Warum Deutschland zu den USA hält | Von Bernd Murawski

Ein Kommentar von Bernd Murawski.

Kritiker werfen der Bundesregierung vor, dass ihre Russland- und Chinapolitik deutschen Interessen zuwiderlaufe. Indem sie eine Distanzierung zu den USA verlangen, verdrängen sie jedoch die Bedeutung der „Pax Americana“ für das hohe Wohlstandniveau Deutschlands.

Der freiwillige Verzicht auf russische Energieträger bereitet den Deutschen große Probleme. Privathaushalte klagen über hohe Strom- und Gasrechnungen, Unternehmen sehen ihre Rentabilität untergraben. Hauptnutznießer der Sanktionspolitik im Westen sind zweifelsohne die USA. Zum einen können sie teures und umweltschädliches Fracking-Gas in Europa verkaufen. Zum anderen verschaffen ihnen billigere Rohstoffe Standortvorteile, mit denen sie europäische Investoren abwerben.

Vor diesem Hintergrund erscheint unverständlich, dass sich die Staats- und Regierungschefs der EU nicht aktiv für eine baldige Verhandlungslösung im Ukraine-Konflikt einsetzen. Stattdessen intensivieren sie ihr Russland-Bashing und reißen damit die letzten Brücken einer möglichen Verständigung ein. Anders sind die Etikettierung Russlands als staatlicher Terrorismus-Unterstützer durch das Europäische Parlament und die Anerkennung des „Holodomor“ als Völkermord an ukrainischen Bürgern durch den Bundestag nicht zu erklären.

Zur gleichen Zeit sprechen sich deutsche Minister für eine härtere Gangart gegenüber China aus. Rückendeckung erhalten sie sowohl von jenseits des Atlantiks als auch durch das Gros der Medien. Trotz vorsichtiger Äußerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz und Gegenwind aus Kreisen der deutschen Wirtschaft wird erwartet, dass die derzeit in Bearbeitung befindliche neue China-Strategie der Bundesregierung den Vorgaben aus Washington zu großen Teilen folgt.

US-Dominanz und westliche Werte

Für die US-hörige Politik der Bundesregierung gibt es aus Sicht der meisten Kritiker eine einfache Erklärung: Die politische Führungsspitze Deutschlands wurde infiltriert und steht unter massivem Druck. Als Instrumente dienen die Schulung politischer Führungskader und die Einflussnahme auf deutsche Medien durch transatlantische Think-Tanks, ferner geheimdienstliche Tätigkeit und wirtschaftliche Erpressung. Vor diesem Hintergrund gelangt Oskar Lafontaine zu der Überzeugung, dass sich deutsche Interessen nur mit Distanz zu den USA durchsetzen lassen. Er fordert eine eigenständige Außen- und Verteidigungspolitik EU-Europas unter deutsch-französischer Schirmherrschaft.

Das geopolitische Hauptziel US-amerikanischer Außenpolitik ist laut Lafontaine der Erhalt der unipolaren Welt unter der eigenen Ägide. Diese Intention wird nicht einmal von den Protagonisten Washingtons bestritten, sodass hier ein allgemeiner Konsens zu bestehen scheint. Meinungsverschiedenheiten gibt es in der Frage, ob die Bundesregierung die globale Dominanz der USA stützen sollte, d.h. ob diese deutschen Interessen dienlich ist oder nicht.

Aus Sicht der staatstragenden Parteien und Medien ist der Schulterschluss mit den USA unverzichtbar, trotz der Erkenntnis, dass man sich in Berlin faktisch dem Diktat Washingtons unterwirft.

Als zentrales verbindendes Anliegen wird die Verteidigung der westlichen Werte angeführt. Deren Kern bildet das Postulat der Maximierung persönlicher Freiheiten. Um diese gesellschaftlich verträglich zu gestalten, hat sich historisch ein Regelsystem herausgebildet, dessen wichtigste Bestandteile Gewaltenteilung, freie und allgemeine Wahlen, uneingeschränkte politische Betätigung sowie Rechtsstaatlichkeit und Gewissensfreiheit sind. Dieses Konstrukt wird als Demokratie begriffen, wohingegen diese Charakterisierung jenen gesellschaftlichen Entscheidungsmodellen verwehrt wird, die in anderen Weltregionen entstanden sind.

Das westliche Menschenbild erklärt die freie Entfaltung der Persönlichkeit des Einzelnen zum höchsten Gut. Gleichzeitig wird eine natürliche Tendenz zum Machtmissbrauch angenommen, die es einzudämmen gelte.

In anderen Gesellschaftssystemen beruhen die zwischenmenschlichen Beziehungen weitaus stärker auf Gemeinschaftssinn und daraus resultierenden Vertrauensbeziehungen. An die Stelle der Kontrollsysteme des Westens tritt moralischer Druck, dem die Herrschenden permanent unterworfen sind. Besonders sichtbar sind diese Merkmale im ostasiatischen Kulturkreis, dessen Werteverständnis sich trotz westlicher Einflüsse in seinen Grundfesten erhalten hat.

Der westliche Freiheitsbegriff in den globalen Beziehungen

Viele Kritiker der deutschen Außenpolitik haben nichts gegen eine Verteidigung westlicher Werte einzuwenden, manche schätzen sogar die Rolle der USA als deren Garanten. Indessen verweisen sie auf negative Konsequenzen für Deutschland im Falle einer bedingungslosen Unterwerfung unter den transatlantischen Partner. Bei diesen handelt es sich aktuell um wirtschaftliche Einbußen durch höhere Energiekosten und einen Verlust von Exportmärkten. Darüber hinaus sind politische Spannungen auf dem europäischen Kontinent unerwünscht, da sie zu wachsender Unsicherheit und zu Belastungen durch steigende Verteidigungsausgaben führen.

Eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland und ein Ausbau der Kooperation mit China würden jedoch die unipolare Ausrichtung der US-Politik nachhaltig untergraben.

Zugleich wäre eine Schwächung der westlichen Führungsmacht ein Schlag gegen den Dominanzanspruch des gemeinsamen Werteverständnisses. Da die Staatslenker des Westens immer wieder bereit waren, die eigenen Werte zu ignorieren, ließe sich nun annehmen, dass auf deren Beharren gänzlich verzichtet werden könnte, wenn als Ausgleich handfeste wirtschaftliche Vorteile winken.

Hierbei wird jedoch übersehen, dass die westlichen Werte mit ihrem „Freibrief“ für die nahezu unbeschränkte Entfaltung einzelner Akteure ein globales System konstituieren und festigen, in dem führende Industrienationen wie Deutschland auf Kosten ärmerer und politisch schwacher Weltregionen erheblich profitieren. Sie finden ihren Niederschlag in neoliberalen Forderungen nach Privatisierung und Zurückdrängung staatlichen Einflusses. In zwischenstaatlichen Beziehungen sollen die „vier Freiheiten“ gelten, d.h. der ungehinderte Austausch von Waren, Dienstleistungen, Arbeitskräften und Kapital.

Nutznießer sind nicht nur die gesellschaftlichen Eliten, sondern die gesamte Bevölkerung der reichen Industrieländer, darunter die Empfänger von Sozialhilfen, Renten und Pflegeleistungen. Die vielfältigen Bildungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie auch die immer kostspieligeren Gesundheitsdienste wären nicht finanzierbar, wenn Vertreter des Westens nicht auf globaler Ebene nahezu frei agieren könnten. Zwar existieren Institutionen wie die UNO, die Welthandelsorganisation, der IWF und die Weltbank, die ursprünglich zum Schutz und zur Unterstützung schwächerer Akteure konzipiert wurden. Sie sind jedoch mittlerweile zu Instrumenten der Mächtigen mutiert, indem sie ihnen Rechtssicherheit gewähren und einen Ausbau der eigenen Position ermöglichen.

Unerträgliche Arbeitsbedingungen, Hunger und anderweitige Entbehrungen in vielen Teilen der Welt werden durch ein neokoloniales System aufrechterhalten, in dem die westlichen Eliten die Fäden ziehen.

Ein Ausbruch aus der Armut erscheint allein durch kontrollierte Abschottung bei gleichzeitig weitgehenden Zugeständnissen an die global dominierenden Kräfte in Wirtschaft und Politik möglich. Nur größere Staaten und solche mit begehrten Bodenschätzen sind dazu in der Lage. So musste China 30 Jahre lang westliche Spielregeln strikt befolgen, bevor es seinen eigenen Weg gehen konnte, der sich auf traditionelle konfuzianische Werte wie Gemeinsinn, Vertrauen und Kooperation zum gegenseitigen Nutzen stützt. Seitdem hat das Land sowohl innenpolitisch als auch bei der Gestaltung der internationalen Beziehungen bemerkenswerte Resultate erzielt.

Für den Westen hat ein erfolgreiches Aufbegehren von Ländern, die zuvor in wirtschaftlicher Abhängigkeit gehaltenen wurden, gravierende Nachteile. Zum einen müssen die globalen Ressourcen mit den „Emporkömmlingen“ geteilt werden, was ihre Verfügbarkeit für die eigenen Volkswirtschaften reduziert und die Verhandlungsmacht der alten Industrienationen schwächt. Zum anderen sind sie ein Anreiz für weitere Staaten, sich aus der neokolonialen Umklammerung zu lösen, zumal sich ihnen nun neue Handels- und Finanzierungsalternativen eröffnen. Um diesen Trend umzukehren oder zumindest zu stoppen, sieht sich der Westen veranlasst, geschlossen zu agieren und alle verfügbaren Machtinstrumente einzusetzen. Dabei kommt den USA als größtem westlichem Staat naturgemäß die Führungsrolle zu.

US-Vorwürfe an die deutsche Führung

Zweifellos ist Deutschland bislang einer der Hauptprofiteure der „Pax Americana“ gewesen. Die neoliberale Öffnung ausländischer Märkte für global operierendes Kapital hat dessen Großkonzernen erhebliche Vorteile gebracht. Anders als in den USA, wo die erwirtschafteten Gewinne überwiegend in privater Hand blieben, wurden in Deutschland finanzielle Ressourcen in soziale und wirtschaftlich produktive Bereiche gelenkt. Die bessere Lebensqualität und die höhere Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen schürten jenseits des Atlantiks bald Missgunst und Unzufriedenheit. Nachdem sich Barack Obamas Reform des Gesundheitswesens und Donald Trumps Rückverlagerung von Produktionsstätten aus dem Ausland großenteils als Flop erwiesen, suchte die US-Führung nach externen Schuldigen.

Schnell gerieten die Deutschen in den Fokus der Kritik. Ihnen wird vorgeworfen, von dem beträchtlichen Aufwand der USA im medialen, militärischen und geheimdienstlichen Bereich als Trittbrettfahrer zu profitieren. Zum einen wird Berlin aufgefordert, sich an den Kosten und Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der „regelbasierten Ordnung“ angemessen zu beteiligen. Verlangt werden ein verstärktes Engagement bei Auslandseinsätzen und eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts. Zum anderen erwartet Washington von der deutschen Regierung, dass sie Handlungen unterlässt, die der westlichen Dominanz schaden.

Der aktuelle Vorwurf lautet, Deutschland verfolge bei seiner Kooperation mit Russland und China eigene Interessen, die den Zielen des Westens zuwiderlaufen.

Die USA könnten einen weiteren Machtzuwachs dieser Staaten, der aus den prosperierenden Handelbeziehungen resultieren würde, nicht zulassen. Dass es überhaupt zu vielfältigen Kontakten mit Moskau und Peking in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur kam, beruhte auf der Erwartung, dass sich deren Gesellschaftssysteme im Zuge der Etablierung kapitalistischer Strukturen allmählich wandeln würden. Zweifelsohne fanden insbesondere in China gravierende Veränderungen statt, allerdings nicht in der gewünschten Weise. Die traditionellen Werte mit ihrem Fokus auf Gemeinsinn und Vertrauen sind weitgehend erhalten geblieben.

Derartige Elemente finden sich gleichwohl im westlichen Werteverständnis. Im Laufe der Geschichte wurden immer wieder moralische Postulate beschworen, die der Ausbeutung fremder Länder Grenzen setzen sollen. In der Praxis wurden sie jedoch meist ignoriert. Während die freie Entfaltung des Einzelnen quasi als Naturrecht gilt, sind Rücksichtnahme und Fairness zwar wünschenswert, aber nicht unverzichtbar. Rechte sind einklagbar, Moral hingegen hat den Status eines „sozialen Luxus“.

Vor diesem Hintergrund erscheint es im Westen nicht verwerflich, andere Weltregionen als Objekte wirtschaftlicher Ausbeutung zu sehen. Dagegen haben sowohl die Sowjetunion als auch China große Anstrengungen unternommen, um unterentwickelte Randgebiete auf das durchschnittliche Landesniveau anzuheben, wobei regionale, ethnische und sprachliche Besonderheiten weitgehend respektiert wurden. Ebenso gibt es in Staaten des globalen Südens keinerlei Ambitionen, neokoloniale Strukturen zu etablieren, zumal sie selbst jahrhundertelang unter ihnen gelitten haben.

Interne Machtumverteilung oder neue Weltordnung

Wenn Kritiker eine Distanzierung zu den USA fordern, dann haben sie unter zwei Alternativen zu wählen: Entweder sie streben eine Umverteilung von Lasten und Verantwortlichkeiten innerhalb der westlichen Staatenwelt an, wobei neokoloniale Strukturen erhalten bleiben. Deutschland und die EU hätten bei größerer Eigenständigkeit einen höheren finanziellen Beitrag zu leisten, während die USA entsprechend entlastet würden. Washington müsste parallel dazu einen Teil seiner Entscheidungsgewalt abgeben, wozu man dort nur widerwillig bereit sein dürfte. Oder – dies wäre die andere Alternative – die vom Westen dominierte globale Ordnung wird durch eine neue ersetzt, die auf einem System gleichberechtigter Staaten anstatt auf dem „Recht des Stärkeren“ basiert.

Debatten über die erstgenannte Alternative gibt es vor allem im politischen Mainstream und unter Kritikern aus dem rechten Spektrum. Da diese Option letztlich auf eine veränderte „Arbeitsteilung“ bei der Ausübung imperialistischer Herrschaft zielt, stößt sie bei der Linken allgemein auf Ablehnung. Ihr verbleibt somit nur der letztgenannte Weg. Dieser verlangt aber eine Korrektur des eigenen Werteverständnisses und eine Inkaufnahme wirtschaftlicher Rückschläge.

Der freien Entfaltung globaler Akteure wären soweit Schranken aufzuerlegen, dass sich Regierungen in aller Welt am volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedarf ihres Landes orientieren können. Westliche Unternehmen könnten fortan nicht mehr von Niedriglöhnen und miserablen Arbeitsbedingungen im Ausland profitieren, und private Verbraucher müssten unvergleichlich höhere Preise zahlen. Überdies wären die Exportbranchen einer zunehmenden Konkurrenz aus anderen Ländern ausgesetzt. Die Folgen für Beschäftigung und Steuereinnahmen wären erheblich, und es dürfte zu größeren Leistungsbilanzdefiziten kommen. Die westlichen Währungen würden an Wert verlieren, zumal wenn die Schuldenfinanzierung staatlicher Ausgaben fortgeführt würde wie in der Gegenwart.

Vertreter der Linken neigen dazu, die gravierenden Auswirkungen einer neuen globalen Ordnung auf den privaten Konsum und das Angebot staatlicher Leistungen zu verschweigen, um ihre Klientel nicht zu beunruhigen. Ein solches opportunistisches Verhalten zehrt jedoch an ihrer Glaubwürdigkeit und stärkt letztlich die Position ihrer Kritiker. Dabei konstatieren sie zu Recht, dass der Übergang zu einer multipolaren Welt früher oder später ohnehin stattfinden werde. Es läge im Interesse aller beteiligten Akteure, dass die Schritte zu einem gerechteren internationalen System kontrolliert erfolgen. Auf diese Weise ließe sich auch ein massiver Wohlstandseinbruch in den westlichen Staaten vermeiden. Sollte Washington weiterhin Widerstand leisten, wären China und Russland für die Europäer natürliche Partner. Dazu müssten allerdings die westlichen Werte grundsätzlich hinterfragt werden.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: SERGEI BRIK / shutterstock

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Kommentare (25)

25 Kommentare zu: “Warum Deutschland zu den USA hält | Von Bernd Murawski

  1. Lumi sagt:

    <blockquote>Zweifellos ist Deutschland bislang einer der Hauptprofiteure der „Pax Americana“ gewesen.</blockquote>
    Das ist nicht richtig. Deutschlands relativer Wohlstand beruht auf der Tüchtigkeit der Deutschen. Gleiches gilt für Japan. Ohne den Ami könnte es noch deutlich besser sein. Insbesondere nach der Auflösung des Ostblocks wäre ein goldenes Zeitalter angebrochen. Ganz Europa hätte in eine Epoche von Frieden und Prosperität eintreten können, wie Alfred Herrhausen es voraussah. Aber das liegt nicht im Interesse der Angelsachsen. Daher ermordeten sie Herrhausen. Und Rohwedder. Um gleich mal zu zeigen, wie sie sich die weitere Entwicklung vorstellen. Ein souveränes Deutschland ist das letzte, was der Ami will.

    Kommentare wie der oben stehende sind ärgerlich und zeigen den Grad der Fremdbestimmung des Denkens auch vieler alternativer Betrachter. Die terroristische "pax americana" hat uns gerade nicht geholfen, sondern eine blühende Zukunft in Europa verhindert, die heute unsere Gegenwart sein könnte.

  2. Ich bin ein wenig spät / habe den Artikel erst heute entdeckt.

    Einigen Kommentaren hier möchte ich nahezu voll zustimmen.

    Leider hat Herr Murawski ein stark verengtes Bild, und geht darum von eingeschränkten Prämissen aus, und zieht dann auch noch eigenartige Schlüsse.

    Viele von uns gehören seit ihrer Geburt zu dieser "westlichen Wertegemeinschaft" mit ihrem (materiellen) Reichtum.
    Insofern können wir uns nicht beklagen.

    Was mich an dem Artikel stört, ist vor allem das, was er ausblendet:
    das sehe ich so ähnlich, wie es "Nargile Duman" geschrieben hat:

    was mir sehr zu schaffen macht, ist die "moralische Desintegrität" dieser "Wertegemeinschaft":
    – über nahezu alles werden wir belogen, und uns dabei immer das Gegenteil erzählt:
    o wir hätten Demokratie, aber für mich sieht das hier ganz und gar nicht nach Demokratie aus,
    o wir wären frei im Gegensatz zum "bösen Osten", der seine Menschen einsperrt…. also zumindest seit "Corona" fühle ich mich hier auch immer mehr eingesperrt,
    o wir hätten Gewaltenteilung – aber zumindest in D ist die judikative – d.h. die Staatsanwälte – der Exekutive unterstellt,
    o wir seien "die Guten", und in Wirklichkeit sind wir die Bösen, die seit Jahrhunderten viele Staaten der Welt bekriegen, unterwerfen und ausbeuten
    Usw.

    Daß wir vom Reichtum anderer leben, ist wohl vielen klar.
    Aber aus der Änderung dieses Zustandes – wie im Artikel – einen Niedergang zu konstruieren, halte ich für gewagt – denn natürlich wissen wir das gar nicht.
    Vielleicht geht es uns dann materiell schlechter – was gar nicht schlechter sein muß -, aber vielleicht können wir uns dann insgesamt besser fühlen, ich mich auf jeden Fall, und z.B. (auch mal wieder) Vertrauen in die Politiker fassen – das ist für mich heute nahezu undenkbar – wenigstens für D.
    Ich habe derzeit Vertrauen nur zu ganz wenigen Politikern, und kaum einer davon ist aus dieser "Wertegemeinschaft".

    Meiner Ansicht nach, sollten wir es darauf ankommen lassen.
    Eines möchte ich jedoch nicht: daß wir so weitermachen, wie bisher.

    Gruss
    KB

  3. bluezomo sagt:

    « … und private Verbraucher müssten unvergleichlich höhere Preise zahlen. »

    Das ist nur bedingt richtig, da e.g. im Textilbereich die Produktionskosten nur wenige % ausmachen. Faire Arbeitsbedingungen kann durch schlankeren Zwischenhandel mehr als ausgeglichen werden. Ausserdem ist dar technisch-kapitalistische Reichtum der Welt immens und die Technik verbessert sich fortwährend, so dass Wohlstand für alle weltweit tatsächlich möglich sind. Es braucht jedoch systemische Änderungen, gleichmässigere Vermögensverteilung, etc.

  4. FizzyIzzy sagt:

    Food for thought.. https://youtu.be/a2mcW-YfA4Q

  5. Schramm sagt:

    Dem amerikanischen und europäisch-eurasischen Bourgeoissozialismus gehört nicht die Zukunft der Völker!

    Für Deutschland und ganz Europa gibt es nur eine gemeinsame Zukunft mit Russland und China.

    Das sollte uns aber nicht davon abhalten, die analogen kapitalistischen und imperialistischen Klassengesellschaften wie in Nordamerika, in Deutschland und Europa und ganz Asien, bspw. in Japan, Indien und China, zu erkennen und benennen.

    ►So berichtet das Beijinger »China Internet Information Center (CIIC)« am 07.04.2022:

    »China führt aktuelle Liste der Immobilien-Milliardäre an.«

    Im Wortlaut:

    »Laut dem Forschungsinstitut Hurun führte der 94-jährige Li Ka-shing die Liste als reichster Immobilienunternehmer der Welt mit einem Vermögen von 33 Milliarden US-Dollar an.

    Dem Forschungsinstitut Hurun zufolge führt der 94-jährige Li Ka-shing die Liste als reichster Immobilienunternehmer der Welt mit einem Vermögen von 33 Milliarden US-Dollar an, gefolgt von Lee Shau-kee von Henderson Land mit 27 Milliarden US-Dollar und Yang Huiyan von Country Garden mit 26 Milliarden US-Dollar. Die Hurun Global Real Estate Rich List 2022, eine Liste der Immobilien-Milliardäre der Welt, wurde am Mittwoch veröffentlicht. Das Vermögen ist eine Momentaufnahme vom 14. Januar dieses Jahres aus der Hurun Global Rich List 2022. Der Schwellenwert für die Liste lag bei 2,8 Milliarden US-Dollar.

    Insgesamt erreichte das Vermögen der 100 größten Immobilien-Milliardäre der Welt 663 Milliarden US-Dollar, und das durchschnittliche Vermögen stieg um 5 Prozent. Unter ihnen sank das durchschnittliche Vermögen von Immobilienunternehmern in China um 3 Prozent und das durchschnittliche Vermögen von Immobilienunternehmern in den USA stieg um 10 Prozent. Die börsennotierten Unternehmer kommen aus 16 Ländern, und 57 Prozent von ihnen halten überwiegend Gewerbeimmobilien, während 43 Prozent überwiegend Immobilien entwickeln und verkaufen. China führt die Liste mit 52 Unternehmern an, gefolgt von den USA mit 17, Großbritannien mit 8 und Indien mit 6.« *

    ►Das Beijinger CIIC berichtet am 18. März 2022 unter dem Titel

    »Drei chinesische Städte in der Gunst der Superreichen ganz oben.«

    Im Wortlaut:

    »Beijing und Shanghai sowie Shenzhen in der Provinz Guangdong sind laut einer am Donnerstag veröffentlichten globalen Reichenliste die weltweit beliebtesten Städte für Milliardäre.

    Laut der „Hurun Global Rich List 2022“ zählten Beijing und Shanghai 144 beziehungsweise 121 Milliardäre (Stand: 14. Januar 2022).

    Shenzhen hat demnach New York City überholt und ist nun die drittbeliebteste Stadt der Welt für Milliardäre. Deren Zahl stieg in Shenzhen um acht auf nun insgesamt 113.

    Startups erforderten Vorbilder, sowohl in Bezug auf Unternehmen als auch auf Einzelpersonen, und die drei führenden Städte für Milliardäre hätten relativ solide Umfelder für junge Unternehmen geschaffen, sagte Rupert Hoogewerf, Vorsitzender und leitender Forscher des Hurun-Berichts.

    China hat die Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr weiter hinter sich gelassen – die Zahl seiner Milliardäre stieg um 75 auf 1.133. In den USA sei die Zahl der Milliardäre hingegen nur um 20 auf insgesamt 716 gestiegen, heißt es im Hurun-Report.

    Seit 2016, als die Milliardäre in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt erstmals die USA überholten, hat sich die Zahl der Milliardäre in China mehr als verdoppelt, während die Zahl in den USA nur um ein Drittel gestiegen ist.

    Allerdings wurden Chinas Milliardäre im vergangenen Jahr hart getroffen: Neun der Top 10 mussten einen Vermögensrückgang hinnehmen und 160 fielen ganz aus der Liste.

    „Chinesische E-Commerce-Plattformen, Immobilien und Bildung waren die Sektoren, die am stärksten von dem jüngsten COVID-19-Ausbruch im Land betroffen waren“, so Hoogewerf. „Weitere Faktoren waren die anhaltenden Antimonopolvorschriften, der Druck auf die Kreditaufnahme im Immobiliensektor und die Kohlenstoffemissionsziele.“

    Pony Ma, Gründer des Technologieriesen Tencent, und Jack Ma, Gründer des E-Commerce-Riesen Alibaba, gehörten zum ersten Mal seit 2015 nicht mehr zu den Top der drei reichsten chinesischen Milliardäre.

    Zhong Shanshan, 68, Gründer des chinesischen Mineralwasser-Giganten „Nongfu Spring“, blieb mit 72 Milliarden Dollar der reichste Mann Chinas.« **

    ►Merke: Dem Bourgeoissozialismus gehört nicht die weltweite Zukunft, so nicht in Nordamerika, nicht in Deutschland und Russland und ebenso auch nicht in ganz Asien: Japan, China und Indien!

    * China führt aktuelle Liste der Immobilien-Milliardäre an_China.org.cn

    ** Drei chinesische Städte in der Gunst der Superreichen ganz oben_China.org.cn

    13.12.2022, R.S.

  6. _hog sagt:

    Bernd Morawski sagt:

    „Nutznießer sind nicht nur die gesellschaftlichen Eliten, sondern die gesamte Bevölkerung der reichen Industrieländer, darunter die Empfänger von Sozialhilfen, Renten und Pflegeleistungen. Die vielfältigen Bildungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie auch die immer kostspieligeren Gesundheitsdienste wären nicht finanzierbar, wenn Vertreter des Westens nicht auf globaler Ebene nahezu frei agieren könnten.“

    Marx hat die Situation so beschrieben, dass er feststellte, dass das Kapital unter gewissen Umständen die Proletarier bestechen wuerde.
    Aber darum soll es hier nicht gehen.

    Der uebergrosse Anteil der Exploitation der ärmeren Länder fliesst natuerlich in die imperialistischen Länder zurueck und hier teilhaben dann auch die „normalen“ Menschen wie oben beschrieben.
    Aber dieser Zustand ist nichts Gottgewolltes und schon garnicht ein Zustand, den man bejubeln sollte. Im Gegenteil dieser Zustand ist zu verurteilen! Diesen Zustand erfasst man am besten mit Kolonialismus/Neokolonialismus.
    Als Linker (nicht die Partei) sollte man solch einen Zustand verurteilen und klare Worte finden dagegen!
    Ein Gedanke noch. Der Hegemon hat still gehalten bis zum Untergang der SU. Und nun ohne den Systemkonkurrenten will er all seine vormals investierten Dollars wieder zurueckhaben. Und das ist der Zustand, den wir gerade erleben. DE (und EU) muss die Zeche zahlen fuer die Machterhaltung des Hegemons.

    • Kiristal sagt:

      Sie werden sagen können, der größte Teil der Resourcen ist in die Aufrechterhaltung ihrer Machtposition geflossen.

      US Indoctrinal Program: PSB D-33/2

    • Kiristal sagt:

      Auszug:

      (b) Das Hauptziel für das Indoktrinationsprogramm ist die kleinere Gruppe von Menschen, die fähig und interessiert sind doktrinäre Belange geistig zu bearbeiten und und ihre Urteile aus ihrem eigenen doktrinären Blickwinkel formlieren können, und desswegen Versuchen andere zu überzeugen ihre ursprügnliche Doktrin zu ändern.

      Diese letzere Gruppe ist das Hauptziel der doktrinären Vorgehensweise, Dies ist die Gruppe die am wahrscheinlichsten die Wirkdamkeit des doktrinären Ansatzes – ausgehend vom amerikanischen Ansatz – fortführen wird, so dass er einheimisch erscheint.

      (c) das hauptziel des Indoktrinationsprogramms ist der entwickelte, redegewandte Geist. Dieser ist in der Lage Konzepte zu entwickeln und zu rationalisieren und in der Lage das gleich auf andere zu projezieren, besitzt die Fähigkeit zu klassifizieren, zu analysieren und zu synthesisieren. Der entwickelte Geist beinnhaltet einen Speicher für Wissen, Vorurteile, Meinungen, Voreingenommenheit und einen traditionellen Gebrauch dieser Elemente. Er ist charakterisiert durch einen aktiven Drang anderen die Ergebnisse seines Denkens zu präsentieren.

      usw usw

      gesucht wird also der gebildete, pedantische Fanatiker. Wenn man sich dazu das Menü in DSM-5 anschaut findet man in Cluster-C die Zwanghafte Persönlichkeitsstörung. Es sollte nicht schwer sein sein solche Charaktäre zu identifizieren und den Verlauf ihrer Karrierern entsprechend zu beeinflussen um so mentale Kontrolle über ganze Bevölkerungen auszuüben.

    • Nevyn sagt:

      Wieder mal ein guter Beitrag, Kiristal. Danke.
      Da vor allem in Deutschland als Jungfrau-Archetyp, ansprechbarer Intellekt, german Angst/hohes Sicherheitsbedürfnis und Dienst an der Allgemeinheit sowie Gesundheitsfanatismus herrschen, bei gleichzeitiger Reduktion des Einfühlungsvermögens und nur bedingtem Zugang zur Intuition, findet diese Form geistiger Indoktrination reichlich Nährboden.
      Einfacher ausgedrückt: Die Deutschen tun (zwanghaft) fast alles, wenn man ihnen dafür Sicherheit, Gesundheit und einen bescheidenen Wohlstand verspricht und sie erfinden sich dafür auch die absurdesten Gründe und glauben fest daran. Da der Archetyp fest im unbewussten Gruppenbewusstsein verwurzelt und tradiert ist, lassen sich die Deutschen beliebig lange und oft an der Nase herum führen und freuen sich geradezu darüber, dass ihnen jemand sagt, was sie als nächstes tun sollen. Das Spiel ist im Grunde so trivial, dass Außenstehende aus anderen Ländern sich immer wieder verwundet die Augen reiben, was die Deutschen in ihrem Wahn so veranstalten.

    • _Box sagt:

      Ich halte den Artikel für reichlich ignorant gegenüber den tatsächlichen Motivationen und Machtverhältnissen.
      Zum Folgenden möcht ich noch was anmerken:

      "Marx hat die Situation so beschrieben, dass er feststellte, dass das Kapital unter gewissen Umständen die Proletarier bestechen wuerde.
      Aber darum soll es hier nicht gehen.

      Der uebergrosse Anteil der Exploitation der ärmeren Länder fliesst natuerlich in die imperialistischen Länder zurueck und hier teilhaben dann auch die „normalen“ Menschen wie oben beschrieben."

      Bestechung war gestern. Bestechung? Womit denn? Das sind antike Zustände von vor der Zeit seit des Wegfalls der Blockkonfrontation. Als man noch einen Anschein zu wahren hatte. Jetzt gibts nur noch Verblödung und Peitsche. Der aktuelle Umbau erfolgt supranational. Daheim:

      Reiche werden reicher, Arme zahlreicher: Deutsche Politik forciert ungeniert soziale Verwerfungen
      20 Nov. 2022 21:13 Uhr

      Die Inflation überholt Löhne und Sozialhilfe im Eiltempo, Grundbedürfnisse werden zum Luxus. Statt echte Lösungen zu präsentieren, schürt die Politik "Faulheitsdebatten". Derweil kassieren Superreiche und große Konzerne kräftig ab und Politiker bedienen sich beim Steuerzahler.
      Reiche werden reicher, Arme zahlreicher: Deutsche Politik forciert ungeniert soziale Verwerfungen

      Von Susan Bonath

      Für immer mehr Menschen wird das Leben in Deutschland unbezahlbar. Der aktuelle Mindestlohn deckt kaum noch die existenziellen Grundbedürfnisse, wie Nahrung, Strom und Kleidung; die Sozialhilfe- und Hartz-IV-Sätze reichen dafür schon lange nicht mehr aus. Die geplante Erhöhung letzterer deckt nur einen kleinen Teil der Preissteigerungen, ebenso die Wohngeld-Reform. Und während Millionen Menschen die Verelendung droht, wehrt sich ein Lager aus CDU, CSU und AfD selbst noch gegen diese unzureichende Abfederung. Das dürfte die Kriminalitätsrate in naher Zukunft hochschnellen lassen.

      https://de.rt.com/meinung/154832-reiche-werden-reicher-arme-zahlreicher/

      Bürgergeld-Empörung – Eine unwürdige Debatte um den ökonomischen Nutzen lohnabhängiger Menschen
      4 Dez. 2022 20:11 Uhr

      Die Empörung über gut 50 Euro mehr Hartz IV alias "Bürgergeld" reißt auch in Teilen der Bevölkerung nicht ab. Doch der oberflächlich um Faulheit, Fleiß und Gerechtigkeit kreisende Streit ist in Wahrheit eine Herrschaftsdebatte – um die wirtschaftliche Verwertbarkeit von Menschen.

      Von Susan Bonath

      Steinreiche Großaktionäre, die ihre Milliarden-Vermögen ungezählten "Billiglöhnern" verdanken, Politiker mit teils siebenstelligen Nebeneinkünften im puren Luxus, die wenig fürs gemeine Volk übrig haben: Wer sich hierzulande exorbitanten Reichtum auf Kosten der Mehrheit anhäuft, dürfte klar sein. Und doch zofft sich die Bevölkerung um ein paar Euro mehr "Hunger-Hartz", umbenannt in "Bürgergeld", für "die da unten", zusätzlich getriggert diesmal vom CDU/CSU-AfD-Gespann. Arbeiten lohne sich dann wohl nicht mehr, so deren Argument. Die in Krisen altbekannte, kapitalkonforme Nützlichkeitsdebatte kocht auf Hochtouren.

      Was weder Schwarz-Blau noch die bunte "Ampel" dabei erwähnen: Rund acht Millionen Menschen arbeiten inzwischen in Deutschland im – vor allem durch die Einführung von Hartz IV – dauerboomenden Niedriglohnsektor. Angesichts der steigenden Inflation vor allem bei den Grundbedarfen Essen und Energie ist der Mindestlohn von (seit Oktober) zwölf Euro pro Stunde ein Witz. Er reicht immer weniger, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken. Viele Betroffene werden mit Bürgergeld aufstocken müssen, sich vielleicht verschulden und so noch mehr verarmen – trotz Schufterei.

      https://de.rt.com/meinung/155904-buergergeld-empoerung-unwuerdige-debatte-um/

      Und anderswo, aber immer noch im Imperium:

      Großbritannien will Streikrecht beschneiden – und die Armee soll einspringen

      09. Dezember 2022 um 10:00 Ein Artikel von Hermann Zoller

      In Großbritannien gärt es schon lange: Den Arbeitnehmern geht es immer schlechter, vom Sozialstaat ist nicht mehr viel übrig. Das staatliche Gesundheitswesen verdient diesen Namen eigentlich nicht mehr. Die Krankenhäuser sind personell ausgeblutet. Und die Löhne sinken, die Arbeitslosigkeit steigt derzeit nur leicht und liegt aktuell noch bei 3,8 Prozent. Angesichts rasant steigender Lebenshaltungskosten rechnen Experten der Bank of England mit einer langen konjunkturellen Talfahrt. „Briten am Limit – Millionen können ihre Rechnungen nicht mehr zahlen“ – titelt dieser Tage die „Welt“. „In einem seltenen wie dramatischen Schritt hat der Chef der britischen Zentralbank vor ‚apokalyptischen‘ Lebensmittelpreisen gewarnt“, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Von Hermann Zoller.

      https://www.nachdenkseiten.de/?p=91347

      Kälteeinbruch in Großbritannien: Millionen Haushalte können nicht ausreichend heizen
      10. Dezember 2022 Bernd Müller

      Britische Regierung empfiehlt: Schutz vor arktischer Kälte bietet Heizen. Wärmestuben sind für viele einzig warmer Ort. Warum sich Millionen Haushalte keine warme Stube leisten können.
      (…)
      "Wir erleben nach wie vor eine historisch hohe Inflation, und die Preise für lebenswichtige Güter steigen weiter an", erklärte Rachell Earwaker, eine leitende Ökonomin der Stiftung, gegenüber The Guardian. Die Kosten für Energie würden zwar vom Staat gedeckelt, seien aber immer noch fast doppelt so hoch wie im letzten Winter. Zudem würden "Wohnungsknappheit, steigende Mieten und Hypothekenzahlungen" die Haushalte im ganzen Land belasten.

      Stellt Armut viele Menschen im Normalfall schon vor erhebliche Herausforderungen, so wird sie bei dieser Kältewelle gefährlich. Denn für Hunderttausende Haushalte könnte es schwierig werden, dem Aufruf der Gesundheitsbehörde nachzukommen – sie können es sich schlicht nicht leisten, zu heizen, sich warm zu kleiden oder ausreichend warmes Essen zu konsumieren.

      https://www.heise.de/tp/features/Kaelteeinbruch-in-Grossbritannien-Millionen-Haushalte-koennen-nicht-ausreichend-heizen-7372588.html

      Eine Besichtigung von Exploitation sollte stets die grundlegenden Mechanismen beinhalten und die sind innerhalb jeder Nation, Region, unabhängig von der Position im Gefüge, stets gleich. Wobei es natürlich unterschiedliche Ausprägungen gibt.
      Die "Regierungen" sind doch stets nur Erfüllungsgehilfen der jeweiligen herrschenden Klasse. Ob in Europa, Afrika oder sonstwo.
      Und ungeachtet vom Konkurrenzkampf um Kuchenstücke und Krümel und wer temporitär mit wem zugange ist, sind sie verbandelt im Herrschaftsanspruch über die Massen. Reichlich Interessenverbünde zeugen davon.

      Konfuzius, sicher daß.

    • _hog sagt:

      Moin, _Box, es gibt keinen Zweifel am Niedergang bzw. an der Verarmung der Massen in EU und DE.
      Wenn man allerdings Vergleiche zieht, so ist zu erkennen, dass es z.B. vielen Menschen in Afrika weit weniger gut geht (materiell) als z.B. in DE.
      Die Länder in der Welt, die auf dem Sprung waren, dass es der Bevölkerung besser gehen sollte, ich denke an Lybien und Irak und auch Syrien wurden vom Hegemon und seinen Vasallen zerbombt.
      Bestechung findet nicht nur statt wie soeben berichtet durch Katar, sondern mitunter nicht als solches warnehmbar, und schlägt sich nieder in Äusserungen wie:“ uns geht es doch noch gut im Vergleich zu den Menschen in den Slums von Kalkutta o.ä.!“

      mfG

  7. Ulrich57 sagt:

    So viel Kauderwelsch.
    Herr Murawski, Sie haben schon überzeugendere Beiträge verfasst. Hier geht ja alles durcheinander.
    Da ziehe ich eine ordentliche polit-ökonomische Analyse von Michael Hudson vor. Der sagt jedenfalls deutlich, wodurch die Konkurrenzfähigkeit der US-Industrie zerstört wurde, was letztlich der Grund für die amerikanische Feindseligkeit gegenüber der VR China ist: der Wechsel vom Industrie-Kapitalismus zum Finanz-Kapitalismus mit den Privatisierungsorgien. Da die Daseinsvorsorge und Infrastruktur im Interesse der Finanzkapitalisten weitgehend privatisiert sind, muss ein amerikanischer Arbeiter nunmal höhere Lebenshaltungskosten bestreiten als Arbeiter n Ländern mit staatlich organisierter, solidarischer Daseinsvorsorge. So wird Made in USA im internationalen Vergleich zu teuer produziert, das hat mit den Hungerlöhnen in den "Entwicklungsländern" erstmal nichts zu tun. Und nun sieht Uncle Sam den rettenden Strohhalm auch noch darin, die eigene Industrie durch Schwächung und auf Kosten des "Partners" und "Verbündeten" Deutschland zu päppeln.
    Von den durch wahnwitzige Aufrüstung angehäufte, nie und nimmer zu begleichende Staatsschulden der USA haben wir noch gar nicht gesprochen …
    Worin der messbare Nutzen einer deutschen Politik im Interesse von Uncle Sam bestehen soll wird erst recht unklar, wenn man nach dem Urheber der Nordstream-Sprengung fragt.
    So viel zur "Wertegemeinschaft". Es ist die hohe Zeit der Heuchler.

    • Ich möchte mich in dem Artikel nicht mit der polit-ökonomischen Analyse von Michael Hudson messen, die allein vom Umfang her einen besseren Rahmen bietet. Ich stimme Hudson im Großen und Ganzen zu, finde bei ihm allerdings den Einfluss unterbelichtet, den zum einen die wachsenden Einkommensunterschiede und zum anderen die Monopolisierungstendenzen auf die wirtschaftliche Entwicklung haben. Dazu mein zweiteiliger Artikel bei „Telepolis“: https://www.heise.de/tp/features/Folgenschwerer-Liquiditaetsabfluss-in-den-Anlagesektor-3999413.html und https://www.heise.de/tp/features/Umverteilung-als-moegliche-Loesung-des-Anlagenotstands-3999415.html.

      Dass zwischen dem höheren Lohnniveau in den USA und den Hungerlöhnen im globalen Süden ein Zusammenhang bestehen würde, habe ich nicht behauptet. Ich würde jedoch der Annahme widersprechen, dass die Unterschiede allein durch höhere Lebenskosten zu erklären sind. Viele materielle und soziale Errungenschaften sind politisch und gewerkschaftlich erkämpft worden, und zwar zu einer Zeit, als das gesellschaftliche Kräfteverhältnis noch günstiger war. Deren Abbau kann nicht plötzlich vonstattengehen, ohne eine große Protestwelle auszulösen.
      Bei zahlreichen Auslandsaufenthalten in neokolonial ausgebeuteten Ländern, wo ich engen Kontakte zu den Bürgern hatte, konnte ich einen persönlichen Eindruck über die elenden Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die fehlende Hoffnung über ein besseres Morgen gewinnen. Auf der anderen Seite kenne ich in meiner Heimat viele prekär Beschäftigte mit niedrigen Einkommen, die häufig psychische Probleme haben, z.T. verbunden mit dem Konsum von Drogen und Alkohol. Obwohl auch deren Schicksal ist nicht beneidenswert ist, wäre ihre Lebensbedingungen für die meisten Bürger des globalen Südens dennoch ein Lottogewinn.

      Dass die neokoloniale Ordnung für Deutschlands Wirtschaft und Wohlstand von erheblichem Nutzen ist, sehe ich weiterhin. Natürlich stellt sich die Frage, ob der Schaden angesichts des Bestreben der USA, sich auf deutsche Kosten gesund zu stoßen, den Nutzen mittlerweile überwiegt (Stichwort: Nord Stream). Dem widerspreche ich nicht, weshalb ich bewusst die Perfektform gewählt habe, als ich schrieb:„Zweifellos ist Deutschland bislang einer der Hauptprofiteure der „Pax Americana“ gewesen.“

  8. Zivilist sagt:

    Pax Amerikana ?

    da hab ich wohl was verpaßt.

    Aus welchem Sozialkunde Lehrbuch ist das denn abgeschrieben ?

  9. Westliche Werte…?
    Schein Demokratie…
    Menschen Verachtung …
    Kapital Faschismus…
    Materialistische Hierarchische Perversionen…
    Geistlos…
    Okkult Verblendet…
    Pervertiert…
    Verlogen…
    Besessen…
    Und so was von weit vom Frei sein entfernt, da ist der Grund eines stinkenden Sumpf das Paradies dagegen…

    Die Westlichen “Werte“ haben Tausende Ideologische Tote Faschistoide Götter, aber nicht einen Lebendigen…!

    Wir haben uns die Hölle auf Erden geschaffen und halten es für den Himmel… und das gilt für alle Länder, Systeme, Strukturen, Religionen, Ideologien und sonstige Perversionen.
    Es spielt keine Rolle mit wem wir ins Bett steigen,… es ist immer der Sinnbildliche Teufel den wir die Eier lecken.
    Den er ist der Herr/Gott dieser Welt…!

    Meines Erachtens nach, gehört der ganzen Menschheit ein „Great Reset“ verpasst.
    Denn die Menschliche Dummheit ist weiterhin „Unendlich“…!

    • Wir Menschen sind ein Fehlentwicklung und sollten wieder von der Erde verschwinden.

      Immerhin ist die Erde ja so geschaffen (oder geworden), daß das schon häufiger passiert ist.

      Gruss
      KB

  10. Whoy sagt:

    Hmm, gab es da nicht einen Alfred Herrhausen, mit der Idee der zumindest teilweisen Entschuldung der
    Dritten Welt? Und prompter Ermordung?
    Was war der BND nochmal? Ehemals die Organisation Gehlen? Noch vor der Bundesrepublik gegründet
    und unter Angelsächsischer Ägide?
    Ist Deutschland noch ein Rechtsstaat, eine Volksherrschaft verwirklicht?
    Natürlich tragen wir! die Verantwortung für die Folgen einer gescheiterten Politik. All diejenigen
    Sippschaften die dies veranlassten wohl eher nicht.

    • Querdenker sagt:

      " … Alfred Herrhausen, mit der Idee der zumindest teilweisen Entschuldung der
      Dritten Welt?"

      Herrhausen war ein knallharter Banker, kein Wohltäter. Seine Pläne eines teilweisen Schuldenschnitts gegenüber der "Dritten Welt" hätte der Deutschen Bank wesentliche Vorteile genüber amerkanischen Großbanken verschafft, daher auch seine Ermordung. Manchmal sind die Dinge recht simpel, auch wenn eine große Legende drum rum gestrickt wird ;-)

  11. Gewinner = europäische Energieunternehmen bzw. deren internationale Anleger

    Verlierer = Bürger

    Der europäische Bürger zahlt nicht nur direkt extrem hohe Strom- und Gaspreise, sondern finanziert auch die irre hohen Subventionen an Unternehmen, die deren hohe Strom- und Gaspreise abfedern sollen.
    (Schuld sind das Merit-Order-System, die grüne Energiewende und der Boykott von russischem Gas).

  12. Kiristal sagt:

    Was fehlt: die Staaten des westens knönnten ohne Ausbeutung der Welt leben WENN der Reichtum des Planeten aufhört in die Taschen der wenigen zu fliessen.

    Die wollen dass (1) die Menschheit ständig so dicht wie möglich am Abgrund lebt um (2) so ihre Macht über sie zu erhalten um (3) ihre Pyramiden bauen zu können.

  13. Ursprung sagt:

    Der ganze Artikel ab Ueberschrift scheint mir als substanzlos. In geradezu ignoranter Weise werden die laufenden Rechtsbrueche des US-Tiefenstaates, dessen Fuessetreten der selbst formulierten Gesetze, Beteuerungen, Luegen, deren eigener Staatsterror, deren Ueberziehen der Welt mit illegalen Kriegen. Millionen Toten und nackter Gewaltausuebung gegen eigene und fremde Staatsbuerger unter den Teppich gekehrt.
    Das ist nackte, unverhuellte Bandenkriminalitaet wie die Mafia in Sizilien oder USA.
    Und wir in D, die schon einmal unter dem US-Adlatus Hitler unendliches Leid in die Welt gebracht haben, sollen nach diesem Aufsatzschreiber immer noch weiter den US-Banditen folgen? Wie anders ist so ein Abstrus-Artikel zu verstehen? Mitbandit zu bleiben?
    ´

    • Civilian sagt:

      Dann natürlich lieber sich einer faschistischen Kleptokratie anbiedern, die ihre Soldaten achselzuckend ins Verderben schickt, weil ihre Kommandeure das Geld für die Ausrüstung abgezweigt haben. Von denen sollten wir abhängig sein und bleiben. Komisch, dass die meisten ehemals russisch annektierten oder besetzten Völker nichts mit den Russen zu tun haben wollen oder sie gar hassen. Ausnahmen gibt's auch, die werden aber auch von russischem Geld bezahlt, z.B. Orban, Kadyrow, die AfD.
      Lieber Richtung Westen, vielen Dank auch.

  14. GTMT sagt:

    Selten solch einen Unsinn gelesen……

    • Querdenker sagt:

      Kann ich nur zustimmen! Reines Geschwurbele garniert mit ein paar Halbwahrheiten. Länger als 10 Minuten konnte ich dem Ganzen nicht meine Aufmerksamkeit schenken …

    • Schließe mich Ihrer Meinung an!
      Viele (Teil-)'Wahrheiten', die völlig willkürlich zusammengesetzt wurden, u.a. die Verkennung von Ursache(n), Wirkung(en) und daraus zu ziehende Konsequenzen.

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