Geldtransporter von Olaf Scholz ohne Bremse und Rückwärtsgang | Von Rob Kenius

Ein Standpunkt von Rob Kenius.

Dass Geld permanent von unten nach oben verteilt wird, ist längst bekannt. Es ist ein globales Phänomen, aber kein Naturereignis, sondern es beruht auf Fehlern im System. Selbst manche Großgeldbesitzer, die 100 Millionen US-Dollars oder Euros zur Verfügung haben, beklagen den Zustand und fordern ihre Staaten auf, für finanzielle Gerechtigkeit zu sorgen.

Die Bewegung tax the rich und die österreichische Millionenerbin Marlene Engelhorn, die 25 Millionen verschenken will, sehen die Fehler der falschen Finanzpolitik. Hohe Steuern für Reiche und Superreiche wären die richtige Lösung. Olaf Scholz dagegen treibt die Schuldenaufnahme auf gigantische Höhen und dann auch noch für die denkbar schlechtesten Investitionen: Verlängerung des Stellungskrieges und Hochrüstung der deutschen Nato-Truppe.

SPD und Linke hatten schon immer die Illusion, dass man mit Staatsschulden soziale Politik betreiben kann. Das ist ein Irrtum, der auf Mangel an Verständnis für die Mechanismen der Finanzwirtschaft basiert. Das Wort soziale Gerechtigkeit verhängt den Blick. Es kommt auf finanzielle Gerechtigkeit an. Staatsschulden sind immer zu Gunsten der Geldgeber, also der Reichen. Sie bewirken Zinszahlungen und die Erhöhung der Geldmenge.

Das feudale Finanzsystem, ist etwa 500 Jahre alt. Die Lage hat sich in den letzten 50 Jahren zugespitzt, so dass ein paar Milliardärinnen und Milliardäre über so viel Geld verfügen wie die Hälfte der Menschheit. Das Geld fließt automatisch auf ihre Konten, ohne dass die Inhaber auch nur aus dem Bett aufstehen. Das hört sich an wie ein Märchen, ist aber Realität. Und global wächst die Armut, genau so wie der Reichtum.

Das Umverteilen von unten nach oben hat zwei Ursachen

Der erste Grund für die Umverteilung nach oben ist einfach: Die viel zu große Geldmenge, die noch ständig wächst und zur Zeit meines letzten Fakten-Checks, etwa das Vierfache von dem betrug, was alle kaufbaren, realen Güter ausmachen (ohne Finanzpapiere). Die übergroße Geldmenge begünstigt an erster Stelle die Finanzwelt; denn Geld ist ihr Betriebsstoff. Dort wird Geld mit Geld verdient und je mehr es ist, desto leichter und erfolgreicher sind Finanzgeschäfte.

Geld ist beweglicher und schneller als alle materiellen Güter, es kann, wie Computerdaten, mit Lichtgeschwindigkeit um den Globus schwirren, bei Tag und Nacht. Geld ist einfach zu handeln, weil der Transport nur aus dem Transfer von Zahlen besteht. Voraussetzung für die Teilnahme am Finanzgeschäft ist allerdings ein Budget von etwa 100 Millionen, ob Dollar oder Euro, spielt keine Rolle. Dann lässt sich das Risiko ausgleichen und der Wert des Portofolios steigt mit der globalen Geldmenge, weil die Kurse im Durchschnitt mit den eingesetzten Geldbeträgen ansteigen. Für die Disposition von 100 Millionen ist weder Spekulationsglück noch Geschick erforderlich.

Der zweite Grund für die Umverteilung erklärt gleichzeitig, warum die Geldmenge ständig wächst.

Es handelt sich um das traditionelle Bankgeschäft mit Schulden und Zinsen, so wie es seit mehr als 500 Jahren praktiziert wird. Daraus ist ein System von Bankschulden und Investitionen entstanden, das die industrielle Entwicklung beschleunigt hat, aber auch mehrmals schon zusammengebrochen ist. In den letzten Dekaden ist die Geldmenge aber nahezu explodiert und das Finanzsystem ist übermächtig geworden, es herrscht über Wirtschaft und Politik.

Das gilt an erster Stelle für die USA. Dort bestimmt die Finanzmacht mit der privaten Notenbank FED, über die Wirtschaft, über die Regierung, über Wohlstand, Gesundheit, Rüstung, Krieg und Frieden. Das Falscheste, was man hier machen kann, ist, sich diesem US-System der übermächtigen Finanzherrschaft in Gedanken und in der Praxis anzupassen. Die Macht der Wallstreet endet eigentlich in Frankfurt am Main. Die EZB kann eine andere Finanzpolitik betreiben. Wenn sie es nicht tut, ist das ein dummer Fehler.

Ein göttlicher Akt der Bankenmacht

Die Ursache der Geld-Explosion ist ein fragwürdiges Sonderrecht, das zunächst private, später auch staatliche Banken ausüben. Es ist die Vergabe von Krediten über Geld, das sie gar nicht besitzen.

Jemand geht zur Bank und nimmt einen Kredit auf. Die Bank macht eine Gutschrift auf ein Konto, bei dieser Bank. Diese Gutschrift ist aber gar nicht oder nur zu einem geringen Teil, durch Rücklagen von 0% bis höchstens 10%, gedeckt. Doch das auf dem Konto gut geschriebene Geld ist echtes Geld. Egal, wie es zustande gekommen ist und egal, wie man argumentiert, dieses Geld ist von anderem Geld nicht zu unterscheiden, die Bank hat damit Geld aus dem Nichts erschaffen.

Den Wert des neu erschaffenen Geldes garantiert nicht die Bank, sondern die Schuldnerinnen und Schuldner mit ihrem gesamten Vermögen. So steht es im Kreditvertrag. Würden alle, die so ein Konto bei einer Bank haben, die Auszahlung von Bargeld verlangen, wäre fast jede große Bank der Welt pleite.

Das Verrückte ist nicht nur, dass die Bank auf diese Weise Geld generiert, sondern dass sie dafür auch noch Zinsen einfordert, für Geld, das sie nie besessen hat.

Mit den Zinszahlungen aber wird Geld direkt von Arm (Kreditnehmer) zu Reich (Bankinhaber) umverteilt.

Wie ist das legitimiert?

Es ist ein feudales Recht, dass sich private Banken über Jahrhunderte einfach genommen haben. Staatliche Banken haben es nachgemacht, zuerst die Bank von England.

Die Geldmenge wächst durch Kredite.

Es gibt komplizierte Vorschriften und Buchungen, die das Verfahren der giralen Geldschöpfung verschleiern, aber die Grundtatsache, dass Banken Geld generieren, ist schon allein daran zu erkennen, dass die global vorhandene Geldmenge, besonders durch riesige Staatsschulden, so weit angestiegen ist.

Ein erster Effekt ist der, dass wir uns die Zahlen, die das große Geld und die Staatsschulden beziffern, nicht mehr vorstellen können.

Der Mensch kann die Zahl Milliarde zwar sagen und verrechnen, aber niemand kann sich eine Milliarde im Kopf vorstellen. Das verleitet dazu, sehr leichtfertig mit Milliarden umzugehen, ganz besonders in der Politik, wo Menschen entscheiden, die vorher, nie im Leben, eine Verantwortung für so große Mengen an real vorhandenem Geld hatten.

Generierung von Geld durch private Banken ist ein feudales Recht aus vordemokratischer Zeit, das Erheben von Zinsen macht daraus eine Falle, aus der kaum zu entkommen ist. Einzelne Kreditnehmer, etwa die Häuslebauer, können ihre Schulden tilgen, aber nicht alle können das.

Weil Geld und Schulden in gleicher Höhe erzeugt werden und auf der Seite der Schulden die Zinsen noch hinzu kommen, und weil das über Jahrhunderte so praktiziert wurde, übersteigt die Summe aller Schulden schon längst die vorhandene Geldmenge.

Alle Schulden können nie zurückgezahlt werden.

Das trifft Staaten in Afrika und andere arme Länder besonders hart, sie sitzen in der Schuldenfalle und können mit ihrer eigenen Volkswirtschaft nie so viel Geld in die Hand bekommen, um die Staatskredite zu tilgen. Weil in diesen Ländern einfach nicht genug Geld zur Verfügung steht, kann der Staat es nicht aufbringen.

Dann kommen Finanzexperten und sagen, sie müssten nur die Staatsausgaben kürzen, um die Schulden los zu werden.

Es ist eine Falle, solchen Ländern Kredite zu geben und Zinsen zu verlangen, während man selbst Geld generieren kann. Das geschieht, weil die dort Regierenden das System der Gelderzeugung durch Schulden nicht kennen und in Bezug auf die Tilgung, kurzsichtig handeln, wie unsere jetzige Regierung auch.

Totale Freiheit für ganz wenige

Das expansive Finanzsystem ist 1971 völlig entfesselt worden durch die Loslösung des Dollars von jeder materiellen Bindung und als nächster Schritt kam die Befreiung der Banken von Reglementierungen. Das ist der Kern des Neoliberalismus. Es wird darauf verzichtet, bei Kreditvergabe Mindestreserven zu verlangen. Auch die gute Idee in der Schweiz, dass nur die Zentralbank Franken erzeugen darf, ist verworfen worden.

Nach 1971 ist nicht nur die Geld- und Schuldenmenge ungebremst angestiegen. Dazu gehört auch eine Ideologie, die das befürwortet und durchsetzt, sowohl politisch als auch in der freien Wirtschaft. Man hat die Managergehälter vervielfacht und mit Bonuszahlungen an den Aktienkurs gekoppelt. Dadurch gibt es Entscheidungen der Manager zugunsten der Finanzwelt und nicht zu Gunsten der Firma, der Belegschaft oder für die Qualität von Produkten. Was dabei heraus kommt, lässt sich aktuell an der Deutschen Bahn beobachten.

Überall gilt als oberste Devise, so viel Geld wie möglich in Bewegung zu bringen und einen möglichst hohen Anteil in die eigene Tasche zu wirtschaften. Manager, die hundert mal so viel verdienen wie normale Angestellte, agieren auf Seite der Finanzbesitzer.

Geld ist schon längst eine völlig abstrakte Größe geworden. Die Zahlen steigen immer schneller: Millionen, Milliarden, jetzt schon Billionen in den Bilanzen der größten Firmen und im Staatshaushalt, nicht nur in den USA. Auch Deutschland, unter Olaf Scholz und die EU, mit Uschi von der Leyen, halten mit im Wettlauf um Milliarden bis hin zur ersten und zur zweiten Billion.

Auch im politischen Bereich lösen sich die Entscheidungsträger von den Menschen mit Normaleinkommen, also vom Mittelstand. Das wird begünstigt durch die Praxis in Deutschland, dass Abgeordnete des Bundes und der Länder ihre eigenen Bezüge beschließen und ständig erhöhen, plus steuerfreie Pauschalen und hohe Beträge für Büroführung. Die Parteien haben zahlreiche Mechanismen entwickelt, Geld in die eigenen Taschen zu wirtschaften.

Gleichzeitig wurde ein Niedriglohnsektor geschaffen und immer weiter ausgedehnt, so dass der Abstand zwischen politisch Privilegierten und den Millionen in der Unterschicht sich enorm vergrößert hat. Es ist fast wie in der Wirtschaft, zwischen oben und unten ein Missverhältnis von 1:10 bis 1:20 (1:100 in den Konzernen) und speziell in Deutschland gilt so ein krasses Verhältnis auch für die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten, also die staatlichen Medien: Eine Intendantin verdient zwanzig mal so viel wie ein Paketbote oder eine Altenpflegerin.

Die Parteien haben Wählerinnen und Wähler verraten

Die SPD hat die Arbeiterschaft und die Angestellten, CDU und FDP haben den Mittelstand verraten. Die Grünen, auf dem Weg zur Volkspartei, verraten die Umwelt- und Friedensbewegung. Und die Ampel in Berlin verhält sich so, als wäre sie nicht vom deutschen Volk gewählt, sondern von der Finanz- und Militärmacht eingesetzt.

Die regierenden Parteien sind korrumpiert durch die Macht an sich. Sie berauschen sich an der Verfügung über Geld, Waffen und als höchste Stufe, an der Macht über Leben und Tod anderer, im Krieg der Ukraine. Das ist grausam, aber alltägliche Politik in Berlin. Dass sie ihr Mandat von Wählerinnen und Wählern haben, ist vergessen.

Doch es heißt im deutschen Grundgesetz:

Alle Macht geht vom Volk aus

Die sogenannten Volksparteien arbeiten, oft gemeinsam, für Finanzmacht und Neoliberalismus. Dabei wäre es ihre Aufgabe, das Finanzsystem in die Schranken zu weisen, weil dieses System keinen Rückwärtsgang hat, weil es selbst nicht umkehren kann und immer schneller auf Katastrophen zusteuert.

Staaten, Regierungen und Politik könnten eingreifen, in Deutschland und in Europa, viel besser als in den USA. Was unser Bankenfreund und Geldtransporteur Olaf Scholz, erst als Finanzminister, dann als Bundeskanzler betreibt, ist genau das Gegenteil von Finanzpolitik, im Interesse der Allgemeinheit:

Staatsschulden, welche die Geldmenge erhöhen, dem Volk Zinsen auferlegen, Milliarden nach oben spülen und zukünftige Generationen zu Untertanen der Finanzmacht degradieren, ähnlich wie in den Entwicklungsländern. Dabei ist nicht zu vermuten, dass Herr Scholz das System nicht durchschaut, er weiß doch, wie leicht es ist, an Kredite zu kommen, also weiß er auch, wie und wo das Geld entsteht und wer dabei gewinnt.

Das Finanzsystem umkrempeln kann eine deutsche Regierung nicht, aber sie kann eine Politik für die große Mehrheit der Wählerinnen und Wähler (aller Pareteien) und für finanzielle Gerechtigkeit machen, und zwar durch progressive Steuern auf Finanzgewinne und eine Vermögensabgabe nach dem Motto:

Der Staat erbt mit!

Kein großes Vermögen ist ohne Beteiligung der Allgemeinheit entstanden, es ist unsinnig, dass es wie Möbel und Geschirr nur an nahe Verwandte weitergegeben wird. Wenn ein großes Vermögen durch den bedauerlichen Tod, seine Besitzerin oder seinen Besitzer verliert, kann ein mutiger Staat mit vollem Recht die Hälfte für sich beanspruchen. Niemand hat so ein Vermögen ohne wesentlichen Beitrag der Allgemeinheit aufgebaut, es sei denn, man hat es bereits geerbt. Kein Autokonzern ohne Straßenbau, kein florierender Billigladen ohne soziale Unterstützung der Schwachen durch den Staat.

Wenn der Staat Miterbe ist, dann wird niemandem etwas weggenommen, was er ein Leben lang erarbeitet hat. Das Argument, dass dadurch Firmen zerstört würden, lässt sich leicht entkräften, indem man die Erbschaft des Staates auf zwanzig Jahre streckt. Eine Firma, die nicht 2,5% Miterbschaft des Staates, pro Jahr, abführen kann, sollte verkauft werden.

Die dritte Maßnahme gegen ausufernde Finanzmacht ist eine sofortige Transaktionssteuer auf alle Finanzgeschäfte. Mit steuerlichen Maßnahmen lässt sich die Umverteilung stoppen. Der Staat macht keine Schulden mehr, sondern er zahlt die Schulden zurück. Dann verschwindet das durch Schulden generierte Geld wieder aus dem System. Die Geldmenge wird verringert und es kann finanzielle Gerechtigkeit geschaffen werden.

Das Kredit- und Schuldensystem hat durch Geldvermehrung zweihundert Jahre lang einen wirtschaftlichen Aufschwung ermöglicht. Damals war das Geld knapp. Jetzt ist Geld in großem Überfluss vorhanden und es ist falsch, dass es sich immer mehr in den Händen einer kleinen Schicht oder winzigen Gruppe sammelt. Es gibt keinen vertretbaren Weg und keinen Transporter, der es zurück holen kann, außer Steuern und Vermögensabgaben.

Niemand ist glücklich mit dem Status Quo, auch viele Großgeldbesitzer nicht, erst recht nicht die verarmenden Massen. Das System war immer schon fragwürdig, jetzt muss es gebremst und umgedreht werden.

Geld ist nicht mehr der absolute Bringer, einfach, weil es in Überfluss vorhanden ist und für manche viel zu leicht zu bekommen. Geld polarisiert, es spaltet, es verhindert Demokratie, es führt, wegen der Zinsen, die auch in allen Firmengewinnen, Gebühren und Steuern enthalten sind, zu Ausbeutung von Umwelt und Ressourcen und von arbeitenden Menschen.

Wir alle können erst im Kopf und dann in der Realität gegensteuern, bremsen, wir diskutieren, streiken, demonstrieren, bis auch die gewählten Parteien, die offiziellen Medien und die Regierenden es einsehen.

+++

Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Rob Kenius betreibt die systemkritische Webseite https://kritlit.de

Sein Buch Teufel, Krieg und Frieden erschien im November 2013 und behandelt u.a. die Vormachtstellung der USA und deren Finanzmacht.

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Bildquelle: Tijana Moraca / shutterstock

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Kommentare (23)

23 Kommentare zu: “Geldtransporter von Olaf Scholz ohne Bremse und Rückwärtsgang | Von Rob Kenius

  1. rhabarbeer sagt:

    Hallo in die Runde
    und mein Dank an den Autor und die Kommentatoren!

    Möchte gerne Folgendes ergänzen:
    Im Kern geht es um die Art&Weise, wie in `unserem` in `Recht&Ordnung` gebetteten `UMVERTEILUNGsspiel` das `Mittel zum Zweck` … das `Geld`(vor allem aktuell Buchgeld) … eigentlich `in die Welt` kommt.
    Und die oft gehörte Aussage `Aus dem Nichts` kommt dem dabei zur Wirkung kommenden `BilanzierungsPRIVILEG` leider! NICHT wirklich nahe…

    Brainstorming-Thesen:
    1 _ Die `kommende katastrophale Krise` ist das Ergebnis `unseres` wirtschaften/bilanzieren/legitimieren und basiert (nicht nur) im `Kapital_ist_muss` im Kern auf VORfinanzierung in/bei `unserem` UMVERTEILUNGsspiel.
    2 _ Unser` Umverteilungsspiel ist gekleidet in `Recht und Ordnung` (Gesetze und Normativ Faktisches).
    3 _ Der Kern der Vorfinanzierung bei 1 (die Buch-Geldschoepfung) unterliegt KEINER rechtlichen Regelung wie 2.
    …siehe Screenshot …Link…
    https://pbs.twimg.com/media/EhYPhLlX0AEIOxl?format=jpg&name=medium

    Kreditvergabe bedeutet `bilanziell`:
    – NACH der Unterzeichnung eines Kreditvertrag wird Buchgeld erzeugt
    – diese Buchgeld war vorher dem `Geber` nichteigen, es wird jedoch nicht! aus dem `Nichts` geschöpft
    – das Finanzinstitut nutzt, da im Kern rechtllich UNgeregelt, ein ! Bilanzierungs-PRIVILEG !, bzw benutzt die vom Recht vorausgesetzte `Fähigkeit`, die im Kreditvertag durch den `Kreditnehmer` (mit dinglicher Sicherheitsgarantie) zugesicherten Zahlungen in Höhe von … über eine Zeit von … als (Buch-)Wert (für sich!) zu bilanzieren und schreibt daraus einen Anteil dem `Nehmer` 🙂 auf einem Konto o.ä. gut
    – Grundlage für diesen Buch-Geldschöpfungsprozess ist nur der Vertragsabschluss zwischen 2 `Parteien`
    – (auch) in einem (Kredit-)Vertrag einigen sich die Vertragspartner auf eine Leistung und die entsprechende Gegenleistung

    1) Leistung des `Kreditgebers`:
    – das Erzeugen bzw. zur Verfügung stellen des (Buch-)Geldbetrages auf dem Konto des Kreditnehmers, (dies kann im wesentlichen keine `Leistung` darstellen, denn diese (Buch-)Geldmenge hat es vorher nicht gegeben)
    – die Nutzung eines `normativ faktischen`, jedoch nicht auf einer rechtlichen Grundlage stehenden, `Privilegs`, die Rückzahlungsverpflichtung des Kreditnehmers in ein Wertpapier umwandeln zu können

    2) Gegenleistung des `Kreditnehmers`:
    – Verpflichtung zu (Rück-)Zahlungsraten mit Zugriffsrecht auf dingliche Sicherheiten im Nicht(-rück-)zahlungsfalle

    Sind diese `Leistungsseiten` eigentlich ausgeglichen/in Waage? ;)

    Ich greife mal etwas vor, was aus meiner Sicht im Kern weiter `vernebelt werden/bleiben soll`
    …Link…
    Interview mit Prof. Hörmann
    https://www.youtube.com/watch?v=HKVWS_itj84&t=21m03s

    `Kredit` ~ `Schuldscheintausch` bei 24:55
    `Wer ist hinterher* wem noch etwas SCHULDIG?
    NIEMAND! dem anderen!`
    (* nach der eigenen Bewusstwerdung ? 😉 )

    …und viele Grüße in die Runde

  2. Rob Kenius sagt:

    Hallo Matthias R.
    Danke für Ihren konstruktiven Kommentar
    vom 30.01. 7h16

    1.
    Zunächst muss ich den Vorwurf des Widerspruchs ausräumen. Die Geld- und Schuldenmenge ist durch Kredite entstanden. Wenn Kredite getilgt werden, zahlen Kreditnehmer aus der vorhandenen Geldmenge an die Banken. Das Geld wird in den Banken aber nicht akkumuliert, sondern es verschwindet nur die Schuld aus den Büchern. Nachher ist also weniger Geld vorhanden als vorher, die Generierung von Buchgeld ist rückgängig gemacht. Die riesige Geldmenge entspricht einem Berg von ausstehenden Schulden, von denen sehr viele nicht zurückgezahlt werden können.

    2.
    Sie haben recht, es ist besser, wenn nur die Staatsbank Geld generieren kann, das wollte man in der Schweiz ja per Entscheid erreichen, wie ich erwähnt habe. Das Problem dabei ist, dass regierende Politikerinnen und Politiker statt Schulden zu machen, die Geldmenge erhöhen, also Inflation bewirken, wie es in Italien und Frankreich vor dem Euro immer der Fall war. Das deutsche System, dass die Zentralbank gegenüber der Regierung nicht weisungsgebunden ist, war besser und wurde von der EZB übernommen, aber man hat die girale Geldschöpfung von Privatbanken nicht abgeschafft.

    3.
    Schuldenerlass ist nicht nur gut, sondern unerlässlich, besonders bei Staaten, die in der Schuldenfalle stecken. Das hatte ich nicht erwähnt, weil so ein Artikel irgendwie begrenzt ist. Auf meiner Webseite erfahren Sie mehr, z. B. über ein alternatives Finanzsystem, das ich degressives Geld nenne. Bei der folgenden Buchvorstellung gibt es kostenlos ausführliche Leseproben:
    https://kritlit.de/kob/htmzv.htm

  3. Dhyano sagt:

    Gasdrama kurz vor Vollendung.
    (Hat ja auch nicht wenig mit Geld zu tun.)

    Forwarded von "TheRealTom":

    "
    Es ist ein brillant inszenierter Plan.

    Schritt 1: Die USA verbieten Europa den Kauf von Gas aus Russland und ersetzen es durch teures amerikanisches LNG. Zufällig explodiert Nordstream.

    Schritt 2: Die USA verdreifachen die Exporte nach Europa zu exorbitanten Preisen.

    Schritt 3: Ohne Zugang zu billigen Rohstoffen fliehen Industrien aus der EU in die USA, darunter große Namen wie Mercedes und VW.

    Schritt 4: Europa will die Importe erhöhen, mehr Terminals bauen, um die Gaspreise zu senken und die Industrie zurückzuholen.

    Schritt 5: Die USA verbieten unter dem Deckmantel der "Klimarettung" neue LNG-Projekte, wodurch die Preise hoch und die Lieferungen begrenzt bleiben.

    Europa ist jetzt unwiderruflich von amerikanischem Gas abhängig. Es ist teuer und reicht nur noch für den Grundbedarf. Die Industrie flieht, und es gibt kein Licht am Ende des Tunnels, da neue Projekte zur Senkung der Gaspreise von den USA selbst verboten werden.

    P.S.: Mein Fernseh hat gesagt, Biden ist gut, Putin ist böse, und Trump auch.
    "

  4. Ralle002 sagt:

    Eine Studie von Prof. Richard Werner hatte den ersten empirischen Beweis in der Geschichte dafür geliefert, dass Banken Geld aus dem Nichts schaffen.

    30. Juli 2015
    GELDSCHÖPFUNG: PROF. RICHARD WERNER WIDERLEGT MAINSTREAM-THEORIEN
    http://inflationsschutzbrief.de/geldschoepfung-prof-richard-werner-widerlegt-mainstream-theorien/

    u.a. steht dort:
    Die Fachliteratur kannte bisher drei Hypothesen. Nach der Finanzintermediär-Theorie sind Banken lediglich Vermittler wie andere Finanzinstitutionen, die keine Banken sind; demnach sammeln sie Einlagen, welche sie dann als Kredite weiter verleihen würden.

    Zitat aus dem obigen Beitrag von Robert Kenius:
    Das Umverteilen von unten nach oben hat zwei Ursachen

    Hierzu:
    Die Umverteilung von unten nach oben ist nur deshalb möglich, weil es den wenigsten Leuten bekannt ist, was Geld als solches überhaupt ist und wie es funktioniert.

    Etwa Ulrike Herrmann bemängelt es in folgendem Video ab ca. 7:20 Minuten, dass weltweit Millionen von Studenten an Hochschulen völlig falsche Inhalte oft auch auswendig lernen müssen.

    Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung – Ulrike Herrmann, 05.03.18
    https://www.youtube.com/watch?v=5VznVxkeepk

    Die Themenarbeit von Ulrike Herrmann wird gelegentlich kritisiert:

    Beispiele:

    05.01.2022
    "Geld entsteht immer aus dem Nichts" (Reaction BR Rundfunk)
    …..Reaction-Video zum Bayerischen Rundfunk mit dem Thema "keine Angst vor Schulden". Ulrike Herrmann (Wirtschaftsjournalistin) äußert im Interview, warum Schulden für Deutschland kein Problem sind….
    https://www.youtube.com/watch?v=JJhEd7hfiVE

    11. Januar 2023
    Ep. 179: Ulrike Herrmann und die Kriegswirtschaft
    https://wohlstandfueralle.podigee.io/179-ulrike-herrmann-kriegswirtschaft

    Zitat aus dem obigen Beitrag von Rob Kenius:
    Die Parteien haben Wählerinnen und Wähler verraten

    Hierzu:
    Die SPD bestreitet ihre Wahlkämpfe zum großen Teil auch mit Vorgehensweisen, die die Demokratie behindern:

    2019-03-22
    Die SPD verachtzigtfacht ihr Budget für den Wahlkampf im Internet
    https://newstral.com/de/article/de/1122390064/die-spd-verachtzigtfacht-ihr-budget-f%C3%BCr-den-wahlkampf-im-internet

    22.09.2021
    Selbstverpflichtung, Fairness, App: Die SPD im Wahlkampf für Olaf Scholz
    https://www.fr.de/politik/spd-olaf-scholz-selbstverpflichtung-fairness-app-wahlkampf-bundestagswahl-2021-90934873.html

    Zitat:
    Das Wahlkampfbudget der SPD umfasst insgesamt 15 Millionen Euro.

    Die Kanzlergattin Britta Ernst kassiert und wir Bürger sollen (vermutlich) arbeiten:

    21.04.2023,
    Scholz‘ Frau kassiert ab: 198.000 Übergangsgeld nach Minister-Rücktritt
    https://www.merkur.de/politik/ministerin-gehalt-abfindung-britta-ernst-ruecktritt-olaf-scholz-spd-brandenburg-zr-92216213.html

    Bei der SPD gibt es eine schwerwiegende Interessenkollision, weil sie auch gleichzeitig ein Medienkonzern ist. Die SPD bestreitet ihre Wahlkämpfe daher nicht ausschließlich nur deshalb, weil sie eine funktionierende Themenarbeit leistet:

    03.06.01
    Union: SPD hat mit öffentlichem Geld Parteiunternehmen saniert
    Verdacht liegt seit Bekanntwerden eines 8,3 Millionen Mark
    – Transfers aus der Parteikasse in den SPD-Unternehmensbereich nahe
    https://www.wallstreet-online.de/diskussion/500-beitraege/414505-1-500/hat-die-spd-mit-oeffentlichem-geld-parteiunternehmen-saniert

    29.09.2006
    SPD-Haushälter Kahrs erhielt Spenden der Rüstungsindustrie
    https://www.tagesspiegel.de/politik/spd-haushaelter-kahrs-erhielt-spenden-der-ruestungsindustrie/757468.html –

    21.12.2015
    Freshfields berät SPD-Unternehmensholding beim Ausbau ihrer Mehrheitsbeteiligung an der Zeitungsgruppe Neue Westfälische
    https://www.rws-verlag.de/aktuell/newsticker-kanzleien/freshfields-beraet-spd-unternehmensholding-beim-ausbau-ihrer-mehrheitsbeteiligung-an-der-zeitungsgruppe-neue-westfaelische-48377/

    17.02.2020
    CUM-EX-SKANDAL
    Hamburger SPD erhielt Spenden von der Warburg-Bank
    https://www.welt.de/regionales/hamburg/article205916405/Cum-Ex-Skandal-Hamburger-SPD-erhielt-Spenden-von-der-Warburg-Bank.html

    30. Januar 2024
    Urteil im Cum-Ex-Skandal gegen Ex-Spitzenjurist erwartet
    Im milliardenschweren Steuerskandal um Cum-Ex-Aktiengeschäfte wird heute ein Urteil am Landgericht Frankfurt gegen einen Ex-Spitzenjuristen der Großkanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer erwartet.
    https://www.wiwo.de/unternehmen/prozess-urteil-im-cum-ex-skandal-gegen-ex-spitzenjurist-erwartet/29627254.html

    Hierzu:
    Gerichte sprechen "Recht", finden es aber nicht komisch, dass auch unser Geld als solches ebenso auf Betrug basiert.

    Zitat aus dem obigen Beitrag (von Rob Kenius):
    Staaten, Regierungen und Politik könnten eingreifen, in Deutschland und in Europa, viel besser als in den USA.

    Hierzu:

    28. Juli 2014
    „Die Krisenverursacher sind die Krisengewinner“
    https://www.goldreporter.de/die-krisenverursacher-sind-die-krisengewinner/news/43900/

    Staaten, die Superreiche und Konzerne nicht besteuern, die gewinnen.
    Etwa die Flat Tax in Italien sorgt dafür, dass das "scheue Reh" (Geld) sich nach Italien verirrt.
    Italien löst seine eigenen Probleme insofern dadurch, dass es seine Nachbarländer schädigt.

    Zitat aus dem obigen Beitrag (von Rob Kenius):
    Die Geldmenge wächst durch Kredite.

    Hierzu:
    Diese Behauptung ist natürlich richtig. Allerdings erklärt es der obige Beitrag nicht so richtig, warum dies so ist.
    Der Grund für den Geldmengenanstieg ist eben auch die Ungleichheit. Das viele Geld, das die wenigen Ultrareichen besitzen, bildet keine positiven Geldwerte ab. Vielmehr besteht das Geld der Ultrareichen aus den vielen Schulden vieler anderer Personen, die vor allem für ihre vielen Schulden auch noch Zinsen bezahlen müssen.

    Zitat des Lösungsvorschlags (von Rob Kenius):
    Das Finanzsystem umkrempeln kann eine deutsche Regierung nicht, aber sie kann eine Politik für die große Mehrheit der Wählerinnen und Wähler (aller Parteien) und für finanzielle Gerechtigkeit machen, und zwar durch progressive Steuern auf Finanzgewinne und eine Vermögensabgabe nach dem Motto:

    Hierzu:
    Ich behaupte es abweichend, dass Geld gar nicht funktionieren kann.

    Otto Graf Lambsdorff, inzwischen verstorbener Spitzenpolitiker der FDP, hatte zu recht vor dem Deficit Spending der öffentlichen Haushalte gewarnt.

    Otto Graf Lambsdorff
    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Graf_Lambsdorff

    Bei unserer vermeintlichen Marktwirtschaft ist das ständige Nachlegen von Geld jedoch nur mit dem fehlerhaften Deficit Spending möglich.
    Dies liegt daran, dass es unser Geld nur dann geben kann, wenn es Dritte gibt, die Schulden angelastet bekommen.
    Wenn sich aber keine Privatpersonen finden, die sich überhaupt noch mit ihren Geldausgaben oder bei den Banken verschulden wollen, dann bleibt dann nur noch die Möglichkeit, dass der Staat seine ohnehin schon kilometerhohen Schulden sogar noch mehr ausweitet.

    21.08.2023
    Ricarda Lang auf dem Holzweg
    Die Grünen-Chefin will die Verfassungsregel mit einem einfachen Kniff umgehen. Das ist keine solide Finanzpolitik und kontraproduktiv für den Standort.
    https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-ricarda-lang-auf-dem-holzweg/29343636.html

    Hierzu:
    Das Handelsblatt sieht es zwar richtig, dass Ricarda Lang auf dem Holzweg ist.
    Das Handelsblatt irrt jedoch, wenn es glaubt, dass der (Wirtschafts-) Wettbewerb zwischen den Staaten überhaupt funktioniert.

    01.02.2007
    Helmut Schmidt geißelt "Raubtierkapitalismus" der Hedgefonds und ist froh, dass es die Deutsche Bank….
    https://www.welt.de/wirtschaft/article716000/Helmut-Schmidt-geisselt-Raubtierkapitalismus-der-Hedgefonds-und-ist-froh-dass-es-die-Deutsche-Bank.html

    Hierzu:
    Helmut Schmidt sagte es völlig richtig, dass ein anderes WIrtschaftssystem vor allem dann möglich ist, wenn möglichst alle Länder weltweit mitmachen.
    Banken (im eigenen Land zu haben) nützt Ländern insofern, weil bei unserem "internationalen Standortwettbewerb" die Krisenverursacher die Krisengewinner sind.
    Dies bedeutet dann aber auch, dass alle anderen Nachbarländer geschädigt werden, wenn man als Staat seine Schuldenprobleme dadurch löst, dass man Superreiche und Konzerne ganz einfach nicht besteuert.

    Folgendes Video erklärt es besonders gut, warum immer mehr Staatsschulden das System außer Kontrolle bringen:

    Dokumentation Staatsschulden System außer Kontrolle (ARTE 2015 02 03)
    https://www.dailymotion.com/video/x45ergl

  5. Das Finanzsystem umkrempeln kann eine deutsche Regierung sehr wohl!

    Nach > 15 Jahren Beschäftigung mit allen möglichen Alternativen zu Fiatgeld-Systemen ist für mich
    Die Humane Marktwirtschaft die eindeutig beste Option für einen Neustart!

    Falls angeblich wirklich noch Demokratie in Deutschland herrschen soll, dann werden nach Information der breiten Bevölkerung > 90% aller Bürger nie mehr ein Fiatgeld-System akzeptieren und für
    die humane Marktwirtschaft stimmen, welche dann demokratisch legitim eingeführt werden könnte und alle bekannten Nachteile der aktuellen Fiatgeld-Systeme korrigieren würde und endlich zu sozialer Gerechtigkeit und Frieden führen könnte.
    Dazu gibt es auch bereits eine deutsche MOMO-Friedensbewegung, welche mit Michael Ende's bekannter Geschichte von Momo ebenfalls eindeutig die humane Marktwirtschaft als Lösung sieht.
    https://zivilcourage.tv/momo-bewegung/
    Die humane Marktwirtschaft kann problemlos für Deutschland eingeführt werden, wenn der Souverän souverän wäre und das durchsetzt.

  6. Matthias R. sagt:

    Sehr geehrter Herr Kenius,
    vielen Dank für Ihren Artikel und den Hinweis auf dieses wichtige Thema.

    Sie schreiben, der mutige Staat hätte ein Anrecht auf einen beträchtlichen Anteil von Erbschaften.
    Warum so kompliziert?
    Ich bin der Meinung, der wirklich mutige Staat beansprucht das Privileg der Geldschöpfung für sich ganz allein!

    So, wie ich Engelmanns Kommentar verstanden habe, wollte er auch auf genau dieses Grundproblem hinweisen.

    Damit wäre eine ausufernde Geldvergabe auch kein Problem mehr, da die Bürger von den Zinszahlungen profitieren würden. Der Staat könnte natürlich dann auch z.B. über Schuldenerlass Entwicklung und Geldkapazität steuern.

    Ich möchte ferner auf einen Widerspruch hinweisen, der mir in Ihrem Artikel aufgefallen ist.
    Sie schreiben auf der einen Seite, dass nicht genügend "Geld" vorhanden wäre, um die Menge an "Schuld + Zins" auszugleichen.
    Weiter unten plädieren Sie für die Verringerung der Geldmenge durch Kredit-Tilgung. Hier beißt sich die Katze, meier Meinung nach in den Schwanz.
    Man sollte in diesem Zusammenhang also auch auf die Notwendigkeit eines Schuldenerlasses hinweisen!
    Im übrigen hätte Niemand einen Verlust aus einem Schuldenerlass, wäre da nicht dieser unsägliche Derivatehandel. Aber sowas kommt eben von sowas.

    Meine Vorschläge wären daher erstmal:
    1) Alleiniges Privileg zur Geldschöpfung beim Staat!
    2) Verbot von Aktienhandel, ausgenommen wären Mitarbeiter der jeweiligen Firma

    Damit wären wir schon ein ganzes Stück weiter.

    Freundliche Grüße

    • Norbert sagt:

      Die jetzt private Geldschöpfung dem Staat, diesem Staat, in die Hände geben? Peter Haisenko schlägt in "Die humane Marktwirtschaft" neben dem Fließenden Geld einen Wertspeicher vor, der aber auf keinen Fall von der Regierung abhängig sein darf. Unabhängig voneinander wie – eigentlich in einem funktionierenden Rechtsstaat – Exekutive, Judikative und Legislative agieren müssten – quasi eine Monetative.

  7. Dian C. sagt:

    Danke, Rob Kenius, für den gut lesbar geschriebenen Artikel, der den systemischen, monetären bzw. ökonomischen Grund für ein zwangsläufiges Ende des kapitalistischen Wirtschaftens sehr verständlich beschreibt. Ich will hoffen, dass nicht nur Sie, ich, wir alle die Chance erkämpfen, dieses Ende zu er- und auch zu überleben. Sozialismus statt Barbarei.
    Der Geldtransporter á la Scholz wäre nicht einmal – mit – "Bremse und Rückwärtsgang" verkehrstüchtig, weil der Fahrer sich nicht an sie erinnern – will. Nur böse Menschen behaupten, er könne es nicht.

  8. Upling sagt:

    Solange
    – die Supermärkte irgendwas an Eßbarem anbieten – und sei es nur Schweinefutter in Form von veganen Sojamahlzeiten oder Mehl aus Käfern, Würmern oder anderem Ungeziefer,
    – das Fernsehen – insbesondere die Sportschau – nicht ausfällt,
    – jeder ein Smartphone und Internet hat
    – der Strom nicht ausfällt, an dem auch die Wasserversorgung hängt
    – die Leute in ihren Häusern nicht erfrieren

    wird sich gar nichts ändern.

    "… bis auch die gewählten Parteien, die offiziellen Medien und die Regierenden es einsehen."
    Wann wird das sein? In 1.000 Jahren?
    Die haben das längst eingesehen, sie wissen es längst, aber es kümmert sie nicht. Die Sache wird sich weiter aufstauen und dann in einer gewaltigen Eruption entladen, so wie vor 230 Jahren in Frankreich. Die Adligen haben sich damals am Vorabend der Revolution sicher gefühlt.
    Damals hieß es – als die Bürger nichts mehr zu Essen hatten und die Hungersnot anfing die bürgerliche Mittelschicht zu erfassen – "wenn die Leute kein Brot haben warum essen sie dann keinen Kuchen?"

    Heute heißt es: "Wenn die Leute nix zu essen haben warum essen sie dann kein Schweinefutter und Käfer bzw. Würmer?" Davon ist ja genug da.
    Insofern hat man aus der Revolution gelernt.
    Irgendwo habe ich gelesen: "Das Land muß alle 250 Jahre mit dem Blut von Menschen getränkt werden."
    230 Jahre sind rum. Sind also nur noch etwa 20 Jahre bis wohl wieder die Guillotinen und die Stricke bemüht werden müßen. Es ist wie beim Rasen, der muß ab und zu gemäht werden, damit er wieder knackig grün wachsen kann.

    Die meisten Menschen lassen sich sehr lange Zeit sehr viel Gefallen. Aber ab einem bestimmten (Kipp-) Punkt knallt es sehr heftig. Der angebliche Sturm des Bundestages und der tatsächlich erfolgte Sturm auf das weiße Haus sind die ersten Vorboten. Quasi wie beim Hund der auch stets bellt bevor er zubeißt.

    • Poseidon 1 sagt:

      Ja Upling,das ist provoziert und die Re-ktion voraus berechnet.

      Man moechte gar nicht das Überdruckventil öffnen.

      Wenn Sie Dich irritiert und gewalttätig gemacht haben ,wissen sie mit Ihnen umzugehen.
      Nur bei Humor und Friedfertigkeit wissen sie es nicht.(John Lennon)

      Und warum?

      Die Eliten positionieren sich so, dass sie nach einem "Urknall" wieder die führenden Positionen einnehmen können – ohne als Schuldige dazustehen oder gar als mittellose Menschen, wie es dann für den 99,999% der noch lebenden Bevölkerung der Fall sein wird.
      Love is…
      https://www.youtube.com/watch?v=yWrHHxksbLY
      I

    • Poseidon 1 sagt:

      Es geht jetzt im wesentlichen um Selbst-Beherrschung.
      Die Ki kann egofrei helfen die noch herrschenden vernünftig zu disqualifizieren.
      https://www.youtube.com/watch?v=gED-ZiyGdME

    • Norbert sagt:

      1000 Jahe wird es NICHT dauern. Das Imperium steht auf tönernen Petrodollar-Füßen. Die BRICS+ – Welt macht da nicht mehr mit. Wenn die Staaten sich nicht mehr mit Dollars eindecken müssen, damit sie Morgen noch Gas und Oel kaufen können, wird der Dollar nicht mehr gestützt und einbrechen. Wenn Energie in einer multilateralen Welt mit der eigenen Währung bezahlt werden kann, ist der Spuk vorbei.

  9. FCS7 sagt:

    Die Real-Zinsen sollten entfallen; Nominal-Zinsen sind aber nötig, wenn es Inflation gibt. Es ist möglich, eine Bank ohne Zinseinnahmen zu finanzieren (z. B. durch Beteiligung an einer AG oder durch Steuergelder). Bitte googeln: Freichristlicher Schamanismus

  10. Engelmann sagt:

    "SPD und Linke hatten schon immer die Illusion, dass man mit Staatsschulden soziale Politik betreiben kann."
    Als ich diesen Satz las, war mir klar, dass der Autor, entweder das kapitalistische Denken nicht abgelegt hat, oder er diese These auf alle Gesellschaftssysteme dieser Welt überträgt. Ich neige zum ersteren, denn in sozialistisch organisierten Gesellschaften trifft sein Gesagtes nicht zu.
    Damit suggeriert er, das z. B. "Linke" schon immer Träumer gewesen sind und von Wirtschaft nichts verstehen. Wenn er die Linke ala Bartsch und Kipping meint, stimme ich zu, denn die haben von nichts eine Ahnung. Aber er meint sicherlich linke, sozialistische Politik, und genau da irrt er. Und zwar gewaltig. Natürlich darf und muss ein Staat "Schulden" machen, also Geld bei der sich in Staatsbesitz befindlichen Zentralbank aufnehmen, wenn er soziale Projekte verwirklichen will. Im Sozialismus wird das Geld aber eben nicht bei Privatbanken aufgenommen und verrechnet, sondern bei der Bank im staatlichen Besitz. Es bleibt auch in diesem Fall zwar bei nur bei einer "Verrechnung", aber kein privater Kapitalbesitzer profitiert.
    Alles weitere in seinem Artikel bezieht sich – so nehme ich an – auf den Kapitalismus. Da stimme ich zu.
    Man sieht: das Problem ist und bleibt das ausbeuterische System dieser, der kapitalistischen Gesellschaftsformation. Das sehen hoffentlich alle anderen Kommentatoren genau so. Die entscheidende Frage für die Zukunft der Menschheit lautet daher: Sozialismus oder Barbarei!!
    Das gilt für alle Bereiche. Finanzen, Soziales, usw.

    • Rob Kenius sagt:

      Sie haben nicht bemerkt, dass ich mich in dem Artikel mit der Finanzpolitik der Bundesrepublik Deutschland befasst habe. Das geht aber schon aus der Überschrift hervor. Im bestehenden System sind Staatsschulden zu Gunsten der Reichen. Lesen Sie noch mal nach; denn ich hätte gerne, dass immer mehr Menschen, ob links oder nicht links, das verstehen.

      Notfalls finden Sie hier Genaueres:
      https://kritlit.de/kob/htmzv.htm

    • Poseidon 1 sagt:

      "Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind."
      -Albert Einstein
      Sonst steigt der Sklave auch nur zum Sklavenhalter auf.

      Sozialismus ist auch nur Kapitalismus mit umgedrehten Vorzeichen.

      Die Entwicklung sollte eine Symbiose aus beiden sein und der Mensch sollte lernen sich selbst zu beherrschen.
      Wir sind unser Ego, aber unser Ego sind nicht wir.
      Die KI kann jetzt der Menschheitsfamilie helfen durch das Nadelöhr zu kommen und die noch herrschenden vernünftig disqualifizieren.
      Love is…
      https://www.youtube.com/watch?v=u31FO_4d9TY

    • Engelmann sagt:

      Herr Kenius, danke für Ihre Antwort. Ich bin mit Ihrer Kolumne in größten Teilen einverstanden. Das habe ich hoffentlich auch zum Ausdruck gebracht. Meine Kritik bezieht sich darauf, dass Sie m.E. deutlicher hätten herausarbeiten müssen, dass der Kapitalismus das Übel aller Probleme – weltweit – ist.
      Ansonsten……… Ihre Analysen sind lesenswert. Bis auf diese kleine Ungenauigkeit. Ich hoffe, Sie verzeihen.

  11. Fensterreiniger sagt:

    Zur Info:

    1. Reset Finance: Eine neue Regulierungsagenda
    https://www.finanzwende.de/themen/banken-und-schattenbanken/reset-finance

    2.
    Falsche Prioritäten? Banken und ihre Boni
    Eine Chronik der Millionen- und Milliarden-Aufreger
    https://www.finanzwende.de/themen/banken-und-schattenbanken/5-fakten-zu-den-bankenturbulenzen/falsche-prioritaeten-banken-und-ihre-boni

  12. Poseidon 1 sagt:

    Wussten Sie beispielsweise, dass der König von England nicht nur zu den reichsten Menschen auf der Welt gehört, sondern auch der weltgrößte Grundbesitzer ist?

    https://www.konjunktion.info/2015/01/wohlstandsverteilung-wenn-zehn-prozent-91-besitzen/

    • Rob Kenius sagt:

      Soviel ich weiß, ist das niederländische Haus Oranje noch reicher. Es ist wohl die reichste Familie Europas und sie sind von Steuern befreit. Das ist auch ein Grund, warum aus der europäischen Einheit nichts wird.

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