Friede den Wutbürgern | Von Hans-Jürgen Geese

Ein Standpunkt von Hans-Jürgen Geese.

Im Zeitraum der Jahre 2010, 2011 stellte Belgien einen Weltrekord auf. Sage und schreibe 589 Tage lebte das Land ohne eine Regierung. Sie könnten meinen, dass Belgien aus dieser Erfahrung gelernt hätte. Aber nein! Im Dezember 2018 fiel die belgische Regierung über das Thema Migration auseinander. Die Belgier ergriffen die Gelegenheit beim Schopf und schafften es anschließend tatsächlich, nach 652 Tagen ohne Regierung ihren eigenen Weltrekord noch einmal zu verbessern.

Was hatten die Bürger falsch gemacht? Nun, sie hatten gewählt, wie es ihre Pflicht war. In Belgien muss der Bürger zur Wahl gehen. So will es das Gesetz. Die Schuld an dem doppelten Debakel kann also nur bei den Politikern liegen. Sie hatten durch die Wahl von den Bürgern zwar den Auftrag erhalten, das Land zum Wohl aller zu regieren. Es stellte sich allerdings heraus, dass die Politiker nicht einmal in der Lage waren, eine Regierung zu bilden. Auf die Idee, sich vorrangig um das Wohl des Landes und der Bürger zu kümmern, waren sie nicht gekommen. Sie kümmerten sich erst einmal um sich selbst und um ihre Parteien. Wenn Sie je ein Beispiel der Bankrotterklärung von Demokratie im extrem brauchen, hier wurde es Ihnen geliefert. Demokratie als Selbstbedienungsladen für Politiker, deren Interessen vor allen anderen Interessen bestehen.

Der „Normalbürger“ wundert sich eigentlich nur noch in Verachtung: „Dass die sich nicht schämen!“ Wie man so sagt: Du brauchst als Politiker eine dicke Haut. Menschliche Gefühle, Anstand, Stolz ausblenden zu können und die Idee vom Gemeinwohl zu vergessen ist eine Grundvoraussetzung für den Job. Es geht in der Politik nicht um die Menschen im Lande. Es geht vorrangig um die Parteien, und es geht um bestimmte wirtschaftliche Interessen. Sind Wahlen also sinnlos?

Wutbürger

Ich zitiere Wikipedia: „Der zuvor kaum verwendete Begriff wurde durch den Essay „Der Wutbürger“ des Journalisten Dirk Kurbjuweit in der Ausgabe der Zeitschrift „Der Spiegel“ vom 11. Oktober 2010 geprägt. Darin wird er als Angehöriger eines bürgerlichen Milieus beschrieben, der „mit der bürgerlichen Tradition“ gebrochen und der Politik die Gefolgschaft aufgekündigt habe. Bei dem von ihm beschriebenen Personenkreis handele es sich vornehmlich um eine ältere und wohlhabende konservative Personengruppe, die sich mit „Wut“ und „Empörung“ gegen als Willkür empfundene politische Entscheidungen wende und sich durch einen ausdauernden Protestwillen auszeichne.“

Der Begriff schaffte es in den Duden und wurde 2010 sogar zum Wort des Jahres gewählt. Dabei ist der Wutbürger doch sicherlich Demokrat, der brav seine bürgerlichen Pflichten als Wähler erfüllt. Und trotzdem echauffiert sich dieser Mensch? Als Demokrat? Was ist denn da schief gelaufen? Wir fragen noch einmal: Sind Wahlen sinnlos? Aber das kann und darf ja wohl nicht sein. Das wäre doch die Bankrotterklärung der Demokratie schlechthin, oder etwa nicht?

Bundestagswahl 2021

Wir alle kennen das Ergebnis. Die aktuelle deutsche Regierung besteht aus einer Koalition von SPD, Grüne und der FDP. Obwohl diese drei Parteien zusammen bei der letzten Bundestagswahl im Jahre 2021 insgesamt nicht mehr als 38,3 % der Stimmen der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger erhielten. Von Mehrheit keine Spur. 38,3 %! Sie meinen ich phantasiere? Hier ist der Beweis:

Wahlberechtigte: 61.181.072 SPD: 12.234.690 Stimmen = 20 % FDP: 4.042.951 Stimmen = 7,7 % Grüne: 6.469.081 Stimmen = 10,6 %

Macht in Summe 38,3 %. Wobei ich eine kleine aber wichtige Korrektur im Vergleich zum offiziellen Wahlergebnis vorgenommen habe. Ich habe die Nichtwähler auch als Wähler gerechnet. Denn Nichtwähler, deutsche Bürgerinnen und Bürger, haben die Wahl, Entscheidung getroffen, dass niemand da auf der Wahlliste ihre Interessen vertritt. Oder dass das System als ganzes es nicht wert sei, sich daran zu beteiligen. Also? Alle Menschen sind doch wohl vor dem Gesetz gleich, oder nicht? Frage: Ist der Bürger plötzlich kein gleichberechtigter Bürger mehr, nur weil er nicht an einem manipulierten Spiel teilnimmt? Hört er plötzlich auf als Bürger zu existieren und man kann ihn daher als wählenden Nichtwähler unterschlagen? Noch einmal: Was ist mit der Gleichheit der Bürger?

Ich kann sogar einen Beweis anführen, dass die obige Rechnung die allein gültige Rechnung ist: Laut Umfrage des Politbarometers der Forschungsgruppe Wahlen vom Oktober 2023 zeigten sich rund 38 % der Befragten mit der Arbeit des Bundeskanzlers Olaf Scholz zufrieden. Da können Sie mal sehen! Das sind genau die 38 %, die diese Regierung gewählt haben. 38 %! Alles andere ist Augenwischerei. Ich muss ein letztes mal fragen: Sind diese komischen Wahlen also sinnlos?

Beispiel Neuseeland

Im Jahre 2017 tauchte ein neuer Stern am politischen Horizont in Neuseeland auf. Quasi aus dem Nichts wurde Jacinda Ardern zum neuen Superstar unter den Politikern, bekannt unter dem Phänomen „Jacindamania“. Sie schaffte es tatsächlich auf Anhieb zur Premierministerin. Drei Ziele hatte sie sich gesteckt, drei Probleme wollte sie lösen. So sagte sie. Die grassierende Kinderarmut sollte beseitigt werden, das Wohnungsproblem wollte sie lösen und endlich eine Kapitalertragssteuer einführen, die es in Neuseeland nicht gab und bis auf den heutigen Tag nicht gibt. Das Ergebnis nach drei Jahren Regierung Jacinda Ardern: Kinderarmut schlimmer, noch mehr Obdachlose und keine Kapitalertragssteuern. Aber 2020, als die nächste Wahl anstand, herrschte Covid. Sie schaffte es noch einmal, gewählt zu werden, sogar mit absoluter Mehrheit. Doch als der Covid Effekt auslief, mit ihr als großer Heldin, war aller Welt offensichtlich, dass diese Frau nicht in der Lage war, jemals auch nur irgendein Problem zu lösen.

2023 standen die nächsten Wahlen an. Ihre Popularität fiel ins Bodenlose. Sie stieg aus, bedankte sich für die tolle Zeit und dampfte ab zur Harvard University. Jacinda Ardern ist für viele Neuseeländer zur Hassfigur geworden und daher war es klug, sie bei der kürzlichen Wahl nicht auftreten zu lassen. Das Ergebnis der Wahl: Die Labour Partei verlor etwa die Hälfte (die Hälfte!) der Stimmen im Vergleich zu vor 3 Jahren. Eine Abrechnung. Jacinda Ardern hatte ausser Starqualitäten und Medienrummel nichts aufzubieten und konnte nichts vorweisen, was wichtige Probleme im Land gelöst hätte. Ein Marketingphänomen. Die Frau hat riesigen Schaden im Lande angerichtet. Aber sie wurde doch gewählt, oder nicht?

Gegen Wahlen

Im Jahre 2013 kam in Belgien ein Buch mit dem Titel „Against Elections“ des Autors David Van Reybrouck heraus, das 2016 unter dem deutschen Titel „Gegen Wahlen“, Untertitel: „Warum Abstimmen nicht demokratisch ist“ erschien. Allen Wutbürgern sei dieses Buch empfohlen. Sie lernen: Sie können sich dumm und dämlich wählen. Es wird sich nichts ändern.

Gestatten Sie, dass ich aus einem anderen Buch, aus dem Roman „Der Leopard“ von Giuseppe Tomasi de Lampedusa zitiere: „Wenn wir wollen, dass alles bleibt wie es ist, dann ist es nötig, dass sich alles verändert.“ Auf die Politik projiziert: Parteien kommen und gehen, Regierungen kommen und gehen, aber das System bleibt. Der angebliche Wechsel wird lediglich vorgetäuscht.

Das Grundproblem bei diesen sogenannten Demokratien, die Wurzel allen Übels, sozusagen, liegt in der Trennung von Regierung und Regierten. In einer wahrhaft funktionierenden Demokratie, wie dereinst in Athen, existiert diese Trennung nicht. Alle Regierten müssen sich an der Regierung beteiligen. Die Regierenden und die Regierten sind die gleichen Bürgerinnen und Bürger. Soll ich das tausendmal wiederholen? Ohne eine Beteiligung der Bürger an der Regierung kann es keine Demokratie geben. Und noch einmal: Selbst wenn Sie sich dumm und dämlich wählen. Es ist völlig egal, welche Partei Ihnen bei der nächsten Wahl den Himmel auf Erden verspricht. Wie oft wollen Sie auf diesen Betrug noch hereinfallen? Es wird sich nur etwas zum Positiven verändern, wenn Sie, Sie selbst, Teil der Regierung werden. Und ich bin mir sicher, jetzt, wo Sie es wissen, werden Sie es bis ans Ende Ihrer Tage nicht mehr vergessen.

Athen, im 5. Jahrhundert v.Chr.

Obwohl man inzwischen daran zweifeln könnte, gibt es immer noch so etwas wie eine Realität. Und Realität unterscheidet sich in der Tat von Wunschdenken. Realität unterscheidet sich auch von der Manipulation einer Fiktion von Realität. Dass Demokratie unbedingt etwas mit Wahlen zu tun haben muss ist eine Fiktion. Schauen Sie sich um in der Welt: Sie gehen einmal alle vier Jahre zu einem Wahllokal, machen ein Kreuzchen auf einem Blatt Papier, marschieren zu einer Urne und beerdigen Ihre Stimme. Und dann gehen Sie wieder nach Hause und warten vier Jahre. Sie warten auf ein Wunder. Das ist doch der totale Schwachsinn. So soll ein Gemeinwesen funktionieren und blühen? Welcher Idiot ist nur auf diese absurde Idee gekommen? Denn was ist dabei herausgekommen?

Antwort: Scholz, Baerböckchen, Lindner. Biden, Blinken, Yellen…. Soll ich weiter- machen? Soll ich alle Länder durchgehen? Die sind dabei herausgekommen.

In der Tat, wir können alle, alle Länder der westlichen Wertegemeinschaft durchgehen. Diese halbtoten Gestalten sind dabei herausgekommen. Versager. Nieten. Sie lernen: Wenn Clowns die Welt regieren leben wir in einem Zirkus. In einem Zirkus, in dem die Clowns gewählt wurden. Demokratie!

Vor 2,500 Jahren lebten die Menschen noch in der Realität. Vor allem in Griechenland. Die Griechen hatten keine Theorie von Demokratie. Die probierten einfach nur aus, probierten und probierten, bis sie ein System fanden, das funktionierte. So einfach. Wenn Sie ein Bürger in Athen waren, dann mussten Sie sich an der Regierung beteiligen. Abgesehen von einigen Positionen (wie zum Beispiel in der Armee), wo eben erfahrene Männer gebraucht wurden, die durch Wahlen eingesetzt wurden, wurden alle anderen Positionen der „Macht“ durch Los entschieden. Durch eine Lotterie. Das Los entschied, welche Aufgabe Sie in der Gemeinschaft ausfüllten. Für ein Jahr. Für ein Jahr!

Stellen Sie sich einmal vor, das würde in Ihrer Gemeinde so gehandhabt werden. Die Konsequenz, zumindest damals, war, dass „alle Bürger“ (nicht alle waren damals allerdings Bürger, Frauen zum Beispiel waren ausgeschlossen) durch ihre unmittelbare Beteiligung an der Verwaltung des Gemeingutes nicht nur ein Expertenwissen erlangten, sondern auch in Zusammenhängen dachten und handelten, die sich letztendlich zum Wohle aller auswirkten.

Und alle Entscheidungen wurden von der vollen Bürgerversammlung getroffen. Es kam vor, dass bis zu 5.000 Bürger sich einmal pro Woche trafen, um die Entscheidungen zu treffen, die getroffen werden mussten. Von den Bürgern selbst.

Übrigens wurde das System in einer Anzahl von Stadtstaaten in anderen Teilen Europas übernommen, zum Beispiel in Venedig und Florenz. Venedig blühte und gedieh mit dem System über 500 Jahre lang. Bis Napoleon dem ein Ende setzte.

Woher kommen diese Parteien?

Wenn Sie sich die Geschichte der Parteien in der Neuzeit anschauen, dann fällt Ihnen auf, dass weder bei der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika noch bei Gründung von Frankreich nach der Revolution von 1789 Parteien eine Rolle spielten. Aus einem einfachen Grunde: Es gab keine Parteien. Und die waren auch nicht vorgesehen. Kluge, ehrenwerte, zumeist wohlhabendere oder zumindest hoch gebildete Menschen sollten das Land verwalten. Viele waren es ohnehin nicht, denn die meisten Bürger waren von der Wahl ausgeschlossen. In Frankreich durfte nach der Revolution nur jeder sechste Bürger wählen. Merke: Revolutionen werden immer von Heißspornen angezettelt und durchgeführt. Anschließend erscheinen die Advokaten und legen die Regeln des Lebens fest.

Die ersten Parteien wurden um 1850 gegründet. In den 1860er Jahren entstanden die Parteien in Deutschland: Die liberale Deutsche Fortschrittspartei 1861, der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein 1863, die Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1869, die katholische Zentrumspartei 1870. Die SPD, die älteste noch existierende Partei, besteht unter diesem Namen seit 1890.

Parteien sind also ein relativ junges Phänomen. Sie sind Schönwetter Erfolgsgeschichten. In Zeiten des Aufschwungs, wie nach dem Zweiten Weltkrieg, hatten sie ihre beste Zeit. Aber in schweren Zeiten sind sie überfordert und beschäftigen sich vor allem mit sich selbst. Zudem sind es korrupte Einrichtungen, die von reichen, einflussreichen Dritten gekapert werden. Es ist eine Illusion, dass sich Parteien um das Wohl des Volkes kümmern. Parteien wurden gegründet, um das Volk zu kontrollieren. Parteien wurden gegründet, um Demokratie unmöglich zu machen. Letztendlich sind Parteien nicht mehr als ein wesentlicher Teil dieser Illusion von Demokratie. Das Volk soll sich streiten, soll sich spalten. Daher: Je mehr Parteien desto besser. Schauen Sie sich diesen Ampelschwachsinn an.

Man kann sagen: Es existiert eine Diktatur der Wahlen. Wahlen sind die einzige Antwort. Ein Teufelskreis wurde geschaffen, der ein Volk letztendlich zerstört. Denn nach all dieser Wählerei, nach all den Jahren, hätte doch wohl endlich der Segen über alle Völker kommen müssen, oder nicht? Aber alle westlichen Völker sind zerstritten. Da können Sie mal sehen. Und nur Nieten als Politiker. In jedem Land. Wahlen, Wahlen, Wahlen. Nein, es gab und gibt nichts wirklich zu wählen.

Freiheit steht über allem

Es existieren ein paar eherne Gesetze auf Erden. Eines davon lautet, dass Sie Freiheit nicht geschenkt bekommen. Sie müssen sich für Freiheit einsetzen, sie hegen und pflegen und im Notfall verteidigen. Und Sie müssen die Freiheit Ihres Nächsten respektieren. Es ist ein Geben und Nehmen. Ein Kompromiss. Wenn Sie von dem Wahnsinn geritten werden sollten, dass da ein Politiker, ein Politiker sich für Ihre Freiheit einsetzt, dann können Sie einem nur Leid tun.

Es könnte gut sein, dass demnächst die Welt in die Luft fliegt. Die Politiker im Wertewesten verteidigen mal wieder irgendeine Freiheit. Und zur Verteidigung von deren Freiheit darf man auch Atombomben einsetzen. Sie mögen an dieser Logik zweifeln. Aber mit Logik kommen Sie in der Politik nicht weiter. Wenn da Logik herrschte gäbe es keine Kinderarmut in Deutschland. Alle würden genug zum Leben haben. Denn den Wohlstand zu regeln ist eine Kleinigkeit. Aber es gibt im gesamten deutschen Bundestag keinen einzigen Politiker, der dieses Problem lösen könnte. Da hocken einfach die falschen Leute. Sie und ich müssten da sitzen. Sie und ich, wir würden diese Probleme lösen. Es ist nicht kompliziert.

Daher: Parteien in der Regierung (in der Regierung!) müssten verboten werden. Wie kann ein Teil eines Volkes ein ganzes Volk regieren? Das ist doch absurd!

Und Berufspolitiker müssen natürlich auch verboten werden. Wer ist nur auf diese dämliche Idee gekommen? Das ganze System lädt doch geradezu zur Korruption ein. Dabei ginge es auch anders: Ein Politiker erhält vom Volk ganz konkrete Aufträge. Und wenn er die nicht erfüllt dann fliegt er raus. Nach einem Jahr. So einfach. Nach einem Jahr. Inkompetenz, Ungehorsam werden nicht geduldet.

Und bei wichtigen Entscheidungen entscheidet das Volk. Direkt. Immer. Ist das möglich? Natürlich ist das möglich. Warum wird das dann nicht gemacht?

Demokratie ohne direkte Beteiligung des Volkes kann nicht funktionieren, funktioniert nicht und wird niemals funktionieren. Das aktuelle System ist Betrug, Augenwischerei, eine Manipulation, eine Machtkonzentration, um Interessen von Mächtigen durchzusetzen, zum Nachteil der Mehrheit der Bevölkerung. Und alles legal, nicht wahr? Denn wir hatten doch Wahlen.

Und so wählen die Deutschen und wählen und wählen und wählen und warten auf ein Wunder, auf den Messias, auf den idealen Kandidaten, der alle ihre Probleme lösen wird. Aber der wird nie kommen.

Der Fall Kennedy

Robert F. Kennedy Junior will Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden. Da die Partei der Demokraten ihn nicht kandidieren lassen will hat er seine eigene Partei gegründet. Kennedy verspricht, Amerika in eine bessere Zukunft zu führen, ohne all diese Kriege, ohne das Elend, wie es sich derzeit in Amerika darbietet. Ein wahrer Hoffnungsträger.

Doch dann geschahen vor etwa drei Wochen die Ereignisse in Israel. Wie eine Wand stellten sich die amerikanischen Politiker hinter Israel und versprachen jede gewünschte Hilfe. Vor allem Berge von Waffen. Die Interessen Israels scheinen die Interessen der U.S.A. zu übertrumpfen.

Und selbst Robert F. Kennedy Junior schwor seine Treue zu Israel. Aber was war mit den Palästinensern? Muss man wirklich Gewalt mit Gewalt beantworten und dabei viele tausende von unschuldigen Menschen opfern? Immer mehr Amerikaner distanzieren sich jetzt von Kennedy. Sie erkennen, dass er nicht sein eigener Herr ist, wie sie erhofft hatten. Auch er muss sich Israel unterwerfen. So wie alle amerikanischen Politiker.

Und damit ist Kennedy als Kandidat erledigt. Er wird nie Präsident von Amerika werden. Ein Grossteil seiner Anhänger hat durchschaut, dass, wenn es wirklich darauf ankommt, dass dann der Mann genauso käuflich ist wie alle anderen Politiker. Der Mann ist erledigt. Wieder ist ein Traum ausgeträumt.

Friede den Wutbürgern

Wir leben in historischen Zeiten. Unser Lebensmodell im Westen hat sich als nicht lebenstauglich erwiesen. Seit etwa 1850 haben sich uns Parteien angebiedert, haben uns versprochen, das Land in eine gute Zukunft zu führen. Selbst Hitler hatte den Betrug durchschaut, hatte die Schwatzbuden beim Namen genannt und diese Politiker dann zum Teufel gejagt. Nach Ende des Krieges war es im Zuge des Aufbaus nicht schwierig für Parteien, das Land zu führen. Doch dann, als richtig große Probleme auftauchten, zeigte sich die totale Unfähigkeit dieser Kaste. Leider ist kein Schuster mehr im Bundestag. Und auch kein Bäcker.

Diplomdemokratie nennt man den Zirkus. Abitur, studieren, Scheinchen vorweisen, klug plappern können und brav gehorchen während der Karriere in der Partei. Ein Politiker. Ein Berufspolitiker. Es hätte diese Wesen nie geben dürfen.

Sie haben sich als Wutbürger so viele Jahre aufgeregt. Beruhigen Sie sich. Möge der Frieden über Sie kommen. Erkennen Sie: Sie werden nichts bewegen können, außer im kleinen Rahmen, in Ihrer Familie, in Ihrer Gemeinde.

Die Politiker im Westen werden das ganze System jetzt gegen die Wand fahren. Es wird grausam sein. Aber es muss so kommen, denn der unmündige Mensch unserer Zeit in seiner Mehrheit ist nicht in der Lage und nicht willig, sich zu erheben und Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen. Er muss das aber lernen. Wie? Durch Leiden. Denn Leiden führt zur Wahrheit. Wie immer.

Also entspannen Sie sich, genießen Sie das historisch einmalige Spektakel. Natürlich tun Sie das menschenmögliche: Sie helfen sich selbst und Ihren Nächsten. Mehr kann niemand von Ihnen verlangen. Und pflanzen Sie einen Apfelbaum.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 04. November 2023 bei anderweltonline.com
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Bildquelle: photocosmos1 / shutterstock

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Kommentare (10)

10 Kommentare zu: “Friede den Wutbürgern | Von Hans-Jürgen Geese

  1. Raid.Ralasar sagt:

    Wer Demokratie fordert, fördert die Selbstversklavung
    "Das Grundproblem bei diesen sogenannten Demokratien, die Wurzel allen Übels, sozusagen, liegt in der Trennung von Regierung und Regierten."
    Wer das NICHT begriffen hat (oder nicht zugeben will), WILL in Wahrheit keine Demo-Kratie.
    Die [heutige] Mehrheit will sich (aus den verschiedensten Gründen) nicht am Regieren beteiligten. Die Herrschenden wissen das, wussten das immer, leiten daraus ihren Auftrag zu führen ab.
    Warum der sogenannte Widerstand, warum die Linken [gemeint sind NICHT jene die sich dafür halten oder dazu erklären, sondern nur jene die tatsächlich alle Menschen AUF ERDEN als gleichwürdig ansehen und das ist eine sehr kleine Minderheit, die nichts mit Ideologie zu tun hat]
    warum der Widerstand und die Linken das nicht ENDLICH zur Kenntnis nehmen und durch ihre Forderung nach Demokratie weiter die Herrschaft stützen bleibt deren Geheimnis (oder sie pflegen leninistische Volksführungsphantasien, aber Herr bleibt Herr).

    Solange >wir< =die, die sich als Gleiche am Regieren am beteiligen WOLLEN = die, die tatsächlich EIGENVERANTWORTUNG für sich UND DAS GANZE übernehmenden WOLLEN, uns nicht zur Gemeinschaft zusammenschließen und statt dessen weiter eine unbezweifelbar desinteressiert Mehrheit auf "echte Demokratie" (was immer dier Einzelne auch darunter verstehen möchte) einzuschwören suchen, haben die Weltversklaver weiterhin leichtes Spiel.
    Nur wenn >wir< die Gemeinschaft werden, der andere sich anschließen WOLLEN, wird Herrschaft als Menschenverwaltungstool obsolet.

    Wer [noch immer] an Demokratie glaubt (bei den antiken Griechen zählten die oberen MÄNNLICHEN 10% zum Demos, allesamt Sklavenhalter, denn erst die Befreiung vom Selbsterhalt durch eigene Arbeit machte einen zum mündigen BürgeR = zum echten Menschen)
    wer noch immer an Demokratie glaubt (das Wort wurde als Schimpfwort geprägt, siehe Hannah Arendt)
    wer noch immer an Demokratie glaubt, fördert den Fortbestand der eigenen Versklavung.
    Demokratie [in JEDER derzeit machbaren Form] erzwingt, durch die deutliche Mehrheit der sich der Regierungsbeteiligung Entziehenden, die Fortsetzung des VERWALTET-WERDEN bis hin zum möglichen BESEITIG-WERDEN — wofür es IMMER eine [meist] schweigende [nötigenfalls zum Schweigen gebrachte] Mehrheit geben wird.
    Das nach 33 noch immer nicht begriffen zu haben, bezeugt die Hybris all derer die glauben links zu sein.

    Offenbar bleibt nur das Lernen durch Schmerz
    shit happens

    • Bruno Gamser sagt:

      'Nur wenn >wir< die Gemeinschaft werden, der andere sich anschließen WOLLEN, wird Herrschaft als Menschenverwaltungstool obsolet.'

      Ziemlich blauäugig. Und wenn alle die Gemeinschaft (wir) werden. Was ist dann? Gibt es dann eine Abstimmung unter der Gemeinschaft? Dann wären wir wieder bei der Demokratie. Vielleicht werden dann wieder Abgeordnete eingeführt, dass nicht alle wieder alles machen müssten?

  2. Bruno Gamser sagt:

    Einmal mehr ein niveauloser Schüleraufsatz von der Ü70-Truppe aus der Anderwelt.

    Naives Wahlrechenspielchen ist natürlich auch dabei. 'die basis' (Fuellmich, Bahkti, Wodard, Wolff, Ploppa, Fischer) hätten dann 2021 1% gewählt, die 'Tierschutzpartei' noch etwas mehr. Und jetzt?
    23,4 Prozent der deutschen Wahlberechtigten haben von ihrem demokratischen Recht Gebrauch gemacht und nicht gewählt. Und jetzt?

    Typisch für ein kleines Wutbürgerchen. Nicht wählen und danach rumheulen, dass es nicht vertreten ist und dass es keine Stimme hätte. Schuld sind dann natürlich immer die anderen, welche gewählt haben und wurden. Demokratie ist von diesen Wutbürgerchen auch gar nicht gewünscht. Es geht ihnen bestens dabei, die Gesellschaft und ihr eigenes Land anzuprangern und davon selbst nicht betroffen zu sein.

    Niedlich naiv auch die möglichen Lösungen. Direkte Demokratie? Als würde auch nur ein einziges Ansinnen dieser Wutbürgerchen bei einer Volksabstimmung durchkommen. Oder bei einer Versammlung der Bewohner einer ganzen Stadt. Aber da gehen dann die rechnerischen Fähigkeiten beim selbsternannten 'Widerstand' und der Autoren aus der 'Anderwelt' rasch zur Neige.

    Es ist ja schön, dass der Autor mit Hitler einer Meinung ist und die Parteien nicht zu gebrauchen sind. Er glaubt aus früheren Artikeln ja auch, dass Hitler nicht schuld am Weltkrieg war, sondern natürlich die USA. Schuld sind immer die Anderen. Auch traurig ist er, dass Deutschland die bedingungslose Kapitulation aufgezwungen wurde, anstatt mit Rudolf Hess zu verhandeln.

    Zusammengefasst: Geht nicht wählen, bringt alles nichts, gebt auf und schaut nur für euch selbst. Aber etwas dabei nicht vergessen: Stetig rumheulen und immer tüchtig den anderen die Schuld für alles geben.

  3. Frankenfurther1 sagt:

    https://youtu.be/hqUv-sRBERw?t=138

    Warum alle Revolutionen bisher gescheitert sind: Traugott (!) Ickeroth im Gespräch

  4. inselberg sagt:

    Der Kennedy der sich gegen den Klimawandel engagieren wollte hatte noch Anhänger?

  5. Gerald369 sagt:

    Ich war die meiste Zeit demokratiemüde und habe nur bei der letzten Bundestagswahl mit Magengrummeln eine neugegründete Partei gewählt. Diese Partei kämpft um – ja was eigentlich ?
    Viele unterstützende Menschen haben der Partei den Rücken gekehrt – ich selbst und 13 andere mit Energie für wahren Wandel und tiefer Reflexion über das Menschenbild.

    Der einzig richtige Schritt ist staatenlos & Heide zu werden, und dann höchstpersönlich für die Menschenrechte, Gesundheit und kulturelle Eigenschaften einzustehen.
    Diese Art der Beteiligung der Menschen, ganz egal ob angepasst apathisch oder kritisch engagiert, ist das Demokratiegestell unbrauchbar.
    Allerhöchstens das isländische System wo es noch das Ting gibt und die Regierung die Beschlüsse annehmen muß – während der Finanzkrise 2008 etwa fand das letzte Ting statt, wo sich der MP widersetzte und nach ein paar Jahren aus dem Amt geklagt wurde, womit die politische Deckung für die dort ansässigen Hedgefonds wegfiel. Nur waren die Fonds schneller als der Ministerpräsident.

    Um es mit Slime zu sagen : Demokratie – die klappt wohl nie – wenn jemand diesen prophetischen Sinn aus den 80'er Jahren nicht wahrhaben will, empfehle ich das Parteiengesetz für die Bananenrepublik BRD.

  6. Irwish sagt:

    Demokratische Beteiligung? Dazu brauchen wir Individuen und nicht das Dividuen

    Was ein Individuum ist und was ein Dividuum habe ich bereits in meinem Beitrag von heute morgen (08.11.2023) geklärt. (1) Dennoch möchte ich diese beiden Gegensätze noch einmal darstellen:

    Das menschliche Dividuum ist ein gespaltenes Wesen. Seine Spaltung beginnt in der frühen Kindheit, wo bereits der Säugling unerwünschte Regungen unterdrücken muß, um nicht das Wohlwollen (die angebliche Liebe) der Mutter bzw. der Eltern zu riskieren. Zu diesem Zweck spaltet das Kind – ganz ohne Nachdenken, denn das kann es noch nicht – ganze Gefühlsbereiche von der bewußten Wahrnehmung ab. Dadurch wird es zu einem grundsätzlich gehorsamen Kind: es unterwirft sich weitgehend dem Willen der Eltern und kann dann keine eigenständige (autonome) Wahrnehmung entwickeln, kein Urvertrauen in die eigene Wahrnehmung und damit auch keine nennenswerte Urteilskraft.

    Das Individuum, sofern es heutzutage überhaupt irgendwo eines gibt, ist das Resultat einer stützenden, liebevollen Begleitung empathischer Eltern. Solche Eltern greifen nicht (er-) ziehend in die Entwicklung des Kindes ein, indem sie unerwünschte Äußerungen beim Kind unterdrücken, sondern bestärken es in seiner Wahrnehmung, spiegeln seinen Ausdruck und lassen es jeden Tag spüren, daß es willkommen ist. Individuen sind daher im Gegensatz zu Dividuen nicht innerlich zerrissen und stellen damit ein Ganzes, eine Einheit dar. Dadurch sind sie nicht oder nur in geringem Ausmaß empfänglich für Ersatzbedürfnisse und Ersatzbefriedigungen (Sucht).

    Der Beschreibung (des Autors) der antiken griechischen Demokratie muß ich entschieden widersprechen. Die Griechen hielten damals Sklaven, die teils aus erbeuteten Kriegsgefangenen bestanden, teils aus der verarmten Bevölkerung. Als Bürger galten lediglich Adlige und Soldaten. Von politischer Mitbestimmung ausgeschlossen waren Frauen, Kinder, Metöken und Sklaven. (2)

    Daß heute in allen Ländern dieses Planeten »Versager« an der Regierung sein sollen, kann man so oder so sehen. Im Sinne der Herrschenden – und das sind, wie Sie sicherlich wissen, nicht die Politiker – sind letztere keine Versager, sondern setzen die Interessen ihrer Herren um. Wenn dazu ein gewisses Maß an Verblödung notwendig ist, stehen eben nur verblödete Politiker zur Wahl durch eine mehrheitlich verblödete Bevölkerung.

    Das Buch von David van Reybrouck ist hier zu finden:
    GEGEN WAHLEN – Warum Abstimmen nicht demokratisch ist
    »Es ist seltsam mit der Demokratie. Jeder ist dafür, aber keiner glaubt mehr so recht daran, dass sie funktioniert, jedenfalls nicht durch Wahlen. Wenn die Ergebnisse anders lauten als gewünscht, ist rasch der Vorwurf des Populismus im Raum. Immer weniger Menschen gehen wählen, die Mitgliederzahlen der politischen Parteien gehen dramatisch zurück. Wie kann überhaupt eine Demokratie effizient arbeiten und langfristig tragfähige Entscheidungen treffen, wenn die Politiker ihr Handeln vor allem an einem ausrichten müssen: Bei der nächsten Wahl wollen sie wiedergewählt werden. David Van Reybrouck beschreibt diesen Mechanismus mit bestechend klaren Argumenten als ›demokratisches Ermüdungssyndrom‹. Wie kommen wir davon weg? Vielleicht sind ganz neue Wege nötig, auch wenn sie auf den ersten Blick ganz weltfremd erscheinen? David Van Reybroucks Vorschläge nehmen ein sehr altes demokratisches Prinzip auf, das schon im antiken Athen praktiziert wurde: Das Los. Bis hin zur Französischen Revolution wurde dieses demokratische Mittel oft angewendet, etwa auch in blühenden Republiken wie Venedig oder Florenz zu Zeiten der Renaissance. David Van Reybrouck zeigt, wie das auch heute ganz praktisch unsere machtlos gewordene Demokratie lebendiger machen kann.«
    http://irwish.de/PDF/_GesKrit/Reybrouck_David_van/Reybrouck_David_van-Gegen_Wahlen-Warum_Abstimmen_nicht_demokratisch_ist_(2018).pdf

    Weitere Bücher von David van Reybrouck:

    REVOLUSI – Indonesien und die Entstehung der modernen Welt
    »Als Japan 1941 den Angriff auf Pearl Harbor startete, begann sich das historische Fenster für ein anderes Ereignis zu öffnen. Seit Jahrzehnten hatten Indonesier für die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Niederlande gekämpft, im August 1945 wurde sie vom späteren Präsidenten Sukarno proklamiert. Es folgte ein mehrjähriger, brutaler Krieg. Diese Revolusi war in zweierlei Hinsicht Weltgeschichte: Sie ergab sich aus einem globalen Konflikt und hatte globale Signalwirkung. Indonesien setzte sich an die Spitze der Dekolonisation, die bald auch Afrika erfasste und die politische Landkarte für immer veränderte. In Debatten um Kolonialverbrechen und die Rückgabe geraubter Kunstwerke beschäftigt sie uns bis heute. David Van Reybrouck hat jahrelang recherchiert und mit fast 200 Zeitzeugen gesprochen. In Nepal interviewte er Gurkha-Soldaten, in Australien einen der wenigen indonesischen Kommunisten, die die Massaker 1965/66 überlebten, in Nordholland einen 1914 auf Sumatra geborenen Fürstensohn: Djajeng Pratomo ging zum Studium nach Leiden, schloss sich dem Widerstand gegen die deutsche Besatzung an und überlebte das KZ Dachau. Ihre Erinnerungen verknüpft Van Reybrouck zu einer historischen Erzählung, deren Sog man sich kaum entziehen kann.«
    http://irwish.de/PDF/_GesKrit/Reybrouck_David_van/Reybrouck,_David_van+Ecke,_Andreas-Revolusi-Indonesien_und_die_Entstehung_der_modernen_Welt_(2022).pdf

    ZINK
    »David Van Reybroucks monumentale Studie Kongo wurde von der Kritik als ›Jahrhundertbuch‹ (Spiegel Online) gefeiert. Zu diesem mitreißenden ›Gesellschaftsroman‹ (Der Tagesspiegel) verhält sich sein neuer Essay wie eine hinreißende Geschichtsnovelle. Im Mittelpunkt steht Neutral-Moresnet, eine Mikronation zwischen den Niederlanden bzw. Belgien und Preußen bzw. dem Deutschen Reich, die von 1816 bis 1919 Bestand hatte. Schon die wechselnden Namen der Nachbarstaaten erinnern an die kriegerische Vergangenheit des Kontinents. Van Reybrouck erzählt die Geschichte des knapp vier Quadratkilometer umfassenden Territoriums und entfaltet daraus ein europäisches Panorama, in dem es um die Bewohner geht und um große Industrie (Neutral-Moresnet lebte vor allem vom Abbau eines Zinkerzes), um Krieg, aber auch um Völkerverständigung. So gab es Anfang des 20. Jahrhunderts Pläne, die Mikronation zu einem Esperanto-Staat zu machen. Als Name war ›Amikejo‹ im Gespräch – ›Ort der Freundschaft‹.«
    http://irwish.de/PDF/_GesKrit/Reybrouck_David_van/Reybrouck_David_van-Zink_(2017).pdf

    KONGO – Eine Geschichte
    »Ausgezeichnet unter anderem mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis. Fesselnd und atemberaubend erzählt David Van Reybrouck die Geschichte Kongos – von der belgischen Kolonialzeit über die 32-jährige Mobutu-Diktatur und den ›afrikanischen Weltkrieg‹ in den neunziger Jahren bis in die Gegenwart. Er berichtet aus der eindrücklichen Perspektive derjenigen, die in ihrem Land leiden, kämpfen, leben. Mit unzähligen Augenzeugenberichten, bisher unbekannten Dokumenten aus Archiven und Van Reybroucks fundierter Kenntnis der Forschung ist KONGO ein Meilenstein der politisch-historischen Reportage.«
    http://irwish.de/PDF/_GesKrit/Reybrouck_David_van/Reybrouck_David_van-Kongo_(2012).pdf

    (1) Machtstrukturen – wir alle stützen sie
    https://apolut.net/macht-ist-recht-von-ullrich-mies#comment-277347

    (2) https://learnattack.de/schuelerlexikon/geschichte/demokratie-griechische-antike
    https://nachgeholfen.de/geschichte/antike/die-anfaenge-der-demokratie-in-griechenland/

    Bücher über Sklaven und Menschenhandel

    Michael Zeuske: Sklavenhändler, Negreros und Atlantikkreolen: Eine Weltgeschichte des Sklavenhandels im atlantischen Raum
    »„Sklavenhändler, Negreros und Atlantikkreolen“ zeichnet die fast unglaubliche Geschichte individueller Profi teure des Sklavenhandels in den rund 500 Jahren zwischen 1400 und 1900 nach. Ein Raum der „Freiheit“ – der atlantische Ozean – war Schauplatz dieser Geschichte der Gewalt. Er verband die Räume der „Sklavenproduktion“ im Innern Afrikas über Küsten und Inseln, auf denen sich erste Formen von modernen Sklavereien entwickelten, bis hin zu den Gebieten der Amerikas, in denen sich im 18. und 19. Jahrhundert dynamische Formen der Massensklaverei mit Hochtechnologien (Second Slavery) entwickelten. Auf Basis der Traumata der rund 12-13 Millionen aus Afrika Verschleppten untersucht vorliegender Band vor allem große Kaufl eute/Ausrüster (und Versicherer) der Sklavenschiffe, Kapitäne, Faktoren in Afrika und Schiffsärzte, aber auch die staatlichen Sklavenhandels-Profi teure des Westens, der Amerikas sowie Afrikas (Portugal, Großbritannien, Frankreich, Niederlande, USA, Brasilien, Spanien/Kuba und baltische Gebiete, Dahomey, Oyo, Kongo, Matamba, Kasanje, Angola, Loango, Futa-Staaten, Sokoto-Kalifat u.a.). Besondere Aufmerksamkeit gilt transkulturellen Lebensformen der Menschen, die – oft als Nachkommen von iberischen Männern und afrikanischen Frauen – als Atlantikkreolen die Sklavenschiffsbesatzungen der rund 40.000 Fahrten zwischen Amerika und Afrika stellten. Sie arbeiteten in direktem Kontakt mit den Versklavten. Atlantikkreolen waren auch Übersetzer, Heiler, Köche und Ruderer oder Wachen. Sie vermittelten die Geschäfte zwischen Atlantik und dem Innern der Kontinente – oft selbst in einer Art Sklavenstatus. Und sie entwickelten schon seit dem 16. Jahrhundert Lebens-, Wissens-, Konsum- und Kulturformen, die in Europa erst im 18. Jahrhundert, vor allem aber im 19. Jahrhundert als Kosmopolitismus und Biedermeier-Kapitalismus Furore machten und noch heute Grundlagen der Globalisierung bilden.«
    http://irwish.de/PDF/_Geschichte/Zeuske_Michael/Zeuske_Michael-Sklavenhaendler,_Negreros_und_Atlantikkreolen-Eine_Weltgeschichte_des_Sklavenhandels_im_atlantischen_Raum_(2015).pdf

    Michael Zeuske: Sklaverei – Eine Menschheitsgeschichte von der Steinzeit bis heute
    »Sklaverei bedeutet Gewalt von Menschen über den Körper anderer Menschen, es bedeutet in den allermeisten Fällen körperlichen Zwang zu schwersten und schmutzigsten Arbeiten oder zu Dienstleistungen sowie Mobilitätseinschränkung. Dazu kommen alle Formen und Folgen von Statusdegradierung, wie besonders der entwürdigende Kauf und Verkauf von Menschen. Einzelne der genannten Dimensionen, auch in Kombinationen, existieren weiterhin. Heute sind sie oft nicht mehr begründet mit der falschen, aber wirkungsvollen Theorie von eingefrorener ›äußerer‹ Statusdegradierung, d. h. Rassismus, sondern eher durch andere soziale oder ethnische Rangzuschreibungen. Sexuelle Verfügung ist sogar noch immer verbunden mit einem der Hauptmerkmale formeller Sklaverei – dem Kauf und Verkauf sowie der Kommodifizierung menschlicher Körper, oft im Rahmen irgendeiner Art illegaler Verschleppung oder Entführung. Aber Sklaverei bedeutet nicht nur sexualisierte Gewalt; auch die schlicht durch exzessive Gewalt erzwungene Arbeit für die jeweiligen Halter macht die Opfer zu Sklaven – heute ist das meist keinen Medienbericht mehr wert. Was hingegen nicht mehr existiert, ist die Legitimierung und Institutionalisierung durch formale Rechtssysteme sowie der Anspruch, ein einmal erworbenes Eigentum über das Mutterrecht (›Sklavenbauch gebiert Sklaven‹) sozusagen legal zu verewigen. Aber selbst das gilt in Bezug auf Gebräuche weltweit nur bedingt.«
    http://irwish.de/PDF/_Geschichte/Zeuske_Michael/Zeuske_Michael-Sklaverei-Eine_Menschheitsgeschichte_von_der_Steinzeit_bis_heute_(2018).pdf

    Micheael Zeuske: Handbuch Geschichte der Sklaverei – Eine Globalgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart – Band I + II
    »Sklaverei und Sklavenhandel sowie Menschenjagd, Kidnapping, Sklavenfang, zusammengefasst unter dem (Begriff slaving, existierten seit Tausenden von Jahren und es gibt sie, trotz der Jahrestags-Feiern der Abolitionen, noch heute.«
    http://irwish.de/PDF/_Geschichte/Zeuske_Michael/Zeuske_Michael-Handbuch_Geschichte_der_Sklaverei-Eine_Globalgeschichte_von_den_Anfaengen_bis_zur_Gegenwart_(2019).pdf

    Das Geschäft mit nigerianischen Frauen: Menschenhandel, Flucht, Zwangsprostitution (12-seitige Broschüre vom Fraueninformationszentrum Stuttgart)
    „Menschenhandel" bezeichnet: die Anwerbung, Beförderung, Verbringung, Beherbergung oder Aufnahme von Personen durch die Androhung oder Anwendung von Gewalt oder anderen Formen der Nötigung, durch Entführung, Betrug, Täuschung, Missbrauch von Macht oder Ausnutzung besonderer Hilflosigkeit oder durch Gewährung oder Entgegennahme von Zahlungen oder Vorteilen zur Erlangung des Einverständnisses einer Person,die Gewalt über eine andere Person hat, zum Zweck der Ausbeutung.
    http://irwish.de/PDF/_GesKrit/_Sklaven/Das_Geschaeft_mit_nigerianischen_Frauen-Menschenhandel_Flucht_Zwangsprostitution.pdf

    Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei
    »Die Menschenrechte sind entstanden im Kampf gegen die Sklaverei; sie stehen, solange diese schlimmste persönliche Unfreiheit geächtet bleibt, und fallen, sobald die Sklaverei wiederkehrt. Hieran bemessen sich die Chancen eines politischen Universalismus, welcher die Menschheit zu einen vermag. Sklaverei hat seit Jahrtausenden existiert, fast überall, auch in ›vorstaatlichen‹ Gesellschaften, ob bei den nordamerikanischen Cherocee, den Tupinamba Südamerikas, den polynesischen Maori oder den alten Germanen; sie bestand in allen Hochkulturen. Eine Geschichte der Sklaverei kann deshalb nur aus einer Kombination von winzigen Ausschnitten bestehen. Die hier gewählte Perspektive ist weltgeschichtlich. ›Weltgeschichte‹ heißt niemals, die empirisch erfassbaren Phänomene – etwa von Sklaverei – aus allen Epochen und Kulturen enzyklopädisch zu addieren. Ein solches Unternehmen wäre nicht bloß aussichtslos, sondern nach Max Weber auch sinnlos, würde bedeutungslosen Schutt von Tatsachen anhäufen. Seitdem der Begriff ›Weltgeschichte‹ im 18. Jh. aufkam, besagt er: menschliche Kulturen unter dem Aspekt einer übergreifenden Bewegungsrichtung im zeitlichen Verlauf zu betrachten. Es sind diejenigen historischen Phänomene ins Auge zu fassen, an denen sich jene Bewegungsrichtung besonders deutlich erkennen läßt. Einem Teil der Menschheit ist es gelungen, die Sklaverei beinahe global abzuschaffen. Das ist der tiefste Bruch in der Weltgeschichte. Er ist nicht zuletzt deshalb bedeutsam, weil der politische Wille sogar die ›Gesetze des Weltmarktes‹ durchbrochen hat. Eine besondere kulturelle und politische Dynamik hat das bewirkt. Wie läßt sie sich begreifen? Gewiß nicht, wenn wir weiterhin glauben, Menschen handelten gemäß ihrer Interessen. Historische Kulturwissenschaft lehrt uns anderes: Die sogenannten Interessen werden, wie Hume sagte, regiert von Meinungen; Max Weber hätte gesagt: von ›Weltbildern‹; die moderne Kulturwissenschaft sagt: von «Sinnsystemen». Menschen handeln sehr wohl aus ›Motiven‹, doch sie handeln in der Regel nicht gemäß ihrer «Interessen». Freilich sind ›Motive‹ nicht sozialgeschichtlich zu erfassen, sondern nur, indem man die kulturspezischen Sinnsysteme näher besieht. Die hier praktizierte Kulturgeschichte weiß sich der Soziologie von Pierre Bourdieu verpichtet. Daher kommt sie nicht umhin, sich auf Politische Anthropologie einzulassen. Die Darstellung begnügt sich nicht mit Sozialgeschichte und muß die Aussage von Peter Kolchin – ›Sklaverei ist zuerst und vor allem ein Arbeitssystem‹ – zurückweisen angesichts jener Politischen Anthropologie, welche Orlando Patterson in ›Slavery and Social Death‹ (1982) und Claude Meillassoux in ›Anthropologie de l’Esclavage‹ (1986) entworfen haben.«
    http://irwish.de/PDF/_GesKrit/_Sklaven/Flaig_Egon-Weltgeschichte_der_Sklaverei_(2009).pdf

    • Ursprung sagt:

      Eine "Dislozierung" in "Dividuen" und Individuen sehe ich als semantischen Trick fur unser Hirn an, ihm Unanalysierbares als zugaenglich erscheinen zu lassen.
      Gleiches scheint fuer Ihre Variante einer angeblichen "Entfremdung" einer unausweichlichen Eltern/Kind-Beziehung zu gelten, denn schon bei Katzen entwickeln sich die Jungen in der Regel zu ungestoerten, "normalen" Wesenseinheiten. Warum das bei Menschen nicht auch so gelten sollte, erschliesst sich mir nicht.
      Es sei denn, Sie nehmen "Mensch" als eine nun sich entartende Spezie an. Was sie nach den Palaeo-Historikern 350 T Jahre lang definitiv eben nicht war, wie die das aufgrund klarer Indizien glauben, belegen zu koennen.

  7. Ursprung sagt:

    Wir habens mit einem Nichtprojekt zu tun. Mit einer Demokreatieillusion, die Demokratie erledigt hat. Mit einer Nichtinvestition., die komplett nichtinvestiert. Wie bei Ruediger Lenz mit einem speziell ausgebildetem Kaempfer fuer Nichtkampf.
    In einer (echten) Schildawelt.
    So, wie eine Demokratie unmoeglich ist
    -es sei denn, man lebt sie selber-
    einzeln und real.

    Denn die Standardisierung des Nichtstandards ist der Logikwiderspruch in sich selber.
    Wie Milliiardaers-Philantropen oder gruene Politikphantasten.
    Oder baerboeckische Logikloopings bzw, 180-Gradvollkreise.

    Es geht nur, indem wir weiter so tun, als gaebe es ein Planck`sches Wirkungsquantum gar nicht.
    Obwohl wir sehr genau wissen, dass wir selber eines sind. Die Existenzluege existiert also. Wir sind sie.

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