Gedankenknoten – Technikphilosophie | Von Bernd Lukoschik

Gedankenknoten sind kleine Texte, die philosophische Probleme erörtern, Fragestellungen aufwerfen und den Leser ins Grübeln bringen. Vom Altertum bis zur Moderne werden Begriffe besprochen, die zum Hinterfragen anregen und das philosophische Problematisieren schulen.

Das Thema heute: Technikphilosophie

Aufgaben einer Technikphilosophie

Thema und Aufgabe einer Philosophie der Technik wird vielleicht am klarsten, wenn man sich eine Parabel zu Gemüte führt, die der Philosoph Günther Anders als Motto seinen Betrachtungen über Rundfunk und Fernsehen „Die Welt als Phantom und Matrize“ voranstellt:

Da es dem König aber wenig gefiel, dass sein Sohn, die kontrollierten Straßen verlassend, sich querfeldein herumtrieb, um sich selbst ein Urteil über die Welt zu bilden, schenkte er ihm Wagen und Pferd. „Nun brachst du nicht mehr zu Fuß gehen“, waren seine Worte. „Nun darfst du es nicht mehr“, war deren Sinn. „Nun kannst du es nicht mehr“, deren Wirkung.

Die übliche Betrachtung und Untersuchung von Technik und Technologien beruht auf der Grundannahme, Techniken seien nichts als Mittel, nichts als Objekte, die wir, die Subjekte, nach Belieben für unsere Zwecke einsetzen können. Zwecke seien streng getrennt von den Mitteln, und wir allein seien es, die Erstere vorgeben.

Der Technikphilosoph denkt andersherum. Haben sich Technik und Technologien schließlich zu unserer Umwelt verallgemeinert, dann kommt nicht mehr technisches Hilfsmittel in einer übergreifenden und dominierenden Natur und Umwelt vor, sondern ab und an etwas Natur in einer vernetzten Technik- und Dingwelt. Dann zwingt die technische Dingwelt uns ihre Sachzwänge und Systemnotwendigkeiten als Zwecke auf. Das Mittel gibt die Zwecke vor und unsere Autonomie ist passé. Aus uns, die wir früher vielleicht einmal Subjekt waren, wird nun Verfügungsmasse und Objekt, das frühere Objekt wird zum eigentlichen Subjekt.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Anastasios71 / shutterstock

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Kommentare (16)

16 Kommentare zu: “Gedankenknoten – Technikphilosophie | Von Bernd Lukoschik

  1. KaraHasan sagt:

    Es ist offensichtlich, dass uns die Wissenschaft dazu führen wird, dass wir irgendwann Wesen erschaffen werden, die selber zu erschaffen imstande sein werden. Dabei werden immer höher entwickelte Wesen zustande kommen, die dann irgendwann in ihrer vollendung das Ultimative Geschöpf erschaffen werden. Ein alternativer Sinn für das Vorhandensein des Menschen, seine eigenen Götter zu erschaffen, damit diese dann wiederum den längst ausgestorbenen Menschen reinkernieren.

  2. HarteEier sagt:

    Die Kommentare sind tw. länger als der Beitrag. Aber passt alles, ist eine gute Denkanregung, wie man sieht. 👍

  3. Irwish sagt:

    UNKONTROLLIERTE TECHNIK-ENTWICKLUNG?

    Der König in der Parabel ist der Herrscher, der seine »Kinder« – seine Untertanen – glaubt kontrollieren zu müssen, damit sie ihm weiterhin sein leistungsloses Spitzeneinkommen und damit seine Macht erhalten. Das gilt letztendlich für alle, die in irgend einer Weise über andere Menschen herrschen. Sie sind – in den unteren Rängen der Gesellschaft sogar oft, ohne davon zu wissen – machtbesessen.

    Machtbesessenheit bzw. Machtwahn entwickelt sich individualpsychologisch aus früh installierter Lebensangst. Die meisten Eltern kontrollieren ihren Nachwuchs mittels Dressur, auf daß er so werden möchte, wie sie ihn haben wollen. Dadurch, daß Menschen bereits im Säuglingsalter nicht alles, was in ihnen vorgeht, ausdrücken dürfen, ohne sanktioniert zu werden, kann sich kein echtes Vertrauen in die eigene Wahrnehmung entwickeln und damit auch nicht in die eigene Urteilsfähigkeit. Vielmehr lernen sie – mittels Resonanz, die dem Beobachter oft als einfallslose als Nachahmung erscheint – mit der Zeit ebenfalls Machtausübung und Kontrolle, womit sie die Ängste, die elterliche Sanktionen in ihnen hervorrufen, bald sehr gut zu kompensieren wissen. Über diese Zusammenhänge kann man sich bei etlichen Autoren informieren, insbesondere bei Arno Gruen (1) und nicht zuletzt bei Joachim Bauer. (2)

    Abrichtungstechniken werden seit Jahrtausenden in den Zivilisationen dieses Planeten von Generation zu Generation weitergegeben. Erst kürzlich hab ich das Buch HÖRT IHR DIE KINDER WEINEN (3) von Lloyd deMause zu Ende gelesen, was nicht einfach war, denn die dort geschilderten Methoden, wie allein in den letzten paar 100 Jahren mit Kindern umgegangen wurde, sind schockierend und daher nur schwer auszuhalten.

    Bereits vor längerer Zeit las ich das Standardwerk zur Megamaschine, MYTHOS DER MASCHINE (4) von Lewis Mumford, eines amerikanischen Sozialwissenschaftlers.

    —– Zitat-Anfang —–
    Lewis Mumford entrollt in einem gewaltigen Entwurf auf fundierte und anschauliche Weise das Panorama der gesamten Kultur- und Zivilisationsgeschichte der Menschheit. Schufen sich die Menschen in der vorgeschichtlichen Phase ihrer Entwicklung »Ein-Mann-Werkzeuge«, so wandten sie beim Bau der Pyramiden zum ersten Mal das Prinzip der Maschine an. In einem Wunderwerk von Organisation wurden Menschenmassen gezielt eingesetzt und in Bestandteile einer Maschinerie umgewandelt. Der zweite »Sündenfall« ereignete sich am Beginn der Neuzeit, mit der Mechanik von Kopernikus, Galilei, Kepler und Newton. Die moderne Großtechnologie nahm ihren Anfang. Ein Prozeß, den wir heute noch verarbeiten müssen, wie zum Beispiel die Auseinandersetzung um die Atomkraftwerke zeigt.
    —– Zitat-Ende —–

    Wie wir insbesondere bei Mumford sehen, sind die Begriffe Technik und Maschine nicht auf irgendwelche Werkzeuge beschränkt, sondern der Mensch selbst wurde und wird noch heute als Werkzeug für andere zur Erhaltung und Ausweitung deren Macht eingesetzt und damit auf die Fähigkeiten reduziert, die den jeweils Mächtigen dienen. Ein solches Leben unter fremdbestimmtem Leistungsdruck (Sklaverei) schädigt den Menschen nicht nur in seiner Psyche, sondern auch am Körper nachhaltig.

    Ob allein der Einsatz mechanischer und heute elektronischer Technik dazu geführt hat, daß der Mensch inzwischen von der Technik quasi beherrscht wird, vermag ich nicht zu sagen. Was ich ohne Zweifel erkenne, ist die leidvolle Tatsache, daß der Mensch heute mehr der Maschine und ihrer gesellschaftlichen Vernetzung dient als umgekehrt die Maschine dem Menschen dienlich ist.

    Der Technikbegriff umfaßt aber weit mehr als nur die sichtbaren, gegenständlichen Werkzeuge, die sich der Mensch geschaffen hat. So gibt es auch Techniken der Meinungsmanipulation, des Herrschaftswissens, des Umgangs mit seinen Mitmenschen, des Kampfsports, Tanzes, Gesundbleibens usw. Diesen erweiterten Technikbegriff könnte man im Grunde als eine systematische Behandlungsform zur Lösung gewisser Aufgaben beschreiben, gewissermaßen als Programm, das zur Problemlösung oder Unterstützung abgespult wird.

    Das Ziel von Technikentwicklung scheint darin zu bestehen, Lösungen zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen, indem man Werkzeuge einsetzt. Da für gewisse Menschen die Lösung interpersoneller Konflikte grundsätzlich darin besteht, andere zu kontrollieren, hat sich auch hier über die Jahrtausende eine gewisse Technik entwickelt, deren massenwirksame Bereiche als Herrschaftswissen gelten, z.B. die Devise »teile und herrsche« oder »bestrafe einen und erziehe Hunderte«.

    Seit dem Einzug der Elektronik – insbesondere der Computer – in die gesellschaftliche Realität dient diese Technik vor allem der Identifizierung einzelner Menschen, der Verwaltung ihrer Handlungen und ihrer sonstigen personenbezogenen Daten. So konnte z.B. die Judenvernichtung während der Hitlerei nur deshalb in diesem industriellen Ausmaß stattfinden, weil die Nazis damals von den Amerikanern die ersten Computer zur Verfügung gestellt bekamen.

    Doch zurück zu philosophischen Betrachtungen der Beziehungen des Menschen zur Technik und zur Maschine. Zahlreiche Autoren sprechen davon, daß der Mensch sich in seinen Erzeugnissen Götzen schuf, die er dann anbetete. So z.B. Erich Fromm:

    —– Zitat-Anfang —–
    Die Diskussion der existenziellen Bedürfnisse des Menschen hat gezeigt, daß diese auf verschiedene Weise zu befriedigen sind. Das Bedürfnis nach einem Objekt der Hingabe kann durch die Hingabe an Gott, an Liebe und Wahrheit – oder durch den Götzendienst an destruktiven Idolen befriedigt werden. Das Bedürfnis nach Bezogenheit zu anderen kann durch Liebe und Freundlichkeit – oder durch Abhängigkeit, Sadismus, Masochismus und Destruktivität befriedigt werden. Das Bedürfnis nach Einheitserleben und Verwurzelung kann durch leidenschaftliche Hingabe an Solidarität, Brüderlichkeit, Liebe und durch mystische Erlebnisse befriedigt werden – oder auch durch Trunkenheit, Drogenabhängigkeit oder Entpersönlichung. Das Bedürfnis nach Wirkmächtigkeit kann durch Liebe und produktive Arbeit befriedigt werden – oder auch durch Sadismus und Destruktivität. Das Bedürfnis nach Stimulation und Erregung kann durch ein produktives Interesse an Menschen, Natur, Kunst und Ideen befriedigt werden – oder auch durch die gierige Jagd nach immer neuen Vergnügungen. Welches sind nun die Voraussetzungen für die Entwicklung der charakterbedingten Leidenschaften?

    Der ekstatischen Destruktivität in vieler Hinsicht ähnlich ist die chronische Hingabe eines Menschen an Haß und Destruktivität während seines ganzen Lebens. Es handelt sich dabei nicht um einen momentanen Zustand wie bei der Ekstase, sondern um einen chronischen, in dem schließlich die Gesamtpersönlichkeit davon ergriffen wird, so daß alle ihre Kräfte auf das eine Ziel gerichtet sind: zu zerstören. Dieser Zustand ist ein permanenter Dienst am Götzen der Zerstörung; sein Anbeter hat ihm sein ganzes Leben geweiht.

    Die Welt des Lebens ist zu einer Welt des „Nichtlebendigen“ geworden; Menschen sind zu „Nichtmenschen“ geworden – eine Welt des Toten. Symbolisch für das Tote sind nicht mehr unangenehm riechende Exkremente oder Leichen. Die Symbole des Toten sind jetzt saubere, glänzende Maschinen; die Menschen fühlen sich nicht mehr von übelriechenden Toiletten angezogen, sondern von Strukturen aus Aluminium und Glas. Aber die Wirklichkeit hinter dieser antiseptischen Fassade wird immer deutlicher sichtbar. Im Namen des Fortschritts verwandelt der Mensch die Welt in einen stinkenden, vergifteten Ort (und das nicht im symbolischen Sinn). Er vergiftet die Luft, das Wasser, den Boden, die Tiere – und sich selbst. Er tut dies in einem solchen Ausmaß, daß es zweifelhaft geworden ist, ob die Erde in hundert Jahren noch bewohnbar sein wird. Er kennt diese Tatsachen, aber wenn auch viele dagegen protestieren, so sind doch die Verantwortlichen auch weiterhin auf technischen „Fortschritt“ aus und gewillt, alles Leben dem Götzendienst an ihrem Idol zu opfern. Auch in früheren Zeiten haben Menschen ihre Kinder oder Kriegsgefangene geopfert, aber nie zuvor in der Geschichte war der Mensch gewillt, alles Leben dem Moloch zu opfern – sein eigenes und das seiner Nachkommen. Dabei macht es kaum einen Unterschied, ob er das absichtlich tut oder nicht. Wenn er die drohende Gefahr nicht kennen würde, könnte man ihn vielleicht von der Verantwortung freisprechen. Aber es ist das nekrophile Element in seinem Charakter, das ihn hindert, aus dem, was er weiß, die Konsequenz zu ziehen.
    Quelle: ANATOMIE DER MENSCHLICHEN DESTRUKTIVITÄT (5)
    —– Zitat-Ende —–

    Wie der Mensch so geworden ist, kann man heute nicht mehr in allen Einzelheiten nachvollziehen. Doch die moderne Psychoanalyse – vor allem sein Vertreter Arno Gruen – hat herausgefunden, daß die frühkindliche Entfremdung, die als Resultat der Abrichtung auf gesellschaftliche Funktionalität unweigerlich auftritt, sehr eng damit zusammenhängt.

    So läßt sich mit Michel Foucault konstatieren, daß wir alle mehr oder weniger von der Macht, von der Destruktivität der Kontrolle über andere durchdrungen sind. In einem Radio-Podcast von 2016 wird Foucaults Denken hinsichtlich der Beteiligung und energetischen Unterstützung des Machtsystems deutlich. (6) Foucaults Schriften »zeigten, wie eng Macht mit Wissen und körperlich wirksamen Disziplinen verbunden ist«. So erkennt er in den allermeisten Menschen die Spuren der Macht, die ein Leben lang auf sie einwirkt, in der Begrenztzeit ihres Ausdrucks, ihrer verstandesmäßigen Entwicklung, ja sogar ihrer Gestalt und Kleidung.

    In ÜBERWACHEN UND STRAFEN (7) beschreibt der Autor, wie sich seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in Europa ein neuer Machttypus etabliert: Nicht mehr gewalttätige Bestrafungen wie Folter und Hinrichtung sind vorrangig, sondern vielmehr die Disziplinierung des Deliquenten. Diese Wandlung geschah jedoch nicht im Geiste einer Humanisierung des Strafrechts, wie man auf den ersten Blick vermuten möchte, sondern aus dem Wissen oder Glauben heraus, daß durch erzwungene Disziplin die Effizienz des Deliquenten gesteigert und sein Widerstandspotential reduziert würde.

    An diesen Erkenntnissen orientiert sich meiner Ansicht nach die heutige moderne Überwachungstechnologie, (8) die u.a. zum Ziel hat, jeden Menschen ohne Ausnahme lückenlos verfolgen und disziplinieren zu können. Man schafft sich sozusagen ein Werkzeug, eine Technik, mit der sich Macht und Kontrolle zementieren, für alle Zeit verewigen soll. Ein weiteres Ziel liegt darin, Menschen über ihre Verbindung mit Social-Media-Plattformen gezielt zu manipulieren, z.B. hinsichtlich ihres Konsums bzw. Kaufverhaltens oder ihrer politischen Wahlentscheidung. Beides geschieht heute bereits in einem Ausmaß über Produkt- und Wahlwerbung, das sich die allermeisten Menschen nicht vorzustellen vermögen. Sie nehmen die Manipulation ihrers Verstandes und vor allem ihrer Gefühlswelt kaum bis gar nicht wahr.

    Letztlich dient die moderne Technik nur in sehr beschränktem Ausmaß der Mehrheit der Menschen. Ganz im Gegenteil werden z.B. Roboter gegen die Menschen eingesetzt, indem sie ihnen die Arbeit wegnehmen und sie arbeitslos auf der Straße lassen. Während der Corona-Krise hat man die Menschen voneinander isoliert und auf ihre Multimedia-Geräte zu Hause verwiesen. Ich frage mich, wie die heutigen Kinder, die die nächste Generation stellen werden, damit fertig werden sollen, in einer Zeit aufgewachsen zu sein, in der man die Mimik seiner Mitmenschen nicht mehr erkennen konnte …

    Weitere gefährliche Techniken stellen die moderne Waffenentwicklungen dar – ein weites Feld, das ich hier der Kenntnis und Phantasie des Lesers überlassen möchte.

    (1) http://irwish.de/PDF/Psychologie/Gruen/Gruen-Der_Verrat_am_Selbst.pdf
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Gruen/Gruen-Verlust_Mitgefuehl.pdf

    (2) http://irwish.de/PDF/Psychologie/Bauer/Bauer_Joachim-Wie_wir_werden_wer_wir_sind.pdf

    (3) http://irwish.de/PDF/_Soziologie/DeMause_Lloyd/DeMause_Lloyd-Hoert_ihr_die_Kinder_weinen.pdf

    (4) http://irwish.de/PDF/_Soziologie/_Sonstige/Mumford_Lewis-Mythos_der_Maschine-Kultur_Technik_und_Macht.pdf

    (5) http://irwish.de/PDF/Psychologie/Fromm/Fromm-Anatomie_der_menschlichen_Destruktivitaet.pdf

    (6) https://www.youtube.com/watch?v=VgrQSlAKaIA

    (7) http://irwish.de/PDF/_GesKrit/Foucault_Michel/Foucault_Michel-Ueberwachen_und_Strafen-Die_Geburt_des_Gefaengnisses.pdf

    (8) http://irwish.de/PDF/_GesKrit/_Sonstige/Zuboff_Ueberwachungskapitalismus.pdf

    • Wortwahlhelfer sagt:

      Lieber Irwish,
      können Sie vielleicht mit ein oder zwei kurzen Sätzen schreiben, was Sie mit Ihrem Aufsatz eigentlich sagen wollten? Ich blicke da nicht ganz durch. Denken Sie beim Schreiben doch bitte auch daran, daß möglicherweise nicht alle Ihre Leser die Zeit haben, die Bücher zu lesen, die auch Sie gelesen haben. Vielen Dank!

    • Irwish sagt:

      Genau das, was ich geschrieben habe, war beabsichtigt, nicht mehr und nicht weniger. Wenn Sie keine Zeit haben, müssen Sie sich, wenn Sie verstehen wollen, die Zeit nehmen. Meist jedoch bedeutet keine Zeit haben soviel wie kein Interesse. Wenn Sie, wie Sie berichteten, 12 bis 14 Stunden täglich berufstätig sind, ist DAS Ihr Interesse, für das Sie Zeit aufwenden. Jeder Mensch hat gleich viel Zeit, nämlich 24 Stunden pro Tag. Es liegt in Ihrer Verantwortung, sich Ihre Zeit so einzuteilen, daß Sie Ihren Interessen nachkommen können. Und genau das tun Sie ja, Sie arbeiten und für anderes haben Sie keine Zeit. An weiterführender Literatur haben Sie also tatsächlich kein Interesse; niemand kann Ihnen komplexe Zusammenhänge in ein zwei Sätzen erläutern. Hören Sie also endlich auf damit, Ihre infantile Anspruchhaltung an anderen abzuarbeiten. Wenn Sie keine Ahnung von der Materie haben und das auch nicht ändern wollen, posten Sie doch bitte woanders …

    • Wortwahlhelfer sagt:

      Lieber Irwish,
      ich habe schon ein Interesse an dem, was Sie zu sagen haben, nur ist mein Interesse nicht so groß, daß ich dafür alles andere stehen und liegen lasse. Das mag für Sie enttäuschend sein, aber so ist es nun einmal. Wenn Sie mich als Leser Ihrer Kommentare dauerhaft gewinnen wollen, dann werden Sie mich schon beeindrucken müssen. Die Frage ist eigentlich, wessen Interesse größer sein sollte, nämlich meines, Sie zu verstehen, oder Ihres, verstanden zu werden, und weil das Schreiben in aller Regel sehr viel mehr Zeit und Mühen als das Lesen erfordert, gehe ich davon aus, daß Ihr Interesse größer sein sollte. Wenn Sie also nur ein vergleichsweise geringes Interesse daran haben, verstanden zu werden, dann fragt sich doch, warum Sie überhaupt schreiben?

      Ich hatte Sie auch nicht darum gebeten, mir komplexe Zusammenhänge zu erläutern, sondern lediglich darum, mit ein oder zwei Sätzen mitzuteilen, was Sie sagen wollten, das ist etwas anderes. Wissen Sie eigentlich, was Sie sagen wollen? Sind Sie in der Lage, es mit einem Satz oder sogar mit einem Wort zu sagen? Wenn nicht, so würde ich meinen, haben Sie vielleicht gar keine klare Vorstellung davon, woraus sich auch die Verärgerung erklärt, mit der Sie (ineffizient in zehn Sätzen anstatt in zwei) auf meine Bitte reagieren.

      An weiterführender Literatur bin ich durchaus interessiert, solange ich erwarten kann, daß mich die Literatur auch tatsächlich weiter bringt. Nur ist die von Ihnen angebotene Literatur entweder so alt, daß ich mich mit ihr schon seit 40 Jahren nicht mehr beschäftige (Erich Fromm), und sie mich deshalb auch heute nicht weiter als damals bringen kann, oder sie führt eben in eine Richtung, aus der ich bereits gekommen bin, und würde mich deshalb auch nicht weiter, sondern zurück führen.

      Na ja, und ob ich von „der Materie eine Ahnung“ habe oder nicht, das dürfte wohl stark davon abhängen, von welcher Materie wir hier eigentlich reden, aber genau in diesem Punkt wollen Sie offensichtlich keine Klarheit schaffen, so daß es wohl offen bleiben muß, ob ich mit der Materie vertraut bin oder nicht.

      Auf den Vorwurf der infantilen Anspruchshaltung möchte ich hier lieber nicht eingehen, weil ich fürchte, daß Ihnen die Antwort nicht gefallen wird und ich Sie nicht verärgern möchte. Vielleicht machen Sie sich ja doch noch die Mühe, einem ahnungslosen Menschen wie mir kurz zu erklären, worauf Sie eigentlich hinaus wollten, denn, wie gesagt, sollten Sie das größere Interesse haben, verstanden zu werden, als ich es haben sollte, Sie zu verstehen.

      LG

    • _Box sagt:

      Die Beiträge des Nutzers Irwish wecken hinreichend Interesse und werden von mehreren anderen Besuchern des Portals ob ihres Inhalts als Bereicherung empfunden.
      Ich schätze die Belange einer Mietfeder, deren vorderstes Ziel die Obstruktion ist, sind daher von nachrangiger Natur.

    • Irwish sagt:

      Merci _Box, das sehe ich auch so, besonders nachdem er dort …

      https://apolut.net/gedankenknoten-ethik-von-bernd-lukoschik#comment-242029

      … schreibt, daß Kriege deshalb entstehen, weil die Kulturen unterschiedlich sind (nach Huntington, Clash of Cultures) und sich deshalb alle Kulturen zu einer vereinigen sollten. Huntington mit seinen absurden Ansichten ist längst widerlegt, Kriege werden meist aus wirtschaftlichen Gründen angezettelt und geführt. Aber egal, mir geht dieser Typ am … vorbei …

    • Wortwahlhelfer sagt:

      @ Box vom 2. Mai 2022 um 16:48 Uhr
      Nachdem Sie schon an anderer Stelle daran gescheitert sind, mich mit Ihrem wirren Geschwafel (von was?) zu überzeugen, wundert es auch nicht, daß Sie an dieser Stelle für den Nutzer Irvish in Bresche springen. Insofern… – ja, das haben Sie fein gemacht! Den Bestätigungsgutschein können Sie dann bei Amazon einlösen und sich das Geschenk anschließend im Klo aufhängen.

      @Irwish 2. Mai 2022 um 17:37 Uhr
      Lieber Irvish,
      ich habe nicht behauptet, "daß Kriege deshalb entstehen, weil die Kulturen unterschiedlich sind", sondern ich habe geschrieben "Damit gewinnen auch die kulturellen Unterschiede zunehmend an Bedeutung, denn sie sind die Ursachen für Ausbeutung, Sklaverei und Kriege" , ich habe also gesagt, daß die kulturellen Unterschiede die URSACHEN für Ausbeutung, Sklaverei und Kriege sind. Das ist zwar ein kleiner und feiner, ansonsten aber bedeutender Unterschied in der Semantik.

      Schade, nachdem Sie anfänglich einen guten Beitrag geleistet hatten, liefern Sie hier inzwischen nur noch Müll ab. Ich hatte mir da wirklich mehr erhofft. Na ja, vielleicht hilft Ihnen ja die Selbsthilfegruppe um den Nutzer Box etwas dabei, Ihr angeschlagenes Selbstwertgefühl wieder aufzubauen und zu alter Größe zurückzufinden, nötig scheinen Sie es beide zu haben. In diesem Sinne: Das haben auch Sie sehr fein gemacht, ganz, ganz toll, lieber Irvish. Ihre Beiträge sind brilliant, geradezu pulitzerpreisverdächtig – allerdings nur, sofern man sich die Mühe macht, aus ihnen schlau zu werden.

      LG

    • _Box sagt:

      Zur Ergänzung für diese Irreführung:

      "Damit gewinnen auch die kulturellen Unterschiede zunehmend an Bedeutung, denn sie sind die Ursachen für Ausbeutung, Sklaverei und Kriege."

      Ein Auszug aus einem älteren Beitrag:

      Solange wir eine kapitalistische Wirtschaftsordnung haben, wird sich Barbarei nicht verhindern lassen – weder innenpolitische Barbarei in Form einer psychischen und materiellen Verelendung großer Teile der Bevölkerung, noch außenpolitische Barbarei in Form von Neoimperialismus, Neokolonialismus und Krieg. Der Kapitalismus benötigt Kriege zu seinem Überleben; für die Völker des Südens hat – wie Jean Ziegler bemerkte – der dritte Weltkrieg längst begonnen.

      Was Erscheinungsformen von Rassismus betrifft, so lässt sich eine Beziehung zur Idee des Nationalstaats nicht leugnen, auch wenn die historischen Beziehungen zwischen der Entwicklung europäischer Nationalstaaten, imperialem Kolonialismus und Rassismus außerordentlich komplex sind. Denn Nationalstaaten fußen ja auf der Idee – oder besser auf der Fiktion – einer weitgehend unveränderbaren ethnischen, kulturellen und sprachlichen Homogenität. Insofern gründen sich Nationalstaaten ihrem Wesen nach selbstverständlich auf Exklusivität. Diese Exklusivität als solche beinhaltet jedoch nicht zwangsläufig eine rassistische Exklusion.

      Wir müssen uns jedoch immer wieder klarmachen, dass die Vorstellung einer Übereinstimmung von Volk – als einer ethnischen und kulturellen Gemeinschaft –, Territorium und Staat weder natürlich noch zwangsläufig ist, sondern durch bestimmte historische Konstellationen entstanden ist. Im Gefolge der Aufklärung sah man zunächst in Nationalstaaten eine natürliche Basis, eine Demokratisierung voranzutreiben. Dem lag die Auffassung zugrunde, dass nur Nationalstaaten wegen ihrer ethnischen Homogenität eine natürliche Grundlage für eine Demokratie bilden könnten.

      Mittlerweile hat sich jedoch die Vorstellung, dass eine Demokratisierung eines weitgehend homogenen ethnischen Volkskörpers bedarf, als unhaltbar herausgestellt. Zudem haben schon im 19. Jahrhundert die Versuche, Nationalstaat und die zum Erhalt des Kapitalismus notwendige Globalisierung miteinander in Einklang zu bringen, zu Formen des Imperialismus geführt, die die Idee des Nationalstaates unterminierten. Ebenso wird in jüngerer Zeit der Nationalstaat entkernt durch die willentlich und systematisch herbeigeführte Entbettung transnationaler Konzerne aus dem Bereich nationalstaatlicher Regulierungssysteme. All dies hat dazu beigetragen, dass sich der Nationalstaat nicht mehr als brauchbares Vorbild oder Modell für die Entwicklung einer ernsthaft demokratischen Gesellschaft ansehen lässt.

      Die Frage, welches Modell einer gesellschaftlichen Organisationsform der menschlichen Natur angemessen ist und zugleich geeignet ist, Barbarei zu verhindern, bezieht sich auf das wohl größte und drängendste Problem unserer Zivilisationsgeschichte. Auch wenn wir immer noch weit davon entfernt sich, klare Vorstellungen über mögliche Lösungen zu haben, lässt sich zumindest vor dem Hintergrund geschichtlicher Erfahrungen eine wichtige Eingrenzung vornehmen: Je autoritärer eine gesellschaftliche Organisationsform ist, umso eher neigt sie dazu, zu menschenunwürdigen Zuständen und Barbarei zu führen.
      (…)
      Die abendländischen Kulturen, die heute in dem kulminieren, was sich selbst als „westliche Wertegemeinschaft“ zelebriert, haben den Weg der Gewalt kultiviert. Sie haben von den Kreuzzügen über den Kolonialismus und seiner „mission civilisatrice“ bis zum gegenwärtigen „humanitären Imperialismus“ die wohl größte Blutspur in der Geschichte des Menschen hinterlassen. Zugleich haben sie die ausgefeiltesten Formen von Doppelmoral und Heuchelei entwickelt, der zufolge selbst unsere größten Gräueltaten lediglich Ausdruck unserer gutwilligen und uneigennützigen Bemühungen um das Allgemeinwohl und den zivilisatorischen Fortschritt der Menschheit seien. Nur wenn wir uns unserer geschichtlichen Verantwortlichkeiten für diesen Weg der Gewalt bewusst werden, können sich Chancen eröffnen, die es überhaupt aussichtsreich machen könnten, von Zukunft der Menschheit zu sprechen.

      Wollen wir also den bisherigen Weg der Gewalt, der zunehmend unsere eigenen Lebensgrundlagen zerstört, nicht fortsetzen, so eröffnen die Leitideale, die in der Zeit der Aufklärung besonders prägnant formuliert wurden und die nun von uns weiterzuführen und umzusetzen sind, vielversprechende Perspektiven, angemessene Organisationsformen zu entwickeln, die die Bezeichnung „demokratisch“ verdienen. Das wird kein einheitliches und statisches Modell sein können, sondern es werden kontinuierliche und hochgradig situationsabhängige Prozesse von gelebten Formen einer Demokratisierung sein, die – auch ohne Anbindung an traditionelle Homogenitätskonzeptionen von Volk und Nation – von unten getragen wird. Derartige Entwicklungen in Richtung von Demokratisierungsformen, wie sie in den politischen Wissenschaften unter Bezeichnungen wie „partizipatorische Demokratie“ oder „deliberative Demokratie“ diskutiert werden, lassen sich überall auf der Welt beobachten. Sie sind geeignet, der zunehmenden Entleerung der Idee von Demokratie entgegenzuwirken und diesem Leitideal eine neue Strahlkraft zu verleihen. Dadurch bieten sie Hoffnung auf die Entwicklung einer menschenwürdigeren Gesellschaft.

      Aus:
      Kapitalismus und die Wertegemeinschaft der „Herrenmenschen“ – Ein Interview
      Veröffentlicht am: 14. Oktober 2016
      Prof. Dr. Rainer Mausfeld im Gespräch zum Themenkomplex Rassismus, Kolonialismus und Kapitalismus – Vorurteil – Diskriminierung – Entmenschlichung. Würde diese Kausalkette einen universell gültigen Rassismus als Basis der kapitalistischen Gesellschaft beschreiben? Wenn ja – welche menschliche Eigenschaft führt zu dieser Negierung einer universellen Menschenwürde?

      https://apolut.net/kapitalismus-und-die-wertegemeinschaft-der-herrenmenschen-ein-interview/

  4. Wortwahlhelfer sagt:

    Herr Lukoschik, hören Sie auf, hören Sie bitte, bitte auf, hier über Philosophie zu schreiben, ich ertrage das einfach nicht mehr.

    • Irwish sagt:

      Offenbar ertragen Sie's doch, denn Sie lesens's immer wieder. Müssen Sie nicht, gehen Sie doch einfach woanders lesen, wenn Sie's nicht verstehen, und fordern Sie nicht, daß andere so denken müssen wie Sie. Danke für Ihr »Verständnis«.

    • Wortwahlhelfer sagt:

      Ja, Sie haben Recht. Ich konnte es mir nur nicht verkneifen, einen Kommentar zu hinterlassen. Ich kann es eben nicht aufgeben, Menschen dazu zu motivieren, richtig zu denken, das ist eine Krankheit von mir. Ich gelobe Besserung.

    • HarteEier sagt:

      Ich find den Beitrag super, kurz und auf den Punkt!

  5. sandra beimer sagt:

    Als Beispiel die im Westen immer weiter um sich greifenden Wahlmanipulationen. Hat man ersteinmal die Technik gelernt Wahlen durch zb manipulative Auswahl von Kandidaten zu steuern, gibt es kein Zurrück mehr. Die Manipulation durch Technik hat die Welt so verändert, dass ein Zurrück zur echten Welt nur noch durch einen Kopllaps der Kunstwelt möglich ist.

  6. Beispiel: Smartphone: damit man sich zwecks Kommunikation nicht mehr mit seinen Freunden physisch treffen muss, sondern sie digital treffen kann und mit ihnen online chatten kann. Allerdings kann es die Kommunikation auch gut ergänzen. Genauso das Telefon.

    Beispiel: Fernsehen und Radio: damit man auch ohne Freunde Unterhaltung finden kann und sich nicht alleine fühlt. Und man muss dank Fernsehen nicht mehr in die Oper und das Theater und auf Konzerte und in Fußballstadien und auf den Sportplatz gehen. Doch auch Fernsehen und Radio erfüllen ergänzend wichtige Zwecke, da sie u.a. Künste und Sport für die Massen zugänglich machen.

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