Willy Brandt und die Gärten des Rechts | Von Anselm Lenz

Ein Standpunkt von Anselm Lenz.

Sind die USA die schlimmsten Verbrecher der Geschichte? Guantánamo, Vietnam und 1.000 Angriffskriege. Das US-Imperium ist derzeit dabei, den Ukrainerinnen und Ukrainern anzutun, was sie uns und der halben Welt angetan haben. Dabei hilft das Zweiparteiensystem der USA: Die Republikaner besorgen die Ressourcenkriege, die Demokraten die Weltkriege und die dafür jeweils frisch zugerichtete Moral. Unsere Strack-Zimmermänner, Pistoriusse und von der Leyens hängen nicht nur voll mit drin, sie sind Produkte dieses Systems. Wie kommen wir da lebend raus?

In einem Umfeld, das immer hemmungsloser freidreht, ist es meines Erachtens für die Demokratiebewegung Zeit, noch deutlichere Worte zu finden. Durch Nichtstun werden wir niemanden beruhigen und zur Vernunft bringen, es ist schon, sinnbildlich, eine Backpfeife und ein Glas Wasser über den Kopf nötig. »Ami, go home«, die Rudi-Dutschke-Losung der linken Westbewegung der 1960er Jahre ist sicher nicht verkehrt und wird heute vom ganzen Volk skandiert, wie zuletzt bei der Demonstration »Deutschland steht auf« in Magdeburg. Manch eienr will noch weiter gehen und die Expats in Berlin offen damit konfrontieren, ihren Eltern und Freuden zu Hause in den Five-Star-Countrys zu sagen, dass die Mehrheit der Kontintaleuropäer überhaupt keine Lust haben, dass Kalifornien jetzt in der Ukraine »verteidigt« werden soll. »Bring your Boys home!«, bringt Eure Soldaten und diesen ganz Kriegs und Propagandaapparat nachhause!

Aber auch in Deutschland gibt es einiges zu tun. Meines Erachtens ist für die neue Demokratie- und Friedensbewegung seit 28. März 2020 nicht der Moment gekommen, den Dialog mit den Gegnern zu suchen, auf neue rettende Milliardäre zu setzen, sondern im Gegenteil, die Bewegung von Arbeitern, Arbeitslosen, Angestellten, Beamten, Künstlerinnen, Soldaten und Mittelstand auf der Straße zu stärken. Statt immer neuer haltloser Formeln, nichts bringender Projektseiten und Absichtserklärungen und nichtssagender Zoom-Konferenzen also: »Vorwärts, voran!« Offenbar werden Menschen mit viel Geld nie das Volk in seinem Kampf stützten, das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb sie viel Geld haben.

Bei diesem Kampf geht es glasklar darum, die Digitalisierung aufzuhalten, um sie zunächst unter demokratische Kontrolle zu bringen, bevor wir uns als Sklaven eines US-UK-EU-Nato-Technologiekonsortiums wiederfinden – und ohne darüber abgestimmt zu haben, ob und wenn ja, was wir davon haben wollen, ob wir es lieber selber machen in staatlicher oder kommunaler Hand, oder ob wir dem transatlantischen Privatiersnetz eventuell lieber gar nicht beitreten möchten. Da der Gegner uns unbedingt vor vollendete Tatsachen stellen möchte, um unser Leben einzuhegen und auszubeuten, sollten wir jetzt schon über breiteste gesellschaftliche Bande hinweg ansprechen, dass wir Technologie auch einfach wieder abschrauben und verschrotten können. Ich beobachtete einmal, wie eine durch Bezahldrekkreuze verhinderte öffentliche Toilette an einer Autobahnraststätte durch gemeinsame Aktion von Angestellten und Menschen mit Druck auf der Blase befreit wurde.

Ein erstes wichtiges Thema ist die Erhaltung des Bargeldes ohne totalitäre Kontrolle. Die Eindämmung und Kappung oder Zerteilung der Konzerne, die Einführung von Schutzzöllen, die Beendigung der Ideologie des Freihandels und selbstverständlich der 5-Punkte-Plan seit 28. März 2020 (4).

Besonderes Augenmerk sollte der Konfrontation der Lügenpresse gelten. Die Initiative Leuchtturm ARD um die Filmregisseur Jimmy Gerum leistet dabei seit bald einem Jahr ausgezeichnete Arbeit mit den Mahnwachen vor den Medienkonzernen. Die Medienkonzerne haben mit der Corona-Lüge und unreflektierten Bewerbung der tödlichen und schädigenden Injektionen schwerste Schuld auf sich geladen. Wie ich höre, dringen immer mehr Bürger direkt in ihre Medienhäuser vor, begrüßen ihre hochbeazhalten Redakteure und Moderatorinnen in unseren angeschlossenen Funkhäusern und konfrontieren sie mit der Wahrheit. Ebenso scheint es bei der Unterwerfung unter das doktrinäre Nato-Medienballett zuzugehen, sowie zum Thema der mantrahaften Wiederholung vom »russischen Angriffskrieg«, wo doch der Krieg um Kiew, der viele Väter (und Mütter) hat, bereits im Jahr 2014 begann.

Völlig berechtigt und angebracht scheint mir die Frage, wofür wir eigentlich die Politik brauchen, wenn sie solche Ergebnisse wie die Entwicklungen der zurückliegenden drei Jahre zeitigt? Würde es uns ohne Politik wirklich soviel schlechter gehen?

»Es soll sich die Politik zum Teufel scheren, die – um welcher Prinzipien auch immer – den Menschen das Leben nicht leichter zu machen sucht«, erklärte der beste Bundeskanzler, den die BRD jemals hatte, Willy Brandt, das Leitmotiv aller demokratischen Politik. Mit »leichter machen« meinte Brandt nicht einen Zeitraum von 1.000 Jahren – denn über solch lange Zeitraum will wohl jeder Politiker das Leben erleichtert haben, allerdings zuvor für derlei Paradies einiges an Qualen und Massenmord dafür in Anschlag bringen, wofür es leider einige düstere Beispiele gibt.

Nein, die Erleichterung des Lebens bedeutet, dass das Leben weniger Quälerei und Unsinn bedeutet, weniger Dummheit und Autoritarismus, keinen Krieg und keine niedergeschlagenen Demonstranten, keine geräumten Stadtinitiativen und keine diffamierten Heimatliebhaber, Bergsteiger und Opernsängerinnen. Arbeiten, die wieder zu sichtbaren und spürbaren, kultürlichen, handwerklichen, geistesmäßigen und sinnlichen Verbesserung des Lebens beitragen, anstatt dass – dies als ein signifikantes Beispiel – die Wohneinheiten immer kleiner und teurer werden.

Wo alle soviel arbeiten, müssten die Früchte dieser Arbeit doch längst sichtbar sein, wir müssten alle längst weitaus bessere Verhältnisse vorfinden und noch weiter verbessern können, als der Durchschnitt etwa in den 1960er Jahren. Das ist aber nicht der Fall, obwohl dazwischen 60 Jahre Arbeit liegen, soviel Arbeit, dass sogar der »Stress« das große Wort jener Jahrzehnte wurde.

Wo ist also die Arbeit hingegangen?

Ganz offensichtlich nicht in diese genannte »Erleichterung des Lebens«, also die Verbesserung der Lebensverhältnisse, sondern in Zinsen, Zinseszinsen, in teure Politikergehälter, in wahnhafte Akkumulation von abstrakten Reichtümern, in Kriegs- und Reparationszahlungen, in Luxusausgaben, die sich auf alle Zeit der Allgemeinheit entziehen und auch nicht »down trickeln« wie es der Thatcherismus-Reaganismus euphemistisch-höhnend versprach. Man könnte auch sagen: Was die substantielle Verbesserung des Lebens angeht, waren die zurückliegenden sechzig Jahre für den Allerwertesten.

Wo sind verkürzte Arbeitszeiten, erhöhte Löhne, zauberhafter kommunaler Wohnungsbau mit hängenden Gärten, zärtliche Musikstunden in Lindenhöfen, die schönsten Kindergärten der Welt, die besten Sportanlagen, die entspanntesten Lehrer und Zahnarzthelferinnen, die feinsten Forschungsstätten, die geräumigsten Universitäten mit kühlenden Kreuzgängen aus Stein gebaut, die angenehmsten Konzerthäuser ohne Konzernlogos, die sympathischsten Gedenkstätten, die schönsten Parkanlagen mit geschmackvollen Sitzbänken und Sitzgruppen, die geilsten Panzermuseen aus fernen Vergangenheiten für Freaks wie Strack-Zimmermann – und: Wo ist unser Freibier?

Wenn man sich einmal die Frage beantwortet hat, wo unsere Arbeitskraft und die Arbeitskraft unserer Eltern hingeflossen ist, dann kann man den maßlosen Frust der »letzten Generation« auch noch einmal anders verstehen und eventuell leichter akzeptieren. Das Leben ist seit den 1960er Jahren nicht leichter geworden, die Arbeitszeiten nicht kürzer (oder nicht wesentlich kürzer), die Arbeitszeitverdichtung hat sogar noch zugenommen, die damalige Vollbeschäftigung wurde aufgegeben und stattdessen absichtlich ein entwürdigender Schwarzarbeits- und Niedriglohnsektor geschaffen und so weiter und so fort. Und alles nur, um den US-Dollar nach Bretton Woods irgendwie am Leben zu halten, der aber im Grunde seit 1971 mausetot ist. Und jetzt wollen die Amerikaner und die Davoser Statthalter auch noch Tante Jutta das Häuschen wegnehmen und zuvor noch eine teurer neue Heizungsanlage aufschwatzen.

Nein dazu! Helmut Kohls »blühende Landschaften« wären durchaus möglich, wenn wir uns endlich von der US-Weltherrschaftsideologie des Freihandels lossagten und unser eigenes Süppchen kochten! Aber bitte ohne die USA, der Transatlantik versalzt einfach jede Delikatesse! Ich meine: Wir brauchen einen neuen starken Mann, einen echten Willy Brandt, der sagt, wo es langgeht: Raus aus der Nato und in die Gärten des Rechts und der Freiheit. (1) (2) (3)

Quellen

(1) https://www.passagen.at/gesamtverzeichnis/passagen-thema/das-kapitalismustribunal/

(2) https://edition-nautilus.de/wp-content/uploads/pdf/LP_Seele_des_Menschen.pdf

(3) https://www.tagesspiegel.de/kultur/aktivisten-wollen-volksbuhne-besetzen-6306664.html

(4) http://nichtohneuns.de/

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: lindasky76 / shutterstock

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Kommentare (11)

11 Kommentare zu: “Willy Brandt und die Gärten des Rechts | Von Anselm Lenz

  1. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    auch schon einige Jahzzehnte alt:
    https://www.youtube.com/watch?v=X2w1mQP0wTQ

  2. Schramm sagt:

    Schweizer Demokratie und Medien-Zensur im Interesse der NATO.

    – – –

    »Ihr Kommentar auf Basler Zeitung wurde abgelehnt«

    Benutzername: Schramm
    Publiziert auf: Basler Zeitung

    »Guten Tag

    Vielen Dank für Ihren Kommentar. Leider müssen wir Ihnen jedoch mitteilen, dass Ihr Kommentar nicht veröffentlich werden kann.
    Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehört die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken. Ebenso persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer sowie Dritte oder auch ein grundsätzlicher Ton «unter der Gürtellinie». Als beleidigend gelten auch Verunstaltungen von Namen, entweder von anderen Diskussionsteilnehmern, aber auch von dritten Personen oder Einrichtungen.

    Kommentartext:
    “Der Angriff des Extremismus: Der Kriegshetzer und Atlantiker der westlichen Rohstoff- und Rüstungsindustrien Selenskyj kommt demnächst in die bundesdeutsche Demokratie. ►Laut Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) kommt der „Friedensfreund“ und „Demokrat“ Selenskyj am 13. Mai nach Berlin und bekommt am 14. Mai den „Karlspreis“ in Aachen verliehen. »Selenskyj soll am militärischen Teil des Hauptstadtflughafens BER landen, so die Polizeisprecherin. Laut "B.Z." würde er im Hotel Ritz-Carlton einchecken. Am 14. Mai soll er mit militärischen Ehren durch Bundeskanzler Olaf Scholz offiziell empfangen werden. Danach sei ein Flug Helikopter nach Aachen geplant, wo er mit dem Karlspreis geehrt wird. Die Veranstalter hatten bereits bekannt gegeben, dass sie sich auf eine persönliche Teilnahme Selenskyjs vorbereiteten, diese aber noch offen sei.«
    (Quelle: n-tv.de, 03.05.2023)”

    Wir moderieren alle Beiträge von Leserinnen und Lesern manuell, bevor diese auf der Seite sichtbar werden. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren oder bereits publizierte Kommentare wieder zu entfernen. Dazu wird keine Korrespondenz geführt.«

    Link zum Artikel: https://www.bazonline.ch/230591284724
    _ _ _

  3. Yoyohaha sagt:

    👉🙏😡https://tkp.at/2023/05/02/irland-verabschiedet-radikales-zensurgesetz/

    Können wir das Weltweit mal sammeln und gemeinsam nach denken was wir dagegen versuchen können? Apolut Server Extra Rubrik? Siehe auch Auf1 Zensur RT Deutsch wisst Ihr ja usw.

  4. Yoyohaha sagt:

    Heute wenden wir uns mit einem Thema an euch, welches im Hinblick auf die Abschaffung Bargeldes immer wichtiger wird und bitten ehrliche Meinung.

    Wärst du bereit, ein unabhängiges Zahlungsmittel (z. B. Animap-Taler) einzusetzen
    👉🙏😡
    https://animap.info/2023/03/30/animap-umfrage/

    Liebe Grüße an Alle

  5. Na, wenn Willy Brandt der stärkste Mann ist, den Anselm Lenz sich vorstellen kann, dann habe ich wenig Angst vor Diktatur.

  6. iDog sagt:

    Hallo Anselm,
    so wohlgesonnen ich Dir auch sein mag, und das bin ich wirklich, "einen neuen starken Mann" braucht man nie, nein.
    Was braucht man denn eigentlich wirklich, um annähernd das zu erreichen, was Du in deinem Artikel anregst?

    Ich denken, dazu braucht es nicht viel und am wenigsten die "Politik", die von den meisten im Munde geführt wird. Da hast Du durchaus recht. Ich gehe mal da weiter, wo Du aus eventuell diplomatischen Gründen stehe zu bleiben scheinst. Man braucht an sich gar keine Politik. Und um keine falschen Vorstellungen aufkommen zulassen und die Richtung meiner Position zu erklären: Man braucht verantwortliches Handeln eines jedes einzelnen. Und dazu braucht man also allenfalls viele starke Frauen und Männer.

    Autorität als religiös transzendierte Institution und den dazu erzwungenen, absurden Gehorsam, der meist den Falschen unter anderem unter dem Begriff "Demokratie" oder "Mandat" quasi all das erlaubt, was sich einem verantwortungsbewusst handelnden Menschen von alleine verbietet, all diese autoritäre, angeblich legitime, bzw. politisch legitimierte Gewaltanwendung, die ganz unnützerweise dem verantwortungsbewusst handelnden Menschen auch noch per Gesetzt verboten wird, brauchen wir nicht.

    Es stellt sich vielmehr die offensichtliche Frage: Wem nützt eigentlich die Staatsgewalt? Eine rhetorische Frage, würde ich sagen. Sie nützt nicht dem im schlechtesten Fall blind autoritätshörigen, noch dem im besten Falle selbstverantwortungsvoll handelnden Mitmenschen. Soviel sollte den Meisten nach den letzten Jahren "Politik" klar geworden sein. Wir können die Frage sogar weiter konkretisieren: Wem nützt eigentlich der Staat? Denselben, die auch die Staatsgewalt benötigen, um die Ergebnisse der kollektiven Leistung in ihre Taschen und ihren so erst möglichen Machtmissbrauch fließen zu lassen. Nicht mal Staat brauchen wir also wirklich, wenn Du mich fragen würdest, für ein friedliches Leben.

    Jetzt werden sicher einige denken, ich falle mit der Tür ins Haus oder sei total naiv. Vielleicht auch Du. Denn das gehe ja alles nicht so einfach. Evidenz aber zeigt an sich das Gegenteil. Es gab in den letzten Jahren in einigen Ländern Phasen ohne Regierungsbildung. Spanien fällt einem sofort ein. Über ein halbes Jahr ohne entscheidungsfähige Regierung und also ohne Politik hat zumindest keinem geschadet und die Welt ist auch nicht untergegangen.
    Und weil es sowieso keine Patentlösung von der Stange für eine neue Gesellschaft gibt, sondern alle, egal wo, ja selber wissen müssen, wie sie sich organisieren wollen, gibt es zumindest theoretisch unendliche viele Lösungen. Ganz praktisch aber ist es einfach so, dass der Bauer nicht aufhört Nahrung zu produzieren oder die Schuhfabrik Schuhe, nur weil es keine Autorität/Politik/Partei, keinen Staat mehr gibt.

    Ich weiß natürlich, dass Du und viele andere eine Basisdemokratie propagieren, mit imperativem Mandat etc. pp.. aber sag doch mal was die dann entscheiden soll. Den Verteidigungshaushalt? Die Natomitgliedschaft? Die Besteuerung? Die Be-oder Entwaffnung der Polizei? Den Co2 Gehalt der Luft? Das Curriculum des Einheitslehrplans? Kommt mir alles komisch vor. Und warum? Das ist doch genau der ganze Unsinn, der das gute, friedliche Leben verhindert.

    Was hält uns zurück? Die Angst (,die man sich hat einreden lassen)? Das Risiko (,das angeblich zu hoch sei)? Oder gar die Natur des Menschen (,die seit Malthus und Darwin angeblich böse ist) ?

    Wer ist das, der seit Jahrzehnten auf die "Revolution" wartet und sie nie beginnt? Sind wir das vielleicht? Und warum überhaupt Revolution? Kinderkram von gestern? Heute herrscht Anonym & Co durch verdeckte und offene Struktur. Wenn wir in Frieden leben wollen, müssen grundlegende Strukturen stillgelegt, nicht mehr benutzt werden. Du sprichst vom Bargeld, ist wichtig, aber wieso reden wir nicht von der Finanzierung der Politik, die wir nicht mehr wollen. Die wird ja nicht allein von Bill Gates getragen.

    Früher, nachdem der "Klassenkampf" abgesagt war, sagte man Aussteiger, wenn man sich dem Hamsterrad entziehen wollte. Heute gibt es kein Aussen mehr, in das man aussteigen könnte, und der eigene Tomatenanbau ändert die Welt nicht genug. Wissen wir jetzt alle. Viel später kamen die Aufsteher, die Querdenker, der Wiederstand … ( wenn ich der "Staat" wäre, würde ich, damit nichts schiefgehen kann, den Widerstand gegen mich selbst organisieren.) …und viele andere Varianten in vielen anderen Ländern. Ich frage mich wann die Aufhörer kommen. Die, die einfach aufhören das Konstrukt zu finanzieren, das sie unterwirft. Ich frag mich, wann die Ungläubigen kommen. Die, die nicht mehr an diese unsinnige Autorität zu glauben bereit sind, die uns zu Sklaven machen will und macht.

    Ein Frage an Dich, Anselm: Sind wir fähig vom Glauben abzufallen und aufzuhören?

  7. G.Nau sagt:

    Raus aus der NATO?
    Die meisten kommen ja nicht einmal raus aus dem Narrativ der NATO, dass Deutschland durch die guten Amerikaner von den bösen Nazis befreit wurde. Sogar Leute, die den Vietnam-Krieg verdammen und begriffen haben, dass die beiden Irak-Kriege auf Lügen beruhten, glauben immer noch, dass die Amis im 2. WK Befreier waren und die Wahrheit gesagt haben. Sie zitieren gerne den Satz, dass die USA keine Freunde haben, sondern nur Interessen, aber sie glauben, dass die völkerrechtswidrige Bombardierung deutscher Zivilisten nur in unser eigenem Interesse war.
    Es wäre die erste Aufgabe der alternativen Medien, die Menschen erst einmal geistig zu befreien, aber leider wird der NATO-Narrativ auch von denen bestätigt, die alternativ sein wollen.

    • Norbert sagt:

      Es kann nicht "die erste Aufgabe der alternativen Medien (sein), die Menschen erst einmal geistig zu befreien", weder der Medien noch deralternativen Medien! Das können nur die Menschen selbst. Läuft doch gerade!

    • G.Nau sagt:

      @Norbert
      Sorry, aber davon merke ich nichts!
      Was ich sehe ist, dass z.Z. lauter Kongresse abgehalten werden, welche die Lösung unserer Probleme im weiblichen Schamanismus (auch für Männer) sehen. "Selbstermächtigung" wird propagiert, anstatt politische Aufklärung.
      Wenn Sie Beispiele für Ihre These haben, wäre ich erfreut, diese zu hören!

  8. Ursprung sagt:

    An Anselm Lenz, Autor:
    Nein, wir brauchen keinen "starken Mann".
    Der Brandt auch nie war.
    Wir brauchen auch keine angebliche Schmidtschnauze, die Helmut Schmidt auch nie war (ich segelte einst mit ihm: er war und blieb einfach immer umsichtig).
    Den Rest koennen wir selber und es auch beurteilen. Fast jeder von uns kann das. Vielleicht sogar mit Anselm Lenz oder Frau Wagenknecht oder den Organisator des naechsten Discounters.
    Solange die alle geistig auf dem Teppich bleiben und wir ihn oder sie demokratisch dazu legitimieren.
    Kann er oder sie mal nicht mehr, umsichtig bleiben, oder nur ne Zeit lang, nehmen wir demokratisch einfach den naechsten und fertig.
    Das koennen wir.
    Aus unserer Mitte.
    Das koennten auch die Amerikaner oder ein Indigener aus Suedamerika, die letzteren vielleicht sogar besonders gut.
    Es gibt unter uns 8 Milliarden nur wenige hunderttausend, die das nicht koennen. Und das sind diejenigen, die anfaellig fuers Parasitaere oder die Krankheit des Machthungers sind.
    Die sind zwar nicht unwichtig. Wegen ihres Drives. Wir brauchen ja auch viele Freaks, brauchen Kuenstler, Bastler, Denker, Erfinder. Wissenschaftler,
    Den Rest und uns organisieren wir selber.
    So einfach ist das,
    In einer Demokratie.

    • Norbert sagt:

      Sehr wahr, Einen Kanzler, der nicht an sich denkt, einen Bundespräsidenten, der Ganzheitlich denken kann, Bundesminister, die sich als Diener des Souveräns sehen.

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