Die Wahlillusion | Von Felix Feistel

Ein Standpunkt von Felix Feistel.

Viel Geraune geht um im Mediendschungel. Wird Sarah Wagenknecht eine neue Partei gründen, oder wird sie keine Partei gründen? Für die einen scheint der Schritt schon festzustehen. So berichtete die Bild bereits Anfang September, dass die neue Partei beschlossene Sache sei. (1) Wagenknecht selber wiegelt ab und dementiert. Doch schon lange setzen die Medien Sarah Wagenknecht geradezu unter Druck, doch endlich ihre Partei zu gründen. Denn schon den ganzen Sommer über spekulieren und theoretisieren sie über diese neue Partei.

Dabei führen sie auch immer wieder Umfragen an, die ein hohes Wählerpotenzial garantieren. Umfragen über Umfragen werden durchgeführt, in denen eine potenzielle Wagenknecht-Partei zweistellige Ergebnisse prognostiziert werden. Mindestens jeder fünfte Bundesbürger könne sich vorstellen, eine Wagenknecht-Partei zu wählen. (2) Ein hohes Wählerpotenzial hat Wagenknecht bei Wählern der Partei die Linke und der AfD. (3) Natürlich sind allein die Umfragen absurd, so lange es die Partei noch überhaupt nicht gibt. Denn immerhin hat eine nicht existente Partei noch kein Wahlprogramm, niemand weiß genau, wofür sie stehen würde, wenn sie sich gründete. Allenfalls aus den Positionen und Aussagen von Sarah Wagenknecht selbst könnte ein ungefähres Programm abgeleitet werden.

Dennoch ist die Partei medial bereits sehr präsent. Von manchen Medien wird sie scheinbar gar herbeigesehnt, würde sie doch AfD-Wähler anziehen, und damit die AfD potenziell schwächen. Damit hätte die Wagenknecht Partei eine für das Establishment stabilisierende Funktion, zumindest in dieser Hinsicht. Dabei ist jedoch zu berücksichtigten, dass dies nur für die etablierten Politiker und ihre Mitarbeiter gilt. Wie schon mehrfach ausgeführt ist die AfD keine echte Opposition. (4), (5). Stattdessen ist sie die Wunschpartei des Kapitals, die einen Hyperkapitalismus mit teils rassistischem Anstrich repräsentiert und in einer Koalition mit der CDU dem Finanzkapital den vollen Zugriff auf dieses Land ermöglichen würde.

Demnach ist zu hoffen, dass die Wagenknecht Partei, so sie sich denn gründet, eine echte Alternative darstellen würde, eine Alternative, die sich gegen Ausbeutung durch das Finanzkapital, gegen Privatisierung, gegen Monopolisierung aller Sektoren in den Händen der Oligarchie, gegen die wachsende Überwachung und Verfolgung von Oppositionellen stellen, und sich für Freiheit, Gleichberechtigung, ökonomische Sicherheit und Demokratie einsetzen würde. Doch ist eine solche Alternative tatsächlich zu erwarten?  Ein Blick auf das Wählerpotenzial lässt Zweifel aufkommen. Denn da dieses sich zu großen Teilen aus der Linken und der AfD rekrutiert, ist zunächst eine klare Richtung in bestimmten Fragen, beispielsweise der Asylpolitik, nicht zu erwarten. Hier ist Streit vorprogrammiert, auch, wenn Sarah Wagenknecht selbst eine feste Position zu diesem Thema vertritt. Doch die Partei ist mehr, als nur diese eine Person, und eine Partei, die auf eine einzige Person zugeschnitten ist, zum Scheitern verdammt.

Auch, wenn die Wähler und Mitglieder der Parteien der Linken und der AfD es unter Umständen verleugnen mögen, steht noch ein weiteres Hindernis auf dem Weg zu einer echten Alternative: Bei beiden Parteien, aus denen sich das Wählerpotenzial rekrutiert, handelt es sich um zutiefst bürgerliche Parteien. Ihre Mitglieder und Wähler hegen bürgerliche Interessen, sie sind aufgewachsen im Industriekapitalismus, gewohnt an einen materiellen, vermeintlichen Wohlstand. Sie haben die Phrasen von den Erfordernissen von Arbeitsplätzen, sicheren Renten, sichere Arbeitsverträge und dergleichen Sozialkitsch weitestgehend verinnerlicht, und damit aber auch das  grundlegende Problem eines Gesellschaftsmodells, das auf abhängiger Beschäftigung vom Großkapital beruht, das noch dazu eine zerstörerische, industrielle Basis hat. So wenden sich viele Wähler einer potenziellen Wagenknecht Partei aus genau diesem Grund zu: Die etablierten Parteien haben den Wohlstand dieses Landes verspielt, haben die sichere Energieversorgung zerstört, Nord Stream durch die USA sprengen lassen, und damit die Preise in die Höhe getrieben, ebenso wie die Inflation. Eine neue Partei, so die Hoffnung, wird all das wieder rückgängig machen. Das Wählerpotenzial der Wagenknecht-Partei ist also zurückzuführen auf den drängenden Wunsch, dass alles wieder wird wie es früher einmal war.

Dabei wird jedoch ignoriert, dass es genau diese Verhältnisse waren, die Abhängigkeit von einem monopolistisch agierenden Finanzkapital, die all diese Dinge überhaupt erst möglich, und sogar notwendig gemacht haben. Denn das Finanzsystem ist eigentlich seit 2008 am Ende, und konnte bis 2019 künstlich am Leben erhalten werden. Dann musste der Zusammenbruch mittels Corona-Fake-Pandemie abgefedert und verschleiert, und es mussten neue Märkte mit Gewalt erschlossen werden. Dies waren namentlich die Masken, die Tests sowie die Biowaffen, die fälschlicherweise als Impfung bezeichnet wurden. All das wurde den Menschen mit Gewalt aufgezwungen, es wurde also mit Gewalt ein Absatzmarkt geschaffen, der sich im Ukrainekrieg durch die Waffenlieferungen, die Zerstörung des Landes und den folgenden Wiederaufbau fortsetzt. Hinter all dem stehen reiche Oligarchen wie Bill Gates, sowie die Kapitalsammelstellen Blackrock und Vanguard, die an all diesen Krisen und Kriegen prächtig verdienen. Auch unter der Klimawandelideologie werden mit den Mitteln des Zwangs neue Absatzmöglichkeiten geschaffen. Wärmepumpen, Elektroautos, CO2 Zertifikate, Windräder, Solarkraftwerke, Indoorfarming, Laborfleisch, Insektenburger, und all das monopolisiert in der Hand von Oligarchen und dem Finanzkapital, werden uns aufgezwungen, indem die Alternativen schlichtweg verboten werden.

Das dient der Transformation des kollabierten Finanz- und Wirtschaftssystems, das den internationalen Markt vollkommen monopolisiert, den Menschen periodisch neue Produkte, beispielsweise Impfstoffe aufnötigt, und mittels digitaler Überwachungsinfrastruktur, die ebenso einen hervorragenden Wachstumsmarkt darstellt, gewährleistet, dass die Produkte tatsächlich abgenommen werden, und damit rentabel sind. Damit sind die Profite aufgrund von Zwang und Gewalt, Überwachung und Kontrolle, Verboten und Alternativlosigkeit garantiert. All das hat sich aus dem Finanzkapital ergeben, und ist nicht mehr zurück zu drehen. Ein zurück zu 2019 oder vor 2015 wird es nicht mehr geben, auch nicht mit einer Wagenknecht Partei, schon gar nicht mit der AfD.

Doch selbst, wenn ein Zurück möglich wäre, so würde ein solches Programm nicht die Wurzel des Übels beseitigen. Denn es ist der Industrie- und Finanzkapitalismus, der all den Missständen zugrunde liegt. Er hält Menschen in Unfreiheit, abhängig von Arbeitsplätzen und Geld, abhängig von den vom selben Kapitalismus produzierten Waren, vom Zugriff auf Wohnraum, der sich ebenso in den Händen des Kapitals monopolisiert, vom Zugang zu Wasser und Strom, die in der Hand des Kapitals, oder dessen kleinen Schoßhündchen, dem Staat, liegen. Die Gesundheitsversorgung ist ebenso auf eine Industrie reduziert, die nicht die Gesundheit zum Ziel hat, sondern ewige Profite, und damit eher krank macht, als Menschen heilt, wie die Nahrungsmittelproduktion, die ebenso wenig zur Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen beiträgt. Der Finanzkapitalismus hat unsere Lebensumwelt vergiftet mit Abgasen, Abfällen, Abwässern, mit elektromagnetischer Strahlung, die mittlerweile beinahe überall ist, und in Form von Smartmetern ebenfalls mit Zwang in alle Wohnungen und Häuser gebracht wird. Der Finanzkapitalismus hat die Menschen in Unfreiheit und Abhängigkeit gebracht, hat ihnen die Fähigkeit zur Selbstversorgung genommen, sie in Städte gesperrt und von sich abhängig gemacht. Es ist das perfekte Sklavensystem, das sich mit dem Schlagwort der Freiheit umgibt, und damit eine Illusion aufrechterhält, in welcher Freiheit reduziert ist auf die Freiheit, die Art und Weise der eigenen Versklavung selbst zu wählen.

Der Finanzkapitalismus formt die Menschen nach seinen Bedürfnissen, und das mit Zwang und Gewalt. Dazu traumatisiert er die Menschen, bricht ihren Willen und pflanzt ihnen den Willen des Kapitals als den eigenen ein, sodass den Sklaven ihre Sklaverei nicht mehr auffällt, sie diese sogar verteidigen, sie lieben, weil sie ihnen materielle Gimmicks als billiges Surrogat für ihre Freiheit, Selbstbestimmung und Selbstentfaltung hinwirft. Eine Wagenknecht Partei, die dem bürgerlichen Milieu entstammt, will diese Verhältnisse nicht überwinden, sie will die daraus resultierenden Verwerfungen, Leiden und Krankheiten nur geringfügig lindern, aber am grundlegenden System der Sklaverei nichts ändern. Zumindest lässt sich ein solch radikaler Ansatz aus den Äußerungen von Sarah Wagenknecht selber nicht herauslesen. Aber man lässt sich ja gerne überraschen.

Die Frage lautet aber: Wäre eine Wagenknecht Partei überhaupt in der Lage dazu, einen tiefgreifenden, echten Wandel zu bewerkstelligen? Wenn sie wirklich eine Loslösung vom Kapital, von den Oligarchen, dem Zentralismus, dem Geflecht aus Stiftungen, Konzernen und internationalen Organisationen, den USA und der Abhängigkeit anstrebte, bestünde eine echte Chance, dass diese Partei eine solche ermöglichen könnte?

Das würde voraussetzen, dass Parteien und Regierungen tatsächlich die Macht haben, dass in einer Demokratie eine Wahl etwas ändert. Das ist aber nicht der Fall. Denn bei der Demokratie handelt es sich, wie schon in der Vergangenheit dargelegt, um eine Elitenherrschaft. Schon seit den antiken Griechen ist es eine reiche Elite, welche in den sogenannten Demokratien die Geschicke der Stadtstaaten und Staaten lenkt, die darüber entscheidet, gegen wen Krieg zu führen sei, und wer in diesem Krieg kämpfen solle, die Gesetze beschließt und Steuern erhebt, um ihren eigenen Apparat der Fremdbestimmung aufrechtzuerhalten. Demokratie ist also immer nur eine Elitenherrschaft gewesen, und so verhält es sich auch heute.

Die heutige Elite, jene Oligarchen, die ihre Herrschaft hinter einem Geflecht aus Kapitalsammelstellen, Konzernen, internationalen Organisationen, Stiftungen und Regierungen vernebeln, haben die Macht in einem beinahe globalen Ausmaß an sich gerissen, oder meinen zumindest, sich diese anmaßen zu können. Sie verfügen über ein weit gesponnenes Netz aus Soldaten und Geheimdiensten, aus Kapitalanlagen, Schulden und Aktien, die ebenso als Waffen eingesetzt werden können, wie Bomben und Gewehre. So verfügen Konzerne heutzutage über eigene Geheimdienste (7), die nicht allein die Konkurrenz beobachten, wie das in dem verlinkten Artikel noch recht harmlos dargestellt wird.

Andere Länder mussten schon oft erleben, was hier in Deutschland noch relativ unbekannt ist. Konzerne mischen mittels eigenen Geheimdiensten und Söldnertruppen aktiv in der Politik von Ländern mit, entmachten oder töten jene, die ihre Geschäfte gefährden, vertreiben indigene Stämme mit Gewalt von ihren Ländern, um sich den Zugriff auf diese zu sichern, mischen in Kriegen mit, beispielsweise im Kongo, um sich die Ressourcen zu sichern. Dabei agieren einzelne Konzerne aber nicht isoliert, sie sind Teil eines Geflechtes des Tiefen Staates, der auch Geheimdienste und Militär, sowie die nicht wählbaren Spitzenbeamten der Regierungen der USA, einiger europäischer Länder, Australien, Neuseeland und Kanada einschließen. So eilen US-Soldaten zur Hilfe, sollte ein Staat beschließen, das eigene Öl nicht mehr in US-Dollar abrechnen zu wollen, wie Saddam Hussein oder Gaddafi es planten, oder wenn sich Länder aus der Abhängigkeit vom Westen lösen, eine eigene Union, mit eigener Währung gründen wollen, wie Gaddafi es für Afrika ebenfalls geplant hatte.

Auch, wenn dieser westliche Tiefe Staat, der ein Instrument des Finanzkapitals ist, seine Macht über die sogenannte dritte Welt zusehends zu verlieren scheint, und diese sich aus den Fängen des Westens löst, mehr und mehr Waren und Erdöl in Rubel, Rupien oder Yuan abrechnen, sich den BRICS anschließen und die prowestlichen Regierungen in immer mehr afrikanischen Staaten wegputschen, so ist dieser tiefe Staat der Kapitalfraktion hier in Deutschland und in der EU noch immer stark, und er wird dominiert von den Interessen des US-amerikanischen Kapitals.

Darauf, wozu diese Fraktion in der Lage ist, geben die Vorträge des Schweizer Historikers Dr. Daniele Ganser einen Hinweis. Ein bekanntes Beispiel für das, was passiert, wenn man sich mit diesem Komplex anlegt, ist der ehemalige US-amerikanische Präsident John F. Kenedy. (8) Dieser plante, die Geheimdienste zu entmachten und den Kalten Krieg zu beenden, und musste dafür mit dem Leben bezahlen, sehr wahrscheinlich hingerichtet von den eigenen Geheimdiensten. Auch sein Bruder, Robert F. Kennedy, wurde getötet, als er als Kandidat für das Amt des Präsidenten antrat. Er plante nämlich, den Mord an seinem Bruder aufzuklären, und auch der jetzige Kennedy-Spross, Robert F. Kennedy Junior, Sohn von Robert F. Kennedy, der Teil der Opposition zum Coronaregime und zur Unterstützung der Ukraine ist, musste bereits einen Anschlagsversuch erleben. (9)

Auch in Europa gibt es immer wieder politisch motivierte Morde. Uwe Barschel, Olof Palme, Dag  Hammarskjöld und Alfred Herhausen sind nur einige der bekannteren Namen, die mit einem plötzlichen und unerwarteten Ableben verbunden sind, dessen Aufarbeitung und Ermittlung mehr Fragen als Antworten aufwerfen.  (10) Auch hier ist eine Urheberschaft innerhalb der Geheimdienste wahrscheinlich, und waren Auslöser sehr wahrscheinlich die unkonventionellen, für das Finanzkapital geschäftsschädigenden Ansichten und politischen Ideen, deren Verwirklichung nicht gewünscht war.

Doch neben den nationalen Geheimdiensten gab es in der Vergangenheit auch NATO-Geheimarmeen, die in ganz Europa stationiert waren. (11) Diese sollten im Falle einer sowjetischen Invasion diese in einem Partisanenkrieg bekämpfen, mischten sich aber auch aktiv in Wahlen ein, indem sie beispielsweise in Italien Anschläge verübten, die der kommunistischen Partei und ihren Anhängern angehängt wurden, um sie in den Wahlen zu schwächen. Denn das westliche Finanzkapital fürchtete den Aufstieg der Kommunisten, und damit eine Enteignung, sowie den Entzug von Marktanteilen und den Zugang zu Bodenschätzen und Industrie.

Auch in der Bundesrepublik gab es solche Strukturen, die jederzeit einen Bürgerkrieg angezettelt hätten, wenn die Falschen, also früher einmal die Sozialdemokraten, später Kommunisten oder Sozialisten an die Macht gekommen wären. Die Bereitschaft dafür seitens der entsprechenden Organisationen, die auch in den Geheimdienst BND hineinreichen, war da, ebenso wie die Möglichkeit. Dabei rekrutierten sich sowohl BND als auch die Geheimarmeen aus ehemaligen Funktionären und Soldaten des Nazi-Regimes, und wurden explizit mit dem Ziel gegründet, den Kommunismus zu bekämpfen, also die Herrschaft des Finanzkapitals in Europa zu sichern. Es wäre naiv zu glauben, dass diese Geheimarmeen und die Verwicklungen der deutschen Geheimdienste mit dem Ende des Kalten Krieges aufgelöst worden wären. Es ist daher anzunehmen, dass diese Strukturen aktiv würden, sobald eine tatsächliche Alternative an die Macht käme, die tatsächlich eine tiefgreifende Veränderung und Verbesserung für die Menschen anstrebt.

Diese Bedrohung wird ein Grund der Anbiederung des ehemaligen Oppositionsparteien Grüne und Linke an das Finanzkapital sein. Es bestehen also auch im Falle der Wagenknecht Partei zwei mögliche Szenarien im Falle der Erlangung einer Stimmenmehrheit, immer vorausgesetzt, dass es sich bei einer solchen um eine echte Opposition handelt: Erstens könnte sie sich dem Establishment annähern, und von diesem gezähmt werden. Dann würde die Partei in ihrer Rhetorik weiterhin oppositionell bleiben, aber in ihrer Politik die Interessen des Finanzkapitals durchsetzen, ähnlich der AfD und der Linken heute. Mit der Zeit würde sich auch ihre Rhetorik entschärfen, und die Partei sich den etablierten Parteien annähern, bis sie durch nichts mehr von diesen zu unterscheiden ist. Diesen Weg haben die Linken ebenso durchgemacht, wie die Grünen und die SPD. Sogar die CDU hatte in ihrem ersten Programm nach dem zweiten Weltkrieg die Überwindung des Kapitalismus mit aufgenommen, diesen Punkt aber nach kurzer Zeit wieder gestrichen, hat also als erste Partei der Bundesrepublik die Zähmung durch das Finanzkapital erlebt.

Das zweite Szenario im Falle einer überwältigenden Mehrheit für die Wagenknecht Partei und einer Sarah Wagenknecht als Kanzlerin wäre ein JFK-ähnliches Ereignis, in dem Sarah Wagenknecht oder andere, hochrangige Funktionäre Anschlägen zum Opfer fallen würden. Auch ein Bürgerkrieg, ausgelöst durch die NATO-Geheimarmeen und den Tiefen Staat wäre denkbar, oder eine juristische Verfolgung von Mitgliedern der Partei aufgrund gefälschter Straftaten, ähnlich wie in Italien, als den Kommunisten Bombenanschläge in die Schuhe geschoben wurden. All dies würde jedoch wahrscheinlich nur dann eintreten, wenn die Partei eine Annäherung an das Establishment verweigern würde.

Eine echte Veränderung durch Wahlen ist, das zeigt die Vergangenheit, und das zeigen die vielen, gewalttätigen, faschistischen Strukturen des Finanzkapitals innerhalb der Staaten, so gut wie ausgeschlossen. Keine Partei, keine Regierung wird einen tatsächlichen Kurswechsel hin zu einer Politik, welche die Interessen der Bevölkerung über die des Kapitals steht, überleben. Viele, die es in der Vergangenheit versucht haben, mussten diesen Versuch mit ihrem Leben bezahlen, selbst wenn ihre Ziele nur minimale Abweichungen von finanzkapitalistischen Konsens waren. So wollte Olof Palme nicht grundsätzlich den westlichen Kapitalismus in Frage stellen, sondern hatte es lediglich auf eine Entspannungspolitik mit der Sowjetunion abgesehen. Der Präsident Tansanias, Magufuli, wiederum hat die drastische Pandemiepolitik abgelehnt, und diese öffentlich der Lächerlichkeit preisgegeben, indem der Ziegen und Mangos positiv auf Corona testen ließ, und Naturheilkunde und Beten als Antwort auf die Krankheit empfahl. Um das Zwangs- und Impfmandat durchzusetzen musste er beseitigt werden.

Wie ungleich härter muss die Antwort des Systems ausfallen, wenn man das ganze System in Frage stellt, wenn man die Macht der Oligarchie und Konzerne brechen, die internationalen Institutionen und Stiftungen auflösen und ihre Einmischung in die Belange der Menschen beenden, wenn man die Privatisierung beenden, die perversen Mengen an Kapital den Menschen zurückgeben und die Macht in die Hände der Bevölkerung geben will?

Doch trotz all der Hürden, der Geheimdienste und bewaffneten Armeen, die im Untergrund agieren gibt es einen Hoffnungsschimmer. Denn dem westlichen Kapital entgleitet in einigen Teilen der Welt gerade die Macht. Die Ereignisse der letzten Jahre haben einen massiven Wandel in der Welt ausgelöst, in dem sich immer mehr Staaten aus dem westlichen Klammergriff zu lösen vermögen. Wo Saddam Hussein und Muamar al Gaddafi für ihre Ausbruchsversuche noch weggeputscht und getötet wurden, können heute reihenweise afrikanische Staaten aus dem westlichen Konsens ausscheren und sich dem Osten zuwenden. Es scheint, dass die Macht des westlichen Kapitals schwindet. Warum sollte das nur in Afrika der Fall sein? Es wäre möglich, diesen historischen Moment zu nutzen, und sich aus den Klauen des Kapitals zu lösen, auch hier im Westen, hier in Deutschland. Das allerdings vermag keine Partei alleine. Dazu sind wir alle gefragt, uns neue Wege zu überlegen, wie wir in Zukunft zusammen leben und wirtschaften wollen. Eine Partei könnte höchstens einige der Hürden, die das Kapital uns im Laufe der Jahrzehnte in den Weg gelegt hat, beseitigen, und uns dabei helfen, in die Eigenverantwortung zu kommen, und das System aus Produktion, Konsum, Lohnarbeit, Abhängigkeit und Unfreiheit zu überwinden.

Ob eine Wagenknecht Partei dafür die richtige Partei ist, wird sich zeigen, sollte sie schließlich doch gegründet werden. Doch selbst wenn, so darf man nicht erwarten, dass die richtige Partei an der Macht einem alle Arbeit abnimmt. Die Wahl einer Partei entbindet nicht von der Eigenverantwortung, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und selbst zu gestalten, jenseits der Zwänge und Unfreiheiten eines totalitären Systems, das die Menschen in die Ketten des Finanzkapitals schmiedet.

Denn Freiheit, die kann nicht jemand anderes für uns erkämpfen, wir können sie nur selbst ergreifen.

Quellen und Anmerkungen

 

(1) https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/beschlossen-sahra-wagenknecht-gruendet-eigene-partei-85351472.bild.html

(2) https://www.tagesspiegel.de/politik/hohes-wahlerpotenzial-jeder-funfte-wahlberechtigte-offen-fur-neue-wagenknecht-partei-10522864.html

(3) https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100212498/erstaunliche-umfrage-hier-kaeme-wagenknecht-partei-sofort-an-die-spitze.html

(4) https://apolut.net/wenn-wahlen-etwas-aendern-wuerden-von-felix-feistel/

(5) https://apolut.net/rechts-ist-keine-alternative-von-felix-feistel/

(7) https://www.welt.de/wirtschaft/plus157670486/Die-maechtigen-Geheimdienste-deutscher-Firmenbosse.html

(8) https://www.youtube.com/watch?v=Ij6NcSM7j78

(9) https://test.rtde.tech/nordamerika/181122-noch-toter-kennedy-rfk-fordert/

(10) https://www.youtube.com/watch?v=Us7bnmiEUmo

(11) https://www.youtube.com/watch?v=ew_m1faKhP0

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: Dmitry Kovalchuk / Shutterstock.com

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Kommentare (30)

30 Kommentare zu: “Die Wahlillusion | Von Felix Feistel

  1. Bruno Gamser sagt:

    Jetzt ist es soweit.

    Bündnis Sahra Wagenknecht. Fängt ja schon gut an mit dem Slogan:

    Neue Politik für Deutschland (NPD).

    Vielleicht sollte Sie mal mit einem Marketingspezialisten sprechen bevor sowas rausgehauen wird. Aber was solls, mal gucken, was da noch alles kommt. Es sind ja alle Willkommen.

  2. Parkwaechter sagt:

    Wer sich mit Wagenknechts Biografie befasst, weiß, woran Wagenknecht ihre Denkfähigkeit geschult und eine recht beachtliche persönliche Reife erlangt hat: Sie hat intensiv die großen Philosophen wie Goethe und Schiller studiert, deren Worte z.T. handschriftlich transkribiert und verinnerlicht. Sie konnte sich für den Geist der Humanität und Freiheit, der in diesen Werken atmet, zutiefst begeistern und ihn annehmen. Mit einem Wort: Wagenknecht stellt in heutiger Zeit so etwas dar wie eine fast schon ausgestorbene Schmetterlingsart. Selbst wenn sie eine Partei gründen sollte. Wo soll sie in heutiger Zeit junge oder auch ältere Menschen rekrutieren, die solche Voraussetzungen ebenfalls mitbringen? Mit den Retortenkindern von Mailab und Böhmermann? Den Followern von "Fuck ju Göhte"? Mit den Rezokids, die von ihren Influenzern in die Bereiche suburbaner Gulllis verlinkt wurden, wo Pornoyoutuberinnen wie Kataja Krassevitze sich nackt in den Pfützen räkeln und mit Kaulquappen um die Wette grundeln? Mit zu Kopflangern (Brecht) zugerichtetem akademischem Proletariat (Matuschek), das sofort "Hurra" schreit und die Ärmel hochkrempelt, wenn Pharmakonzerne neue experimentelle Gentechsubstanzen auf den Markt werfen? Mit all den Oktoberfestbürgern und Massenevent-Junkies, die einfach nur abfeiern wollen und bei allem angwidert abwenden, was keinen "Spaß" verspricht? Tut mir leid, da ist bei allem guten Willen wohl kein Staat zu machen.

    Und ich sage das nicht, um uns zu entmutigen. Aber wir sollten uns in der derzeitigen Situation von falschen Illusionen verabschieden und allmählich zur Realität vordringen. Das scheint zunächst schrecklich, hat aber auch etwas Befreiendes und eröffnet ganz neue Horizonte.

    • Nevyn sagt:

      Eine schöne Laudatio!
      Bleibt die Frage, warum Frau Wagenknecht eine Partei gründen will und nicht einen Orden.
      Abgesehen von der Tatsache, dass Goethe und Schiller eher als Dichter gelten denn als Philosophen, war Goethe einer der höchsten Eingeweihten seiner Zeit. Seine Werke strotzen vor initiatischen Gedanken.
      Goethe, Herder, Wieland und wohl auch Schiller gehörten dem Kreis um Anna Amalia an. Vor geraumer Zeit las ich, dass die Unterschriften von Goethe und Herder zum Beitritt in den Orden der Weishauptschen Illuminaten in Moskau in einem Archiv aufgetaucht seien.
      Wohl nicht zu verwechseln mit den Illuminati, denen man nachsagt, sie strebten nach der Weltherrschaft. Für einen Erleuchteten, und das heißt ja illuminiert, wäre das mit Sicherheit das Letzte, was er begehrt.

      Es ist anzunehmen, dass Goethe auch in Freimaurerkreisen verkehrte. Nicht bekannt ist mir, ob er auch einer Partei angehörte. Wer also den Geist der Weimarer Zeit atmet, wie kommt der auf die Idee, eine Partei gründen zu wollen?

      Haben wir in Deutschland noch nicht genügend linke Parteien, neben einer einzigen rechten?

    • Irwish sagt:

      Nicht daß ich Ihnen widersprechen wollte; mein Ansinnen ist fernab davon. Doch auch ich möchte, wie Sie bereits für sich selbst feststellten, niemanden entmutigen, wüßte aber auf Anhieb nicht zu sagen, wozu ich jemanden im Zusammenhang mit Ihren Zeilen ERmutigen könnte. Immerhin scheinen Sie hier »Befreiendes« und »ganz neue Horizonte« wahrzunehmen, die ich nicht zu erkennen vermag. Was wären aus Ihrer Sicht »richtige« Illusionen? Und wie sieht die Realität aus, zu der man allmählich vordringen sollte?

    • _Box sagt:

      Nevyn,

      tatsächlich gibt es in Deutschland nicht eine Partei die auf Landes- oder Bundesebene linke Politik repräsentiert. Das verordnete Narrativ geht so, links ist angeblich die sog. Partei Die Linke, rechts ist die sog. AfD und der Rest ist in der wohligen Mitte. Daß das allerdings Verdummbeutelung ist, weiß jeder der firm in den Begrifflichkeiten ist. Realiter ist es so, daß sich das politisch repräsentierte Spektrum im Laufe der vergangenen Jahre kontinuierlich nach rechts verschoben hat, wo sich derzeit alle Parteien befinden, die oder die noch politische Relevanz besitzen. Sprich, sie erfüllen ausschließlich den Willen der besitzenden Klasse und formen die Gesellschaft nach deren Wünschen.

      Zu behaupten es gäbe in Deutschland noch eine relevante Partei die politisch links sei, also für eine gerechte Verteilung, ist schlicht gelogen, und ziemlich schräg, gerade in Anbetracht ihrer kürzlich getätigten Äußerung:

      "Wir haben hier häufig das Problem beim Diskutieren, dass die Begriffe, über die wir uns unterhalten, sehr unterschiedlich verstanden werden, was zwangsläufig zu Missverständnissen führt."
      https://apolut.net/m-pathie-anke-evertz-2/#comment-276152

      Denn schließlich sind die Bedeutungen oft genug im Forenbereich präsent. Z.B. hier:

      Die Links-Rechts-Demagogie. Ein Interview mit Rainer Mausfeld.
      05. August 2016 um 9:55 Ein Artikel von: Redaktion

      Die NachDenkSeiten beschäftigen sich von Beginn an mit dem Thema Manipulation und mit der Frage, wie man sich davor schützen kann. Ein großer Experte dafür ist auch Professor Mausfeld. Ihn hatten wir im vergangenen Sommer mit den NachDenkSeiten-Leserinnen und Lesern bekannt gemacht. Jens Wernicke hat ihn jetzt aus aktuellem Anlass ein zweites Mal für die NachDenkSeiten interviewt.
      (…)
      Der gesamte Bereich der Wirtschafts- und Sozialpolitik ist im Gefolge des Neoliberalismus dermaßen verseucht durch eine Orwellsche Umdeutung nahezu aller relevanten Begriffe, dass man ein ganzes „Falschwörterbuch“ benötigte, um die sich darin verbergenden ideologischen Vorannahmen aufzuschlüsseln. Im Neoliberalismus haben sich die Falschwörter zu einem so dichtgesponnenen Gewebe eines ganzen Weltbildes verwoben, dass es nicht leicht ist, die Realität hinter dieser Ideologie zu erkennen.
      (…)
      Links und rechts sind ja nicht lediglich – in ihrem Bezug auf die Sitzordnung in der verfassunggebenden französischen Nationalversammlung von 1789 – historische Einteilungen entlang einer eindimensionalen Eigenschaft. Als solche wären sie in der Tat nicht nur historisch überholt, sondern auch hoffnungslos unterkomplex. Links steht vielmehr für die normativen moralischen und politischen Leitvorstellungen, die über den Menschen und über die Möglichkeiten seiner gesellschaftlichen Organisation in einem langen und mühsamen historischen Prozeß gewonnen wurden und die in der Aufklärung besonders prägnant formuliert wurden. Den Kern dieser Leitvorstellungen bildet ein universeller Humanismus, also die Anerkennung einer prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen.

      Bereits aus dieser Leitvorstellung ergeben sich schwerwiegende und weitreichende Folgerungen. Beispielsweise schließt ein universeller Humanismus Positionen aus, die auf der Überzeugung einer prinzipiellen Vorrangstellung der eigenen biologischen, sozialen, kulturellen, religiösen oder nationalen Gruppe beruhen; er schließt also Rassismus, Chauvinismus, Nationalismus oder Exzeptionalismus aus. Zudem beinhaltet er, dass alle Machtstrukturen ihre Existenzberechtigung nachzuweisen und sich der Öffentlichkeit gegenüber zu rechtfertigen haben, sonst sind sie illegitim und somit zu beseitigen.

      Aus dem universellen Humanismus ergibt sich also das spezifische Leitideal einer radikal-demokratischen Form einer Gesellschaft, in der ein jeder einen angemessenen Anteil an allen Entscheidungen hat, die die eigene ökonomische und gesellschaftliche Situation betreffen; er schließt also Gesellschaftsformen aus, die auf einer Elitenherrschaft oder auf einem Führerprinzip beruhen. Diese in der Aufklärung erstmals klar formulierten Leitideale sind seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und verfeinert worden und stellen den Identitätskern des linken Projektes dar.

      Da diese Leitideale gewaltige politische Konsequenzen haben, wurden sie seit je auf das schärfste bekämpft; historisch war das der Kern der sogenannten Gegenaufklärung, der es wesentlich um die Wahrung des jeweiligen Status quo ging.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=34504

      Oder hier:

      Die politische Verheimatlosung oder: Die neue babylonische Sprachverwirrung
      06. Juli 2023 um 10:29 Ein Artikel von Lutz Hausstein

      Schon seit Jahren nimmt in der Gesellschaft die Verwirrung darüber zu, was als „links“ und als „rechts“ zu betrachten ist. Immer stärker breitet sich bei den Bürgern der Gedanke aus, dass „links“ und „rechts“ heutzutage keine Bedeutung mehr hätten und diese Einteilung eine zielgerichtete gesellschaftspolitische Diskussion eher behindert statt befördert. Manch einer spricht sogar von einer vollständigen Linksverschiebung fast sämtlicher politischen Parteien. Die Realität scheint diesen Kritikern auch recht zu geben. Und auch die Vorstellung, dass das, was früher einmal links war, nun rechts sei, und umgekehrt, ist hier und da gelegentlich zu hören. Zeit, diesen Dingen genauer auf den Grund zu gehen. Von Lutz Hausstein.
      (…)
      In der Mitte ist es kuschlig

      Geht man diesem Phänomen tiefer auf den Grund, so stellt man fest, dass die parteipolitischen Verschiebungen schon seit rund zwei Jahrzehnten zu verzeichnen sind. Die wohl erste Partei, die sich in beständiger Öffentlichkeitsarbeit als „Partei der Mitte“ bezeichnete, war die CDU. Obschon sie in ihrer politischen Alltagsarbeit zweifelsfrei als konservativ-rechts wirksam war (und noch ist), demzufolge auch keine grundlegende Neuverortung der CDU zu verzeichnen ist, gelang es den PR-Strategen der Partei, sie der Bevölkerung nach den als „bleiern“ empfundenen 16 Jahren der Kanzlerschaft Helmut Kohls als mittig zu verkaufen, um so ihrem langsam brüchiger gewordenen Status als „Volkspartei“ durch die Erschließung neuer Wählerpotenziale entgegenzuwirken. Die Medien verstärkten diese PR-Offensive sogar noch, indem sie der CDU, insbesondere Angela Merkel, eine „Sozialdemokratisierung“ andichteten, wie Albrecht Müller schon 2009 anmerkte.
      (…)
      Dass nun aber auch die SPD, die neben der LINKEN, damals noch als PDS, eigentlich klassisch linke Partei, wie auch die Grünen, die ursprünglich in ihrer politischen Ausrichtung zwar leicht ambivalent, aber in Kernfragen eindeutig links zu verorten waren, ebenfalls in die Mitte strebten, war da schon kaum mehr verwunderlich. Hatten beide Parteien doch mit ihrem radikalen Kurswechsel durch das Durchpeitschen der unsozialen Agenda-2010-Gesetze ihr eigentliches Wählerpotenzial schnöde verraten und suchten ihren darauffolgenden Absturz, besonders die SPD, ebenfalls durch die Erschließung neuer Wählerpotenziale abzufedern. Die Grünen fanden in der städtischen urbanen, akademischen Mittelschicht schnell ihr neues Zuhause. Während bei den Grünen diese Neuorientierung quasi geräuschlos vonstattenging, gab es in der SPD noch längere Zeit massive Auseinandersetzungen ob dieser Abkehr vom ursprünglichen Gründungszweck der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands. Dessen ungeachtet dichtete ihr die Süddeutsche Zeitung 2007 gar einen Linksrutsch an. Letzten Endes fanden beide Parteien ihren Weg in die Mitte, und es wurde auf diesem Terrain noch enger. Es hat sich so eine Mitte gebildet, in der sich nun in die Mitte gerutschte, mehr oder weniger linke Parteien sowie konservative und (wirtschafts-)liberale Parteien tummeln. Doch während die beiden früher linken Parteien mit großen Teilen ihrer Politik real in der Mitte angekommen sind, ist der vermeintliche Linksrutsch der anderen Parteien nur das Abbild einer medialen PR-Inszenierung.

      Eine solche Entwicklung hatte auch Rainer Mausfeld in seinem Buch „Warum schweigen die Lämmer“ nachgezeichnet. Seit der Zeit der Aufklärung, also seit mehr als 300 Jahren, wird der als zulässig bezeichnete gesellschaftliche Debattenraum kontinuierlich immer weiter eingeschränkt, in der Regel stets durch Reduzierung auf der gesellschaftlich linken Seite. Dies erfolgte schrittweise mit einer Vielzahl von Zwischenstufen.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=100490

    • Parkwaechter sagt:

      @Irwish:
      Welche neuen Horizonte? Nun ja, wenn man da Antworten gibt, fruchtet es meist wenig. Worauf es ankommt ist, glaube ich, dass – frei nach Goethe – das FRAGEN danach in einem selbst aufkommt. Dann werden sich entsprechende Antworten schon von selbst eröffnen.
      Dass (zurecht als anstrengend und nervtötend empfundenes) intellektuelles Denken mit wirklichem Denken sehr wenig zu tun hat, habe ich schon in einem älteren Text mal anzudeuten versucht: https://www.nachrichtenspiegel.de/2018/02/23/endzeit-poesie-4-0-warum-ueberhaupt-noch-denken-ein-survival-kit-fuer-die-apokalypse/

    • Parkwaechter sagt:

      @Nevyn: Soweit ich weiß, hat Goethe zwar Kontakt zu Freimaurern & Co. gehabt, war aber tief unbefriedigt über das, was von deren Wissen zu seinen Lebzeiten noch übrig war und hat dann eigenständig nach einem ganz neuen Zugang zu Welt und Mensch gerungen-

  3. rhabarbeer sagt:

    Hallo Felix Feistel

    danke für deinen Artikel!

    Ich möchte `etwas` verkürzt ergänzen:

    Direkte Demokratie (mit `Rote Linie-Selbstschutz-Option` ;) )
    … alles andere wäre/ist eine auf(NICHT)recht erhaltende Option der `Selbstaufgabebereitschaft` durch
    grundsätzliche (im Kern rechtlich ungeregelten) Umverteilungsmechanismen, dh. durch
    ! BilanzierungsPRIVILEGien !

    …und viele Grüße in die Runde

  4. Wieder ein sehr guter Artikel von Felix Feistel.

    "… können heute reihenweise afrikanische Staaten aus dem westlichen Konsens ausscheren und sich dem Osten zuwenden."

    Ist das ein Hoffnungsschimmer?

    Z.B. das kapitalistische China mit partei"kommunistischer" Terrorherrschaft ?

    Das weltstaatliche Vorbild von "Klaus Schwab", den Rockefellers und Co. als am weitesten fortgeschrittener "Technokratischer Staat" mit der bisher umfassendsten Überwachung und Kontrolle der Untertanen.

    Außerdem voll auf "Covid-Linie" mit den schärfsten Lockdowns weltweit.

    Der sogenannte "menschengemachte CO2-Klimawandel" wird als Narrativ protegiert und dient ideologisch mit der Forderung nach „CO2-Reduktion“ u.a. auch als Ernährungswaffe gegen die Menschheit.

    China – dieses Herrschaftssystem droht uns allen!
    https://www.kla.tv/27145&autoplay=true

    Homo Demens – Wir entwickeln uns zurück – Tom-Oliver Regenauer
    https://odysee.com/@nuoviso:9/Homo-Demens—Wir-entwickeln-uns-zur%C3%BCck—Tom-Oliver-Regenauer:4

    Ich glaube, dass „Blackrock und Co.“ als „Besitzer“ fast aller Großkonzerne, ein weltumspannendes Werkzeug der Plutokratie darstellt oder sich bereits weit fortgeschritten auf dem Weg dorthin befindet.

    Ein Indiz ist der Versuch, die riesige weltweite „Geldblase“ durch langsame Zerstörung der Weltwirtschaft und Bevölkerungsreduktion in eine Totalenteignung zum ausschließlichen Vorteil ihrer „Kundschaft“ „umzuwandeln“ – und zwar ohne lästige
    – weil auch für sie "teure" (z.B. teure Unterdrückungsmaßnahmen)
    Hyperinflation.

    In den letzten zweieinhalb Jahren haben sich mit der sogenannten Coronapandemie (weltweit!!) und dem Ukrainekrieg und jetzt dem Wiederauflodern des Israel-Palästina-Konfliktes drei Krisen ereignet bzw. werden am Laufen gehalten, die nur scheinbar keine Gemeinsamkeiten haben.

    Es geht um die Umsetzung des „Blackrock und Co.“-Plans, angesichts der kapitalistischen Krisen insbesondere des verzinsten Schulgeldsystems, die Staaten und Unternehmen immer mehr zu verschulden:

    Wodurch?

    Durch weitere schuldenfinanzierte verbrecherische Maßnahmen wie:

    Lockdowns, sogenannte „Impfungen“, Maskenzwang
    und
    jetzt durch eine nie dagewesene Aufrüstung der Welt,
    durch Waffenlieferungen und Schüren von Kriegen
    wie in der Ukraine
    und jetzt im „Nahen Osten“.

    Das wird auch in Zukunft so weiter gehen mit ihren geplanten sogenannten Pandemien, Katastrophen wie künstlich ausgelöste Erdbeben und Vulkanausbrüchen, größeren Kriegen, etc.

    Gleichzeitig soll eine Hyperinflation verhindert werden durch Drosselung der Weltwirtschaft mit Lockdowns (u.a. Lieferketten brechen), Sanktionen,
    BRICS versus US-Hegemonie (interessanter Aspekt), etc.,

    die ja

    durch die ungeheure fortgesetzte Geldschwemme (zuletzt Billionen angesichts der Finanzkrise 2019 kurz vor den Lockdowns ab 2019!!) durch alle Nationalbanken (also auch russische und chinesische), vereint in der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich), als Instrumente der Plutokratie

    immer droht.

    Die Staatsverschuldungen fast aller Staaten soll so weit wie möglich ausgedehnt werden, damit anschließend die Plutokratie mit ihren Werkzeugen „Blackrock und Co.“, WEF, WTO, IWF etc. den gesamten Staatsbesitz durch Staatsbankrott am sich reißt.

    Paradebeispiele:
    – Raubzug gegen die DDR (Treuhand),
    – Plünderung Griechenlands durch Troika (griechisch Dreigespann): Europäischer Zentralbank (EZB), Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Kommission (EU)), übernommen werden kann.
    – Ukraine: Landgrabbing (Landraub von verarmten Bauern, Zerstörung des Landes durch Krieg (Rüstungsindustrie) und Wiederaufbau durch „Blackrock und Co.“ erfolgen bzw. sind beschlossen.

    Die Verschuldung betrifft auch alle Unternehmen.

    Da „Blackrock und Co.“ in ca. 18.000 Unternehmen „Hauptaktionär“ ist, vor allem so gut wie in allen international marodierenden Großkonzernen, würden Insolvenzen „Blackrock und Co.“ auf Grund ihrer finanziellen Macht (50 Billionen US$ verwaltetes Vermögen Minimum) einfach von den Gläubigern durch „Blackrock und Co.“ komplett übernommen:
    die Schuldenzahlungen gingen an die Gläubiger und die Unternehmen komplett ebenso.

    Wer sind die Gläubiger der verschuldeten Staaten und der Unternehmen:

    Es ist die „Kundschaft“ von „Blackrock und Co.“:
    Weltweit eine Handvoll Billionäre (Rothschild Family, Rockefeller Family, …), ca. 2500 Milliardäre, einige 100.000 Millionäre mit mehr als 10 Millionen US$.

    p.s.: Russland (ca. 30% des BIP) ist nicht so verschuldet. Da klappt dass dann mit der Übernahme nicht so einfach.
    Aber die Plutokratie wird sich mit den dortigen Machthabern in Parteien und Wirtschaft schon einigen über den zukünftigen Weltstaat oder Russland einfach ausradieren.

  5. How - Lennon sagt:

    Also, immer mehr Staaten wenden sich vom westlichen Kapitalismus ab und wollen sich dem östlichen anschließen. Ähhh…Na und, ist der besser? Die Wahl zwischen Scheiße und Scheiße. Wahlillusion!

  6. Geoman sagt:

    Herr Feistel, ich bin sehr dankbar für Ihre klaren Worte in Bezug auf die Rolle der AfD. Die Ansicht, dass Parteien, Wahlen und Parlamente in diesen Zeiten prinzipiell wertlos sind, halte ich allerdings für falsch und gefährlich. Wer sollte denn dem Treiben dieser Kaste von Unberührbaren mit der Lizenz zum Gelddrucken sonst begegnen, wenn nicht ein Staat mit einem demokratisch legitimiertem Parlament. Ich halte nichts von Selbstermächtigung, Räterepublik oder gar Schwarmintelligenz. Was heute nötiger ist, denn je, ist die Auseinandersetzung mit der Fehlbarkeit der eigenen Narrative in dieser sogenannten Bewegung. Der Irrsinn ist nicht mehr auszuhalten!

  7. mausklicker sagt:

    Ein mutiger und richtiger Beitrag!
    Eine Wagenknecht-Partei die innerhalb des bestehenden Parteien-Systems eine wirksamen Stimmenanteil hätte, wäre dennoch nicht in der Lage, das bestehende System zu verändern.
    Wie auch?
    Die Überwindung des Finanzkapitalismus wäre sehr einfach: Aktiengesellschaften verbieten!
    Aber da dies nur global wirksam wäre, ist dies auch nicht möglich.
    So werden werden wir wohl auf den nuklearen Zusammenbruch der Welt warten müssen und hoffen, dass der Phönix der sich der sich aus der Asche erhebt, nicht wieder dass gleiche Monster ist.
    Unsere Geschichte zeigt, dass Gier die treibende Feder ist. Liegt wohl in der menschlichen Natur, wir stammen nicht von Bonobos ab.
    klick

  8. paul1 sagt:

    Analyse topp. Richtig, dieses untaugliche, kapitalistische Verbrechersystem schafft keine Partei, keine aufgeklärte, hochintelligente Personengruppe, erst recht nicht Frau Wagenknecht allein schafft beiseite. Auf einen Erlöser können wir nicht hoffen. Das Volk muss sich selbst von diesem System lösen, jeder einzelne seinen Egoismus überwinden, Gemeinsinn entwickeln.
    Wer das erkannt hat und in den letzten Jahren widerständig war, muss aber feststellen, dass die übergroße Masse in einer Lethargie, in Angst steckt. Das Problem erkennen ja viele nicht. Die Staatspropaganda wirkt. Es ist zum Verzweifeln. Der Weg ist klar. Und wird lang sein. Es muss aber viele geben, wie Feistel, die es auf den Punkt bringen und unter das Volk. Und dann muss sich die Wahrheit und gemeinsame Handeln wie eine Sturmflut ausbreiten.

    • Zara Trusta sagt:

      Im laufe der Jahrhunderte hat es mit wachsenden Erkenntnissen Reformationen gegeben.
      Je größer die neuen Erkenntnisse desto entschiedener entlarvten sich die Irrtümer und das allgemeine Weltbild und Verhalten änderte sich entsprechend.
      Seit Einstein ist das ausgeblieben. Es wurde dadurch verhindert weil sich zu viele weigerten die eigene Torheit zu konfrontieren da sie arroganterweise nicht dumm aussehen wollten, und weil man die Massen dumm halten wollte bzw. sogar musste.
      Mit der Erkenntnis das die Dynamic der Mikroebene die Makroebene bestimmt, und Feedbackloops die Evolution zu mehr Komplexität veranlasst, hätte man von dem Konzept der Top-Down-Naturgesetze abrücken müssen und vollständig andersartige Paradigmen als die reduktive Analyse entwickeln müssen
      Das geschah aber bislang nur z.B. im Rahmen des MIT und bei der Weiterbildung des GOOGLE – Personals.

  9. Zara Trusta sagt:

    Der Artikel äußert sehr klar berechtigte und gut begründete Bedenken .
    Auch die meisten Kommentare dazu sind gut.
    Ich sehe dennoch grundsätzlich auf allerart solch konventioneller Herangehensweise, wie hier erwähnt und erwägt, keinen Ausweg aus dem Dilemma.
    Das bereits viel zu lang andauernde Betreiben eines vollends unschlüssigen Ausbeutungssystems hat uns schlicht uns nachhaltig den längst fälligen geistig- intellektuellen eigentlich selbstverständlichen zivilisatorischen Fortschritt blockiert.
    Der Anteil der Scharlatanerie an dem was mal Wissenschaft zu werden drohte, mehrt sich mit jedem Tag , an dem es so weiter geht.

    • Nevyn sagt:

      »Der Anteil der Scharlatanerie an dem was mal Wissenschaft zu werden drohte, …«
      *schmunzel*

      Wenn der menschliche Geist wie eine Fliege in der Flasche gefangen ist, wie kommt er da wieder heraus?
      Hilfreich könnte sein, etwas über Watzlawicks Lösungen zweiter Ordnung zu lesen.
      Man hat ja die Probleme, die man hat, weil man denkt, wie man denkt und daraus sein Handeln ableitet.

      Also wäre ein guter Ansatz, die Annahmen für seine Weltanschauung, die man meist unbewusst machte, bewusst werden zu lassen, zu hinterfragen und zu erweitern.
      Leider kleben die meisten daran, wie eine Fliege auf dem Honig.
      Sie haben Ihre Identifikation darauf gesetzt, glauben also, das zu sein, was sie denken. Sich davon zu lösen wäre wie Sterben bei lebendigem Leibe und ehrlich gesagt – das ist es auch!
      Man begegnet seinen Urängsten, dem Hüter der Schwelle.

      Wir reden nicht davon, das Verhalten anzupassen, sondern ein Anderer zu werden. Darum gehen so wenige diesen Weg, es sei denn, die bittere Not zwingt sie dazu, oder sie empfangen ein Mysterium wie z. B. eine Nahtodeserfahrung.
      Es ist ein wenig wie beim Trapezspringen.
      Loslassen, fliegen, zugreifen.

    • mausklicker sagt:

      Da hast Du wohl recht. Die Unis wurden gekapert, die Jugend ihrer Bildung beraubt, allerdings ist Felix Feistl Jahrgang 1992 und das lässt doch zu hoffen übrig.
      klick

    • Zara Trusta sagt:

      Im laufe der Jahrhunderte hat es mit wachsenden Erkenntnissen Reformationen gegeben.
      Je größer die neuen Erkenntnisse desto entschiedener entlarvten sich die Irrtümer und das allgemeine Weltbild und Verhalten änderte sich entsprechend.
      Seit Einstein ist das ausgeblieben. Es wurde dadurch verhindert weil sich zu viele weigerten die eigene Torheit zu konfrontieren da sie arroganterweise nicht dumm aussehen wollten und weil man die Massen dumm halten musste.
      Mit der Erkenntnis das die Dynamic der Mikroebene die Makroebene bestimmt, und Feedbackloops die Evolution zu mehr Komplexität veranlasst, hätte man von dem Konzept der Top-Down-Naturgesetze abrücken müssen.
      Das geschah aber nur z.B. im Rahmen des MIT und bei der Weiterbildung des GOOGLE – Personals.

  10. Irwish sagt:

    Können wir Propaganda verhindern?

    Letztendlich ist es in der Hauptsache die allgegenwärtige Propaganda, die das Wahlvolk – Stimmvieh, Schlafschafe, Otto-Normalverbraucher etc. – bei der Stange hält. Mittels weitverbreiteter Massenmedien wird dem Medienkonsumenten ständig Angst gemacht, wobei die Medienbetreiber und deren »Herren« ihren Interessen entsprechend ausbaldowern, wann welche »Sau durchs Dorf getrieben« wird. Daß Propaganda überhaupt wirkt, hängt sehr eng damit zusammen, daß die Menschen leicht in Angst zu versetzen sind.

    Die allermeisten Medienkonsumenten entnehmen den Medien Informationen, um sich zu orientieren: welche politische Entscheidungen Vor- oder Nachteile verschaffen, vor welchen eigenen Entscheidungen man sich hüten sollte, welche Gefahren von da oder dort drohen usw. Ob diese medial vermittelten Gefahren tatsächlich existieren, ist dabei ziemlich egal: der Leser, Zuschauer oder -hörer kann meist nicht nachprüfen, was wirklich Sache ist. Über Hintergründe und Zusammenhänge wird er nicht oder nur äußerst selten informiert.

    Auf diese Weise entsteht die sogenannte Medienrealität: nicht das, was wirklich um einen herum geschieht, führt zu entsprechendem Empfinden, Denken, zu eigenen Entscheidungen, sondern das, was Medien als DAS Geschehen darstellen. Corona-Alarm, Klimakollaps, Bedrohung durch Russen, Chinesen, irakische Raketen oder Biowaffen etc. werden dem Rezipienten als Teufel an die Wand gemalt. Der innere Monitor der Menschen wird mit bedrohlichen Bestien gefüllt, die dazu dienen, den Menschen in ständiger Angst zu halten.

    Doch warum funktioniert das so perfekt? Die Antwort liegt in der psychischen Struktur der meisten Menschen, die so gestrickt wurde, daß sie ständig zu Angstentwicklung neigen. Schon Kinder gehorchen ihren Eltern und später ihren Lehrern und Vorgesetzten nicht aus innerer Überzeugung, sondern aus Angst vor den negativen Konsequenzen des verweigerten Gehorsams. Die meisten gehen nicht arbeiten, weil sie ihren Job gerne machen, sondern weil sie Angst vor der Mittellosigkeit haben. Alleine das würden die sich meisten wohl kaum eingestehen.

    Gehorsam ist die Unterwerfung des eigenen Willens unter den eines anderen: nicht ich darf entscheiden, wie es mir geht, was ich fühle und denke, was ich den ganzen Tag mache, ob ich krank oder gesund bin usw. Nein, das haben andere für mich zu erledigen, denn ich bin ja eigentlich ein Nichts, ein Niemand, ich darf mir solche Entscheidungen und die entsprechende Wahrnehmung nicht anmaßen. Man kann das auf einen Punkt reduzieren: Wir alle wurden – die einen mehr, die anderen weniger – in unserer Selbsteinschätzung, -wahrnehmung und -beurteilung so stark erschüttert, daß wir eigentlich nichts von uns halten. Als Ersatz für die ursprüngliche innere Autonomie, die wir eigentlich zu entfalten hätten, haben wir ein narzißtisches Ego entwickelt, dessen Bewertung immer nur von außen, von Anderen kommt. Wir sind dadurch völlig davon abhängig, wie uns andere Menschen beurteilen, und genau das macht uns manipulierbar durch Massenmedien. Wir dürfen erst gar nicht daran denken, eine andere Haltung, eine andere Meinung zu entwickeln oder gar zu vertreten als die der sogenannten Öffentlichkeit.

    Die öffentliche Meinung ist jedoch eine Fiktion, die von den Mainstream-Medien mittels Propaganda erst erzeugt wird. Werbung – früher als Reklame bezeichnet – ist Produkt-Propaganda, die so gut funktioniert, daß jährlich drei- oder sogar vierstellige Milliardenbeträge dafür investiert werden. Sie funktioniert deshalb, weil sie gezielt auf die psychische Beschaffenheit des Massenmenschen zugeschnitten ist. Das »beste« daran ist jedoch, daß niemand gerne von sich glauben möchte, er sei durch Propaganda beinflußbar. So bleibt die Wirkung von Propaganda unterhalb der Wahrnehmungsschwelle; sie bleibt unsichtbar. Man kann sich ihrer nicht erwehren, weil man sie gar nicht erst bemerkt.

    Wer nur ein äußeres Ego statt des eigenen Selbst entwickeln konnte, kann erst gar nicht so tief in die eigene Struktur vordringen, um zu erkennen, daß und wie er manipuliert wird. Ja, er hat überhaupt kein Interesse daran, solche Dinge in Erfahrung zu bringen. Dennoch empfindet er sich dank der Bestätigung durch sein Umfeld, dank des unbewußten bzw. als »ganz normal« wahrgenommenen Gehorsams als wertvoller, als »richtiger« Mensch … und füttert tagtäglich aufs Neue das menschenfeindliche, unerbittliche System mit seiner Lebensenergie.

    Deshalb ist es aus meiner Sicht vollkommen gleichgültig, ob eine neue politische Partei an die Macht kommt, an den Umständen wird sich nichts wesentlich ändern, so lange die psychische Struktur der Menschen weiterhin für Massenmanipulationen empfänglich bleibt. Daher sei jedem empfohlen, an ich selbst zu arbeiten statt ständig nur im Außen zu agieren, denn so lange ich nicht mir selbst gehöre (gehorche), kann ich auch im Außen nur das bewirken, was meine außengesteuerte Psyche will.

    • Nevyn sagt:

      Meine Gedanken gehen in eine sehr ähnliche Richtung, Irwish. Um noch mehr Klarheit zu gewinnen, könnten die folgenden Fragen hilfreich sein:

      Was ist Realität?
      Was ist das Ego?
      Was ist das Selbst?
      Was unterscheidet das Narrativ vom Mythos?

  11. Ursprung sagt:

    Meine "Wahlanalyse" ist, dass keine moeglich ist, da es eine (Pülit)-"Wahl" nicht gab. Allenfalls eine Illusion darueber.
    Weder die Kandidaten, noch deren "Parteien" boten Buergern unterschiedliche Politik.
    Das hat natuerlich Methode.

    Wo nix Politikunterschiedliches ist, beispielsweise Hierarchiefrage als Organisationskriterium des Gemeinwesens, kann auch kein Buerger irgendwas echt vermasseln.
    Soll er ja nicht koennen. Dann waehlte er ja womoeglich die Abschaffung seiner Parasiten. Welcher Parasit, hier "Politpartei" oder deren "Vorsitzender" -also Hierarchisten der Parasitenzunft- kann das denn wollen?
    Also wird nur einer Person Visage (notfalls eine Baerbock oder einst ein Karrierefuzzi wie Helmut Schmidt zur Wahl angeboten.
    Und wehe, wenn sich hinter einem solchen Gesicht spaeter wider Erwarten ein Programm aufauchen sollte (wie bei Schmidt oder Brandt oder Palme oder Gorbatschow), dann muss sofort das Notstopp-Programm her. RAF, Weinbrandt-Denunziation, Todesschuss oder Gift-Anschlag auf Ehefrau her. Ist aber alles viel zu riskant.
    Macht man heute mit fortgeschrittener software wie Truedeau oder Macron oder mit so karikaturesten Maeuserichen wie Scholz.
    Auch eine Wagenknecht solls nicht ueberleben. Pokern ist nicht vorgesehen.
    Erst recht via Waehler.
    Man bewahre uns blutsaugende Parasiten vor dem Fangschlag des auszusaugenden Buergerviehzeugs.

    Ist meine Wahlanalyse…….

  12. Bruno Gamser sagt:

    Gefühlt der 1000ste Artikel bei apolut über die noch nicht existierende Partei von Frau Wagenknecht und dass diese Partei dann, wenn gegründet, auch nicht das gelbe vom Ei sei.

    'Doch die Partei ist mehr, als nur diese eine Person, und eine Partei, die auf eine einzige Person zugeschnitten ist, zum Scheitern verdammt.'

    Auch Parteien, die auf mehrere Personen (Füllmich, Wodarg, Bahkti, Wolff, Fischer, Ploppa,…) zugeschnitten sind, sind krachend gescheitert. 0,5% in Hessen, 0.9% in Bayern.

    Am besten sich an die Wahltipps von apolut halten:
    Geht nicht wählen, sowieso alles das selbe, gesteuerte Marionetten, hat eh keinen Sinn, Demokratie gibt es nicht. Lasst die anderen machen und entscheiden und motzt und heult über die Gewählten rum, die die anderen gewählt haben. Einfach, befriedigend, bravo.

    • ABRA sagt:

      Das ist das gute hier, dass es da keinen Filter für die Meinungsfreiheit gibt – viele Menschen viele Meinungen – ich liebe es.
      Ich bin auch nicht mit allem hier gleicher Meinung – bin Gegner des Parteiensystem – aber hoffe, dass es bald 3 – 4 neue Parteien gibt, die in ihren Grundideen ein grundgesetztreues Programm, sozial mit dem Hauptziel einer Basisdemokratie inklusive Hochverrats- und KorruptionsPrävention wie auch eine Möglichkeit, die es sicherstellt, dass Medien nicht als Propaganda-, Meinungsmach und Hetzemedium infiltriert werden können, so wie wir das jetzt haben.

    • Bruno Gamser sagt:

      Lieber ABRA
      Ich empfinde auch apolut zuweilen als Propaganda-, Meinungsmach- und Hetzmedium.

      Wenn nicht gleich die Gegenpropaganda (Röper, Rupp) direkt 1:1 übernommen wird, dann kommen z.B. die Drei aus der 'Anderwelt' hervor, formulieren im Schüleraufsatzniveau Ihre Meinungsbeiträge (das denk ich auch!), zaubern ausgedachte Zahlen aus den Hüten und verkaufen dies als Aufklärung. Mit Journalismus hat dies nichts zu tun.

      Was wird nicht dauernd über 'Diffamierungen' und 'Ausgrenzung' geschrieben (geheult), nur um dann gleich den Rundumschlag gegen alle anderen, die nicht gleicher Meinung sind zu starten.(Schlafschafe, hörige Politmarionetten, linksolivgrünversiffte Regenbogenfaschisten, Zeugen Corona, Ukranazis, etc).

      Auch apolut muss liefern, was die Hörer/Leser hören möchten, das nennt man Marktwirtschaft. Da kann man noch lange behaupten, dass dies wirklich ehrliche Aufklärung und die Wahrheit sei und die 'Massenmedien' meiden soll, weil diese nur Lügen verbreiten.

      Kann aber gut damit leben. Ich mag andere Meinungen, auch wenn ich diese nicht teile. Toleranz, auch bei Meinungen sind wichtig. Meinungsfreiheit könnte man sagen.

    • ABRA sagt:

      Ich höre mir viele Beiträge an oder lese sie, bin nicht mit allem gleicher Meinung, aber vieles trifft schon den Zeitgeist – und wir leben in einer komplexen Welt wo sich vieles gerade offenbart – wo ich lieber noch ein Schlafschaffen wäre…
      Ich habe leider auch selbst einiges erlebt – und das hat mir unmissverständlich gezeigt, dass es mit grundgesetztreue, freiheitlich demokratische Grundordnung und Demokratie nicht viel zu tun hat – auch wenn es uns ewig durch Marionetten erzählt wird.
      Klar – gibt es viele Länder wo es deutlich schlimmer ist – aber warum nicht jetzt die Zeitenwende nutzen – um allen ein würdiges Leben zu gewährleisten?

      Das Aufwachprogramm wird uns geboten, die Widersprüche kann man gar nicht mehr alle zusammenfassen.

      Leider sterben dafür wieder unzählige Menschen – und die Politmarionetten – ob nun aus niederen Gründen oder aus Macht- und Bereicherungsgründen – ploetz wie die Leidmedien (sic) teurer Ballast, der nur mehr Opfer und mehr Zerstörung bringt und wenn wir das Ruder nicht umreißen – den dritten Weltkrieg.

      Da ich selber schon in Kriegsgebieten war, weiß ich – dass das kein Film ist, kein Traum, kein AngstSzenario – es ist Realität.

      Es geht nur zusammen, als Menschheitsfamilie – auch wir könnten die Ukrainer sein, die Palästinenser, die Menschen in Syrien, Libyen, Irak, Jemen, Afghanistan…

  13. ABRA sagt:

    Also ich bin kein AfD-Wähler, aber die Umverteilung unserer Ressourcen zur Hochfinanz und deren “FinanzDienstleister” inklusive Ausverkauf und Privatisierung zum Beispiel vom Krankenkassensystem usw was uns noch abhängiger von diesen menschenverachteten Kreaturen macht, findet schon mindestens seit dem Merkel-Regime statt. Es ist jetzt schon zu sehen, welchen Faschismus das bringt, mit NATO als Privatarmee, auch bezahlt durch uns Steuerzahler, die Marionetten und Handlanger in Politik, Medien, Polizei und Justiz, auch bezahlen durch uns – wir sind schon tief drin – im Konzernfaschismus! Schlimmer kann es nicht werden – deshalb vielleicht mal eine oder mehrere realdemokratische Parteien, die als Ziel eine Basisdemokratie mit Abmarsch aller Besatzer und fremde Streitkräfte und einer neuen Verfassung – die jegliche Form von Korruption, Hochverrat präventiv verhindert, sonst gerne wie das Grundgesetz, weil das ganz gut ist. Leider wird das nur noch durch Marionetten und Handlanger gebraucht um die “StaatsAnwälte” auf grundgesetztreue Bürger zu hetzen – zur Einschüchterung und Verfolgung. Es ist alles besser, als das was uns durch die kriminellen Kreaturen erwartet – wir werden nicht kampffrei unsere Kinder zur Versklavung und Unterdrückung diesen tiefen Staat überlassen, der so viele Millionen Menschen durch Kriege und Aushungern ermordet haben…

  14. ABRA sagt:

    Also ich bin kein AfD-Wähler, aber die Umverteilung unserer Ressourcen zur Hochfinanz und deren “FinanzDienstleister” inklusive Ausverkauf und Privatisierung zum Beispiel vom Krankenkassensystem usw was uns noch abhängiger von diesen menschenverachteten Kreaturen macht, findet schon mindestens seit dem Merkel-Regime statt. Es ist jetzt schon zu sehen, welchen Faschismus das bringt, mit NATO als Privatarmee, auch bezahlt durch uns Steuerzahler, die Marionetten und Handlanger in Politik, Medien, Polizei und Justiz, auch bezahlen durch uns – wir sind schon tief drin!
    Schlimmer kann es nicht werden – und ohne neue Parteien – vielleicht mal realdemokratische, die als Ziel eine Basisdemokratie mit Abmarsch aller Besatzer und einer Verfassung – die jegliche Korruption, Hochverrat usw regelt, sonst gerne wie das Grundgesetz, weil das ganz gut ist, leider euch die Marionetten nur gebraucht wird um die “StaatsAnwälte” auf grundgesetztreue Bürger zu hetzen!

    Es ist alles besser, als diesen kriminellen Kreaturen kampffrei unsere Kinder zur Versklavung und Unterdrückung zu überlassen.

  15. Norbert sagt:

    Auch Sie, Felix Feistel, haben "Demokratie" und "Parteien" in einem Satz genannt. Später relativieren alles – aber es bleibt halbherzig. Wieso erkennen Sie nicht den Weg, den schon unser Grundgesetz vorgibt? Abstimmungen! Laut Artikel 22 GG soll alle Staatsgewalt vom Volke ausgehen und durch Wahlen und – eben: ABSTIMMUNGEN ausgeübt werden. Besser als in der Schweiz – die Parteien – alle Parteien – wollen das nicht – also müssen WIR das durchsetzten. Wir brauchen auch Sie, Felix Feistel.
    www.unsere-verfassung.de

    • Bruno Gamser sagt:

      Lieber Norbert
      Das momentane Abstimmungsergebnis, ob das Grundgesetz zur Verfassung werden soll, steht momentan bei 6592 zu 53 (98,6% JA-Stimmen). Ab wann ist diese Abstimmung gültig?

    • ABRA sagt:

      hallo Nobert,
      ich denke Du meinst Artikel 20 Grundgesetz, der übrigens auch der EwigkeitsKlausel unterliegt und nicht geändert werden darf.
      Und JA, alle Macht geht vom Volke aus, nicht von der EU, USA, WHO, Thinktanks von Soros oder anderen Oligarchen…

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