Rebellion der Armen | Von Susan Bonath

Ein Kommentar von Susan Bonath.

Anstelle von Anteilnahme und Erschütterung ruft der Mord an Nahel hetzende Medien, Nazispenden an den Täter und postkoloniale Wut hervor.

Der Mord an dem 17-jährigen Nahel M. durch einen Polizisten hat das Fass der Wut in Frankreichs Vorstadtghettos, den Banlieues, zum Überlaufen gebracht, wieder einmal. Es brennen Barrikaden und Autos. Geschosse fliegen in Scheiben von Banken und Geschäften. Während sich die Bourgeoisie verbarrikadiert und der Mörder durch eine Spendensammlung eines französischen Nazis zum Millionär gemacht wird, ist die bürgerliche Presse aufgeschreckt. Sie keift über böse Randalierer oder suggeriert gar, der Junge sei selbst Schuld an der Polizeitat. Seine Opfer posthum mit Schmutz zu bewerfen, ist seit jeher ein beliebtes Ablenkungsspiel des Großbürgertums und der Handlanger seiner Verbrechen.

Reich gegen arm

Nahel war ein Jugendlicher aus dem Pariser Vorort Nanterre. In dieser Banlieue leben die untersten Schichten der Arbeiterklasse, abgehängt vom Pariser Glanz, verdammt zu schlecht bezahlten Jobs oder Arbeitslosigkeit. Errichtet wurden die dortigen Plattensiedlungen nach dem Zweiten Weltkrieg während des Wirtschaftsaufschwungs für die einfachen Industriearbeiter.

Als vor 20 Jahren der Kapitalismus wie überall in Europa zu kriseln begann, schrumpfte die Industrie auch in Frankreich. Die Siedlungen verfielen, die Menschen wurden arbeitslos, die Familien verarmten. Viele von ihnen stammen aus den ehemaligen Kolonien Frankreichs.

Erst 1961 hatte sich Algerien, die Heimat von Nahels Vorfahren, in einem fast ein Jahrzehnt andauernden blutigen Bürgerkrieg von den französischen Besatzern befreit. Letztere hinterließen in dem nordafrikanischen Land Verwüstung, Leichenberge, Armut und Hunger. Nun, gerade einmal 62 Jahre später, schoss ein französischer Polizist den erst 17-jährigen Jungen nieder, ohne echte Not bei einer Verkehrskontrolle. Kein Wunder, dass die Wut in den Banlieues überkocht.

Für die meisten Medien spielen diese Hintergründe keine große Rolle. Viele stürzten sich auf das Opfer und spekulierten, was der Junge wohl alles angestellt haben mag in seinem kurzen Leben. Eine Woche nach dem Mord und dem Beginn der Revolten in Nanterre und anderen Teilen Frankreichs sorgen sich die Berichterstatter der Bourgeoisie mehr um den Gehorsam des Volkes und das Eigentum der Mächtigen. Ob solche Aufstände nach Deutschland überschwappen könnten, bangten ZDF und Springers WELT.

Dass Polizisten ihre eigene Gewalt vor allem leugnen, ist bekannt. Trotzdem zitierte das Springerblatt ausgerechnet den Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Freilich hat dieser weniger ein Problem mit dem Mord als mit dem aufgebrachten „demokratiefeindlichen“ Volk. Als sei es völlig normal, dass Beamte ungehorsame Jugendliche mitten auf der Straße ohne Not in Selbstjustiz erschießen.

Das ZDF befragte dazu unter anderem einen „Konfliktforscher“. Wie der GdP-Chef machte dieser der deutschen Mittelschicht ordentlich Angst: Es gebe auch in Deutschland eine „höhere Gewaltbereitschaft, insbesondere in radikal-ideologisch motivierten Milieus, insbesondere im Rechtsextremismus“. Da die Familie des Opfers Nahel M. algerische Wurzeln hat, kann die beklagte „Gewalt“ in Frankreich schon mal nicht rechtsextremistisch motiviert sein. Warum also stellt er diesen Bezug überhaupt her?

Vielleicht sollte man fragen: Hätte der Polizist so leichtfertig und gezielt geschossen, wenn es sich um ein adrett gekleidetes Kind reicher Eltern gehandelt hätte? Vermutlich nicht.

Das verdeutlicht das Problem: Der Mord an Nahel war nicht einfach eine Überreaktion des Beamten, sondern Ausdruck des Kampfes reich gegen arm.

Die zerstörerischen Proteste, die darauf folgten, waren ein weiterer, verzweifelter und kontraproduktiver Versuch der Ärmsten, sich gegen ihre Unterdrücker zu wehren.

Hetzen für die Reichweite

Natürlich: Scheinsozial beklagen so manche Medien zwischendurch „die abgehängten Milieus“ in Frankreich, zitieren dazu Politologen und Soziologen. Wie diese entstanden, nicht nur in Frankreich, erwähnen sie nicht. Sie sprechen nicht über koloniale Vergangenheit und nicht über die kapitalistische Verwertungsgesellschaft, die Abgehängte in Ghettos schon immer in Scharen produziert und ausgegrenzt hat.

Weiter rechts stehende Medien, darunter nicht wenige sich als alternativ sehende Kanäle, gehen noch weiter: Nahel soll ein „polizeibekannter Schulschwänzer“ gewesen sein, mutmaßte etwa der Schweizer Blick. In seinem Blog „Pleiteticker“ hetzt auch der ehemalige Bild-Chefredakteur Julian Reichelt ganz nach Manier seines früheren Arbeitgebers nicht minder geifernd gegen das Opfer. Ein Kleinkrimineller sei der Junge gewesen, der angeblich sogar in Drogendelikte verwickelt, ohne Führerschein gefahren sei und sich schon fünfmal Polizeikontrollen widersetzt habe. Als würde das alles, falls denn irgendetwas davon stimmen sollte, den Mord durch die Staatsgewalt rechtfertigen.

Quellen nennt Reichelt für seine Behauptungen nicht. Vermutlich hat er seine Ergüsse aus Wikipedia abgeschrieben, wo sie fast wortgleich zu lesen sind. Wikipedia stellt bekanntermaßen gern Aussagen herausgepickter Medien nach Gutdünken als Tatsachenbehauptungen auf und diffamiert sogar langjährige Wissenschaftler, die beispielsweise nicht auf der Linie westlicher Impfdiktatoren sind, auf diese Weise als Verschwörungstheoretiker und dergleichen.

Reichelt, der nach seinem Rauswurf bei Bild mit seinem Blog den Corona-Widerstandskämpfer mimte, ist also ganz der Alte: Hetzen für die Reichweite, wie man es seit Jahrzehnten vom Springer-Verlag kennt. Mal sind die Schuldigen an irgendwelchen Miseren eben „die faulen Griechen“, mal „die faulen Arbeitslosen“, mal „die Migranten“ — und nun sind es eben „kleinkriminelle“ Ghettokids mit „Migrationshintergrund“.

Nach unten treten, nach oben buckeln, das beherrscht Reichelt so perfekt wie die Bild.

In dieser Welt haben die Abgehängten den Mund zu halten, zu schuften und sich zu fügen, selbst wenn die Polizei einen von ihnen erschießt. Hauptsache, dem Eigentum der Bonzen fügen sie keinen Kratzer zu.

Grundrechte beansprucht man nur für sich selbst, nicht für den Pöbel. „Geht doch arbeiten!“, schnauzt man ihn an.

Getötet ohne Notwehr

Von der Tat existiert ein Video, aufgenommen offenbar durch eine Passantin. Demnach steht einiges fest: Der Täter befand sich nicht in einer Notwehrsituation. Das Opfer war weder bewaffnet noch hat es den Beamten irgendwie lebensgefährlich bedroht. Letzterer hätte auch in den Reifen schießen können, wenn es ihm so wichtig war, des Jungen habhaft zu werden.

Den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge soll Nahel ohne Führerschein mit Freunden in einem Mercedes herumgefahren sein, erst auf der Busspur, dann bei rot über eine Ampel. Die beiden Polizisten nahmen die Verfolgung auf, stoppten schließlich den Wagen, kontrollierten ihn. Von dieser Situation stammt das Video.

Einer der jugendlichen Mitfahrer berichtete laut Spiegel TV von dem, was dann geschehen sei: Nahel habe demnach das Fenster heruntergelassen. Ein Polizist habe gesagt: „Mach den Motor aus, sonst schieße ich.“ Daraufhin hätten ihm die Polizisten zwei Schläge mit ihren Waffen versetzt. Einer habe ihm die Pistole dann an den Kopf gehalten. Nahel solle sich nicht bewegen, „sonst schieße ich dir eine Kugel in den Kopf“. Dann hätten sie erneut mit dem Kolben zugeschlagen, der zweite Beamte habe gerufen: „Erschieß‘ ihn!“ Nahel habe den Fuß von der Bremse genommen, der Wagen sei losgerollt, der Polizist habe geschossen.

Abgesehen vom strittigen Wortlaut widerspricht das Video nicht dieser Darstellung. Die sonstige Vorgeschichte des Jungen spielt für die Bewertung der Tat des Polizisten nicht die geringste Rolle, sowohl aus kriminalistischer als aus journalistischer Sicht. Spekulationen darüber, ob Nahel Schule oder Ausbildung schwänzte oder angeblich mit Drogen zu tun hatte, dienen nur einem Zweck: Das Opfer posthum zu diskreditieren und seine Tötung zu rechtfertigen.

Reichelts Hetze

Auf all das steht nämlich nicht die Todesstrafe. Jeder hat das Recht auf ein faires Verfahren und darauf, nicht von der Polizei erschossen zu werden.

Die wichtige Frage, die zu klären ist, lautet: War es Notwehr oder nicht? Nein, das war es ganz offensichtlich nicht.

Aber Nahels Tod wird benutzt. Nicht etwa von den „Randalierern“, sondern von den Hetzern, die so ihre rassistischen Klischees wutverpackt unters Volk jubeln. Ihre halbgare Denkschleife geht in etwa so: Nahels Vorfahren stammen aus Algerien, viele Demonstranten sind Migranten, was zeige, dass die von Natur aus krimineller seien als „der gute reinrassige Weiße“. So habe es wohl den Richtigen getroffen.

Reichelt offenbart dazu noch seine eigene kleine „Rassentheorie“. Angeblich hätten dunkelhäutige Menschen im Westen einen besseren Stellenwert als weiße, so der Hetzer vom Dienst, der die Jahrhunderte währende brutale Kolonialgeschichte beflissen leugnet. Das begründet er dann damit, dass Morde an Schwarzen zu Protest führten, Morde an Weißen angeblich nicht. Ja, Reichelt beherrscht das „Teile und Herrsche“-Spiel der Bourgeoisie bestens.

Es ist kein Geheimnis, dass dort, wo Armut grassiert, der Ton rauer ist und die Kriminalität offener ausgelebt wird und anderer Natur ist als in einem Villenviertel von Reichen. Abgehängte sind auch bei der Polizei weniger beliebt als der Mittelstand mit adretter Fassade. In Frankreich gilt die Polizei nicht nur als besonders brutal, sondern auch als besonders rassistisch. Wer in einer Banlieue lebt, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit reichhaltige Erfahrungen mit Polizeigewalt und rassistisch motivierten Kontrollen.

Nazi macht Täter zum Millionär

Die Polizei ist die Statthalterin des Prinzips „Law and Order“. Damit liebäugelt auch Rechtsaußen, solange es jedenfalls um Unterprivilegierte geht. Beide waren schon immer natürliche Verbündete. Unterdrückung funktioniert nun einmal nicht völlig gewaltfrei. Das verdeutlicht auch eine Spendensammlung für den Täter, veranlasst durch den bekannten französischen Rechtsextremen Jean Messiha.

Messiha beriet früher Marine Le Pen als Frontfrau der Partei Ressemblement National (Nationale Versammlung). Heute ist er Mitglied und Unterstützer der neofaschistischen Partei Reconquête (Rückeroberung) mit neoliberal-rassistischer Agenda. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Artikels hatte Messiha mehr als 1,6 Millionen Euro bei der Crowdfunding-Plattform gofundme.com für den Täter, offiziell für dessen Familie, eingetrieben.

Das ist eine klare Ansage: Töte Ausländer, wir machen dich zum Millionär. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Da erschießt ein Polizist einen Jugendlichen ohne Not, sitzt dafür zu Recht in Untersuchungshaft, wo er auf sein Verfahren wartet, und ein Nazi wirft ihm dafür ganz offiziell Millionen hinterher.

In etwas anderer Form ist ähnliches übrigens auch in Deutschland geschehen. 2012 verurteilte das Landgericht Magdeburg den Dessauer Dienstgruppenleiter Andreas Schubert wegen „fahrlässiger Tötung“ an dem gefesselten Oury Jalloh in einer Gewahrsamszelle zu einer eigentlich läppischen Geldstrafe von 10.800 Euro. Damals sammelte die Gewerkschaft der Polizei das und noch mehr Geld für den Verurteilten ein. Von einer Strafe merkte Schubert damit nicht mehr viel, im Gegenteil, es kam noch einiges obendrauf.

Eine Besserung der Zustände in Frankreich ist nicht in Sicht. Wie in Deutschland verschärft die französische Regierung seit vielen Jahren nach und nach ihre Polizeigesetze, zuletzt 2017 unter Präsident François Hollande. Damals weitete sie die Spielräume der Beamten für die Anwendung der Schusswaffe aus. 2022 sollen Polizisten 13 Menschen bei bloßen Verkehrskontrollen erschossen haben. Nahel war nicht das erste Opfer und wohl nicht das letzte. Fast alle von Beamten Getöteten stammen aus den Armenvierteln.

Gewalt erzeugt Gegengewalt

Natürlich zeugt es eher von absoluter Hilflosigkeit als einem cleveren Revolutionsplan, wenn die Jugend der Armenviertel in teils blinder Wut die Städte zerstört und niederbrennt. Natürlich mischen bei Rebellionen dieser Art auch immer Saboteure mit, die beispielsweise kleine Läden plündern oder Kleinwagen von Arbeitern abfackeln. Doch ohne Kenntnis der historischen Vorgeschichte von der Kolonialisierung und der Massenverarmung durch kapitalistische Wirtschaftskrisen ist das Ausmaß der Unruhen nicht zu verstehen.

Wer die Gewalt auf der Straße verurteilt, sollte die strukturelle Gewalt eines Konkurrenzsystems, dessen Glanz und Gloria in den Zentren der Macht selbst das Resultat von Krieg, Völkermord und Leichenbergen sind, nicht vergessen. Gewalt erzeugt immer Gegengewalt.

Es ist nur ein kurzer Moment der Genugtuung, wenn man davon angesichts der Hinrichtung Nahels überhaupt sprechen kann, wenn sich die französische Bourgeoisie vor dem eigenen Volk verbarrikadiert, wenn Präsident Emmanuel Macron seinen Berlin-Besuch absagen muss und die Medien in wütendes Geschrei über den „Mob“ verfallen.

Macron jedenfalls sagte in einer Pressekonferenz am 4. Juli 2023, er wolle „jetzt die republikanische Ordnung wiederherstellen“. Mit anderen Worten: Weiter so wie vorher. Die Millionen abgehängten Franzosen mit oder ohne Migrationshintergrund wird das nicht befrieden. Das weiß der Präsident offenbar, weshalb er gleich ein paar repressive Ankündigungen hinzufügt: Würden die Unruhen weitergehen, werde man wohl die sozialen Netzwerke blockieren müssen.

Schließlich muss man sich den akuten Auslöser, den letzten Funken für die Unruhen, noch einmal zu Gemüte führen.

Ein Polizist hat ohne Not einen erst 17-jährigen Jungen erschossen. Er hat den Sohn einer alleinerziehenden Mutter, den Enkel einer Großmutter und einen offenbar beliebten Jugendlichen im Arbeiterviertel ermordet.

Nahel hätte noch sein ganzes Leben vor sich gehabt. Ein Kind zu verlieren, ist das Schlimmste, was Eltern erleben können.

Wer als 17-jähriger nie übers Ziel hinausgeschossen ist, der werfe den ersten Stein. Und wer nie in einer abgehängten Plattensiedlung leben musste, möge schweigen. Die Häme, die in diversen Medien über das Opfer ausgekippt wurde, ist vor allem Ausdruck totaler Verrohung inmitten eines zerstörerischen Gewaltsystems.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 06. Juli 2023 bei manova.news

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Bildquelle: Alexandros Michailidis/ shutterstock

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Kommentare (38)

38 Kommentare zu: “Rebellion der Armen | Von Susan Bonath

  1. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    normopathische Gesellschaft.
    Das Kranke ist die Norm, dann sind kranke Polizisten auch die Norm.
    Ob in D oder F, wenn diese Polizisten nicht schon vorher aus der Polizei entfernt wurden, bevor sie überhaupt schwerste Verbrechen begehen, dann weil sie vorher nicht auffielen und sie fielen nicht auf, weil gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in der Polizei die Norm ist; normopathische Gesellschaft → normopathische Polizei.

    Worauf sich die Menschenfeindlichkeit jeweils bezieht, ob auf die Hautfarbe, den finanziellen Status oder sonstwas, das ist im Prinzip austauschbar oder auch kombinierbar. Man denke nur an die oberflächliche Veränderung der AfD um 2015 herum, davor lag der Schwerpunkt auf liberaler Menschenfeindlichkeit in Bezug auf den finanziellen Status der Menschen, danach auf Hautfarbe bzw. Herkunft, aber das ist eben nur oberflächlich was anderes, prinzipiell aber das gleiche; gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

    Und noch materiell-politisch; das Imperium USA bröselt und das hat natürlich Auswirkungen auf die Verbündeten / Vasallen (je nachdem,wie man es sehen will). Frankreichs Schuldenquote liegt bei stolzen 128 % vom BIP und es ist nicht der einzige Staat mit bedenklicher Schuldenquote. Da kann maqn vorsichtig spekulieren, wohin "weiter so!" führen könnte.
    Wenn in diesen französischen Vororten die Erwerbslosigkeit schon jetzt bei 40 % liegt …

  2. snejnisor sagt:

    Haben wir es mit einem Mord zu tun? Klar!
    Ist die französische Polizei rassistisch? In Teilen wohl schon, was sich nach den Ereignissen der letzten Woche kaum ändern wird.
    Damit erschöpft sich mein Verständnis für diesen Artikel. Ich habe auch viele Jahre in einer Plattenbausiedlung verbracht und mal Sozialhilfe bezogen. Das würde mich dennoch nicht dazu verleiten, schwerkriminelle Handlungen und Mordversuche an Polizisten als 'rauhe Sitten' zu verharmlosen, die halt mit Armut einhergehen.
    Frau Bonath, könnte es sein, dass dieser Beitrag ihrer kapitalismuskritischen Feder in der Wut des Augenblicks entflossen ist? Man ist nicht automatisch Nazi oder ein wohlstandsverwahrloster Mittelschichtler, nur weil man die Dinge beim Namen nennt!

  3. Schramm sagt:

    Aspekte der gesellschaftspolitischen, gesamteuropäischen Niederlage.

    Was in Frankreich und Deutschland fehlt, das ist eine kommunistische Partei. In Deutschland wurde die antifaschistische Widerstandspartei, die KPD 1956 verboten und mit Unterstützung von Willy Brandt 1972 wurden die im Staats- und Schuldienst verbliebenen, vor und nach 1972, entfernt. Das von der SPD und BfV mit inszenierte Berufsverbot, mit dem „Radikalenerlass“, wurde mit dem Ende und der Übernahme der implodierten DDR, seit Oktober 1990, in ganz Deutschland fortgesetzt; bspw. im Berliner Schuldienst mit der „Gauck-Kommission“ und deren antikommunistischen SPD und gewerkschaftlichen GEW-Aktivisten.

    In Frankreich existierte einst eine relativ starke (bürgerliche) Kommunistische Partei, nahezu um zwanzig Prozent der Wählerstimmen. Heute, allenfalls noch Splittergruppen. Der staatlichen, französischen Administration und ihren politischen Eliten, im Dienst der Bourgeoisie und vormaligen Kolonialisten und aktuellen Imperialisten, ist es, hierbei erfolgreich, gelungen, der französischen Arbeiterklasse jeder antikapitalistischen Interessenvertretung und für eine sozialistische Zukunft zu entledigen.

    10.07.2023, R.S.

  4. Charly1 sagt:

    Hätten sie einen indigenen Franzosen erschossen, hätte es keine Nachricht im Ausland gegeben….
    und schon gar nicht Straßendemos in so vielen Städten Frankreichs….

    • _Box sagt:

      Schon klar:

      https://apolut.net/interview-mit-gunnar-kaiser-die-abschaffung-des-menschen#comment-252301
      https://apolut.net/wer-profitiert-von-der-deutschen-aussen-und-wirtschaftspolitik-von-christian-kreiss#comment-248847
      https://apolut.net/repraesentative-tyrannis-von-friedemann-willemer#comment-251136

  5. Upling sagt:

    Es war Mord! Begangen durch die Polizei!
    Das Polizisten Bürger ermorden ist kein Alleinstellungsmerkmal von Frankreich. So etwas gibt es auch in Deutschland. Man erinnere sich bitte an den Fall des 19 Jährigen Syrer der in Delmenhorst gesund zur Wache gebracht wurde und diese fast tot wieder verließ, zusammen mit seiner abgebissen Zungenspitze die man "proffesionel" in einer Streichholzschachtel ablieferte. Ein benutzter Pappbecher aus dem Mülleimer vom Kaffeeautomaten hätte es wahrscheinlich auch getan. Klar hätte man die Zungenspitze wieder annähen können, aber es hätte nicht mehr viel gebracht, da der Junge kurz nach Einlieferung in die Klinik an den Folgen der Mißhandlungen durch die Polizei starb. Es gab kleinere Solidaritätsbekundungen aber die waren so schwach daß die Hetzmedien den Fall gar nicht aufgreifen brauchten. Aufstände der syrischen Bevölkerungsteile? Fehlanzeige. Gut integriert eben, fast schon assimiliert.

    Die delmenhorster Polizei droht jedem Bürger, der sein Recht auf Meinungsfreiheit wahrnimmt und das Geschehen als Mord bezeichnet, mit "juristischen Konsequenzen".

    Der 19 jährige Syrer war Flüchtling und seit 2 Jahren in Deutschland soweit ich das gelesen habe. Tja so schnell kann es gehen, vom gespendeten Butterbrot am Hauptbahnhof bei der Ankunft von den vielen lieben, woken Gutmenschen bis zur "Sonderbehandlung" auf der Polizeiwache.

    Man muß also gar nicht nach Frankreich schauen, sondern kann praktischerweise gleich vor der eigenen Haustüre anfangen zu kehren. Ein Unterschied zwischen den Deutschen und den Franzosen besteht allerdings darin, daß in Deutschland selbst die untersten Schichten nicht revolutionieren, da sie sich längst selbst aufgegeben haben.

    Obwohl sie in der Mehrheit sind, schaffen die Armen es nicht eine Partei zu gründen die – anstelle von Genderismus, Wokismus und feuchter LBGTQXYZ-Träumereien – tatsächlich ihre Interessen vertritt und sich hinter dieser geschlossen zu versammeln. Aber sie zünden hier in Deutschland wiederum auch nicht die Armenviertel an, da sie irgendwie instinktiv begriffen haben, daß diese anschließend wieder neu aufgebaut werden müssen, was viel Geld kostet. Geld welches natürlich von den Armen aufgebracht wird z.B. durch massive Kürzungen der Sozialleistungen da es dann eine "Zeitenwende" gibt und nun "alle den Gürtel enger schnallen müßen", soviel "Solidarität" erwartet man ja schließlich.

    Andererseits würde der Komplettabriss und Wiederaufbau aller europäischen Städte viele Arbeitsplätze schaffen und das Problem vom Grunde auf lösen: Arbeits- und Einkommenslosigkeit. Das Problem der schwierigen energetischen Sanierung von Altbauten wäre auch gelöst da man dann man dann mit neuer Haustechnik rangehen könnte. Die Grünen haben daß voll verinnerlicht weshalb sie mit aller Macht versuchen uns in einen Krieg mit den Russen hineinzustoßen, damit der Abriss unserer Städte incl. der Industrie zunächst kostenlos durch die Russen erfolgt.

    Vielleicht sollten sich die Franzosen von Deutschland beraten lassen, denn hier hat man es irgendwie auch geschafft daß die Clans aufeinander losgehen und sich in Restaurants gegenseitig umbringen. Das spart der Polizei damit viel Arbeit und der Justizvollzug wird ebenfalls entlastet.

    Die Szenen aus Frankreich die man in Videos zu sehen bekommt zeigen ganz deutlich, daß die Straßenkämpfe nur in den Armenvierteln stattfinden, also nicht in den bürgerlichen oder gar den Villen Gebieten. Solange das aber so ist brennen nur die Autos und Wohnungen der Rebellierenden. Die Verwüstungen schaden nur den Rebellen selbst.

    • How - Lennon sagt:

      "Andererseits würde der Komplettabriss und Wiederaufbau aller europäischen Städte viele Arbeitsplätze schaffen und das Problem vom Grunde auf lösen: Arbeits- und Einkommenslosigkeit."

      Bisschen kurz gedacht. Woher soll das Geld für die Bezahlung kommen. Wer würde Europa das Geld leihen, wenn es woanders auch nicht besser aussieht. Und vor allem: Das klitzekleine Problem Ressourcen-/Energiemangel.
      Ohne Wachstumpotenzial von Innovation und Industrie, also Kapitalismus, "kurbelt" bloßer Wiederaufbau mal garnichts an. Das sehen wir seit vielen Jahren.

      "Die Szenen aus Frankreich die man in Videos zu sehen bekommt zeigen ganz deutlich, daß die Straßenkämpfe nur in den Armenvierteln stattfinden, also nicht in den bürgerlichen oder gar den Villen Gebieten."

      Noch.

  6. Josh H sagt:

    Schon ein starkes Stück, was sich Frau Bonath hier leistet. Ich verstehe generell ihre Kapitalismuskritik, kann und werde aber nie aktzeptieren, dass man Verhalten wie das von diesem Autodieb versucht sich schönzureden. Wohnen Sie, Frau Bonath, doch mal für ein zwei Jahre dort, wo diese armen Würstchen zu Hause sind, und sie werden durch persönliche Erfahrungen GANZ SCHNELL ihre Meinung revidieren.

  7. Zivilist sagt:

    Naja, das Früchtchen hat nicht zum ersten mal ein Auto geklaut und Polizeikontrollen mißachtet.

    Interessant finde ich, daß französische Matrosen sich in ihrer Freizeit als Gegenrandalierer amüsiert haben, laut Polizisten haben sie etwas hart zugeschlagen.

    In Deutschland haben wir auch interessante Früchtchen.

    https://freeassange.rtde.live/inland/174721-pruegelattacke-und-festnahme-15-jaehriger/

    auch mit Video, von wegen nach unten treten

    • _Box sagt:

      Ablenkmanöver. Autodiebstahl gehört nicht zu den Delikten und man wird dafür auch nicht erschossen. Und daß RT recht häufig Wahlkampf für die Ethnoablenkung betreibt ist auch Kontinuität.

    • Observator sagt:

      "Naja, das Früchtchen hat nicht zum ersten mal ein Auto geklaut und Polizeikontrollen mißachtet."

      Na klar; dann MUSS er ja erschossen werden…

  8. erpelpelle sagt:

    Bonath wie gewohnt unsachlich, dafür aber hetzerisch. Mord? Jeder ist unschuldig bis ein Gericht die Schuld feststellt. Bonath kritisiert Hetze und hetzt mit jeder ihrer Aussagen, betreibt Einrede. Erbärmlichster Artikel der je auf Apolut erschien!

    • _Box sagt:

      erpelpelle, wie außerordentlich sachlich von ihnen. "Jeder ist unschuldig bis ein Gericht die Schuld feststellt." Galt das auch für den Erschossenen? Ihr Kommentar erfüllt jeglichen Vorwurf selbst, den sie erheben.

      Davon einmal abgesehen, erstaunt diese Form nicht im Geringsten, zeitigt sie doch eine Kontinuität:
      https://apolut.net/frankreich-brennt-und-der-parlamentarismus-zerfaellt-von-ernst-wolff#comment-269860

      Wenn sie angeblich das Video gesehen haben, warum fügen sie es nicht ein? Z.b. dieses:

      Francia, poliziotto spara e uccide 17enne in auto a Nanterre: la scena ripresa da un passante
      La Repubblica
      https://www.youtube.com/watch?v=6nyQm7uIyaQ

      Anbei was im Stern dazu steht:

      Die Polizisten seien von ihren Motorrädern abgestiegen und auf das Auto zugelaufen. Dann hätten sie Nahel aufgefordert, die Fenster zu öffnen – was der getan habe. Ein Polizist sei auf Höhe der Fahrertür und der andere auf Höhe des vorderen Kotflügels stehengeblieben. "Der Motorrad-Polizist am Fenster sagte: Mach den Motor aus! Und er verpasste Nahel einfach so einen Schlag", sagte Fouad der Zeitung. Laut Fouad war Nahel "etwas benommen" und "in Panik". Nahel habe nicht gewusst, was er tun sollte. "Ihm war schwindelig, er konnte nichts tun, nicht einmal sprechen. Er war wirklich traumatisiert", erzählte Foud. Dann habe sich einer der Polizisten ins Auto gebeugt und Nahel noch einmal geschlagen. Er habe zu Nahel gesagt: "Mach den Motor aus, sonst knall ich dich ab." Der zweite Polizist habe "so etwas wie: Ich werde dir eine Kugel in den Kopf jagen" gesagt.

      Freund schildert den Tod von Nahel M.

      Laut Fouad rutschte Nahel beim Versuch, sich vor einem weiteren Schlag zu schützen, mit dem Fuß von der Bremse des Automatik-Autos ab. Als der Wagen daraufhin anrollte, habe der Polizist am Fenster zu seinem Kollegen gesagt: "Erschieß ihn!" Da habe der Motorrad-Polizist am Kotflügel geschossen. Nahel habe mit dem Tode gerungen, sein Fuß habe aufs Gaspedal getreten, so Fouad. Nahel sei noch drei Sekunden ansprechbar gewesen und habe gehupt. "Dann fing er plötzlich an zu zittern. Er hat mir nicht mehr geantwortet", sagte Fouad "Le Parisien". Der Wagen sei an den Straßenrand gekracht und Fouad will in Panik davongelaufen sein. "Ich hatte Angst. Angst, dass jemand auf mich schießt.

      Aus:
      Frankreich "Er ist verrückt, er hat geschossen", sagte Nahel M. noch – Beifahrer schildern dessen Tod
      https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/frankreich–beifahrer-von-nahel-m–schildern-den-toedlichen-schuss-33618908.html

    • HAL11000 sagt:

      Vollkommen richtig, Erpelpelle. Wegen Totschlags wird wohl sowieso ermittelt. Mordmerkmale müssen zumindest in D geprüft und bejaht werden. Es gilt in dubio pro reo und keine Vorveruteilung für Täter auch in F. Für das Opfer hätte dies auch gegolten. Generell viel zu tendentiöse Meinung von Frau B. und für Apolut unwürdig. Und wer mit der "Nazikeule" kommt ohne auf KZs und Massenvernichtung hinzuweisen, leugnet den Holocaust. Unterste Schublade.

      Damit wird die offensichtliche Polizeigewalt, die in F besonders ausgeprägt sei, woher kommt bloß diese Erkenntnis, nicht relativiert.

      Also Autos klauen, über Rot Verfolgungsjagden machen, Unschuldige gefährden, Führerscheine haben nur die "Reichen", ist Okay nach dem Verständnis, das hier mitschwingt?

      Alles auf den Kolonialismus und den gewalttätigen Kapitalismus schieben, führt bei diesem tragisch eskalierten Fall nicht weiter. Was wäre, wenn ein Dritter oder ein für Frau B. wohl tendentiös zu verachtender Bourgeois zu Schaden gekommen wäre? Nur Pech gehabt?

      Auf dem Spiel steht hier wie da die Glaubwürdigkeit des Rechtsstaates. Wer meint, bestimmte Regeln, gelten nur für andere, Täter wie Opfer, hat das Fundamentalste in einer Demokratie nicht kapiert oder will es nicht kapieren.

      P.S. Welche Demokratie Kommentare führen auch nicht weiter.

    • _Box sagt:

      Ah, HAL11000,

      wie außerordentlich, … der Ruf nach Zensur. Frau Bonath tut ihre tendenziöse Meinung kund und ist somit für apolut unwürdig. Wenn man sich den größten Teil der Tagesdosen beschaut, ist der Vorwurf der tendenziösen Meinung gerade grotesk. Was ein gerüttelt Teil der Kommentatoren hier wahnsinnig stört, was auch schon früher so war, bevor Frau Bonath aus KenFM rausgemobbt wurde, sie wagt den Blick von unten nach oben. Im Gegensatz zu vielen Anderen, die schlicht an der Oberfläche kratzen oder einfach andren Herren dienen.

      Eines noch. Hätten sie wohl eine Quelle für die erhobenen Vorwürfe gegen den Erschossenen?

    • Observator sagt:

      @HAL 11000
      "Was wäre, wenn ein Dritter oder ein für Frau B. wohl tendentiös zu verachtender Bourgeois zu Schaden gekommen wäre?"

      Durch die Erschießung des Fahrers wurde auf jeden Fall zu wesentlich mehr Sicherheit beigetragen.

      Und genau wie @_Box fragt, woher wissen Sie denn so genau was der Junge so alles verbrochen hat?
      Und auch wenn sich das bewahrheiten sollte, wegen Autoklau und bei rot fahren gibt es, so weit ich weiß, keine Todesstrafe. Könnte mich aber auch irren…

    • HAL11000 sagt:

      Quelle für Ermittlungen wegen vorsätzlichen Totschlags, leider nur "Die Zeit":https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-06/frankreich-polizist-schuesse-jugendlicher-totschlag-ermittlungen?utm_referrer=https%3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F

      Die Tat wird nicht zu rechtfertigen und nicht zu entschuldigen sein. Von "Todesurteil" kann keine Rede sein. Der oder die Polizisten haben ein Kapitalverbrechen begangen. Sie sind keine Richter für Strafen, die es in F nicht mehr gibt. Das dürfte außer Frage stehen. Wenn aber jedes Kapitalverbrechen als Auslöser oder Rechtfertigung für Gewalt, Sachbeschädigungen und Plünderungen von Meinungsmachern wie Frau B. verstehbar, rechtfertigbar und entschuldbar sein soll, dann sehe ich keinen Unterschied zu der Meinungsmache, die in den MSM verbreitet wird.
      In einem Rechtsstaat muss es genügen, dass es dem oder den Tätern der Prozess gemacht wird. Ich halte nichts von Lynchmobs.

    • Observator sagt:

      @HAL11000
      Wie ich einem anderen Post sagte, sind diese Reaktionen die Folge jahrzehntelanger völlig falscher, ja desaströser Politik. Und wie auch @_Box geschrieben hatte:
      Die Banlieues werden immer Problemgebiete bleiben, wo immer ein "Funke" ausreichen wird um derartige Situationen, wie sie Frankreich jetzt erlebt, zu generieren und die mit großem Eskalationspotential leicht ausufern. Man kann nur versuchen die "Funken" zu vermeiden, in dem man beispielsweise als Staatsgewalt nicht ohne Not wild um sich herum schießt. Offesichtlich nennt sie sich aber gerade deshalb "Staatsgewalt".

    • Andreas I. sagt:

      Hallo,
      das Video zeigt den Tathergang, damit steht die Schuld des Polizisten fest.
      Da gibt es nur noch zu diskutieren, ob das Totschlag oder Mord war.
      Mord ist es, wenn es vorsätzlich getan wurde und das wäre in diesem Fall strittig. Einerseits hat der Polizist erst geschossen, als sich das Auto bewegte, anderseits hat der Polizist die Waffe auf den Kopf des Menschen gerichtet.
      Wenn man nicht vorsätzlich jemanden töten will, warum richtet man dann eine Schusswaffe auf den KOPF?!

      Mag ein Gericht das hoffentlich unparteilich entscheiden und nicht so versagen wie in D beim Mörder von Oury Jalloh … dann wäre geklärt, ob das juristisch Totschlag oder Mord war.

      Aber es kommt noch hinzu, dass das Gewaltmonopol des Staates missbraucht wurde und deswegen hat ein Mord oder Totschlag durch einen Polizisten eine besondere Bedeutung und ist m.E. auch moralisch und ethisch besonders widerlich; Psychopathen dürften nicht bei der Polizei arbeiten, so einfach wäre das rein theoretisch.

  9. erpelpelle sagt:

    Bonath wie gewohnt unsachlich, dafür aber hetzerisch. Mord? Jeder ist unschuldig bis ein Gericht die Schuld feststellt. Bonath kritisiert Hetze und hetzt mit jeder ihrer Aussagen, betreibt Einrede. Erbärmlichster Artikel der je auf Apolut erschien!

  10. inselberg sagt:

    Es wird immer alberner.
    Autodiebstahl ist also "übers Ziel hinausschießen" quasi der Klingelstreich der 2020er.
    Auch hinken diese alberne Plattenbauvergleiche so unglaublich, dass ich mir kein Szenario vorstellen kann in dem ich in Berlin (als Paradebeispiel) falsch abbiege und hoffe, dass ich die Gegend sehr schnell und unverletzt wieder verlasse.
    In Paris hat man dieses "Erlebnis" in denen man mal 2 Metrostationen weiter fährt und man dann der einzige Weiße ist, man kann das "was will der denn hier" an den Gesichter der anderen ablesen…

    Mein Tipp: Hinfahren, am besten noch wenn man kein Wort französisch spricht und sich selbst ein Bild machen, Kleidung und Material sollte den eigenen Gutmenschenstatus am Besten noch unterstreichen… Innerhalb von 15min wird sich das Bild dann wohl gewandelt haben.

    • _Box sagt:

      Schon klar, dumm gelaufen in die falsche Klasse geboren zu sein. Wenn man dann noch an einen frz. Judge Dredd (Judge, Jury, Executioner) gerät, ist das doppelt dumm gelaufen. Mal so interessehalber, wer sagt was von Autodiebstahl?

      Aber mal davon abgesehen, wird man auch für Autodiebstahl nicht exekutiert. Und am oberen Ende mal gleich überhaupt für garnichts:

      Durch die immer enger werdende Verflechtung von Wirtschaft und Politik, von mächtigen Lobbygruppen, Strukturen des Meinungs- und Demokratiemanagements (Think-Tanks, Netzwerke, Medien) und von zunehmend mächtiger und eigenständiger werdenden Apparaten eines Sicherheitsstaates sind die Zentren ökonomischer und politischer Macht mittlerweile so sehr verschmolzen, dass sie für die Öffentlichkeit nicht mehr als demokratisch legitimierte Instanzen sichtbar sind und somit einer demokratischen Verantwortlichkeit entzogen sind. Die politische Korruption ist also längst aus der Lobby des Parlaments in die Zentren der politischen Institutionen gewandert und bis in deren Wurzeln hinein systemisch geworden. Zu den strukturellen Elementen einer Verdeckung von Klassengegensätzen gehören auch all die dem Blick der Öffentlichkeit weitestgehend entzogenen Strategien nationaler und internationaler Gesetzgebung, wie zum Beispiel, Steuergesetze oder Freihandelsabkommen, durch die sich, wie schon im Feudalismus, die organisierte Kriminalität der besitzenden Klasse verrechtlichen lässt.
      (Rainer Mausfeld, Warum schweigen die Lämmer? Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören, S. 167)

  11. Wolfgang E. sagt:

    Wo hat man von solchen Ereignissen schon mal gehört? Richtig. Da wo die Jeans herkommen, passiert das jeden Tag.

  12. Poseidon 1 sagt:

    Liebe Frau Bonath
    "Und wer nie in einer abgehängten Plattensiedlung leben musste, möge schweigen"
    Und darum moechte ich auch nicht viel sagen.

    Die Zauberformel ist :
    "Reformen ja ,Chienlit nein!"
    https://youtu.be/wrcGSKYjn84

    Ja ,und die Mama und Oma von dem Jungen tut mir schrecklich leid.
    Aus der goettlichen Perspektive wird der Junge reinkarniert .

    • _Box sagt:

      Ah, Reformismus oder Chienlit (Gaullistischer Kampfbegriff), welch kapitale Wahl:

      Die Politiker des Reformismus, diese gewandten Geschäftsleute, geriebenen Intriganten und Karrieristen, erfahrenen Parlaments- und Ministerkombinatoren, erweisen sich, sobald der Gang der Dinge sie aus der gewohnten Sphäre wirft und vor große Ereignisse stellt, als – man kann keinen milderen Ausdruck finden – vollendete Schafsköpfe.

      https://www.marxists.org/deutsch/archiv/trotzki/1932/wasnun/kap01.htm

      Auch dazu:

      Alle Strukturen einer Gesellschaft, die vom Kapitalismus geprägt sind, seien »für die Demokratie undurchdringlich und mit ihr unvereinbar« (Wolin 2004, S. 518).
      Auch seine Kritik der Sozialdemokratie als reformistisches Veränderungsbemühen innerhalb des Kapitalismus ist kompromisslos. Alle Versuche, dem Kapitalismus durch sozialdemokratischen Reformismus ein menschlicheres Antlitz zu verleihen, machten ihn letztlich nur stabiler und verankerten ihn immer tiefer in Gesellschaft und Psyche. Für Wolin kann die Sozialdemokratie in der Form, die sie in den westlichen Gesellschaften angenommen hat, die Probleme sozialer Ungleichheiten, Ungerechtigkeit und Konflikte nicht lösen, weil sie bereits die strukturelle Form und die Kernmechanismen des Kapitalismus selbst inkorporiert hat. Da die Sozialdemokratie von der Aufrechterhaltung und nicht von der Abschaffung der kapitalistischen Eigentumsordnung ausgeht, haben Sozialdemokraten »geradewegs für eine Politik argumentiert, die hilft, das kapitalistische Kalb zu mästen, anstatt es zu schlachten« (Wolin, 1987, S. 493f.)
      Die Sozialdemokratie ziele letztlich weder auf wirkliche Demokratie, also auf eine Demokratie, die die Wirtschaft miteinschließt, noch auf soziale Gerechtigkeit, sondern lediglich auf die Linderung oder Behebung der vom Kapitalismus produzierten Widersprüche.
      Die Auffassung, dass es nicht nur autoritäre, sondern auch totalisierende Tendenzen in kapitalistischen Demokratien gibt, ist also keineswegs neu.
      (Sheldon S. Wolin, Umgekehrter Totalitarismus, Faktische Machtverhältnisse und ihre zerstörerischen Auswirkungen auf unsere Demokratie, Mit einer Einführung von Rainer Mausfeld, S. 27)

      Wurde zwar bereits mehrfach erwähnt, aber wegen dem Hohn am Ende nochmal:

      Im Jahr 1883 fand in Pittsburgh ein Anarchistenkongress statt. Er arbeitete ein Manifest aus:

      Alle Gesetze sind gegen die Arbeiterschaft gerichtet. … selbst die Schule dient lediglich dem Zweck, die Nachkömmlinge der Wohlhabenden mit jenen Qualitäten auszustatten, die nötig sind, um ihre Klassendominanz aufrecht zu erhalten. Die Kinder der Armen erhalten kaum überhaupt formelle Grundlagenbildung, und selbst diese richtet ihr Augenmerk auf solche Zweige, die dazu tendieren, Vorurteile, Arroganz und Unterwürfigkeit zu produzieren, kurz: einen Mangel an Verstand. Die Kirche schließlich versucht, aus der Masse komplette Idioten zu machen, und sie dazu zu bringen, auf das irdische Paradies zu verzichten, indem sie ihnen einen fiktiven Himmel verspricht. Die kapitalistische Presse andererseits sorgt für die Verwirrung der Vernunft im öffentlichen Leben. … Die Arbeiter können deshalb von keiner kapitalistischen Partei Hilfe bei ihrem Kampf gegen das derzeitige System erwarten. Sie müssen ihre Befreiung aus eigener Kraft erreichen. Eine privilegierte Klasse gibt niemals ihre Tyrannei auf. Das war in früheren Zeiten so, und ebenso wenig sollte man erwarten, dass die Kapitalisten dieser Tage ihre Herrschaft aufgeben, wenn man sie nicht dazu zwingt.
      (Howard Zinn, Eine Geschichte des amerikanischen Volkes, s. 262)

    • Poseidon 1 sagt:

      Box und wenn es "gaullistisches Kampf-Pipi" ist ,der da gegen den Bienenstich hilft.
      Hauptsache es hilft und Reformen helfen die Dinge vernuenftig zu Entwickeln.
      Einen Endsieg kann und wird niemals geben.

      Weder in himmlischer noch teuflischer Hinsicht.

      Da koennen Sie sich noch so lange im Kreis drehen und auf den Kopf stellen.
      Sie wenden viel Energie auf und kommen doch da zurueck wo sie so oft schon unglücklich waren.

      "Die Welt wird nicht am deutschen Wesen genesen."

      Das ist ein folgenschwerer ,menschlicher Irrtum, der im Paradigma der dominanten Konkurrenz zu noch mehr von dem fuehrt ,was man glaubt zu bekämpfen.

      Im Falle der "Chienlit" zu noch mehr Scheisse.

      Kommen Sie aus ihrer Box und atmen mit mir in Mutter Natur tief durch.
      Das ist wie in frisches Quellwasser auf La Palma oder in einem Bergsee springen.

      Auf einmal wird alles ganz luftig und einfach klar.

      Wir sind unser Ego ,aber unser Ego sind nicht wir.
      Das Ego ist nach Dieter Lange der Verstand der um sein überleben kämpft.
      Wer wirklich glücklich leben moechte l(i)ebt auch außerhalb der "kognitiven Box".
      Love is the key….und der Weg das Ziel.

      https://youtu.be/mHzfhU8t5i8
      https://youtu.be/Sv-vA4vvHE0

    • _Box sagt:

      Schon klar, Love is the key,

      nur eine weitere Aneinanderreihung von Phrasen. Sie sind so wahnsinnig glaubwürdig wie sonst. Eine kleine Auswahl:

      https://apolut.net/impfzwang-wird-dauereinrichtung-von-norbert-haering#comment-268520
      https://apolut.net/was-tun-mit-den-asozialen-von-anselm-lenz#comment-255112
      https://apolut.net/beamte-ungeimpfte-freie-sachsen-von-paul-brandenburg-sophia-maria-antonulas-martin-kohlmann#comment-257806

    • Irwish sagt:

      Wer tatsächlich selber nachlesen möchte:

      http://irwish.de/PDF/_GesKrit/_Sonstige/Wolin_Sheldon_S-Umgekehrter_Totalitarismus-Faktische_Machtverhaeltnisse_und_ihre_zerstoererischen_Auswirkungen_auf_unsere_Demokratie_(2022).pdf

    • Poseidon 1 sagt:

      Box ,ich finde es unheimlich aufgeschlossen ,wenn Sie wenigstens versuchen mir zu folgen.
      Aber Sie koennen keine 500 g Liebe auf die Waage legen und sie nimmt auch nicht
      im Quadrat mit dem Abstandes ab.

      Ihr göttlicher Energiestrom ist einfach unendlich,und daher die mächtigste Kraft in diesem Universum,wenn wir ihn und sie pflegen. (Gandhi&Lennon)
      Einfach wunderbar.

      Goethe wusste"Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen"

      Um schwinungsfaehig und l(i)ebendig zu bleiben brauchen wir
      dynamische Gleichgewichte.
      Das ist wie fliegen.
      Mal ein bisschen mehr auf den rechten Fluegel und dann wieder auf den Linken.
      Fuer jemanden der ein statisches Weltbild mit Schlagseite verfolgt kann das schon auch
      unglaubwürdig und verwirrend wirken.
      Nix fuer ungut Box und ich kann ihre Seekrankheit in den heutigen Zeiten gut verstehen.
      Es muss einem vorkommen als wuerde man den Boden unter den Füssen verlieren.

      Aber vielleicht kommen Sie mal aus der Bubbel-Box unter Deck an die frische Luft und versuchen
      ihren Blick am Horizont mit einer frische Brise um die Nasezu stabilisieren?
      Eigentlich sind dynamische Gleichgewichte gar nicht so schwer zu meistern.
      Love is the key…und der Weg das Ziel.
      https://youtu.be/1LrYVZZ612o

    • Irwish sagt:

      An Box

      Lassen Sie sich doch nicht ständig provozieren. Poseidon ist offenbar sehr gut darin, andere zu beschämen, um sich selbst ein wenig zu erhöhen. Er geht mit keiner Silbe auf Ihre Ausführungen ein, die interessieren ihn nicht. Vielmehr sieht er in Ihren – gefühlt mit Arbeit und Anstrengung erfolgten – Darstellungen eine Steilvorlage für seine Herabsetzungen. Nach Poseidon seien Sie ein bemitleidenswerter Muffel, der nur abgestandene Luft atmet und ebensolches Wasser trinkt. Doch das Gegenteil ist ist der Fall! Sie fallen zumindest mir ständig mit zwar langen, aber umso ausführlicheren Bemerkungen stets positiv auf. Dagegen kann man Poseidon's und anderer Kommentatoren Ergüsse als reines Geschwafel abtun. Ich würde lieber gar nicht antworten, als mich auf solcherlei Nichtssagendes einlassen. Das bringt außer Ärger rein gar nichts.

    • _Box sagt:

      Besten Dank Irwish, auch für das was sie weiterhin noch leisten. Das ist mir schon klar. Mglw. haben sie recht. Andererseits denke ich, es gibt kein Standardverfahren für die Reaktion auf Einflußagenten. Ich finde wenn man dem Bullshitting noch etwas Sinnstiftendes gegenüberstellt, ist es für Außenstehende noch offensichtlicher, daß von interessierter Seite schlicht Diskurszerstörung oder Ablenkung praktiziert wird. Ich entscheide das situativ.

    • Poseidon 1 sagt:

      Macht was ihr wollt und es ist Zeit Bye Bye zu sagen.
      Beschweren zieht nach unten.
      Wie haben unsere Arche Noah schon mal zu Wasser gelassen und sind froh um jeden Auftrieb.

  13. Pexus sagt:

    Und es ist (soweit aus Pressemitteilungen für mich ersichtlich gewesen) keine generelle Rebellion der Armen, sondern ausschließlich der Armen, die nach Frankreich aus ehemaligen Kolonien Frankreichs und anderen Gegenden der Welt zugezogen waren. Die biofranzösischen Armen haben (meines Wissens) letzte Woche in Frankreich nicht mit rebelliert. Aber die biofranzösischen Armen sind ja ebenso in Armut und die biofranzösischen Armen erfahren von Frau Bonath eben auch nicht die gebührende Aufmerksamkeit. Das ist grotesk, den die biofranzösischen Armen werden somit weiter dem öffentlichen Verschwiegen-Werden anheim gestellt. Und dies, finde ich, ist eine Form von tendenziöser Berichterstattung.

  14. Pexus sagt:

    Von Deutschland aus erscheint mir es schwierig, die wahren Gründe für die Eskalation von vergangener Woche korrekt zu analysieren. Da bräuchte es jemanden, der sich mit Kolonialismus und dem Umgang französischer Behörden und der französischen Gesellschaft an sich mit den Zugezogenen, mehr als auskennt und abwägende Worte schreiben kann.

    An der Situation hatte der Jugendliche, der erschossen worden war, wohl selber einen größeren Anteil. Hier nun den Jugendlichen und andere Zugezogene als Opfer zu stilisieren, halte ich für in der Angelegenheit nicht sachdienlich. Denn im Umkehrschluss müssten alle Zugezogenen, die als "Flüchtlinge" zugezogen sind und in Frankreich gesellschaftlich und arbeitsbezogen nicht richtig Fuß gefasst haben, das Recht auf das Vollziehen von Brandschatzungen, Raub, Randale und Körperverletzung Dritter haben, ohne hierfür rechtlich und sonstig in Haftung genommen zu werden.

    • Observator sagt:

      …ohne hierfür rechtlich und sonstig in Haftung genommen zu werden."

      In Haftung nehmen bedeutet nicht töten,
      Auch wenn der 17-Jährige möglicherweise kein "Engelchen" war.

      Dass das jetzt ein "Kampf Reich gegen Arm" sein soll, halte ich allerdings für eine ziemlich konstruierte Wahrnehmung von Frau Bonath.

    • _Box sagt:

      „Besteht nicht die Notwendigkeit, gründlich über eine Änderung des Systems nachzudenken, das diese Verbrechen hervorbringt, anstatt den Henker zu verherrlichen, der viele Kriminelle hinrichtet, um Platz nur für einen Nachschub an neuen zu schaffen?“ (Karl Marx aus New York Daily Tribune , 18. Februar 1853)

    • Observator sagt:

      @_Box
      "…gründlich über eine Änderung des Systems nachzudenken…"

      Ja; die Sache hat aber 2 Haken.
      Estens ist aus der Physik bekannt, dass jedes System dazu neigt seinen Zustand beizubehalten und reagiert empfindlich und ungünstig auf Veränderungen. Das gilt für jede Art von Systemen, ob im Sozialen oder in der Biologie oder sonst was.
      Zweitens ist das von den "Herrschenden" auch nicht gewollt.
      Und drittens ist das, aus meiner Sicht, konkret in Frankreich beispielsweise, auch nicht mehr möglich. Wie soll das funktionieren? Eine "No-Go-Area" wird nicht plötzlich "begehbar" weil man sie per Dekret als solche deklariert. Die Menschen, die hier leben, hat man plotzlich "lieb", werden umgehend "integriert" und "anständig" behandelt. Das ist eine Utopie. Nach vielen Jahrzehnten katastrophaler Politik ist das jetzt nicht mehr möglich. Dafür ist es zu spät.
      Die Banlieues werden immer Problemgebiete bleiben, wo immer ein "Funke" ausreichen wird um derartige Situationen, wie sie Frankreich jetzt erlebt, zu generieren und die mit großem Eskalationspotential leicht ausufern. Man kann nur versuchen die "Funken" zu vermeiden, in dem man beispielsweise als Staatsgewalt nicht ohne Not wild um sich herum schießt. Offesichtlich nennt sie sich aber gerade deshalb "Staatsgewalt".

    • _Box sagt:

      Sry, es ging mir nicht um etwas, von jetzt auf gleich, Kosmetik.

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