HIStory: Wladimir Iljitsch Lenin

Heute: Im ersten Versuch gescheitert – Wladimir Iljitsch Lenin

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von HIStory!

Ich bin Hermann Ploppa und ich erkläre Ihnen heute, wer Wladimir Iljitsch Lenin war. Der Revolutionär und bedeutende Theoretiker des Imperialismus, Lenin, war immerhin der Begründer der Sowjetunion. Die Sowjetunion ist von der Bildfläche verschwunden. Was ist von Lenins Lebenswerk geblieben? Können wir heute noch etwas von ihm lernen. Damit beschäftigen wir uns in dieser Sendung.

Am 21. Januar 1924 verstarb Wladimir Iljitsch Uljanow, weitaus bekannter als Lenin, im Alter von lediglich 53 Lebensjahren. Vorausgegangen war ein elendes Siechtum. Mehrere Schlaganfälle verwandelten den charismatischen Redner und Agitator in ein Häufchen Elend. Gefesselt an den Rollstuhl konnte er nicht mal mehr sprechen. Mit stechendem Blick musste er wehrlos zusehen, wie der hemdsärmelige Josef Stalin immer mehr Machtbefugnisse an sich riss und dabei den legendären Staatsgründer Lenin zunehmend bevormundete. Immer wieder warnte der moribunde Meisterdenker davor, Stalin zu viel Kompetenzen anzuvertrauen.

Wie wir wissen, ohne Erfolg.

Wenigstens starb Lenin nicht in Armut. Die Bolschewisten hatten ein wunderbares Anwesen in Gorki am Rand von Moskau für das Oberhaupt requiriert. Für Ausfahrten stand Lenin und seiner Frau Nadeschda Krupskaja ein Rolls Royce mit Schneeketten zur Verfügung. Im idyllischen Park konnte Lenin wenigstens ein bisschen gesunde Luft schnuppern.

Doch nicht einmal sein letzter Wille wurde respektiert. Lenin hatte sich eigentlich jede Art von Anbetung seiner Person energisch verbeten. Doch Stalin verordnete einen noch nie dagewesenen Totenkult für den berühmten Revolutionär. Dieser wurde öffentlich aufgebahrt. Das Gehirn sodann extrahiert für Forschungszwecke. Der Ausweidung folgte die Balsamierung und Mumifizierung. Die Bewunderer und Touristen kreisen auch heute noch um den schusssicheren Glassarg. Ein Pharaonenkult ohne Jenseitsglauben. Diese Mumie zu erhalten hat schon etliche Millionen Rubel verschlungen.

Während die Mumie noch da ist, ist Lenins Hauptwerk, die Sowjetunion, bereits vor über dreißig Jahren erbärmlich in sich zusammen gefallen. Der russische Präsident Putin hat Lenin und seine Ideen kategorisch verworfen. Diese Ideen sind in einem opulenten Bestand an klugen Texten erhalten geblieben. Doch wer möchte sich noch mit den Gedanken eines Verlierers der Geschichte befassen?

Lenin ist jetzt schon so lange tot, dass er eigentlich langsam mal wieder auferstehen müsste, oder?

Schauen wir mal:

Wladimir Iljitsch kommt nicht aus armen Verhältnissen. Seine Eltern waren kultivierte Bildungsbürger in der Provinz. Zartere Gefühle konnten hier durchaus ausgelebt werden. Mit achtzehn Jahren wurde er Zeuge, wie sein älterer Bruder Alexander zum Tode verurteilt wurde. Der große Bruder hatte versucht, seinen Namensvetter, den Zaren Alexander III. mit Dynamit umzubringen, war dabei aber vorher von der Polizei abgefangen worden. Eindringliche Appelle und Gnadengesuche nützten nichts. Der Bruder wurde gehängt.

Lenin tat ab jetzt alles, um das verhasste Zarentum loszuwerden. In der Tat waren die sozialen Ungleichheiten zu jener Zeit enorm. Reformen wären dringend notwendig gewesen, wurden aber großräumig vermieden. Die immer deutlicher zutage tretenden Spannungen wurden kanalisiert. Als Blitzableiter mussten die Juden herhalten. Der zaristische Geheimdienst Ochrana übte härteste Repression gegen Kritiker der führenden Familien aus. Immerhin bildete sich so langsam unter widrigen Umständen eine sozialdemokratische Partei heraus. Daneben gab es anarchistische Strömungen. Oftmals verbunden mit einem romantischen Kult um die Bauern und das naturbelassene einfache Leben auf dem Lande.

Lenin scharte in der sozialdemokratischen Partei Russlands Marxisten um sich. Das Vorbild für die russischen Sozialdemokraten war die deutsche SPD. Damals die größte Arbeiterpartei Europas. Ein Machtfaktor in Deutschland, an dem sich selbst der langjährige Alleinherrscher Bismarck die Zähne ausgebissen hatte und deswegen vom jungen Kaiser Wilhelm II. in die brandenburgische Wüste gejagt wurde <1>. Doch war auch von außen nicht zu übersehen, dass es sich die deutschen Sozialdemokraten schon damals ganz komfortabel im System eingerichtet hatten. Vornehmlich Facharbeiter, die so genannte „Arbeiter-Aristokratie“, übernahmen politische Ämter und arrangierten sich mit den konservativen oder reaktionären Mächtigen in ihrer Stadt und fingen an, mit diesen zu kungeln. Heinrich Mann hat diese Kungelei zwischen dem Monarchisten Dietrich Hessling und dem Sozialdemokraten Napoleon Fischer in seinem Roman „Der Untertan“ anschaulich geschildert <2>. Die Sozialdemokraten waren eigentlich angetreten, um im Sinne von Karl Marx und Friedrich Engels den Kapitalismus durch einen Sozialismus abzulösen. In der Praxis ging es aber zunehmend nur noch darum, das Leben der Arbeiter im Kapitalismus ein bisschen angenehmer zu gestalten. Hier mal mehr Lohn, dort den Aufbau einer Einkaufsgenossenschaft. Die Sozialdemokratie als dialektischer Gegenpart zu den Kapitalisten sorgte eigentlich eher dafür, die Betriebsblindheit der von unersättlicher Profitgier angetriebenen Kapitalisten aufzuheben und die Zuspitzung des Klassengegensatzes durch ungebremste Kapitalkonzentration zu vermeiden. Karl Marx ging ja davon aus, dass die Kapitalkonzentration zu einer zunehmenden Verelendung der unteren Schichten führen würde. Eine Revolution würde sodann zur Diktatur des Proletariats führen. Und sodann zur Auflösung jeder Klassenherrschaft. Genau das verhinderten nun die Sozialdemokraten, indem sie der Verelendung durch soziale Reformen entgegensteuerten. Wir sehen heute, dass solche Errungenschaften der Arbeiterbewegung nicht in Stein gemeißelt sind. Vielmehr versucht die herrschende Klasse immer wieder, diese Errungenschaften rückgängig zu machen.

Das waren auch Lenins Bedenken. Was tun, fragte sich Lenin und schrieb im Jahre 1902 ein Buch mit eben diesem Titel <3>. Die Hauptthese von „Was tun?“: die Arbeiter würden immer nur gewerkschaftliche Forderungen und Ziele formulieren („Trade-Unionismus“ heißt das im Original). Das Proletariat entwickelt aus sich selbst heraus keine geschichtliche Perspektive. Die Arbeiter würden immer nur höhere Löhne oder eine Humanisierung der Arbeitswelt fordern. Es bedarf jedoch gefallener Engel aus der Oberschicht, die ihre akademische Bildung mitbringen und den Kämpfen der Arbeiter erst eine Langzeitperspektive vermitteln, oder sie quasi aufpfropfen. Die revolutionär gewendeten Akademiker würden den Arbeitern erst das Bewusstsein vermitteln, dass ihr alltäglicher Kampf nur einen Sinn hat, wenn er dazu führt, dass die bürgerliche Klasse von der Arbeiterklasse gestürzt und entmachtet wird.

Folglich ist Basisdemokratie hier fehl am Platz. Vielmehr müssen die großräumigen Strategien zur Überwindung des Kapitalismus von außen in die Arbeiterklasse hineingetragen werden. Das kann nur eine ultra-elitäre „Partei neuen Typs“ bewerkstelligen. Ein Zentralkomitee bestimmt aus überlegener Intellektualität heraus, wer für Leitungsaufgaben geeignet ist. Zeitungen und Bücher sollen sagen, wo es lang geht. Redner und Agitatoren tragen die langfristige geschichtsphilosophische Perspektive in den alltäglichen Daseinskampf hinein. Nur so kann langfristig der Kapitalismus überwunden werden. Und nicht mit vorgeblich „systemüberwindenden Reformen“ <4>. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Und das galt auch für den Umgang mit der russischen Sozialdemokratie. Lenin und seine Mitstreiter bildeten eine eigene Gruppe innerhalb der Sozialdemokratie. Da sich Lenins Sympathisanten in der Sozialdemokratischen Partei Russlands in der Mehrheit befand, nannten sie sich Bolschewiken, also auf Deutsch in etwa: die Leute von der Mehrheitsfraktion. Sie grenzten sich ab gegen die Minderheitsfraktion, die Menschewiki. Kompromissloser als bisher kämpften jetzt die Mehrheitssozialisten gegen das verhasste Zaren-Regime. Das hatte zur Folge, dass auch Lenin sich bisweilen in der sibirischen Verbannung wiederfand, oder auch mal einige Jahre ins Exil nach Deutschland oder die Schweiz gehen musste. Was auch zeigt, wie gut die Arbeiterbewegung damals international vernetzt war. Denn Lenin fand in all diesen Ländern Personen, die ihm und seiner Frau Wohnungen und Geld zum Überleben verschafften. In Zürich wurde Lenin sogar eine Wohnung besorgt, die sich in komfortabler Nähe zur Bibliothek befand.

Wir wollen auch nicht unerwähnt lassen, dass die Exil gewährenden Staaten sich immer wieder ein gewisses Reservoir an Dissidenten aus anderen Ländern bereit gehalten haben, um in anderen Ländern immer mal wieder einen Regime Change inszenieren zu können. So hatte auch Großbritannien schon dem deutschen Revolutionär Karl Marx großzügig Asyl gewährt, um im Falle des Konflikts mit Deutschland Marx quasi als Regime Change-Waffe einsetzen zu können. Wir werden noch sehen, wie Lenin von Deutschland als Waffe gegen den russischen Zaren eingesetzt wurde.

Walter Lippmann als „Schüler“ Lenins

Doch zunächst ein paar Worte zum demokratiefreien Elite-Konzept Lenins. Die linke Opposition zum kapitalistischen Establishment hat immer wieder eben jenes Establishment gezwungen, seine eigenen Positionen und Strategien zu überdenken. Ohne dieses linke Korrektiv wäre der Kapitalismus wahrscheinlich längst implodiert. Die Sozialdemokratie zwang die Kapitalisten dazu, den Arbeitern immer mehr Zugeständnisse zu machen. Und damit, wie gesagt, die marxistische Verelendungstheorie in der Praxis zu widerlegen. Die Fabian Society in Großbritannien und mächtige Kreise in den USA kopierten das sozialdemokratische Modell und brachten nun selber soziale Reformen auf den Weg, die den Untergang des Kapitalismus durch allzu krasse soziale Ungleichheiten verhindern sollten.

Doch auch Lenins elitäres Parteikonzept fand seine kapitalistischen Nachahmer. Der Lenin des US-Kapitalismus heißt Walter Lippmann. Lippmann war als junger Akademiker ein Anhänger sozialistischer Ideen. Später sollte sich Walter Lippmann von linkem Gedankengut konsequent verabschieden. Doch Lenins Elitekonzept adaptierte Lippmann auf den US-Kapitalismus. In seinem enorm einflussreichen Buch „Die Öffentliche Meinung“ aus dem Jahre 1922 vertritt Lippmann Thesen, die strukturell entlehnt sind aus Lenins Buch „Was Tun?“, das genau zwanzig Jahre zuvor erschienen war <5>. Lippmann sagt: das einfache Volk kann gar nicht wissen und beurteilen, was für eine sinnvolle Politik nützlich und hilfreich ist. Auch die gewöhnlichen Parlamentarier haben immer nur die Interessen ihres Wahlkreises im Sinn. Eine geschichtliche Perspektive kann so nicht entstehen, ganz zu schweigen von einer intelligenten, strategisch angelegten Politik. Die Grundzüge der Politik können nur hoch qualifizierte Experten bestimmen, die die Regierung beraten und lenken. Dem Volk muss alles so vorgekaut werden, dass die Menschen draußen im Lande nur noch mit „ja“ oder „nein“ abzustimmen haben. Aber auch diese Mehrheitsmeinung muss bereits vorher in erlauchten diskreten Kreisen hergestellt sein. Das nennt sich dann bei Lippmann: „manufacturing consent“.

Dieses Lenin-Plagiat durch Lippmann führte zu einer atemberaubenden Effizienzsteigerung der kapitalistischen Regierungskunst in Fachkreisen „Governance“ genannt. Bis dahin hatten die Mächtigen mehr aus dem Bauch heraus regiert. Jetzt wurden die besten Akademiker zusammen gebracht, die langfristige Strategien für ihre Auftraggeber entwickelten. Medienleute, Hochschullehrer und Verbandsfunktionäre verbreiteten jetzt diese von unsichtbaren Eliten hergestellten Strategien und Meinungen in der gemeinen Bevölkerung. Es entstand in diesem Sinne ein international agierendes Netzwerk angloamerikanischer Eliten, das konzentrisch um den New Yorker Council on Foreign Relations organisiert war und immer noch in Ansätzen ist <6>. Und während der sowjetische Elitismus in seiner zunehmenden Erstarrung der Stalin-Ära implodiert ist, feierte bis vor kurzem die elitäre Governance der USA weltweit beeindruckende Erfolge. Eine bittere Ironie des Leninismus.

Doch zurück zu Lenins Werdegang! Der Erste Weltkrieg stellt für Europa eine schmerzhafte Zäsur dar. Die zuvor beinahe allmächtigen Führungsnationen Europas zerfleischen sich gegenseitig. Und verschulden sich dabei hoffnungslos bei den großen Finanzhäusern der USA, allen voran beim Bankenkonsortium unter der Führung von JP Morgan. Die sozialistischen Parteien Europas sind sehr besorgt, dass sich hier Arbeiter und Bauern der Krieg führenden Länder gegenseitig in der offenen Feldschlacht niedermetzeln. In der Schweiz treffen sich die Vertreter der europäischen Nationen, um im Zimmerwalder Manifest den sofortigen Friedensschluss und die Selbstbestimmung der Völker zu fordern. Auch wird in diesen Kreisen diskutiert, ob man nicht durch die Bildung der Vereinigten Staaten von Europa zukünftig kriegerische Konflikte vermeiden kann. Bei dieser Gelegenheit tritt Lenin mit einem kurzen Aufsatz in Erscheinung, in dem er die Idee einer europäischen Staatengemeinschaft verwirft. Es sei nicht damit getan, als Voraussetzung eines geeinten friedlichen Europas in erster Linie die Abschaffung der Monarchien in Deutschland, Österreich und Russland zu fordern. Kriege entstünden aus dem unterschiedlichen Entwicklungstempo der kapitalistischen Staaten. Und da habe sich in den letzten Jahrzehnten einiges getan. Lenin sagt dazu:

„Es kann nicht anders geteilt werden als ‚entsprechend der Macht‘. Die Machtverhältnisse ändern sich aber mit dem Gang der ökonomischen Entwicklung. Nach 1871 erstarkte Deutschland etwa drei- bis viermal so rasch wie England und Frankreich, Japan annähernd zehnmal so rasch wie Rußland. Um die tatsächliche Macht eines kapitalistischen Staates zu prüfen, gibt es kein anderes Mittel und kann es kein anderes Mittel geben als den Krieg. Der Krieg steht in keinem Widerspruch zu den Grundlagen des Privateigentums, er stellt vielmehr eine direkte und unvermeidliche Entwicklung dieser Grundlagen dar. Unter dem Kapitalismus ist ein gleichmässiges Wachstum in der ökonomischen Entwicklung einzelner Wirtschaften und einzelner Staaten unmöglich. Unter dem Kapitalismus gibt es keine anderen Mittel, das gestörte Gleichgewicht von Zeit zu Zeit wieder herzustellen, als Krisen in der Industrie und Kriege in der Politik.“ <7>

Daran hat sich offenkundig bis heute nichts geändert, wie man am Konflikt zwischen den USA und China sehen kann. Eine europäische Union ist also nach Lenins Meinung keine geeignete Vorsorge gegen Kriege. Das kann schon deswegen nicht der Fall sein, weil Europa nicht mehr der einzige Global Player des Jahres 1915 ist. Wenn erst einmal das Proletariat in einzelnen Ländern die Herrschaft an sich reißt, dann würden die Beziehungen zu (noch) kapitalistischen Ländern von dieser Systemkonkurrenz geprägt sein. Das ganze Szenario spielt sich dann sowieso auf globaler Bühne ab.

Doch Lenin war auch ein bedeutender Theoretiker des Imperialismus.

Damit kommen wir zu Lenins theoretischer Leistung, die bis heute Aktualität besitzt. In der friedvollen Schweizer Metropole Zürich kann der russische Revolutionär im Jahre 1916 sein Buch „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ in aller Ruhe niederschreiben <8>. Seit den Lebzeiten von Karl Marx und Friedrich Engels hatte sich die Welt radikal verändert. Die Industrieunternehmen hatten sich rasch zu großen Konzernen erweitert. Banken und Börsen wurden immer wichtiger. Und diese Einrichtungen arbeiteten an der Bildung von Kartellen. Und vor allem geschah diese Kartellbildung immer rascher auf internationaler Bühne. Kapital wurde beweglich und der Kapitalexport wurde immer wichtiger. Während sich früher die europäischen Großmächte die Rosinen anderer Kontinente ungestört herauspicken konnten, sind die kolonialen Claims zu Lebzeiten Lenins bereits vollständig abgesteckt. Wer jetzt noch kolonialen Besitz erwerben will, kann das nur noch auf Kosten von anderen Kolonialmächten tun. Das heißt also, kriegerische Raubzüge. Lenin ist redlich genug zu markieren, was er von dem deutschen sozialdemokratischen Theoretiker Rudolf Hilferding übernommen hat, und wo er selber weitergedacht hat. Lenins Theorie über den modernen Imperialismus ist bis auf den heutigen Tag gültig.

Und während Lenin unter sehr bescheidenen Verhältnissen in Zürich seinen Update des Marxismus vornimmt, kommt ausgerechnet der Generalstab der deutschen Streitkräfte unter der Leitung von Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff auf die glorreiche Idee, die Bolschewisten und ihren charismatischen Anführer Lenin für einen Regime Change im zaristischen Russland einzusetzen. Denn Deutschland führt zu jener Zeit einen unheilvollen Zwei-Fronten-Krieg. Im Westen schlägt man sich mit Frankreich, Großbritannien und Italien herum. Im Osten müssen sich die deutschen Streitkräfte mit den Truppen Russlands auseinandersetzen. Und Deutschland hat als vermeintliche Verbündete zwei Invalide mitzuschleppen. Österreich-Ungarn ist ein heterogenes Völkergemisch mit zweifelhafter Loyalität seiner diversen Staatsbürger. Und das Osmanische Reich wird eh schon verspottet als der „Alte Mann vom Bosporus“.

Es liegt also nahe, sich der Front im Osten zu entledigen. Deswegen soll der Bolschewik Lenin die Zaren stürzen und dann einen Frieden mit Deutschland auf den Weg bringen. Die Kontaktanbahnung verläuft behutsam. Während dessen hat Lenin noch Zeit, in der Stille der finnischen Wälder sein Buch „Staat und Revolution“ zu schreiben <9>. In diesem Buch betont er noch einmal die Unvermeidlichkeit der Diktatur des Proletariats, die auf die Diktatur der Bourgeoisie folgen soll. Der Staat, so Lenin, ist immer das Instrument, durch das die herrschende Klasse ihre Herrschaft organisiert und befestigt. Das kommt im Gewand der Demokratie daher, dient aber nur dazu, die Interessen der herrschenden Klasse zu bedienen. Erst wenn auf der ganzen Welt die Diktatur des Proletariats durchgesetzt ist, wird der Staat ganz von selber absterben. Staatliche Organe wie Polizei und Militär sind dann überflüssig, weil es keine relevanten Unterschiede mehr gibt im Besitz. Der Staat ist also zunächst unverzichtbar, um die Herrschaft der Arbeiterklasse zu sichern. Und um den Kapitalismus endgültig auszumerzen, braucht man auch nicht zimperlich zu sein. Doch dann entwickelt sich die klassenlose Gesellschaft quasi naturwüchsig:

„Schließlich macht allein der Kommunismus den Staat völlig überflüssig, denn es ist niemand niederzuhalten, „niemand“ im Sinne einer Klasse, im Sinne des systematischen Kampfes gegen einen bestimmten Teil der Bevölkerung. Wir sind keine Utopisten und leugnen durchaus nicht die Möglichkeit und Unvermeidlichkeit von Ausschreitungen einzelner Personen und ebensowenig die Notwendigkeit, solche Ausschreitungen zu unterdrücken. Aber erstens bedarf es dazu keiner besonderen Maschine, keines besonderen Unterdrückungsapparates; das wird das bewaffnete Volk selbst mit der gleichen Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit bewerkstelligen, mit der eine beliebige Gruppe zivilisierter Menschen sogar in der heutigen Gesellschaft Raufende auseinander bringt oder eine Frau vor Gewalt schützt. Zweitens wissen wir, daß die soziale Grundursache der Ausschreitungen, die eine Verletzung der Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens bedeuten, in der Ausbeutung der Massen, ihrer Not und ihrem Elend zu suchen ist. Mit der Beseitigung dieser Hauptursache werden die Ausschreitungen unvermeidlich „abzusterben“ beginnen. Wir wissen nicht, wie rasch und in welcher Folge das geschehen wird, aber wir wissen, daß sie absterben werden. Mit dem Absterben der Ausschreitungen wird auch der Staat absterben.“ <10>

Und nun beginnt Lenins Einsatz als Regime Change-Akteur in Russland!

Die erzreaktionäre deutsche Generalität macht es möglich, dass Lenin jetzt munter von der Theorie zur Praxis übergehen kann. Die deutschen Militärs verfrachten Lenin und seine Entourage in einem verplombten Zug aus der Schweiz quer durch Deutschland nach Stralsund. Dort steigen Lenin, begleitet von seiner Frau, seiner Schwiegermutter und seiner aktuellen Geliebten, sowie seinen politischen Mitstreitern und zugestiegenen internationalen Sympathisanten auf eine Fähre. Weiter geht es im Zug über Finnland in die Heimat. Die russische Hauptstadt Sankt Petersburg heißt jetzt seit dem Frühjahr Petrograd. Der Zar hatte abgedankt, und eine Koalitionsregierung unter dem Fürsten Lwow führt gewisse bürgerliche Freiheiten ein, öffnet die Straflager und Gefängnisse. Die nach Sibirien verbannten Revolutionäre strömen jetzt zurück in die Städte.

Der Krieg Russlands gegen die Mittelmächte wird indes mit unverminderter Härte fortgeführt. Amerikanische Bankenkonsortien schaufeln Geld in das republikanische Russland. Antideutsche Propaganda soll nach dem Vorbild des US-amerikanischen Council on Public Information die russische Bevölkerung gestimmt machen für weitere Kriegsanstrengungen. Da beginnt die deutsche Wunderwaffe Lenin zu wirken. Denn der Bolschewist stellt in seinen Aprilthesen klar, dass der Krieg sofort beendet werden und die Macht an die Arbeiterräte übergeben werden muss. Lenin steht jetzt sehr viel Geld zur Verfügung. Zeitungen und Flugblätter und Agitatoren bearbeiten die Massen im Sinne Lenins. Bis heute ist nicht einwandfrei geklärt, woher die Bolschewisten plötzlich solche üppigen Geldmittel bekommen hatten. Aber alles spricht dafür, dass das Geld aus Deutschland gekommen ist. Und es ist wahrlich kein großes Kunststück, die kriegsmüden Russen für den Friedensschluss mit Deutschland zu gewinnen. Und so ist die Oktoberrevolution ohne größere Anstrengungen leicht zu bewerkstelligen. Im Gegensatz zu dem heterogenen Block um Regierungschef Kerenski haben die Bolschewisten eine klare Agenda.

Von nun an geht aber so ziemlich alles schief was schief gehen kann. Bei den Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk bilden sich die deutschen Militärs ein, sie könnten den Bolschewisten ganz kackfrech unerträgliche Maximalforderungen aufoktroyieren. Doch Hochmut kommt vor dem Fall. Denn schon im Herbst 1918 muss Deutschland vor den Westmächten kapitulieren. Jetzt attackieren die Westmächte von allen Seiten her das bolschewistisch gewendete Russland, zum Teil auch mit Rest-Personal aus den deutschen Streitkräften. Es entbrennt ein grausamer Krieg mit äußerst heterogenen Kriegsparteien. Dass schließlich die Bolschewisten diesen Krieg für sich entscheiden können, hat sicher damit zu tun, dass die Mehrheit der Russen mit den Bolschewisten sympathisiert und die Gegner kein klar definiertes Kriegsziel haben, untereinander zutiefst zerstritten sind, und die Korruption jede Disziplin untergraben hat.

Übrig bleibt ein rauchender Trümmerhaufen, da wo sich vorher Russland befand. Der Wiederaufbau gestaltete sich äußerst kompliziert. Lenin, nunmehr unangefochtener Herr der Lage, erkennt, dass er mit rigorosen Enteignungen nicht aus dem Elend herauskommt. Er verkündet die Neue Ökonomische Politik. Jetzt ist unternehmerische Initiative gefragt. Die Bauern können ihre Produkte wieder unreguliert vermarkten – was eben auch das Potential erneuter sozialer Ungleichheiten in sich birgt. Eine Gold gedeckte Währung wird eingeführt. Und die neu gegründete Ruskombank lädt internationales Kapital ein, in der Sozialistischen Russischen Föderation zu investieren. Ja. Die internationale kapitalistische Staatenwelt hat jetzt erkannt, dass die Bolschewisten als regionaler Ordnungsfaktor auch gar nicht so schlecht sind. Hauptsache, es ist ein verlässlicher Ansprechpartner vor Ort, der für geordnete Lieferung billiger Rohstoffe zuständig ist. Und die USA brauchen dringend billige Rohstoffe, um die neue Mobilität mit Automobilen, die von fossilen Kraftstoffen angetrieben werden, auf den Weg zu bringen. In den USA entbrennt ein erbitterter Kampf der Konsortien um das sowjetische Öl. Sinclair Oil, das zunächst den Vertrag mit der kommunistischen Ölförderfirma Azneft bekommen soll, wird durch eine schmutzige Intrige, der sogar der US-Präsident Harding zum Opfer fällt, vom Rockefeller-Clan verdrängt <11>. Der Wall Street-Unternehmer Averell Harriman beutet Mangan aus, und Henry Ford baut Autos im bolschewistischen Russland. Deutschland schließt mit den Kommunisten den Vertrag von Rapallo <12>.

Doch für Lenin fällt jetzt der Vorhang bereits herunter!

Damit sind wir nämlich wieder am Anfang unserer Erzählung. Lenin wurde bereits im Jahre 1918 Opfer eines Attentats. Eine basisdemokratische Aktivistin hatte drei Schüsse auf Lenin, der Personenschutz bis dahin ablehnte, abgefeuert. Eine Kugel ging ohne größeren Schaden durch die Haut. Doch zwei weitere Kugeln blieben im Rücken von Lenin stecken. Lenin wollte nicht im Krankenhaus operiert werden. Es wurde sogar spekuliert, dass sich in den Gewehrkugeln giftige Substanzen befanden. Zunächst jedoch erholte sich Lenin schnell wieder und er kehrte zur Arbeit zurück. Doch seit 1920 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand immer mehr. Lenin konnte irgendwann nicht mehr an den wichtigen Sitzungen teilnehmen. Dann kam Stalin am Abend zu Lenin und berichtete, was man so alles in seiner Anwesenheit beschlossen hatte. Immer seltener konnte Lenin durch Erlasse direkt in das Geschehen eingreifen. Bis er schließlich aufgrund der Schlaganfälle gar nichts mehr sagen konnte. Er schrieb dem groben Stalin noch, er solle nicht so flegelhaft zu seiner Frau Nadeschda sein. Das alleine zeigt bereits, wie wenig Lenin in den letzten zwei Lebensjahren noch zu bestimmen hatte.

Was nach Lenins Tod kam, war keineswegs eine logische Fortsetzung seiner Politik. Was dann kam, war eine markante Abweichung von Lenins Weg. Der Georgier Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili, besser bekannt als Stalin, konnte seinen Rivalen Leo Trotzki aus dem Revier vertreiben. Die Neue Ökonomische Politik wurde wieder abgeschafft. Stattdessen kam eine Planwirtschaft, die sich auf alle möglichen Bereiche ausdehnte, wo sie nun partout nicht hingehörte. Oberstes Ziel war jetzt die möglichst rasche Umwandlung der Sowjetunion von einem rückständigen Bauernland hin zu einem supermodernen Industriestaat. Ohne Rücksicht auf menschliche Bedürfnisse möglichst schnell aus der Unterlegenheit gegenüber dem entfalteten kapitalistischen Ausland herauskommen. Stalin arbeitete zu diesem Zweck eng mit US-amerikanischen und deutschen Konsortien zusammen, die ganze Städte wie Magnitogorsk aus dem Boden stampften. Und wo Arbeiter wegen der unwirtlichen Verhältnisse nicht arbeiten wollten, da setzte Stalin Zwangsarbeiter ein. Menschen wurden rücksichtslos verheizt für den technischen Fortschritt. Dabei wurde Stalin selber immer psychotischer und unterwarf seiner bürokratischen Vernichtungsmaschine auch ehemalige Mitstreiter. Das Ergebnis ist bekannt: ein verknöcherter, absolut unflexibler Machtapparat, in dem abgerichtete Bioroboter Befehle ausführten. Das konnte nur implodieren.

Das hatte dann aber auch nichts mehr mit Lenin zu tun. Und es ist unfair, Lenin die Verbrechen Stalins in die Schuhe zu schieben. Lenin hat stattdessen mit dazu beigetragen, die politische Landschaft am Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts neu zu gestalten. Er hat versucht, den Traum von einer herrschaftsfreien Gesellschaft wissenschaftlich und strategisch zu unterstützen. Er ist aber an den Realitäten seiner Zeit kolossal gescheitert. Er ließ sich mit den geopolitischen Mächten ein und musste plötzlich ganz ungewohnte neue Schachzüge ausprobieren. Dabei ist seine Verteidigungslinie komplett zusammengebrochen. In den Wirren des Bürgerkriegs bekam die Brutalisierung auf allen Seiten eine Dynamik, die jedem Humanismus Hohn spricht.

Lenin ist jetzt mumifiziert und in den Geschichtsbüchern eingelegt wie ein getrocknetes Ahornblatt. Wir dürfen gespannt sein, ob Lenin eine Renaissance erleben wird.

Wir lernen aus der Vergangenheit, wie wir die Zukunft besser machen.

Quellen und Anmerkungen

<1> https://apolut.net/history-bismarck-oder-wilhelm-ii-wer-hat-schuld-am-niedergang-deutschlands/

<2> Heinrich Mann: Der Untertan. Frankfurt/Main 1996

<3> https://www.marxists.org/deutsch/archiv/lenin/1902/wastun/

<4> „Systemüberwindende Reformen“ war tatsächlich eine Losung der Jungsozialisten, der Nachwuchsorganisation der SPD, als Antwort auf den revolutionären Impetus der 68er Bewegung.

<5> https://monoskop.org/images/b/bf/Lippman_Walter_Public_Opinion.pdf

<6> https://www.telepolis.de/features/Der-Klub-der-Weisen-Maenner-3419681.html

<7> http://www.mlwerke.de/le/le21/le21_342.htm

<8> https://www.marxists.org/deutsch/archiv/lenin/1917/imp/index.htm

<9> https://www.marxists.org/deutsch/archiv/lenin/1917/staatrev/kapitel2.htm

<10> ebd. Die Rechtschreibung der Quelle wurde nicht verändert.

<11> https://apolut.net/history-der-raetselhafte-tod-des-praesidenten-harding/

<12> https://apolut.net/history-100-jahre-vertrag-von-rapallo/

Bildquellen: https://commons.wikimedia.org

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Kommentare (28)

28 Kommentare zu: “HIStory: Wladimir Iljitsch Lenin

  1. kuehmel sagt:

    Lenin hatte 1917 in der Schweiz die Ur-Loge „JOSEPH DE MAISTRE “gegründet.

    Lenin und sein Genossen wurden durch die deutsche Abwehr mit Geld ausgestattet. Sie führten 1917 die revolutionären Erhebungen in Petrograd, die dann in der "Revolution" (eher Putsch) mündete und zum (Raub)-Friedensvertrag von Brest-Litowsk. Banker der Federal Reserve in den USA finanzierten Leo Trotzki (Bronstein) und sein Team.
    Damit war eine Opposition inmitten der revolutionären Bewegung installiert. Mit dem Kriminellen Stalin hatte jedoch keiner gerechnet. DAS war der eigentliche "Unfall". Und natürlich, dass Deutschland dermaßen über den Tisch gezogen wurde…

    Mit dem Pakt der Ur-Logen 1981 ( „JOSEPH DE MAISTRE " & "GOLDEN EURASIA") wurde sichtbar, dass jene Kräfte, die das Sozialismus-Experiment initiiert hatten, es nun – 65 Jahre später – für gescheitert hielten und einen „friedlichen Rückbau“ über 20 Jahre vereinbarten. Sichtbar wurde, dass die Beendigung des Sozialismus als Modell friedlich erfolgen kann, im Gegensatz zur Beendigung aller bislang bekannten anderen Gesellschaftsformen auf Ausbeutungsebene, die ihre Aufgaben in Krisenzeiten nur mit massiver Gewalt gegenüber der Bevölkerung erfüllen können und sie auch anwenden. Die 20 Jahre Rückbau bis 2001 (was ist da wohl noch so geschehen???) sind heute schon wieder 23 Jahre her.

    Ich wage zu sagen, dass wenn sich die Ur-Logen (als Hintergrundmächte) einig sind, es keinen Politiker oder Partei, keine Foundation oder ThinkTank und schon gar kein Staat, sei es eine (Monarchie, eine Republik oder eine Diktatur) erheblich beeinflussen kann. Und die Völker machen das, was man ihnen sagt. So war das immer und eine Alternative ist nicht in Sicht. Die Gemeinwohlökonomie bildet die einzige (mir bekannte) Ausnahme.
    Ich bin mir aber sicher, dass wenn sich alle Hintergrundmächte auf diese Wirtschaftsweise verabreden, sie auch kommen wird.

    Genau wie die "Sommerzeit".
    Wenn denn ein Zeichen von entsprechender Stelle kommt, wird sie Geschichte sein. Bis dahin drehen wir brav an unseren Uhren.

    • _Box sagt:

      Wo genau sahen sie denn das sozialistische Experiment in der Sowjetunion als verwirklicht an? Nannte man es doch verschämt Realsozialismus, was stark an die ausredenden Rechtfertigungen auch von anderen Opportunisten über politischen Realismus oder Sachzwänge erinnert. Und hätten sie wohl einen Beleg in irgendeiner Form für ihre Thesen?

  2. "Die Sozialdemokratie als dialektischer Gegenpart zu den Kapitalisten sorgte eigentlich eher dafür, die Betriebsblindheit der von unersättlicher Profitgier angetriebenen Kapitalisten aufzuheben und die Zuspitzung des Klassengegensatzes durch ungebremste Kapitalkonzentration zu vermeiden."

    Dialektischer Gegenpart?

    Schon Karl Marx (1618-1883), Friedrich Engels (1820-1895) und erst recht Rosa Luxemburg (1871-1919) beklagten sich z.B. über das Zensurgebaren in den Parteiorganen durch die korrupten, revisionistische SPD-Partei-Oligarchie.

    Rainer Mausfeld:

    "Alle Versuche, dem Kapitalismus durch sozialdemokratischen Reformismus ein menschlicheres Antlitz zu verleihen, machten ihn letztlich nur stabiler und verankerten ihn immer tiefer in die Gesellschaft und Psyche."

    "Die Sozialdemokratie kann die Probleme sozialer Ungleichheiten, Ungerechtigkeit und Konflikte nicht lösen…“

    das sie

    "… bereits die strukturelle Form und die Kernmechanismen des Kapitalismus selbst inkorporiert hat".

    "Die Sozialdemokratie ziele letztlich weder auf wirkliche Demokratie – also eine, die die Wirtschaft mit einschließt – noch auf soziale Gerechtigkeit ab" so Sheldon Wolin nach Rainer Mausfeld
    S. 431-432
    so Rainer Mausfeld in seinem neuen Buch
    Hybris und Nemesis,
    wie uns die Entzivilisierung von Macht in den Abgrund führt – Einsichten aus 5000 Jahren
    erschienen 20.11.2023

    Ohne die Sozialdemokratie wäre der Kapitalismus längst zusammengebrochen und wir hätten höchstwahrscheinlich eine freiere und demokratischere Gesellschaft.

    Zur weiteren "Dis- und Misinformation" à la von der Leyen (nicht gewählte EU-Kommissionspräsidentin sondern nur vom EU-Parlament „bestätigt“.)
    "HYBRIS UND NEMESIS" | Rainer Mausfeld im Gespräch über sein neues Buch
    https://www.youtube.com/watch?v=YDaCVrKge7Y

    Das Buch
    https://www.buchkomplizen.de/hybris-und-nemesis.html

  3. Ingo Weber sagt:

    Eine Apologie des Leninismus habe ich an dieser Stelle nicht erwartet …

  4. bekir sagt:

    Lenin oder Lippmann – langfristig erfolgreiche politische Revolutionen gehen immer von der Elite aus. Von alten Eliten, die ihren Machtbereich neu ordnen und absichern (Zar Peter, Wallstreet) bzw. von deren Abtrünnigen (Lenin, Luther) oder "importierten" neuen Eliten (Wilhelm der Eroberer, Conquistadores in Lateinamerika, Nato in Europa). Also (direkt oder seitwärts) von oben, nie von unten.
    Nur selten kommt es zur Selbstabschaffung durch Erschlaffen einer Elite (wie in der DDR, wo 1989 bestimmt keine "Revolution" stattfand, sondern eine neue Import-Elite schon Gewehr bei Fuß stand, aber letztlich keine Gewehr brauchte).

    Und die erfolgreichsten Protagonisten haben nicht die beste "Bibel"- oder Philosopie-Exegese, sondern sind Machtmenschen mit Charisma und Gewissenlosigkeit. Die Bauernkriege kamen wie Spartakus und Pancho Villa von unten und waren von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
    Gorbatschow fehlte der Machtinstinkt und vermutlich auch die Gewissenlosigkeit.
    Einzelne Protagonisten kommen zwar scheinbar eindeutig "von unten", wie der obdachlose Maler aus Braunau. Aber umso mehr sind sie meist nach oben gehievte Marionetten der wahren Drahtzieher aus einer konspirierenden Elite.

    Bei Hitlers Aufstieg lagen in älteren Schulbüchern Königsmacher wie die deutschen Großindustriellen und Hugenberg gut im Rennen der Geschichts-Deuter. Neuere Autoren wie Thorsten Schulte (Kontrollverlust, Fremdbestimmt) verweisen eher auf angelsächsiche Eliten und deren Hintergrund-Vorbereitungen zu WK I & II und demnächst vielleicht auch WK III.
    Interessantes Argument in diese Richtung: Warum ließ der eroberungslüsterne Hitler schon am Kriegsanfang eine Drittelmillion eingekesselte britische Soldaten bei Dünkirchen einfach so entkommen statt sie gefangen zu nehmen?
    Aber wenige Monate später ließ er die Stadt Coventry bombardieren, was militärisch wenig Sinn machte, jedoch den britischen Widerstandswillen klar stärkte – ganz im Sinne Churchills, der sozusagen "sein" Pearl Harbor brauchte?

    Wo mal eine Volkspartei ist wie zeitweise die SPD, werden die anfänglichen Luxemburgs durch Noskes und die Lafontaines durch Lauterbachs verdrängt. Die tödlichen Lügen des letzteren (Norbert Häring nennt ihn ungestraft einen "notorischen Lügner") gefährden seinen Ministerposten so wenig wie die Kriegstreiberei der Oliv-Grünen (die kurz zuvor im Wahlkampf noch mit "Keine Waffen in KRISEN-Gebiete" plakatierten) den Highländer-Toni ("Woff'n, Woff'n, Woff'n") aus den TV-Talkshows kicken kann, obwohl er uns immer noch nicht gesagt hat, warum wir dummes Volk CO2-frei werden sollen, während die Rüstungsindustrie das genaue Gegenteil macht und uns zudem finanziell die Haare vom Kopf fressen darf.

    Früher wurde gespottet: Israel sei das Gehirn der ihm hündisch gehorsamen USA. Heute wissen wir: Westeuropas Eliten sind die Marionetten der USA, stets behilflich bei der Abarbeitung der RAND- und Brzezinski-Papiere.
    Ob (dem Namen nach) konservativ oder sozialdemokratisch, alle machen den Ausverkauf mit.
    Die wenigen Verweiger gelten als "rechts" – statt "Nie wieder Krieg" jetzt "Nie wieder Verhandlung"?

    Die Schwächung Russlands (die die eigene Schwächung Westeuropas enthält, denn "Full Spectrum Dominance" duldet KEINERLEI Konkurrenten) ist das eiserne Hauptziel dieser Marionetten – und (so ist zu befürchten) keine Revolution wird sie und unseren Untergang stoppen.

    Einzige Hoffnung könnte die Breschnewisierung (und damit Selbstabschaffung) der US-Polit-Elite sein, die ja immer mehr aus Gerontokraten wie Biden, Kerry und Trump besteht. Also wiederum eine Änderung nur rein aus der Elite selbst heraus. Aber ob das unsere auf Lemming programmierte Marionetten-Elite verkraften oder in eigenständiger Desorientierung sich in ein atomares Harakiri stürzen wird, weiß man nicht.

    • _Box sagt:

      Ähnlich der medienwirksamen Inszenierung des Reichsbürgersturms auf den Reichstag am 29. August 2020, zur Delegitimierung des Widerstands gegen den Regimewechsel ab 2020. Stürmte auch Thorsten Schulte auf Einladung der AfD am 18. November 2020, in ähnlich sinnloser und selbstinszenierter Weise im Reichstag. Ich schätze das nennt man sich an die Spitze setzen um sie zu brechen oder umzulenken. Was auch immer im Sinne des großen Geldes ist.

      Der Trick ein wünschenswertes Quäntchen Wahrheit zu verkünden um an anderer Stelle umso effektiver zu lügen ist ein alter Hut.

      Und man braucht wahrhaft kein Raketenwissenschaftler zu sein, um zu wissen, daß nicht allein die deutschen Faschisten, sondern auch die Faschisten sonstwo, bestens vom internationalen Großkapital, also über angelsächsisches und deutsches hinaus, ausgestattet wurden und auch weiterhin werden, um bei Bedarf jede emanzipatorische Bewegung in Blut zu ersäufen.
      Für diese seit etlichen Jahren bekannte Erkenntnis benötigt es keinen Thorsten Schulte, der auch nur ein leidlich geöltes Rädchen im stotternden Getriebe ist:

      So wäre es für unsere Leserinnen und Leser doch sicherlich interessant zu wissen, dass Thorsten Schulte als Redner auf zahlreichen Kundgebungen der AfD aufgetreten ist und in Videos zusammen mit der AfD-Politikerin Alice Weidel seine Wahlempfehlung für die AfD abgab.

      Alice Weidel ist übrigens Mitglied der neoliberalen Hayek-Gesellschaft. Die NachDenkSeiten können doch nicht am gleichen Tag die Sendung der Anstalt loben, in der die Mont Pelerin Society kritisch behandelt wird, und parallel dazu ohne entsprechende Information auf ein Buch hinweisen, das – angefangen bei der Geld- und Finanzpolitik bis hin zur Forderung der Liberalisierung des Waffenbesitzes – Hayeks Ideologie vermittelt. Darauf hätte Autor Schreyer hinweisen können und aus unserer Sicht müssen. Wir selbst hatten bereits sehr früh vor den marktradikalen Strömungen im rechten politischen Spektrum gewarnt.

      Aus:
      Kontaktverlust oder: Wenn unbequeme Bücher „verschwinden“
      Paul Schreyer
      08. November 2017 um 8:42 Ein Artikel von Paul Schreyer

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=40961

      Und:

      P. S.: Zum besseren Verständnis der Anregung, die Demonstrationen inhaltlich zu positionieren, weise ich auf 2 Videos mit Thorsten Schulte hin. Er nennt sich selbst Silberjunge und deutet mit diesem Namen schon darauf hin, dass er die Spekulation mit Edelmetallen für ein ehrenwertes Unterfangen und für einen legitimen Teil einer neuen, erstrebenswerten Gesellschaft hält. Das kann man so sehen. Aus meiner Sicht ist der Neubeginn schon verkorkst, wenn man mit solchen Leuten unterwegs ist. Schulte war einmal CDU, dann 2017 AfD-Befürworter und bei der Demonstration am 1. August in Berlin mit dabei. So jemand diskreditiert aus meiner Sicht die große Zahl der demonstrierenden Menschen. Eine solche Gefahr könnte man verringern, wenn man inhaltlich eindeutiger wäre.

      Aus:

      Querdenken wohin, woher? Widerstand wogegen?
      Albrecht Müller
      19. August 2020 um 9:30 Ein Artikel von: Albrecht Müller

      Dass sich so viele Menschen bei Demonstrationen engagieren, ist schon alleine ein positives Zeichen. Noch vor kurzem haben wir die schlechten Wahlbeteiligungen und das dürftige politische Interesse beklagt. Wer etwas von Demokratie hält, sollte froh sein, dass jetzt so viele Menschen politisches Interesse entwickeln und auf die Straße gehen. Diese Menschen in die antidemokratische oder in die rechte Ecke zu schieben, ist alleine wegen ihrer Bereitschaft zur Demonstration nicht angebracht. Bei prinzipiell positiver Bewertung der neuen Bewegungen bleibt trotzdem die Frage, wohin sich jene, die sich Querdenker oder Demokratischer Widerstand oder sonst etwas nennen, bewegen wollen. Welche inhaltlichen, programmatischen Vorstellungen werden verfolgt? Welche Werte sollen die andere, die neue Gesellschaft prägen? Albrecht Müller.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=63881

    • bekir sagt:

      "Der Trick ein wünschenswertes Quäntchen Wahrheit zu verkünden um an anderer Stelle umso effektiver zu lügen ist ein alter Hut."
      Das ist richtig, aber nicht allgemeingültig. Wenn ich bei einem anderen Menschen einen Mix aus "Wahrheiten" und "Unwahrheiten" zu sehen vermeine, kann das ein Wahrnehmungs-Fehler meinerseits sein. Oder der "Mix" ist zwar echt, aber subjektiv meint mein Gegenüber ehrlich, was er sagt – für ihn in seiner Erfahrungswelt ist stimmig, was in meiner "Blase" eben nicht stimmig aussieht.
      Nebenbei: Obwohl sich alle weiterhin für weltoffene Demokraten halten, sind die früher oft gehörten Worte "Pluralismus" und "Toleranz" in unseren kriegerischen Gleichschritt-Zeiten weitgehend aus dem Gebrauch gekommen.

      Dabei kann in Zeiten der Krise gerade die "Opposition" (=auch so ein unmodern gewordenes Wort) es sich schlicht nicht leisten, mit Kontaktschuld-Keule bzw. -Filter diejenigen auszusortieren, die nicht hundertprozentig die gleiche Meinung vertreten wie man selber.

      Folker Hellmeyer war Chefanalyst bei der Bremer Landesbank und gibt jetzt auf einer Anlegerseite Tipps zu seiner Strategie für sein persönliches Depot. Aber kurz nach Putins Einmarsch analysierte er ausführlich das falsche Spiel des Westens, das schon gegenüber Gorbatschow begann und beim US-finanzierten Maidan-Putsch den ersten Höhepunkt ansteuerte.
      Henry Kissinger, der für seine aktiven Zeiten den Friedensnobelpreis erhielt, obwohl er für manche Taten einen Kriegesverbrecher-Prozess verdient hätte, warnte sein Land früh, wiederholt und vergeblich vor der falschen Ukraine-Politik, deren aktuelle (bzw. teils noch bevorstehende?) Folgen er hellsichtig voraussagte. Soll man seine weisen und wichtigen Gedanken ignorieren, bloß weil (in anderer Sache) Flecken auf seiner Weste sind?
      https://friedensblick.de/33188/kissinger-mahnte-schon-2014-vergeblich-brueckenbau-statt-putin-daemonisierung/

      Die Videos von Anlageberater Philip Hopf von HKCM werden auch mal von den Nachdenkseiten empfohlen, wie im August 2023 sein Interview mit Prof. Dr. Roland Wiesendanger:
      "Geheimdienst bestätigt! C-Virus stammt gesichert aus Wuhan Labor!"
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=102651 Nr. 3

      Oder im November sein Interview mit General a. D. Kujat zur aktuellen Ampel-Regierung:
      „Das ist keine Politik, sondern Fanatismus“
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=106675

      Ob Hopf zur "Finanzelite" zählt, bloß weil er in der Anlagebranche tätig ist? Wohl kaum.
      Die Regierungselite mag solche Leute wie ihn jedenfalls nicht: Er sei umstritten und stehe weiterhin in der Kritik, lässt man ihn über einen Staatssender wissen. Damit weiß er: Viel Spielraum hat er nicht mehr, Sperrungen drohen.
      https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/hoss-und-hopf-podcast-antwort-auf-vorwuerfe-kritik-analyse-nach-tiktok-aerger-100.html

      Die NachDenkSeiten würden bestimmt gerne öfters auf kritische DGB-Seiten verlinken, was sie bei sozialen Themen, insbesondere Schutz von Arbeitnehmer-Rechten und gesetzlicher Renten vor Finanzhaien auch können und tun.
      Ansonsten können die NDS links nicht mehr viel kritischen Geist antreffen: Bei Corona, Ukraine und Klima kuscheln Linke mit der Regierung und den Oligarchen um Gates und Soros. Krampfhaft will man sich von sog. Schwurblern und Querdenkern abgrenzen, ohne sich inhaltlich auseinanderzusetzen. Stigmatisierung als rechts genügt für die Kontaktsperre im Kopf.
      Wokeness statt Weltrevolution ist angesagt. Hinter Antifa steckt (Trans-Atl-)antifa.
      So wie auf der anderen Seite keiner garantieren kann, dass die bezahlten Knechte des Verfassungsschutzes innerhalb des NSU-Dunstkreises zahlenmäßig wenigstens deutlich weniger als die Hälfte der dortigen Braunbären ausmachten.

      Linke Identitätspolitik ist begrifflich kaum zu unterscheiden von (rechter) identitärer Politik; inhaltlich rätselt man.
      Queere Menschen hui, Querdenken pfui: der Normalbürger blickt kaum noch durch – Absicht?

      Zur (m.E. völlig unnötigen bzw. "einrenkbar" gewesenen) Kontroverse von Paul Schreyer und den NachDenkSeiten 2017 hatte ich damals mit ihm auf seinem Blog einen Gedankenaustausch:
      https://paulschreyer.wordpress.com/2017/12/09/kritik-unerwuenscht-zur-kontroverse-mit-den-nachdenkseiten/#comment-1079 (und nachfolgende)

      Sowohl die NDS als auch Schreyer stimmen mit dem AfD-nahen Schulte in vielen wichtigen Punkten nicht überein, stellen sich aber gegen eine Zensur. Alle drei üben in geopolitischen Fragen starke Kritik, die sich teilweise deckt.
      Es blieb aber letztendlich beim Zerwürfnis, denn Schreyer akzeptierte die NDS-Entschuldigung für deren Panne nicht, weil er ein klares Toleranz-Bekenntnis vermisste. Ich hatte darauf hingewiesen, dass CDU-Mann Willy Wimmer das Vorort zum Buch des AfD-Mannes geschrieben hatte und dennoch in den NDS immer wieder zu Wort kommt – eigentlich genug Nachweis für nachhaltige Toleranz seitens der NDS.

      (Mit dem SPD-Mann Albrecht Müller verbindet CDU-Mann Wimmer nicht die sozialpolitische Agenda, aber die geopolitischen Sorgen, so dass sie gelegentlich auch vor laufender Kamera diskutieren.)

      "So jemand [wie Thorsten Schulte] diskreditiert aus meiner Sicht die große Zahl der [gegen die Corona-Maßnahmen] demonstrierenden Menschen. Eine solche Gefahr könnte man verringern, wenn man inhaltlich eindeutiger wäre."

      Inhaltlich eindeutiger – ideologisch enger? Wollen Sie eine Gesinnungs-Prüfung vor Demo-Beginn?

      Warum nur damals zu Corona-Zeiten – wo bleibt dann selbiges bei den aktuellen, von der Regierung geliebten (und geförderten / initiierten?) Demos "für Demokratie" und "gegen rechts"? Es gibt nämlich nicht nur rechtsradikale, sondern auch linksradikale Grundgesetz-Gefährder.

      Hier bleibt man aber schwammig, macht sich nicht mal die Mühe zu unterscheiden, welches "rechts" da eigentlich angeprangert werden soll: rechtsgeneigt, rechtskonservativ, rechtsliberal, rechtskonservativ, rechtsradikal?

      Ich weiß, der große Anlass: die Potsdamer Geheim-Konferenz gegen Deutschland – oder eine lächerliche Inszenierung?

      Das Treffen war nicht geheim, sondern privat (keine Anmelde-Pflicht, keine Gesetzesbrüche wurden vereinbart, niemand wurde verhaftet oder angezeigt, obwohl alle 35 Teilnehmer namentlich bekannt sind).
      Das Treffen war keines der AfD (3 Teilnehmer) – und auch keines der CDU (6 Teilnehmer von 35).

      Das schreckliche Aufhänger-Wort "Deportation" wurde dem Treffen angedichtet – wohl doch von Correctiv, die es jetzt hinterher aber nicht gewesen sein wollen, sondern irgendwelchen Journalisten in die Schuhe schieben.
      Das tatsächlich gefallene Wort "Remigration" stammt aus der Soziologie, wird jetzt aber teilweise (als Ersatz für das geplatzte "Deportations"-Märchen) skandalisiert.

      "Remigration" ist außerdem harmloser / freiwilliger als "Rückführung", das niemand Geringerer benutzt als ….
      – die Bundesregierung!
      Während Faeser und Co. sich nämlich über "Potsdam" künstlich und heuchlerisch echauffierten, bastelten sie am "Rückführungserleichtungsgesetz" – das doch wohl kein "Deportations-Beschleunigungsgesetz" werden wird, während die Regierung mit dem Finger auf Potdam und die AfD zeigt, laut "Haltet den Dieb" rufend?

      Faeser hat lautstark kritisiert, die AfD wolle Ausbürgerung bereits eingebürgerter Zuwanderer.
      Leider muss ihr entfallen sein, das bald nach dem 7. Oktober (Hamas-Überfall) sie die bis zu 10 Jahren rückwirkend mögliche Wieder-Ausbürgerung von "Antisemiten" gefordert hat – Zielrichtung Palästinenser, die eine Nakba 2.0 nicht lautlos hinnehmen wollen – und auch nicht deren vorbehaltlose deutsche Unterstützung.

      Faeser hat zudem "Potsdam" zur "Wannseekonferenz 2.0" erklärt. Würde irgendein Regierungskritiker irgendeine Regierungsmaßnahme so titulieren, wäre ihm eine Anklage wegen Holocaust-Verharmlosung sicher – das Vorgehen gegen die "Querdenker"-Parole "Impfen macht frei" war das bereits eingetretene Beispiel für das neumodische "Quod licet Jovi, non licet bovi".

    • _Box sagt:

      Eine Allgemeingültigkeit wurde von mir auch nicht behauptet, ich habe ja einen expliziten Bezug hergestellt. In diesem Sinne hält sich mein Mitgefühl hier, für die sinnlose Tätigkeit eines Anlageberaters, der sein Auskommen aus der Übervorteilung anderer zieht und darüber hinaus weitere schädliche Tätigkeiten, quasi als Nebenverdienst ausübt, in Grenzen. Sich einerseits im "Widerstand" verdingen und andererseits das System schmieren, wenn das mal keine kognitive Dissonanz auslöst.

  5. hulli3 sagt:

    Die Arbeiterklasse übernimmt die Macht und erklärt u.a. dem Bildungsbürgertum, nach dessen Abschaffung, was es zu denken, zu erforschen und herauszubekommen hat. Die Absurdität dieser Idee hinderte weder am Aufbau der DDR noch an unserer Version 2.0, der Diktatur der abgeschriebenen Doktorinnen, falschen Habilitantinnen, politisch berufenen und abberufenen Professorinnen und abgebrochenen Studentinnen.

    • _Box sagt:

      Eine wirklichkeitsgetreue historische Betrachtung setzt ferner die Einsicht voraus, daß die gesellschaftlichen Prozesse im Nachfolgeterritorium des »Deutschen Reiches«, das zunächst in Besatzungszonen und dann in zwei Staaten geteilt wurde, in wechselseitigen Einwirkungen von Ost und von West verliefen, konflikthaft miteinander verbunden. Insofern war die Entwicklung in der sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR stets auch beeinflußt von den Weichenstellungen und Operationen der politisch tonangebenden Kräfte in Westdeutschland. Wenn im nachhinein nach »historischer Verantwortung« gefragt wird, ist sie, hier im Hinblick auf Ostdeutschland bedacht, immer auch bei der westdeutschen politischen Klasse zu suchen.

      Ganz unverkennbar wirkte deren Einfluß schon bei der Entscheidung für die deutsche Zweistaatlichkeit mit. Die Gründung der DDR geschah reaktiv.
      (…)
      Die Vorteile der westdeutschen Separatstaatlichkeit – unter den Bedingungen der Nachkriegszeit – für deutsche Großunternehmen und Banken sowie für den sich herausbildenden politischen »Bürgerblock« sind identifizierbar. Sozialreformerische und auf die bitteren Erfahrungen in Deutschland bis 1945 sich berufende Vorstöße gegen die Macht des großen Kapitals konnten jetzt leichter abgewehrt, Reparationsansprüche der UdSSR auf die Ostdeutschen abgewälzt, erneute rüstungsindustrielle Ambitionen entwickelt und die Geschäftsverbindungen zum kapitalistischen Weltmarkt bequem geknüpft werden – ganz anders als in einem entmilitarisierten Gesamtdeutschland mit einer Politik »antifaschistisch-demokratischer Neuordnung«, wie sie in den ersten Nachkriegsjahren auch deutschen Kommunisten noch vorschwebte. Die Wiederbefestigung der Macht des deutschen Großkapitals nach wenigen Jahren der Verunsicherung durch die Niederlage Hitlerdeutschlands und der Griff nach der Weltmarktmacht waren erkauft durch die Teilung Deutschlands, durch die Westintegration der BRD. Für den daraufhin gegründeten ostdeutschen Staat gab es keine andere Möglichkeit als die einer engen politischen und wirtschaftlichen Einbindung in den von der Sowjetunion dominierten »Ostblock«. Zugleich hatte die DDR die materielle Last der Wiedergutmachung für Schäden zu übernehmen, die Hitlerdeutschland in der UdSSR angerichtet hatte, also gesamtdeutsche Schulden abzutragen.
      Daß aus alledem bedrängende Effekte für weite Teile der ostdeutschen Bevölkerung hervorgingen, kann nicht verwundern; die in Westdeutschland herrschende Politik nutzte wiederum diese ostdeutschen Zustände, um ihre antikommunistische Stoßrichtung propagandistisch zu untermauern, nach der Methode der »Krokodilstränen«.

      Allerdings gab es über etliche Jahre hin noch eine andere Seite der politischen Interdependenz im geteilten Deutschland. Der hohe Grad sozialer Sicherung und sozialrechtlicher Egalität in der DDR blieb auch Westdeutschen nicht verborgen, und angesichts einer solchen »Systemkonkurrenz« zeigte sich in der BRD bei vielen Politikern und auch bei klugen Repräsentanten der Unternehmerschaft eine gewisse Bereitschaft, sozialstaatlichen Forderungen westdeutscher Arbeitnehmerorganisationen Zugeständnisse zu machen. So zog die Unterschichtenbevölkerung in der Alt-Bundesrepublik aus der Existenz der DDR ihren Nutzen.

      Was die weitere innergesellschaftliche Entwicklung der DDR angeht, so werden in der gängigen Geschichtsdarstellung insbesondere herausgestellt: Die bedrückende staatliche Sekuritätspolitik, die »Abmauerung« gen Westen, die nahezu wahnhafte Kontrollmaschinerie, die Überwachung zum Zwecke der »Staatssicherheit«, die Unterdrückung oppositioneller öffentlicher Meinung, kurz: die diktaturstaatlichen Eigenschaften der DDR. Allerdings – und dies wird durchweg nicht zum Thema der Aufarbeitung deutscher Geschichte gemacht – sind auch hier operative und systemische Wirkungen westdeutscher Politik auf ostdeutschen Verhältnissen zu entdecken. Über lange Zeit hin und auf vielfältige Weise waren staatliche Institutionen, Geheimdienste, Medien und staatliche geförderte politische »NGOs« in der BRD damit besschäftigt, die wirtschaftliche Entwicklung in der DDR zu unterminieren und politische Destabilität zu organisieren, mit offenen und verdeckten Interventionen, deren Geschichte bis heute nur bruchstückhaft aufgedeckt ist. Direkte Sabotageaufträge waren die extreme Form dieses »stillen Krieges« der BRD gegen die DDR, der zum Teil in Kooperation mit den geheimen politischen Diensten der westlichen Partner geführt wurde.
      (Arno Klönne, Verschwiegene Geschichte, Tabus der bundesdeutschen Geschichte, Hrsgb. Eckart Spoo, Verlag Ossietzky, S. 168-170)

  6. triple-delta sagt:

    Herr Ploppa liefert hier auch nur wieder die übliche bürgerliche Desinformation, oder sollte ich schreiben Demagogie, über Stalin, die im Westen Standard ist. Wieviele Werke von Stalin hat Herr Ploppa gelesen, um seine negative Meinung über Stalin begründen zu können?
    Der Hass im Westen auf Stalin ist leicht erklärbar, wenn man seinen legitimen Nachfolger Putin zum Vergleich heranzieht. Auch dieser wird im Westen gehasst wie die Pest, weil er den Plan des Westens Russland endlich zu kolonisieren wie Stalin zunichte macht.

    • _Box sagt:

      Entschiedene Gegner der Remilitarisierung und der Reaktivierung alter Nazis waren von Anfang an die Kommunisten gewesen, mit denen die Sozialdemokraten auf keinen Fall verwechselt werden wollten. Denn Kommunismus wurde in den Medien und Politikerreden mit stalinistischer Terrorherrschaft gleichgesetzt. Daß es gerade in den kommunistischen Parteien die entschiedensten Stalingegner gegeben hat, hätte eine kritische Öffentlichkeit schon aus der allbekannten Tatsache entnehmen können, daß Stalins Agenten und Justizmörder vor allem unter Kommunisten Angst und Schrecken verbreitet und ein millionenfaches Blutbad angerichtet haben. Und es wird auch bewußt klein geschrieben, daß es Kommunisten waren, die nach Nikita Chruschtschows Rede auf dem 20. Parteitag der KpdSU, im Jahre 1956 Stalins Verbrechen zur Sprache gebracht und versucht haben, eine Änderung dieser entsetzlichen Fehlentwicklung des Sozialismus herbeizuführen.
      (…)
      Die treibenden Mächte der Restauration, so Dirks, seien die USA sowie die UdSSR, deren hegemoniale Interessen die soziale Neuordnung in Westeuropa verhindert hätten. Der Stalinismus habe die Spaltung der Arbeiterbewegung befestigt und dadurch einen politischen Neubeginn in Westeuropa – Dirks verwies besonders auf Italien und Frankreich – verhindert: »Er hat einerseits starke fortschrittliche Kräfte fehlgeleitet, isoliert, von den realen Vorgängen und Möglichkeiten getrennt, so daß die Front der Erneuerung um eben diese Kräfte schwächer wurde; er hat die nichtstalinistischen fortschrittlichen Kräfte zum Paktieren mit restaurativen Kräften gedrängt, und er hat einen Antibolschewismus provoziert, der in der ganzen Welt nicht nur eine harte Notwendigkeit, sondern leider zugleich ein Vorwand und ein günstiges Klima für die restaurativen Kräfte geworden ist.«
      (Heinrich Hannover, Gregor Kritidis, Verschwiegene Geschichte, Tabus der bundesdeutschen Geschichte, Hrsgb. Eckart Spoo, Verlag Ossietzky, S. 15, 147)

      Und so etwas passiert dann, weil solche Fehlentwicklungen, quasi als Geburtsfehler, in elitistisch organisierten Regimen bereits inkludiert sind. Es fehlt nämlich die demokratische Rückkopplung die dazu befähigen würde, wenig Geeignete aus wesentlichen Funktionen wieder zu entfernen.

  7. Es gibt eine solidarische Kritik von Rosa Luxemburg (* 5. März 1871 als Rozalia Luxenburg in Zamość, Kongresspolen, Russisches Kaiserreich; † 15. Januar 1919 in Berlin) an Lenin,
    die es in sich hat und auch von vielen Anarchisten geteilt wird, obwohl Rosa Luxemburg natürlich keine Anarchistin war.
    Ihre Kritik richtet sich hauptsächlich gegen die sofort einsetzende Unterdrückung demokratischer Bestrebungen – insbesondere der Sowjets selbst – durch Lenin und seine russische Regierung (Volkskommissare).
    Es ist ein Manuskript, das sie nicht mehr fertigstellen konnte und das in ihrer Lebenszeit nicht veröffentlicht wurde, denn schließlich wurde sie ja am 15.1.1919 von Angehörigen der Garde-Kavallerie-Schützen-Division ermordet. (Freikorps ermordeten Hunderte von Aufständischen in dieser Zeit im Auftrag von Gustav Noske (SPD): “Einer muss ja den Bluthund spielen.“)

    Zuerst veröffentlicht 1922 von Paul Levi nach dem handschriftlichen Manuskript aus dem Nachlaß.
    Rosa Luxemburg: Zur russischen Revolution (1918)
    https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1918/russrev/index.htm

    • ossip61 sagt:

      Lieber Rolftheus,
      Ich bewundere Rosa Rulxemburg vmtl. genau wie sie, anbei ich zitiere sie :"denn schließlich wurde sie ja am 15.1.1919 von Angehörigen der Garde-Kavallerie-Schützen-Division ermordet. (Freikorps ermordeten Hunderte von Aufständischen in dieser Zeit im Auftrag von Gustav Noske (SPD): “Einer muss ja den Bluthund spielen.“)"
      Lenin hat mehr erreicht, weil er sich auf lettische Scharfschützen verlassen hat.

    • an ossip61
      Ich bin kein Lenin-Fan,
      dazu war er viel zu antidemokratisch und autoritär,
      ließ Anarchisten und andere Linke durch seine Tscheka verfolgen,
      entmachtete die Sowjets,
      führte eine Diktatur der Volkskommissare ein,
      ließ Bauern massenhaft erschießen, wenn sie nur noch das Saatgut hatten bei der Getreidekonfiszierung,
      erstickte den Kronstätter Aufstand

      kurz
      er sorgte letztlich dafür, dass der Staat der Sowjetunion wieder nur zu einem Unterdrückungs- und Ausbeutungsapparat wurde – fast so schlimm wie in der Zarenzeit davor und unter Stalin dann noch schlimmer.

      Außerdem, man kann Unrecht (Noske) nicht durch Relativierung (lettische Scharfschützen ) rechtfertigen.

  8. Schön, dass sich Hermann Ploppa wenigstens um eine rudimentäre Lenin-Analyse bemüht. Man könnte auch sagen – Wikipedia lass grüßen! Die historischen Privatgeschichten und mythologischen Aufgüsse geraten aber auch bei unserem kryptischen Phylomarxisten zu sehr in den stereotypischen Soziologieunterricht ehemals westdeutscher Bücherstunden. Leider werden auch in dieser gerafften Marxismus-Leninismus-Stalinismus-Lektion wichtige Thesen nur oberflächlich behandelt. Lenins Bolschewismus-Revolution war nun mal das bahnbrechende Ereignis seit tausend Jahren schlecht hin. Lernen, lernen und nochmals lernen sagte schon dieser große Revolutionär und Visionär kommender Zeiten – weg vom Joch des verrotteten Kapitalismus als höchste Stufe des schmarotzenden Imperialismus. Daran hat sich auch nach hundert Jahren nichts geändert. Es ist sogar noch viel schlimmer geworden, wenn man den angelsächsischen Raubtierimperialismus und den neu erwachten rassistisch-chauvinistischen Faschismus der NATO-Bande mit ihren zionistischen Börsenakrobaten betrachtet. Hermann Ploppa hat auch auf diesem Video-Beitrag die Organisationsfrage – also notwendige Kaderpartei – nur in Ansäten begriffen. Nebensächliche Ausrutscher zum utopishen Anarchismus ohne straffe Ordung gegen das Imperialismus-Gezappel sind unwichtig. Bereits Stalin hat zur verquasten Anarchismus-Frage klar Stellung bezogen. Ein Anarchismus eben, der den eigentlichen Klassenfeind des Volkes nicht bekämpfen kann und sich dann doch nur auf die Persönlichkeits-Idealisierung zurückzieht. Bla, bla, bla – ändere Dich selbst erst und dann die Gesellschaft. Wie gesagt: Metaphysische Selbsterleuchtung wie schon bei Kant und weg vom dialektischen Gegensatz des eigentlichen Materialismus. Wenn sich eben die herrschende Klasse in ihren Ausbeuterambitionen zusammenschließt, dann müssen die ausgebeuteten Brüder und Schwestern sich auf der anderen Seite ebenfalls zusammenschließen. Das sagte schon Sergej Gennadijewitsch Netschajew – obwohl auch er im 19. Jahrhundert noch Anarchist! Jedenfalls hat Ploppa richtig erkannt, dass der Marxismus-Leninismus kein Dogma ist, sondern sich jeweils den historisch dialektischen Gegebenheiten anpassen muss. Stalin hat das weiter ausgeführt in seinen Schriften und zur klassenbewussten Aufklärung der breiten Massen beigetragen. Aus der Notwendigkeit heraus kann am Beginn einer epochalen Revolution leider nicht auf alte Strukturen verzichtet werden. Der Bauer ist nun mal konservativ und hängt dabei immer noch an egoistischen Erfahrungen. Auch braucht ein neuer Staat noch altbewährte Fachkräfte auf seinem beschwerlichen Weg zum Sozialismus. Lenin sprach auch hier von der aufgezwungenen NÖP – der neuen ökonomischen Produktionsweise oder auch Politik. Das ist keine Schwäche oder Rückschritt, wenn bedingt durch Krieg, Bürgerkrieg und die Intervention der 14 Entente-Halunken der Friedensschluss in Riga von 1921 unter Trotzki geschlossen werden musste. Manchmal geht es eben nur so: Ein Schritt vor und zwei zurück. Bis dann Stalin, der große Stratege im Krieg mit Nazideutschland verkündete: Ein Schritt vor – kein Schritt zurück (1942 vor Stalingrad). Im Übrigen tut sich auch unser Hermann Ploppa mit Stalin sehr schwer und reduziert dessen Werk nur auf die bekannten westlichen Plattitüden und bigotten Unterstellungen wie Terror oder Gulag von Magadan, Ostkap etc. Kann mir nicht vorstellen, dass sich Hermann einer geistigen Auseinandersetzung mit Stalins Werken unterzogen hat. So endet auch bei ihm eben alles nur beim gern geschätzten Gorbatschow und anderen Sonnenanbetern westlicher Demokratie-Phantastereien für die Mülltonne. Fazit: Hermann Ploppa hat sich jedenfalls die Zeit genommen – aber leider auch eine oberflächliche und unnütze Interpretation der Bolschewistischen Revolution unter Lenin, Stalin oder gar Trotzki wiedergekaut. LOL. Wobei dieser Trotzki auch heute noch gern als Feigenblatt für eine echt sozialistisch-korruptionslose Revolution verstanden wird. Gerade dieser Trotzki, der am Ende seines „bedauernswerten“ Lebens sogar der größte Bekämpfer der Russischen Revolution von 1917 war. Nach ihm kamen dann so andere verwirrte Akolythen wie George Orwell bis hin zu Dutschke oder der Frankfurter Schule. Quak, quak, quak. Gar nicht erst zu erwähnen der grüne Vasallen-Abschaum im heutigen Deutschen Bundestag mit ehemaligen Hypokriten des KBW oder der KPD/ML-Kleinbürger. Fakt! Trotzki – ein Mensch, der einfach zu schwankend und unberechenbar in seiner Weltanschauung war. Hin bis zur offenen Bekämpfung eben dieser notwendigen Revolution. Chruschtschow hat dann diesen Verrat noch genüsslich weiter zelebriert und mit dem herbeigeführten Tod von Stalin (auch hier war der britische Abschaum voll am Werk!) die trotzkistische Abkehr vom eigentlichen kommunistischen Weg vollzogen. Tatsache ist jedenfalls, dass Stalin noch als alter und echter Marxist am Ende diese trotzkistisch-faschistoide Unterwanderung nicht mehr aufhalten konnte. Friedhofsbestatter wurden dann Gorbatschow, Jelzin und die ganze neoliberale Mafiablase der 90er Jahre bis dann Putin kam und wenigstens die gewollte Ausplünderung Russlands durch den Unwertewesten stoppen konnte. Résumé: Auch heute noch ist Lenin aktueller denn je und gerade in den Ländern außerhalb der neofaschistischen EU und den Five Eyes-Staaten eine echte Alternative zum Neo-Kolonialismus und Imperialismus. Russland selbst ist heute ebenfalls kapitalistisch aufgebaut, hat aber mit Lenin immer noch ein historisches Vermächtnis in den Händen. Zum Besseren oder Schlechteren für kommende Generationen? Sic transit fascist-sionist gloria mundi – propediem. 2024 – Anno Domini invicti et non intelligitur. Amen!

    • triple-delta sagt:

      auf den Punkt. Danke

    • _Box sagt:

      Der "große Stratege", um nur mal den Pkt. aufzugreifen, der geschickterweise, neben vielen anderen, seine fähigsten Offiziere meuchelte, hat die Sowjetunion während des Krieges zweimal an den Rand einer Niederlage gebracht. Vor Beginn ignorierte er zahlreiche Informationen bzgl. eines bevorstehenden Angriffs des deutschen Reiches auf die Sowjetunion und während des Krieges ignorierte erneut die Warnungen vor einem Vormarsch im Süden des Landes gen Stalingrad.

      Wenn Josef Wissarionowitsch Stalin tatsächlich doch etwas Sachdienliches geleistet, bzw. auch nur publiziert haben sollte, wäre hier evtl. der geeignete Ort um es fallen zu lassen.

  9. ossip61 sagt:

    ich schliesse mich da voll an.

    Die Arbeiter in Westeuropa verdanken ihm sehr viel. nehmen wir mal den achtstundentag. Das ist ja wie jeder weiß eine Urforderung der Arbeiterbewegung weltweit. In Kanada zb. gesetzlich verankert 1899. Für Deutschland, wo die Sozialdemokratie angeblich so stark, hat das aber gedauert und wir lesen bei Wikipedia:
    "In Deutschland ist der Achtstundentag seit 1918 gesetzlich vorgeschrieben. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs (1914–1918) und mit dem Beginn der Novemberrevolution hatten Friedrich Ebert, die Mehrheits-Sozialdemokraten, die Gewerkschaften und die Arbeitgebervertreter der bedeutendsten deutschen Wirtschaftszweige (vor allem der Rüstungsindustrie) die Bildung einer Räterepublik nach russischem Vorbild zu verhindern versucht, und waren im Stinnes-Legien-Abkommen am 15. November 1918 übereingekommen, u. a. den Achtstundentag in allen Unternehmen der Schwer- und Rüstungsindustrie einzuführen.[7]"
    was man bei Wikipedea nicht findet, dieser achtstundentag bestand in Russland zu dieser Zeit schon ein Jahr, und offenbar Stinnes und Consorten in nur einem Jahr mehr beeindruckt als die "gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" schon wenigstens 25 Jahre lang in Deutschland :
    "Zur lückenlosen, gesetzlichen Einführung des 8-Stunden-Tages bedurfte es erst der Umwälzungen des Roten Oktobers. Gerade einmal ein Monat nach der Oktoberrevolution führte die junge Sowjetmacht am 11. November als erstes Land den generellen 8-Stunden-Tag ein.Quelle https://www.unsere-zeitung.at/2017/11/07/100-jahre-oktoberrevolution-100-jahre-8-stunden-tag/"

    • Schön, dass sich Hermann Ploppa wenigstens um eine rudimentäre Lenin-Analyse bemüht. Man könnte auch sagen – Wikipedia lass grüßen! Die historischen Privatgeschichten und mythologischen Aufgüsse geraten aber auch bei unserem kryptischen Phylomarxisten zu sehr in den stereotypischen Soziologieunterricht ehemals westdeutscher Bücherstunden. Leider werden auch in dieser gerafften Marxismus-Leninismus-Stalinismus-Lektion wichtige Thesen nur oberflächlich behandelt. Lenins Bolschewismus-Revolution war nun mal das bahnbrechende Ereignis seit tausend Jahren schlecht hin. Lernen, lernen und nochmals lernen sagte schon dieser große Revolutionär und Visionär kommender Zeiten – weg vom Joch des verrotteten Kapitalismus als höchste Stufe des schmarotzenden Imperialismus. Daran hat sich auch nach hundert Jahren nichts geändert. Es ist sogar noch viel schlimmer geworden, wenn man den angelsächsischen Raubtierimperialismus und den neu erwachten rassistisch-chauvinistischen Faschismus der NATO-Bande mit ihren zionistischen Börsenakrobaten betrachtet. Hermann Ploppa hat auch auf diesem Video-Beitrag die Organisationsfrage – also notwendige Kaderpartei – nur in Ansäten begriffen. Nebensächliche Ausrutscher zum utopishen Anarchismus ohne straffe Ordung gegen das Imperialismus-Gezappel sind unwichtig. Bereits Stalin hat zur verquasten Anarchismus-Frage klar Stellung bezogen. Ein Anarchismus eben, der den eigentlichen Klassenfeind des Volkes nicht bekämpfen kann und sich dann doch nur auf die Persönlichkeits-Idealisierung zurückzieht. Bla, bla, bla – ändere Dich selbst erst und dann die Gesellschaft. Wie gesagt: Metaphysische Selbsterleuchtung wie schon bei Kant und weg vom dialektischen Gegensatz des eigentlichen Materialismus. Wenn sich eben die herrschende Klasse in ihren Ausbeuterambitionen zusammenschließt, dann müssen die ausgebeuteten Brüder und Schwestern sich auf der anderen Seite ebenfalls zusammenschließen. Das sagte schon Sergej Gennadijewitsch Netschajew – obwohl auch er im 19. Jahrhundert noch Anarchist! Jedenfalls hat Ploppa richtig erkannt, dass der Marxismus-Leninismus kein Dogma ist, sondern sich jeweils den historisch dialektischen Gegebenheiten anpassen muss. Stalin hat das weiter ausgeführt in seinen Schriften und zur klassenbewussten Aufklärung der breiten Massen beigetragen. Aus der Notwendigkeit heraus kann am Beginn einer epochalen Revolution leider nicht auf alte Strukturen verzichtet werden. Der Bauer ist nun mal konservativ und hängt dabei immer noch an egoistischen Erfahrungen. Auch braucht ein neuer Staat noch altbewährte Fachkräfte auf seinem beschwerlichen Weg zum Sozialismus. Lenin sprach auch hier von der aufgezwungenen NÖP – der neuen ökonomischen Produktionsweise oder auch Politik. Das ist keine Schwäche oder Rückschritt, wenn bedingt durch Krieg, Bürgerkrieg und die Intervention der 14 Entente-Halunken der Friedensschluss in Riga von 1921 unter Trotzki geschlossen werden musste. Manchmal geht es eben nur so: Ein Schritt vor und zwei zurück. Bis dann Stalin, der große Stratege im Krieg mit Nazideutschland verkündete: Ein Schritt vor – kein Schritt zurück (1942 vor Stalingrad). Im Übrigen tut sich auch unser Hermann Ploppa mit Stalin sehr schwer und reduziert dessen Werk nur auf die bekannten westlichen Plattitüden und bigotten Unterstellungen wie Terror oder Gulag von Magadan, Ostkap etc. Kann mir nicht vorstellen, dass sich Hermann einer geistigen Auseinandersetzung mit Stalins Werken unterzogen hat. So endet auch bei ihm eben alles nur beim gern geschätzten Gorbatschow und anderen Sonnenanbetern westlicher Demokratie-Phantastereien für die Mülltonne. Fazit: Hermann Ploppa hat sich jedenfalls die Zeit genommen – aber leider auch eine oberflächliche und unnütze Interpretation der Bolschewistischen Revolution unter Lenin, Stalin oder gar Trotzki wiedergekaut. LOL. Wobei dieser Trotzki auch heute noch gern als Feigenblatt für eine echt sozialistisch-korruptionslose Revolution verstanden wird. Gerade dieser Trotzki, der am Ende seines „bedauernswerten“ Lebens sogar der größte Bekämpfer der Russischen Revolution von 1917 war. Nach ihm kamen dann so andere verwirrte Akolythen wie George Orwell bis hin zu Dutschke oder der Frankfurter Schule. Quak, quak, quak. Gar nicht erst zu erwähnen der grüne Vasallen-Abschaum im heutigen Deutschen Bundestag mit ehemaligen Hypokriten des KBW oder der KPD/ML-Kleinbürger. Fakt! Trotzki – ein Mensch, der einfach zu schwankend und unberechenbar in seiner Weltanschauung war. Hin bis zur offenen Bekämpfung eben dieser notwendigen Revolution. Chruschtschow hat dann diesen Verrat noch genüsslich weiter zelebriert und mit dem herbeigeführten Tod von Stalin (auch hier war der britische Abschaum voll am Werk!) die trotzkistische Abkehr vom eigentlichen kommunistischen Weg vollzogen. Tatsache ist jedenfalls, dass Stalin noch als alter und echter Marxist am Ende diese trotzkistisch-faschistoide Unterwanderung nicht mehr aufhalten konnte. Friedhofsbestatter wurden dann Gorbatschow, Jelzin und die ganze neoliberale Mafiablase der 90er Jahre bis dann Putin kam und wenigstens die gewollte Ausplünderung Russlands durch den Unwertewesten stoppen konnte. Résumé: Auch heute noch ist Lenin aktueller denn je und gerade in den Ländern außerhalb der neofaschistischen EU und den Five Eyes-Staaten eine echte Alternative zum Neo-Kolonialismus und Imperialismus. Russland selbst ist heute ebenfalls kapitalistisch aufgebaut, hat aber mit Lenin immer noch ein historisches Vermächtnis in den Händen. Zum Besseren oder Schlechteren für kommende Generationen? Sic transit fascist-sionist gloria mundi – propediem. 2024 – Anno Domini invicti et non intelligitur. Amen!

  10. Lenin war, wie jeder zu jederzeit, ein Kind seiner Zeit und hat wie jeder zu jederzeit neben positiven Dingen und Ideen auch negative gemacht und gedacht. Ihn aus heutiger Sicht zu kritisieren ist erstens billig, zweitens unangemessen und drittens unsinnig, wenn man genau die Umstände seines Denkens und Handelns übersieht. Das wäre genauso, als wolle man von einem Römer der Antike verlangen, er solle gegen Sklaventum kämpfen, von Assyrern und Ägyptern verlangen, ihren blutrünstigen Göttern abzuschwören oder den Löwen verbieten, Antilopen zu fressen. Wobei letzteres noch unsinniger als die menschlichen Verhaltens- und Denkweise zu überwinden ist, weil es die Aufgabe der Löwen ist, das Gleichgewicht in der Natur zu wahren. Ohne Raubtiere würden Pflanzenfresser alles kahl fressen.
    Daher muss man sich mit Lenin kritisch auseinandersetzen, was im Übrigen Lenin selbst immer gefordert hatte. Aber Verurteilungen sind in meinen Augen unzulässig. Denn ich Frage mal die ganze Clique der Verurteiler: wisst Ihr 100%ig, dass Ihr in Eurer Denkweise Recht habt?
    Wie sagte jemand so richtig vor 2000 Jahren:
    "Wer unter Euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein."
    Wobei ich allerdings heute nicht sicher bin, im Gegensatz zu damals, dass die Angesprochenen so ehrlich sind und von ihrem Tun ablassen.

    • Schön, dass sich Hermann Ploppa wenigstens um eine rudimentäre Lenin-Analyse bemüht. Man könnte auch sagen – Wikipedia lass grüßen! Die historischen Privatgeschichten und mythologischen Aufgüsse geraten aber auch bei unserem kryptischen Phylomarxisten zu sehr in den stereotypischen Soziologieunterricht ehemals westdeutscher Bücherstunden. Leider werden auch in dieser gerafften Marxismus-Leninismus-Stalinismus-Lektion wichtige Thesen nur oberflächlich behandelt. Lenins Bolschewismus-Revolution war nun mal das bahnbrechende Ereignis seit tausend Jahren schlecht hin. Lernen, lernen und nochmals lernen sagte schon dieser große Revolutionär und Visionär kommender Zeiten – weg vom Joch des verrotteten Kapitalismus als höchste Stufe des schmarotzenden Imperialismus. Daran hat sich auch nach hundert Jahren nichts geändert. Es ist sogar noch viel schlimmer geworden, wenn man den angelsächsischen Raubtierimperialismus und den neu erwachten rassistisch-chauvinistischen Faschismus der NATO-Bande mit ihren zionistischen Börsenakrobaten betrachtet. Hermann Ploppa hat auch auf diesem Video-Beitrag die Organisationsfrage – also notwendige Kaderpartei – nur in Ansäten begriffen. Nebensächliche Ausrutscher zum utopishen Anarchismus ohne straffe Ordung gegen das Imperialismus-Gezappel sind unwichtig. Bereits Stalin hat zur verquasten Anarchismus-Frage klar Stellung bezogen. Ein Anarchismus eben, der den eigentlichen Klassenfeind des Volkes nicht bekämpfen kann und sich dann doch nur auf die Persönlichkeits-Idealisierung zurückzieht. Bla, bla, bla – ändere Dich selbst erst und dann die Gesellschaft. Wie gesagt: Metaphysische Selbsterleuchtung wie schon bei Kant und weg vom dialektischen Gegensatz des eigentlichen Materialismus. Wenn sich eben die herrschende Klasse in ihren Ausbeuterambitionen zusammenschließt, dann müssen die ausgebeuteten Brüder und Schwestern sich auf der anderen Seite ebenfalls zusammenschließen. Das sagte schon Sergej Gennadijewitsch Netschajew – obwohl auch er im 19. Jahrhundert noch Anarchist! Jedenfalls hat Ploppa richtig erkannt, dass der Marxismus-Leninismus kein Dogma ist, sondern sich jeweils den historisch dialektischen Gegebenheiten anpassen muss. Stalin hat das weiter ausgeführt in seinen Schriften und zur klassenbewussten Aufklärung der breiten Massen beigetragen. Aus der Notwendigkeit heraus kann am Beginn einer epochalen Revolution leider nicht auf alte Strukturen verzichtet werden. Der Bauer ist nun mal konservativ und hängt dabei immer noch an egoistischen Erfahrungen. Auch braucht ein neuer Staat noch altbewährte Fachkräfte auf seinem beschwerlichen Weg zum Sozialismus. Lenin sprach auch hier von der aufgezwungenen NÖP – der neuen ökonomischen Produktionsweise oder auch Politik. Das ist keine Schwäche oder Rückschritt, wenn bedingt durch Krieg, Bürgerkrieg und die Intervention der 14 Entente-Halunken der Friedensschluss in Riga von 1921 unter Trotzki geschlossen werden musste. Manchmal geht es eben nur so: Ein Schritt vor und zwei zurück. Bis dann Stalin, der große Stratege im Krieg mit Nazideutschland verkündete: Ein Schritt vor – kein Schritt zurück (1942 vor Stalingrad). Im Übrigen tut sich auch unser Hermann Ploppa mit Stalin sehr schwer und reduziert dessen Werk nur auf die bekannten westlichen Plattitüden und bigotten Unterstellungen wie Terror oder Gulag von Magadan, Ostkap etc. Kann mir nicht vorstellen, dass sich Hermann einer geistigen Auseinandersetzung mit Stalins Werken unterzogen hat. So endet auch bei ihm eben alles nur beim gern geschätzten Gorbatschow und anderen Sonnenanbetern westlicher Demokratie-Phantastereien für die Mülltonne. Fazit: Hermann Ploppa hat sich jedenfalls die Zeit genommen – aber leider auch eine oberflächliche und unnütze Interpretation der Bolschewistischen Revolution unter Lenin, Stalin oder gar Trotzki wiedergekaut. LOL. Wobei dieser Trotzki auch heute noch gern als Feigenblatt für eine echt sozialistisch-korruptionslose Revolution verstanden wird. Gerade dieser Trotzki, der am Ende seines „bedauernswerten“ Lebens sogar der größte Bekämpfer der Russischen Revolution von 1917 war. Nach ihm kamen dann so andere verwirrte Akolythen wie George Orwell bis hin zu Dutschke oder der Frankfurter Schule. Quak, quak, quak. Gar nicht erst zu erwähnen der grüne Vasallen-Abschaum im heutigen Deutschen Bundestag mit ehemaligen Hypokriten des KBW oder der KPD/ML-Kleinbürger. Fakt! Trotzki – ein Mensch, der einfach zu schwankend und unberechenbar in seiner Weltanschauung war. Hin bis zur offenen Bekämpfung eben dieser notwendigen Revolution. Chruschtschow hat dann diesen Verrat noch genüsslich weiter zelebriert und mit dem herbeigeführten Tod von Stalin (auch hier war der britische Abschaum voll am Werk!) die trotzkistische Abkehr vom eigentlichen kommunistischen Weg vollzogen. Tatsache ist jedenfalls, dass Stalin noch als alter und echter Marxist am Ende diese trotzkistisch-faschistoide Unterwanderung nicht mehr aufhalten konnte. Friedhofsbestatter wurden dann Gorbatschow, Jelzin und die ganze neoliberale Mafiablase der 90er Jahre bis dann Putin kam und wenigstens die gewollte Ausplünderung Russlands durch den Unwertewesten stoppen konnte. Résumé: Auch heute noch ist Lenin aktueller denn je und gerade in den Ländern außerhalb der neofaschistischen EU und den Five Eyes-Staaten eine echte Alternative zum Neo-Kolonialismus und Imperialismus. Russland selbst ist heute ebenfalls kapitalistisch aufgebaut, hat aber mit Lenin immer noch ein historisches Vermächtnis in den Händen. Zum Besseren oder Schlechteren für kommende Generationen? Sic transit fascist-sionist gloria mundi – propediem. 2024 – Anno Domini invicti et non intelligitur. Amen!

  11. muenic sagt:

    Zitat:
    "Bis heute ist nicht einwandfrei geklärt, woher die Bolschewisten plötzlich solche üppigen Geldmittel bekommen hatten. Aber alles spricht dafür, dass das Geld aus Deutschland gekommen ist. "

    Anthony C. Sutton hat dazu eine andere Theorie, Stichwort Wall Street via Trotzki:
    https://youtu.be/pd9B3cilgHY?feature=shared&t=27

    • Hier wird die finanzielle Unterstützung Lenins durch die deutsche Regierung (angeblich 50-80.000 Reichsmark) auch angesprochen:
      Eduard Bernstein (s.u.), führender Sozialdemokrat und Revisionist, soll dafür Belege (Bankauszüge ?) vorgelegt haben.

      Wie rot war die Russische Revolution? (2009) (aus anarchistischer Sicht)
      https://www.youtube.com/watch?v=AQdhGe7IhPg&list=PLefYHty6SMyNQ7j6766lSjHOqwZbbAc8Y&index=5&t=5805s

      Original:
      Libertäre Reihe
      https://archive.org/details/libreihe/09-rus_revolution.mp3

      "Eduard Bernstein (* 6. Januar 1850 in Berlin; † 18. Dezember 1932 ebenda) war ein deutscher sozialdemokratischer Theoretiker und Politiker in der SPD und zeitweilig der USPD. Er gilt als Begründer des theoretischen Revisionismus innerhalb der SPD. Während der Zeit des repressiven Sozialistengesetzes zwischen 1878 und 1890 schrieb er in der Zeitung Der Sozialdemokrat unter dem Pseudonym Leo."

    • Mike Ahrend sagt:

      Ich danke Herrn Ploppa für diesen wundervollen Beitrag, bin da aber auch eher bei Sutton. In Deutschland war Krieg und Armut, so viel Geld in einen Umsturz in Russland, der ja auch schief gehen konnte, zu investieren…ich weiß nicht. Das anglo-amerikanische Imperium mit der City of London oder dem Ableger Wall Street hatte mehrfach den Appetit auf russisches Land, Rohstoffe und Arbeitskräfte bekundet. Halford Mackinders Herzland Theorie, Chatham House, Round Table, Milners Kindergarten…alle wollten immer einen Keil zwischen Deutschland und Russland treiben und Russland am besten gleich erobern. In diesem Sinne kann man es auch bei Reinhard Leube und Nikolai Starikov nachlesen. Für mich klingt das absolut logisch und schlüssig.
      Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Initiatoren sich vielleicht dachten, dass die "dummen Bolschewiki" die Regierung stürzen, sich heillos zerstreiten und Russland in völliger Anarchie und Chaos zurückbleibt. Dann wäre die ordnende Hand aus dem Ausland vielleicht sogar willkommen gewesen. Ist aber Spekulation :-)
      Ganz allgemein halte ich jeglichen -ismus in Zusammenhang mit einer Person für nicht zielführend. Egal ob Marx, Lenin, Bismarck, Steiner, Diesel, Mutter Theresa oder Daniele Ganser: Niemand hat nur gute Ideen. Einzelne Ideen sollten wir aufgreifen und weiter entwickeln. Und nicht versuchen, aus Unsinn, nur weil er von xy aufgeschrieben wurde, einen tieferen Sinn zu erkennen. Es bleibt meist Unsinn.

  12. vizero 13 sagt:

    Sehr gut, dass Lenins Verdienste mal aufgezeigt werden, und nicht immer nur auf seine Fehlern gezeigt wird.

    • Ja, das finde ich auch.

    • Schön, dass sich Hermann Ploppa wenigstens um eine rudimentäre Lenin-Analyse bemüht. Man könnte auch sagen – Wikipedia lass grüßen! Die historischen Privatgeschichten und mythologischen Aufgüsse geraten aber auch bei unserem kryptischen Phylomarxisten zu sehr in den stereotypischen Soziologieunterricht ehemals westdeutscher Bücherstunden. Leider werden auch in dieser gerafften Marxismus-Leninismus-Stalinismus-Lektion wichtige Thesen nur oberflächlich behandelt. Lenins Bolschewismus-Revolution war nun mal das bahnbrechende Ereignis seit tausend Jahren schlecht hin. Lernen, lernen und nochmals lernen sagte schon dieser große Revolutionär und Visionär kommender Zeiten – weg vom Joch des verrotteten Kapitalismus als höchste Stufe des schmarotzenden Imperialismus. Daran hat sich auch nach hundert Jahren nichts geändert. Es ist sogar noch viel schlimmer geworden, wenn man den angelsächsischen Raubtierimperialismus und den neu erwachten rassistisch-chauvinistischen Faschismus der NATO-Bande mit ihren zionistischen Börsenakrobaten betrachtet. Hermann Ploppa hat auch auf diesem Video-Beitrag die Organisationsfrage – also notwendige Kaderpartei – nur in Ansäten begriffen. Nebensächliche Ausrutscher zum utopishen Anarchismus ohne straffe Ordung gegen das Imperialismus-Gezappel sind unwichtig. Bereits Stalin hat zur verquasten Anarchismus-Frage klar Stellung bezogen. Ein Anarchismus eben, der den eigentlichen Klassenfeind des Volkes nicht bekämpfen kann und sich dann doch nur auf die Persönlichkeits-Idealisierung zurückzieht. Bla, bla, bla – ändere Dich selbst erst und dann die Gesellschaft. Wie gesagt: Metaphysische Selbsterleuchtung wie schon bei Kant und weg vom dialektischen Gegensatz des eigentlichen Materialismus. Wenn sich eben die herrschende Klasse in ihren Ausbeuterambitionen zusammenschließt, dann müssen die ausgebeuteten Brüder und Schwestern sich auf der anderen Seite ebenfalls zusammenschließen. Das sagte schon Sergej Gennadijewitsch Netschajew – obwohl auch er im 19. Jahrhundert noch Anarchist! Jedenfalls hat Ploppa richtig erkannt, dass der Marxismus-Leninismus kein Dogma ist, sondern sich jeweils den historisch dialektischen Gegebenheiten anpassen muss. Stalin hat das weiter ausgeführt in seinen Schriften und zur klassenbewussten Aufklärung der breiten Massen beigetragen. Aus der Notwendigkeit heraus kann am Beginn einer epochalen Revolution leider nicht auf alte Strukturen verzichtet werden. Der Bauer ist nun mal konservativ und hängt dabei immer noch an egoistischen Erfahrungen. Auch braucht ein neuer Staat noch altbewährte Fachkräfte auf seinem beschwerlichen Weg zum Sozialismus. Lenin sprach auch hier von der aufgezwungenen NÖP – der neuen ökonomischen Produktionsweise oder auch Politik. Das ist keine Schwäche oder Rückschritt, wenn bedingt durch Krieg, Bürgerkrieg und die Intervention der 14 Entente-Halunken der Friedensschluss in Riga von 1921 unter Trotzki geschlossen werden musste. Manchmal geht es eben nur so: Ein Schritt vor und zwei zurück. Bis dann Stalin, der große Stratege im Krieg mit Nazideutschland verkündete: Ein Schritt vor – kein Schritt zurück (1942 vor Stalingrad). Im Übrigen tut sich auch unser Hermann Ploppa mit Stalin sehr schwer und reduziert dessen Werk nur auf die bekannten westlichen Plattitüden und bigotten Unterstellungen wie Terror oder Gulag von Magadan, Ostkap etc. Kann mir nicht vorstellen, dass sich Hermann einer geistigen Auseinandersetzung mit Stalins Werken unterzogen hat. So endet auch bei ihm eben alles nur beim gern geschätzten Gorbatschow und anderen Sonnenanbetern westlicher Demokratie-Phantastereien für die Mülltonne. Fazit: Hermann Ploppa hat sich jedenfalls die Zeit genommen – aber leider auch eine oberflächliche und unnütze Interpretation der Bolschewistischen Revolution unter Lenin, Stalin oder gar Trotzki wiedergekaut. LOL. Wobei dieser Trotzki auch heute noch gern als Feigenblatt für eine echt sozialistisch-korruptionslose Revolution verstanden wird. Gerade dieser Trotzki, der am Ende seines „bedauernswerten“ Lebens sogar der größte Bekämpfer der Russischen Revolution von 1917 war. Nach ihm kamen dann so andere verwirrte Akolythen wie George Orwell bis hin zu Dutschke oder der Frankfurter Schule. Quak, quak, quak. Gar nicht erst zu erwähnen der grüne Vasallen-Abschaum im heutigen Deutschen Bundestag mit ehemaligen Hypokriten des KBW oder der KPD/ML-Kleinbürger. Fakt! Trotzki – ein Mensch, der einfach zu schwankend und unberechenbar in seiner Weltanschauung war. Hin bis zur offenen Bekämpfung eben dieser notwendigen Revolution. Chruschtschow hat dann diesen Verrat noch genüsslich weiter zelebriert und mit dem herbeigeführten Tod von Stalin (auch hier war der britische Abschaum voll am Werk!) die trotzkistische Abkehr vom eigentlichen kommunistischen Weg vollzogen. Tatsache ist jedenfalls, dass Stalin noch als alter und echter Marxist am Ende diese trotzkistisch-faschistoide Unterwanderung nicht mehr aufhalten konnte. Friedhofsbestatter wurden dann Gorbatschow, Jelzin und die ganze neoliberale Mafiablase der 90er Jahre bis dann Putin kam und wenigstens die gewollte Ausplünderung Russlands durch den Unwertewesten stoppen konnte. Résumé: Auch heute noch ist Lenin aktueller denn je und gerade in den Ländern außerhalb der neofaschistischen EU und den Five Eyes-Staaten eine echte Alternative zum Neo-Kolonialismus und Imperialismus. Russland selbst ist heute ebenfalls kapitalistisch aufgebaut, hat aber mit Lenin immer noch ein historisches Vermächtnis in den Händen. Zum Besseren oder Schlechteren für kommende Generationen? Sic transit fascist-sionist gloria mundi – propediem. 2024 – Anno Domini invicti et non intelligitur. Amen!

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