Ukraine: Spielball zwischen Russland und der NATO? | Von Wolfgang Effenberger

Ein Kommentar von Wolfgang Effenberger.

Am 1. Juni 2023 machte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Gipfeltreffen der „Europäischen Politischen Gemeinschaft“ (EPG)(1) in Moldau der Ukraine wenig Hoffnung auf eine schnelle Einladung zum NATO-Beitritt und betonte, dass eine zügige Aufnahme des Landes selbst nach einem Ende des russischen Angriffskrieges nicht garantiert ist:

„Es gibt sehr klare Kriterien für die Mitgliedschaft”(2),

sagte Scholz und verwies darauf, dass ein Land mit Grenzkonflikten nicht aufgenommen werden kann. Ähnlich äußerte sich die deutsche Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, sie verwies allerdings auf die NATO-Politik der „offenen Tür“. Immer wieder wird in diesem Zusammenhang die Selbstbestimmung der Länder auf „freie Bündniswahl“ betont. Natürlich können die Länder frei wählen, sie haben jedoch keinen Anspruch darauf, in ein Bündnis tatsächlich aufgenommen zu werden.

So hatte Russland nie eine Chance, ein Mitglied der NATO zu werden. Unter dem ersten Präsidenten des jungen russischen Staates, Boris Yeltsin, wurde 1991 der NATO-Beitritt seines Landes erklärt(3). Ein Jahr zuvor wollte Michail Gorbatschow die Sowjetunion in das Nordatlantische Bündnis integrieren. 1994 unterzeichnete Russland offiziell das Programm „NATO Partnership for Peace“, eine militärische Kooperationsinitiative vor allem für ehemalige Länder des Sowjetblocks. US-Präsident Bill Clinton bezeichnete die Konstruktion NATO Partnership for Peace als „Weg in die NATO-Mitgliedschaft“, was sich ja auch für alle anderen ehemaligen Ostblockstaaten – bis auf Russland – bewahrheitete.

Im Gründungsvertrag der NATO (4. April 1949) wird die Einsicht verlangt, dass wirtschaftlicher Wiederaufbau und Stabilität wichtige Elemente der Sicherheit jedes NATO-Mitglieds sind. Vor diesem Hintergrund muss auch der Marshall-Plan gesehen werden. Unumwunden erklärte 1949 der erste NATO-Generalsekretär Lord Ismay die Aufgabe der NATO-Gründung:

   “Keeping America IN, the Russians OUT and the Germans DOWN“(4)

sinngemäß übersetzt: Der Einfluss der Vereinigten Staaten auf Europa soll stärker werden, die Russen sollen davon ausgeschlossen bleiben und die Deutschen sollen weiterhin dominiert werden. Hintergrund dieser Überlegung war auch: ein Militärbündnis ohne äußeren Feind würde bald auseinanderfallen.

Am 19. Dezember 1949 verabschiedeten die USA den Kriegsplan “Dropshot”, mit dem 1957 die Sowjetunion angegriffen werden sollte. In der Grundannahme heißt es wörtlich: „Am oder um den 1. Januar 1957 ist den Vereinigten Staaten durch einen Aggressionsakt der UdSSR und/oder ihrer Satelliten ein Krieg aufgezwungen worden.“(5) Daraufhin sollten 300 Atombomben und 29.000 hochexplosive Bomben auf 200 Ziele in 100 Städten der Sowjetunion abgeworfen werden, um 85 Prozent der industriellen Kapazität der UdSSR mit einem einzigen Schlag zu vernichten. Der Zeitpunkt war zweifellos auf den ursprünglich geplanten Abschlusstermin der Remilitarisierung Westdeutschlands abgestimmt. Als dann jedoch 1957 Sputnik seine Kreise um die Erde zog, mussten die Kriegsplanungen überarbeitet werden, und der Zeitpunkt für Dropshot wurde vertagt. In Moskau aber ist der Plan unvergessen.

  • Mit der “National Security Decision Directive 54” (NSDD-54) vom 2. September 1982 wurde ein Instrument geschaffen, mit dem der gesamte Sowjetblock subversiv untergraben werden konnte. Ein Staat nach dem anderen wurde mit dem Versprechen amerikanischer Unterstützung zur Ablösung von der Sowjetunion veranlasst. Neben destruktiven Operationen („Unterminierung der Militärkapazitäten des Warschauer Paktes“) wurden ökonomische Anreize geschaffen, vor allem die Aussicht auf Kredite und kulturell-wissenschaftlichen Austausch.(6)
  • Als Weiterentwicklung und Ergänzung dienen die Langzeitstrategiepapiere TRADOC 525-5 von 1994 und 525-3-1 („Win in a Complex World 2020-2040“) von 2014.

Gezielt wurden Russland und China als bedrohliche Feinde aufgebaut, um die militärische Schutzmacht USA durch die NATO und durch verschiedene asiatische Verteidigungsbündnisse zu etablieren.(7) Schon 1945 orakelte der US-Philosoph James Burnham, die USA seien dazu berufen,

„in der Auseinandersetzung mit den anderen Supermächten die Weltmacht zu erringen“.(8)

Auf dem EPG-Gipfeltreffen in Moldau hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine klare Einladung für die NATO-Mitgliedschaft seines Landes bereits beim kommenden Bündnisgipfel in Litauen (11.-12. Juli 2023) gefordert:

„Wir brauchen Frieden. Deshalb sollte jedes europäische Land, das an Russland grenzt und das nicht will, dass Russland es auseinanderreißt, ein vollwertiges Mitglied der EU und der NATO sein“(9).

Selenskyi sah dazu nur eine einzige Alternative: ein offener Krieg oder eine grausame russische Besatzung.

Geopolitische Bedeutung der Ukraine

Schon die Geostrategen des ausgehenden 19. Jahrhunderts sahen im Eurasischen Herzland den Schlüssel für Weltmachtträume – zu einem Zeitpunkt, als niemand die dort lagernden Energiereserven auch nur erahnen konnte. In der Geopolitik der Briten bereits vor dem Ersten Weltkrieg ebenso wie in jener der Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg und vor allem dem Kalten Krieg spielte die Ukraine eine Schlüsselrolle.

Im April 1904 erschien im Geographical Journal der Royal Society in London eine Abhandlung des englischen Geographen Sir Harold Mackinder, Mentor von Generationen britischer Diplomaten, eine nachhaltige Schilderung andauernder, auch heute noch beherrschender Antriebe in der Weltpolitik. Unter dem Titel “Der geographische Drehpunkt der Geschichte” (The Geographical Pivot of History) schilderte Mackinder „das uralte, ewig neue Gegenspiel der großen zentralen Steppenmacht der alten Welt, die sich immer wieder erhebt, gegen die meerbestimmten Randländer, die zuerst, wie die Griechen gegenüber den Persern, mittelmeerisch lebten“(10) und heute mit den USA ozeanisch verankert sind.

 

US-Brückenköpfe am inneren Gürtel des „Eurasischen Herzlandes“
Collage: Wolfgang Effenberger

Mackinder prägte die Begriffe der eurasischen Zentralregion (Pivot Area) und des ostmitteleuropäischen Herzlandes. Jede dieser Regionen bezeichnete er als Sprungbrett zur Erlangung der Herrschaft über den Kontinent Eurasien. Zum Durchbruch verhalf er seiner Theorie mit dem berühmten Ausspruch:

„Wer über Osteuropa herrscht, beherrscht das Herzland(11): Wer über das Herzland herrscht, beherrscht die Weltinsel (Eurasien). Wer über die Weltinsel herrscht, beherrscht die Welt.“(12)

Die Strategische Ellipse deckt sich mit Mackinders Herzland. (Erdöl- bzw. Erdgasvorräte in Gigatonnen – 1 GT entspricht einer Milliarde Tonnen)

Der Erste Weltkrieg bot Britannien die Gelegenheit, erneut im Kaukasus einzugreifen. Nachdem 1917 die Menschewiki in Russland die Regierung übernommen hatten, erklärten sich Armenien, Aserbaidschan und Georgien für unabhängig. Diesem Beispiel folgten die Tschetschenen, Dagestaner und andere Bergstämme. Die Lage im Ersten Weltkrieg erlaubte den Briten noch 1918 ganz unverhüllt mit einer 23.000 Mann starken Expeditionsarmee unter General William Thomson von Persien her in den Kaukasus einzudringen und strategische Punkte zu besetzen.(13) Die damaligen britischen geopolitischen Manipulationen ebneten den Weg für Konflikte, die bis auf den heutigen Tag anhalten. Der Militäraufmarsch im zentralen US-Kommandobereich CENTCOM ist für viele Bewohner des globalen Südens beängstigend.

Heute wird das Gebiet, welches sich „vom Nahen Osten über den Kaspischen Raum bis in den Hohen Norden Russlands erstreckt“(15), auch strategische oder geopolitische Ellipse genannt. In diesem Gebiet befinden sich etwa zwei Drittel der weltweit bekannten natürlichen Erdöl- und Erdgaslagerstätten, für die sich momentan eine wirtschaftliche Förderung lohnt. Auf diesen Raum legt der einstige Sicherheitsberater von Präsident Carter und immer noch auch unter Barack Obama einflussreiche Berater des “Center for Strategic and International Studies” in Washington, Zbigniew Brzezinski, sein Augenmerk und nennt Iran, Irak, Afghanistan und die kaspisch-kaukasische Region von der Ukraine bis Usbekistan den “Eurasischen Balkan”. Die Parallele zum europäischen Balkan ist bewusst gewählt, denn,

„… die dortigen Staaten sind nicht nur hochgradig instabil, ihre Lage und innenpolitische Verfassung fordern die mächtigen Nachbarn zum Eingreifen geradezu heraus … Es ist dieses wohlvertraute Phänomen des Macht-vakuums mit der ihm eigenen Sogwirkung, das die Bezeichnung Eurasischer Balkan rechtfertigt.“(16)

Da dieser “Eurasische Balkan” als Machtvakuum wahrgenommen werde, so Brzezinski in seinem skrupellosen geopolitischen Denken, müsse dieser Region die ganze Aufmerksamkeit der US-Geopolitik und ihrer Geostrategen gelten.

Filetstücke der Energie-Ressourcen sichern!

Brzezinski hat in diesem Zusammenhang keine Skrupel, Karl Haushofer, auf den sich Hitlers Konzept vom notwendigen Lebensraum im Osten stützte, als einen seiner theoretischen Vorläufer zu nennen.(17) Von dieser Tradition ausgehend liefert Brzezinski zum Verständnis des jetzigen Krieges im Nahen und Mittleren Osten eine wichtige Erkenntnis:

Wenn die USA ihre globale Hegemonie erhalten wollten, müssten sie Eurasien beherrschen –  „eine Dominanz auf dem gesamten eurasischen Kontinent“ sei „noch heute die Voraussetzung für eine globale Vormachtstellung“(18). In diesem Raum gelte es für Amerika, sich die “Filetstücke” der globalen Energie-Ressourcen zu sichern,(19) während Russland unter allen Umständen daran gehindert werden müsse. Dazu können die USA auf drei eurasische “Brückenköpfe”(20) zurückgreifen: Im Westen durch NATO- und EU-Erweiterungen, im Osten durch einen Block aus Japan, Korea, Taiwan und im Süden, am Bauch Russlands, durch Eingriffe in den “Eurasischen Balkan”.

Vorausschauend erklärte die Carter-Doktrin Anfang der 80er Jahre die Region im Persischen Golf zum amerikanischen Interessen- und Sicherheitsgebiet und Brzezinski zimmerte dafür als Sicherheitsarchitektur das US-Kommando CENTCOM. Nach Einschätzung Obamas folgte auf Carter der „vielleicht größte Politiker dieser Zeit“,(21) Ronald Reagan, und dessen kompromissloser Antikommunismus. Mit den neuen Pershing II(22) und Cruise Missiles hoffte Reagan, einen Atomkrieg mit der UdSSR auf Europa begrenzen zu können. Das inspirierte Joseph Beuys zu einem Protestlied, das wir hier im Auszug wiedergeben:

Sonne statt Reagan 

Aus dem Land, das sich selbst zerstört
und uns den “way of life“ diktiert,
da kommt Reagan und bringt Waffen und Tod
und hört er Frieden, sieht er rot.
Er sagt als Präsident von USA
Atomkrieg? – Ja, bitte dort und da
ob Polen, Mittlerer Osten, Nicaragua –
er will den Endsieg, das ist doch klar.(23)

In Foreign Affairs: Sofortiger NATO-Beitritt der Ukraine

Anfang Juni 2023 erschien in der US-Publikation Foreign Affairs der Artikel “To Protect Europe, Let Ukraine Join NATO – Right Now”, in dem der Vorsitzende des Zentrums für ukrainische Verteidigungsstrategien, Andriy Zagorodnyuk, von 2019 bis 2020 Verteidigungsminister der Ukraine, den sofortigen NATO-Betritt forderte.

Für Zagorodnyuk muss der Westen akzeptieren, dass die Bedrohung durch Russland nicht verschwindet. Er ist überzeugt, dass Russlands imperiale Ambitionen weit über die Ukraine hinausgehen und tiefer reichen als nur bis zu Putin. Russlands gesamte Führungsspitze sei von Hass auf den Westen durchdrungen und auf die Wiedererrichtung eines Imperiums ausgerichtet:

„Sie wird Osteuropa auch dann bedrohen, wenn Kiew einen vollständigen Sieg erringt und Putin aus dem Amt gejagt wird. Um Russland in Schach zu halten, braucht die demokratische Welt ein integriertes Militär, das die Aggression des Kremls aufhält und abschreckt.“(24).

In der NATO sieht Zagorodnyuk diese Kraft unter der Voraussetzung, dass sie aufhört, die Ukraine als einen bedrängten Nachbarn zu betrachten, der versucht, in ihren Unterschlupf einzudringen. Stattdessen müsse sie die Ukraine als das anerkennen, was sie ist:

„der beste Vollstrecker der Welt und ein Staat, der viel für die Sicherheit Europas tun kann. Die NATO muss also die Ukraine aufnehmen“(25).

Warnende Stimmen

Der frühere US-Botschafter in Russland und heutige CIA-Direktor William J. Burns, Vizeaußenminister (2011-2014) und Präsident des Carnegie Endowment for International Peace (2014-2021) gab 2008 in einem geheimen Botschaftskanal zu, dass die NATO – Moskaus “rote Linien” – mit der Erweiterung um die Ukraine überschreitet und

„das Land möglicherweise in zwei Hälften spalten könnte, was zu Gewalt oder sogar, wie manche behaupten, zu einem Bürgerkrieg führen würde und Russland zwingen würde, zu entscheiden, ob es eingreifen soll“(26).

2008 wussten also hochrangige US-Regierungsbeamte, dass die Möglichkeit eines NATO-Beitritts der Ukraine von Russland als ernsthafte militärische Bedrohung angesehen wurde, die Moskaus Sicherheitsgrenzen überschreitet und das Land zum Eingreifen zwingen könnte.

Trotzdem wurde die bereits 2004 begonnene Orangene Revolution bis zum Maidan-Putsch durch das US-Außenministerium sowie die CIA weiter forciert. Und das unter Vizepräsident Joe Biden, der 1997 schon klar geäußert hatte, dass eine Ausdehnung des US-geführten Militärbündnisses bis an die Grenzen Russlands den Kreml zwingen würde, mit Gewalt zu antworten, wie es Moskau schließlich im Februar 2022 mit dem Einmarsch in die Ukraine tat. Biden bemerkte dies am 18. Juni 1997 auf einer Veranstaltung des Atlantic Council, dem Think-Tank der NATO, damit einer der mächtigsten Think-Tanks in Washington.(27)

Vor diesem Hintergrund ist zu befürchten, dass das US-Langzeitstrategie-Papier TRADOC 525-3-1 “Win in a Complex World 2020-2040” bis auf das letzte Komma hin umgesetzt wird.

NATO-Luftoperation „AIR- DEFENDER 23“

Am 12. Juni 2023 beginnt die NATO ihre größte Luftoperation seit Bestehen des Bündnisses (Bezeichnung: “Air Defender 2023”). An diesem in der Geschichte der NATO beispiellosen Manöver von Luftstreitkräften werden bis zu 10.000 Soldaten mit rund 220 Flugzeugen aus 25 Nationen teilnehmen. Diese Luftoperation wird im europäischen Luftraum sogar unter dem Kommando der deutschen Luftwaffe stattfinden.

Die 25 teilnehmenden Nationen wollen für ihre Luftstreitkräfte im Falle einer militärischen Krisenreaktion die gegenseitige Unterstützung unter Beweis stellen. Zum Einsatz kommen 23 verschiedene Flugzeugtypen, darunter die F-35 der Amerikaner und Holländer, ein AWACS-Aufklärungsflugzeug der NATO und zum ersten Mal überhaupt ein Transportflugzeug der japanischen Luftwaffe. Von den 220 beteiligten Flugzeugen werden allein 100 aus 35 US-Bundesstaaten eintreffen. Diese US-Flugzeuge stellen den größten Einsatz von Flugzeugen der Air National Guard seit der “Operation Desert Storm” (Irak, 1991) dar.

In diesem Zusammenhang ist brisant, dass Deutschland als Drehscheibe für die kollektive Verteidigung des europäischen Luftraums fungiert, wobei die Luftoperationen unmittelbar außerhalb der Konfliktzone Ukraine-Russland stattfinden – Provokation oder Zufall?

Während der Kreml die Frühjahrsoffensive Kiews erwartet, muss dieser NATO-Übung besonderes Augenmerk geschenkt werden.

In einem Interview mit dem Wall Street Journal sah am 3. Juni 2023 der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Ukraine bereit für die seit langem angekündigte Gegenoffensive zur Befreiung seiner Gebiete von der russischen Besatzung:

“Ich denke, wir sind heute dafür bereit”(28)

Der russische Generalstab wird nämlich nicht ausschließen können, dass die NATO-Übung als Deckung für einen echten Angriff genutzt werden könnte. Vor einem Jahr wurde das NATO-Manöver “BaltOps-2022” nach Darstellung des Enthüllungsjournalisten Seymour Hersh als Tarnung für den Sprengstoffanschlag auf die NordStream2-Gaspipelines genutzt.

Die NATO-Übung “Defender 23” ist sicherlich nicht geeignet, die Welt friedlicher zu machen.

Ebensowenig die außergewöhnliche Unterstellung des größten Kriegsschiffes der Welt, der USS Gerald R. Ford, unter das NATO-Kommando. Seit dem 2. Juni 2023 bereitet sich der US-Flugzeugträger  mit ca. 90 Kampfflugzeugen (darunter mehr als 60 F-35) darauf vor, zusammen mit anderen alliierten Streitkräften Aktivitäten in der Norwegischen See durchzuführen. (29) Damit hat die Eskalationsspirale eine weitere Drehung erhalten.

Quellen und Anmerkungen

Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, erhielt als Pionierhauptmann bei der Bundeswehr tiefere Einblicke in das von den USA vorbereitete „atomare Gefechtsfeld“ in Europa. Nach zwölfjähriger Dienstzeit studierte er in München Politikwissenschaft sowie Höheres Lehramt (Bauwesen/Mathematik) und unterrichtete bis 2000 an der Fachschule für Bautechnik. Seitdem publiziert er zur jüngeren deutschen Geschichte und zur US-Geopolitik. Zuletzt erschienen vom ihm

 

1) Am 9. Mai 2022 („Europa-Tag“) wurde in Straßburg in einer Rede des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron im Rahmen der französischen EU-Ratspräsidentschaft vorgeschlagen, eine neue Form der europäischen politischen Zusammenarbeit zu finden. Er schlug dafür den Namen Europäische Politische Gemeinschaft vor. Die EPG ist eine europäische, zwischenstaatliche Organisation aus 47 europäischen und vorderasiatischen Staaten, die in den Bereichen Politik, Sicherheit, Energie, Verkehr, Investitionen, Infrastruktur und Personenverkehr zusammenarbeiten.

2) https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-liveticker-nach-fliegeralarm-zwei-angriffswellen-auf-kiew-18495964.html

3) https://www.nytimes.com/1991/12/21/world/soviet-disarray-yeltsin-says-russia-seeks-to-join-nato.html

4) https://www.brookings.edu/articles/relations-with-the-great-powers-russia-japan-china/

5) http://www.allworldwars.com/Dropshot%20-%20American%20Plan%20for%20War%20with%20the%20Soviet%20Union%201957.html

6) https://irp.fas.org/offdocs/nsdd/nsdd-54.pdf

7) Bereits im Herbst 1945 sah der Plan mit Namen TOTALITY (JIC 329/1) einen Atomangriff auf die Sowjetunion mit 20 bis 30 Atombomben vor. Details in Kaku, Michio/ Axelrod, Daniel: To Win a Nuclear War. The Pentagons´s Secret War Planes. Boston 1987, S. 30–31

8) Zitiert wie www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/439652/

9) https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-liveticker-nach-fliegeralarm-zwei-angriffswellen-auf-kiew-18495964.html

10) Haushofer, Karl: Weltpolitik von heute. Berlin 1934, S. 51

11) Das Herzland als Drehpunktraum ostwärts des Urals vom Eismeer bis zum Kaspischen Meer. In einem großen inneren Halbmond dieses Drehpunktraums liegen Deutschland, Österreich, die Türkei, Indien und China und in einer weiteren äußeren Sichel Großbritannien, Südafrika, Australien, die Vereinigten Staaten, Kanada und Japan (https://www.westendverlag.de/kommentare/die-heartland-theorie-oder-der-schluessel-zur-weltherrschaft/)

12) Brzezinski, Zbigniew: Die einzige Weltmacht. Frankfurt a.M 1999, S. 63

13) Die Briten brachten die Bahnstrecke Batumi-Baku und andere strategisch wichtige Punkte unter ihre Kontrolle und setzten in Batumi, Baku und anderen Gebieten in Georgien, Armenien und Aserbaidschan Militärgouverneure ein. Die Gebiete blieben bis zur Wiedereroberung durch Rußland im Jahre 1920 unter direkter militärischer Besetzung

14) https://www.wikiwand.com/de/United_States_Central_Command

15) Vgl. Rempel, Schmidt, Schwarz-Schampera u.a.: Kurzstudie Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen 2006. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (Hrsg.), 2006, S. 29

16) Brzezinski a.a.O. 1999, S. 181f.

17) Brzezinski a.a.O. 1999, S. 64

18) Ebda.

19) Brzezinski a.a.O. 1999, S. 182

20) Es handelt sich um ein „kleines Geländestück, das auf dem gegnerischen Flussufer besetzt worden ist und die Ausgangsbasis für weitere Kampfhandlungen bildet“ (https://www.dwds.de/wb/Brückenkopf).

21) Obama, Barack: Hoffnung wagen. München 2007, S. 369

22) Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des Waffensystems Pershing I als primäre nuklearfähige Waffe, mit der nun auch die Kommandozentralen um Moskau (Stichwort Enthauptungsschlag) vernichtet werden können.

23) Joseph Beuys: Sonne statt Reagan, Musikant / EMI Electrola 1982

24) https://www.foreignaffairs.com/ukraine/protect-europe-let-ukraine-join-nato-right-now

25) Ebda.

26) https://geopoliticaleconomy.com/2022/02/27/us-nato-expansion-ukraine-russia-intervene/

27) https://geopoliticaleconomy.com/2022/03/08/biden-nato-expansion-russia-hostile-reaction/

28) https://web.de/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/krieg-ukraine-live-ticker-ukraine-bereit-gegenoffensive-38282782

29) https://telegra.ph/USS-Gerald-R-Ford-wird-dem-NATO-Kommando-unterstellt-06-03

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Efasein / shutterstock  

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Kommentare (26)

26 Kommentare zu: “Ukraine: Spielball zwischen Russland und der NATO? | Von Wolfgang Effenberger

  1. Nevyn sagt:

    https://uncutnews.ch/freiwilliger-soldat-aus-taiwan-beschreibt-seine-erfahrungen-im-kampf-fuer-die-ukraine/

    "Er betonte, dass es auf dem Schlachtfeld nicht darum gehe, Ruhm zu erlangen oder ein Held zu werden, sondern „nur darum, andere zu verletzen und verletzt zu werden. Im Gegenzug gibt es nur endlosen Schmerz und Leid“. Der Soldat wies darauf hin, dass die Chancen, zu verlieren, weitaus größer sind als die Chancen, zu gewinnen."

  2. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    formal ist die Ukraine ähnlich souverän wie die BRD. Und die deutsche Regierung trifft ja auch nur Entscheidungen zum Wohle des Volkes. :->

    Die kommende Nato-Übung ist das übliche Säbelrasseln, aber ironischerweise verdeutlicht die Übung, warum Russland an seiner Grenze neutrale Staaten haben will, nämlich als Pufferzone zur Nato, damit USA/Nato eben nicht so einfach Russland militärisch angreifen könnte.
    Denn bei der Übung könnten z.B. USA/Nato-Flugzeuge von der Ukrainischen Westgrenze aus Langstreckenwaffen abfeuern oder gar aus Versehen in ukrainischem Luftraum rumfliegen, "veraltete Karten" gabs ja auch schonmal in Jugoslawien (chinesische Botschaft) … aber das ist immernoch einige Kilometerchen von Russland entfernt.
    Bei der Krim ändert sich nichts und die USA-Interpretation von "Internationalem Luftraum" vor der Krim wurde letztens von Russland korrigiert; USA hatte eine Reaper-Drohne verloren.
    Und dann wäre da nur noch Kaliningrad, aber erstens ist eine Enklave (Exklave? diese Fremdwörter :) nochmal was anderes und zweitens dürfte da eine Luftabwehr stehen, die die USA-Militärs sicherlich gerne mal testen würden, aaaber Russland hatte dort vor längerer Zeit Iskander-Raketen stationiert und vor kürzerem drei MIG-31K, das K steht für Kinshal, und das sind Botschaften, die Militärs verstehen sollten.
    Das maximale, was USA aus der Übung rausholen könnte, wäre mal wieder Propaganda, sollten russische Jets im internationalen Luftraum über der Ostsee – Nähe Kaliningrad – mal wieder "unprofessionelle" Flugmaneuver veranstalten, was ja nicht das erste Mal wäre. Vielleicht sollte USA/Nato dort keine Reaper-Drohnen einsetzen wie vor der Krim, wäre ja schade drum.

    Und nebenbei, sorry es ist eigentlich nur noch zu albern, aber ich kann es mir nicht verkneifen:
    Was sagen eigentlich die Klimaschützer zu alledem?
    Egal ob die sowieso laufenden Kriege (Syrien und Ukraine) oder jetzt die USA/Nato-Übung mit 200 Flugzeugen …
    Haben die eine Ahnung, dass Kampfflugzeuge nicht für Kerosin-Effizienz, sondern für maximale Leistung gebaut sind und was da überhaupt los ist, was da an Kerosin verbrannt wird?!
    Und dann die Abwärme der Jets – geht es nicht um Erwärmung und so?!

    • Nevyn sagt:

      "Was sagen eigentlich die Klimaschützer zu alledem?"

      Das ist doch nicht ihr Ernst!
      Die müssen sich um pupsende Kühe kümmern.
      Die Millionen Kubikmeter Methan, die bei der Nordstream-Sprengung entwichen sind, waren ja klimaneutral. Die haben keine Sau interessiert.
      Es ist wirklich schwer, bei diesem Gaga-Wahn noch zu verstehen, wie die Menschen ticken. Mit Vernunft hat das alles nichts mehr zu tun.

    • Fass sagt:

      @Andreas
      Hoffentlich liegen Sie richtig (Säbelrasseln), ich setz auf Sie.

    • hulli3 sagt:

      Das wird doch alles entschädigt, also in Afrika werden Bauern enteignet, um auf dem Land dann Bäume zu pflanzen. Also alles CO2-neutral, alles bestens. Das kam sogar im Gniffke-Fernsehen.

    • Charly1 sagt:

      Hoffentlich bleib es nur beim Säbelrasseln…
      Die Vernichtungsmaschinerie ist einsatzbereit, kann beim geringsten Anlass
      in Gang gesetzt werden, wartet nur darauf, dass irgendein Besessener oder
      Geistesgestörter den "Knopf" drückt, oder dass ein defekter Computerchip das
      große Feuerwerk entfesselt. Erstaunlicher Weise macht man sich darüber
      jedoch recht wenig Gedanken. Millionen von Menschen wissen, dass ihr Dasein
      einer fortwährenden, unmittelbaren Bedrohung unterworfen ist, nehmen dieses
      aber widerspruchslos hin. Nur wenn der zornige Protest der Menschen überall
      in der Welt die Herrschenden zur Umkehr zwingt, kann die atomare Katastrophe
      abgewendet werden.

      Eine Gesellschaft, die sich systematisch weigert, zu erkennen, dass ihr
      physisches Überleben unmittelbar in Frage steht, und die keinen Schritt zu
      ihrer Rettung unternimmt, kann nicht als psychisch gesund bezeichnet werden.

  3. Geopolitik ist ein schwieriges und komplexes Thema. Wolfgang Effenberger ist hier ist hier ein absulut kompetenter und unabhängiger Ratgeber. Ein Tip an Einhorn Inge: Im Krieg ist alles Propaganda und das hat mit Information und Wahrhaftigkeit gar nix zu tun. Suchen Sie sich dringend seriöse Informationsquellen denn ihr Kommentar macht mir wirklich Angst.

    • Einhorn_Inge sagt:

      Achso, die ganze Welt liegt falsch. Nur Apolut liegt richtig. In Ordnung, ich werde jetzt einfach alles außer Apolut in den geistigen Mülleimer befördern. Endlich hab ich die Wahrheit gefunden, Danke für den Tipp Vladimir

    • Fass sagt:

      @ fantasy-wesen Einhorn Inge,
      soweit möglich bemühen sich die Autoren hier, Amtsquellen zu verwenden oder auch die spärlich noch zu findenden mainstream-Artikel, die ein etwas vollständigeres Abbild der Welt zeigen.
      Was Sie also tun müssen: Lesen Sie die QuellLinks! Hier bei apolut und anderen freien Medien finden Sie die Einordnung, die die öffentlich-restlichen weglassen, da sie Narrativismus betreiben anstatt Journalismus entsprechend ihres Auftrages.

    • Nevyn sagt:

      "fantasy-wesen Einhorn Inge,"

      Nicht so fantasielos, Fass!
      Ein Einhorn ist ein Startup mit einer Marktbewertung von mind. 1Mrd. Dollar.
      Hier probiert sich offenbar eine nette Software aus.
      Mal schauen, was wir ihr so beibringen können.

    • Andreas I. sagt:

      @ Einhorn_Inge Hallo,
      "Achso, die ganze Welt liegt falsch. Nur Apolut liegt richtig."

      USA & Follower sind rund 40 Staaten von rund 190 Staaten, also keineswegs "die ganze Welt".
      Und noch schlimmer; zu den rund 150 anderen Staaten gehören nicht nur schwache, sondern dummerweise auch Russland, China, Indien … und wenn globale Besserwessis das ignorieren wollen, toi toi toi!

    • Fass sagt:

      @ Nevyn
      Stimmt, da bin ich nur bis höchstens Tellerrand gekommen.
      Wenn bspw. freier Presse o.ä. damit ein Produktgewinn zufließen soll, könnte ich mich vielleicht zum Training einer KI durchringen, normalerweise ist mir solches allerdings sehr zuwider.

      Meine (fachfremde Sicht) auf KI:
      KI ist vor allem ein Datenberg, es geht um schiere Masse. Die Klasse beruht auf den Algorithmen der Auswertung und der Komplexität der Datenmenge – also gelingt es, in den Datenberg auch die abweichenden Stimmen mit einzupflegen (infolge können die Parameter der Mustererkennung deutlich verfeinert werden. ) Aus diesem Grunde fand ich es auch so bedauerlich, das während der Plandemie beinahe alle bequemlichkeitskonform auf die Digitalnutzung eingestiegen sind – erst damit wird der Datenberg so groß, dass plausible Vorhersagen möglich werden. Ab irgendeinem Punkt, der mittlerweile deutlich überschritten sein dürfte, wird mir diese KI überlegen, denn während ich irgendeinen Einfall habe und damit herumspiele sind die Algorithmen permanent im Adlermodus und rechnen in Windeseile durch, ob sich damit nicht ein Vorteil generieren ließe – in der Besitzwelt, in der wir leben, muß schließlich jede Lebensäußerung unverzüglich verzweckt werden und irgendjemanden materiell reicher machen.
      In den letzten Monaten wurde ein Spiel gepusht, das Strategiealternativen des WKII’s gesammelt hat – vielleicht haben die Militärs etwas Neues darin gefunden…
      Natürlich ist diese einfache Verweigerungshaltung außerordentlich unbefriedigend und da spielt auch Gewohnheit eine große Rolle… bereits seit einiger Zeit schon kommt es auf das Wachstum der Datenmenge nicht mehr an, diese ist eher mehr als weniger umfassend.

      So, die netzaffine Antwort wäre gewesen: Dazu besteht keine so große Begeisterung.

    • Nevyn sagt:

      "Wenn bspw. freier Presse o.ä. damit ein Produktgewinn zufließen soll, könnte ich mich vielleicht zum Training einer KI durchringen, normalerweise ist mir solches allerdings sehr zuwider."

      Wenn die freie Presse frei bleiben will, sollte sie auf natürliche Intelligenz setzen. Die gibt es gelegentlich noch.
      Auch dafür ist ein umfangreiches Trainingsprogramm notwendig. Sogar ein ziemlich anstrengendes in der Schule des Lebens.
      Was Maschinen nicht oder nur schlecht können, ist Humor. Der Teufel kann nicht lachen und hasst Lebendigkeit.

      Die KI-Texte kommen immer daher wie der Keks mit den 52 Zähnen. Die Sprache des Menschen besteht aber nicht nur aus einer Aneinanderreihung von Daten sondern sie lebt in Erfahrungen, komischen, peinlichen, überraschenden. Verknüpfungen, die Rechner nie erstellen, weil sie nicht logisch sind und gerade daher menschlich.
      Es ist nicht das gleiche ob man Leben simuliert oder wirklich lebt.

      Was könnte für Autoren erfüllender sein als Menschen auf neue Ideen zu bringen, sie zu inspirieren, statt ihnen in säuerlicher Dozentenmanier vorgefertigte Denkmuster überzustülpen?
      Nicht die Antworten sind das spannende. Die Fragen sind's, die man sich noch nie gestellt hatte!

      Mal ehrlich, das Nach-Denken haben wir doch alle satt! Also mal ein bisschen locker machen, das kann die KI nämlich auch nicht, sonst fallen ihr die Chips aus den Slots.
      Der Turing-Test funktioniert nur mit Menschen, die sich selbst benehmen, wie Maschinen.
      Und was wäre ein größeres Ziel für eine freie Presse als Menschen mit ihrer Freiheit in Kontakt zu bringen?
      Hurra, wir leben noch!

    • Fass sagt:

      Hurra, wir leben! (an dieser Stelle halte ich einfach mal inne) und schließe mich dem Wunsch an – für mich, die Mit-Kommentatoren, die Autoren, die Lesenden. Die Zeit, die wir heute dafür "verplempern" kann uns niemand mehr nehmen. Allseits einen schönen Tag.

  4. Einhorn_Inge sagt:

    die Realität sieht aber anders aus. Russland wurde zum Kriegstreiber und versucht mit abenteuerlichen Gründen seinen Krieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen.
    Es ist nur richtig dass die EU und die Nato der Ukraine beistehen damit Russland nicht mit diesem Unrecht durchkommt. Ohne Nato wären wir Russland ausgeliefert. So sieht das auch Schweden und Finnland und genau deshalb wollen auch diese Länder jetzt in die Nato.

    Unfassbar dass das russische Volk sich nicht dagegen auflehnt. Doch dafür gibt es Gründe: Das russische Volk wird mit staatlicher Propaganda und drakonischen Strafen und Geheimdienst ruhig gestellt. Dort herrscht das absolute Gegenteil von Demokratie und die Regierung kann machen was sie will. Ein faschistischer Staat, 1984 lässt grüßen, furchtbar

    • Jefferson sagt:

      Oh, Sie sind sehr stark der NATO- und westlichen Propaganda und Ideologie ausgeliefert. Da lohnt sich für mich als Freidenker und Unterstützer der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung sowie bei der Hilfe für ukrainische Deserteure keine Diskussion mit Ihnen.

    • Nevyn sagt:

      Ja, das kann man so sehen, Einhorn Inge. Nur entspricht es etwa dem Blick durch ein Schlüsselloch.

      – Speichern Sie dieses Narrativ in einer Sandbox, statt in der Amygdala.
      – Suchen Sie zwei weitere, möglichst abweichende Narrative und verfahren sie damit in gleicher Weise.
      – Vergleichen Sie diese drei Narrative, spielen Sie damit und sie werden zu einem vierten gelangen, das der Realität am nächsten kommen dürfte. Ist etwas anstrengend, zugegeben. Aber dafür hat Ihnen der liebe Gott ein Frontalhirn geschenkt, nicht zum Auswählen der Menüs beim Fast Food Restaurant Ihres Vertrauens.

      Vorsicht! Es könnte passieren, das Ihr Weltbild ins Wanken gerät.
      Aber: No pain – no gain!

    • Einhorn_Inge sagt:

      Eher das Gegenteil ist der Fall! Die Leute die nur noch apolut und ähnliche Portale lesen die merken nicht mehr was tatsächlich passiert.

      Es wird mal wieder 99% der Weltpresse als "böse Mainstreammedien" dargestellt und man nur das glauben soll was auf apolut geschrieben steht.

      Wer das einmal glaubt der ist in der Falle und kann frei von apolut manipuliert werden. Nein Danke, da lese ich lieber unterschiedliche Medien und bilde mir meine eigene Meinung und lasse mir diese nicht vorgeben!

    • Nevyn sagt:

      "Es wird mal wieder 99% der Weltpresse als "böse Mainstreammedien" dargestellt und man nur das glauben soll was auf apolut geschrieben steht. "

      Empfinden Sie das so? Warum sollte z. B. ich nur das glauben, was auf tupola geschrieben steht? Ich bin eher zum "spielen" hier. Denken Sie, es gibt irgendwo in der Welt ein Medium, in dem man die Wahrheit lesen kann?
      Mir fällt auf, dass Sie meist exakt das herrschende Narrativ treffen. Wie machen Sie das?

    • Einhorn_Inge sagt:

      schon wieder das gleiche Muster. Was ist ein "herrschendes Narrativ?

    • Nevyn sagt:

      "Was ist ein "herrschendes Narrativ?"

      Es ist so etwas wie der Quellcode, von dem die Medien ihre Geschichten kompilieren.
      Sie liefern das in Reinform. Sehr bemerkenswert.
      Eigentlich kann so etwas nur eine Maschine.

    • Andreas I. sagt:

      @ Einhorn_Inge Hallo,
      "die Realität sieht aber anders aus. Russland wurde zum Kriegstreiber und versucht mit abenteuerlichen Gründen"

      Wenn man von "Realität" redet, aber die Sichtweise der anderen Seite ausblendet, welche "Realität" sollte das sein?!
      Realität ist auch Maidan → Regierungswechsel in Kiew → Beschuss der russischsprachighen Bevölkerung der Ostukraine → Kiewer Regierung will in die Nato und wohin das führte …
      Preisfrage:
      Hat Russland irgendeinen neutralen Staat an seine Grenzen angegriffen? Finnland oder die Mongolei oder Tadschikistan?!
      Nein.
      Weil die keine Bedrohung sind.
      Russland hat exakt nur Georgien und Ukraine angegriffen, weil USA/Nato eine Bedrohung ist.

      "Es ist nur richtig dass die EU und die Nato der Ukraine beistehen damit Russland nicht mit diesem Unrecht durchkommt."

      Völkerrechtlich ist es Beistand für die Republiken Lugansk und Donezk, denen zu hjelfen, sich gegen den Angriff von Kiew zu wehren – und das ist völkerrechtlich legal.
      Währenddessen hält USA Irak und Ostsyrien besetzt und die befinden sich weder an der Grenze der USA noch ist dort die Bevölkerung englischsprachig …
      Typische Doppelmoral.

      "Ohne Nato wären wir Russland ausgeliefert."

      Ohne USA die Stiefel zu lecken, hätten "wir" normale Energiepreise und im Gegenzug einen nicht ganz uninteressanten Exportmarkt für einige klassische deutsche Industriezweige – und nein, nicht Waffen, das können die Russen selber und besser – sondern von PKW über Landmaschinen bis CNC und Roboter …
      Aber "wir" müssen ja unbedingt USA die Stiefel zu lecken, egal was da dran klebt.

      "So sieht das auch Schweden und Finnland und genau deshalb wollen auch diese Länder jetzt in die Nato."

      Die Regierungen wollen in die Nato.
      Ob das Volk auch will, kann man nicht wissen, denn weil es ja umdie Verteidigung von Demokratie und so geht, gab es natürlich _KEINE_ Volksabstimmungen, also nix genaues weiß man nicht.

      "Unfassbar dass das russische Volk sich nicht dagegen auflehnt."

      Schauen Sie sich mal die russische Geschichte an, die frühere ist in Deutschland nicht unbedingt Allgemeinbildung, aber WW I und WW II … das sind geschichtlich verankerte kollektive Erfahrungen.

      "Doch dafür gibt es Gründe: Das russische Volk wird mit staatlicher Propaganda und drakonischen Strafen und Geheimdienst ruhig gestellt."

      Spieglein Spieglein an der Wand …

      "Dort herrscht das absolute Gegenteil von Demokratie und die Regierung kann machen was sie will. Ein faschistischer Staat, 1984 lässt grüßen, furchtbar"

      Na wie gut dass die EU so vollkommen demokratisch ist, Slava Ursula!

    • Nevyn sagt:

      Andreas, die effektivste Methode, ein Programm von der Sinnlosigkeit seines Tuns zu überzeugen ist,
      den Stecker zu ziehen. Gute Rechner haben noch eine Reset-Taste mit einem nichtmaskierbaren Interrupt.
      Alles Andere ist vertane Zeit, es sei denn, wie wollen das Programm testen oder haben Langeweile und spielen.
      Sie können zur Übung mit ihrem Toaster diskutieren. Wenn es da klappt, versuchen Sie es noch mal bei Inge 1.0.
      Immer schön locker bleiben!

    • Andreas I. sagt:

      @ Nevyn Hallo,
      den Stecker ziehen … hm … m.E. ist der "Strom" im Liberalismus / Kapitalismus das Geld. Man kann sich nicht völlig raushalten, aber man kann immerhin noch selber steuern, wo und wie man Geld ausgibt. Okay bis auf die Versicherungsplicht betreffend Krankenversicherung, wobei Krankenversicherung an sich eine sinnvolle Sache ist, aber in der BRD ist das zur Umsatza<bteilung der Pharmakonzerne pervertiert …

      Was die Kovens, Alex, Inges betrifft, die alle in das gleiche eine Horn blasen; da ist mir völlig egal, wer oder was die sind.
      Mir geht es um das Äußern der Minderheitenmeinung, siehe Konformitätsexperiment von Salomon Asch.
      Der Konformitätsdruck funktioniert nur dann relativ zuverlässig, wenn 9 von 10 das Falsche behaupten, sobald es nur noch 8 von 10 sind, also sobald ein anderer auch das Richtige sagt, bricht der Konformitätsdruck zusammen.
      Deswegen haben die Qualitätsmedien ja schon 2014 begonnen, ihre Kommentarspalten zu zensieren.

      Und falls irgendein Programmierer auch so viel Zeit hat, könnte man aus der bisherigen Kommunikation mit den Kovens, Alex und Inges die alle in das gleiche eine Horn blasen, die Muster abstrahieren und damit eine "KI" füttern. Es ist echt so stereotyp was da kommt, dass man glatt mit Textbausteinen antworten könnte.
      Immer wieder die Wiederholung von "Angriffskrieg" als ob das 2022 aus heiterem Himmel begonnen hätte und keine Vorgeschichte hätte … naja da kann die Antwort auch nur immer die gleiche sein; 2014 Maidan → Beschuss der Bevölkerung von Lugansk und Donezk → Minsker Vereinbarungen …
      Das wäre automatisierbar. :-.)

    • Andreas I. sagt:

      @ Einhorn_Inge Hallo,
      "Es wird mal wieder 99% der Weltpresse als "böse Mainstreammedien" dargestellt"

      USA & Follower sind etwa 40 Staaten, von 190 Staaten der Welt.
      Nach den Zahlen wären es rund 20 % der Weltpresse.
      Die Zahlen über Bevölkerung und Wirtschaft habe ich nicht im Kopf, aber wenn man nur an Indien und China denkt, bekommt man eine Ahnung.
      Was innerhalb der Nato-Blase eine Minderheit ist, das ist global die Mehrheit.

      Das mit den 99 % und dem 1 % war was anderes, nämlich Besitzverhältnisse.

    • Observator sagt:

      @Nevyn
      "Sie können zur Übung mit ihrem Toaster diskutieren."
      Mein Toaster versteht mich sehr gut.🤣
      Vor allem reagiert er nicht so schwachsinnig wie die Kovens, Alex's oder neulich Inges…
      Ich fühle mich trotzdem nicht dazu veranlasst mit solchen Leuten zu debattieren.
      Deswegen Respekt für Andreas, der nie aufgibt!

      @Andreas I.
      "Mir geht es um das Äußern der Minderheitenmeinung,"
      Wie bereits weiter oben erwähnt – Respekt!
      Was die Minderheitenmeinung anbelangt, bin ich mir gar nicht sicher, dass es noch eine Minderheit ist. Mittlerweile "erwachen" immer mehr und der Trend ist auch weiter steil positiv. Glücklicherweise.
      Da Koven, Alex u. ä. verschwunden sind, stellt sich die Frage: Wer ist denn Einhorn_Inge?
      "Stil", Haltung und anderes mehr sind irgendwie bekannt…

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