Eine brennende Lunte seit dem Ersten Weltkrieg | Von Wolfgang Effenberger

Der Nahost / Mittelost-Konflikt – eine brennende Lunte seit dem Ersten Weltkrieg

Ein Kommentar von Wolfgang Effenberger. 

Neben der 100jährigen Konfliktregion Naher Osten brodelt es an allen Verwerfungslinien des Ersten Weltkriegs: Balkan, Ukraine, Armenien und Afrika. Das ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass nach dem Waffenstillstand von 1918 kein Friedensprozess wie nach dem 30-jährigen Krieg, der sogenannte “Westfälische Friede” (vom 15. Mai  24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück)  oder am Ende der napoleonischen Kriege beim “Wiener Kongress” (vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815) einsetzte. Hier rangen beide Kriegsparteien um eine für alle annehmbaren und tragfähigen Friedensordnung. Das war im Jahr 1919 nicht mehr der Fall. Die unterlegenen Kriegsparteien wurden einfach zur Unterschrift gezwungen.

Die fehlende Aufarbeitung des Ersten Weltkriegs rächt sich jetzt in Form vulkanartiger Eruptionen. Damit diese nicht noch größere Dimensionen annehmen, sollte der Weg in den Ersten Weltkrieg so wahrhaftig wie möglich aufgearbeitet werden.

Nachdem sich für das British Empire der 2. Burenkrieg (1899-1902) desaströs entwickelt hatte, wollte man sich für die kommenden Kriege besser wappnen.

Im Februar 1904 begann der Russisch-Japanische Krieg, und am 8. April 1904 kam es zum Abschluss der Entente Cordiale zwischen Frankreich und Großbritannien. Damit hatte sich das europäische Machtgefüge fundamental verändert. Am 4. Mai 1904 folgte die Gründung der britischen Schwerterschmiede Committee of Imperial Defence (CID). Künftig sollte eine bessere Planung Schlappen wie die im 2. Burenkrieg verhindern helfen. Das CID (1904-1939) wurde bald zu einem bedeutenden Gremium der britischen Regierung. Im CID wurde der Aufbau eines Expeditionskorps, die Vorbereitung der Blockade gegen Deutschland sowie die Einbeziehung der weltweiten Dominions (englisch für „Herrschafts-, Hoheitsgebiete“) in die Kriegspläne vorbereitet. Damit nahmen die Planungen eines Feldzugs gegen Deutschland konkrete Formen an.

Parallel dazu lief der englisch-französische Kolonialausgleich bezüglich der Aufteilung Afrikas und England half Frankreich, sich gegen Deutschland als beherrschender Machtfaktor in Marokko zu etablieren.

Das Cover des Buches zeigt eine Karikatur des britischen Imperialisten und Unternehmers Cecil Rhodes (1853-1902). Die Ausbeutung der Rohstoffe Afrikas stellte für ihn den ersten Schritt zur Vorbereitung der Weltherrschaft der “angelsächsischen Rasse” dar. Die von Rhodes mit initiierten Burenkriege (1880/81 sowie 1899-1902) sollten den Masterplan für viele spätere Kriege bilden, an denen sein Nachfolger Alfred Milner die Hände im Spiel hatte. So sehen manche Historiker den Ersten Weltkrieg auch als Milners Zweiten Krieg (nach dem Burenkrieg 1899-1902).

Im September 1905 trafen sich Edward Grey (1862-1933), Herbert Asquith (1852-1928) und Richard Haldane (1856-1928), drei liberale Imperialisten, im schottischen Dorf Relugas.

Hier entwickelten sie den Plan, Sir Henry Campbell-Bannermann als Marionettenpremier zu etablieren, während in Wirklichkeit Asquith die Macht in den Händen halten und Grey sowie Haldane Schlüsselpositionen im neuen Kabinett einnehmen sollten.

Als der konservative Premier Balfour Anfang Dezember 1905 zurücktreten musste, folgte der Liberale Campbell-Bannerman (1836-1908). Haldane wurde Kriegs-, Grey Außenminister und Asquith zunächst Schatzminister (von 1908 bis 1916 war er dann Premier). Stellvertretender Kolonialminister wurde Winston Churchill. 1907 berief Campbell-Bannerman ein Komitee aus Vertretern der europäischen Kolonialmächte ein: Großbritannien, Frankreich, Belgien, Holland, Portugal, Spanien und Italien – jedoch ohne Deutschland und Russland. Die Mitglieder waren ausgewiesene Fachleute auf den Gebieten Geschichte, Geographie, Wirtschaft, Landwirtschaft und Kolonialismus und sollten nach Wegen suchen, die Kontinuität der kolonialen Interessen der europäischen Mitgliedstaaten zu gewährleisten.(1)

Bereits im Januar 1906 hatte Grey gegenüber dem französischen Botschafter angedeutet, dass Frankreich im Fall eines Krieges mit Deutschland auf britische Militärhilfe bauen könne.

Man ging davon aus, dass es im Kampf um die Vorherrschaft zu einer gewaltigen Auseinandersetzung zwischen Deutschland und dem restlichen Europa kommen würde. „Die Jahre 1793 bis 1815 werden sich wiederholen, nur wird Deutschland und nicht Frankreich danach streben, Europa zu beherrschen. Deutschland hat 70 Millionen Einwohner und ist entschlossen, die wirtschaftliche Vorrangstellung zu übernehmen. Frankreich zählt 40 Millionen Menschen, England in etwa ebenso viele. Selbst kombiniert ist der Ausgang dieses Ringens also keineswegs gewiss. Es wird noch fünf Jahre dauern, bis wir unsere Leute auf eine Wehrpflicht eingestimmt haben“. Gut acht Jahre später, am 28. Juni 1914, wurden  in Sarajewo der Thronfolger Österreich-Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie Chotek ermordet – ein Terroranschlag vergleichbar mit 9/11 im Jahr 2001. Die Spur zu den Auftraggebern des Attentates wies zunächst nach Belgrad zum Chef des serbischen Geheimdienstes Oberst Iwan Dimitrijewitsch genannt Apis.(2) Der Kriegsbeginn war nun nur noch eine Frage von Tagen.(3)

Schon am 28. März 1904 hatte der britische Außenminister Grey in einem Zeitungsinterview erklärt:

„In ein paar Wochen wird der Weltkrieg ausbrechen. Für England bedeutet er einen erwünschten Ausweg aus den inneren Schwierigkeiten [Bankenkrise, W.E.]“.(4)

Die heimlichen Vorbereitungen waren offenbar so weit gediehen, dass ein Funke genügte, um das Pulverfass hochgehen zu lassen. Die Problemfelder Serbien, Polen, Elsass-Lothringen und Türkei/Nahost gaben genug Zunder und auch der globale Kampf um Wirtschaftsräume verschärfte sich. Colonel House, die Graue Eminenz der USA, brachte die Situation am 29. Mai auf den Punkt:

„ … das wird eines Tages noch zur Katastrophe führen, da gibt es zu viel Hass, zu viele Eifersüchteleien. Sobald England einverstanden ist, werden Frankreich und Russland Deutschland und Österreich in die Zange nehmen.“(5) Anfang August 1914 war es dann soweit.

Mitten im Krieg, im Mai 1916, verständigten sich die ehemals verfeindeten und nun verbündeten Regierungen von Großbritannien und Frankreich im geheimen Sykes-Picot-Abkommen auf die Gebietsaufteilung und auf gemeinsame koloniale Ziele in Nahost.

Willkürliche Grenzziehung 1916 (6)

Ohne Rücksicht auf ethnische und kulturelle Strukturen wurden Grenzen abgesteckt: Großbritannien erhielt das heutige Jordanien, den Irak und Teile Palästinas. Mit ein paar Federstrichen zerstörten damals die Briten und Franzosen die Sicherungsmechanismen der Osmanen im Nahen Osten. Das bedeutete das Ende des Friedens und war für die meisten Araber eine Katastrophe. In diesem Abkommen liegen die Wurzeln der heutigen Kriege und des heutigen Terrorismus im muslimisch-arabischen Spannungsbogen. Lawrence von Arabien lässt grüßen.

Nach den Erfolgen an der Ostfront rief die deutsche Heeresverwaltung in den besetzten Gebieten Polens und Russlands für die dort lebenden Juden eine besondere konfessionelle Vertretung ins Leben. Als Referenten für deren Angelegenheiten wurden jüdische Beamte und Offiziere bestimmt, die für ihre dortigen Glaubensgenossen das rechte Verständnis aufbringen und den hartbedrängten Menschen nach Kräften beistehen sollten. “Waren doch bei Ausbruch des Krieges die Beziehungen zwischen Polen und Juden die denkbar schlechtesten. Juden-Boykott, Verhetzung und leidenschaftliche Anfeindung auf der ganzen Linie!”, hebt der jüdische Journalist Joseph Landau hervor.(7)

Am 27. Oktober 1917 telegrafierte US-Botschafter Francis nach Washington, dass die Bolschewisten Anfang November mit Unterstützung der Kronstädter Militärbasis einen erneuten Umsturzversuch zu unternehmen beabsichtigten. Nur fünf Tage später schickte der britische Außenminister Arthur James Earl of Balfour (1848-1930) Lord Walter Rothschild (1868-1937) einen Brief mit geschichtsträchtigem Inhalt:

Verehrter Lord Rothschild, 

ich bin sehr erfreut, Ihnen im Namen der Regierung Seiner Majestät die folgende Erklärung der Sympathie mit den jüdisch-zionistischen Bestrebungen übermitteln zu können, die dem Kabinett vorgelegt und gebilligt worden ist: 

Die Regierung Seiner Majestät betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird ihr Bestes tun, die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern, wobei, wohlverstanden, nichts geschehen soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte der bestehenden nicht-jüdischen Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und den politischen Status der Juden in anderen Ländern in Frage stellen könnte. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diese Erklärung zur Kenntnis der Zionistischen Weltorganisation bringen würden. 

Ihr ergebener Arthur Balfour

Der britische Außenminister Arthur James Earl of Balfour 1917

In der Balfour-Deklaration vom 2. November 1917 erklärte sich Großbritannien einverstanden mit dem 1897 festgelegten Ziel des Zionismus, in Palästina eine „nationale Heimstätte“ des jüdischen Volkes zu errichten. Damals befand sich Palästina noch im Machtbereich der Osmanen. Erst am 7. November 1917 fiel Gaza, am 16. November Jaffa und am 9. Dezember Jerusalem. Die britische Balfour-Deklaration war an die Verantwortlichen der zionistischen Weltorganisation gerichtet. Sie wird als eine entscheidende Garantieerklärung an den Zionismus angesehen, in Palästina eine „nationale Heimstätte für das jüdische Volk“ errichten zu dürfen.

Die damalige britische Regierung unter Lloyd George versprach sich von der Zusage an die zionistische Bewegung Vorteile in der Mobilisierung zusätzlicher Ressourcen während des Krieges und auch langfristige strategische Vorteile.

Martin Mordechai Buber, österreichisch-israelischer jüdischer Religionsphilosoph, hat diese Zusammenhänge durchschaut und sie in der politischen Kommission des XII. Zionisten-kongresses und in “Der Jude”(8) zum Ausdruck gebracht.

Am 24. Juni 1920 hatte Lord Curzon im britischen Oberhaus vorsichtig zugegeben:

„Wir sind in der ersten Zeit des Krieges hingegangen, um Ägypten gegen die türkische Bedrohung zu verteidigen und gewiss wäre, wenn eine feindliche Macht Palästina besetzt hielte, unsere Lage in Ägypten keineswegs sicher“.(9)

Und nur vier Wochen später ließ sich der Manchester Guardian über den strategischen Wert Palästinas als das sicherste und am wenigsten kostspielige Bollwerk des Suezkanals aus. Vollends bestätigt sah sich Buber durch zwei Reden britischer Politiker. Anlässlich der Palästina-Debatte im britischen Unterhaus stellte Labour-Party-Mitglied Colonel George Josiah Wedgwood klar und freimütig fest:

„Wir werden wohl unsere Armee in Palästina verstärken müssen. Wir brauchen eine gewisse Macht dort, um den Suez-Kanal zu schützen, da wir gezwungen sind, Palästina als Basis für seinen Schutz zu benützen“.(10)

Die andere Rede hielt in seinem Wahldistrikt Ramsay MacDonald, ein  representative man der englischen Arbeiterbewegung:

„In Palästina erfuhr ich, dass während des Kriegs unsere Regierung den früheren Oberkommissar ermächtigte, den Arabern mitzuteilen, wenn sie uns im Krieg unterstützten, würden wir ein arabisches Reich errichten … Parallel dazu versprachen wir, den Juden Palästina als Heimstätte zu geben und die jüdische Einwanderung in jeder Weise zu erleichtern, sodass die Juden schließlich die Mehrheit in Palästina bilden würden. Zugleich trafen wir ein drittes Abkommen und zwar mit Frankreich, wonach Syrien, Palästina und Mesopotamien zwischen England und Frankreich aufgeteilt werden sollten.

Diese drei Verpflichtungen, von denen eine der andern widerspricht, wurden also übernommen und unter solchen Umständen muss nun der Oberkommissar sich bemühen, unsere Ehre, unser Ansehen und unsere Autorität zu wahren“.(11)

Nach all dem befürchtete Buber, „…dass allem Anschein nach statt der von der Ehre befohlenen Pflicht eines Ausgleichs zwischen den Bevölkerungsteilen Palästinas die Machtlist  des “divide et impera” oder gar die von anderen Staaten wohlerprobte Kunst der Ablenkung auf den Juden vor der Seele steht“.(12)

Als Beweis zitierte er oben genannten Labour-Politiker Mac Donald, der in Palästina zudem verlautbaren ließ:

„Ich fürchte, dass gewisse Kreise sehr darauf aus sind, den Hass zwischen den Arabern und den Juden zu schüren“.(13)

Doch die Männer der Labour Party, so Buber, dachten ebenso wenig wie irgendein ernst zu nehmender englischer Politiker daran, auf Palästina zu verzichten.

„Sie kennen den strategischen und auch den großen verkehrs- und wirtschaftspolitischen Wert des Landes für das Imperium“.(14)

Etwas hoffnungsvoller stimmte Buber das Versprechen von Colonel Wedgwood, in Palästina so bald wie möglich die Selbstverwaltung einzurichten. Wann wird dies möglich sein, fragte Buber, um selbst die Antwort zu geben:

„Wir dürfen wohl als die Meinung der Labour Party annehmen: sobald ein ehrlicher, vollständiger und dauerverheißender Ausgleich zwischen den jüdischen und arabischen Volksinteressen vollzogen worden ist“.(15)

Ein Jahrhundert ist seither vergangen und die Fronten haben sich nur weiter verhärtet – zum Leid aller Beteiligten. Für den israelischen Professor Dan Bar-On ebnete zweifellos die Politik des britischen Premiers Campbell-Bannerman und des britischen Außenministers Lord Balfour den Weg der Juden nach Palästina. In seiner Schulbuchinitiative als Beitrag zur Verständigung in Israel und Palästina schrieb er 2003:

„Die Briten gaben damit ihre Zustimmung zur Politik der zionistischen Bewegung, Palästina von den arabischen Ländern abzuspalten und dort einen imperialistischen Nukleus zu schaffen, der den ausländischen Einfluss in der Region sichern würde“.(16)

Dass ein solcher “imperialistischer Nukleaus” auch einen dauerhaften Unruheherd bildet, wird dabei nicht nur billigend in Kauf genommen, sondern ist sogar im Interesse der Kolonialmacht, denn dann kann man jederzeit ein Zündholz an die Lunte halten und mithilfe eines Krieges die eigene Macht weiter ausdehnen.

Quellen und Anmerkungen

Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, erhielt als Pionierhauptmann bei der Bundeswehr tiefere Einblicke in das von den USA vorbereitete “atomare Gefechtsfeld” in Europa. Nach zwölfjähriger Dienstzeit studierte er in München Politikwissenschaft sowie Höheres Lehramt (Bauwesen/Mathematik) und unterrichtete bis 2000 an der Fachschule für Bautechnik. Seitdem publiziert er zur jüngeren deutschen Geschichte und zur US-Geopolitik. Zuletzt erschienen vom ihm

„Schwarzbuch EU & NATO“ (2020)

sowie

“Die unterschätzte Macht” (2022)

1)Wolfgang Effenberger: Europas Verhängnis 14/18 Teil 1 Die Herren des Geldes greifen zur Weltmacht. Höhr-Grenzhausen 2018, S. 28-30

2)1917 ließ der serbische Premier Nikola Pašić (1904-1918) Iwan Dimitrijewitsch und dessen engste Mitarbeiter im berüchtigten Salonikiprozess wegen eines angeblichen Anschlags auf den serbischen Prinzen Alexander zum Tode verurteilen und hinrichten. Der Prozess wurde auf Anweisung des jugoslawischen Staatschefs Marshall Tito 19153 noch einmal aufgerollt; dabei wurde nachgewiesen, dass es den Anschlag nie gegeben hat und die Zeugenaussagen erpresst worden waren – Pašić hatte sich also auf diese Weise seiner Mitwisser entledigt.

3)Zum Vergleich: Österreich-Ungarn hatte einige Attentäter gefangen nehmen können, und die Spur wies eindeutig auf Belgrad. 30 Tage nach dem Attentat in Serbien, nach dem Ablauf eines Ultimatums und einer darauffolgenden offiziellen Kriegserklärung, erfolgte der Angriff auf Serbien. Die USA griffen nur 27 Tage nach 9/11 Afghanistan an, ohne einen einzigen Hinweis auf eine Mittäterschaft, ohne Ultimatum, ohne Kriegserklärung. Sie blieben dort 20 Jahre und hinterließen nur verbrannte Erde.

4)Zitiert nach Wolfgang Effenberger 2018, S. 57 (Nowostii Zweno vom 28. März 1914)

5)Charles Seymour (Hrsg.): Intimate Papers of Colonel House, Bd. 1, Boston 1926, S. 246

6)Von Sykes-Picot-1916.gif: Original uploader was Ian Pitchford at en.wikipediaderivative work: de:User:Mullerkingdom – Sykes-Picot-1916.gif, Attribution, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15277885

7)Landau, Joseph: Rückblick auf das Jahr 5677, Bd. 18, in: JjGL 1918, S. 10

8)Zitiert nach Wolfgang Effenberger/Reuven Moskovitz: Deutsche und Juden vor 1939, Höhr-Grenzhausen 2013, S. 372 (Allgemeine Zeitung des Judentums (AZJ), Nr. 43 vom 27. Oktober 1916, S. 508 f.)

9)Zitiert nach Effenberger/Moskovitz o.a.O., S. 372 (Deutsche Israelitische Zeitung (DIZ) vom 16. November 1916, S. 2)

10)Der Brief befand sich im Mai 2005 im Jüdischen Museum Berlin.

11)zitiert nach Effenberger/Moskovitz o.a.O., S. 373 (DIZ vom 30. November 1916, S.1)

12)Zitiert nach Effenberger/Moskovitz o.a.O., S. 372 (DIZ vom 23. November 1916, S. 2)

13)Landau, Joseph: Rückblick auf das Jahr 5677, Bd. 18, in: JjGL 1918, S. 3

14)Zitiert nach Effenberger/Moskovitz o.a.O., S. 373 (Herlitz, Georg/Kirschner, Bruno: Jüdisches Lexikon, 5 Bände, Berlin 1928/1929, S. 460 f.)

15)Zitiert nach Effenberger/Moskovitz o.a.O., S. 373 (Der Schild Nr. 24 vom 20. Juni 1927, S. 183)

16)Adwan, Sami /Bar-on, Dan et al: Das Historische Narrativ des Anderen Kennenlernen. Palästinenser und Israelis. Eine Schulbuchinitiative als Beitrag zur Verständigung in Israel und Palästina. Beit Jallah 2003, deutsche Übersetzung Berlin 2009, S.10

+++

Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

+++

Bildquelle: Sopotnicki/ shutterstock

+++
Ihnen gefällt unser Programm? Machen wir uns gemeinsam im Rahmen einer "digitalen finanziellen Selbstverteidigung" unabhängig vom Bankensystem und unterstützen Sie uns bitte mit Bitcoin:
https://apolut.net/unterstuetzen#bitcoinzahlung

Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier:
https://apolut.net/unterstuetzen/

+++
Bitte empfehlen Sie uns weiter und teilen Sie gerne unsere Inhalte. Sie haben hiermit unser Einverständnis, unsere Beiträge in Ihren eigenen Kanälen auf Social-Media- und Video-Plattformen zu teilen bzw. hochzuladen und zu veröffentlichen.

+++
Apolut ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommen Sie zu den Stores von Apple und Huawei. Hier der Link: https://apolut.net/app/

Die apolut-App steht auch zum Download (als sogenannte Standalone- oder APK-App) auf unserer Homepage zur Verfügung. Mit diesem Link können Sie die App auf Ihr Smartphone herunterladen: https://apolut.net/apolut_app.apk

+++
Abonnieren Sie jetzt den apolut-Newsletter: https://apolut.net/newsletter/

+++
Unterstützung für apolut kann auch als Kleidung getragen werden! Hier der Link zu unserem Fan-Shop: https://harlekinshop.com/pages/apolut


Arthur James Earl of Balfour Balfour-Deklaration British Empire Burenkrieg CID Colonel Wedgwood Dan Bar-On Edward Grey Franz Ferdinand Herbert Asquith Lloyd George Lord Curzon naher osten Richard Haldane Sir Henry Campbell-Bannermann Sykes-Picot-Abkommen Winston Churchill 

Auch interessant...

Kommentare (6)

6 Kommentare zu: “Eine brennende Lunte seit dem Ersten Weltkrieg | Von Wolfgang Effenberger

  1. Waldemar Derksen, ademar@gmx.net

    Sehr geehrte Redakteure Apolut.net, Sehr geehrter Herr Effenberger, ich glaube, dass bei der veröffentlichung dieses wichtigen Aufsatzes irgendwie ein Fehler bei einer Anmerkung 4 unterlaufen ist.
    Im Text bei Wolfgang Effenberger lesen wirfolgendes:
    Schon am 28. März 1904 hatte der britische Außenminister Grey in einem Zeitungsinterview erklärt:
    „In ein paar Wochen wird der Weltkrieg ausbrechen. Für England bedeutet er einen erwünschten Ausweg aus den inneren Schwierigkeiten [Bankenkrise, W.E.]“.(4)

    In der Anmerkung 4 steht aber folgendes:
    4)Zitiert nach Wolfgang Effenberger 2018, S. 57 (Nowostii Zweno vom 28. März 1914)

    Also, einmal ist das Jahr 1904 angegeben, aber in der Anmerkung 4 ist das Jahr 1914 angegeben.
    Ich hätte dazu gerne etwas klärendes zu sagen:

    Sir Edward Grey empfängt den Panslavisten Brjantschaninow

    Und hier ein Fall aus der Kategorie der seltsamen Ereignisse vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges. Genommen aus dem Artikel von Dr. F. Wichtl,
    "Dr. Karl Kramarsch – der wahre Anstifter des Weltkrieges",
    München-Wien, 1918. Kapitel 2. Seite 20,32-33
    Also, wir lesen zum Thema: "Brjantschaninow bei Grey am 28. März 1914," welcher den Namen des Panslavisten als Brancaninow angibt:
    "…Im März 1914 wurde Brancaninow (ein sehr aktiver russischer Panslavist.-Anm. W. D. ) von Poincaré und Sir Edward Grey empfangen. Über diesen Besuch berichtet der in seiner Zeitung „Nowoje Zveno“:
    "…England sei bereit an Seite Russlands und Frankreichs zu kämpfen. Der Krieg bedeute für England einen erwünschten Ausweg aus den inneren Schwierigkeiten (Homerule-Frage), und er
    fährt dann weiter fort: „Sie wissen das (nämlich, dass sie am grossen Kriege teilnehmen werden), aber mit der den Engländern eigenen Heuchelei sprechen sie darüber nur im freundschaftlichen
    Verkehr, damit es niemand erfahre, nicht so, wie naive Leute vom Schlage des Herrn Sasonow,(russischer Außenminister-Anm. W. D.) der es wünscht, dass man ihm alles gleich mit Brief und Siegel entgegenbringt. Und ist es nicht seltsam, auszudenken, dass Europa bloss wegen der irländischen Frage in
    sechs bis acht Wochen einem Weltkrieg entgegengeht?(…)
    Man darf eben nicht vergessen, dass dieser politische Reisebericht g e n a u d r e i M o n a t e vor der Ermordung des Thronfolgers geschrieben wurde, nämlich am 28. März 1914. Es
    kann keinem Zweifel unterliegen, dass ein Bericht, wie der vorliegende, noch dazu verfasst von Brancaninow selbst, die denkbar grösste Wirkung auf die Grossfürstenpartei, ja auf das ganze gebildete Russland ausgeübt haben muss. Der Eindruck der Nachricht, dass man sich im Ernstfalle auch auf E n g l a n d s Waffenhilfe verlassen könne, muss ein ganz ungeheurer gewesen sein. Und nicht bloss in Russland, sondern überall dort, wohin diese Nachricht gelangte. Ganze Völker wurden förmlich elektrisiert und namentlich in Frankreich kannte die künstlich grossgezogene Kriegsbegeisterung bald keine Grenzen mehr…" (Hervorheb. W. D.)

  2. FizzyIzzy sagt:

    https://rumble.com/v3pr62s-must-see-the-mystery-of-israel-solved.html

  3. wassenaar sagt:

    Wer über die Ursprünge des zionidtischen Staates Israel schreibt und dabei Herrn Theodor Herzl außen vor läßt begeht einen großen Fehler.
    Bis zu der Veröffentlichung seines Buches, "Der Judenstast" fühlten sich die Angehörigen des jüdischen Glaubens immer der Nation zugehörig, in der sie lebten. Französische Juden waren Franzosen und deutsche Juden waren Deutsche. Sie wollten ihre Heimat, trotz der immer wieder auftretenden Anfeindungen nicht verlassen.
    Kann es sein, daß der von Herzl beschriebene Judenstaat, von Beginn an zumindest rassistisch, in der Herangehensweise faschistisch war? Und dieser Faschismus ist und bleibt das Markenzeichen des Zionismus, also nur eine andere Formulierung.
    In Briefen zwischen Herzl und seine Spießgesellen, sollte Großisrael zwischen Euphrat und Nil existieren, das sind die Blauen Streifen der Flagge. Es war ihnen von Beginn an bewußt, daß dort schon andere Menschen ihre Heimat hatten. Aus dem Grund wurde in den Briefen klar ausgedrückt, das diese Araber entweder zu vertreiben oder zu vernichten sind. Kann man im Archiv nachlesen (compact memory).
    Dieses Ziel der Vernichtung wurde bis heute unverändert beibehalten. Bei allen Kriegen gegen die arabische Bevölkerung waren Schulen und Kindereinrichtungen beliebte Ziele der Bombardierung. Nimmt man einem Volk die Kinder, vernichtet man letztlich diese Volk.
    So wie in der Ukraine, findet hier gegen diesem Zionismus, ein Kampf gegen den Faschismus statt.
    Wenn nun einige aufschreien Juden = Faschisten, muß ich erwidern, istxeinefaschistische Gesellschaft nur an das Christentum gebunden?
    Faschismus ist von Nationalität und Religion vollkommen unabhängig, einzige Voraussetzung ist die Herrschaft des Kapitals. Das ist die Grundlage für Faschismus !

    Günther Wassenaar wassenaar@web.de
    0162 76 363 76

  4. Zivilist sagt:

    Na, na, da haben Sie die Geschichte aber arg geglättet, Herr Effenberger !

    britannia rules the waves, eigentlich auch erst seit 1770, als die EIC 7 mio Bengalen verhungerte, was sie zur Fusion mit der britischen Krone zwang. Im Ergebnis wurde die EIC zum Großgrundbesiztzer in Indien und hatte das größte stehende Heer weltweit, das sie keinen cent kostete, Opium wurde best cash crop und in 3. Opimkrieg um 1900 war das UK mit bengalischen Truppen (!) doch recht erfolgreich, es ging beim sog. Boxeraufstand nämlich auch darum, die chinesische Konkurrenz auszuschalten, die Bauern hatten erkannt, daß sie der Anbau von Opium besser vor dem Verhungern schützte, als der Anbau von Reis: Die Zerrüttung einer Gesellschaft im Endstadium. Mit Opium gelang es auch zum ersten Mal, die globalen Silberströme umzukehren, deren natürlicher Endpunkt seit dem röm Reich China war.

    Weil das Osman. Reich so wunderbar die Seidenstrasse zu Lande blockierte, kämpfte im 1. Krimkrieg das UK an der Seite des Osman Reiches. 1871 Gründung des D Reiches mit den Juden als Musterbürgern, die Zollvereins Industrie wurde noch erfolgreicher, die Entwicklung des Osman. Reiches war ein idealer Absdatzmarkt. Die Bagdadbahn (mit einen 40 Km breiten Landkorridor auf 99 Jahre durch bekanntes Ölland ging den Briten aber zu weit, darum Scheich Dynmit alias Lawrence von Arabien, der die von D Ingenieuren erbauten Brücken sprengte.

    In Kirkuk sprudelte das Öl aus dem Boden und die Umstellung der Royal Navy auf Öl war 1913 abgeschlossen. Der Suezkanal war für die Briten mit Stahl und Öl und Dampf (Überlegenheit über die Piraten) weitaus lukrativer, als er das für die Franzosen sein konnte, denn zwischen Marseille und dem europäischen Markt liegen noch einige Gebirge. Kuwait hatten die Briten als billige Tanke ja bereits vom Osmanischen Joch 'befreit'.

    1916 sah es schlecht aus für die Briten, der Friedenspräsident Wilson mußte die Amis betrügen und in den Krieg einsteigen, um das Blatt zu wenden, das versprachen einige Juden der Art von Bibi, Begin & Rothschild, im Tausch gegen eine blanko Jüd Heimstätte unter dem Schutz der Royal Navy in Palästina. Das war eigentlich ein deutsches Projekt mit dem bekanntesten Vertreter der Zionisten Adenauer. Das Projekt unterschied sich aber wesentlich, weil es eine Provinz im Osman. Reich gewesen wäre. 1917 Zahlte sich die D Kooperation mit Lenin im Brest Litowsk Frieden aus, aber nur die Ru Soldaten folgten seinem Aufruf, die Waffen niederzulegen. Trotzki veröffentlichte die Geheimverträge (Balfour Agreement war selbstverständlich nicht darunter) und 'der Westen' konterte mit Wilsons 14 Punkten. Die US Soldaten brachten das Resultat eines Rockefeller Impf Experimentes, die Spanische Grippe, in die Schützengräben von Flandern, welche die ausgepowerten Soldaten voll erwischte. D meinte zu den Konditionen von Wilsons 14P zu kapitulieren, aber es wurde in die Versailler Verträge gehungert, es wurde einfach die Blockade aufrechterhalten.

    Das Osman Reich wurde aufgespalten, nur Atatürk bot Paroli, dank deutscher Waffen und deutscher Ausbildung, womit er schon Churchill und seine Kiwis @ Galipolli zurückgeschlagen hatte und mit Hilfe der Kurden, die er drei Jahre später verriet und für die die Westeuropäer sich nicht mehr zuständig fühlten. In der Zwischenkriegszeit war der jüd Wandwrungssaldo nach Palästina negativ und so wurde die Vertreibung der Juden ein Erfolgsrezept für Israel, das 1948 mit blankem Terror gegen Palästinenser und London durchgesetzt wurde, ab da kann man es als Rothschild- Projekt bezeichnen.

    Bei Zivilist's Substack gibt's unter den aktuellen Palästina Artikeln jede Menge background & Quellen

  5. Ursprung sagt:

    Der Artikel ueber die Nahost-Historie beruehrt 2 elementare Sichtweisen nicht, welche m. E. (als blutiger Laie) aber dennoch mtt reinspielen:
    1.
    Die amerikanische CIA zieht im Hintergrund jetzt die Faeden, um die Ablenkung der Weltoeffentlichkeit vom Ukraine-Debakel zu leisten.
    2.
    Wie desastroes hierarchische Fehldenkmuster in Menschenhirnen auf deren eigene Geschicke rueckwirken.

    Zu 2.:
    Ohne hierarchischen Wahnsinn kein kein Mensch auf den Gedanken kommen, anderen vorzusetzen, wo und wie die zu leben haben. Also politische Machtspiele und -Grenzen aufzuzwingen.

    • Zivilist sagt:

      Ich höre mir gerne den jungeen David IRVING @ UnzReview an (man findet das so). Er beschreibt da auch, wie das Popaganda Schwungrad mächtig auf Touren gebracht wird, um die Menschen dafür zu begeistern (entgeistern) sich gegenseitig totzuschießen. Und später will sich dan niemand die Finger verbrennen, das Schwungrad wieder zu bremsen und so werdwn viele der Lügen zu 'Geschichte'.

Hinterlassen Sie eine Antwort