Die notwendige Abgrenzung | Von Susan Bonath

Susan Bonath widerspricht in einer Gegendarstellung Diether Dehms Meinungsbeitrag „Gegnerische Verbündete“, der in Reaktion auf ihre Artikelreihe „Neoliberale U-Boote“ verfasst wurde.

Ein Kommentar von Susan Bonath.

Müssen alle an einem Strang ziehen? Wirklich alle? Oder gibt es bestimmte Fraktionen, die beim Tauziehen mit den Mächtigen ausgeschlossen werden müssten, da zu befürchten ist, dass sie klammheimlich das Tau in genau die Richtung ziehen, von der sich die Mehrheit der Unterdrückten entfernen möchte? Susan Bonath warnte in ihrer zweiteiligen Artikelserie „Neoliberale U-Boote“ vor einer Infiltration des Widerstands durch marktradikale Marktschreier. Sie beklagte zudem, wie ungehindert diese durch die einschlägigen Gesprächssendungsformate tingeln könnten, ohne dass die Gastgeber deren teils fragwürdige Positionen kritisch hinterfragen würden. In einer Replik „Gegnerische Verbündete“ widersprach Diether Dehm den Positionen Bonaths und plädierte seinerseits dafür, angesichts der globalen Bedrohungslage durch die Kriegslust der USA, über weltanschauliche Differenzen hinwegzublicken, um sich temporär geschlossen und gemeinsam den Weltbrandstiftern entgegenzustellen. In dieser Replik sah Bonath wiederum einige Falschbehauptungen, die sie in nachfolgender Gegendarstellung richtigstellt.

In seinem Beitrag bezieht sich der Autor Diether Dehm ausdrücklich auf meinen zweiteiligen Artikel unter der Überschrift „Neoliberale U-Boote“, veröffentlicht am 13. und 20. Mai dieses Jahres. Dabei stellte er einige unwahre und irreführende Behauptungen auf, die geeignet sind, mich persönlich zu diskreditieren. Diese Behauptungen stelle ich wie folgt richtig.

Behauptung 1:

„junge-Welt“-(jw)-Chef Koschmieder verdächtigte gar Ken Jebsen (Kayvan Soufi Siawash) als eine Abart „profaschistischer Einfluss-Agenten“. Und ließ allen, die Jebsen nicht sofort abschworen, jw-Schreibverbot erteilen, so unter anderen Wolfgang Gehrcke, Klaus Hartmann, Rainer Rupp und mir. Wie man hört, ging es Susan Bonath bei der jw auch nicht viel besser.

Richtigstellung:

Die Tageszeitung junge Welt hat weder mir noch Dehm und Rupp — bei Gehrcke und Hartmann sind mir die Gründe nicht bekannt — wegen der Zusammenarbeit mit KenFM (heute apolut) Schreibverbot erteilt. Vielmehr habe ich von 2015 bis 2019 für KenFM und die junge Welt gleichzeitig gearbeitet, ohne dass es den Versuch gab, mir das Schreiben zu verbieten.

Das Portal KenFM habe ich bereits 2019 wegen politischer Inhalte verlassen, die ich nicht mittragen wollte. Die junge Welt habe ich erst 2021, ebenfalls nach eigener Entscheidung, verlassen. Mein persönlicher Grund dafür war die Corona-Berichterstattung.

Es stimmt, dass die jW einige Beiträge von Dehm und Rupp nicht publizieren wollte. Der Grund war allerdings nicht ihre Zusammenarbeit mit KenFM. Auf meine Nachfrage sagte mir damals ein jW-Redakteur, dies liege ausschließlich an „fehlender journalistischer Qualität und politisch nicht tragbaren Inhalten“. Der Redakteur zeigte mir damals auch mehrere abgelehnte Artikel von Rupp und einen von Dehm, woraufhin ich seinerzeit der Auffassung der jW-Redaktion in ihrer Kritik beipflichten musste.

Behauptung 2:

Aber auch sie (Anmerkung: Bonath) ist von Generalverdacht umgetrieben. Ihrer geht gegen hausbackene Neuauflagen marktideologischer Ladenhüter, die sie zu einer schlau kalkulierten Verschwörung von Libertären gegen Protestbewegungen aufwertet: „Konzertiert unterwandern die neoliberalen Extremisten den Widerstand ― und kaum jemand stört sich daran.“ Wer damit gemeint sein dürfte, sind Publizisten wie Marc Friedrich, Markus Krall, Daniele Ganser, Jürgen Todenhöfer, Max Otte, Paul Brandenburg und ähnliche; ja selbst Ulrike Guérot wegen deren Bekenntnis zu einer „Republik Europa“.

Richtigstellung:

Zunächst unterstellt mir der Autor als persönlichen Beweggrund einen pauschalen „Generalverdacht“ einer „Verschwörung von Libertären“, was so allgemein nicht zutrifft. Dementgegen habe ich mich nur auf jene „Libertäre“ beziehungsweise Rechtsaußen-Vertreter bezogen, die in entsprechenden Denkfabriken organisiert sind und demgemäß deren Agenda vertreten.

Zweitens behauptet Dehm, ich hätte mit meinem Artikel auch auf „Daniele Ganser, Jürgen Todenhöfer, (…), ja selbst Ulrike Guérot“ abgezielt. Wer den Text liest, wird jedoch merken, dass ich die Personen weder direkt noch indirekt genannt habe. Und ich habe sie auch nicht gemeint. Denn ich gehe nicht davon aus, dass Ganser, Todenhöfer und Guérot in jenen Kreisen organisiert sind wie Krall und der ehemalige Verfassungsschutz-Chef Maaßen. Einige der anderen Personen nannte ich lediglich als Interviewer.

Behauptung 3:

Wo sie aber eine vernetzte Unterwanderung des Anti-NATO-Lagers beschwört, und zwar eigentlich durch alle, die nicht auf Linie der Marxisten/Leninisten sind, pauschaliert sie ähnlich wie libertäre Publizisten. Die nämlich werfen ständig Kroko, Ampel, Keynesianer und Marxisten in einen Topf und proklamieren die Gelddruckerei der EZB als „Geld-Sozialismus“.

Richtigstellung:

An keiner Stelle, schon gar nicht im kritisierten Artikel, habe ich „beschworen“, dass alle Nichtmarxisten und Nichtleninisten lediglich „vernetzte Unterwanderer“ seien, mit denen man nicht zusammen arbeiten dürfe. Das ist schon allein deswegen falsch, weil die meisten Menschen, die zur lohnabhängigen unterdrückten Klasse gehören und für die ich mich einsetze, Nichtmarxisten und Nichtleninisten sind, da Marx und Lenin in den Schulen nicht gelehrt werden.

Der Autor bleibt zudem eine Erklärung schuldig, an welcher Stelle Krall und Maaßen sich als Teil des „Anti-NATO-Lagers“ geoutet und Weltfrieden, Rüstungs- und Waffenlieferstopps eingefordert hätten. Derartige konkrete Positionen von beiden sind mir, jedenfalls aus ihren regulären Einlassungen, nicht bekannt.

Behauptung 4:

Dafür zitiert sie ein Krall-Statement von 2020, wonach dieser den Beziehern staatlicher Transfers das Wahlrecht entziehen wollte. Was Bonath nicht erwähnt, sind die vielen Male, in denen Krall hernach kritisch auf diese Bemerkung publizistisch angesprochen worden war. So auch von mir, im Auftrag von Thilo Gräser in Die Vier, Ausgabe 4/2022. Auch da nahm er diese Aussage weitgehend zurück.

Richtigstellung:

Das ist irreführend, denn als Journalistin ist es nicht meine Aufgabe, jedewede Einlassung eines Kritisierten selbst in kaum von der Öffentlichkeit beachteten Foren zu analysieren, zumal der Autor vage bleibt, was genau Krall an seiner Position, Beziehern staatlicher Transfers das Wahlrecht entziehen zu wollen, denn wie „weitgehend“ zurückgenommen hat und mit welchem Kalkül dies geschehen sein mag.

Die genannte Aussage von Krall kann man in vielen seiner Publikationen nachlesen, die für jeden zugänglich sind, zum Beispiel in seinem jüngsten Buch „Freiheit oder Untergang“. Diese und andere antidemokratische und antisoziale Positionen teilen viele organisierte Libertäre, wie man in deren Publikation eigentümlich frei nachlesen kann.

Da es hier aber um Krall gehen soll, zitiere ich einige Passagen unkommentiert aus seinem 2021 erschienenen Buch „Freiheit oder Untergang“, die besagte und weitere antidemokratische, antisoziale, neoliberale und gar monarchistische Forderungen enthalten.

Eine Sache nach der anderen wird als „zu wichtig“ erachtet, um sie dem angeblich „kalten Markt“ zu überlassen. Das gilt für die Mieten, für den Arbeitsmarkt, für Strom und Wasser, für Straßen, für Infrastruktur, für Bildung, für Medizin und Gesundheitswesen, für den Flugverkehr, die Liste ist einfach nur endlos. Ein besonders beliebtes Beispiel dafür ist der Markt für Wohnraum. Denn Wohnraum, so müssen Sie wissen, ist ein Gut, das das „Grundrecht auf Wohnen“ — gemeint scheint damit häufig nur das Grundrecht auf Wohnen für faule linke Antifanten und Gammler im teuren Berliner, Hamburger oder Münchner Szeneviertel — befriedigt.

Der Mensch als Homo oeconomicus, als rational handelnder, sein wirtschaftliches Wohlergehen optimierender Teilnehmer am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben, lebt nicht vom Brot allein. Wenn der Mensch sich selbst optimiert, dann tut er das im Sinne einer subjektiven, individuellen Nutzenfunktion. Die Mikroökonomie befasst sich mit der Frage, wie die Nutzenfunktion des Menschen als Rezipient von Anreizen funktioniert.

Daher schlage ich vor, dass sich die Ausübung des aktiven und passiven Wahlrechts und der Bezug von Geld aus den Händen des Staates in jeder Form kategorisch ausschließen.

Der Souverän hat die Möglichkeit, aber nicht die Pflicht, (…) eine konstitutionelle, demokratische Monarchie einzurichten. In diesem Fall geht das passive Wahlrecht für dieses Amt auf eine Familie oder Gruppe von Familien über. (…) Wird ein Kandidat vom Volk abgelehnt, soll die Aristokratie einen neuen Kandidaten vorschlagen.

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Dank an die Autorin für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 13. September 2023 bei manova.news

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Bildquelle: imtmphoto / shutterstock

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Kommentare (19)

19 Kommentare zu: “Die notwendige Abgrenzung | Von Susan Bonath

  1. Poseidon 1 sagt:

    Job ,liebe Frau Bonath.

    "Keiner macht was er soll,
    jeder macht was er will,
    aber alle machen mit."

    Klingt fuer mich lebendig wie direkte Demokratie.
    Love is the key und der Weg das Ziel.

    https://www.youtube.com/watch?v=LF6Rzz6HTb0 jetzt mit kostenlosen 5 Sterne "Urban" VPN.

  2. Querdenker sagt:

    Liebe Frau Susan Bonath, da haben Sie es aber dem Impfbefürworter Diether Dehm gegeben ;-)

    Wusste gar nicht, dass Sie hier noch publizieren. Egal, ich lese jedenfalls Ihrer Artikel allgemein sehr gern. Danke dafür!

  3. Micha-B sagt:

    Die schönste Blüte aus diesem ganzen Reigen von völlig uninteressanten und lächerlichen Nebenkriegsschauplätzen, ist das hier: "Das Portal KenFM habe ich bereits 2019 wegen politischer Inhalte verlassen, die ich nicht mittragen wollte."

    Dieser ganze Unsinn ist von Bonath ist kontraproduktiv – und das hat Dehm den Kern freigelegt.
    Links lernt mensch in Bewegungen. Die sind zu organisieren und wenn Linke Mehrheiten mobilisieren, dann soll denen auch nicht Bange sein, wenn sich da mal Leute verirren, mit denen nur in einem Politikfeld Gemeinsamkeiten bestehen. Bisher haben wir vor allem Bewegungen, die nicht von links kommen.

    "Es stimmt, dass die jW einige Beiträge von Dehm und Rupp nicht publizieren wollte. Der Grund war allerdings nicht ihre Zusammenarbeit mit KenFM. Auf meine Nachfrage sagte mir damals ein jW-Redakteur, dies liege ausschließlich an „fehlender journalistischer Qualität und politisch nicht tragbaren Inhalten“. Der Redakteur zeigte mir damals auch mehrere abgelehnte Artikel von Rupp und einen von Dehm, woraufhin ich seinerzeit der Auffassung der jW-Redaktion in ihrer Kritik beipflichten musste."

    Welcher jW-Redakteur hat denn diese Einschätzung (fehlende journalistische Qualität) getroffen , die dann gleich die Auffassung der jW-Redaktion darstellen soll?
    Was ist das überhaupt für eine Kultur des Umgangs mit Autoren, die jahrelang für die Zeitung arbeiteten? Normaler Weise sucht eine Redaktion das Gespräch mit den Autoren oder schreibt, wie im Falle Bonath einen "Warnbrief". Ich halte es für eine Unart einer Autorin abgelehnte Artikel eines Autors zur Verfügung zu stellen, den diese bei KenFM in völlig unkollegiale Weise angegangen ist. Also bereits unter Beweis gestellt hat, dass Sie eine kritisch-kollegiale Einschätzung der Arbeit charakterlich nicht in der Lage ist.

    Das sollte Frau Bonath als vorgeblich Marxisten umtreiben.

    • _Box sagt:

      An manchen Stellen ihres Textes mag man einen Sinn nur erahnen. Einerlei, wenn sie dem Text folgen, hat Frau Bonath hier Stellung genommen, aufgrund der Unterstellungen von Herrn Dehm. Alles was Frau Bonath darlegt ist nachverfolgbar. Vor allem was sie zuvor zur neoliberalen Unterwanderung schrieb und was Herrn Dehm auf den Plan rief.

    • GTMT sagt:

      @Box

      "Alles, was Fr. Bonath sagt, ist nachvollziehbar" ?

      Echt? Ich kann dem Foristi nur beipflichten….. Fr. Bonath manipuliert hier ganz besonders durch NICHTnachvollziehbarkeit ihrer Klatschtanten-Sätze!

      Pauschal etwas zu behaupten OHNE konkret zu werden, ist doch nur eine Ausrede für potentielle neue Auftraggeber!
      Ganser & Todenhöfer & Maaßen pauschal in Richtung Rechtsextrem zu schieben – ist derart primitiv, dass man hofft, dass Fr. Bonath vielleicht einen anderen Job annimmt – als Journalistin ( außer im Mainstream & ÖRR) ist sie eher nicht zu gebrauchen…. Sie hat ja ihre Ideologie schon fertig & ist so schön konform ( nach Erich Fromm) allerdings mit einem Kettchen mit ihren Initialen, die sie von den anderen Möchtegernelitären Schäfchen unterscheidet….

    • Ich kann Frau Bonath auch nachvollziehen. Genauso wie Dieter Dehm – soweit seine Auslassungen hieraus ersichtlich sind, denn ich habe sie nicht selbst gelesen.

      Ich schätze auch beide. Wobei ich mit den Texten von Susan Bonath nicht gut zurecht komme.
      Was nun eine 'pauschale Zuschreibung zum Rechtsextremismus' angeht (das dürften wohl deine Worte sein, nicht ihre?), hat Susan Bonath diese ja für Ganser, Todenhöfer und Guerot explizit dementiert. Für alle anderen Fälle hat sie ein Kriterium genannt, das man anwenden kann, und das eben nicht pauschal Nähe zu was auch immer unterstellt:
      Wer in NATO-Clubs (meine Worte) organisiert ist, ist verdächtig. Ich finde das nachvollziehbar.

      Ich finde es cool, das Apolut diesen Widerspruch von ihr kommentarlos – ups, das muss ich streichen, es gab einen einleitenden Kommentar – also ohne Murren wiedergibt (obwohl sie ja hier als Autorin nicht mehr auftreten möchte) und die Debatte damit ermöglicht. Ich werde nicht soweit gehen, die anderen Artikel zu lesen, auf die das hier zurück geht (zumindest nicht um rauszukriegen, wer nun 'Recht' hat), aber den Text hier fand ich erhellend. Innere Vorgänge bei der jw – die aus meiner Sicht viel mehr über die Zeitung und allgemein über die Schere im Kopf sagen, als Susan Bonath da herausliest. Meine Meinung. -.-
      Und die von Markus Krall zitierten Passagen sind für mich eine sehr hilfreiche Orientierung. Dafür gilt Susan Bonath hier mein ausdrücklicher Dank unabhängig von allem anderen. Wie gesagt ich schätze sowohl Bonath als auch Dehm und ein persönlicher Streit zwischen den beiden ist aus meiner Sicht menschlich und wird daran nichts ändern.

  4. Schramm sagt:

    Mein Kommentar wurde von der „jungen Welt“ nicht veröffentlicht:

    Die Entsorgung und Fluchthilfe nach Deutschland, so auch durch vorgebliche „Seenotretter*innen“, entlastet letztlich nur die dortigen Oligarchen und korrupten Eliten, bei deren einträglichen Geschäften mit westlichen und fernöstlichen multinationalen Rohstoff-Konzernen! Sie besorgen nicht nur die Entsorgung der wehrfähigen männlichen Jugend, sondern auch deren Neutralisierung in EU-Europa, einschließlich in Deutschland. Zudem befindet sich ein erheblicher Anteil der Migranten in Perspektivlosigkeit und Kriminalität: persönliche Prostitution, im Drogenkonsum und Drogenhandel, nicht nur im Berliner Tiergarten und Görlitzer Park.

    PS: Die Unterstützung von Flucht und Migration durch Teddybär-Werfer*innen und pastorale, christliche und muslimische Seelen- und Seenotretter, dient nicht der sozialen Befreiung in den sozioökonomischen Schwellen und Entwicklungsländern; sie verfestigt die imperialistischen Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse.

    Bezug: Grausame Routine, Tageszeitung junge Welt, 15.09.2023

    23.09.2023, R.S.

  5. Cetzer sagt:

    Trotz der vielen guten Artikel von Frau Bonath ist dieser geradezu ein Musterbeispiel für Kleinkram ( "Briefchen unter der Schulbank" s.u.), den wir uns nicht mehr leisten können. Um es mal zuzuspitzen – Was wäre schlimmer:
    1.) Die AfD erhält bei der nächsten Bundestagswahl 51%, oder nur 36% plus 15% der CDU unter ihrem neuen Vorsitzenden Diederich Sauerling, dem umgefallenen AntiFa-Engel.
    2.) Auf 'Schland fallen 51 Wasserstoffbomben, davon einige auf Atommüll-Zwischenlager wie z.B. Gundremmingen, Isar… oder "die weltweit größte untertägige Deponie für gefährliche Abfälle [Sondermüll]" im hessischen Heringen. Zur Abrundung noch ein paar Super-EMP-Bomben, die den Strom bei uns und unseren Nachbarn ausschalten, bis die Hölle auf grünen Wasserstoff umstellt.

    • _Box sagt:

      Angstkampagne als Werbemittel für die sog. Alternative für Deutschland. Ist ja ganz was Neues. Es ist wohl kaum zu erwarten, daß der Geldadel seinen Kabinettskrieg in der Ukraine, oder einen Andren, derart eskalieren läß, daß die atomar werden. Aber immerhin kann man die Hühner damit herumscheuchen, während weiter auf beiden Seiten der Front resettet wird. Wie jede kapitalistische Surrogatpartei ist die AfD sehr glaubwürdig was Oppositionarbeit betrifft:

      Auch sicherheitspolitisch ist die AfD ganz sicher keine Alternative
      Jens Berger
      15. Februar 2018 um 9:12 Ein Artikel von: Jens Berger

      Auch sicherheitspolitisch ist die AfD ganz sicher keine Alternative
      Jens Berger
      15. Februar 2018 um 9:12 Ein Artikel von: Jens Berger

      Immer wieder suggerieren die Medien direkt oder indirekt, dass die AfD gegen die NATO und für eine Entspannungspolitik und friedenspolitisch progressive Ansätze sei. Doch diese Thesen halten einer Überprüfung nicht stand. NATO-Kritik kommt in der AfD nur von einzelnen Parteimitgliedern – sicher abgesprochen mit der Parteiführung, um natokritische Wähler zu angeln. Der Parteivorstand und das Parteiprogramm sind jedoch klar pro NATO. Doch nicht nur das: Die AfD tritt auch sehr deutlich für eine Einhaltung des Zwei-Prozent-Ziels für die Rüstungsausgaben ein und fordert, dass Deutschland als Träger einer „europäischen Säule“ die USA in der NATO entlasten soll. Immer wieder ist dabei von der „gegenwärtigen Bedrohung“ die Rede, aufgrund derer man auch die Wehrpflicht wieder einführen, Heimatschutzkräfte und Milizen ausrüsten und die Einsatzbereitschaft erhöhen will. Fragt sich, von welcher Bedrohung da die Rede ist? Vor diesem Hintergrund wirken die Sonntagsreden von einer Annäherung an Russland fahl. Eine glaubhafte Friedenspolitik ist bei der AfD weit und breit nicht zu finden. Von Jens Berger.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=42430

      ARD-Sommerinterview mit Alice Weidel – Geschichtsrevisionismus ist offenbar wieder salonfähig
      Jens Berger
      12. September 2023 um 11:00 Ein Artikel von: Jens Berger

      Aus Sicht der AfD-Vorsitzenden war der 8. Mai 1945 nicht etwa ein Tag der Befreiung, sondern eine Niederlage. Dass ihr Parteifreund Tino Chrupalla zu dieser Gelegenheit an einem Empfang der „ehemaligen Besatzungsmacht“ Russland teilgenommen hat, ist für sie reine Symbolik. Sie würde nie die „Niederlage des eigenen Landes befeiern“ – schon gar nicht mit den „ehemaligen Besatzern“. Das ist starker Tobak und zeigt einmal mehr, dass Geschichtsrevisionismus in der AfD allgegenwärtig ist. Doch anders als z.B. bei Gaulands „Vogelschiss-Rede“ blieb der Sturm der Entrüstung bei Politik und Medien diesmal aus. Offenbar ist es wieder salonfähig, die Niederlage des Deutschen Reichs im Zweiten Weltkrieg als „unsere“ Niederlage zu deuten – zumindest dann, wenn es um den Krieg im Osten geht. Nicht die nicht sonderlich überraschende Identifikation Weidels mit dem Dritten Reich, sondern die ausbleibende Kritik daran ist ein mahnendes Zeichen für die Verfasstheit des politischen Diskurses. Da waren wir schon mal weiter. Von Jens Berger.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=103700

      Zum Thema "Briefchen unter Schulbank," denn das ist es gerade nicht. Hier soll die Öffentlichmachung des Vorgangs einer Unterwanderung, zum Schutz des Vorgangs, als infantil gebrandmarkt werden.

    • How - Lennon sagt:

      Tja, Box, das bringt alles nichts.
      Ich hoffe, dass die Hoffnungs-Partei der Durchschnitts-Dumpfbacken schnell an die Macht kommt und sie ein weiteres (letztes) Mal spüren müssen, dass auch diese, wahrscheinlich sogar extrem kapitalistische Partei nichts am Lauf der Entwicklung ändern kann.
      Erst wenn der Masse klar wird, dass das Wachstum weiter negativ bleibt, die Stimmung völlig unterirdisch, sie sich immer weniger leisten können und dann schließlich auch ihre Firmen und Arbeitsplätze umkippen bzw. wegfallen, erst dann werden die wirklich linken Parteien gewählt.

  6. vizero 13 sagt:

    Ich bin nicht in allem Ihrer Ansicht, Frau Bonath, aber was Krall angeht, haben Sie 99% recht. Ich frage mich manchmal, wie er solche Ansichten mit seinem angeblichen christlichen Glauben vereinbaren kann.
    Seine Analysen sind ja oft richtig, aber die Ursachen verdreht er auf die typische marktradikale Art, wie man sie von vielen Libertären (Pseudoanarchisten) Kennt.

    • Querdenker sagt:

      Na ja, Krall und seine ATLAS-Initiative sind ja auch sehr unterirdisch. Ich hör ab und zu ganz gern seine Analysen, seine Schlussfolgerungen stammen, mit viel Wohlwollen gesagt, aus La la Land. Neulich verstieg er sich in einem Interview doch sogar zu der Aussage, dass der Kapitalismus doch friedensbewahrend sei und der Sozialismus der eigentliche Kriegstreiber. Muss man da noch mehr wissen/hören ;-(

  7. inselberg sagt:

    Schieben wir uns jetzt noch Briefchen unter der Schulbank durch?

  8. chorab sagt:

    Das ist eine notwendige Antwort auf "Gegnerische Verbündete", dessen Autor vielleicht einfach nur die schöne dialektische Haut des Arguments gereizt hat.

    Vielen Dank auch für die Auswahl der Krallschen Sentenzen, die ihn der Unernsthaftigkeit preisgeben. Es ist überdrehte Ideologie, eine Art Hypermanierismus der Idee, eine Orchidee.

  9. Zivilist sagt:

    Ach jottchjen, Ihr habt Probleme

    http://www.irwish.de/PDF/Die_Wahrheit_ueber_Karl_Marx_und_Friedrich_Engels.pdf

    • _Box sagt:

      So glaubwürdig sie stets, eine Auwahl:

      https://apolut.net/totaler-lockdown-in-shanghai-von-hermann-ploppa#comment-241705
      https://apolut.net/die-technokratur-von-felix-feistel#comment-237979
      https://apolut.net/werte-westen-vs-schurken-china-von-jochen-mitschka#comment-237883
      https://apolut.net/der-russe-kommt-von-hans-juergen-muelln#comment-241280
      https://apolut.net/die-unterwerfung-der-universitaeten-von-roland-rottenfusser#comment-274013

    • Irwish sagt:

      Ja, Zivilist, auf solche Texte reagiert Frau Bonath, die ich wegen ihrer Texte dennoch sehr schätze, äußerst allergisch. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich im Forum von KenFM diese Recherche von Wolfgang Waldner über Marx & Engels anführte, ganz böse von Frau Bonath beschimpft und beleidigt wurde. Sie ließ sich sogar dazu hinzreißen, mich als Waldner zu »identifizieren«, behauptete gar, »ich« alias Waldner würde hier nur Werbung für »mein« Buch machen. In diesem Forum ging es damals sowieso drunter und drüber, da wurden ich und einige andere von einer radikalen Gruppe ständig als gestört »psychologisiert« und niedergemacht. Das findet etwas subtiler auch hier ab & zu statt.

      Tatsächlich fand ich das Buch von Waldner überzeugend, denn schließlich gab es schon damals zu Marx' Zeiten Korruption und Versuche, mittels Softpower Ablenkungen und militärische Einsparungen zu erzeugen. Ein kurzer Auszug:

      »Zu allen Zeiten waren die herrschenden Kreise und Regierungen bestrebt, ihre Agenten an die Spitze der oppositionellen Bewegungen zu setzen. Mit den Machtmitteln, über die Regierung und Kapital verfügen, ist das auch kein Problem. Wir werden das Thema hier nur am Beispiel von Marx und Engels näher beleuchten, aber sie sind selbstverständlich keine Einzelfälle, sondern nur besonders gute Beispiele für die Unterwanderung und Zersetzung oppositioneller Bewegungen.«

    • _Box sagt:

      Irwish,

      sie mögen Waldners Buch für überzeugend halten, was aber objektiv kein Beleg für die getroffenen Aussagen ist. Unabhängig davon, gerade weil sie Einflußnahme durch interessierte Kreise ansprechen, an den von mir dargelegten Bsp. können sie erkennen daß der Nutzer Zivilist sehr interessiert an Narrativen diverser Machteliten ist. Beförderung eines Sozialkreditsystems, Leugnung der schädigenden Wirkung der Impfkampagne und allgemein ein starker Hang zu einem anderen großen Hegemon, nämlich China. Wobei es allgemein weitere Anknüpfpkt. zu andren Fallenstellern gibt, wie z.B. Jordan Peterson, auch wenn der dann den USA zuzuschlagen ist, jedoch einer weiteren kapitalen Interessengruppe.
      Insofern ist die Anführung ihrer Verlinkung durch "Zivilist" einfach nur Kalkül, um bei ihnen einen Fuß in der Tür zu haben.

    • Irwish sagt:

      Ob Zivilist hier "einen Fuß in meiner Tür" haben will, entzieht sich meiner Kenntnis. Glauben Sie wirklich, er hat den Link veröffentlich, um gezielt mich sozusagen anzulocken? Und dann, was hat er Ihrer Ansicht nach davon? Ich hab mich kürzlich sogar mit Nevyn auseinandergesetzt und fand es anregend – bis er sich selbdtbeweihräuchernd als "besonderer Mensch" und als schwer astrologiegläubig geoutet hat. Auf die Thematisierung seines Selbstlobes ist er natürlich nicht eingegangen und hat das Gespräch quasi beendet.

      https://apolut.net/m-pathie-andrea-beck-2/#comment-274023

      Manche Menschen mögen in einigen Bereichen auffallend schräge Ansichten vertreten und können sich doch – immerhin! – bei anderen Dingen durchaus einigermaßen realitätsnah äußern. Sie, werter _Box, können hinsichtlich meiner Beeinflußbarkeit beruhigt sein, denn ich informiere mich selbständig hauptsächlich aus seriösen Büchern (für die ich hin & wieder werbe) und aus einigermaßen seriösen Medien. Hier diesen & jenen Nutzer vorzuführen, um ihn anzuschwärzen oder ihm nachzuweisen, daß er böse, schlecht oder hinterlistig sei, ist nicht wirklich mein Ding. Und: Niemand hat hier irgend einen seiner Füße in irgend einer meiner Türen …

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