammenzuschließen, um gemeinsam gegen die übergriffige Oligarchie vorzugehen. Eine gemeinsame Basis wäre dafür notwendig. Natürlich, die Abschaffung der COSteuer käme allen zugute, und auch sinkende Kosten für die Landwirte würden deren Überleben sichern und wären damit von Vorteil für alle. Doch greifen diese Ansätze viel zu kurz, da sie die strukturellen Ursachen nicht beseitigen, sondern sich in Symptombekämpfung erschöpfen. Sie beenden nicht die Herrschaft von  Finanzkonzernen über die landwirtschaftliche Nutzfläche, die Macht der Chemiekonzerne über das Saatgut, die damit einhergehende Umweltzerstörung und den Konkurrenzkampf und Dumpingwettbewerb, dem alle Menschen, nicht nur die Landwirte ausgesetzt sind.

Diese zu beenden scheint von den Veranstaltern nicht gewollt zu sein. Es erweckt mehr den Anschein, dass es sich hier um eine konzertierte Aktion eben jenes Finanzkapitals handelt, das auf eine Machtübernahme mittels AfD hinarbeitet. Denn der Präsident des Bauernverbandes, Joachim Rukwied, ist nicht nur Funktionär in verschiedenen Organisationen und Konzernen wie Südzucker, sondern sitzt auch im Vorstand der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).(15) In deren Verwaltungsrat finden sich auch Namen wie Robert Habeck, Christian Lindner, Annalena Baerbock und Cem Özdemir, also all jene Politiker, gegen deren Politik die Proteste gerichtet sind.(16) Insgesamt hat er im Jahr 2020 Recherchen von Monitor zufolge durch seine Aufsichtsratsposten Einnahmen in Höhe von 167.000 Euro erzielt, und ist damit nicht gerade der Vertreter des kleinen Mannes.

Auch die Verwicklung von Landwirtschaftslobbyisten mit großen Konzernen zeigt, dass einige Bauern vom Ausverkauf der Landwirtschaft eher profitieren. Sie machen also gemeinsame Sache mit dem Kapital, anstatt sich wirklich für die Belange der Landwirte einzusetzen. Zudem finden sich im Kreis der Protestierenden Verwicklungen bis weit ins rechte Lager, und damit ins Lager des Großkapitals.

So findet sich im Impressum der Protestkarte, welche die Bauernproteste darstellt, der Name eines gewissen Simon Kaupert.(17) Dieser entstammt dem weit rechten Lager, war Gründer des Würzburger Pegida-Ablegers „Wügida“, Teilnehmer in Sommercamps, die von NPD-Funktionären organisiert wurden (18) und trat in der Vergangenheit auf Demonstrationen immer wieder als Sprecher für die Ein-Prozent-Bewegung auf.(19) In dieser kommen Identitäre, AfD-Politiker, sowie andere offen nationalsozialistische Ideologen aus Deutschland und Österreich zusammen. Die Ein-Prozent-Bewegung spricht sich gegen „Masseneinwanderung“ aus und reklamiert für sich, die Stimme einer schweigenden Mehrheit zu sein.(20) Sie tritt aber auch für eine Herrschaft der Eliten, eben jener ein Prozent, ein. Kaupert arbeitet zudem mit dem Identitären Martin Sellner zusammen und unterstützt die AfD.(21)

Dass dieser Kaupert für die Protestkarte verantwortlich ist muss noch nicht heißen, dass die Bauern unbedingt gemeinsame Sache mit der AfD, den Identitären oder anderen, ideologisch motivierten Aktivisten machen. Es zeigt aber, dass es seitens des rechten, und damit kapitalfreundlichen Spektrums Versuche einer Unterwanderung gibt, oder aber, dass der Staat seine V-Leute in die Protestbewegung einschleust. Beides wäre für eine erfolgreiche Protestbewegung eine Gefahr.

Es sieht hier danach aus, dass die Proteste entweder von Kapital gekapert, oder von ihm organisiert werden, um über die AfD die Herrschaft des Finanzkapitals durchzusetzen. Um dieser feindlichen Übernahme entgegenzutreten bräuchte es einen Schulterschluss der Bauern mit den Arbeitern und Angestellten des Landes. Nur ein branchenübergreifender Zusammenschluss aller ausgebeuteten Menschen könnte die Macht des Kapitals brechen und damit die Lebensumstände aller entscheidend verbessern. Danach sieht es aber nicht aus, da sich die Verantwortlichen von solchen systemischen Veränderungen distanzieren. So bleibt die Opposition nicht mehr als ein Schein, der den Vormarsch des Kapitals begünstigt.

Quellen und Anmerkungen

(1) https://test.rtde.tech/meinung/191960-vor-grossen-aktionstag-bauern/

(2) https://apolut.net/der-demokratie-irrtum-von-felix-feistel/

(3) https://apolut.net/die-wahlillusion-von-felix-feistel/

(4) https://twitter.com/AndreasSpeit/status/1743931183061205319

(5) https://apolut.net/wenn-wahlen-etwas-aendern-wuerden-von-felix-feistel/

(6) https://taz.de/Ausverkauf-der-Landwirtschaft/!5498480/

(7) https://www.manova.news/artikel/der-oligarchenfeudalismus

(8) https://www.manova.news/artikel/der-neue-feudalismus-2

(9) https://test.rtde.tech/inland/191932-ernst-wolff-agenda-der-deutschen-landwirtschaft-wird-im-silicon-valley-beschlossen/

(10) https://apolut.net/insekten-im-essen-loesung-oder-gesundheitsrisiko-von-felix-feistel/

(11) https://eatsmarter.de/gesund-leben/news/amazon-fresh

(12) https://apolut.net/feindliche-uebernahme-von-felix-feistel/

(13) https://www.manova.news/artikel/heimische-uberwachung

(14) https://apolut.net/rechts-ist-keine-alternative-von-felix-feistel/

(15) https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Rukwied#Aufsichtsratsposten

(16)https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Arbeitsweise-und-Unternehmensf%C3%BChrung/Verwaltungsrat-und-seine-Aussch%C3%BCsse/

(17) https://www.protestkarte.de/impressum

(18) https://lsa-rechtsaussen.net/tag/kaupert-simon/

(19) https://lsa-rechtsaussen.net/tag/initiative-ein-prozent/

(20) https://www.einprozent.de/ueber-uns

(21) https://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-09/afd-wahlkampf-identitaere-bewegung-ein-prozent-wahlkampfhilfe/seite-2

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Kommentare (50)

50 Kommentare zu: “Sturm im Wasserglas | Von Felix Feistel

  1. Fensterreiniger sagt:

    Meinen etwas weiter unten stehenden Kommentar möchte ich gerne mit einem Hinweis ergänzen:

    Junge Welt
    Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)
    Fakebauern kassieren
    EU-Agrarsubventionen: Landwirte und Höfe nicht unter Topempfängern. Nutznießer etwa Kommunen, Finanzinvestoren, Konzerne – und Umweltverbände
    https://www.jungewelt.de/artikel/467455.gemeinsame-agrarpolitik-gap-fakebauern-kassieren.html

  2. inselberg sagt:

    Danke.

    Einer der wenigen Autoren die Dinge (die in der Allgemeinheit bekannt sein sollten) schön zusammenfasst und nicht diesem Trend nachgeht schrittweise jedes offizielle Narrativ anzuerkennen, zu übernehmen und sich in so oft zu distanzieren dass man sich bereits bei den Leidmedien wähnt.

    Aber ist es nicht schon imageschädigend wenn man die AfD an Worten, Wahlprogramm, Abstimmungsverhalten und deren Mitglieder an der Herkunft misst und nicht mit der "Das meinen die doch ganz anders"-Brille mis(s)t bzw jene ersten Punkte gar nicht erst zu konsumieren? :P

  3. Dhyano sagt:

    Lieber Krshna,

    Sie schreiben:

    "Sind die Egokräfte so stark, das Mißtrauen in unsere Mitmenschen so groß, daß wir uns nicht auf Volksentscheide einigen können, diese erstreiten durch Dauerstreik um von da an nach dem Bewußtseinswachstum der Bevölkerung in Richtung Freiheit zu gehen?"

    Ersetzen Sie Mißtrauen durch Realitätssinn und streichen Sie Ego, dann würde ich zustimmen. Ohne vorherige, umfassende Aufklärung würden wir damals eine totale Impfpflicht bekommen haben. Und noch immer lassen sich die Deutschen impfen. Sie werden vermutlich wieder mitmarschieren. Ihre Schergen sind auf jedem Forum.

    Das Problem liegt darin, daß es so etwas wie Massenwohl überhaupt nicht gibt. (Auch nicht Gemeinwohl.)
    Warum?
    Weil keine Masse existiert. Sie ist ein Konstrukt.
    Barry Long schrieb mal: Die Masse ist der Hintern eines grausamen Gottes (oder so ähnlich. Ich hätte Arsch geschrieben.)
    Die Masse hat nicht das nötige Bewußtsein, um in Volksabstimmungen das Höhere Gute zu wählen.
    Es gibt keine Masse, daher ist die Demokratie so verhängsnisvoll.
    Es gibt lediglich einzelne Individuen.
    Und liesse man dieser derzeitigen Masse die Macht, dann würde sie töten (Politiker lynchen) und ein kollektivistisches System erschaffen wollen.

    Haben Sie das hier angeschaut?

    https://www.youtube.com/watch?v=DBrMKIZIYDM&t=2809s
    "Eine politische Betrachtung der Weltgeschichte" – Barry Long – Hörbuch – Kapitel 6

    Ich habe es auf Minute 46 eingestellt. Aber für Menschen wie Sie ist es von Anfang an interessant, weil ich davon ausgehen, daß Sie etwas mit den Urzuständen anfangen können.

    Bitte unbedingt anhören, bevor Sie sich weiterhin für Massenermächtigungen stark machen.
    Es lohnt sich.

    Danke für die Aufmerksamkeit.

    • Dhyano sagt:

      Korrektur. Barry Long schrieb: Die Masse ist der Hintern eines verantwortungslosen Gottes.

      (Er schrieb aber auch: Die Beseitigung des Unglücks würde das System zerstören.)

    • Krishna sagt:

      Was soll ich antworten, Sie haben Ihre Meinung, wenngleich ohne Ausweg. So kann ich Ihnen fröhliches Sterben wünschen, in all Ihrerm Wissen und Rechthaben.
      Das Gurukul-System Indiens ist mir bekannt, als Parallele Lebenswelt zu Platons Idealem Philosophenstaat. Auch ist mir Georgi Gurdjieffs Sicht und Bekenntnis zum Monarchenstaat bekannt, Putin versucht sein Bestes, diese Vision umzusetzen.
      Ich bevorzuge Subsidiäre Demokratie mittels Referenden.
      Allerdings hab ich keine Lust auf Dharmakshetre Kurukshetre, samaveta Yuyutsavah – auf dem Felde des Dharma, dem Felde des Einander Niedermachens, haben sich versammelt die kampfbegierigen…..BG1,1
      Vor allem, da sie Niedermachen, ohne Auswege aufzuzeigen.
      Ich bin Philosoph. Satyam eva Jayate!

    • Dhyano sagt:

      Schlechter Tag? Sie fühlen sich niedergemacht?
      Ihre Fachbegriffe sagen mir nichts.

      Kein Ausweg? meinen Sie?

      "Die Beseitigung des Unglücks würde das System zerstören."

      Hier HÄTTE eine Diskussion beginnen können.

  4. Dhyano sagt:

    Katze knackt Matrix. (Was zur Veranschaulichung.)

    https://t.me/rabbitresearch/13428

  5. Der sehr geschätzte Kollege Felix Feistel hat sich sehr viel Arbeit gemacht mit diesem Beitrag. Ihm persönlich gilt meine Sympathie. Mit viel Fleiß hat er Fakten zusammengetragen. Aber Faktenfülle allein birgt große Gefahren. Sie erweckt einerseits den Eindruck, mit den eigenen Einschätzungen richtig zu liegen, weil jede Bahuptung belegt ist, und andererseits läuft man Gefahr, den Blick für das Wesentliche zu verlieren: Zusammenhänge und Entwicklung. Um es unmissverständlich auszudrücken: Ohne Fakten gibt es keine sachgerechte Analyse. Es sind die Tatsachen, die eine Behauptung oder Einschätzung als richtig belegen oder aber als Hirngespinst offenbaren. Dazu gehört auch die Auswahl der Fakten. Beachtet man nur die Fakten, die die eigene Sichtweise stützen, oder aber sieht man auch jene Tatsachen, die im Widerspruch stehen zur eigenen Einschätzung? Diese sind in der Regel die wichtigeren zum Verstehen der Vorgänge in der Wirklichkeit.
    Mein sehr geschätzter Kollege (das ist keine Floskel) verwendet sehr viel Mühe darauf, hinter den Vorgängen – hier den Bauernprotesten – das Wirken von Oligarchen und ihren politischen Handlangern zu belegen. Dass diese Kräfte mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, ihr Kapitalinteresse zu vertreten suchen, wird von meiner Seite nicht bestritten, um es hier klar auszudrücken. Das wird den ein oder die andere natürlich nicht davon abhalten, mir das Gegenteil zu unterstellen. (Geschenkt, aber Blödsinn ist es trotzdem!)
    Diese Hervorhebung des Kapitalinteresses und der Oligarchenmacht, die Anprangerung der Verdorbenheit des politischen Betriebs, seiner Unterwürfigkeit gegenüber dem Kapital schlechthin und die Vorstellung von einem hinterhältigem Plan, dem all diese Erscheinungen zugrunde liegen, ist weit verbreitet in den alternativen Foren und Kreisen und solchen, die sich für alternativ und erwacht halten. Das äußert sich im Schlagwort vom Great Reset, den Vorstellungen von irgendwelchen digital-finanziellen oder sonstigen Komplexen oder der Existenz eines Tiefen Staates. Sie alle sind Begriffe, die Vorgängen ein Etikett geben, das man bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit herumzeigt, die aber wenig über diese Vorgänge aussagen und noch weniger dazu erklären. Es sind Schlagworte, die uns im Verstehen der Vorgänge keinen Schritt weiterbringen, sondern nur Prügelknaben anbieten und damit uns eigentlich Sand in die Augen streuen. Die Schuldigen kann man austauschen, aber das Unwissen über die Vorgänge ersetzt man dadurch nicht mit Wissen. Das kann man nur beseitigen durch die sachgerechte Auseinandersetzung, was aber auch bedeutet, ALLE Fakten zu berücksichtigen, um daraus ein Bild von der Wirklichkeit zu erstellen, das der Wirklichkeit gerecht wird.
    Das bedeutet zu erkennen, dass die sogenannte Oligarchie keine festgefügte, in sich geschlossene und einige Formation ist, sondern von viel mehr Widersprüchen und Interessengegensätzen durchzogen ist, als in den gängigen Begriffen von Great Reset, digital-finanziellen und sonstigen Komplexen oder gar einem Tiefen Staat zum Ausdruck kommt. Allein diese Vorstellung eines digital-finanziellen Komplexes, der so gerne von Ernst Wolff vorgetragen wird, verschleiert die Tatsache, dass besonders unter den Platzhirschen des digitalen Universums ein unerbittlicher Konkurrenzkampf herrscht, der mit allen Mitteln ausgetragen wird. Und nicht nur unter einander machen sich diese Größen das Leben schwer, auch die Staaten versuchen ihnen immer wieder am Zeug zu flicken.
    Man möge allein mal sich genauer ansehen, wie viele Kartellverfahren anhängig sind, wie viele Strafen nur die EU, aber auch die USA als Mutterland gegen diese Unternehmen verhängt hat wegen Missbrauchs ihrer Marktmacht oder der Missachtung von EU-Auflagen und -gesetzen. Das kann man zwar alles als Peantnuts abtun, auch vielleicht als Teil des Großen Plans oder als Versuch, dem dummen Volk Sand in die Augen zu streuen. Aber dennoch sind die Widersprüche zwischen den Platzhirschen untereinander und im Verhältnis zum Staat vorhanden, ob man sie sehen will oder nicht. Dieser sogenannte digital-finanziellen Komplex besteht dann in dieser idealisierten und scheinbar harmonischen Form nur im Kopf dessen, der den Begriff geschaffen hat, nicht aber außerhalb dieses Kopfes.
    Und schon gar nicht bieten solche Vorstellungen von der Übermacht und Einigkeit der Eliten Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten an. Sie nähren das Gefühl der Machtlosigkeit. Sie verfestigen die Opfer- und Märtyrerhaltung. Sie erweitern nicht das Bewusstsein, sie veröden es auf die simple Einstellung unserer Vorfahren, dass man da nichts machen kann. Nur dass diese heutigen Einstellungen noch einen Schuss verkorkstes Revoluzzertum oder Selbstgefälligkeit in sich tragen, indem man hinter allem einen hinterhältigen Plan von noch hinterhältigeren Eliten weiß. Das heißt: man ist genau so hilflos wie die Altvorderen, nur halt eben etwas schlauer als diese, etwas mehr erwacht, wie man glaubt. Aber zum Handeln hilft das auch nicht weiter.
    Mit Handlungsfähigkeit ist nicht kopfloser Aktivismus gemeint, wie er heute allerorten aus der Gesellschaft hervorschießt. Mit Handlungsfähigkeit ist auf dem AKTUELLEN Stand der Entwicklung zuerst einmal gemeint, sich zusammen zu schließen unter einem gemeinsamen Interesse, einer gemeinsamen Aufgabe. Ein gemeinsames Ziel kann derzeit noch gar nicht formuliert werden auf Grund des allwaltenden Individualismus, der weitverbreiteten Eitelkeit und Selbstdarstellung. Aber ein gemeinsames Interesse könnte darin bestehen, ohne Scheuklappen zu versuchen, die Vorgänge, die uns umgeben, zu verstehen. Damit wäre schon viel erreicht.

    • Krishna sagt:

      Wissen Sie, Herr Rauls, ich kann nur noch unverständig den Kopf schütteln.
      Sind unsere wissende Elite bei Apolut derart von den eigenen Ideen erfüllt, daß jeder sich mit seinen Vorschlägen als Erlöser fühlt und diese durchsetzen will?
      Der "Geheime" Lehrplan der Demonstrationsfreiheit und des Petitionsproduzierens müßte doch jeden Blinden mittlerweilen darauf gestoßen haben, daß jene demokratischen Mechanismen mißbraucht werden als Fieberthermometer und Maß, inwieweit das Regime die Mechanismen enger stellen kann, – und Schritt für Schritt geht es weiter, bis es kein zurück mehr gibt.
      Sind die Egokräfte so stark, das Mißtrauen in unsere Mitmenschen so groß, daß wir uns nicht auf Volksentscheide einigen können, diese erstreiten durch Dauerstreik um von da an nach dem Bewußtseinswachstum der Bevölkerung in Richtung Freiheit zu gehen?

      Ja, vermutlich haben wir, wenn wir nach 70 Jahren "Demokratie" noch keine Demokraten im Lande haben, wohl verdient Krieg zu bekommen, so traurig es scheint. Aber können wir das so stehen lassen?
      /t.me/hunderttausendemokraten

    • Engelmann sagt:

      Herr Rauls, Sie schreiben:
      "…..dass die sogenannte Oligarchie keine festgefügte, in sich geschlossene und einige Formation ist…."
      Nein, natürlich nicht. Die Spielzeugindustrie hat andere Prioritäten als die Rüstungsindustrie, die Lebensmittelindustrie andere als die Landwirtschaftsindustrie. Ich könnte das fortführen. Aber sobald es gegen die Kräfte geht, die die Profite der gesamten Klasse der Oligarchen, der Kapitaleigner, schmälern könnten, oder im schlimmsten Fall das gesamte Gesellschaftssystem in Frage stellen, dann hält das Kapital – koste es was es wolle – zusammen. Sie wissen besser als ich, dass die 100 größten Monopolkonzerne weltweit die Geschicke im Kapitalismus bestimmen. Die kaufen Politiker, Juristen, Medien und die dazu gehörenden Journalisten. Auch das, Herr Rauls sind Tatsachen, die Sie nicht einfach so beiseite schieben können. Auch der sog. "Tiefe Staat" ist kein Hirngespinst, oder als Verschwörungstheorie zu verteufeln. Das es illegitime Machenschaften von Geheimdiensten und anderen Organisationen gibt, lässt sich nur schwer bestreiten. Nachdem Edathy (SPD) im Untersuchungsausschuss zur Terrorgruppe NSU unangenehme Fragen stellte, die die NSU in die Nähe des Inlandsgeheimdienstes, also dem Verfassungsschutz, rückten, wurden plötzlich aus dem Nichts Kinderpornos auf seinem Laptop gefunden. Das können Sie jetzt als Zufall abtun, aber ich glaube nicht an Zufälle.
      Ergo: Die gesamte Klasse der Kapitalisten ist nur zu besiegen, wenn alle Schichten in der Bevölkerung solidarisch zusammenstehen. Wenn, wie in diesem Fall, die Bauern Unterstützung von den DGB-Gewerkschaften erfahren, wenn diese Republik mit einem Generalstreik rechnen müsste, wenn auf jeder Demo auf die Kriegsgefahr, auf die immensen Rüstungsausgaben hingewiesen würde. Wenn das Geld nicht in die Ukraine, sondern in den Sozialstaat fließen würde, und die Menschen genau das fordern würden.
      Diese Politiker geben beispielsweise 10 Milliarden Subventionen für den US-amerikanischen Konzern Intel, damit er hier irgendwo ein Werk hinstellt, und für die eigene Bevölkerung, für die Bauern, den Wohnungsbau etc. ist kein Geld da?
      All` das sind Fakten auf die Sie großen Wert legen. Gibts noch andere?

    • Hummel_ sagt:

      "Volksentscheide" lösen nicht unserer derzeitigen Probleme. Dadurch wird die Demokratie auch anfällig für Populisten. Volks- oder Bürgerbegehren dienen oft nur der Verteidigung des "Status quo". Damit seien sie wenig innovativ, noch fortschrittlich. Zu den Nachteilen zählt sicherlich auch die Tatsache, dass häufig nicht zwingend die Mehrheit entscheidet, sondern gut organisierte kleine Gruppierungen, die ihre Anhänger besser mobilisieren können.

  6. Fensterreiniger sagt:

    Zur Beurteilung der Situation in der Landwirtschaft sei zunächst ein Blick in die Vergangenheit empfohlen:

    1. Strukturwandel und Agrarentwicklung seit 1880
    https://www.bpb.de/themen/umwelt/landwirtschaft/316059/strukturwandel-und-agrarentwicklung-seit-1880/

    2. Summe der Agrarsubventionen der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1990 bis 2024
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1085226/umfrage/agrarsubventionen-der-bundesrepublik-deutschland/

    3. Agrarsubvention Europäische Union
    https://de.wikipedia.org/wiki/Agrarsubvention#Europ%C3%A4ische_Union

    Frage:
    Wenn es zutriftt, daß "Je größer ein Betrieb, desto mehr Subventionen erhält er, allerdings gibt es Sonderzuschläge für die ersten 46 Hektar"
    https://www.bpb.de/themen/umwelt/landwirtschaft/325872/wachsen-oder-weichen-deutsche-landwirtschaft-im-strukturwandel/

    subventionieren wir dann also in der Hauptsache das Großkapital?

    Dazu bitte auch
    4. Ackerland als Anlageobjekt: Wie Investoren die Landwirtschaft bedrohen
    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-Investoren-die-Landwirtschaft-bedrohen-article24650012.html

    Über einen Paradigmenwechsel wäre gesondert zu diskutieren.

    • Krishna sagt:

      Da gibt es den interessanten Ansatz in Buch Levi: Der Acker, den Du 6 Jahre nicht bestellst, im Sabbatjahr fällt er an die Gemeinde. Das Haus, welches Du 6 Jahre nicht bewohnst, im Sabattjahr fällt es an die Gemeinde….
      Bin kein Anhänger von AT, genauer gelesen ist es ziemlich rassistisch, aber die Essenz scheint ein guter Schlüssel zu sein: Maximal Privatisieren, soviel jemand oder eine Familie verwalten und bearbeiten kann, – maximal Sozialisieren von Überreichtum, welcher nicht genutzt wird oder als Kapitalertragssystem mißbraucht wird um andere auszubeuten.
      Auch das Zinsverbot (Mietzins) versus Kapital- stille Teilhabe an Unternehmen, welche nur im Ertragsfalle Rendite abwerfen, im Falle magerer Jahre aber nicht zu Wucherzins führen.

  7. Herr Feistel, in vielem bin ich Ihrer Meinung. In einem Punkt scheint es aber nicht so zu sein. Das ist der Punkt, zu dem ich meine, es ist besser “die Bauern” demonstrieren, das bedeutet auch, tun das, was sie derzeit tun können und was ihrer Mehrheitsmeinung entspricht, während Sie zu meinen scheinen, dass “die Bauern” besser nichts täten. Während die politische Aktion “der Bauern” zumindest die Chance bietet, dass sie ihr politisches Bewusstsein ändern, würde ihr Stillhalten mit großer Sicherheit nichts bewirken. Ich finde daher die Aktionen der “Bauern” im Großen und Ganzen in Ordnung. Dass der Präsident des Bauernverbandes, höchstwahrscheinlich ein Großbauer, sich politisch abgrenzt und vermutlich durchaus versucht den Protesten die Spitze zu nehmen, liegt in der Natur der Sache und kann von den Bauern nur längerfristig behandelt werden, nämlich nachdem sie dazugelernt haben und wissen, dass die Interessen gewisser Großbauern und die Interessen der Mehrheit der Bauern nicht dieselben sind.

    • Dhyano sagt:

      In ihrer Panik verraten sich die Medien der Herrschenden völlig naiv:

      "
      Welche Macht Parteien haben💥
      Hinter der Bezahlschranke erklärt uns Bild (https://m.bild.de/bild-plus/politik/inland/politik-inland/afd-stark-wie-nie-das-passiert-wenn-sie-auch-nur-eine-wahl-gewinnt-86782564.bildMobile.html), welche Macht die AfD bekommen könnte, würde sie auch nur eine Landtagswahl gewinnen.

      Tatsächlich erklärt uns Bild die aktuelle Macht der Parteien über Staat und Gesellschaft:

      "Die AfD könnte „eine Personalpolitik betreiben, die ihren Zielen dient. Sie könnte Spitzenpositionen in Staat und Verwaltung mit Personen besetzen, die ihrer Parteilinie entsprechen“.

      „Eine AfD-Regierung könnte einen neuen Polizeipräsidenten und einen neuen Präsidenten des Landes-Verfassungsschutzes ernennen, die ein AfD-Parteibuch haben.“

      „Eine AfD-geführte Landesregierung könnte alle politischen Beamten jederzeit und ohne Grund in den einstweiligen Ruhestand versetzen.“

      Auch die Lehrpläne kann eine Landesregierung entscheidend beeinflussen, denn sie sind Ländersache. „Der Bildungsminister nimmt starken Einfluss auf den Lehrplan der Schulen im Bundesland“.

      Diese Macht bekommt ja nicht die AfD, diese Macht haben die Landespolitiker schon heute.
      Der Panikmodus, in den Politik und Medien jetzt schalten, zeigt weniger die Angst vor einer AfD als (viel)mehr die Angst vor einem eigenen Bedeutungsverlust.

      Zudem werden sämtliche Informationen, die die Landesministerien zu Lockdown-Maßnahmen und Impfnebenwirkungen hatten offengelegt.
      Ich bin sicher, dass die Schredder gerade heiß laufen.

      2024 wird ein spannendes Jahr."

      Ralf Ludwig

  8. Dhyano sagt:

    Man kann dem Menschen kein System überstülpen. Ob sozialistisch oder sonstwie. Man muss vom Menschen ausgehen, ansonsten verliert man den Menschen.

  9. Einhorn_Inge sagt:

    Dass die Massnahmen der Ampel die Bauern hart treffen wird?

    Fakt ist dass die Streichung der einen Subvention die Landwirte zum großen Teil NICHT hart treffen wird. Vielmehr gab es bereits seit vielen Jahren Entwicklungen die ein Landwirtsterben zu Folge hatten. An dieser ist nicht die aktuelle Regierung Schuld sondern der Bauernverband selber sowie CDU und CSU, welche die Minister stellten.
    Dass sich erst jetzt die Wut entläd ist zeigt wie korrupt der Bauernverband ist. Da will einfach jemand gegen die aktuelle Regierung schiessen und wieder die CDU zurück.

    Afd und CDU bleiben als Alternative???
    AfD möchte alle Subventionen streichen, das bedeutet dass es wirklich hart die Landwirte treffen wird . Und CDU hat das bisherige Disaster überhaupt erst aufgebaut.

    • Querdenker sagt:

      "Nehmen wir also mal an, diese [CDU und die AfD] käme zustande. Was sollte sich dann, bei einer Vereinigung der Parteien von Friedrich-Blackrock-Merz und Alice-Goldman-Sachs-Weidel verändern? Es ist lediglich zu erwarten, dass diese beiden Parteien Deutschland, und damit auch die Bauern, noch schneller und rücksichtsloser dem internationalen Finanzkapital ausliefern …"

      @Einhorn_Inge: Ein TRoll! Schon klar, das wir von diesem kein verstehndes Lesen erwarten können. Lieber Troll, was ist an der obigen Texpassage eigentlich so schwierig, sie nicht zu verstehen? "… die Bauern, noch schneller und rücksichtsloser dem internationalen Finanzkapital ausliefern …"

  10. Engelmann sagt:

    Wenn es m.E. etwas an diesem Artikel zu kritisieren gibt ist es die Tatsache, dass Feistel in seiner Analyse zu oberflächlich verfährt. Er meidet, wie der Teufel das Weihwasser, die Worte Sozialismus/Kommunismus. Er erwartet von der Bauernschaft, von der Arbeiterklasse, also von all` denjenigen, die die Ausbeutung durch die Großkonzerne und deren Handlangern (Politik), am ehesten zu spüren bekommen, eine revolutionäre Herangehensweise. Das ist unmöglich!
    Die Bauern haben Pflichtbewusstsein, kein Klassenbewusstsein. Die Arbeiterklasse hat gewerkschaftliches Bewusstsein, auch kein Klassenbewusstsein. Sozialistisches Bewusstsein muss von außen in die Bauernschaft/Arbeiterklasse hineingetragen werden. Es gibt keine Partei mit Massenbasis die das bewerkstelligen kann.
    Die Bauern – ob Großbauern, oder Mittel/Einzelwirtschaften – sind in Mehrzahl CDU/CSU Wähler. Auch die "kleinen" klammern sich an ihre Scholle und halten Sozialismus/Kollektivierung für Teufelszeug.
    Trotz alledem sind die jetzigen Proteste zu begrüßen. Die Bauern merken instinktiv, dass hier alles aus dem Ruder läuft. Sie merken sicherlich auch, dass von Seiten des DGB nicht mit Solidarität zu rechnen ist, denn deren Funktionäre sind SPD – Mitglieder. Natürlich besteht die Gefahr, dass die Politik alles aussitzt, eventuell kleine Geschenke verteilt, die sie sofort wieder zurück nimmt, sobald die Proteste abflauen. Auf die Präsidenten der Bauernverbände kann sie dabei zählen. Dagegen zu steuern ist ohne vorhandenes Klassenbewusstsein fast unmöglich.
    Und Wahlen sind nichts anderes als Augenwischerei. Wahlen zeigen an, wie es um das Bewusstsein der Bevölkerung bestimmt ist. Kommunistische Parteien wie die DKP können sich schon über 0,2% der Wählerstimmen freuen.
    Ein letzter Satz:
    Die von Feistel aufgezeigte Monopolisierung des Großkapitals ist so gut wie abgeschlossen. All das von ihm geschriebene, kann wer will, schon in Lenins wichtigster Broschüre: "Der Imperialismus, die höchste Stufe des Kapitalismus" nachlesen.
    Das was Feistel zu recht an den Pranger stellt, ist schon vor über 100 Jahren von Lenin haarklein, bis ins letzte Detail, ausgearbeitet worden.
    Die Menschheit steht vor der Alternative: Sozialismus oder Barbarei. So ist die Frage zu stellen, und davor drückt sich Feistel.

    • Dhyano sagt:

      Die Menschheit steht vor der Frage, Sozialismus oder Freiheit.
      Vor der Frage: Identische Körpercomputer oder Seelenindividualismus.
      Also letztlich vor der Frage: Totale Zerstörung und Abkoppelung vom menschlichen Potential
      oder ganzheitliche Welt in der Liebe und im Frieden des Wahren Selbst.

      ************************

      Empfehlung: Arjuna Nick Ardagh: Die lautlose Revolution

  11. Dhyano sagt:

    Ach so, ja, der heisse Brei. (Natürlich nur russische Propaganda.)

    "Der Todestrieb in der Geschichte

    Erscheinungsformen des Sozialismus – eine kritische Analyse

    Demografisch, demokratisch, kulturell, moralisch und ökonomisch zehrt der Westen heute von der Vergangenheit. Und lebt auf Kosten der Zukunft. So ist das im Sozialismus. Immer. Der russische Mathematiker und Philosoph Igor Schafarewitsch erklärt in seinem lange vergriffenen Klassiker Der Todestrieb in der Geschichte, warum jeder neue sozialistische Menschenversuch – und es gab im Laufe der Jahrhunderte viele – immer wieder aus vier Komponenten besteht, nämlich der Zerstörung von Privateigentum, Tradition, Familie und Religion. Insofern sind zum Beispiel die millionenfache Abtreibung in den westlichen Staaten oder die Unterbringung von Kleinkindern in »Krippen« genannten staatlichen Verwahranstalten heute auch Indikatoren dafür, wie weit der »schleichende Sozialismus« (Roland Baader) bereits vorangepirscht ist. Igor Schafarewitsch analysiert wie kein anderer, warum Sozialismus immer kulturzerstörerisch sein will und wirken muss und am Ende immer eins bedeutet: Tod!"

    https://www.youtube.com/watch?v=JE3Cv96_Tlk
    Der Todestrieb in der Geschichte – Igor R. Schafarewitsch – Vorwort
    ****************************

    Alles Kollektivistische ist mir zutiefst zuwider.
    Es ist die Gegenbewegung zu einem freien Leben.

    • Dhyano sagt:

      Mit wachsendem Unverständnis höre ich:

      Die Verwandlung ungehorsamer Bürger in Sklaven
      Spitzeltum
      Arbeit und Leben in Abteilungen unter Kontrolle von Aufsehern
      Passierscheine, sogar für einen einfachen Spaziergang
      Und vor allem genussvoll zu Papier gebrachte Details der allgemeinen Nivellierung
      Einheitliche Kleidung
      Einheitliche Häuser
      Einheitliche Städte
      (Hier wird übrigens nicht das WEF zitiert. Es sind Sozialisten, die da sprechen.))

      Ein Werk mit dem Titel „Das Gesetz der Freiheit“ beschreibt eine Idealgesellschaft, in der jede kleine Gemeinde ihren eigenen Henker hat.
      In der man nachlässige oder ungehorsame Mitglieder prügelt oder zu Sklaven macht und in der alle Bürger als Soldaten gelten .

      Ich spare mir weitere Zitate.

    • Irwish sagt:

      http://irwish.de/PDF/_GesKrit/_Sonstige/Schafarewitsch_Igor_R-Der_Todestrieb_in_der_Geschichte_(2019).pdf

    • Dhyano sagt:

      Ja super, wo haben Sie das nur immer her?

    • Irwish sagt:

      Anfangs hab ich Bücher eingescannt, z.B. das komplette Werk von Erich Fromm. Dann hab ich haufenweise Epubs im Usenet gefunden, einige hunderttausend Titel. Später entdeckte ich den PDFdrive, und vor einigen Jahren hat mich ein hiesiger User auf Zlib aufmerksam gemacht. Das alles ergibt eine sehr nützliche Datenbank, die es mir ermöglicht, jederzeit nach ganz bestimmten Inhalten zu suchen und so meine eigenen Recherchen zu unterstützen.

    • Dhyano sagt:

      Unter irwish punkt de bekomme ich nur ein Quellwasser.
      Ich hatte an eine Spende für den Schafarewitsch gedacht.
      (Runterladen hat geklappt.)

    • Dhyano sagt:

      Wie kann man Sie unterstützen?

    • Dhyano sagt:

      Das hier bekomme ich, wenn ich auf 'Spenden' auf Ihrer Site klicke.

      https://www.paypal.com/webapps/mpp/page-not-found

  12. triple-delta sagt:

    Jede Katze wäre stolz auf Herrn Feistel, wie er elegant wie die Katze um den berühmten heißen Brei sich um das böse Wort Sozialismus herumdrückt.
    Warum?
    Er hat doch alles fein säuberlich aufgedröselt. Warum dann nicht auch die einzig logische Konsequenz ziehen?

    • paul1 sagt:

      Ja er hat alles fein, glasklar, auch beängstigend aufgedröselt.
      Nach der Analyse kommt die Alternative, der Ausweg, das Ziel einer besseren Welt, den Erhalt der Menschheit. Ja das Wort Sozialismus in das Spiel bringen wäre gut.
      Würde vorschlagen es durch Gemeinwohlwirtschaft zu ersetzen, um die Menschen nicht zu sehr zu erschrecken.
      Weil viele ihren guten Kapitalismus, sprich soziale Marktwirtschaft zurückhaben wollen.

  13. Gnil sagt:

    Davos WEF – Damon Imani to Klaus Schwab: "Fuck you Klaus Schwab and your New World Order.

    https://www.youtube.com/watch?v=P7_8rp3PKLE

  14. legio sagt:

    Grosses Kompliment an Felix Feistel für seinen Standpunkt. Er zieht die richtigen Schlüsse. Er hat das "Spiel" durchschaut!

    • Dian C. sagt:

      Sehr guter Artikel, sehr gut das Wesentliche herausgearbeitet. Die Ökonomie bestimmt die gesellschaftlichen Verhältnisse. Felix Feistel macht Mut mit seiner eigenen Kommentareschreiberentwicklung.
      Kleiner Wermutstropfen: "An die echten Ursachen der Probleme trauen sich auch die protestierenden Landwirte nicht heran …", zählt mir nicht zu dem Wesentlichen und auch nicht zum Mut machen. Die gebeutelten Bauern sind zu loben, auch wenn sie nicht zu – der – revolutionären Klasse gehören. Und derzeit geben sie sich "revolutionärer", aufrührerischer als die gespaltene Arbeiterschaft, die sich viel weniger "traut".
      Letztlich kann die – wirkliche – Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse nur im Bündnis vieler gelingen. Und einzelne Bauern signalisieren, sie wollten dabei sein. Es bedarf aber einer bestenfalls marxistischen Avantgarde, die bisher erfolgreich durch geheimdienstliche Unterwanderungen paralysiert wurde.
      Die Zeit wird aber reifer, Sozialismus statt Barbarei!

  15. Parkwaechter sagt:

    Bauer ist nicht Bauer. Es gibt Unterschiede wie Tag und Nacht. Nicht wenige Bauern agieren wie Kleinindustrielle, denen jedes Mittel recht ist, das letzte Bisschen Leben aus Boden, Tier und Pflanze zu quetschen. Andere Bauern, oft im Bio-Bereich, gehen in eine ganz andere Richtung: Sie entwickeln wieder mehr Wertschätzung für Boden, Tiere und Pflanzen, wollen behutsamer mit ihnen umgehen, auch wenn dies eine wesentlich aufwändigere Wirtschaftsweise erfordert.

    Wir leben in einer Zeit, in der jeder im Sinne von Erich Fromm entscheiden muss: Strebt er das Sein an oder das Haben?

    • Poseidon 1 sagt:

      Parkwaechter in unserer dual aufgespannten Wirklichkeit gilt so wohl als auch.
      Irgend wo zwischen "haben "und "sein" gibt es ein dynamischen "Sweet-Spot."
      Harmonische Systeme setzen sehr wenig Energie um.
      Liebe und Nächstenliebe ist der Schlüssel fuer Harmonie in Gesellschaft und Familie .
      Liebe ist zwar nicht alles ,aber ohne Liebe ist alles nichts.

    • Dhyano sagt:

      https://www.youtube.com/watch?v=DBrMKIZIYDM&t=2809s

      "Eine politische Betrachtung der Weltgeschichte" – Barry Long – Hörbuch

  16. Krishna sagt:

    Es gibt keine Demokraten, sonst würd man sich einigen können, für den verbindlichen Volksentscheid einzustehen.
    Da dies nicht der Fall ist, wird eine Vereinigung von Bauern und Arbeitern Illusorisch bleiben.
    An diesem Punkt scheint die AfD eine Möglichkeit, das Boot in Wanken zu bringen, – und, noch haben sie Referenden im Parteiiprogramm vprgesehen, damit die Tür zur Demokratie offen zu halten.
    Die AfD hat Franz Hörmann als Berater für Finanzfragen hinzugezogen, und die Coronalüge aufgearbeitet. Also scheint sie noch nicht mit vollem Erfolg unterwandert zu sein, weshalb ich Ihre darstellung als einseitig betrachte.
    Zum Thema Demokratie hier:

    § Ein Volksbegehren welches 100.000 Unterschriften erreicht, erzwingt einen Volksentscheid binnen eines Monates.
    § Der Öffentlich rechtliche Rundfunk ist verpflichtet zum Thema eine Podiumsdiskussion im Hauptabendprogramm um 20.15 Uhr mit Befürwortern und Gegnern in Anzahl- und Redezeitgleichheit auszustrahlen, am Samstagabend vor Referendum, welches am Sonntag analog (in persönlicher Anwesenheit und Schriftlich) stattfindet. (Ebenso Aus- und Gesamtzählung als öffentliche Dokumente.)
    §Mit einem positiven Volksentscheid (´>50%) tritt das beschlossene Gesetz in Kraft, welches auf dem Staatsgebiet die höchste Rechtsnorm repräsentiert. (Bisherige Gesetze, Internationale Abkommen und Verträge sind, falls im Widerspruch zum Vokswillen, untergeordnet.)

    Im idealen Staat Platons regiert ein Philosoph, welcher die Personalunion mit dem Logos (Weltengeist, Gott,…) repräsentiert.

    Mit Meister Eckharts beschreibung des jedem Menschen innewohnenden Seelenfunken (Anteil des Logos, von ihm “Gottheit”genannt) wurde ein Impuls in Richtung Demokratie in Europa gebracht, welcher in der Aufklärung mit der Erkenntnis, der Mensch sei grundsätzlich gut, zum Gutenstrebend, in die Demokratiebewegung Europas führte, aber mit Einführung der Parteiendemokratie (Wahlkönigtum) nie zur Erfüllung kam.
    Nun sind wir durch Korruption und Fremdherrschaft am Ende jener Parteien angekommen, Heilung ist auf diesem Wege sehr unwahrscheinlich.

    Wer genug gegen dies und jenes demonstriert hat, wer der Mißstände müde ist, möge sein Schicksal in die Eignen Hände nehmen, und mit 100.000 demokraten vor den Regierungsgebäuden seines Landes sein demokratisches Grundrecht einfordern, bis es zurückgewonnen ist.

    Wann? Wenn 100.000 Mitglieder erreicht sind auf: /t.me/hunderttausendemokraten

    • Nevyn sagt:

      »Mit Meister Eckharts beschreibung des jedem Menschen innewohnenden Seelenfunken … «

      Meister Eckhart starb unter der Anklage der Ketzerei im Gefängnis. Er erlebte seinen Prozess nicht mehr. War vielleicht auch besser für ihn. Dieses System geht seinem Ende zu. Vielleicht gammelt es noch ein paar Jahrzehnte vor sich hin. Aber wenn ich den gesellschaftlichen Verfall so betrachte, bin ich optimistisch, dass es schneller geht. Ob das, was danach kommt, besser wird, wage ich allerdings auch zu bezweifeln. Die Menschheit ist nicht kriegsmüde genug, um einen friedlichen und bewussteren Weg zu wählen. Es würde mich sehr freuen, wenn ich mich irrte.

    • Krishna sagt:

      @Nevyn:
      Ist´s nicht herrlich Paradox, diese Sache mit der Ketzerei? Die Juden, Christen und Moslems haben das herausstellende Merkmal, ihre Heiligen zu verfolgen und Märtyrer zu produzieren. Andererseits haben japanische Buddhisten das Phänomen Erleuchtung untersucht, denn zu unglaublich erschien ihnen, daß die natürlichste Sache der Welt nicht überall geschehen würde, sondern auf den buddhistisch/hinduistisch-asiatischen Raum beschränkt sei. So entdeckten Sie Meister Eckharts Schriften und erkannten ihn als erleuchteten. Die west-östliche Mystik von Rudolf Otto versucht die Brücke auf Basis der Philosophie zu schlagen.
      Was die Ausweglosigkeit der Situation angeht, hoffe ich wir täuschen uns. Die Erde ist ein Aufwachplanet, diese sogenannte Erleuchtung der eingebaute Gipfel- und Erlösungspunkt, Omega genannt bei Teilhard de Chardin.
      Maharishi (TM) sprach von einer kritischen Masse, die meditieren muß, um Frieden zu gewährleisten. Georgi Gurdjieff vom Periodischsichgegenseitigumbringen, welches Mutter Erde erfand, um die Menschen zu erwecken, mangels eigenen Antriebes.
      Dennoch versuchen wir stets Krieg zu verhindern, denn auch dies ist unsere Natur.

    • Mimi_78 sagt:

      "Wann? Wenn 100.000 Mitglieder erreicht sind auf: /t.me/hunderttausendemokraten"

      hmm 3 Mitglieder…

      Aber in den letzten Tagen sind mehrere Zehntausend auf die Straße gegangen, um gegen Rechtsextreme und die AfD zu demonstrieren. Gestern Abend erst 30.000 in Köln. Am Montag in Leipzig:

      https://www.youtube.com/watch?v=WNe_PVmVzsM

    • Nevyn sagt:

      Danke, Krishna.
      Nach meinem Empfinden entspringen die mystischen Strömungen aller Religionen den gleichen Quellen nur werden sie meist im Laufe der Zeit unterdrückt, bis dahin, dass man sich von seinen eigenen Wurzeln abschneidet.

      Gleichwohl gibt es auch eine westliche Tradition und Erleuchtung ist dort auch kein Fremdwort, wenngleich die geistigen Prozesse anders beschrieben und anders gelehrt werden. Es geschieht eben, wie es der jeweiligen Kultur entspricht. Vom Wesen her aber vermag ich keinen Unterschied zu erkennen.
      Natürlich war Meister Eckhart ein Erleuchteter. Man könnte aber auch sagen, er war ein Epopte oder ein Adept.
      Ich will das mal so stehen lassen.

    • Nevyn sagt:

      " Am Montag in Leipzig: "

      Zu den Leipziger Demokraten habe ich auch einen tollen Link:
      https://linksunten.archive.indymedia.org/de/node/160914/unfold/all/index.html

    • Krishna sagt:

      @Nevyn: Ja, vielfach benennen, was Eines ist, die Weisen.
      Der Klotz am Bein der Abrahamitischen Religionen entsteht einerseits durch den Glauben an deren Auserwähltheit, andererseits durch das Dogma des Einen Lebens, also der Einzgen Chance, die "Richtige" Religion zu wählen oder nach der Ein-Lebenstheorie ewiger Verdammnis anmeimzufallen.
      Es braucht Mystiker und Weise in diesen Religionen, disen gogdischen Knoten zu durchschlagen.
      Daß jene Weisen sich einig sind, bezweifle ich nicht, da bin ich ganz bei Ihnen.
      Karl Rahner: "Der Christ der Zukunft ist mystisch, oder er ist nicht."

  17. vizero 13 sagt:

    Gute Analyse der sogenannten demokratischen Gesellschaft und der Situation zur Zeit. Habe aber Hoffnung, dass sich die meisten Bauern nicht für dumm verkaufen lassen und nicht unbedingt auf ihre (Ver-)Führer hören, sondern ein wenig weiter blicken als bis zum Tellerrand.

  18. Dhyano sagt:

    Ich bezweifle, dass es Ihnen gefallen würde, Felix Völkerrecht-Feistel genannt zu werden.

    Da hat man eine Ausbildung gemacht, und wird, ganz egal, wie sehr man gewachsen, gereift ist und sich verändert hat, immer an dieser Ausbildungszeit gemessen?
    Schlechter Stil.

    Nach wenigen Zeilen ausgestiegen.

    • Tsepati sagt:

      Im Gegensatz zu Ihnen halte ich Felix Feistel für einen der besten aktuellen Kommentatoren des politischen Geschehens, gerade auch wegen seines unpolemischen Stils.

      Wahrscheinlich spielen Sie auf "Friedrich-Blackrock-Merz und Alice-Goldman-Sachs-Weidel" an. Dazu ist m.E. zu sagen:

      Natürlich kann es in vielen Fällen unerheblich sein, wo man seine Ausbildung gemacht hat.

      Aber im Falle von Blackrock und Goldman-Sachs, also des mit Abstand größten Players des Kapital-Digitalen Komplexes, und einer der mächtigsten Großbanken weltweit, die in so vielen Ländern die Politik beeinflussen oder diktieren, gerade auch dadurch, dass sie ehemalige Mitarbeiter in Regierungspositionen platzieren, die dort weiterhin die Kapitalinteressen vertreten, ist ein solcher Hinweis auch schon im Namen nicht unangebracht. Zumal, wenn die betreffenden sich tatsächlich nie öffentlich von den Zielen ihrer ehemaligen Arbeitgeber (nicht: Ausbilder, dies ist eine verharmlosende Falschdarstellung) distanziert haben.
      Merz war zudem noch bis 2020 jahrelang der Aufsichtsratsvorsitzende und Lobbyist für BlackRock in Deutschland, also in einer prominenten Führungsposition.

      Womit haben die beiden gezeigt, dass sie "gewachsen, gereift [sind] und sich verändert" haben? Solange dies nicht klar erkennbar ist, ist die stete Erinnerung an ihre Vergangenheit mehr als berechtigt, sie ist notwendig.

      Die (wohl aus dem Englischen kommende) Stilform, solche Hinweise zwischen dem Vornamen und Nachnamen einzubauen (wie es auch gerne bei Victoria Fuck-the-EU-Nuland getan wird) muss man nicht hübsch finden, aber sie ist effizient. Wirklich, wegen so etwas brechen Sie die Lektüre ab? Sie scheinen mir eher gegen den Autor polemisieren zu wollen und die Politiker in ein besseres Licht rücken, daher vor allem der falsche Hinweis auf eine "Ausbildung".

    • Norbert sagt:

      "Alles Sehen ist perspektivisches Sehen." War das Nietsche? Auch bei Felix Feistel. Wenn ich seine Ideologie "herausrechne" – ich bin Beratender Ingenieur – schreibt er Artikel, die in sich stimmig sind. Was er offensichtlich nicht weiß, dass es Erststimmen gibt! Was er wohl auch nicht weiß ist, dass die Parteien die Erststimmen gekapert haben. Was er vergessen hat zu erwähnen ist, dass die Parteien auch sofort nach 1949 verhindert haben, dass das Volk seine Staatsgewalt nicht nur durch Wahlen, sondern auch durch Abstimmungen ausübt. Artikel 20 GG.
      ABSTIMMUNGEN sind Volksabstimmungen auf Bundesebene.
      www.unsere-verfassung.de
      Ich bin bei der Bundestagswahl 2021 als unabhängiger Direktkandidat im Wahlkreis 80 angetreten.

    • @Dhyano
      ihr Kommentar ist doch sehr kurz gegriffen, mir ginge es eher darum wie die AFD Abstimmt/Abgestimmt hat, daher gehe ich davon aus sollte die AFD ran kommen ,werden sie genau das was jetzt von den Ampel Spakos Umgesetzt wird auch genauso tun nur noch Gravierender . Würde für uns alle übel enden.

      @Norbert
      Volksabstimmungen auf Bundesebene.? Solange wir dieses Repräsentative Parteiensystem haben . Wird es diese Volksabstimmungen auch nie geben. Jeder der zur Zeit eine Neue Partei Gründet oder sich innerhalb dieses Systems zur Wahl stellt hat nach meiner Auffassung dieses auch anerkannt und sollte sie/er es schaffen Gewählt zu werden die selbigen sich dann davor hüten werden etwas daran ändern zu wollen oder gar können.

    • Dhyano sagt:

      Tsepati, erstaunlich, was Sie in meine paar Zeilen alles hineininterpretieren.
      Nach Ihrem Einstieg bin ich daher bereits raus. Nichts als blinde Spekulation.

      *********************

      Die lautlose Revolution, Nick Ardagh
      "
      Es ist eher eine außergewöhnliche, ja sogar historische
      Zeit, in der wir leben, nicht nur wegen der Gefahren, sondern
      auch wegen der Aussichten. Von den Gefahren, da bin ich sicher,
      habt ihr schon viel gehört. Dies ist ein Buch über die Aussichten
      oder über eine der strahlendsten von ihnen: die Chance zu erwachen,
      radikal zu erwachen und dir bewusst zu werden, wer und was
      du wirklich bist, unter dem alltäglichen, oberflächlichen, schwatzenden
      Geist und der chronischen Selbstverkrampfung, die ein verheißungsvolleres
      Morgen verhindert. Wenn du dieses Buch zu Ende
      gelesen hast, wirst du, so glaube ich, ein unbestreitbares Empfinden
      dieses größeren Bewusstseins haben – in dir selbst, in der Gesellschaft
      und in der übrigen Welt.
      Der Grund dafür, dass diese spezielle Aussicht so außergewöhnlich
      ist, liegt in der Geschichte der vergangenen dreißig Jahre; der
      Geschichte darüber, was als „die menschliche Potenzial-Bewegung“
      bekannt wurde. Anfang der 1960er Jahre gab es ein explosionsartig
      anwachsendes Interesse an östlichen Religionen, Meditation, Selbsterfahrungsgruppen,
      bewusstseinserweiternden Drogen, Bewusstseinstraining,
      EST-Training, Yoga, New-Age-Dies-und-Das und vielem
      mehr. Einiges davon war gut, einiges schlecht, einiges dumm.
      Und glaub mir – wir alle haben einen Blick in das Dumme geworfen;
      ich habe es sogar in Boomeritis beschrieben. Aber aus jener außerordentlich
      experimentellen Periode – die als ernsthaftere Seite sowohl
      die Humanistische Psychologie als auch die Transpersonale
      Psychologie hervorgebracht hat – lernten wir zumindest drei wichtige
      Dinge über das menschliche Wachstum und sein Potenzial.

      Erstens: Es gibt viele verschiedene Zustände des Bewusstseins:
      gewöhnliche Zustände, veränderte Zustände, Zustände unter
      Einfluss von Drogen, meditative Zustände, hypnotische Zustände,
      Traumzustände, schamanische Zustände, formlose Zustände, nicht
      dualistische Zustände, Schlafzustände mit Halluzinationen, Grenzerfahrungen,
      Flow-Zustände, erwachte Zustände. Und was uns das
      alles gelehrt hat, war, dass es da mehr zwischen Himmel und Erde
      gibt, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt. Verschiedene Zustände
      des Bewusstseins offenbaren sehr viele verschiedene Welten
      und so begann eine Erforschung dieser Welten.
      Da die meisten Zustände des Bewusstseins und der Grenzerfahrungen
      Variationen der drei oder vier natürlichen Zustände
      von Wachen, Träumen, tiefem formlosen Schlaf und Einheit sind,
      wurden sie oft in diese vier allgemeinen Kategorien eingeordnet. Es
      wurden ihnen Namen gegeben wie grobstofflich (wachen), feinstofflich
      (träumen), kausal (formlos) und nicht dualistisch (Einheit).
      Dieses Buch erforscht besonders Variationen eines Einheitszustandes
      oder eines erwachten Zustandes des Bewusstseins – ein Erwachen
      oder eine Grenzerfahrung und ihre dramatische Auswirkung
      auf das Leben der Menschen, auf Leute wie dich, wie das im
      Untertitel des Buches steht.
      Aber eines war unter denjenigen, die dieses Thema ernsthaft
      untersucht haben, klar: Die Art der Welt, die du wahrnimmst, hängt
      in großem Maße von dem Bewusstseinszustand ab, in dem du bist.
      Verschiedene Zustände nehmen nicht nur verschiedene Welten
      wahr, sie bringen sie hervor, sie kreieren sie mit, sie beeinflussen
      selbst ihre Beschaffenheit. Das Subjekt nimmt nicht nur das Objekt
      wahr, es hilft auch, es zu kreieren."

      Ken Wilber's Vorwort zur Lautlosen Revolution

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