Krieg mit der Schweiz?

Her mit der Ukraine-Munition!

Ein Meinungsbeitrag von Uli Gellermann.

Düster meldet die Agentur REUTERS, dass „Deutsche Politiker“ der Schweiz drohen: Wenn sie weiter die Lieferung schweizerischer Munition für den in die Ukraine gelieferten deutschen Flugabwehrpanzer Gepard blockieren, dann ist Schluss mit lustig. In der ersten Stufe würde man keine Rüstungsgüter mehr in der Schweiz kaufen. Schließlich, so heißt es im Drohbrief weiter, der Gepard diene vor allem dazu, Getreideexporte aus der Hafenstadt Odessa zu sichern, also würde die Munition der Bekämpfung des Hungers in der Welt dienen.

Explosionen machen satt

Der Slogan „Explosionen machen satt“ könnte von Frau Baerbock selber geschmiedet worden sein. Aber dabei kann die Bundesregierung natürlich nicht stehenbleiben. Schließlich ist Deutschland 2014 mit 117 Millionen Franken zum Hauptabnehmer von schweizerischen Rüstungsgütern geworden. Darf der Nachbarstaat einen guten Kunden so mies behandeln? Roderich Kieswetter, der für die CDU im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages ist, hält das Verhalten der Schweiz für völlig verfehlt: «Und es ist völlig unverständlich, dass die Schweiz ihre Haltung nicht überdenkt“. Der Verweis auf die Neutralität sei angesichts des Krieges, der nicht nur europäische Länder betrifft, sondern auch globales Leid verursache, nicht haltbar.

Schweiz darf nicht im Wege stehen

Die USA wollen den Ukraine-Krieg gewinnen. Da darf die Schweiz nicht im Wege stehen! Schließlich ist das Gerät ein Exportschlager der Firma Rheinmetall. Dieses humanitäre Anliegen wird auch von Christine Lambrecht, der sozialdemokratischen Chefin des Bundesministeriums für Verteidigung (BMVg) unterstützt. Sie schrieb Anfang der Woche einen Brief an Bundesrätin Viola Amherd, die Vorsteherin des Verteidigungsdepartements (VBS) in Bern. Darin fordert die deutsche Ministerin von der Schweiz, die Munition für den Gepard-Flugabwehrpanzer an die Ukraine zu liefern. Diese würde dringend für den Schutz der Getreidelieferungen benötigt.

Schweizer Schlamperei beenden

Natürlich ist die Argumentation der Schweiz, sie ein neutrales Land, nicht haltbar. Was ist die Neutralität gegenüber einem Milliardengeschäft? Was soll die Neutralität, wenn es um NATO-Ziele geht? – Seit Jahr und Tag sind sich die Regierung der Schweiz und der Bundesrepublik über die korrekte Grenze zwischen den Staaten nicht einig. Die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland hat nach deutscher Auffassung eine Länge von 316 Kilometern, nach Schweizer Auffassung aber von 347 Kilometern. Die Differenz von 31 Kilometern hängt mit dem ungeklärten Grenzverlauf auf dem Obersee genannten Teil des Bodensees zusammen. Jetzt wäre die Gelegenheit gegeben, diese Schweizer Schlamperei zu beenden: Einen besseren Kriegsgrund findet man so schnell nicht.

Man spricht Deutsch!

Es ist an der Zeit, dass die Bundeswehr in den Zürcher Stadtteil Oerlikon einmarschiert. Dort sitzt das ehemaligen Schweizer Unternehmen Oerlikon-Bührle (seit 2009 Rheinmetall) und verfügt über die so dringend benötigte Munition. Zumal das Unternehmen längst in deutscher Hand ist, sollte die Bundesregierung nicht zögern, die alberne Schweizer Neutralität wegzubomben. Wer sich, wie die deutsche Regierung, mit Russland anlegt, der sollte vor der Schweiz nicht haltmachen. In der „Deutschschweiz“ leben rund 5,9 Millionen, also ungefähr 70 Prozent der schweizerischen Gesamtbevölkerung. Man spricht Deutsch! Das macht die notwendige Besetzung einfacher.

Operation „Aufwasch“

Die Planung der Operation sollte unter dem Namen „Aufwasch“ laufen. Denn mit dieser Mission könnte die deutsche Bundesregierung alles in einem Aufwasch erledigen. Das leidige Munitionsproblem ebenso wie den ungerechten Grenzverlauf und auch die Rache für Basel: Dort besiegte die Schweizer Nationalmannschaft 1908 die deutsche Auswahl. Schließlich könnten nach dem siegreichen Aufwasch Schweizer Rüstungsgüter endlich in Euro statt in Franken eingekauft werden. Die Stimmung in Deutschland steht ohnehin auf Krieg, warum nicht gegen die Schweiz.

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Dieser Beitrag wurde zuerst am 29.10.2022 auf dem Portal Rationalgalerie veröffentlicht.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: Novikov Aleksey / Shutterstock

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Kommentare (7)

7 Kommentare zu: “Krieg mit der Schweiz?

  1. Wie es die Ukrainer heraus aus der Armut schaffen könnten:

    Seit der Wende herrscht in der Ukraine bittere Armut. Diese Armut war auch der Nährboden für den Bürgerkrieg in der Ukraine, der dort seit dem Putsch von 2014 tobt.
    Wie könnte die Ukraine es aus dieser Armut wieder heraus schaffen? Indem sie sich quasi reiche Patenonkel suchen. So könnten die Ukrainer – sofern dies nach den nationalen Gesetzen der Ukraine (insbesondere nach der ukrainischen Verfassung) zulässig wäre – sich darauf einigen, dass Teile des Landes, die im Westen und Norden liegen an Polen, Tschechien, die Slowakei und/oder Weißrussland abgetreten werden, Teile in der Mitte an China und Teile im Süd-Osten an Russland. Insbesondere Russland und China hätte genügend Mittel, um die Ukraine wieder auf Vordermann zu bringen. China könnte dadurch in Europa Fuß fassen, Land gewinnen und die Ernährung seiner Bevölkerung sichern (da die Ukraine ein fruchtbares Land ist) und könnte dort seinen jährlichen Zuwachs an Menschen ansiedeln und könnte den Ukrainern jedes Jahr lauter preiswerte Häuser abkaufen und die Ukrainer (deren Bevölkerung ja jährlich abnimmt) könnten dadurch erheblich mehr für ihre Immobilien bekommen, wenn dort erstens wieder Frieden herrschen würde und wenn ausländische Hauskäufer in das Land kämen.

    • Nevyn sagt:

      Was für Ideen. Die Ukraine gehört bereits den US-Amerikanern und die verteidigen jeden m² mit Zähnen und Klauen bis zum letzten Ukrainer.

  2. Die „Sabotage“ Deutschlands fördert die Weltarmut:

    In Deutschland herrscht eine (künstlich herbeigeführte) Rezession wegen Gasknappheit und explodierender Energiepreise.
    Je ärmer Deutschland ist, desto weniger Mittel hat es, um den Welthunger bekämpfen zu können.
    Und wenn Deutschlands Wirtschaft wegen Gasknappheit und zu hoher Energiepreise weniger produziert und deutsche Betriebe dicht machen, dann verarmt infolge der verminderten Produktion nicht nur Deutschland, sondern indirekt auch der Rest der Welt, weil eine Verminderung der Weltproduktion immer die Inflation und die Armut fördert (genauso wie infolge der künstlich herbeigeführten Corona-Rezession).

    Aber die EU-Regierungen einschließlich der deutschen Regierung haben sich ja darauf geeinigt, dass Deutschland kein Gas über Nordstream mehr bekommen soll, während die Ukraine weiter Gas und Öl aus Russland bekommt.

    • TriMartolod sagt:

      Wie bitte?

      Deutschland und seine immer noch, in großen Teilen, ignorante, überhebliche Bevölkerung haben teilgenommen am neokolonialen Schlachtfest.
      M. E. wird es dem globalen Süden bzw seinen Menschen mittelfristig, mit dem Niedergang der EU u. zeitversetzt auch den Staaten, besser gehen.

  3. Hunger bekämpfen, indem man den Veganismus fördert:

    (da wenn die Menschen weniger Fleisch essen, dann gibt es weniger Nutztiere, die dem Menschen das Korn und Gemüse wegessen)

    Den Veganismus könnte man fördern, indem mehr Menschen Kühe, Schweine und Hühner als Haustiere (gleich Hunden und Katzen) halten und Videos über ihre Tiere machen und Schulen besuchen und dort ihre Tiere vorführen.

  4. Kiristal sagt:

    Vorbildlich. Vasall kommt nach einer gefühlten Ewigkeit aus dem Laderaum des Schiffes mit einer winzigen Amphore in der Hand: "Wo soll ich die hinstellen, Chef?"

  5. FizzyIzzy sagt:

    "Schweizer Schlamperei"…. :)))
    Gute Satire, Herr Gellermann!

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