Krieg im Nahen Osten – Die Mitschuld des Westens am Angriff der Hamas | Von Thomas Röper

Ein Kommentar von Thomas Röper.

Der Angriff der Hamas ist schrecklich und natürlich durch nichts zu rechtfertigen, weil er in erster Linie zivilen Zielen gilt. Trotzdem, oder gerade deshalb, muss man über die Gründe dafür reden. Dabei zeigt sich, dass der Westen eine Mitschuld an dem Krieg in Israel trägt.

Westliche Medien sind wieder im Modus der Kriegspropaganda und stellen die Palästinenser pauschal als Terroristen da. Die Berichte westlicher Medien sind einseitig und emotional und sie handeln fast ausschließlich von dem Leid, das die Hamas den Menschen in Israel zufügt. Im Spiegel tragen die Artikel Überschriften wie „Hamas-Angriff auf Israel – »Sie wollen uns auslöschen« <1>“ und beschäftigen sich sehr emotional mit Einzelschicksalen von Israelis.

Der Westen ist parteiisch

Was dabei kritisierenswert ist, ist die Tatsache, dass es in westlichen Medien solche Artikel fast nie über die Schicksale der Palästinenser gab, die seit 70 Jahren unter der israelischen Besatzung leiden. Palästina ist geteilt, die Menschen dort sind faktisch rechtlos, Israel riegelt die Palästinensergebiete regelmäßig und willkürlich ab und klaut ihnen mit seiner als illegal angesehenen Siedlungspolitik ihr Land. Aber das Leid der Palästinenser spielt in den westlichen Medien praktisch keine Rolle.

Der Westen steht ganz klar und parteiisch auf der Seite Israels, was eine Friedenslösung unmöglich macht. Der Westen ignoriert den illegalen Besetzungen von Land, seien es die Golanhöhen oder Gebiete der Palästinenser. Auf diese Weise bleibt den Palästinensern, die seit Jahrzehnten in Rechtlosigkeit und Perspektivlosigkeit leben, kaum eine andere Wahl, als mit Verzweiflungstaten zu reagieren.

Ich sage es ganz klar: Bewusste Angriffe auf Zivilisten sind durch nichts zu rechtfertigen und ich will den Terror, mit dem die Hamas derzeit Israel überzieht, keineswegs schönreden, sondern bin davon genauso schockiert, wie die meisten von uns. Aber zur Wahrheit gehört leider auch, dass Israel gegenüber den Palästinenser auch Methoden des willkürlichen Terrors anwendet.

Dass die Palästinenser Wohngebiete in Israel mit Raketen beschießen, rechtfertigt nicht, dass Israels Luftwaffe ganze Hochhäuser mit Wohnungen im Gazastreifen sprengt. Aber genau das passiert und weder der Terror der Hamas gegen israelische Zivilisten, der sich auf dem Jahrzehnte andauernden Konflikt begründet, noch der Terror Israels gegen palästinensische Zivilisten ist durch irgendetwas zu rechtfertigen.

Im Gazastreifen gibt es bereits 180.000 Binnenflüchtlinge, die ihre Wohnungen verlassen mussten oder verloren haben, aber aus irgendeinem Grund gibt es in westlichen Medien wie dem Spiegel keine emotionalen Berichte über die Schicksale dieser Menschen. Israel hat eine vollständige Blockade des Gazastreifens verkündet, was bedeutet, dass keine Lebensmittel mehr geliefert werden, dass die Stromversorgung nicht gewährleistet ist und dass die Flüchtlinge keine Möglichkeit haben, den Gazastreifen, der von der israelischen Luftwaffe bombardiert wird, zu verlassen. Aber in westlichen Medien gibt es keine emotionalen Berichte darüber, was das für die betroffenen Menschen bedeutet.

Diese offen einseitige und parteiische Berichterstattung der westlichen Medien trägt ein Mitschuld an diesem und früheren Kriegen in der Region. Würden die westlichen Medien seit Jahrzehnten genauso emotional über das Schicksal und Leid der Palästinenser berichten, wie sie über das Schicksal und Leid der Israelis berichten, würde die öffentliche Meinung Druck auf die westlichen Regierungen ausüben, den Konflikt endlich zu beenden.

Menschen leiden auf beiden Seiten

Wenn Israelis gegen den Terror von Palästinenser-Organisationen protestieren, haben die westlichen Medien dafür Verständnis. Über Demonstrationen von Palästinensern gegen den israelischen Terror wird hingegen ganz anders berichtet, der Spiegel titelte beispielsweise „Terror im Nahen Osten: Hassdemos weltweit – aber auch Solidarität mit Israel“ <2>. Aber wo ist die Solidarität des Westens mit den Palästinensern, wenn Israel UN-Resolutionen ignoriert und die Palästinenser ihrer Menschenrechte beraubt?

Man kann die Menschen auf beiden Seiten verstehen, gerade deshalb wäre so wichtig, dass die westlichen Medien auch beide Seiten zu Wort kommen lassen. Wie sonst soll es irgendwann mal Frieden und Versöhnung geben?

Die Mitschuld des Westens

Durch seine einseitige Unterstützung Israels hat sich der Westen an dem Leid im Nahen Osten mitschuldig gemacht. Natürlich hat Israel das Recht auf die Existenz seines Staates, das bestreitet kein vernünftiger Mensch, aber warum tritt der Westen nicht genauso kompromisslos für das Existenzrecht eines palästinensischen Staates ein?

Für ein Ende des Konfliktes gibt es nur eine Lösung: Der Westen muss Israel dazu drängen, endlich die Zwei-Staaten-Lösung zu akzeptieren. Die Palästinenser brauchen einen unabhängigen Staat in ihren alten Grenzen, denn in den heute faktischen Grenzen wäre so ein Staat nicht lebensfähig.

Man stelle sich einmal vor, der Westen hätte Israel dazu gedrängt, der Gründung eines lebensfähigen palästinensischen Staates zuzustimmen und der Westen hätte dann nur fünf Prozent der Summe, die er der Ukraine überweist, jährlich dem palästinensischen Staat als Wirtschaftshilfe überwiesen, damit er eine wirtschaftliche Perspektive hat.

Dass die Menschen in Palästina eine Perspektive sehen, dass sie zu Wohlstand kommen, ist das einzige Rezept, den Terroristen das Wasser abzugraben. Sie rekrutieren ihre Kämpfer aus dem endlosen Heer der verzweifelten Menschen, das die vom Westen unterstützte israelische Palästina-Politik erschaffen hat.

Solange der Westen Israel einseitig unterstützt, ist er ein Teil des Problems, aber ganz sicher kein Teil der Lösung.

Palästina hat offiziell knapp fünf Millionen Einwohner. Solange die keine Perspektive haben, wird der Konflikt weitergehen. Man kann nicht ignorieren, dass es diese fünf Millionen Menschen gibt, und man fragt sich, was die israelische Regierung und der Westen wollen. Sollen diese Menschen einfach verschwinden? Aber wohin?

Ich will den Gedanken nicht zu Ende denken.

Kritik an der israelischen Regierung?

Im Westen ist es üblich, jede Kritik an der israelischen Regierung als antisemitisch zu bezeichnen. Das ist natürlich Unsinn, denn wenn jemand die französische Regierung kritisiert, wird er nicht als anti-französisch bezeichnet. Und wer die deutsche Regierung kritisiert, ist nicht anti-deutsch. Eher im Gegenteil, denn derzeit handelt die deutsche Regierung offen gegen die Interessen der Menschen in Deutschland, wie alle Umfragen zeigen.

Das gleiche gilt auch für Israel. In meinen Augen handeln die israelischen Regierungen der letzten Jahre oder Jahrzehnte anti-israelisch, denn sie tun nichts, um den Konflikt zu lösen. Dass die Unterdrückung der Palästinenser keine Probleme löst, sondern nur Probleme schafft, müssten die letzten 70 Jahre doch zu Genüge bewiesen haben.

Auch die Menschen in Israel wollen in Freiheit, Frieden und Wohlstand leben, aber Frieden wird es nur geben, wenn sie eine Lösung finden, die auch den Palästinensern Freiheit, Frieden und Wohlstand ermöglicht. Solange die israelischen Regierungen das verhindern, handeln sie in meinen Augen anti-israelisch und gegen die Interessen der Menschen im eigenen Land.

Wie Frieden möglich wäre

Viele wenden ein, wenn morgen ein lebensfähiger palästinensischer Staat entsteht, würde es Jahrzehnte dauern, bis Frieden und Versöhnung einkehren, weil die Wunden zu tief sind, die man sich dort gegenseitig zugefügt hat.

Das halte ich für falsch, denn es gibt Beispiele dafür, dass so etwas schneller möglich ist. Nehmen wir Deutschland und Frankreich, die 70 Jahre lang „Erbfeinde“ waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die französischen und deutschen Regierungen auf Versöhnung gesetzt, sie haben den Jugendaustausch gefördert und nach wenigen Jahren haben deutsche und französische Jugendliche und Studenten zusammen für ein einiges Europa demonstriert und symbolisch Schlagbäume an der französisch-deutschen Grenze eingerissen.

Das wäre auch im Nahen Osten möglich, wenn man endlich entschlossen die ersten Schritte in diese Richtung machen würde. Ja, es würde trotzdem zehn oder fünfzehn dauern, bis israelische und palästinensische Jugendliche sich so begeistert zusammenfinden, wie es deutsche und französische Jugendliche in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts getan haben.

Aber was ist denn die Alternative dazu? Noch mal 70 Jahre Krieg, Leid und Unterdrückung in der Region? Oder gar die Auslöschung des palästinensischen Volkes? Das kann doch niemand wollen!

Wäre der Westen wirklich am Frieden interessiert, würde er entsprechend handeln. Stattdessen investiert er in Waffen, anstatt in Verständigung und Versöhnung.

Quellen

<1>  https://www.spiegel.de/ausland/angriff-auf-israel-junge-frau-bangt-um-das-leben-ihrer-eltern-a-654b7afe-fcdb-4050-a0fd-5ae6ec87ab6f
<2> https://www.spiegel.de/ausland/hamas-angriff-auf-israel-hass-demos-weltweit-und-ein-wenig-empoerung-a-78925a49-90e9-43ce-b955-07f5e1f4152c

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 10. Oktober 2023 bei anti-spiegel.ru

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Bildquelle: ChameleonsEye / shutterstock

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Kommentare (51)

51 Kommentare zu: “Krieg im Nahen Osten – Die Mitschuld des Westens am Angriff der Hamas | Von Thomas Röper

  1. Poseidon 1 sagt:

    Wer hat die Hamas gegründet?
    Israel weiss Gysi.
    https://www.youtube.com/shorts/XjZpTeKow4k

  2. An Herrn Röper…
    Ihrer These, ein Frieden mit Palästinenser und Israelis wäre wie nach dem Krieg der Deutschen und Franzosen möglich, muss ich vehement widersprechen. Deutschland und Frankreich sind christlich geprägt und die Religion mit Mehrheit katholisch….
    Wie kann ihnen der Fehler unterlaufen, das dieses friedliche Miteinander deutsch- französischer Freundschaft nach dem Krieg, wie in ihrem Bericht beschrieben, auch mit den beiden verfeindeten Gruppen entstehen könnte,..?
    Es ist, so glaube ich, in den verschiedenen Religionen zu suchen, das niemals eine Freundschaft oder ein friedliches Miteinander dieser Parteien in dieser Region in einer Koexistenz friedlich Leben kann …
    Einer dieser zwei verfeindeten Gruppen müsste auf der anderen Seite dieser schönen Erde seine Heimat und damit ein Auskommen finden, um endlich den lang ersehnten Frieden zu finden.
    MfG..

  3. Schramm sagt:

    Michael hat den Hamas-Terror auf dem Festival überlebt. Das ist seine Geschichte | NIUS Original

    Höre: Michael hat den Hamas-Terror auf dem Festival überlebt. Das ist seine Geschichte | NIUS Original – YouTube

    »260 Menschen wurden von der Hamas auf dem Supernova Festival bei Be’eri ermordet. Michael aus Frankfurt hat überlebt. Der Deutsche war am vergangenen Samstag Gast auf dem Gelände und konnte wie durch einen Zufall fliehen. Im Interview mit NIUS-Reporter Jan A. Karon spricht er über seine glückliche Flucht, das Gräuel von Handgranaten unter Autos und willkürlich erschossenen Frauen, die gezielte Attacke auf Festivalbesucher im Süden des Landes und seine Sicht auf den Nahostkonflikt, die sich durch die Massaker an der israelischen Zivilbevölkerung massiv verändern. „Frieden wird es mit diesen Menschen nicht geben – und Israel führt nun einen Existenzkampf, weil du es mit Terroristen zu tun hast, die Kinder abschlachten.“«

  4. TriMartolod sagt:

    Max Blumenthal (https://thegrayzone.com) über die Palästinenser und Israel:
    Max ist amerikanischer Jude und verbrachte 51 Tage in Gaza während israelischer Bombardements.

    Israel Issues HUGE THREAT to Hamas! | Max Blumenthal
    Max Blumenthal (The Grayzone) goes deep on bloody history between Palestine and Israel and the rise of Hamas for the first 20 minutes.

    https://youtu.be/iX3Sqs3gSMs

  5. TriMartolod sagt:

    Norman Finkelstein in der Jimmy Dore Show:

    Gaza, Israel & The Hamas Attacks w/ Prof. Norman Finkelstein
    https://rumble.com/v3okvw3-gaza-israel-and-the-hamas-attacks-w-prof.-norman-finkelstein.html

    "The Palestinians Had NO OTHER OPTIONS"

    Übersetzung:
    Norman G. Finkelstein
    DER SKLAVENREVOLT IN GAZA und Bernie Sanders
    12. Oktober 2023

    Im Israel-Palästina-Konflikt
    "Der ehemalige progressive Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders gab gestern (12. Oktober 2023) eine zweite Erklärung zur Hekatombe in Israel und Gaza ab. Der Kern dessen, was er zu sagen hatte, war, dass vor dem 7. Oktober alles im Kampf um Gerechtigkeit mehr oder weniger reibungslos lief:

    Seit Jahren kämpfen Menschen guten Willens auf der ganzen Welt, darunter auch einige mutige Israelis, gegen die Blockade des Gazastreifens, die täglichen Demütigungen der Besatzung im Westjordanland und die schrecklichen Lebensbedingungen so vieler Palästinenser.

    Doch dann kam „der Terroranschlag der Hamas“, der „einen großen Rückschlag für jede Hoffnung auf Gerechtigkeit für das palästinensische Volk“ darstellte und „es viel schwieriger machen wird, mit dieser tragischen Realität umzugehen“.

    Hier ist ein Realitätscheck. „Jahrelang“ habe niemand etwas unternommen, um die Blockade des Gazastreifens zu beenden. Nicht Bernie. Nicht ich. Nicht irgendjemand . Die Menschen in Gaza – 70 Prozent davon sind Flüchtlinge (aus dem Krieg von 1948) und die Hälfte davon Kinder – wurden in dem „größten Konzentrationslager, das es je gegeben hat“ schmachten und sterben, wie Baruch Kimmerling, Soziologe an der Hebräischen Universität, es nannte. Die „Menschen guten Willens auf der ganzen Welt“ kämpften nicht „gegen die Blockade“. Die Welt war weitergegangen. Am Vorabend des 7. Oktober schmiedete die Biden-Regierung ein Abkommen mit Saudi-Arabien, das jede Aussicht auf „Gerechtigkeit für das palästinensische Volk“ zunichte gemacht hätte.

    Israel befindet sich nicht „im Krieg“ mit einer ausländischen Einheit, geschweige denn mit einem ausländischen Staat. Gaza ist ein integraler Bestandteil Israels. „ Es gibt ein einziges Regime, das das gesamte Gebiet vom Jordan bis zum Mittelmeer regiert“, stellte Israels führende Menschenrechtsorganisation B'Tselem vor einigen Jahren fest, „basierend auf einem einzigen Organisationsprinzip“ der „jüdischen Vorherrschaft“. Was am 7. Oktober geschah, war ein Sklavenaufstand in Israel .

    Der größte Sklavenaufstand in der Geschichte der USA gegen die „weiße Vorherrschaft“ wurde von Nat Turner angeführt. Turner war ein religiöser Fanatiker; Er glaubte, dass die Revolte von Gott inspiriert und sanktioniert worden sei. So beschreibt Wikipedia, was geschah:

    Die Rebellen reisten von Haus zu Haus, befreiten versklavte Menschen und töteten viele der Weißen, denen sie begegneten…. Der Historiker Stephen B. Oates gibt an, dass Turner seine Gruppe dazu aufgerufen habe, „alle Weißen zu töten“. Turner glaubte, dass revolutionäre Gewalt die Haltung der Weißen für die Realität der inhärenten Brutalität der Sklavenhaltung wecken würde. Turner sagte, er wolle „Terror und Alarm“ unter den Weißen verbreiten.

    Zahlreiche unschuldige Weiße wurden absichtlich getötet. Dennoch nimmt die Nat-Turner-Rebellion mittlerweile einen Ehrenplatz in der amerikanischen Geschichte ein.

    Turners Aufstand löste unter Weißen eine massenhafte Völkermordhysterie aus. Um sich in diesem schwierigen Moment moralisch zurechtzufinden, lohnt es sich, die Erklärung des großen Abolitionisten William Lloyd Garrison direkt nach der Revolte zu lesen:

    Was wir so lange vorhergesagt haben – auf die Gefahr hin, als Panikmache und Deklamator stigmatisiert zu werden – hat begonnen, sich zu erfüllen. Der erste Schritt des Erdbebens, der letztendlich darin besteht, das Gefüge der Unterdrückung abzuschütteln und keinen Stein auf dem anderen zu lassen, ist getan. Die ersten Blutstropfen, die nur der Auftakt zu einer Sintflut aus den aufziehenden Wolken sind, sind gefallen. Der erste Blitz, der zerschmettern und verzehren soll, ist zu spüren. Das erste Wehklagen über den Trauerfall, der die Erde in Sackleinen hüllen soll, hat unsere Ohren gebrochen.

    Das Verbrechen der Unterdrückung ist national. Der Süden ist nur der Agent dieses schuldigen Verkehrs. Aber erinnere dich! Es sind die gleichen Ursachen am Werk, die unweigerlich die gleichen Wirkungen hervorrufen müssen; und wenn der Kampf wieder begonnen hat, muss es wieder ein Vernichtungskrieg sein. Im vorliegenden Fall wurde kein Viertel beantragt oder gewährt.

    Aber wir haben sie jetzt getötet und in die Flucht geschlagen – wir können es immer wieder tun – wir sind unbesiegbar! Ein heimtückischer Triumph, der zu einer Nation von Unterdrückern werden würde. Abscheuliche Selbstgefälligkeit, die ohne Emotionen an die Vernichtung der Schwarzen denken kann! Wir haben die Macht, alle zu töten – lasst uns deshalb weiterhin die Peitsche anwenden und neue Fesseln schmieden!

    Wer wird sich in seiner Wut gegen die Aufständischen an deren Unrecht erinnern? Was wird es ihnen nützen, wenn die Liste ihrer Leiden, von denen das warme Blut frisch von ihren zerfetzten Körpern tropft, vorgehalten wird, um ihr Verhalten zu mildern? Es genügt, dass die Opfer schwarz waren – dieser Umstand macht sie weniger wertvoll als die Hunde, die auf unseren Straßen getötet wurden! Sie waren schwarz – Rohlinge, die vorgaben, Männer zu sein – Legionen von Flüchen lagen auf ihrem Gedächtnis! Sie waren schwarz – Gott hat sie geschaffen, um uns zu dienen!

    Ihr patriotischen Heuchler! Ihr Lobredner der Franzosen, Griechen und Polen! Ihr Verfechter der Freiheit! Ihr tapferen Verfechter der Gleichberechtigung untereinander! Ihr Hasser der Aristokratie! Ihr Angreifer der Monarchien! Ihr republikanischen Nullifikanten! Ihr verräterischen Disunionisten! Sei dumm! Werfen Sie keinen Vorwurf auf das Verhalten der Sklaven, sondern lassen Sie Ihre Lippen und Wangen die Blasen der Verurteilung tragen!

    Ihr wirft den friedlichen Freunden der Emanzipation vor, sie würden die Sklaven zum Aufstand anstiften. Nehmen Sie die Anklage als üble Verleumdung zurück. Die Sklaven brauchen keine Anreize von unserer Seite. Sie werden sie in ihren Schlägen finden – in ihren abgemagerten Körpern – in ihrer unaufhörlichen Arbeit – in ihren unwissenden Köpfen – auf jedem Feld, in jedem Tal, auf jedem Hügel und auf jedem Berg, wo auch immer Sie und Ihre Väter für die Freiheit gekämpft haben – in Ihre Reden, Ihre Gespräche, Ihre Feierlichkeiten, Ihre Broschüren, Ihre Zeitungen – Stimmen in der Luft, Geräusche von jenseits des Ozeans, Einladungen zum Widerstand oben, unten, um sie herum! Was brauchen sie mehr? Ist es wunderbar, dass sie, umgeben von solchen Einflüssen und unter ihren neu entstandenen Wunden leidend, aufstehen und – wie andere Helden gekämpft haben – für ihre verlorenen Rechte kämpfen? Es ist nicht wunderbar.

    Gibt es in allem, was wir geschrieben haben, irgendetwas, das die Exzesse der Sklaven rechtfertigt? Nein. Dennoch verdienen sie nicht mehr Tadel als die Griechen, die die Türken vernichteten, oder die Polen, die die Russen vernichteten, oder unsere Väter, die die Briten abschlachteten. In der Tat ist das vom weltlichen Patriotismus aufgestellte Banner schrecklich!

    Wir selbst sind entsetzt über die späten Nachrichten. Wir haben unser Möglichstes getan, um die Katastrophe abzuwenden. Wir haben unsere Landsleute vor der Gefahr gewarnt, ihr ungerechtes Verhalten fortzusetzen. Wir haben den Sklaven die friedlichen Gebote Jesu Christi gepredigt. Wir haben Christen, Philanthropen und Patrioten um ihre Unterstützung gebeten, um das große Werk der nationalen Erlösung durch die Kraft der moralischen Macht – der öffentlichen Meinung – der individuellen Pflicht zu vollbringen. Wie wurden wir aufgenommen? Wir wurden bedroht, geächtet, verunglimpft und eingesperrt – ein Gespött und ein Vorwurf. Schwanken wir angesichts dieser Dinge? Lass die Zeit antworten. Wenn wir bisher in unseren Bemühungen energisch, kühn und anprangernd waren, werden wir künftig mit zunehmender Gefahr vehementer und aktiver werden. Wir werden Tag und Nacht mit Trompetentönen schreien: „Wehe diesem schuldigen Land, es sei denn, es bereut schnell seine bösen Taten!“ Das Blut von Millionen ihrer Söhne schreit laut nach Wiedergutmachung! Allein die SOFORTIGE EMANZIPATION kann sie vor der Rache des Himmels retten und die Schuld der Ewigkeit erlassen!

    Es ist anzumerken, dass William Lloyd Garrison den Sklavenaufstand nicht verurteilte, obwohl er erklärte, dass die „Exzesse der Sklaven“ nicht zu rechtfertigen seien und er „von Entsetzen über die späte Nachricht getroffen“ sei."

    http://www.normanfinkelstein.com/the-slave-revolt-in-gaza-and-bernie-sanders/

  6. Schramm sagt:

    "Andreas I. ", die jüdische Kinder und Jugendliche massakrierende rassistische Hamas ist keine "Brutkastenlüge".

  7. Schramm sagt:

    Wechselseitiger Rassismus-Apartheid hat keine friedliche und einvernehmliche Zukunft.

    "Poseidon 1“, die massakrierende Hamas ist eine feudal-religiöse und rassistische Terrororganisation!
    Sie missbraucht für ihr feudal-reaktionäres Welt- und Menschenbild die palästinensische Bevölkerung und die deutschen „Gutmenschen“ und „Teddybärwerfer*innen“.

    Es gibt nur eine gemeinsame Zukunft für Palästinenser und Israelis in einer gemeinsamen staatlich vereinten Zukunft!

    PS: Die palästinensischen und anderen arabischen, sozialrevolutionären Befreiungsorganisationen [ohne die rassistische HAMAS] müssten sich auf die Golfmonarchien in ihrem sozialrevolutionären Kampf konzentrieren. Nur hier befinden sich die materiellen Mittel für eine gemeinsame wirtschaftliche und sozialpolitische Zukunft — ohne religiösen Wahn und Aberglauben des Islam — im 21. Jahrhundert!

    12.10.2023, R.S.

  8. Schramm sagt:

    “Haben 15 Mädchen und Teenager in Raum gesteckt und Handgranate reingeworfen!”

    Nach der Rückeroberung einer von Hamas-Kämpfern überrannten Siedlung haben sich israelischen Soldaten Bilder des Grauens geboten. «Kinder im selben Raum und da kommt jemand und tötet sie alle», sagte Generalmajor Itai Veruv am Mittwoch im Kibbuz Beeri nahe dem Grenzzaun zum Gazastreifen. «15 Mädchen und Teenager, sie haben (sie) in denselben Raum gesteckt, eine Handgranate reingeworfen und das war’s», fügte er hinzu. «Es ist ein Massaker. Es ist ein Pogrom.» Er fühle sich an die brutalen Attacken auf Juden in Osteuropa im 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert erinnert.

    • wasserader sagt:

      Zur Erinnerung :
      Versuchte Versenkung der USS Liberty.
      Oder der behauptete Massenmord
      an israelischen Babys, der sogar von der israelischen Armee als fake genannt wurde.
      Wahr ist :
      Die Palästinenser werden von Israel (israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant) auf der Stufe von Tieren eingeordnet.

    • Poseidon 1 sagt:

      Was am leben bzw. sterben unter der schwarzen Sonne gelobt und heilig sein soll,
      verstehe ich auch nicht?
      So ein ego-affiger Sonnenschlag.
      "Willst Du nicht mein Bruder sein, schlage ich dir den Schädel ein"

      Herzzerreissend finde ich, dass unschuldigen Kindern in dem Wahnsinn wirklich gar keine Wahl bleibt.

      Da kann man die Erwachsenen in einen Sack stecken und den Trunk Monkey drauf hauen lassen.
      Er trifft immer die richtigen.
      https://www.youtube.com/watch?v=Jm-GH4GHqtE

    • Schramm sagt:

      „Wasserader“, demnach hätte es beim Einfall der palästinensischen Hamas, der feudal-religiösen Gotteskrieger des Islam in Israel für Sie kein Massaker an Zivilisten gegeben?

      Sie denken wohl auch noch, beim Vergleich mit Verbrechen der Armee der USA und deren geopolitischen und Militär-politischen Administration, bspw. gegen Vietnam und Irak wie an weiteren mehr als 150 Regionen und Orten der Welt; könnte man das aktuelle barbarische Geschehen der modernen Steinzeitislamisten und deren geopolitischen Finanziers relativieren?

    • Poseidon 1 sagt:

      Schramm, jetzt kommen sie mal aus der Sonne der Apartheid.
      Wasserader sagt nur dass die auserwählte Ego-Affenscheisse Israels auch zum Himmel stinkt.
      Gefuehle um Kinderopfer werden von Schwarz und Weiss grausam medial ausgeschlachtet
      um die Deutungsholheit psychopathisch unter Be-weis zu stellen.
      Sie sind in der menschlichen Entwicklung so weit zurueck , so das sie denken sie seien vor Gott Erster.
      Wer diesen Konflikt ohne Handschuhe wirklich begreift, kann sich nur die Hände schmutzig machen.
      Hamas oder Hamas jetzt nicht?
      Love is the key aus dem Shit und Psychopathen koennen das nicht.
      Fuer sie ist dieser Kuss einfach nur nass.
      https://www.youtube.com/watch?v=wrcGSKYjn84

    • Andreas I. sagt:

      Hallo,
      wer das Muster einer Brutkastenlüge nicht erkennt, der darf natürlich trotzdem seine Meinung frei äußern, aber wie überzeugend die wirkt …

  9. Ursprung sagt:

    Nigends braucht es Ratio fuer "Leben". Jedes Hirnprozent mehr verdummt mehr. Mensch ist ein Dummheits-Spitzenprodukt.
    Try and error.
    Hat in Baeumen je ein Anatom ein Stueckchen Hirn gesichtet?
    Daher ruehrt deren Erfolgsgeschichte.

    Wir sind Hirnverhinderte. Keine Ahnung, weshalb die periodisch fluktuierend unterschiedlich mal hier oder dort auftreten, mal in Rom, in Amerika, Deutschland, Israel. Egal auch, ob durch Maschinen oder Algorythmen verstaerkt oder nicht.
    Wir sind die Dummspezie des Planeten.

    Jeder weiss, dass nun Nahost vom Ukrainedesaster ablenken soll. Und Du ruehrst keinen Finger dagegen. Und spuerst genau, wie es sein wird, wenn Dir der Hals abgeschnitten wird, wie verhungern ist, die Kopfzerschmetterung, wie der qualvolle Coronatod ist.
    Und ruehrst keinen Finger. Frohlockst nur, dass es gerade Deinen Naechsten und nicht Dich betrifft.
    Duemmer kann keine Spezie sein. Willkommen im Klub.

    • Observator sagt:

      Ob Hirnlosigkeit eine Erfolgsgeschichte sei kann…
      Naja, mag ich irgendwie zu bezweifeln.
      Ich glaube nicht, dass der Mensch, als Spezies betrachtet, dumm ist. Er ist nur von Egoismus geprägt, ist hinterhältig, perfide und rücksichtslos.
      Als Spezies… das heißt aber nicht, dass es nicht doch noch sehr viele anständige Menschen gibt.

    • Ursprung sagt:

      #Observator:
      Hirn scheint eines der try/error-Versuche in der Sphaere des Lebens zu sein.
      Mein Kommentar ist von meinem Verdacht getriggert, das "error" offenbar umso verheerender in einer Lebensspezie fuer diese wirkt, je mehr Hirnsubstanz in ihr ist.

      Was soll "Datenverarbeitung" (z. B. im Hirn) nutzen, wenns nicht zum Vor- sondern dem Nachteil der Kreatur wirkt?
      Beispielsweise vorzeitig und oft grauslich zu sterben, bevor ein Leben durchlebt werden kann?

      Was sind Kriege, gegenseitige Massakrierungen, hierarchiegetriebene Qualen lebender Wesen untereinander und gegeneinander anderes als tragische, idiotische Duemmlichkeit, die ohne Hirn gar nicht vorkommen wuerde?

    • Ursprung sagt:

      #Observator:
      "Als Spezies… das heißt aber nicht, dass es nicht doch noch sehr viele anständige Menschen gibt"
      Jedes Baeumchen auf der Welt ist auch "anstaendig": es will und tut keinem Menschen was Schlechtes. Tut nur Gutes fuer alle.

  10. Frohsinn sagt:

    Ich darf daran erinnern, dass spätestens sei 2012 Verhandlungen darüber geführt wurden, wer die gigantischen Erd-Gas-Vorkommen im östlichen Mittelmeer fördern darf.
    Das östliche Mittelmeer wurde in 12 Sektoren aufgeteilt. Die ANRAINER wie:
    Griechenland, Türkei, Syrien, Libanon, Israel, Gaza-Streifen, Ägypten, Zypern, .. haben Anspruch aus den Erlösen.

    Damals reiste unser Wirtschaftsminister RÖSLER / FDP nach Griechenland, in der Hoffnung, damit die "Schuldenkrise" der GRIECHEN zu lösen und die EU mit einer sicheren Energiequelle zu versorgen und unabhängig zu machen.
    Und vor dem ESM zu bewahren, der das Konstrukt des Euros vor dem Zusammenbruch "sichern" sollte.

    Von RÖSLER hat man nichts mehr gehört, als er aus Griechenland zurück kam.
    Natürlich darf die EU sich nicht selbst mit Erdgas versorgen, wenn es die USA nicht wollen.
    Seither fördern US-Konzerne das Erdgas.

    Ob der Rest von Palästina, der kleine GAZA-STREIFEN als natürlicher Anrainer überhaupt Anspruch auf die Erlöse aus der Erdgas-Förderung hat, darf bezweifelt werden. Denn "palästinensisches" Erdgas kennt unterirdisch keine Grenzen und lässt sich bequem auch im Nachbarland fördern.
    Gäbe es ein gemeinsames Vorhaben, dass die Erlöse rechnerisch exakt verteilt, wäre ein erster Schritt getan.
    Heute wären wohl alle Bewohner des GAZA-STREIFENs alle Millionäre.
    So sind es andere.

    • Nevyn sagt:

      Danke, wusste ich noch nicht.
      Passt aber gut ins Bild:
      Egal, welche Rüstung ein US-Vertreter trägt, es steckt immer ein Raubritter drunter.

    • Observator sagt:

      @Frohsinn
      Was meinen Sie genau mit "Erlöse" verteilen?
      Es kommt darauf an wer das Zeug fördert oder überhaupt fördern darf.
      Und ich glaube nicht, dass der "Gazastreifen" über Bohrenrichtungen verfügt. Also müsste man über Förderrechte u. ä. reden. Ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Vor allem gerade zurzeit…

    • Observator sagt:

      Dass die USA das Erdgas hier fördert, ist mir nicht bekannt.
      Ich weiß nur, dass es um einen langen Streit zwischen Zypern, Griechenland und der Türkei geht. Die Gasvorkommen befinden sich großteils vor Zyperns Küste.

    • Andreas I. sagt:

      Hallo,
      das ist ein interessanter Aspekt.
      Und er passt dazu, dass es für USA das wichtigste ist, dass der US-Dollar die Leitwährung bleibt – also das auch Erdgas, auch Erdgas aus dem Mittelmeer, nur in US-Dollar gehandelt wird.
      Ob der nordamerikanische Traum von der Weltherrschaft immer so weiter geht, das ist eine andere Frage. :->

    • Frohsinn sagt:

      https://www.youtube.com/watch?v=4nawhl1R01o

    • Frohsinn sagt:

      https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/82/Levant_Basin.png

    • Observator sagt:

      @Frohsinn
      Ja, alles schön und gut. Das war 2014 (erster Link) und daraus wurde in fast zehn Jahren nichts.
      Griechenland und Zypern sind sich nicht ganz grün und Griechenland und die Türkei auch nicht.

      https://background.tagesspiegel.de/energie-klima/europas-energiekrise-bietet-chancen-fuer-zypern-und-den-oestlichen-mittelmeerraum

  11. Upling sagt:

    »Aber was ist denn die Alternative dazu? Noch mal 70 Jahre Krieg, Leid und Unterdrückung in der Region? Oder gar die Auslöschung des palästinensischen Volkes? Das kann doch niemand wollen!»

    In Palästina findet seit 70 Jahren ein Völkermord an der ursprünglichen Bevölkerung dieses Staates statt. Dieser Völkermord ist von ALLEN gewollt.
    Auch die arabischen Staaten sehen dabei zu. Die Palästinenser genießen offensichtlich auch kein hohes Ansehen bei ihren muslimischen Glaubensbrüdern, sonst gäbe es mehr Unterstützung.

    Die Russen und Chinesen schweigen ebenfalls.

    Für die Israelis sind es Untermenschen die es auszurotten gilt. Die eigene Vergangenheit, die überhaupt dazu geführt hat, daß Palästina von den Kolonialmächten erobert und den Juden geschenkt wurde, wird dabei vergessen. Die Methode des Völkermords an den "Pallis" ist die gleiche die bei den amerikanischen Ureinwohnern angewendet wurde: das langsame Absterben in unfruchtbaren Reservaten.

    Wie schon von einem anderen erwähnt: Was man mit Gewalt an sich gerissen hat, kann man nur mit Gewalt behalten.
    Irgendwann wird die USA – wie jedes Kriegsimperium – untergehen und dann werden ca. 500 Mio. Araber über Israel herfallen. Da Israel Atomwaffen besitzt sieht es nicht gut aus für diese Gegend. Es könnte dann eine Atomare Eskalation geben, insbesondere dann wenn der Iran bis dahin sein Atomwaffenprogramm abgeschlossen hat.

    Bis dahin hat Israel noch Zeit Frieden mit seinen Nachbarn zu machen um einen neuen Holocaust zu verhindern.

    Bin ich jetzt ein Antisemit?
    Nein!
    Bin ich ein Antizionist?
    Ja!

    • Andreas I. sagt:

      Hallo,
      strategisch gesehen ist Israel ein USA-Militärstützpunkt.
      (Petrodollar und Öl-Region Arabien und ganz in der Nähe ist auch noch der Suezkanal)
      USA zahlt pro Jahr eine Summe X an Israel und Israel hat eine Anzahl F an Flugzeugen, eine Anzahl P an Panzern usw. im aktiven Dienst und ich habe es nicht durchgerechnet, aber es würde mich wundern, wenn es nicht in etwa dem entspricht, was USA sonst bei ihren Militärstützpunkten für die Stationierung pro Flugzeug und pro Panzer ausgibt.
      Zudem ist die Rüstungsindustrie Israels mit der der USA verwoben und z.B. die Flugzeuge sind hergestellt von USA-Konzernen, bei der Luftabwehr "Iron Dome" ist Raytheon maßgeblich beteiligt usw., also das Geld fließt zu einem erheblichen Teil wieder zurück in die USA.

      Dieser USA-Militärstützpunkt hat einen Alibistaat dran.
      Das ist praktisch fürs Image der USA, wenn es nach außen so aussieht, als ob USA damit wenig zu tun hätte. Das ist praktisch, weil USA keine eigenen Soldaten schicken muss.
      Die Zionisten sind nur nützliche Idioten für USA, genau wie die Dschihadisten in Irak und Syrien (oder dort auch die syrischen Kurden), wie die Faschisten in der Ukraine oder letztendlich auch alle, die zwar keinen heißen Krieg für USA ausfechten, aber sich für USA wirtschaftlich selber schaden.
      So.

      Was die aktuelle Aktion der Hamas bezwecken soll, darauf kann ich mir noch keinen Reim machen. Vermutlich muss es irgendwas mit den geopolitischen Veränderungen der letzten Zeit zu tun haben.

    • Observator sagt:

      @Andreas I.
      "Was die aktuelle Aktion der Hamas bezwecken soll, darauf kann ich mir noch keinen Reim machen."

      Ich glaube es liegt daran, dass die auf die mittlerweile geschwächte USA setzen.
      Die USA sind auf viel zu vielen Fronten aktiv.
      Mehr oder weniger "heiß" oder "kalt". Ukraine (eigentlich Russland), Serbien, China, Iran, Syrien, jetzt auch zwangsläufig aktiv im nahen Osten (Flugzeugträger Gerald Ford, usw.) Die werden es natürlich nicht zugeben aber, wie man es auch in der Ukraine jetzt sieht, es fehlt an Geld, an Munition, die politische Lage in den USA ist auch nicht die stabilste zurzeit.
      Also sind die USA schwach oder geschwächt und das wird von der Hamas, Hisbollah und wahrscheinlich im Hintergrund Iran, als "passender" Zeitpunkt ausgenutzt, um die ohnehin "unruhige Lage" stark eskalieren zu lassen.
      Was dabei die Zivilbevölkerung (auf beiden Seiten) erleiden muss ist unbeschreiblich, aber wie üblich, interessiert das die "Macher" gar nicht.

  12. Ursprung sagt:

    In der Ecke ist alles zublocks. Sodass dort nix mehr geht.
    Bevor die Gehirne nicht frei werden.

    Wie?
    Mit welchen Radikalexperiment angehen?

    Empfehlung:
    1.
    Strenge geographische Grenzen eines abgeschlossenes Gebietes untereinander einigend definieren. Landschaft, Dorfgemeinschaft oder Stadt.
    2.
    Innerhalb dieser von allen dafuer haftbaren Umliegenden Grenze jegliche Hierarchievorstellung und -Verhalten fuer 3 Jahre aussetzen, der sich hier aufhalten will, widrigenfalls persoenlich per Zwang aus Gebiet verweisen.

    Danach das Experiment und Erfahrungen verwerten.

    Unmoeglich?
    Also ewig bisher das so fortsetzen wie bloede Amis bisher?
    Nicht mal ein zeitlich und gebietlich begrenztes Experiment wagen?
    Seid Ihr noch zu retten?

  13. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    das Recht des Stärkeren ist etwas tolles für den Stärkeren – so lange er der Stärkere ist.
    So lange kann der Stärkere das Existenzrecht des Schwächeren ignorieren.
    Das Dumme ist nur, dass damit der Stärkere selber sein Existenzrecht aufgibt. Denn wenn er zum Schwächeren wird und das Recht des Stärkeren gilt …

    Und die andere Sache ist Religion. Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht.
    Andere Menschen von deren Land zu vertreiben, weil man an irgendwas glaubt, das greift allerdings in deren Rechte ein, also das ist religiöser Extremismus.
    In westlichen Medien wird die Hamas ja gerne als extremistisch dargestellt, die öffentlich-rechtlichen Nachrichtensprecher können das besonders gut, wenn man mal drauf achtet:
    Die sagen nicht.
    "die radikal islamistische Hamas".
    Haha nein, die sagen:
    "die radikalislamistischeHamas".
    Kann man mal drauf achten, die sprechen das als EIN Wort aus.
    Aber die sagen nie "die radikaljüdischeisraelischeArmee", das wird man von denen nie hören – sei es, weil die sowas nie sagen werden, sei es, weil man es nicht hören würde, selbst wenn, ,weil man solche einseitigen Nachrichtensprecher schon länger nicht mehr hört.
    "

  14. wasserader sagt:

    Der jüdische Staat wurde von den Briten als Bollwerk errichtet
    und wird nun vom Wertewesten mit Berlin als Vorzugschüler auf allen Linien verteidigt.
    UN Beschlüsse, die in anderen Fällen gerne hervorgehoben werden spielen bei Angelegenheiten Israels keine Rolle.

  15. tulopa - ich denke selbst sagt:

    Hören Sie doch auf mit der Zwei-Staaten-Lösung, Herr Röper!
    Benjamin Netanjahu wurde vor ein paar Jahren auf der Münchener Sicherheitskonferenz darauf angesprochen, dass man bei der UN schon lange darüber diskutiere. Seine Antwort:
    "Ja – und während die diskutiert haben, haben wir Tatsachen geschaffen!" (Durch die Siedlungspolitik)
    Die zwei-Staaten-Lösung ist Geschichte! Netanjahu hat damals auch bereits sein nächstes Ziel genannt, indem er von der internationalen Staatengemeinschaft die Erlaubnis gefordert hat, Iran direkt anzugreifen. Nach den Raketenangriffen war auch sofort von Iran die Rede und ich sehe weit und breit niemanden, der das verhindern könnte.

    • Andreas I. sagt:

      Hallo,
      "war auch sofort von Iran die Rede und ich sehe weit und breit niemanden, der das verhindern könnte."

      Die westlichen Produktionskapazitäten für Munition.

    • tulopa - ich denke selbst sagt:

      @Andreas I.
      Der Sinn von Netanjahus Aussage war:
      Wenn es der UN mit der Zwei-Staaten-Lösung ernst gewesen wäre, dann hätte sie gegen die Siedlungspolitik interveniert und Sanktionen über Israel verhängt. Dass sie das nicht getan hat zeigt, dass es ihr niemals ernst damit war.

    • Poseidon 1 sagt:

      Das der Mosard von dem Angriff der "Trunk-Monkeys" nichts gewusst haben will,laesst darauf schliessen
      das es wieder einmal um die Regionalmacht Iran geht.

      Fuer eine kleine sehr mächtige und weltweit einflussreiche zionistische Sekte fuehrt der Weg ins Paradies und Gelobte Land immer noch ueber den Friedhof weiss Andreas von Retyi.

      Hier wird nach meiner Meinung wieder einmal unmenschlichen perfide ueber Bande gespielt.
      Da ist das opfern von "Peace and Love" Israelis nur ein willkommener Aderlass.

      In diesem Bruderkrieg schenkt der eine Ego-Affe dem anderem nichts und es wird im Paradigma der dominanten Konkurrenz das paradox zerstoerrt um was man glaubt zu kaempfen.

      Wenn es ganz dumm laeuft ,dann gehen beide Völker atomar zu Grunde.
      Ich meine" Hamas oder Hamas nicht?"

      Liebe baut nicht nur im Kopf durch neue Synapsen Regenbogenbrücken weiss der Hirnforscher Gerald Hüther.
      Daher muessen zwischen Polaritaeten Schwarz und Weiss nicht zwingend alle Grausamkeiten liegen.
      Es sei denn es sind wirklich behinderte Brüder unter dem Stern der schwarzen Sonne.
      Sie zu beschwören braucht kein Mensch.
      Love is the key und der Weg das Ziel.

  16. _Box sagt:

    1. Der Angriff der Hamas auf Israel ist rätselhaft
    Ich werde immer wieder auf den israelisch-palästinensischen Konflikt angesprochen, der die Aufmerksamkeit vom Ukraine-Russland-Konflikt abzulenken scheint. Die Menschen, und damit meine ich Menschen, die aufmerksam sind, fragen sich, warum die Palästinenser Israel auf diese Weise angreifen, da dies Netanjahu einen Vorwand liefert, sich die verbleibenden Teile Palästinas anzueignen und den Gazastreifen zu zerstören und damit die Zweistaatenlösung durch Eroberung zu beseitigen. Wer kann Israel die Schuld geben, nachdem Palästinenser Israelis getötet und Geiseln genommen haben?
    Ich habe die offizielle Erklärung der palästinensischen Perfidie gehört, aber ich habe keine Erklärung für den Angriff. Es scheint, dass es sich um mehr als Perfidie handeln muss. Ich stimme mit den Lesern darin überein, dass dies ein seltsames Vorgehen der Hamas ist, da es Israel in die Hände spielt. Ich stimme auch zu, dass es noch etwas anderes Merkwürdiges an diesem Angriff gibt. Wie kamen die Drohnen und die vielen Raketen, die angeblich aus dem Iran und der Ukraine kamen, in den Gazastreifen, und wie kamen die Hamas-Angreifer nach Israel?
    Der Hamas-Angriff hat etwas von 9/11. So wie am 11. September 2001 alle Aspekte des nationalen Sicherheitsstaates der USA gleichzeitig versagten, versagte auch das israelische Sicherheitssystem, einschließlich der von den USA für Israel gebauten Eisernen Kuppel, gleichzeitig. Auf mysteriöse Weise gelangten die Hamas-Kämpfer auf dem Boden, in der Luft und auf dem Meer nach Israel, ohne entdeckt zu werden. Auf mysteriöse Weise gelangten große Mengen von Waffen über Israel nach Palästina, ohne entdeckt zu werden. Das ist zu viel bequemes Versagen, um glaubhaft zu sein. Es wird interessant sein zu sehen, ob jemand in Israel für dieses totale Sicherheitsversagen zur Rechenschaft gezogen wird. In den USA wurde niemand für das Sicherheitsversagen am 11. September zur Rechenschaft gezogen, was uns viel sagen sollte.
    Quelle: Paul Craig Roberts auf Antikrieg

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=105010#h01

    • Schramm sagt:

      ►Nicht zuletzt aufgrund der Geschwätzigkeit und fehlenden strategischen Konspiration von Antisemiten in den Reihen der Hamas bleibt es undenkbar, dass israelische und USA-amerikanische Sicherheitsbehörden nichts von der Vorbereitung für die Durchführung der [vorgeblich] überraschenden Infiltration Israels mitbekommen haben.

      Zudem ist auch auf allen Ebenen ihrer Organisation die Hamas von Agenten infiltriert. Von daher ist es vollkommen ausgeschlossen, dass es über das militärische Vorhaben der palästinensischen Hamas keine Informationen gegeben haben sollte.

      Fazit: Die verantwortlichen Sicherheitsbehörden waren vorab informiert, sie ließen es aber geschehen. *

      PS: * analoges gilt so aber auch für deren Beteiligung an den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001.

      [– natürlich, alles „Verschwörungstheorie“ für die spätbürgerlichen, kapital-faschistischen Ideologen/Demagogen und gesellschaftspolitischen Verschwörer]

    • Nevyn sagt:

      »[– natürlich, alles „Verschwörungstheorie“ für die spätbürgerlichen, kapital-faschistischen Ideologen/Demagogen und gesellschaftspolitischen Verschwörer]«

      Ob etwas Fakt oder Verschwörungstheorie ist, hängt einzig davon ab, ob es in das gerade gesponnene politische Narrativ passt oder eben nicht.
      Man kann die haarsträubendsten Äußerungen machen, wie z. B. "Die Impfung ist nebenwirkungsfrei!" ohne auch nur einmal von den Faktenerfindern belästigt zu werden.
      Verstößt aber etwas gegen den aktuellen Glaubenskodex, wird man von der oft mit Seuergeldern erfundenen Glaubenskongregation mit allen Mitteln verfolgt.

      Ich denke ähnlich wie Box, die Sache stinkt zum Himmel!
      Leid tun mir die Opfer dieses sinnlosen Massakers und ihre Angehörigen.

    • Blechhuhn sagt:

      Es werden vermutlich gleichzeitig mehrere Ziele verfolgt. Dies ist, wie die Vergangenheit zeigt, ein typisches Handlungsmerkmal für "Mr.Global" (nach Catherine Austin Fitts). Zum Kenntnisstand der Ereignisse gleicht eine Wertung jedoch tatsächlich einem Stochern im Nebel.
      1. Klar scheint; – Fortsetzung einer Kombination aus Strategie der Spannung (Angst) und Profit, indem ein weiterer Brandherd geschaffen wird, an dem sich trefflich verdienen läßt. Falls die Pharmadividenden doch noch schwächeln sollten.
      2. Zudem scheint zunehmend erforderlich, dringend von Spritzenfolgen, Great Reset, CBDC, etc. abzulenken, da
      3. Möglicherweise steht mit Blick auf das Maß der Durchspritzung der Bevölkerung in Israel, – und wie bereits geschichtlich durchexerziert, der Anteil Habenichtse innerhalb des jüdischen Volkes im Visier. So wie wir auch.
      4. Ganz wichtiger Aspekt für Mr. Global in den USA selbst: Es liegt nahe, medial weitere Stimmung im Land für die persönliche Entwaffnung der US Bürger (sh. Kontinuität von vorgezeigten Schul-, anderen Massakern und Terroranschlägen im Land) zu schaffen. Dazu sind furchtbare Bilder derart barbarischer Vorgehensweisen sehr förderlich, egal auf welcher Seite.
      Die Volksbewaffnung stellt insbesondere in den USA ein enormes Hindernis für einen innerstaatlichen Genozid an der Bevölkerung dar. In dem Zusammenhang gilt es immer zu bedenken, – es geht nicht mehr um USA, China, Israel, Saudi Arabien, Rußland, etc.. Nationen oder Länder besitzen heute für die winzige Weltclique "Mr. Global" keinerlei Priorität. Sie stellen lediglich ebenso geringfügige Entitäten innerhalb der Verfügungsmasse dar, wie Völker oder gar Menschen. Bedarfsweise geben größere Entitäten noch Werkzeuge ab, wie beispielsweise die EU.
      5. Ablenkung von der Niederlage in der Ukraine? Glaub ich nicht. Mr. Global blickt sich für gewöhnlich nicht um. Gestern ist in dieser Hinsicht völlig egal. Weiter, neu, schneller, Wachstum, Geld, Gier, Macht, Klima, Gott!!!!
      6, ????. Die Zündung des Benzinfasses Nah- und Mittelost bildet möglicherweise die Ouvertüre für was neues. Für eine weitere bisher noch nicht abbildbare Stufe der Eskalation des Great Reset. Es ist Zeitdruck!!

  17. Zivilist sagt:

    https://zivilist.substack.com/p/bibi-prahlt-damit-da-israel-mit-gaza

  18. Poseidon 1 sagt:

    „Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten.“(Mahatma Gandhi)

    Mein Vater war auf Dienstreise im Nahen Osten.
    Er wurde von einem palistinaensischen Taxifahrer abgeholt.
    Er schimpfte die ganze Fahrt ueber Israel und die Juden.
    Nach einer Weile schaute mein Vater ihm in die Augen und sagte:
    "Wenn ich sie anschaue, dann könnten sie einen juedischen Bruder haben"
    Der Mann überlegte kurz und sagte:
    Das ist der Grund warum wir kaempfen"!"

    Liebe und Nächstenliebe ist der Schluessel zum Glueck ,weil es kein negatives Karma hat
    wusste der Jude Jesus.

    Leider gilt der Prophet im eigenen Land am wenigsten und wurde dafür auch noch gekreuzigt.

    Der Wahnsinn hat seine Vorgeschichte und hängt im Dilemma der dominanten Konkurrenz fest,
    in der sie paradox das zerstören um was sie glauben zu kaempfen.

    Was ware moeglich, wenn die beiden Brudervölker Hand in Hand zusammen arbeiten würden
    wie zum Beispiel die Franzosen und Deutschen?

    Love is the Key and flush the monkey-shit.
    "Flush-it!"

  19. Schramm sagt:

    Feudale Herrschaft und religiöser Aberglauben im 21. Jahrhundert.

    Armut und Reichtum in der islamischen Welt.

    Ein Quellenauszug

    Der Reichtum in den Golfmonarchien.

    Saudisches Königshaus: Das Luxusleben der Königsfamilie. Paläste, Super-Jachten, Gold – die Royals in Saudi-Arabien gehören zu den reichsten Königsfamilien der Welt. Das Vermögen der herrschenden Familie des Königreichs Saudi-Arabien soll sich auf fast eine Billion Euro belaufen. Offizielle Angaben zur genauen Höhe des Vermögens gibt es nicht. Das Geld wird durch Ölgeschäfte gewonnen und für privaten Luxus – Jachten, Helikopter, Gold und Paläste – ausgegeben. Wie hoch das Vermögen des Kronprinzen Mohammed Bin Salman ist, darüber möchte der 34-Jährige nicht öffentlich sprechen. "Ich bin eine reiche Person und ich bin keine arme Person. Ich bin nicht Ghandi oder Mandela. Ich bin ein Mitglied der herrschenden Familie, die seit hunderten von Jahren existiert, bevor Saudi-Arabien gegründet wurde. Wir besitzen eine große Menge an Land", offenbarte er in einem Interview mit "CBS". [1]
    Laut "Forbes" sollen nur die Königshäuser von den Vereinigten Arabischen Emiraten, Brunei und Thailand vermögender als die saudische Königsfamilie sein. (Gala)

    Die Herrscher von Katar: Der Familienclan der seit 1822 regierenden Al Thanis hat insgesamt geschätzte 300 Milliarden Euro an Vermögen angehäuft. Über den mit 335 Milliarden Dollar gefüllten katarische Staatsfonds Qatar Investment Authority ist der Wüstenstaat an Unternehmen weltweit beteiligt – in Deutschland etwa an Volkswagen, der Deutschen Bank, Siemens, RWE oder Hapag-Lloyd. Der Emir von Katar hat das autokratische Herrschaftssystem gefestigt, alle strategischen Entscheidungen trifft er. Eine organisierte Opposition gibt es nicht, Parteien sind verboten, die 300.000 Staatsbürger werden mit üppigen staatlichen Wohltaten bei Laune gehalten. Die Herrscherfamilie ist die größte Dynastie Arabiens mit mindestens 8000 Mitgliedern, zum erweiterten Familienclan gehören 20.000 Kataris. Die Herrscherfamilie besetzt alle entscheidenden Regierungsposten, wichtige Beamtenstellen und Leitungspositionen staatlicher Firmen. Katar steht im Verdacht, islamistische Terrororganisationen wie den Islamischen Staat, die Hisbollah oder Al-Qaida unterstützt zu haben und den politischen Islam in Europa zu finanzieren. [2]

    VAE-Fakten: Die Vereinigten Arabischen Emirate gehören mit ihren ca. 9,9 Mio. Einwohner, davon 85% Ausländer und einem Bruttoinlandsprodukt von ca. 345,5 Mrd. USD (2015) zu den wohlhabendsten Ländern im Nahen Osten. Die VAE sind einer der wichtigsten Handelspartner für die westlichen Länder. Der Reichtum konzentriert sich auf die privilegierten arabischstämmigen Bevölkerungsschichten.
    Die VAE sind vor allem ein Ziel für bayerische Exporte. Mittlerweile sind rund 30 bayerische Firmen in den VAE ansässig, um das dort vorhandene wirtschaftliche Potential auszuschöpfen. Darunter sind auch Globalplayer wie Siemens und Rhode & Schwarz oder Bauer Spezialtiefbau, die in den VAE aktiv die Diversifikationsbemühungen und ambitionierte Bauvorhaben mitgestalten. [3]

    Kuwait: Kuwait gehört zu den 10 reichsten Ländern der Welt. Die Staatsrücklagen betragen rund 550 Milliarden US-Dollar, im Staatsfonds Kuwaits liegen rund 700 Milliarden US-Dollar. 94% der Einnahmen Kuwaits sind von der Erdölförderung abhängig. Die Herrscherfamilie as-Sabah konnte bis 1991 allein regieren, denn Kuwait war eine absolute Monarchie. Heute ist Kuwait eine konstitutionelle Erbmonarchie, die Herrscherfamilie hat jedoch kaum an Macht verloren. Der regierende Emir ist auch heute noch weltliches und geistiges Staatsoberhaupt. Das Parlament wird alle 4 Jahre von der Bevölkerung gewählt und hat nur wenige Befugnisse. Alle Entscheidungen werden vom Emir abgesegnet und dieser kann auch selbstständig wichtige Entschlüsse auf den Weg bringen. [4]

    „Bahrain – Party, Luxus und Koran“ (ZDFinfo)
    »Achtzig Prozent der Gäste Bahrains stammt aus Saudi-Arabien, wo Alkohol verboten ist, die Frauen Schleier tragen müssen und insgesamt ein strengeres Klima herrscht als beim kleinen Nachbarn. Die saudische Elite kann es sich leisten, dort mal ein wenig über die Stränge zu schlagen, „Spaß zu haben“, wie es ein aus Griechenland stammender Gastronom in Worte fasst.«
    Oppositionelle werden verhaftet, zum Tode verurteilt oder leben im Exil und werden ausgebürgert. Die Macht liegt in den Händen der Sunniten, die gerade mal um die dreißig Prozent der Bevölkerung ausmachen. Eine Disproportion mit Sprengkraft, wie die Demonstrationen von 2011 zeigten. Wieder kamen Saudis über den King Fahd Causeway. Militärs, die dabei halfen, die Proteste niederzuschlagen. (FR, 14.04.2023) [5]

    »Gott als Quelle allen Reichtums«

    »Zur Frage, ob sie ihre Gabe vor den anderen verborgen hatte, um die Empfängerin nicht zu beschämen, bemerkte Khadija später: «Nichts ist beschämend [‘ayb] an Zakat. Das gegebene Geld kommt von Gott. Es ist nicht wirklich unser Geld. Es ist unsere Pflicht, es zu verteilen.» Sie spielte das Beschämende an offenkundiger Not herunter, auch wenn ihre Handlung das Gegenteil suggerierte. In einem Versuch, die Gleichheit aller vor Gott zu unterstreichen, betonte Khadija in einer Demonstration von Bescheidenheit und Gottesfurcht, dass wir alle lediglich Kanäle seien, durch die Gott Geld und Güter fliessen lasse. Laut dem Koran ist nämlich Gott die Quelle allen Reichtums.

    David Henig, der die islamische Praxis des Gebens im ländlichen Bosnien erforscht hat, schlägt vor, muslimisches Leben als ein permanentes Fliessen von Gottes Segen, Geld, Verdienst und Grosszügigkeit zu verstehen. Dies ermöglicht es Menschen, die politisch und ökonomisch repressiven Strukturen ausgesetzt sind – und gerade im Nahen Osten ist das eher die Regel als die Ausnahme –, Selbstwertgefühl und Gemeinschaftssinn aufrecht zu erhalten. Zakat ist flexibel. Wenn institutionelle Kanäle blockiert werden, findet es neue Rinnsale, in denen es fliesst.« [6] –

    »Der Anspruch nach Gleichheit vor Gott oder das Bedürfnis nach Beziehungen auf Augenhöhe innerhalb einer Gesellschaft wird in der islamischen Praxis in Nablus durch Diskretion gegenüber Bedürftigen unterstrichen. Gleichzeitig ist das Verschleiern der eigenen Not ein Zeichen für die Tugendhaftigkeit von armen Familien. Die meisten mittellosen Familien, mit denen ich geredet habe, betonen stets, dass sie sich schämen oder scheuen, jemanden um Hilfe zu fragen. Viele sehen dies als Zeichen gottesfürchtiger Schüchternheit. Die Anthropologin Lila Abu-Lughod spricht in diesem Zusammenhang trefflich von Schamhaftigkeit als Ehre der Schwachen.« [6]

    Vgl. Quellenauszug:

    [1] Saudisches Königshaus: So reich ist das Königshaus in Saudi-Arabien | GALA.de
    [2] WM: So leben die reichen Herrscher von Katar – Berliner Morgenpost
    [3] Informationen VAE (ahk.de)
    [4] Kuwait-Stadt: Die Hauptstadt von Kuwait | Welt (merkur.de)
    [5] „Bahrain – Party, Luxus und Koran“ (ZDFinfo): Das Ibiza des Mittleren Ostens (fr.de)

    [6] Rinnsale der Grosszügigkeit: Wie der gelebte Islam mit Armut umgeht – Geschichte der Gegenwart

    Nachtrag:

    „Denjenigen, der sein Leben lang arbeitet und Not leidet, lehrt die Religion Demut und Langmut hienieden und vertöstet ihn mit der Hoffnung auf himmlichen Lohn. Diejenigen aber, die von fremder Arbeit leben, lehrt die Religion, Wohltätigkeit hienieden, womit sie ihnen eine recht billige Rechtfertigung ihres ganzen Ausbeuterdaseins anbietet und Eintrittskarten für die himmliche Seligkeit zu erschwinglichen Preisen verkauft.“ (Lenin)

    11.10.2023, R.S. (Zusammenfassung)

    • _Box sagt:

      Im Jahr 1883 fand in Pittsburgh ein Anarchistenkongress statt. Er arbeitete ein Manifest aus:

      Alle Gesetze sind gegen die Arbeiterschaft gerichtet. … selbst die Schule dient lediglich dem Zweck, die Nachkömmlinge der Wohlhabenden mit jenen Qualitäten auszustatten, die nötig sind, um ihre Klassendominanz aufrecht zu erhalten. Die Kinder der Armen erhalten kaum überhaupt formelle Grundlagenbildung, und selbst diese richtet ihr Augenmerk auf solche Zweige, die dazu tendieren, Vorurteile, Arroganz und Unterwürfigkeit zu produzieren, kurz: einen Mangel an Verstand. Die Kirche schließlich versucht, aus der Masse komplette Idioten zu machen, und sie dazu zu bringen, auf das irdische Paradies zu verzichten, indem sie ihnen einen fiktiven Himmel verspricht. Die kapitalistische Presse andererseits sorgt für die Verwirrung der Vernunft im öffentlichen Leben. … Die Arbeiter können deshalb von keiner kapitalistischen Partei Hilfe bei ihrem Kampf gegen das derzeitige System erwarten. Sie müssen ihre Befreiung aus eigener Kraft erreichen. Eine privilegierte Klasse gibt niemals ihre Tyrannei auf. Das war in früheren Zeiten so, und ebenso wenig sollte man erwarten, dass die Kapitalisten dieser Tage ihre Herrschaft aufgeben, wenn man sie nicht dazu zwingt.
      (Howard Zinn, Eine Geschichte des amerikanischen Volkes, s. 262)

      Ein Jammer nicht wahr? Zu was für Analysen man damals fähig war.

  20. Observator sagt:

    Bereits die Gründung Israels beruht auf Konfliktpotential und kurz nach der Unabhängigkeitserklärung Israels 1948, auch auf Krieg.
    1947 stimmte die UN für die Gründung eines jüdischen und bzw. eines arabischen Staates auf dem Gebiet des britischen Mandatsgebiets Palästina. Weshalb dieses Gebiet sich überhaupt unter britischem "Protektorat" befand, wäre auch mal zu eruieren. Der Teilung dieses Gebiets stimmten die 6 arabischen Mitgliedstaaten und 7 weitere dagegen weil die Rechte der Mehrheitsbevölkerung in Palästina dadurch verletzt worden wären.
    Was sich später auch bewahrheitet hat.
    Wie immer, war dem "Wertewesten" das alles egal und hat den Plan durchgezogen.
    Fast die Hälfte der palästinensischen Bevölkerung, um die 800.000 Menschen, wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Nach dem Israel den ersten Krieg, ausgebrochen nur einen Tag später nach der Unabhängigkeitserklärung, gegen Ägypten, Syrien, Jordanien, Libanon und Irak, gewonnen hat.
    So hat alles angefangen. Und dauert bis heute an und, wie es aussieht, wird es immer schlimmer.
    Also spielt wieder mal der "Westen" von Anfang an eine entscheidende Rolle, auch wenn es fast 75 Jahre zurück liegt.

  21. Schramm sagt:

    Palästina und Israel

    Bezug: „Schülerdemo verboten wegen einer Palästina-Flagge“ in BERLIN

    ►Keine Billigung und Entschuldigung für die palästinensischen Terroristen und Mörderbanden der feudal-islamischen und rassistischen Hamas!

    Hunderte Kämpfer der palästinensischen Hamas fielen vor Tagen in Israel ein und begangen mit Massakern an hunderten Teilnehmern eines Musik- und Tanzfestivals und in den umliegenden Gemeinden an der dortigen Bevölkerung.

    ►Sozialrevolutionäre Marxisten-Leninisten haben hierfür keinerlei Verständnis und keine Billigung.

    ►Es ist ein Verbrechen der palästinensischen Kämpfer im Jahr 2023, wie es rassistische Hilfskräfte und Einsatzgruppen der SS vor Kriegsende 1945 und während des Zweiten Weltkriegs in Osteuropa: Polen, Ukraine und Russland, vergleichbar und fortwährend über Jahre praktizierten.

    Bei allen kommenden und vergleichbaren Vergeltungsschlägen der israelischen Armee und deren Verbündeten; die Bevölkerungen im Gaza wie in der Westbank, im Libanon und Jordanien, die Palästinenser in den Ländern und Regionen des Nahen Ostens und ihre arabischen Verbündeten, sie haben sich von diesen mörderischen Exzessen und Verbrechen zu distanzieren.

    ►►Auch die Schülerdemonstration und die Eltern der teilnehmenden Schüler, haben sich unmissverständlich von den begangenen, mörderischen Verbrechen der palästinensischen Hamas zu distanzieren.

    ►►Jede Aufrechnung israelischer Verbrechen an Palästinenser, zur Rechtfertigung des antisemitisch-rassistischen Terrors und Mordens jüdischer Menschen, hat hierbei zu unterbleiben!

    11.10.2023, Reinhold Schramm

    Vgl. Leserbrief an jW.: Krieg in Nahost: Gaza wird zerstört, Tageszeitung junge Welt, 11.10.2023

    • Schramm sagt:

      Es gibt nur eine gemeinsame und gleichberechtigte Zukunft für Palästinenser und Israelis.
      – – –
      Knut Mellenthin, schreibt, in »junge Welt«, Ausgabe vom 09.10.2023: „Wohin die 2,4 Millionen Bewohner des Gebiets, das zu den am dichtesten bewohnten der Welt gehört, fliehen sollen“ und „auch die seit 1967 besetzte Westbank entvölkern könnte. Dort leben gegenwärtig neben fast 500.000 jüdischen Siedlern, deren Verbleib gesichert ist, auch 2,5 Millionen Palästinenser.“
      – – –
      Der Autor, Knut Mellenthin, sollte sich auch einmal überlegen, wie könnte man die absolutistischen Golfmonarchien in die Pflicht nehmen? Immerhin verfügt das saudische Königshaus über ein Vermögen von mehr als 1.000 Milliarden Euro. Zudem verfügt der Familienclan der Katarer über mehr als 335 Milliarden Euro. Zusätzlich, mit dem Vermögen der feudal-islamischen Fürsten von Bahrain, der Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwaits, könnte man nicht nur die 5 Millionen Palästinenser des Gaza-Gebiets und der Westbank aus der sozialen Armut befreien.

      Das den arabischen Völkern geraubte Vermögen der feudal-religiösen Fürsten würde ausreichen, um die gesamte arabisch-islamische Welt einen wirtschaftlichen und sozialpolitischen Anschluss an die vergleichsweise aufgeklärte, westliche und fernöstliche Gesellschaft zu ermöglichen.

      ►Allerdings würden die feudal-religiösen Familienclans und fürstlichen Herrscher, ihre Potentaten und Eliten, niemals freiwillig auf einen größeren Anteil ihres gewaltigen Raubvermögens verzichten; ebenso wenig, wie sie auch nicht dazu bereit wären, Flüchtlinge und Migranten aus den Ländern und Armutsregionen der islamischen Welt aufzunehmen.

      Es ist wohl kaum zu erwarten, dass die feudal-religiösen und sozialpolitischen Glaubensgemeinschaften, wie die Hamas und Hisbollah, einen sozialpolitischen Befreiungskampf gegen ihre Milliarden schweren Finanziers richten werden; nicht gegen die Oligarchen der Golfmonarchien und ebenso wenig gegen die Milliarden schweren feudal-religiösen Familienclans der Mullahs im Iran.

      Beides wäre aber eine wesentliche Voraussetzung für die Überwindung des feudal-religiösen Aberglaubens und für die einzige zukünftige Alternative: eines gemeinsamen und gleichberechtigten, einheitlichen palästinensisch-israelischen Staates im Nahen Osten.

      * Israel-Palästina: Neuer Krieg in Nahost, Tageszeitung junge Welt, 09.10.2023

      09./11.10.2023, R.S.

  22. Nevyn sagt:

    »Aber was ist denn die Alternative dazu? Noch mal 70 Jahre Krieg, Leid und Unterdrückung in der Region? Oder gar die Auslöschung des palästinensischen Volkes? Das kann doch niemand wollen!»

    Was macht Sie so sicher, dass das NIEMAND will, Herr Röper?
    Sie und ich und viele andere Menschen wollen das ganz sicher nicht.
    Wir wollen aber auch nicht in einen russisch-ukrainischen Krieg ziehen, um dort zu sterben.

    Und doch passieren diese Dinge. Es sind ja keine Naturkatastrophen. Also muss sie jemand WOLLEN.
    Jemand, der sich keine Sorgen machen muss, in einem solchen Konflikt selbst zu sterben.
    Jemand, der Nutzen daraus zieht, dass Menschen sich gegenseitig abschlachten, dem Kriege bekommen wie Badekuren.
    Wer könnte das sein?

    • Nevyn sagt:

      »Wer könnte das sein?«
      Hier ein Hinweis:
      "Um zu verstehen, was geopolitisch geschieht und welche Bedeutung einflussreiche religiöse Gruppierungen haben ist dieses Video eines der wichtigsten!"
      https://gegenstimme.tv/w/qDWhUZeuys4PKgJTXBwaje

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