Offener Brief von Dirk C. Fleck.
Sehr geehrter… sorry, mein Herr, diese Anrede will mir nicht über die Lippen. Wie beginne ich also?
Hallo A….loch? Gerne, aber geht nicht, wegen der guten Manieren. Obwohl … Ich versuche es mal auf die unverfänglich freundliche Art:
Lieber Mathias Döpfner! Netter Versuch, aber unmöglich durchzuhalten, denn meine Halsschlagadern sind jetzt schon geschwollen. Der Mann (Mann!?) heißt Döpfner, also will ich ihn auch so nennen:
Döpfner, Sie A….loch! Mein Gott, Fleck, das wolltest du doch nicht schreiben, aus Pietätsgründen, erinnere dich. Nun aber endgültig:
HERR DÖPFNER! In der medialen Einheitsfront, die sich nach Kräften bemüht, den braven Deutschen mental wieder kriegsverwendungsfähig zu schreiben, sind Sie nun in der Rudi-Dutschke-Straße (welch ein Hohn!) von Ihrem Chefsessel gestiegen, um die Wortführerschaft zu übernehmen. Ihren Kommentar vom 4. März 2022 in der Bild-Zeitung hätte sich nicht einmal Julius Streicher, der Herausgeber des politpornografischen Nazi-Hetzblattes DER STÜRMER getraut zu drucken. In Ihrem Kommentar heißt es … ach, ich gebe ihn hier besser ganz zur Kenntnis.
„Wenn man ein Dilemma vereinfacht, wird es dadurch nicht falsch, sondern nur kürzer: Wenn Putin Kiew erobert, weil der Westen, also vor allem die Mitglieder der Nato, keinen militärischen Widerstand leisten, ist der Westen geschwächt. Wenn der Westen geschwächt ist, werden die Chinesen Taiwan annektieren. Wenn Taiwan ohne Widerstand übernommen wird, ist der Westen politisch am Ende. Deshalb müssen die Nato-Mitglieder JETZT handeln. Sie müssen JETZT ihre Truppen und Waffen dahin bewegen, wo unsere Werte und unsere Zukunft NOCH verteidigt werden. Zur Not auch ohne Nato.“
Was Sie hier in Form eines jämmerlichen Schulaufsatzes phrasenhaft und blutleer zum Besten geben, erfüllt den Tatbestand der Volksverhetzung. Gäbe es eine Instanz, die Leute wie sie wegsperren würde, ich hätte sie sofort angerufen. Lebenslänglich Einzelhaft, bei Fliegensuppe und Brot, das hielte ich für angemessen.
Haben Sie nie bedacht, dass auch Sie und alle anderen Kriegstreiber in den Redaktionsstuben der „Qualitätsmedien“ Opfer des Infernos sein werden, das Sie uns schmackhaft zu machen versuchen? Ich hatte bereits im April 2018 an dieser Stelle auf die fatalen Folgen für euch Schreibtischtäter aufmerksam gemacht, nachzulesen unter diesem Link: https://staging.apolut.net/fuer-eine-putin-schlagzeile-wird-die-zeit-nicht-mehr-reichen/
Ist Ihnen, Herr Dr. Döpfner, eigentlich bewusst, dass Sie in den Händen derer, die ihr perfides geopolitisches Ränkespiel unverdrossen weiter betreiben, nur eine ganz kleine Nummer sind? Ein Kellner im Livree, der der Öffentlichkeit zu servieren hat, was in den Laboren der wahrhaft Mächtigen zusammen gebraut wird.
Es mag Sie vielleicht verblüffen, aber Sie tun mir von Herzen leid. Nicht der subalternen Arbeit wegen, die Sie zu verrichten haben - in der Situation befinden sich die meisten Menschen. Sie tun mir leid, weil Sie ihr Herz verloren haben, weil Ihnen nicht mehr bewusst ist, dass jeder Atemzug, der uns gestattet wird, ein Kuss des Lebens ist. LEBEN - sagt Ihnen das Wort etwas? Sind Sie noch in der Lage, Demut gegenüber der Schöpfung zu empfinden, zu verstehen, dass jede Daseinsform, die neben uns existiert, mit allen anderen Daseinsformen auf diesem Planeten verbunden ist und letztlich den einen göttlichen Körper bildet, dem Sie so unverfroren an die Gurgel wollen?
Die Kraftspeicher für die Wachgebliebenen in unserer narkotisierten Zivilgesellschaft sind fast leer. Daran sind Menschen wie Sie schuld. Deshalb ist es dringend notwendig, dass wir uns frei machen von den Narrativen, die der Politik entspringen, von der kühlen Hetze, von der Sprachverwirrung des Guten und des Bösen, wie Nietzsche das nannte, was Leute wie Sie ohne Rücksicht auf Verluste lustvoll betreiben. Schließlich gibt es noch ein Leben außerhalb des politischen Ränkespiels, das unsere Seelen immer mehr zu vergiften droht.
Es braucht über den riesigen Misthaufen, den das von Gier gesteuerte System permanent produziert, weder weitere Informationen noch Aufklärung – wir wissen doch seit Jahrhunderten, nach welchen Gesetzen ein menschen- und naturverachtendes System funktioniert.
Wir vergessen jetzt das dämliche Spiel der „Mächtigen“, auf das Sie uns einschwören wollen. Sie verteidigen Ihre Werte (wie sehen die eigentlich aus, Sir?), wir verteidigen unsere. Oder, um es mit Emile Cioran zu sagen (den kennen Sie doch, Sie sind doch hoch gebildet):
„Derjenige, der weiß, hat sich von allen Fabeln getrennt, die die Begierde und das Denken schaffen, er hat sich aus dem Stromkreis ausgeschaltet, er willigt nicht mehr in den Trug ein“.
Verachtungsvoll Dirk C. Fleck
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