Digitale Währung | Von Norbert Häring

Ein Kommentar von Norbert Häring.

Ihre neue, bessere, digitale Währung wird Ihnen präsentiert vom: Weltwirtschaftsforum! (ob Sie wollen oder nicht)

Die Lobby der größten internationalen Konzerne hat Zentralbanken vernetzt, die an digitalen Zentralbankwährungen arbeiten, und einen Leitfaden dafür herausgebracht. Dieser wird von Zentralbanken auch genutzt. Das hilft erklären, warum die Interessen der Bürger in dieser Sache so wenig zählen, während die der Konzerne nach Kräften gefördert werden. <1>

Die kasachische Zentralbank hat im Juli 2022 einen Bericht <2> veröffentlicht, der die Kriterien dafür entwickelte, wie über Designfragen bezüglich des geplanten digitalen Tenge entschieden werden sollte. Der Tenge ist die Landeswährung Kasachstans. Im Zentrum des Berichts steht die konzeptionelle Vorarbeit zweier Leitfäden des Internationalen Währungsfonds und des Weltwirtschaftsforums, der Lobby der 1.000 größten internationalen Konzerne. Der Leitfaden des Weltwirtschaftforums spielt die größere Rolle.

Bei der Lektüre dieses Berichts aus Kasachstan – nicht gerade ein Massenmedium – las ich zum ersten Mal von dieser Rolle des Weltwirtschaftsforums bei der Entwicklung digitalen Zentralbankgeldes. Und das, obwohl ich recht genau verfolge, was beim Weltwirtschaftsforum und bei den Zentralbanken vorgeht. Man will uns das offenbar nicht auf die Nase binden.

Wenn man wie ich davon ausgeht, dass die Interessen der größten internationalen Konzerne sich nicht immer mit denen der Bevölkerungen decken, ist man geneigt, es problematisch zu finden, wenn Zentralbanken sich von einer Konzernlobby erklären lassen, wie sie ihre Arbeit tun sollten. Daran ändert nichts, dass diese Lobby es durch den geschickten Einsatz des bei diesen Konzernen reichlich vorhandenen Geldes und Einflusses geschafft hat, als „Internationale Organisation“ anerkannt zu werden.

Schauen wir also – mit etwas Misstrauen – in den Central Bank Digital Currency Policy-Maker Toolkit <3> (Werkzeugkasten für Entscheider über digitales Zentralbankgeld) des Weltwirtschaftsforums von Januar 2020.

Konzerne setzen die Agenda

Schon bei den ersten Sätzen fällt auf, dass es der Konzernlobby nicht an Selbstvertrauen fehlt:

„Zwar haben viele Entscheidungsträger von Zentralbanken in den letzten Jahren ein Interesse an CBDC entwickelt, aber die meisten sind noch keine Experten auf diesem Gebiet. (…) Politische Entscheidungsträger können von einem präzisen Rahmen profitieren, der ihnen bei ihren Untersuchungen helfen kann.“

Da will das Weltwirtschaftsforum helfen, und zwar ganz uneigennützig und neutral, versteht sich. Man ist ja eine Internationale Organisation, die sich die Verbesserung des Zustands der Welt zum Motto erkoren hat:

„Das Central Bank Digital Currency (CBDC) Policy-Maker Toolkit des Weltwirtschaftsforums zielt darauf ab, den Bedarf an einer prägnanten CBDC-Entscheidungshilfe zu decken, die den politischen Entscheidungsträgern umfassende und risikobewusste Informationen bietet (…), um sicherzustellen, dass bei der Einführung von CBDCs sowohl die Kosten als auch die potenziellen Vorteile in vollem Umfang berücksichtigt werden.“

An diesem Anspruch werden wir das Werk messen, dass alle Kosten (Nachteile) – und zwar nicht nur die für die Konzerne – berücksichtigt werden.

Es fällt auch auf, dass Zentralbanken sich offenbar recht willfährig von der Konzernlobby lenken lassen, nicht nur diejenige Kasachstans. Zentralbanker von mehr als 45 Ländern habe man zusammengebracht und deren Input durch ausgiebige Diskussionen mit anderen Experten (der privaten Finanzbranche) ergänzt, um diesen Leitfaden zu entwickeln. Auf einer Netzseite <4> vom 18. September 2019 wird genauer erklärt, auf welcher (fragwürdigen) Basis dieses Zusammenbringen funktioniert:

„Das Netzwerk des Zentrums für die 4. Industrielle Revolution des Weltwirtschaftsforums hat eine globale Gemeinschaft von Zentralbanken, internationalen Organisationen und führenden Blockchain-Experten aufgebaut, um Innovationen zu identifizieren und zu nutzen, die dazu beitragen könnten, ein neues Zeitalter für das globale Bankensystem einzuläuten.(…) Wir unterstützen nun Zentralbanken bei der Entwicklung, Erprobung und Skalierung innovativer politischer Rahmenbedingungen für die Implementierung der Blockchain, wobei der Schwerpunkt auf digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) liegt. (…) Die Unabhängigkeit und Neutralität des Forums bietet eine einzigartige Atmosphäre des Vertrauens, in der die Zentralbanken zusammenkommen und zusammenarbeiten können.“

Das mit der Neutralität wird dann allerdings gleich wieder in Zweifel gezogen, wenn das Weltwirtschaftsforum kurz darauf bei Unternehmen aus der Branche für die Teilnahme an diesem Netzwerk wirbt, mit dem Argument:

„Durch eine Partnerschaft mit uns hat Ihr Unternehmen die Möglichkeit, die Zukunft unserer globalen Finanz- und Währungssysteme mitzugestalten, indem es mit den Organisationen zusammenarbeitet, die diese Systeme steuern.“

Das klingt dann doch wieder sehr nach Lobbyismus, nur eben mit drastisch verbesserten Erfolgsaussichten, dadurch dass Lobbyisten auf Augenhöhe mit den öffentlichen Entscheidungsträgern zusammenarbeiten und nicht mehr Lobbyisten heißen sondern Partner.

Interessengeleitete Aufstellung der Vor- und Nachteile

Der Werkzeugkasten des Forums liefert eine tabellarische Aufstellung der möglichen Vorteile und Nachteile digitalen Zentralbankgelds und möglicher Alternativen, um die verschiedenen damit angestrebten Ziele zu erreichen. Weil ich als voreingenommen gelten darf, will ich die Sicht des Weltwirtschaftsforums nicht mit meiner eigenen kontrastieren, sondern mit der von US-Zentralbankvorständin Michelle Bowman aus ihrer am 18. April gehaltene Rede <5> zum Thema digitaler Dollar.

Als einen ersten möglichen Vorteil nennt das Forum Beschleunigung und Verbilligung von grenzüberschreitenden Zahlungen durch Umgehung von Korrespondenzbankensystemen.

Was die Autoren des Forums nicht erwähnen, Michelle Bowman aber sehr wohl: Dass internationale Überweisungen so langsam und teuer sind, hat sehr viel damit zu tun, dass die Regulierer sehr aufwendige und teure Prüfungen der Identität der Beteiligten und der Unbedenklichkeit der Transaktionen verlangen. Diese Anforderungen gehen nicht weg, nur weil die Zahlungen mithilfe von digitalen Dollars oder anderen digitalen Währungen ausgeführt werden.

Immerhin wird offen eingeräumt, dass die digitalen Währungen in Sachen Schnelligkeit und Kosten für nationale Zahlungen und Verrechnungen kaum Vorteile bringen, wenn es bereits ein effizientes Zahlungsverkehrssystem im Land gibt. Wo es noch hakt, lassen sich die Probleme in der Regel mit geringerem Aufwand lösen als mit der Einführung von digitalem Zentralbankgeld.

Dass die großen Finanzkonzerne die Konkurrenz durch Bargeld nicht mögen und den Aufwand der Bargeldversorgung scheuen, wird deutlich, wo der Leitfaden die Reduktion der Kosten und Friktionen verbucht, die mit Bargeld verbunden sind. Ebenfalls wo er den verbesserten Datenfluss zur Zentralbank und die verbesserte Nachverfolgbarkeit der Zahlungen relativ zu Barzahlungen lobt – jeweils ohne einen Gegenposten auf der Nachteilsseite.

Das leuchtet aus der Sicht großer Finanzkonzerne ein, denn die Nachteile des Verschwindens von Bargeld tragen kleinere Unternehmen und Privatpersonen.

Bowman fallen im Gegensatz zum Weltwirtschaftsforum einige Nachteile ein, die mit den Vorteilen (für Konzerne) verbunden sind. Dazu gehört zuvorderst, dass die Menschen den nur mit Bargeld möglichen Schutz ihrer Privatsphäre sehr schätzen und dass sie nicht wollen, dass alle Daten über ihr finanzielles Leben bei der Zentralbank zusammenlaufen.

Auch das Argument der Finanziellen Inklusion darf natürlich nicht fehlen. Damit ist gemeint, Menschen, die kein Bankkonto haben, in den registrierten Zahlungsverkehr zu integrieren. Oft ist der Ausdruck ein Synonym für Bargeldbeseitigung, weil Bargeld in diesen Kreisen als minderwertig und anrüchig betrachtet wird.

Dem hält Bowman für die USA entgegen, dass mehr als 95% der Haushalte ein Bankkonto haben und drei Viertel der übrigen keines wollen. Oft sei Misstrauen gegenüber dem Bankensystem der Grund. Auf Europa ist dieses Gegenargument direkt übertragbar.

Seltsamerweise wird eine mögliche Programmierbarkeit des digitalen Zentralbankgelds in der Auflistung nur im Zusammenhang mit Wertpapiergeschäften erwähnt, sodass auch das von Bowman angeführte Gegenargument entfällt: dass nämlich zentral programmierbares Geld freiheitsfeindlich wäre, indem es der Regierung die Möglichkeit gibt, das Verhalten der Bürger bis ins Detail zu steuern.

Demokratie wird überschätzt

Beim Weltwirtschaftsforum ist der Respekt vor demokratischen Gepflogenheiten, wie der, dass gesellschaftlich wichtige Fragen nach einer gesellschaftlichen Diskussion in den Parlamenten entschieden werden, nicht allzu ausgeprägt, um es freundlich auszudrücken. Das macht sich auch in diesem Leitfaden bemerkbar.

Obwohl digitales Zentralbankgeld ein Aufregerthema für weite Teile der Öffentlichkeit ist – vor allem wegen der Nachteile, die das Forum lieber nicht erwähnt -, wird die Frage, ob und in welcher Form man es einführen sollte, in dem Leitfaden wie eine technokratische Effizienzabwägung behandelt. Die Zentralbanker sollen IHRE Prioritäten und IHRE institutionellen Restriktionen bewerten, heißt es zu Anfang des vorgeschlagenen Entscheidungsbaums, und erst am Ende wieder, wenn es um die abschließende Entscheidung und Umsetzung geht, wird zu der Frage eingeladen, wie viel Autonomie die Zentralbank bei der Gestaltung, Entwicklung und Einführung des dititalen Zentralbankgeldees hat, und eine Einbeziehung des Parlament als Möglichkeit ins Gespräch gebracht.

Bowman dagegen stellt klar:

„Natürlich werden die Diskussionen über den Zweck, die Ausgestaltung und die potenziellen Risiken eines US-CBDC sowie die wichtigsten Gestaltungselemente hier in den Vereinigten Staaten fortgesetzt. Während die Federal Reserve eine wichtige Rolle in diesen Diskussionen (…) spielt, würde die Fed einen digitalen Dollar nicht ohne die Zustimmung des Kongresses einführen.“

EZB will Bargeld ersetzen, nicht ergänzen

Ein Spitzenvertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) hat erst vor wenigen Tagen indirekt deutlich gemacht, dass der digitale Euro, den sie schaffen will, der bargeldfeindlichen Philosophie der Finanzkonzerne folgen soll. Das zuständige Direktoriumsmitglied Fabio Panetta sagte <6> vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss der Europäischen Parlaments:

„Im Falle der Einführung wäre der digitale Euro ein öffentliches Gut, und die Menschen würden davon ausgehen, dass sie überall im Euroraum auf ihn zugreifen und ihn problemlos verwenden können. Daher wäre es für alle Nutzer vorteilhafter und bequemer, wenn Händler, die digitale Zahlungen akzeptieren, auch den digitalen Euro als gesetzliches Zahlungsmittel annehmen müssten. Wird der Handel zur Annahme digitaler Euro verpflichtet, so könnte dies in der Praxis auch als Chance begriffen werden. Dadurch würden die Zahlungen in Europa widerstandsfähiger und es gäbe mehr Wettbewerb. Infolgedessen würden wiederum Zahlungen günstiger, wovon ganz klar jeder im Euroraum profitieren würde.“

Das klingt vernünftig, so lange, bis man sich klar macht, dass man eine solche vernünftige Forderung von der EZB bezüglich des Bargelds noch nicht gehört hat. Beim Bargeld vertritt die EZB die Haltung, dass die Annahme durch Händler durch deren Geschäftsbedingungen ausschließbar ist, also freiwillig. In meinem Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof um das Recht auf Barzahlung des Rundfunkbeitrags hat sich die EZB sogar der frechen These der EU-Kommission und des EU-Generalanwalts angeschlossen, dass nicht einmal der Staat und seine Behörden das gesetzliche Zahlungsmittel annehmen müssen, wenn sie das als irgendwie unpraktisch empfinden. Dann ist das nämlich angeblich nicht im öffentlichen Interesse. Dass die Verarbeitung von Barzahlungen günstiger würde, wenn Bargeld mehr genutzt würde, interessiert die EZB nicht, das interessiert sie nur beim digitalen Euro.

Und diese EZB, die es nicht über die Lippen bringt, zur Rettung der dauerhaften Nutzungsmöglicgkeit von Bargeld eine Annahmepflicht zu fordern, das aber beim digitalen Euro diese schon fordert, bevor es ihn gibt, will ernsthaft, dass wir ihr glauben, dass die mit dem digitalen Euro das Euo-Bargeld nicht verdrängen will.

Resümee

Wie nicht anders zu erwarten, ist der Leitfaden des Weltwirtschaftsforums für Zentralbanker weit weg von der Neutralität und Uneigennützigkeit, die ausdrücklich versprochen wird. Interessen der Bürger und kleinen Unternehmen fallen unter den Tisch. Es ist ein Skandal, aber leider typisch für die zumeist demokratischer Kontrolle und Rechenschaftspflicht enthobenen Zentralbanker, dass sie ein derart wichtiges Thema in dunklen Hinterzimmern mit Vertretern der privaten Finanzbranche ausbaldowern und sich derart für die Interessen einer Konzernlobby einspannen lassen. Denn eines haben alle Umfragen und Bürgerbeteiligungen, etwa der EU und der Europäischen Zentralbank unmissverständlich klar gemacht: Dieses Projekt wird in Europa nicht so hartnäckig auf diese bargeldfeindliche Weise vorangetrieben, weil die Bürger es wollen, sondern obwohl die Bürger es ganz klar nicht wollen.

Quellen

<1> https://norberthaering.de/geldsystem/wef-iwf-cbdc/

<2> https://www.nationalbank.kz/file/download/78802

<3> http://www3.weforum.org/docs/WEF_CBDC_Policymaker_Toolkit.pdf

<4> https://www.weforum.org/impact/helping-central-banks-explore-and-innovate-with-blockchain

<5> https://www.federalreserve.gov/newsevents/speech/bowman20230418a.htm

<6> https://www.ecb.europa.eu/press/key/date/2023/html/ecb.sp230424_1~f44c7ac164.de.html

+++

Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

+++

Dieser Beitrag erschien zuerst am 01. Mai 2023 bei norberthaering.de

+++

Bildquelle: thinkhubstudio/ shutterstock

+++
Ihnen gefällt unser Programm? Machen wir uns gemeinsam im Rahmen einer "digitalen finanziellen Selbstverteidigung" unabhängig vom Bankensystem und unterstützen Sie uns bitte mit Bitcoin:
https://apolut.net/unterstuetzen#bitcoinzahlung

Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier:
https://apolut.net/unterstuetzen/

+++
Bitte empfehlen Sie uns weiter und teilen Sie gerne unsere Inhalte. Sie haben hiermit unser Einverständnis, unsere Beiträge in Ihren eigenen Kanälen auf Social-Media- und Video-Plattformen zu teilen bzw. hochzuladen und zu veröffentlichen.

+++
Apolut ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommen Sie zu den Stores von Apple und Huawei. Hier der Link: https://apolut.net/app/

Die apolut-App steht auch zum Download (als sogenannte Standalone- oder APK-App) auf unserer Homepage zur Verfügung. Mit diesem Link können Sie die App auf Ihr Smartphone herunterladen: https://apolut.net/apolut_app.apk

+++
Abonnieren Sie jetzt den apolut-Newsletter: https://apolut.net/newsletter/

+++
Unterstützung für apolut kann auch als Kleidung getragen werden! Hier der Link zu unserem Fan-Shop: https://harlekinshop.com/pages/apolut


Bargeld demokratie Europäischen Zentralbank konzern Leitfaden lobby Michelle Bowman Währung Weltwirtschaftsforum Zentralbanken Zentralbankwährungen 

Auch interessant...

Kommentare (15)

15 Kommentare zu: “Digitale Währung | Von Norbert Häring

  1. wudi sagt:

    Wau, da hat etwas manchen aber nicht geschmeckt. Köstlich! :D

    1. Ich verstehe den Artikel so, dass es um Bargeldabschaffung geht (da solltet ihr im Westen auch gegen vorgehen), und da gibt es eineindeutig ein Gesetz in China, dass die Bargeld-Nutzung ausdrücklich schützt! Gab ja auch schon Strafen, wenn irgendeine Firma, kleine Shops oder Organisation usw. Bargeld abgelehnt haben. Und btw. ich suche das Gesetz nicht raus, wer chinesisch lesen kann, soll selber suchen und wird fündig.

    2. Artikel zu China mit "planen" speziell bei Gesellschaftlichen Einschnitten etc. sind es nicht wert kommentiert zu werden (vgl. das Mythos vom Social Credit System). Wer China wirklich kennt, also wirklich lange hier lebt, oder gelebt hat, weiss, dass z.B.: "planen" noch lange nichts heissen muss, und bei solchen Artikeln will ich gerne anfügen, dass die beiden Polizei Stationen bei mir nebenan noch nichtmal miteinander "digital" vernetzt sind. Versteht Ihr? Ich bleibe somit klar bei meiner Aussage, dass Bargeld-Nutzung hier geschützt wird, erlebe ich ja täglich, und ich brauche dazu keinen Computer, um meinen zu können, dass ich weiss was hier wirklich abgeht! Ich gehe hier einfach raus und lebe und erlebe! Und es geht mir sehr gut hier, geniesse das Leben in vollen Zügen! Wünsche Euch das gleiche!

    Zum Schluss ist auch festzuhalten, dass in China die digitale Bezahlfunktion in verschiedenen Apps (hauptsächlich Wechat/Alipay) sehr poplär ist (leider oder wie man es auch immer sehen mag), macht das Leben für viele wirklich einfacher, denkt nur nicht, dass die Chinesen dumm sind, die sind hier Aufgeklärter als die Masse bei Euch! Bargeldverbot wird aber definitiv nicht angestrebt.

    Lasst es Euch gutgehen!

    • _Box sagt:

      Wenn's als Antwort gedacht war gehört's drunter auch wenn ihnen nicht passt was da steht und danke für nichts. China ist am weitesten und das Gesetz bleibt unauffindbar. Deshalb zur Erinnerung was weiter untern steht:

      https://apolut.net/digitale-waehrung-von-norbert-haering#comment-266761

    • wudi sagt:

      Mach dich nicht lächerlich.

    • >>1. Ich verstehe den Artikel so, dass es um Bargeldabschaffung geht (da solltet ihr im Westen auch gegen vorgehen), und da gibt es eineindeutig ein Gesetz in China, dass die Bargeld-Nutzung ausdrücklich schützt!

      Ich wäre wirklich sehr interessiert an Links, die das untermauern, was Sie sagen. Mir sind Urteile gegen Cryptowährungen bekannt; das Gesetz zum Schutz des Bargelds wäre interessant, so viel Mühe kann es doch nicht sein, den Link zu posten? Ich würde mir das gerne ausdrucken und mitnehmen.

      >>2. Artikel zu China mit "planen" speziell bei Gesellschaftlichen Einschnitten etc. sind es nicht wert kommentiert zu werden (vgl. das Mythos vom Social Credit System).

      Sie wissen (?), dass es noch in der Erprobung und Verfeinerung ist und nicht flächendeckend eingeführt ist. Sie wissen auch (?), dass es bereits Strafen für unerwünschtes Verhalten oder kritische Worte gibt. Wofür bzw. wogegen genau genau argumentieren Sie?

      >>Wer China wirklich kennt, also wirklich lange hier lebt, oder gelebt hat, weiss, dass z.B.: "planen" noch lange nichts heissen muss,

      Ja, wer weiß. – Sie können beobachten, dass es in Richtung Digitalisierung geht. Viele Dinge können Sie nur noch tun, wenn Sie dafür den digitalen Weg nehmen. Bezahlung ist nur ein Aspekt. Haben Sie die letzten drei Jahre unter einem Fels verbracht? Glauben Sie, der Zwang, selbst um in die eigene Wohnung gelassen zu werden, eine digitale Überwachungsapp vorweisen zu müssen, sei aus Gründen der Besorgnis um die Gesundheit der Menschen geschehen (während man vielen Kranken den Zugang ins Krankenhaus verwehrt hat)?

      >>Ich bleibe somit klar bei meiner Aussage, dass Bargeld-Nutzung hier geschützt wird, erlebe ich ja täglich,

      Sie erleben, dass die Bargeldnutzung geschützt wird? Oder dass Sie Bargeld noch anwenden können? Das kann ich auch, und ich kaufe bevorzugt in den Tante-Emma-Läden ein, wo das noch geht. Ich hasse es, in ein Restaurant zu gehen, in dem die Dame an der Kasse sich weigert, meine Bestllung direkt anzunehmen und mich statt dessen nötigt, über das verbuggte Meituan ein Gericht in in ihrem Restaurant zu bestellen.

      >> und ich brauche dazu keinen Computer, um meinen zu können, dass ich weiss was hier wirklich abgeht! Ich gehe hier einfach raus und lebe und erlebe! Und es geht mir sehr gut hier, geniesse das Leben in vollen Zügen!

      Natürlich können Sie alles auf ihr unmittelbares Lebensumfeld beschränken. Viele Menschen tun das. Darum sehen die meisten die Probleme, über die auf dieser Seite versucht wird, aufzuklären nicht. Genießen Sie Ihr Leben weiterhin in vollen Zügen. Aber Sie sollten Probleme nicht leugnen, nur weil Sie nicht davon betroffen sind.

      >> Zum Schluss ist auch festzuhalten, dass in China die digitale Bezahlfunktion in verschiedenen Apps (hauptsächlich Wechat/Alipay) sehr poplär ist (leider oder wie man es auch immer sehen mag), macht das Leben für viele wirklich einfacher, denkt nur nicht, dass die Chinesen dumm sind, die sind hier Aufgeklärter als die Masse bei Euch! Bargeldverbot wird aber definitiv nicht angestrebt.

      Ja, digitales Bezahlen soll einfacher sein. Das ist der Haken dabei. Und es wird zunehmen schwer, darum herum zu kommen. Dass manche Leute das willkommen heißen und andere sich dem widerwillig fügen hat nichts mit Dummheit zu tun, das ist Ihre Interpretation. Ebenso wie das Wort Bargeldverbot von Ihnen in die Diskussion gebracht wurde – ursprünglich war es doch ein "Gesetz zum Schutz des Bargeldes", das Sie gegen die zunehmende Digitalisierung der Bezahlkultur anführen wollten?!

    • Eine späte Ergänzung, aber ich dachte, es sollte hier stehen, weil es noch zu dieser Diskussion gehört.

      Ich habe mittlerweile mehr im chnesischen Netz gesucht, und auch wenn ich das direkte Gesetz noch nicht gefunden habe, habe ich mehrere Rechtsbelehrungstexte gefunden, die die Aussage von Wudi bestätigen: Bargeld muss derzeit in China noch angenommen werden.

      In der Praxis sieht es nicht so eindeutig aus. Bspw. muss man in einigen Situationen den Weg über das Handy gehen, wo die Funktion der App mit dem Bezahlen gekoppelt ist, aber ich werde in Zukunft mehr darauf achten und versuchen, das noch mehr durchzusetzen, wo man versucht, mich zum digitalen Bezahlen zu zwingen. (Das war übrigens in der Vergangenheit bei einigen staatlichen Ämtern der Fall; das wird sicher lustig …)

      Damit ist nicht entschieden, wohin die Reise geht. Die Regelung, dass Bargeld angenommen werden muss, gibt es ja auch in Europa, einzig beschränkt durch die Verfügbarkeit des nötigen Wechselgeldes; aber wir wissen, dass das langsam geschliffen wird.

      Ich saß in einer Bank, wo ich auf dem Infomonitor auf diese Regelung in China aufmerksam wurde, und dieser Beitrag wurde eingerahmt von anderen Beiträgen, die in der Message ersterem komplett entgegenstanden, nur über die Unsicherheit und Nachteile des Barzahlens sprachen und die Trommel für den digitalen Yuan rührten. Dass auch China in Richtung digitales Bezahlen drängt, kann eigentlich nicht bezweifelt werden.

  2. Ursprung sagt:

    Des Buergers Phantasie hat keine Grenzen, die bloeden Zentralisten leer laufen zu lassen, Von Wikingers abknippsbarem Silberdraht ums Handgelenk bis zur nur oertlich vorkommenden Muschel am Strand einer Suedseeinsel kann Buerger alles als Bargeld verwenden, was ihm beliebt.
    Zentralbankfuzzies bis Gangster werden machtlos bleiben. Sie werden einfach links liegen gelassen. Mit ihnen die ganze ganze Parasitenbagage,
    Und wenn ich deshalb noch ewig weiterleben muss.

  3. Yoyohaha sagt:

    Heute wenden wir uns mit einem Thema an euch, welches im Hinblick auf die Abschaffung Bargeldes immer wichtiger wird und bitten ehrliche Meinung.

    Wärst du bereit, ein unabhängiges Zahlungsmittel (z. B. Animap-Taler) einzusetzen
    👉🙏😡https://animap.info/2023/03/30/animap-umfrage/

    Liebe Grüße an Alle

  4. Man sollte vielleicht erwähnen, dass China und Russland das gleiche Programm vorantreiben, China ist bei der Umsetzung am weitesten. Die "multipolare Weltordnung" hat immer noch erstaunlich viele gemeinsame Interessen.

    • wudi sagt:

      Das ist ja Schmarrn, bitte zeigen Sie mir wo China hierbei am weitesten ist. Ich empfehle auch die Lektüre vom chin. Bergeldschutz-Gesetz, ist vor Monaten frisch veraschiedet worden, die chinesische Sprache können sie ja.

    • _Box sagt:

      Des is ka Schmarrn:

      China’s ambitious e-CNY plan faces a giant hurdle: winning over 1 billion consumers at home

      More than three years after China’s central bank started digital currency trials, adoption in one of the initial test beds, Suzhou, remains lethargic
      Suzhou data show that 130 million yuan in e-CNY were used to settle various utility bills and charges for livelihood services in 2022

      Ann Cao in Shanghaiand Tracy Qu in Shanghai
      Published: 10:00am, 4 Mar, 2023

      https://www.scmp.com/tech/policy/article/3212245/chinas-ambitious-e-cny-plan-faces-one-giant-hurdle-winning-over-1-billion-consumers-home

      Chinese city of Changshu plans to pay employees using digital yuan

      Beijing is keen to promote the use of the digital sovereign currency but there are a number of barriers to take-up
      Civil servants and other public sector workers in the city in Jiangsu will receive their salaries in e-CNY starting from next month

      Josephine Ma
      Published: 8:30pm, 22 Apr, 2023

      https://www.scmp.com/news/china/politics/article/3217996/chinese-city-changshu-plans-pay-employees-using-digital-yuan

      26,6 Millionen US-Dollar ausgeschüttet China: Haben die Bürger keine Lust auf den E-Yuan?

      China verteilt fast 30 Millionen US-Dollar in E-Yuan, um die CBDC zu fördern. Bisher hält sich die Adoption allerdings in Grenzen.
      Daniel Hoppmann
      von Daniel Hoppmann
      06.02.2023, 17:31

      Um den Start in den Frühling zu zelebrieren, verschenkten mehrere Städte in China die nationale digitale Zentralbankwährung (CBDC) E-Yuan. Insgesamt schütteten die Kommunen über 180 Millionen der digitalen Yuan (rund 26,52 Millionen US-Dollar) an die Bevölkerung aus. Das geht aus einem Bericht der chinesischen Tageszeitung Global Times hervor. Die Regionalregierungen launchten 200 verschiedene Aktivitäten in Form von Subventionen und Konsumgutscheinen, um die Adoption bei den Bürgern anzuheizen.
      (…)
      Dr. Jonas Gross sieht die Probleme in den fehlenden Vorteilen, die der E-Yuan gegenüber den digitalen Zahlungsmöglichkeiten von Drittanbietern biete. “Warum sollte eine CBDC als Zahlungsmittel genutzt werden, wenn es in China bereits effizientere, günstiger und komfortablere Anbieter wie WeChat Pay oder Alipay gibt”, so der Vorsitzende der Digital Euro Association. Die Europäische Zentralbank (EZB), die ebenfalls an einer digitalen Alternative zum Euro arbeitet, könne hier wichtige Lehren für das eigene Projekt ziehen, so Gross weiter.

      Mit der geringen Adoption steht China allerdings nicht allein da. Auch in Nigeria hält sich die Annahme des e-Naira in der Bevölkerung bisher in Grenzen. Die Zentralbank schränkte in der Folge die Bargeldnutzung ein. Daraufhin wich die Bevölkerung vermehrt auf Bitcoin aus, was auf einzelnen P2P-Börsen zu BTC-Kursen von 60.000 US-Dollar führte. Und auch in China bleiben die Krypto-Aktivitäten trotz Verbot weiter hoch.

      https://www.btc-echo.de/news/china-haben-die-buerger-keine-lust-auf-den-e-yuan-158976/

      Hätten sie wohl einen link, gerne auch auf chinesisch (der Rechner kann das), wegen dem Bargeldschutzgesetz?

    • @Wudi

      Den Link zum Bargeldschutzgesetz können Sie mir gerne schicken, ich nehme es zur Kenntnis und würde mir das genre genauer ansehen.

      Ich habe die alltägliche Erfahrung, dass man mit Bargeld an vielen Stellen nicht mehr weiterkommt. Bestimmte Dinge, besonders auch bei offiziellen Stellen, MÜSSEN digital erledigt werden, und der Trend geht in diese Richtung.

      Wenn Sie selbst auch Chinaerfahrung haben, wissen Sie auch, dass ein Gesetz nicht unbedingt die tatsächlichen Zustände widerspiegelt. Die chinesische Verfassung ist da für einige Lacher gut.

    • _Box sagt:

      Eine Anmerkung in Sachen "Gesetzlichkeit," weil das ja juckt und man besonders ab Frühjahr 2020 ganz eigene Erfahrungen sammeln durfte:

      EZB schreibt Euro-Bargeld ab

      Das zuständige EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta sagte (11:12:45 Uhr), es gebe derzeit im Euroraum kein Zahlungsmittel, das im ganzen Euroraum nutzbar sei. Denn auch mit Bargeld könne man zum Beispiel in manchen Teilen Nordeuropas in vielen Geschäften nicht bezahlen. Dieses Problem des fehlenden universellen Zahlungsmittels werde man mit dem digitalen Euro lösen.

      Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, um die Bedeutung zu erfassen. Die EZB will durchsetzen, dass der digitale Euro von jedem Geschäft und jeder sonstigen Institution im Euroraum angenommen werden muss. Aber sie nimmt es einfach hin, ja befördert es sogar in vielerlei Hinsicht, dass man mit dem derzeitigen einzigen gesetzlichen Zahlungsmittel, das von ihr selbst herausgegeben wird, in vielen Geschäften und sogar Behörden im Euroraum nicht bezahlen kann. Und dann stellt sie uns das als Problem dar, das sie mit dem digitalen Euro lösen müsse.

      Wer sich nicht spätestens an dieser Stelle auf den Arm genommen fühlt, ist mit einem großem Maß an Vertrauen in Autoritäten gesegnet.

      aus:

      EZB-Chefin Lagarde legt offen, wie sie mit dem digitalen Euro das Bargeld verdrängen will

      11. 11. 2022 | Die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde und EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta haben auf einer Veranstaltung in Brüssel für Fachleute so deutlich wie bisher nie offengelegt, dass und wie der geplante digitale Euro die Verdrängung des Bargelds beschleunigen wird.

      https://norberthaering.de/bargeld-widerstand/lagarde-cbdc/

    • Observator sagt:

      @_Box
      Auf den Arm genommen???
      VERARSCHT trifft eher zu.
      "IWF-Chefin: Gericht spricht Christine Lagarde schuldig – aber keine Strafe."
      https://www.tagesspiegel.de/politik/gericht-spricht-christine-lagarde-schuldig-aber-keine-strafe-3793372.html
      Nur Verbrecher am werkeln!

    • _Box sagt:

      Herr Gellermann hatte sich auch vor einiger Zeit dazu geäußert:

      Wahlkampf ohne Wahl
      Christine Lagarde – Der eiskalte Charme der Bourgeoisie
      Autor: Uli Gellermann
      Datum: 08.07.2019

      "Eine Frau mit Stil, elegant gekleidet, charmant, verlässlich und respektiert“, so beginnt Silvia Stöbe von der liebedienerischen TAGESSCHAU ein Porträt der künftigen EZB-Chefin Christine Lagarde, als müsse sie dem Gebührenzahler eine Wahlkandidatin präsentieren. Natürlich steht Frau Lagarde nicht zur Wahl. Aber die beiden angeblichen Spitzenkandidaten für das Amt des Präsidenten der EU-Kommission – Frans Timmermans und Manfred Weber – standen auch nicht zur Wahl und doch spendierte das ERSTE der Fälschung einer Kampf-Kandidatur gute 90 Minuten: Für eine "Wahlarena zur Europawahl". Und wer auch immer den Wahlkampf-Spot für die neue EU-Funktionärin bezahlt haben mag, die TAGESSCHAU legt sich mächtig ins Zeug: „Die Französin Christine Lagarde (gilt) als gute Wahl für den Chefposten der Europäischen Zentralbank“, sabbert die TAGESSCHAU-Autorin und mag dem Zuschauer natürlich nicht verraten, bei wem denn die bisherige Chefin des Weltwährungsfonds als gute Wahl gilt.

      https://www.rationalgalerie.de/home/wahlkampf-ohne-wahl

    • Observator sagt:

      @_Box
      "Rationalgallerie"…
      Vom "Feinsten"!
      Wie kann das nur möglich sein???
      Während Putzfrauen wegen des "Klauens" eines Brötchens ihren Job verlieren…

Hinterlassen Sie eine Antwort