Niger, Burkina Faso, Mali – Kampf oder Hungertod | Von Hermann Ploppa

Ein Kommentar von Hermann Ploppa.

Die Sahel-Länder haben nichts zu verlieren außer ihren Ketten.

Die westliche Wertegemeinschaft ist gerade ein bisschen irritiert. Bislang hat man ja immer munter Bodenschätze aus dem Wüstenboden der Sahara gescharrt, geschürft und gewälzt. Zudem haben diese armen Länder dort unten immer klaglos die Zeche für die feuchten Weltmacht-Träume des französischen Imperiums bezahlt. Man musste sich gar nicht weiter um diese Gegend und die Menschen dort kümmern. Dort wechselten sich immer schon Militärputsche mit Phasen pseudodemokratischen Klamauks ab. Gelegentlich musste man mal militärische Strafexpeditionen veranstalten. Oder irgendwelche Terroristen von der Leine lassen, um dann die Begründung für „humanitäre Interventionen“ geliefert zu bekommen. Um die bestellten bösen Buben von der Terroristenfront auch von unseren Jungs der Bundeswehr begutachten zu lassen. Seltsamerweise hatte die Anwesenheit von französischen, amerikanischen oder deutschen Soldaten dann nicht zu einer schnellen Beendigung der terroristischen Angriffe geführt. Im Gegenteil. Der Terrorismus erstarkte stattdessen. Die Anzahl der Dschihadisten hat sich in der Zeit der französischen Militärpräsenz vergrößert <1>. Handelt es sich hier um absolute Unfähigkeit, oder sind die Terroristen vielleicht in dem geopolitischen Kalkül gar nicht so unwillkommen?

Wir wissen es nicht. Aber die Militärs in den absoluten Habenichts-Ländern Burkina Faso, Mali und Niger sind der Meinung, dass das Spiel einfach nicht mehr so weitergehen kann. Es geht immer weiter abwärts mit den drei Ländern. Die Angst greift um sich und immer mehr unbeteiligte Zivilisten werden Opfer von Gewalt. Die Armut der Menschen ist nicht mehr zu übertreffen. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen liegt in Niger bei etwas über einem Dollar pro Tag <2>. In Burkina Faso und Mali liegt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen immerhin bei zwei Dollar. Man merke: „durchschnittlich“. Das heißt ganz klar: einige wenige haben deutlich mehr, und andere dafür gar nichts! In einem letzten Verzweiflungsakt haben die Militärs in dieser Situation in allen drei Ländern die im pseudodemokratischen Klamauk von Oligarchen gefütterten Präsidenten in die Wüste gejagt und selber die Verantwortung übernommen. Dann verweisen sie schrittweise die westlichen Besatzungstruppen des Landes. Und holen dafür die in Russland ansässigen Wagner-Söldnertruppen. Diese Musiker mit den seltsamen Geigenkästen trainieren die einheimischen Soldaten und machen dann mit den Terroristen kurzen Prozess. Das macht Eindruck. Das funktioniert in Mali und in Burkina Faso. Und deswegen ist jetzt auch im allerärmsten Land Afrikas, im Niger, der pseudodemokratisch gewählte Präsident Mohamed Bazoum ausgerechnet von seiner eigenen Leibgarde entmachtet und zum Hausarrest verdonnert worden. Die Präsidenten-Leibgarde umfasst siebenhundert Mann und ihr Kommandeur Abdourahamane Tiani <3> hat sich jetzt selber zum Präsidenten von Niger erklärt. Angeblich ist er mit dem Putsch seiner eigenen Entlassung durch Präsident Bazoum zuvorgekommen.

Als nun der westafrikanische Staatenbund ECOWAS drohte, im Niger militärisch zugunsten von Präsident Bazoum einzugreifen, ließ das bekanntlich die Putschisten dort selbst gänzlich unbeeindruckt. Sie ließen das Ultimatum der ECOWAS verstreichen. Und sie waren klug genug, den Rückhalt der Bevölkerung zu mobilisieren. Im größten Stadion der nigrischen Hauptstadt Niamey nahmen die Obristen ein Bad in der begeisterten Menge. Zugleich kam es auch in Niamey zu Ausschreitungen gegen französische Einrichtungen, einschließlich der französischen Botschaft. Demonstranten, die für die Wiedereinsetzung des gestürzten Präsidenten Bazoum demonstrierten, wurden verjagt. Das Ultimatum der ECOWAS verstrich. Und nichts passierte.

Fast nichts. Denn statt dessen reiste in Niamey Washingtons Personifizierung des Regime-Change-Theaters an. Victoria Nuland, die stellvertretende Außenministerin der Vereinigten Staaten von Amerika. Ihre Gegenwart ist eine schlimmere Drohung als alle französischen Muskelspiele. Natürlich wissen auch die nigrischen Putschisten, dass Victoria Nuland im Jahre 2014 den Sturz des rechtmäßigen Präsidenten Wiktor Janukowytsch in der Ukraine mit einem Geldaufwand von mindestens fünf Milliarden Dollar im Auftrag des freien Wertewestens orchestriert hat. Doch wie wir den Gemeinplätzen in der Presseerklärung von Frau Nuland entnehmen können, biss sie in Niamey auch nur auf Granit <4>.

Die Lage im Niger: buchstäblich unterirdisch!

Ob die Putschisten in der Lage sein werden, die beklagenswerte Situation im Niger bessern zu können, ist noch nicht klar. Die Lage ist wirklich schlimm. Niger ist ein reines Binnenland ohne  Anbindung an das Meer. Das Klima ist extrem heiß und trocken. Niger ist dreimal so groß wie Deutschland. Aber bis auf einen ganz schmalen grünen Streifen im Süden des Landes gibt es hier nur Wüstensand. Die Sahara-Wüste frisst sich dabei immer tiefer nach Süden vor, und immer mehr Savanne verwandelt sich in Wüstensand. Dabei vermehrt sich die Bevölkerung rapide. Statt der zwei Millionen Menschen in Kolonialzeiten leben hier jetzt bald fünfundzwanzig Millionen Menschen. Und das bei immer weiter schrumpfender Agrarfläche. Das Einzige, was Niger bleibt, sind Bodenschätze im Norden des Landes, unter dem brennend heißen Wüstensand. Diamanten, Gold und Uran werden hier geschöpft, geschürft und geschlemmt. Wobei Unmengen von Trinkwasser unter anderem mit Quecksilber vergiftet werden, um die begehrte Substanz aus den Steinen herauszuholen. Aus einem Kilo Erz wird vielleicht ein Gramm Uran gewonnen. Der Abraum liegt einfach in der Gegend herum. Der Staub weht in die Städte der Arbeiter wie zum Beispiel Arlit im Norden Nigers. Die aggressive radioaktive Substanz Radon vergiftet die Lungen der Anwohner. Schutzanzüge, Masken, Helme zum Schutz der Arbeiter? Warum das denn? Die reichen Profiteure im Westen wissen genau: die Ärmsten der Armen haben keine Anwälte. Keine Lobby. Diese Menschen verenden in der Isolation der Wüste. Und wer macht die gefährlichste und ungesündeste Arbeit in Afrika? Kindersklaven. Sklaverei ist in diesen Breitengraden keine bedauerliche Ausnahme. Der Handel mit Kindern auf dem Sklavenmarkt ist systemisch und kein Betriebsunfall. Als Soldaten, Sexsklaven, Hausdiener, Organspender – überall werden Kinder skrupellos verbraucht. Das Durchschnittsalter (wissenschaftlich korrekt: der Altersmedian) beträgt im Niger 14,5 Jahre <5>. Das ist Weltrekord. Und das niedrige Durchschnittsalter im Niger ist nicht nur auf die extrem hohe Geburtenrate von 6,89 Kindern pro Frau zurückzuführen <6>. Die Menschen werden ausgenutzt bis sie nicht mehr können. Und wer keinen Broterwerb findet, muss nach Europa flüchten. Dem Strom von Elenden und Hungernden schiebt das sich selber so nennende „Team Europe“ gerade einen Riegel vor. Das Team Europe, das ist das Trio Infernale mit der Präsidentin der Europäischen Union, Ursula von der Leyen, der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni und dem niederländischen Noch-Regierungschef Mark Rutte. Dieses Kleeblatt war im Juli dieses Jahres in der tunesischen Hauptstadt Tunis beim Präsidenten Kais Saied zu Gast. Präsident Saied kam dem Wunsch der europäischen Gäste nach Blockierung der Hungerflüchtlinge aus der Sahara entgegen. Er ließ in vorauseilendem Gehorsam 1.200 der unglücklichen Flüchtlinge in die unbehauste Wüste deportieren, um sie dort ihrem Schicksal zu überlassen <7>. Dort verhungern und verdursten sie jetzt gerade vor unseren Augen. 27 verdurstete Leichname wurden bereits identifiziert. Zudem hatte Tunesiens Präsident Saied eine unsäglich rassistische Hetzkampagne gegen die flüchtigen Schwarzafrikaner vom Zaun gebrochen. Das muss honoriert werden. Deshalb hat das Trio aus Europa Tunesien Soforthilfe für die Entfernung der störenden Hungerflüchtlinge in Höhe von 105 Millionen Euro überwiesen. Und 900 Millionen Euro soll Tunesien zudem erhalten, um den Staatsbankrott ein wenig nach hinten hinauszuschieben. Denn seit der Farbrevolution von 2011 hat sich die Verschuldung Tunesiens glatt verdoppelt <8>. Es sind derweil noch weitere Fälle von Verschleppung von Schwarzafrikanern in die Wüste bekannt geworden. Ja, unsere Schamkultur hat sich doch beträchtlich verändert. Als im Jahre 1907 in Deutschland durchsickerte, dass in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute: Namibia) Angehörige des Stammes der Nama vom deutschen Militär in die Wüste deportiert wurden und dort elend verdursteten, musste die deutsche Reichsregierung zurücktreten und es gab Neuwahlen. Heute scheint dasselbe Verbrechen des vorsätzlichen Mordes durch Verdursten niemanden mehr zu stören.

Die französische Zwangswährung und ethnische Spannungen

In West- und Zentralafrika gibt es noch einen weiteren Grund, warum eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort künstlich abgebremst wird. Denn die ehemaligen französischen Kolonien sind immer noch durch den um Frankreich zentrierten Staatenbund Francafrique verbunden. Eine Wirtschaftszone in Zentralafrika und eine Wirtschaftszone in Westafrika werden de facto von Frankreich genutzt, um nach wie vor im kolonialen Stil Afrika auszubeuten. Alle vierzehn Staaten zusammen sind an die Leitwährung CFA-Franc gefesselt <9>. Ja, gefesselt. Denn die Zentralbanken der vierzehn afrikanischen Staaten können den Wechselkurs ihrer jeweiligen Nationalwährungen zum CFA-Franc nicht selber bestimmen. Der Wechselkurs wird von Paris diktiert. Mit Veränderungen im Wechselkurs kann ein Land seine eigene Wirtschaft beispielsweise gegen Billigimporte aus dem Ausland schützen. Das geht im CFA-System nicht. Zudem müssen die Zentralbanken die Hälfte ihrer Einlagen der französischen Zentralbank überlassen, die damit zu ihrem eigenen Vorteil spekuliert. Alle wichtigen Regulierungsmaßnahmen sind den CFA-Franc-Mitgliedsländern versperrt. Das hat Folgen, die sich in den Statistiken niederschlagen. Die CFA-Franc-Länder sind ärmer als die anderen afrikanischen Länder. Infrastruktur, Bildungsniveau und Gesundheitsversorgung sind hier noch schlechter als im Rest der Welt. Im globalen Entwicklungsindex steht Niger auf Platz 189 unter 191 Ländern. Die Kinder einer bestimmten Altersgruppe sind im Niger zehn Prozent kleiner als Kinder in derselben Altersgruppe woanders <10>.

Das sind die Fakten, mit denen die Putschisten jetzt klarkommen müssen. Dazu gesellen sich noch die ethnischen Spannungen in Afrika. Seit der glorreichen Konferenz von Afrika 1884 in Berlin unter der Moderation des Reichskanzlers Otto von Bismarck wurde die afrikanische Landmasse ganz hemdsärmelig wie eine Torte aufgeteilt zwischen den Kolonialmächten. Ganz willkürlich und ohne Rücksicht auf regionale Gegebenheiten. Nach den neuen Grenzziehungen waren plötzlich intakte Volksgemeinschaften geteilt. Und die Restbevölkerung musste sich in den neuen Grenzen plötzlich mit ihnen völlig fremden Völkern arrangieren – mehr schlecht als recht. Die Völker der Haussa und Yoruba sind jetzt verstreut über unterschiedlichste Länder, die aus den Kolonien hervorgingen. Und so spielt es jetzt durchaus auch eine Rolle, dass der Chef der putschenden Militärs der größten Volksgruppe im Niger, den Haussa, angehört. Der gestürzte Präsident Mohamad Bazoum gehört dagegen zu der sehr kleinen Minderheit der Araber im Land. Im Norden des Landes wiederum lebt das einstmals so stolze Reitervolk der Tuareg. Die Tuaregs sind in Folge der Kolonisation massiv entmachtet und verarmt worden. Sie leben im Grenzgebiet von Mali, Niger, Tschad und Libyen. Tuaregs, die loyal für den libyschen Präsidenten Muammar al-Gaddafi gekämpft haben, sind nach dem völkerrechtswidrigen Sturz Gaddafis im Jahre 2011 nach Süden vertrieben worden. Die Tuaregs fordern einen eigenen Staat für sich. Ein Teil der Tuaregs hält loyal zu ihren jeweiligen Staaten. Ein anderer Teil hat sich radikal-islamistischen Gruppen angeschlossen und hält autonome Tuareg-Gebiete unter Kontrolle <11>.

Auf diesen Gebieten befinden sich fatalerweise auch eine Reihe von lukrativen Abbauflächen für Gold, Diamanten und Uran. Und diese Konstellation bringt militante Gewalt hervor. Die global agierenden Konzerne wollen den Gewinn aus dem Abbau der begehrten Rohstoffe möglichst allein abschöpfen und nichts den rechtmäßigen Inhabern dieser Schätze, nämlich den Afrikanern vor Ort, überlassen. Insofern sind Terroristen, die eine Region kontrollieren und auf diese Weise die Zentralregierung der betreffenden Nation außen vor lassen, sagen wir einmal: nicht ganz unwillkommen. In der so genannten Demokratischen Republik Kongo, früher ein privater Besitz des belgischen Königs Leopold, tobte in den frühen 2000er Jahren ein furchtbarer „Bürgerkrieg“ <12>. Aus Minen wurde von Kindern Coltan an das Tageslicht gebracht. Rein zufällig wurden diese Minen von Terrorgruppen kontrolliert, sodass die Solidargemeinschaft des kongolesischen Staats von den Einnahmen nichts bekam. Die Terroristen schmuggelten das Coltan dann außer Landes und verkauften es dort an globale Konzerne. Bei diesem so genannten „Bürgerkrieg“ verloren fünf Millionen Menschen ihr Leben. Auf die Bevölkerungszahl hochgerechnet proportional deutlich mehr als in Europa im Zweiten Weltkrieg.

Ein solches Inferno droht auch in den Ländern Niger, Mali und Burkina Faso. Denn es bleibt offen, wie die Militärregierungen mit den radikal-islamistischen Terrorakten in ihrem Land in Zusammenarbeit mit den neu herbei geholten Wagner-Söldnertruppen umgehen werden. Das muss aber nicht dazu kommen. Es gibt durchaus positive Signale. Der neue Präsident von Burkina Faso sagte: „Russland brachte große Opfer, um Europa im Zweiten Weltkrieg von den Nazis zu befreien. Wir haben dieselbe Geschichte. Wir sind die vergessenen Völker dieser Welt. Und wir sind jetzt hier, um über die Zukunft unserer Länder zu reden. Darüber, was morgen in der Welt, auf die wir unsere Hoffnung setzen, geschehen soll. Eine Welt, in der es keine Einmischung mehr in unsere inneren Angelegenheiten geben wird.“ <13> Als US-Präsident Joe Biden dem Niger drohte, Gelder für Entwicklungshilfe zu sperren, antwortete der neue nigrische Präsident Tiane: „Die USA sollten ihre Gelder lieber einsetzen für ihre Millionen von obdachlosen Bürgern. Barmherzigkeit beginnt vor der eigenen Tür.“ <14> Diese Äußerungen geben Anlass zu der Hoffnung, dass die jetzigen Machthaber in Burkina Faso, Niger und Mali möglicherweise ein ähnliche geistiges Format besitzen wie dereinst Gamal Abdel Nasser in Ägypten und Muammar al-Gaddafi in Libyen.

Die Gefahr jedoch, dass sich in die kommenden unvermeidlichen Konflikte ethnische Motive mit einschleichen, ist nicht gering. Die Putschisten müssen sich aus dem Knebelvertrag der französischen Währungsgemeinschaft möglichst elegant herauslösen. Sie müssen dafür sorgen, dass ihre Länder aus der Sklaverei als Rohstofflieferanten herauskommen und endlich eine diversifizierte Wirtschaft aufbauen. Solange sie sich unter der Knute der Globalkonzerne befinden, wird das nicht möglich sein. Und es sieht so aus, als wenn die Putschisten der bitterarmen Sahara-Binnenländer sich jetzt entschlossen haben, massiv auf Risiko zu spielen. Denn auch wenn die Länder des ECOWAS-Bündnisses im Moment noch zurückschrecken, im Niger militärisch einzugreifen, so könnten sie das nach einer gewissen Vorbereitungszeit dann doch versuchen. Auch wird sich Frankreich nicht kampflos aus der Region vertreiben lassen. Frankreichs Präsident Macron wird sowohl aus den eigenen Reihen wie auch aus Washington massiv unter Druck gesetzt, in den ehemaligen Kolonien militärisch durchzugreifen. Die Putschisten setzen darauf, dass die Macht der westlichen Wertegemeinschaft schwindet, und dass bald der neue BRICS-Staatenbund mit Russland und China an der Spitze ihnen zu Hilfe eilen wird.

Und wenn die Amerikaner schneller im Land sind? Wegen des zunehmenden Einflusses Chinas auf Afrika haben ja die USA eine eigene Militärkommandozone AFRICOM für diesen Kontinent eingerichtet. AFRICOM sorgt dafür, dass die Vasallenstaaten unter ihrer Kontrolle gerade mächtig aufgerüstet werden <15>.

Es kann uns Europäern nicht egal sein, wie dieses Vabanque-Spiel ausgeht. Wenn es im flammenden Inferno endet, werden wir Flüchtlingsströme von bislang ungekannter Größenordnung erleben. Da helfen auch keine Mauern und keine noch so stark bewaffneten Grenzpatrouillen mehr. Wir sind den Afrikanern statt dessen Wiedergutmachung schuldig. Wir Europäer müssen den Afrikanern helfen, ihre Wirtschaft wieder aufzubauen. Denn das Leben in Afrika muss wieder lebenswert sein. Wir müssen dafür sorgen, dass in der Region der Frieden wieder hergestellt wird. Wir müssen einen sofortigen Stopp der Rüstungsexporte fordern. Wir müssen uns energisch einsetzen für faire Handelsbedingungen für Afrika.

Es würde jedoch auch schon helfen, wenn wir unsere Gleichgültigkeit gegenüber Afrika endlich ablegen würden.

Quellen und Anmerkungen

<1> https://www.deutschlandfunk.de/westafrikassahelzonewarumkommtsienichtzurruhe-100.html

<2> https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttoinlandsprodukt_pro_Kopf

<3> Manchmal auch „Tchiani“ geschrieben.

<4> https://www.globalresearch.ca/victoria-nuland-revealed-details-niger/5828197

<5> https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242841/umfrage/laender-mit-dem-niedrigsten-durchschnittsalter-der-bevoelkerung/

<6> https://www.laenderdaten.info/Afrika/Niger/bevoelkerungswachstum.php

<7> https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9326

<8> https://www.middleeasteye.net/opinion/tunisia-avoid-bankruptcy-imf

<9> https://www.dw.com/de/der-cfa-franc-eine-w%C3%A4hrung-die-polarisiert/a-48854249

<10> https://de.wikipedia.org/wiki/CFA-Franc-Zone

<11> https://www.bundestag.de/resource/blob/407888/6dcd09d137ab93534eeac0d49bcd708a/WD-1-129-12-pdf-data.pdf

<12> https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Kongokrieg#Kriegsopfer

<13> https://twitter.com/Sprinter99800/status/1689191652873625600

<14> https://www.globalresearch.ca/niger-liberation-independence/5828153

<15> https://usacontrol.wordpress.com/2011/11/07/der-zuchtmeister-afrikas-die-africom/

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Olena Ilchenko / shutterstock

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Kommentare (17)

17 Kommentare zu: “Niger, Burkina Faso, Mali – Kampf oder Hungertod | Von Hermann Ploppa

  1. PeterLau sagt:

    "Die Sahara-Wüste frisst sich dabei immer tiefer nach Süden vor, und immer mehr Savanne verwandelt sich in Wüstensand"

    Die gute Nachricht: Herr Ploppas Aussage trifft in keinster Weise zu. Stattdessen hat sich das Grün wieder massiv in den Norden ausgedehnt.
    Dank FMNR betreiben die Bauern auf ihrem Land Agroforest, beginnend in den 90er Jahren. Mit der Beschattung der aus den ursprünglichen Wurzelstöcken neu gewachsenen Bäumen hat sich das Grün wieder stabilisiert. Afrika begrünt sich wieder massiv in der Sahelzone!
    Quellen:
    https://www.worldvision.de/aktuell/2018/09/fmnr#foo
    https://youtu.be/Q9ztYNoLenw (FMNR Methode)
    https://youtu.be/bLLpYb8nkxA (Wiederbegrünung Afrikas)

    Warum sind gute Nachrichten aus Afrika bei uns wenig bekannt?

  2. Ine Stolz sagt:

    Nun wollen die Putschisten im Niger den ehemaligen Präsidenten Bazoum wegen Hochverrat belangen. ECOWAS scheint sich weiterhin rauszuhalten. Das afrikanische RIESEN Fass scheint nun endlich mit diesem letzten Tropfen NIGER übergelaufen zu sein. Und koste es, was es wolle, jetzt müssen sich – nach jahrhundertelanger Ausbeutung und Knechtschaft des ressourcenreichsten Kontinentes – die kolonialen Ausbeuter tatsächlich woanders umsehen? Es braucht Wiedergutmachung an allen Ecken und Enden. Weitere Angebote von Entwicklungshilfe, die in den seltensten Fällen etwas bewirkt haben – zumindest dort, wo sie angeblich sollten, brauchen die Afrikaner keine mehr.
    Nun reist unsere deutsche Entwicklungswunderwaffe (und davon hatten wir auch schon einige) in die Region, um dort mal nach dem Rechten zu sehen. Sie sei laut Tagesschau seit Juli diesen Jahres Vorsitzende der Sahel-Allianz? Also wieder neue geplante Projekte und Förderungen, dass die Sahelländer uns die Flüchtlinge vom Hals halten. Dass es nicht funktioniert und die Menschenlawine unaufhörlich rollt, sollten wir doch schon gemerkt haben. Wenn man allerdings Entwicklungen zu lange ignoriert, sie wegleugnet, zuschüttet – und das nicht nur in Bezug auf den afrikanischen Kontinent, dann sind wir eben da, wo wir jetzt sind. Hmmm…….
    24 Millionen Entwicklungsgelder seien nun erstmal eingefroren, heißt es laut Tagesschau. Seit nunmehr 60 Jahren fließen nach Afrika Hilfsgelder, eine konkrete Summe kann keiner mehr nennen. In jedem Jahrzehnt begleitet durch neue Schlagworte: „Desertifikation“, „Good Governance (gute Regierungsführung), Resilienz usw. Und immer alles für die Zielgruppe: die Ärmsten der Armen. Erstaunlich daran ist, dass es genau diesen Ärmsten der Armen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer schlechter als besser liegt. Komisch oder?
    Ein riesiger Prozentsatz der Einwohner der Sahelzone sind Subsistenzbauern, die soviel anbauen, dass es geradeso zum Überleben reicht. Wenn da nur die kleinste Kleinigkeit dazwischenkommt, verhungern sie, und das seit vielen Jahrzehnten. Subventionen wie die europäische Landwirtschaft haben sie noch nie bekommen. Bei uns gäbe es keinen Bauern mehr ohne EU-Subventionen und selbst sie klagen alljährlich über ihre Misere.

    • Observator sagt:

      "Erstaunlich daran ist, dass es genau diesen Ärmsten der Armen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer schlechter als besser liegt."

      Genau so ist es.
      Diese "Hilfen" beruhigen nur das eigene Gewissen – ja, wir tun was, wir haben was getan.
      Meistens versickern auch diese Gelder, oder ein nicht unwesentlicher Teil davon in dunklen Kanälen.
      Die Bauern vor Ort werden noch mehr kaputt gemacht (wenn das überhaupt noch möglich ist) in dem diese Länder mit billig Agrarprodukten aus Europa oder sonstwoher überflutet werden.
      Eine vernünftige Infrastruktur in diesen Ländern aufzubauen, das wäre eine Hilfe und die so besagte "Hilfe zur Selbsthilfe". Einfach nur mit "Geld überweisen" wird es nie was werden. Sieht man ja.

  3. Maththth sagt:

    Diesen Beitrag sollte man als Flugblatt über dem gesamten Planet abwerfen.
    Inklusive den Ozeanen, damit die Meeresbewohner erfahren mit wem sie es zu tun haben, vielleicht beisst endlich dort was zurück, wenn ja die Menschheit es nicht hinbekommt.
    1 Dollar am Tag … und jeder Einzelne wird um tausende Dollar geprellt, bis aufs Blut ausgesaugt und um sein Leben betrogen. Diese Erde ist ein Schandfleck im Universum.

  4. Ursprung sagt:

    Ja.
    Wie kann man unser globalistisches Organisations-System sprachlich treffend benennen?

    MENSCHENFRESSER-MENSCHHEITSFAMIILIE

    Was tun wir hier in D, diese Gesellschaftsform mal ein bisschen zu entwickeln?
    Dazu fallen mir ein paar Namen ein.
    Baerbock
    Habeck
    Scholz
    Steimeyer
    von der Leyen

    Moege es gelingen!

  5. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    das ist naturgemäß alles noch relativ undurchsichtig, jedenfalls kommt es zu einem interessanten Zeitpunkt.

    Was die Wagner-Söldner angeht; ein Großteil dürfte jetzt dem russischen Verteidigungsministerium unterstehen, aber die anderen sind momentan praktisch arbeitslos.

  6. _Box sagt:

    Für einen Staat, der den Kapitalismus hinter sich lassen möchte, wäre eine Situation, in der das Kapital im Durchschnitt keinen Zins mehr erwartet, eine blendende Gelegenheit. (Wie das gehen könnte, wollen wir im vierten Teil dieses Buches betrachten.) Aber das entspricht nicht der Absicht der herrschenden Politiker und Parteien und schon gar nicht jener der mächtigen Kapitalbesitzer. Doch sie stehen vor einem Dilemma: Auf Fremdkapital gibt es keine Zinsen mehr, und auch auf Eigenkapital können die Unternehmen im Durchschnitt keine Gewinne ausschütten, wenn die Wirtschaft nur noch mit dauerhaften Nullzinsen halbwegs am Laufen gehalten werden kann.

    Was im Durchschnitt gilt, muss allerdings nicht für alle gelten und schon gar nicht für die größten Konzerne. Und tatsächlich: Trotz der schon lange anhaltenden extremen Niedrigzinsphase erwirtschaften die Konzerne weiterhin gute Gewinne und schütten hohe Dividenden aus. Das liegt zum Teil daran, dass viele Konzerne derzeit noch aufgrund des Rückgangs der Zinsen hohe Bewertungsgewinne verzeichnen, weil ihre Immobilien, Unternehmensbeteiligungen und andere Vermögenswerte im Wert gestiegen sind. Dieser Vorteil läuft aber aus, wenn die Zinssenkungen nicht weitergehen.

    Dann bleibt nur noch die Möglichkeit der Umverteilung. Das Kapital frisst im unbedingten Streben nach Gewinn zunehmend seinesgleichen und nährt sich von der Basis, die ihn trägt.
    (…)
    Rette sich, wer kann

    Eine bewährte Methode, sein Vermögen zu sichern, wenn man einen Zusammenbruch des Finanzsystems befürchtet, ist die Verlagerung in Sachwerte. So erklärt sich vielleicht die Meldung des Magazins Forbes, wonach Bill Gates, einer der reichsten Menschen der Welt, mit einem Besitz von mindestens knapp 100.000 Hektar Fläche in 18 Bundesstaaten zum größten privaten Eigentümer von Farmland in den USA geworden ist. Wenn alles zusammenbrechen sollte, wäre Gates immer noch einer der mächtigsten Menschen in den USA, jedenfalls solange er nicht enteignet wird. Dazu passen auch Anteile an der Firma Ecolab, die in der Wasserreinigung und -aufbereitung führend ist, dem Gebrauchtwagenhändler Vroom und der kanadischen Eisenbahn, alles Unternehmen des elementaren Bedarfs.

    Andere Milliardäre tun es Gates gleich. Der größte Besitzer von Weideland und Wald (eine andere Kategorie als Farmland) ist der Vorsitzende von Liberty Media, John Malone, mit knapp 900.000 Hektar. Ted Turner liegt mit 800.000 Hektar auf Rang drei und auch Amazon-Chef Jeff Bezos nennt 170.000 Hektar sein Eigen und gehört damit zu den 25 größten privaten Besitzern von Weideland und Wald.vi Während sie uns einreden, unser ganzes Leben könnte und sollte digitalisiert werden, orientieren sich die Silicon-Valley-Granden in Richtung des Urwüchsigsten, am wenigsten Digitalen, das es gibt.

    Vom Kapitalismus zum Neo-Feudalismus

    Die soziale Mega-Maschine des Kapitalismus ist in schlechtem Zustand. Der Zusammenbruch ist absehbar, wenn nichts Radikales geschieht. Die Aufgabe, die sich die globale Machtelite mit Schwerpunkt im Silicon Valley gestellt hat, besteht im allmählichen Übergang von der Mega-Maschine Kapitalismus zu einer „Schönen neuen Welt“, in der ihre Macht und Privilegien bewahrt und festgeschrieben sind.

    Radikale Veränderung ist eine Herausforderung für Sozialarchitekten, weil sie mit Bewegung verbunden ist. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es ist leicht, eine ruhige Rinderherde in Zaum zu halten, dazu genügt ein dünner Stromdraht oder eine Aufsichtsperson. Wenn ein Rind auszuscheren droht, wird es mit dem Anblick eines Stocks oder einem leichten Stromschlag ohne Aufruhr zur Vernunft gebracht. Will man aber eine Herde von A nach B treiben, dann haben auch mehrere Menschen alle Hände voll zu tun. Denn ständig gibt es Turbulenzen, die man schnell korrigieren muss. Sobald man drastisch eingreift, besteht die Gefahr, dass die Herde losrennt, und dann ist erst einmal kein Halten mehr. Auf unsere Mega-Maschine übertragen bedeutet das: Die Maschine muss für die Umrüstung gedrosselt werden; die unzähligen kleinen und kleinsten Einzelteile müssen mit engeren Spielräumen auf ihre neuen Aufgaben hin kalibriert werden. Und so werden die Führungsschienen, mit denen die Bestandteile der sozialen Maschine in ihre neue Position gebracht werden, immer enger gestellt, die Halteseile unmerklich immer fester gezogen.

    Da die Besitzstandswahrung für die megareichen Kapitalbesitzer damit einhergeht, dass für die kleinen Teilnehmer des Systems, die Gammas, Deltas und Epsilons der Schönen neuen Welt, nicht mehr viel übrigbleibt, das sie materiell zufriedenstellen könnte, funktioniert das liberale Modell nicht mehr. Propaganda, Kontrolle und Repression müssen dafür sorgen, dass alle in der Spur bleiben. Die Schöne neue Welt nach dem Kapitalismus ist eine Art neuer Feudalismus.

    Aus:
    Kapitalismus ohne Zinsen – Leseprobe aus „Endspiel des Kapitalismus“
    19. 10. 2021
    https://norberthaering.de/buchtipps/kapitalismus-ohne-zinsen/

  7. Yoyohaha sagt:

    Immer mehr verdichten sich die Anzeichen dafür dass uns nach und nach eine weitere wichtige Freiheit entzogen werden soll Das Bargeld In verschiedenen Ländern wie zum Beispiel in😡👉👉🙏Nigeria laufen bereits Testphasen Zahlungssystem
    https://animap.info/2023/01/05/bargeld-bedeutet-freiheit/
    Wie sieht das im Niger zum gleichen Thema aus?

    • Upling sagt:

      Als Protektorat von Frankreich wird Niger wohl solange warten müßen bis sich so etwas auch in Europa durchsetzt. Siehe Punkt CFA im Artikel. Die Währungen sind ja fest miteinander verknüpft. Aber jetzt ist erstmal Krieg und dann muß man abwarten was danach dort noch steht. Geht nicht alles auf einmal.

    • Observator sagt:

      @Upling
      "Protektorat".
      Kommt aus dem lateinischen "protegere" = schützen.
      Auf einen derartigen "Schutz" Frankreichs könnte ich sowas von verzichten…

  8. Upling sagt:

    Gerade als sich die Niederlage gegen die Russen in der Ukraine nun unübersehbar abzeichnet kommt der Aufstand in Afrika gerade noch rechtzeitig.
    Warum?
    Nun der Ukrainekrieg wird mit fast neuesten Waffen geführt. Die wirklich neuesten Waffen können wir nicht liefern da die Gefahr besteht das sie in die falschen Hände fallen. Dennoch ist selbst der schon leicht veraltete Kram immer noch um ein Vielfaches teurer als die Tötungsgeräte die man gegen eine Armee aus einem 3.Weltland einsetzen muß. Der Rückkauf der von Belgien verschrotteten Panzer wurde ursprünglich mit 500.000 Euro pro Stück veranschlagt, was Belgien ablehnte, zu teuer. Was man nun bezahlt hat nachdem das Geschäft letztendlich nun doch noch zustande gekommen ist weiß ich nicht, Not macht eben erfinderisch.

    In Afrika benötigt man kaum schwere, kettengetriebene Kampfpanzer, sondern schnelle nur leichtgepanzerte Radpanzer. Selbst wenn so ein Staat alte vom Westen mehr oder weniger schrottreife Kampfpanzer bekommen hat, so ist es ein Tontaubenschießen für jede moderne Armee, wie man sehr gut im Kuweitkrieg sehen konnte. Obwohl Sadam's Panzerarmee die größte in der Region war, brauchten die Amis nicht mal 2 Tage um sie zu vernichten. Dabei hat es deshalb sogar nur "so lange" gedauert, da man – aus Sicherheitsgründen für die eigenen Truppen – die Kampfflugzeuge in Warteschleifen gehalten hat, damit sich nicht zu viele Jagdbomber gleichzeitig auf die relativ wehrlosen, im heillosen Chaos flüchtenden Bodentruppen stürzen konnten und sich dabei gegenseitig gefährden. "Bitte hinten anstellen und auf Freigabe warten, Ende der Durchsage!"

    So geht Krieg heute… aber der K(r)ampf in der Ukraine? Ne ne ne das gibt so nix! Das ist ja echt wie man nun gesehen hat, die Russen schießen scharf zurück! Auf Dauer wird das auch zu teuer. Wenn Krieg ein Geschäft ist darf man die Ausgabenseite niemals aus den Augen lassen und muß die Kosten stets in Echtzeit mit der zu erwartenden Kriegsbeute in Bezug setzen. Außerdem dauert das Ganze nun schon zu lange. Die Bevölkerung ist es nicht gewohnt über längere Zeit mit ein und der derselben Seifenoper unterhalten zu werden, ohne daß man weis wer denn jetzt mit wem zusammen kommt.

    Das Abschlachten der irakischen Panzerarmee, daß sind die Kriege die man vom Westen kennt.
    Schnell, blutig, preiswert und vor allem relativ risikolos!
    Die werden auch größtenteils "gewonnen". Das Zahlenverhältnis bei den Getöteten liegt dabei auch in ganz anderen Größenordnungen als zur Zeit im UK-Krieg und stets deutlich zugunsten der westlichen, amerikanisch hegemonisierten Seite. Anschließend ziehen die Truppen wieder ab und überlassen die vollständige Vernichtung des überfallenen Landes den daraufhin ausbrechenden Terrorwellen des sich anschließenden Bürgerkriegs, siehe Libyen und Irak heute. Auch das ist eine sehr preiswerte Strategie, denn die gründliche Restzerstörung der jeweiligen Zivilgesellschaft würde ansonsten sehr viel Infanterie kosten. Die Amis waren im Irak sehr schnell wieder weg, nachdem man den Soldaten dort hin und wieder den Hintern mit selbstgebauten Sprengsätzen weggepustet hat.

    Natürlich hat der neue Präsident von Niger gesagt, daß es bei Einmischung vom Westen oder der ECOWAS Krieg gibt, aber er weiß wahrscheinlich nicht, daß in die afrikanischen Ländern nur besonders alte und wertlose Waffen geliefert werden, zumindest bei motorisierten, gepanzertem Gerät, gerade soviel das sich damit wunderbar die eigene Bevölkerung unterdrücken läßt aber nicht mehr. Mehr können die aber auch nicht für die Panzer aufwenden. Deshalb sind diese Armeen nicht mit wirklich viel Feuerkraft ausgerüstet und hoffnungslos veraltet.

    Da reichen Radpanzer, ja sind sogar viel besser weil sie, durch den geringeren Treibstoffverbrauch eine größere Reichweite haben und aufgrund Gummirädern auch schneller sind. Belgien hatte deswegen sogar seine Leo's einschläfern lassen und die Kadaver für je 15.000 Euro zum Abdecker geschickt, um sich gleich einige der schnieken modernen Radpanzer zuzulegen. Ja die sind schon geil. Natürlich wollte man als ehemalige Kolonialmacht in der vordersten Reihe dabei sein, wenn es an der Seite der Amis wieder auf Raubzüge in die 3.Welt geht. Keiner ging mehr davon aus, daß wir jemals mit den Russen, die zu unserem zuverlässigstem Hauptenergielieferanten aufgestiegen waren den wir je hatten, wieder Krieg anfangen.

    Doch kam es anders als man dachte. Wir mußten "wieder Stärke zeigen" (Werbung Bundeswehr) und mußten fortan auf unseren hohen Lebensstandart verzichten, was immer mehr Menschen nun angesichts der Schäden im eigenen Lande anfangen zu bereuen.

    Die Sache ging schief und nun ward große Not. Wie der nun bald hungernden und frierenden Bevölkerung unter die Augen treten ohne Sieg ?! Ohne Kriegsbeute?! Selbst den schlimmsten Huren der Journaille gehen irgendwann auch die Lügenargumente aus. Aber der Herr hat Einsehen, schließlich ward ihm ebenfalls die nun 1000-te Folge in der x. Staffel der Realityshow "Ukrainekrieg" mit Selensky in der Hauptrolle wohl langweilig, weshalb er sich die Fernbedienung nahm, das Programm einfach umschaltete und nun die Afrikaner auferstehen ließ.

    Nun kann man in aller Ruhe die Ukraine fallen lassen, nicht sofort versteht sich sonst fällt das ja auf, ne so ganz langsam, keine Muni mehr sorry, wir wollten ja aber wir konnten nicht. Selbst mit den veralteten schrottreifen belgischen Leos hat ihr es nicht geschafft? Zu dumm auch! *Schulterzucken* Da sieht man wie gefährlich der Putin ist weshalb man jetzt erstmal aufgeben muß, können wir halt nix machen, sorry. Schließlich haben wir ja auch Verantwortung für Afrika wird man möglicherweise argumentieren, wäre ja schlüssig und dümmer als die Argumente bei Corona ist das auch nicht.

    Glücklicherweise zeichnet sich ab, daß die Russen auch in Afrika anzutreffen sind, echte Kosmopoliten also, nicht so zahlreich wie in ihrer natürlichen Umgebung Osteuropa, aber doch zahlreich genug, daß man die Jagd auf sie nach dorthin gut verlegen könnte.

    Der Bevölkerung kann man dabei erzählen: OK das mit UK war Mist, wir haben nur verloren! Unsere Panzer und den Zugang zu wichtigen Rohstoffen, alles weg. Aber bleibt ruhig Leute diesmal wird es anders. Wir HOLEN jetzt Rohstoffe indem wir direkt intervenieren, nicht so wie bei UK wo das aus Gründen der Maskerade nicht ging. Diesmal rücken wir selber ein, bissel Muni ist ja noch übrig und diesmal bringen wir auch Beute mit: Gold, Uran, Silber, ect. sogar Kobolde. Hab noch nie einen gesehen aber wenn Bärbock welche mitbringt kaufe ich mir auch einen davon.
    Evtl. lösen wir auch teilweise das Flüchtlingsproblem indem wir die Blockadebastion Niger wiederherstellen.

    Überall auf der Welt lodern die Feuer der Revolution, nur bei uns nicht, warum wohl?
    Weil unsere Länder die Profiteure sind bzw. bisher waren.

    Die Afrikaner haben keine oder nur sehr wenig AKW weshalb die das Uran sowieso nicht brauchen. Außerdem bieten wir den dortigen Kindern damit Arbeitsplätze in den Minen und können mit Stolz behaupten, daß wir etwas gegen die massive Jugendarbeitslosigkeit dort unternommen haben. Schulen gibts ja kaum, weshalb die meisten dann auf der Straße herumlungern und womöglich auf die schiefe Bahn geraten würden. Also noch obendrein aktiver Judenschutz, so wie in Deutschland beim Saufen. So wie die Grünwoken das immer gerne haben, immer gleich 7 Fliegen auf einen Streich, drunter geht's leider nicht!

    Der neue Konfliktherd zentrales Afrika bietet viele neue Chancen. Eine neue Herausforderung und Abwechslung für die von Ukrainepropagandaflut gelangweilte Bevölkerung, sowie eine prima Gelegenheit das Desaster um die Ukraine zu beenden und dabei gleichzeitig unserer Bevölkerung frischen Saharasand in die Augen zu streuen. Wir könnten die Asov-Truppen ja einladen bei dem Schlachtfest dort mitzumachen, dort können sie ebenfalls auf Russen schießen und auf Schwarze, man wird das ein Spaß. Das ist voll abwechslungsreich. Außerdem sind kaum noch schwere Kampfpanzer da, aber die schicken neuen Radpanzer haben wir ja noch. Wurden extra gekauft für den Fall daß man wieder "den Rommel" machen muß.

    Ich denke das es bald in Afrika richtig Krieg geben wird, mit vielen Toten, aber mit weniger Geld. Der Vorschlag des neuen Präsidenten von Niger das eingesparte Geld der nicht mehr gezahlten Entwicklungshilfe unseren eigenen Armen zu geben läuft ins Leere. Der Mann lag zwar fast richtig damit, aber es ging nie um unsere Armen, die kriegen H4, sondern NUR um die Einsparung der Entwicklungshilfe. Der Krieg wäre ein sehr gut verkaufbares Argument dafür, den dann halten auch unsere xenophilen Gutmenschen den Rand, die ansonsten sogar ihre eigenen Eltern für die Fremden opfern würden.

    Frankreich kann sich das nicht bieten lassen, daß jemand seine Rohstoffe stiehlt. Da könnte ja Jeder kommen, das könnte Schule machen. Die Afrikaner haben wohl gedacht daß "in die Unabhängigkeit entlassen" etwas Tolles bedeute, so etwas wie Freiheit. So wie die französischen Aufständigen im 18. Jhdt. gedacht haben, daß sie nach der Revolution, nach dem Abmorden des Adels nie mehr Steuern zahlen müßten. Die Afrikaner wissen nicht daß damit "sich selbst überlassen" gemeint ist, also ohne Hilfe.

    Die Ausbeutung der Bodenschätze bleibt natürlich sonst würde das Ganze keinen Sinn ergeben. Das Entlassen der Kolonien aus der Sklavenhaltung war keins in eine wirkliche Selbstständigkeit, sondern lediglich als wenn der Feudalherr beschlossen hat, für seine Sklaven keine Unterkünfte mehr zu bauen und ihnen kein Essen mehr zu geben, um noch mehr Profit herauszuholen. So wie bei uns mit den sog. "Scheinselbstständigen" die denken daß sie nun Kapitalisten sind, wobei es doch nur darum geht deren Sozialabgaben zu sparen. Selbstständige Kolonien sind billiger im Unterhalt, so wie Weidevieh, weil die sich dann ihre Ställe selber bauen und ihr Essen selbst suchen müßen. Zudem ließ sich das mit den nun "freien" Kolonien innenpolitisch sehr gut verkaufen.

    Aber ich denke daß Frankreich nun die Gelegenheit bekommt seine Abhängigkeit von einem 3.Weltstaat entweder aufs neue zu verfestigen oder sich davon zu lösen, indem es dann allerdings auch nicht mehr soviel Strom an Deutschland abgeben kann. Es ist wie in den SAW-Filmen. "Sie haben die Wahl"
    Frankreich kann nun endlich Farbe bekennen. Das ist doch auch eine Chance!

    Die Deutschen wollen ja ohnehin gar kein Atomstrom kaufen, sonst hätten die doch nicht ihre eigenen hochmodernen AKW einfach so ohne Grund ausgeschaltet. Hatten irgendwie kein Bock mehr auf Atom. Lieber die gute deutsche Braunkohle.

    Bin mal gespannt in wie weit sich Herr Putin auch in Afrika engagiert oder was unsere Politdarsteller, vor allem der arrogante Knirps aus Frankreich, uns an Lügen erzählen, aber dort sind keine Russen von Nazis bedroht, keiner ist in Niger eingefallen, wird schwierig für Putin oder dem Westen das dann zu begründen.

    Außerdem sollte man mit dem militärischen Überfall auf den Winter warten, dann ist es dort nimmer so blödsinnig heiß, ist ja schließlich keine Fußball-WM im Sommer in Katar sondern richtiger Krieg. Den Afrikanern kann Frankreich auf diesem Weg auch zeigen was sie (resp. ihre Rohstoffe) ihm wert sind, daß es sich wegen ihnen sogar mit den Russen anlegt, falls die da auch noch aufmüpfig werden.

    So wie es aussieht kann das trotzdem zu einem gleich spannenden Stellvertreterkrieg wie in der UK werden, zudem in den afrikanischen Steppen auch viel Platz zu experimentieren ist. Da könnte man auch evtl. mal ein klitzekleines nukleares Granätchen ausprobieren, ist ja weit weg. Ich hoffe daß unsere Bundeswehr diesmal nicht dabei ist so wie in Mali und daß man diesmal mehr geboten bekommt für 18 Euro Rundfunkgebühr, als immer nur den frechen UK-Botschafter oder dem stets traurig dreinblickenden Selensky. Die Sichten sollen auf dem recht ebenen Gebiet aufgrund fehlender Wälder auch sehr gut sein, ideal für Kameras mit Teleobjektiv. Bin mal gespannt wie das westliche Kriegsgerät auf den Feinstaub, die Hitze und den Sand reagiert.

    EU ist wie das alte untergehende Spätrom, draußen die Germanen vor dem Tor, drinnen: die Spiele sind eröffnet!
    Sind eigentlich schon Karten im Vorverkauf zu haben und wenn ja wo muß man sich einloggen?

    Bevor ich jetzt mißverstanden worden bin: /zynismus off

    Schönes WE allen.

    • Upling sagt:

      "Also noch obendrein aktiver Judenschutz,"

      Sollte Jugendschutz heißen hab mich vertippt.

    • Observator sagt:

      Zynismus hin oder her… Voll ins Schwarze getroffen.
      Allerdings:
      Wüstensand ist schlimmer als Matsch. Und bereifte Fahrzeuge im um die 100° heißen Sand, naja…
      Dazu kommt noch, dass "unsere" Gewehre bereits bei "normalen" Temperaturen so ihre Probleme haben. Kalaschnikows funktionieren immer höchst zuverlässig und vor allem zielgenau.

  9. Schramm sagt:

    Die „Seenotrettung“ für den Imperialismus in Afrika.

    Die multinationalen Konzerne und ihre afrikanischen Geschäftspartner,
    die afrikanischen Oligarchen und deren korrupten Eliten sind zum Dank verpflichtet.

    Aktuell bemüht sich die deutsche Parlamentsmehrheit und olivgrün-braune, kapital-liberal und spezial-demokratische Bundesregierung um die Aufnahme der afrikanischen Jugend, um einen sozialrevolutionären Befreiungskampf der afrikanischen Jugend, – gegen die heimischen Oligarchen und korrupten afrikanischen Eliten –, zu verhindern.

    ►Parallel zu den kostenpflichtigen Schleppern und Menschenhändlern, betätigen sich auch hierfür, ehrenamtliche und kostenfreie Teddybär-Gutmenschen und evangelikale Seenotretter*innen, um die Entlastung der afrikanischen Oligarchen und korrupten politischen Eliten vom möglichen sozialrevolutionären Jugendwiderstand; um die Entsorgung und Neutralisierung der widerständigen Jugend nach Deutschland und Europa. Dafür gibt es auch schon einmal ein Bundesverdienstkreuz oder eine Kandidatur für das Brüsseler Europaparlament.

    12.08.2023, R.S.

  10. wolfcgn sagt:

    Sehr richtig: "Es würde jedoch auch schon helfen, wenn wir unsere Gleichgültigkeit gegenüber Afrika endlich ablegen würden." …. aber um Gottes Willen lasst Ami-Lena außen vor!

    • Poseidon 1 sagt:

      Na die Ikone der amerikanischen Außenpolitik schickt sich doch grade selbst in die Wüste.
      Sie mag als ehemalige Ukrainerin was von ukrainischen Ressentiment verstehen, aber Afrika
      hat sein ganz eigenen Rhythmus.
      https://youtu.be/lVPLIuBy9CY
      Wer die Herzen der Menschen gewinnt braucht sich um die Köpfe nicht sorgen.

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