Neue Seidenstraße als Friedensprojekt der Menschheit

Ein Meinungsbeitrag von Christian Wagner.

Die Welt verändert sich zunehmend von einer Unipolaren in eine Multipolare Weltordnung. Während in der westlichen Hemisphäre ein kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Zusammenbruch immer mehr zur traurigen Lebensrealität der Bevölkerung wird, formen sich in der Mehrheit der gesamten Welt neue Strukturen, von denen sich die westliche Bevölkerung selbst ausschließt und damit den suizidähnlichen Untergang beschleunigt und eigene Zukunftsaussichten über Jahrzehnte versiegelt.

Was genau ist die neue Seidenstraße Initiative?

Vor 10 Jahren wurde von Xi Jinping, Präsident der Volksrepublik China, das Projekt der Neuen Seidenstraße (Belt and Road Initiative) ins Leben gerufen. Auf ideologischer Ebene läutet das BRI-Projekt das Ende der regelbasierten, von wenigen Länder bestimmten Weltordnung ein. In nahezu 200 Ländern und internationalen Organisationen wurden wirtschaftliche, politische, technologische und insbesondere gesellschaftliche Kooperationen geschaffen gegen Kolonialismus und Imperialismus.

2017 hat Präsident Xi Jinping der Volksrepublik China erläutert, dass die BRI Konnektivität aller Länder fokussiert, im Einklang zum Respekt zu ihren jeweiligen Entwicklungsstrategien. Es geht um gemeinsame Entwicklungen und Wohlstand durch pragmatische Kooperationen. Bilateral und multilateral entstehen Kooperationen auf dem Land und Meer, von Meer zu Luft und von offline zu online. Es ist ein inter-konnektives, multidimensionales Netzwerk. Die BRI sieht die Gleichheit aller Länder mit geteilten Vorteilen, politische Koordinierung und „Mensch-zu-Mensch“ Austauschen vor.

2022 initiierte China zusätzlich die Global Security Initiative auf dem Boao Forum für Asien mit dem Ziel der kooperativen, umfassenden und nachhaltigen globalen Sicherheit, um eine Gesellschaft der Sicherheit zu bilden. Zudem gibt es die Globale Entwicklungsinitiative und Globale Zivilisationsinitiative. Es geht um eine Gesellschaft und Menschheit mit geteilten Verantwortungen, Sicherheit und Entwicklung. Der Fokus liegt auf der Gesundheit für alle und Leben auf der Erde. Es geht um eine geteilte Zukunft der Menschheit.

Unaufhaltbare Infrastrukturentwicklungen der neuen Welt

Dieses Jahr wird das 10-jährige Bestehen der BRI gefeiert und eine Modernisierung alle Partnerländer in eine neue Ära leiten. Laut der Weltbank werden die Reallöhne in der kommenden Zeit um das zwei- bis Vierfache in den teilnehmenden Staaten steigen. Es trägt zur Armutsbewältigung bei und verbessert das Leben aller Menschen im Einklang mit der Natur. So wurden in den letzten 10 Jahren bereits Massive Infrastrukturprojekte, wie Schienennetze und Autobahnen geschaffen, die im Westen unbekannt sind.

In der Digitalen Wirtschaft werden nun sogar mit der Vernetzung der Infrastruktur, der Teilung von Informationen, Erfahrungen, Big Data und künstlichen Intelligenzen logistische Projekte der Zukunft zunehmend autonom und Realität. Selbst der regionale Hersteller abgelegenster Regionen kann über die neuen Strukturen Weltweit Absatz generieren – nicht bloß Großindustrien. Das bedeutet auch die Liberalisierung des Marktes für mehr Handel, Investments und Finanzen. Die BRI wurde zum Hauptmotor der weltweiten Wirtschaft, jedoch außerhalb der westlichen Hemisphäre.

Wertewestens Einmischung in innere Angelegenheiten

Der Wertewesten hingegen hat stets jegliche Kooperationen mit politischen Bedingungen einerseits und ungleiche Verträge mit schwer finanzierbaren Bedingungen andererseits gekoppelt. Der Westen unterstützt Korruption und Waffenlieferungen von politischen Extremistengruppen und Warlords, um heimische Industrien erleichterten Marktzugang zu gewähren, auch wenn es die lokale Wirtschaft und Gesellschaft der jeweiligen Länder massiv destabilisiert und schädigt. Selbst bezüglich zu China wird die terroristische Gruppe „Welt Uiguren Kongress“ von den USA direkt finanziert. Sie fordern Waffenlieferungen nach Xinjiang und militärische Aktionen. Das, was die Menschen wirklich brauchen, wird dabei nicht berücksichtigt. Es geht bereits um grundlegendste Bedürfnisse wie Nahrung, eine sichere Unterkunft, Bildung und Gesundheit.

So drohte die EU mit Sanktionen beim Bau einer Ölpipeline zwischen Uganda und Tansania, weil es nicht mit den Klimazielen vereinbar sei. Dass dadurch Millionen Menschen Wohlstand und Finanzen zur Entwicklung entzogen werden, interessierte die EU nicht. Es ist eine klare Einmischung in innere Angelegenheiten und moderner Imperialismus und Neo-Kolonialismus.

Neue globale Friedensstrategie der Belt & Road Partner

Die neue „Global Security Initiative“ überwindet die alten westlichen Strukturen von eigens definierter Demokratie und Freiheit. Bisher verhielt sich der Westen wie hegemoniale Mächte, die seit dem Kalten Krieg schon nur ihre eigenen Interessen vertreten haben. Westliche Sicherheitsinteressen basieren meistens auf geopolitischer Sicherheit, bei der die ungleiche Welt Grundkonzeption ist. Sicherheit des einen funktioniert demnach nur auf Basis der Sicherheit des anderen, weshalb anarchistische Zustände und Nationen mit ungleichen Werten als unsicher und risikoreich eingestuft werden.

Zudem dominierte die sogenannte „Thukydides-Falle“ als politisches Sicherheitskonzept, im Sinne „The Winner Takes It All“. Die herrschende hegemoniale Macht hat immer den angeblich legitimen dominierenden Einfluss. So herrscht auch das Konzept der „Kindleberger-Falle“, wo angeblich nur durch Hegemonie Stabilität gewährleistet werden kann; Veränderungen der Hegemonie bedeutend Instabilität und Krieg. Diese Positionierung ist noch das Denken der Kalten-Kriegs-Mentalität, um die bestehende Hegemonie Weltordnung beizubehalten.

Kants Theorie des fortlaufenden Friedens ist ein Konzept des Friedens zwischen Gesellschaften, Nationen und der globalen Welt. Kant hat 6 Voraussetzungen und 3 primäre Konditionen für Frieden geschaffen: 1. Die Schaffung einer internationalen Allianz, 2. Demokratische Staaten, und 3. Freier Handel. Die BRI wurde geschaffen, um globale Partnerschaften zu etablieren, Partnerschaften statt Allianzen zu schaffen, freien Handel in der Welt und Liberalisierung durch Abschaffen von Barrieren. Es geht um fortgeschrittene, offene, bilanzierte, inklusive Win-Win-Globalisierung. Es geht um eine globale Sicherheitsgesellschaft, mit Verantwortungen und gegenseitigen Interessen. Eine Gesellschaft mit einer geteilten Zukunft der Menschheit.

Die Globale Sicherheitsinitiative hat 6 Vereinbarungen inne:

  1. Eine Vision der gemeinsamen, umfassenden, kooperativen und nachhaltigen Sicherheit
  2. Respektieren der Souveränität und territorialen Integrität aller Länder
  3. Vereinbarung des Folgens der UN-Charter-Prinzipien,
  4. Vereinbarung des Respekts der Sicherheitsinteressen anderer Länder und auch das Ernstnehmen, unabhängig von Entwicklungsstufe des Landes oder der Größe
  5. Alle Differenzen werden friedlich und in Gesprächen und gemeinsamer Beratung beigelegt
  6. Sicherheit ausnahmslos mit traditionellen und nicht traditionellen Gesellschaften

Gemeinsam bedeutet, dass niemand zurückgelassen wird. So sieht man beispielsweise, dass bei Chinas Armutsbekämpfung über 800 Millionen Menschen in 40 Jahren Menschen gerettet wurden. Selbst in den abgelegensten Dörfern wurde zielgerichtet das Leben der Menschen verbessert ohne Mühen zu scheuen. So sollen alle Partner unterstützt werden, auch oder insbesondere, wenn die Entwicklungsstufe nicht hoch ist. Von Armut bedrohte Afrikaner im Dschungel soll Zugang zu Medizin durch Infrastruktur ermöglicht werden. Huaweis Drohnen -und Satellitentechnologien liefern bereits Medikamente in abgelegen Regionen.

Moralischer Kompass der Volksrepublik China als Gegenstück zum Westen

BRI zeichnet sich aus durch Beratung aller Teilnehmer und Teilen aller Ergebnisse. Afrika-China ist das Beispiel dazu. Am Afrika-China-Forum im September 2018 hat Präsident Xi Jinping ein Fünf Notizen Prinzip zu Afrika erörtert:

  1. Keine Einmischung in Afrikas Entwicklungsweg und eigener nationalen Bedingungen
  2. Nichteinmischung in Afrikas interne Angelegenheiten
  3. Kein Aufzwingen des eigenen Willens auf andere
  4. Keine Auferlegung politischer Bedingungen auf Afrika
  5. Kein politisches Selbstinteresse in der Finanzierung Afrikas.

Es ist Chinas Antwort auf die Frage, wie China mit Afrika umgeht und der moralische Kompass, die guten Sitten, Integrität und Verantwortung in Afrika. Der Westen bezeichnet China als neokolonialistisch und möchte Afrika angeblich ausbeuten. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall und die afrikanischen Staaten arbeiten eng mit China und anderen BRI Staaten zusammen, weil es gerade keine politischen Bedingungen gibt oder Einmischungen in innere Angelegenheiten durch Finanzierung von Warlords oder Ähnliches. Die westlichen Medien und auch die Politiker sprechen absolut gegen die Realitäten und Faktenlage anhand von Emotionen und zitieren US Think Thanks. Sie agieren entgegen den Interessen des deutschen Volkes, ausschließlich für Wirtschaftsinteressen der USA und verhindern jegliche Kooperationen.

Betrachtet man die Weltgeschichte, wird deutlich, dass Großmächte meist durch Kriege aufgestiegen sind. China jedoch zeigt einen friedlichen Weg zum Erfolg auf. Dies bedeutet, dass militärische Faktoren und Konfrontationen gegen den Westen ausgeschlossen werden, auch wenn Angriffsmethoden des Westens gegen BRI und China dem Kalten Krieg ähneln und der Gedanke des Kalten Krieges präsent ist. Deutsche Unternehmen und die europäische Gemeinschaft haben die Chance zur Zusammenarbeit und Mitgestaltung der Belt & Road Initiative. Jedoch schotten sie sich selbst ab und ihre Medien sind Träger dieser Abschottung.

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Christian Wagner, Jahrgang 1995, lebt in Peking. Er hat bereits viele Jahre für die deutsche Maschinenbauindustrie gearbeitet und absolviert nun den Master of Laws in chinesischem Recht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Volksuniversität Chinas. In seiner letzten Position hat er wirtschaftliche, politische und akademische Kooperationen zwischen der Volksrepublik China und anderen asiatischen Staaten auf der einen Seite sowie Europa und Deutschen Unternehmen auf der anderen Seite ermöglicht.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: YIUCHEUNG / Shutterstock.com

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Kommentare (4)

4 Kommentare zu: “Neue Seidenstraße als Friedensprojekt der Menschheit

  1. _Box sagt:

    Wir kämpfen nicht fürs Vaterland
    wir kämpfen nicht für Gott
    Wir kämpfen für die reichen Leut´
    die Armen schießt man tot

    Vaczinierend nicht war, je mehr sich die Dinge ändern, um so mehr bleiben sie sich gleich.

  2. coronistan.blogspot.com sagt:

    "Neue Seidenstraße als Friedensprojekt der Menschheit"

    Und Schweine können fliegen.

  3. _Box sagt:

    Eine Farce.

    "Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen"
    – Jean Jaurès

    Die chinesische Bourgeoisie, wie die meisten Bourgeoisien auf dem Globus, führt diesen Krieg in verschärftem Maße seit 2020, nicht zuletzt gegen die eigene Bevölkerung und gegen Bevölkerungen der sog. "emerging markets," im Rahmen der vierten industriellen Revolution od. des sog. Great Reset. Das Projekt der sog. neuen Seidenstraße ist etwas älter und ist der Anteil der chin. herrschenden Klasse am Kampf der Bourgeoisien um Absatzmärkte zum privaten Profit in Kollaboration mit Lokalfürsten. Wie das bereits seit geraumer Zeit auch vom sog. kollektiven Westen praktiziert wird. Eins stimmt, von chinesischer Seite wird nicht scharf geschossen und es war schon immer interessanter wenn es irgendwo knallt. Dennoch gibt es ein auf die heimische Bevölkerung zugeschnittenes Repressionssystem innerhalb dessen mannigfaltig strukturelle Gewalt angewandt wird, das, wie mehrfach angeführt, auch exportiert wird.
    Sprich, es wird gerne von anderen Herren der Welt adoptiert und adaptiert. Siehe nicht zuletzt die Apologien des ersten Sekretärs des WEF.

  4. Rudolph sagt:

    Musikvideo „Silk Road — Journey To Prosperity“:
    https://german.cri.cn/2023/04/09/ARTIaEOTtxzIUz9Kiqrv3Xi8230409.shtml

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