Das Schweigen der Kritiker

Die AfD zensuriert und die Crème de la Crème der Demokratiebewegung schweigt dazu?

Ein Meinungsbeitrag von Sophia-Maria Antonulas für die Rationalgalerie.

Rund einen Monat ist es her, dass die AfD zwei Videos mit allen Vorträgen des Corona-Symposiums veröffentlichte – mit fast allen. Eine Präsentation des Events, der im Bundestag stattfand, hat der AfD-Fraktionsvorstand zensuriert, den Vortrag von Dr. Mike Yeadon, dem ehemaligen Vizepräsidenten bei Pfizer im Bereich Respiratory Research. Es hieß, man wolle keine Sperrung des Youtube-Kanals der AfD riskieren und den Vortrag später als einzelnes Video veröffentlichen.

Die Empörung war groß, dass hier auf Rationalgalerie dazu ein kritischer Kommentar erschien und dann auch Alschner-Klartext den Zensur-Vorfall aufgriff. Motto: „Die AfD wird doch sowieso von allen kritisiert, wie könnt ihr nur.“

Mehr als empört war der betroffene Wissenschaftler. Yeadon schreibt auf seinem Telegram-Kanal: „That, being censored by people who I *thought* were on the same side as me was an unpleasant surprise.“ Übersetzt – Von Leuten zensuriert zu werden, von denen ich *dachte*, dass sie auf der gleichen Seite stehen wie ich, war eine unangenehme Überraschung.

Den Vortrag von Yeadon zum Thema „Globale Gefahren für Gesundheit und Freiheit“ hat die AfD bisher noch immer nicht veröffentlicht. Aber es gibt einen heimlich aufgenommenen Saal-Mittschnitt, den Uwe Alschner zusammenfasst und folgendermaßen kommentiert: „Yeadon spricht genau zu diesem Thema. Sein Vortrag ist alles andere als abwegig für die Aufarbeitung der vergangenen drei Jahre, da Yeadon Aspekte beleuchtet, die zwar an sich nichts mit dem Thema Gesundheit zu tun haben. Dafür umso mehr mit dem Thema ,Freiheit’. Es sind Aspekte, die insbesondere solchen Entscheidungen einen Kontext verleihen, die aus rein gesundheitlicher Perspektive unvernünftig und nicht nachvollziehbar erscheinen. Hier besteht die Gefahr, dass solche Entscheidungen als bloße Stümperei und Dummheit abgetan zu werden drohen, wenn der Kontext, über den Mike Yeadon spricht, nicht beleuchtet wird. Deswegen ist die Zensur durch die AfD besonders schwerwiegend.“

Wo bleibt der Aufschrei, der offene Brief der kritischen Experten?

Hochkarätig besetzt war das Corona-Symposium. Neben Yeadon sprachen unter anderen: Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, Prof. Dr. Stefan Homburg, Prof. Dr. Andreas Sönnichsen, Prof. Dr. Michael Meyen, Prof. Dr. Dr. Christian Schubert, Dr. Ronald Weikl, Dr. Gunter Frank, Prof. Dr. Paul Cullen, Univ.-Doz. Dr. Gerd Reuther, Prof. Dr. Walter Lang und Prof. Dr. Hockertz. Indem sich diese Experten also für ein AfD-Symposium zur Verfügung stellen, müssen sie wissen, dass sie somit auch den vielen Menschen, die seit 2020 wirklich alles riskiert haben, um für ihre Grundrechte einzustehen, signalisieren, dass sie der AfD eine Chance geben.

Doch die AfD braucht Schubert, Bhakdi, Hockertz und Co. jedenfalls dringender als umgekehrt. Und so ist es höchste Zeit, dass diese Wissenschaftler, die auch sonst kein Blatt vor den Mund nehmen, zusammenhalten und sich dezidiert gegen die Zensur des Kollegen Yeadon aussprechen. Sonst riskieren sie, der nächste zu sein, an dem aus den vermeintlich eigenen Reihen Rufmord begangen wird. Denn wer der AfD eine Chance geben will, der muss konstruktive Kritik üben und genau schauen, ob diese Partei wirklich gegen die Mächtigen vorgehen will oder sich doch nur auf Stimmenfang in den Reihen der Demokratiebewegung begibt.

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Dieser Beitrag wurde zuerst am 19.12.2023 auf dem Portal Rationalgalerie veröffentlicht.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: Foto-berlin.net / Shutterstock.com

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Kommentare (6)

6 Kommentare zu: “Das Schweigen der Kritiker

  1. Demagogen feiern mit halben Wahrheiten ganze Erfolge. Um sie zu stoppen, muss man ihnen recht geben, wo sie recht haben, und sie dort kritisieren, wo sie die Wirklichkeit verzerren. So löscht man das Feuer, auf dem sie ihr ideologisches Süppchen kochen.
    (SCHMIDT-SALOMON, M. (2016): Die Grenzen der Toleranz. Warum wir die offene Gesellschaft verteidigen müssen. Piper, 4. Aufl. München)

    • Kamyk sagt:

      Eine wahrlich weise Aussage. Leider reagieren Grüne und Linke allergisch auf jede Kritik, wenn sie die Wirklichkeit verdrehen (also fast immer).

  2. wassenaar sagt:

    Es ist für JEDEN Friedensaktivisten, für JEDEN, der den Klimaklamauk oder die Corona-Diktatur anprangern GANZ wichtig , den Vorgaben der " bürgerlichen" Parteien folge zu leisten. Die AfD ist RECHTS ! – also ist dieser Partei der Kampf abzusagen!
    Nochmals und wenn ich mich wiederhole. In SPD, FDP, und bei den GRÜNEN, sind ebensoviele FASCHISTEN in der Partei, als bei der AfD.
    Diese Faschisten sind sogar an der Macht. Gegen Baerbock, der Strack-Zimmermann, ist selbst ein Höcke ein Waisenknabe !
    Wer die Sprache der Gegner verwendet, kann NIE gewinnen – und der gegenwärtige GEGNER, ist das Pack der Ampel, sind diese Verbrecher, die den Krieg wollen und die Corona und Klima verwenden, um den Menschen mittels Angst, ihre Politik aufdrängen.
    Wer sich SO gegen die AfD stellt und bei Parteitagen der SPD zu Hause sitzt, geht am wirklichen Problem stur vorbei und leitet mit solchen Artikel, noch tausende Menschen in den falschen Kampf !
    Pfui Teufel !!
    Das ist politische Dummheit.

    Günther Wassenaar wassenaar@web.de
    0162 76 363 76

  3. Kamyk sagt:

    Also dafür gehört die AfD an den Pranger. Eine wirklich schlechte Leistung!

    • Lothar A sagt:

      Das ist eine klassische Fehleinschätzung.
      Es ist keine "wirklich schlechte Leistung", sondern die perfekte Ausführung ihrer Funktion als kontrollierte Opposition.
      Die AfD MUSS der Bevölkerung, um glaubwürdig zu erscheinen, etwas anbieten und sich deutlich von der Scheinopposition der CDU/CSU unterscheiden.
      Deshalb gab es das Symposium. Durch solche und ähnliche Aktivitäten gewinnt die AfD neben ihren Stammwählern nicht nur die klassischen Protestwähler, sondern auch Wähler aus dem Kreis der Menschen, die im Grunde wissen, dass letztlich keine Partei eine Lösung bietet, um in ein selbstbestimmtes Leben zu kommen.
      Wenn die AfD die C-Zeit aufarbeitet, ist das zwar ein wichtiger Ansatz, aber politisch ist diese Stufe im wesentlichen abgehakt. Deshalb können sie sich in diesem Thema auch austoben. Aber die nächste Stufe, die digitale ID und die digitale Währung ist noch nicht erledigt. An dieser wird deshalb in den Schaltstellen der Macht noch mit Hochdruck gearbeitet und deshalb darf auch die AfD dieses sehr wichtige Thema nicht öffentlich aufgreifen. Dafür braucht es kein offizielles Verbot, das funktioniert wie in anderen Parteien oder den Medien ganz einfach durch Selbstzensur und genau die sehen wir hier.
      Gehört die AfD dafür an den Pranger? Sie erfüllt doch ihre Funktion als Rattenfänger ziemlich perfekt, was man an den Wahlumfragen gut erkennen kann. Sollte die AfD irgendwann mal in Regierungsverantwortung kommen, wird die Finanzkrise so weit auf die Spitze getrieben sein, dass die AfD die Funktion des Verkünders der Alternativlosigkeit einer digitalen Währung, die natürlich an eine ID gekoppelt werden müsse, zukommen. Und genau deshalb darf diese Partei sich nicht schon jetzt kritisch zu diesem Thema positionieren. Wofür dann der Pranger?

    • Kamyk sagt:

      @Lothar A – schön geschrien, leider völlig am Thema vorbei. Setzen. Fünf. 🤣

      An den Pranger gehört die AfD für das Zensieren von Michael Yeadon.

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