Ein Kommentar von Rainer Rupp.
Über 940.000 Tote aufgrund direkter Kriegsgewalt, davon 432.000 Zivilisten, 3,6 bis 3,8 Millionen Menschen, fast ausschließlich Zivilisten, die indirekt in den mit US-Kriegen überzogenen Gebieten zu Tode kamen. Das erhöht die Gesamtzahl der Todesopfer auf mindestens 4,5 bis 4,7 Millionen Menschen. Weitere 38 Millionen wurden aus ihrer Heimat vertrieben oder endeten als Kriegsflüchtlinge, von denen ein guter Teil auch bei uns in Deutschland angekommen ist.
Diese, mit der Genauigkeit eines wissenschaftlichen Forschungsprojektes der Brown University (1)(USA) ermittelten Zahlen widerspiegeln die weltweiten „Kriegserfolge“ der „unverzichtbaren Nation“ USA seit dem 11. September 2001. Kein einziger dieser unprovozierten, mit groben Lügen gerechtfertigten US-Kriege – meist mit Unterstützung von NATO-Vasallen – war völkerrechtlich und schon gar nicht humanitär legitimiert. Sie dienten einzig und allein den in den USA herrschenden, skrupellosen Elite, über einen Berg von Leichen auch im 21-zigsten Jahrhundert ihre Weltherrschaft durchzusetzen.
In all diesen Kriegen haben die Eliten im kollektiven Westen ungeachtet der von ihnen getöteter Millionen Zivilisten, Kinder, Mütter, Väter weiterhin in wortgewaltiger Show ihre humanitären Sorgen geheuchelt.
Aber trotz Millionen getöteter Zivilisten, Kinder, Mütter, Väter, hat es im kollektiven Westen trotz der stets zur Schau getragenen humanitären Sorgen keine Regierung gegeben, keine Nicht-Regierungsorganisation, keine Kampagne der Mainstream Medien, um den Verbrechern in Washington und in ihren eigenen Regierungen die scheinheilige Fratze vom Gesicht zu reißen. Es hat keine Aufrufe zum Boykott US-amerikanischer Waren oder Spielfilme gegeben. Keine einzige US-amerikanische „Kultur“- oder Sportveranstaltung wurde untersagt oder von privaten Organisationen boykottiert, wie das seit dem 24. Februar 2022 in extremer Schärfe gegen Russland der Fall ist.
Dabei hat laut NATO-Generalsekretär Stoltenberg (2) Russland den Krieg in der Ukraine nur begonnen, um die Ausdehnung der NATO an seine Grenzen zu unterbinden. Bei der schrecklichen, bisherigen „Erfolgsbilanz der NATO an der Seite der USA – siehe oben – hat der Kreml aus nachvollziehbaren Gründen in der Expansion der Nordatlantischen Terror Organisation NATO an eine Grenzen eine nicht hinnehmbare Bedrohung gesehen und entsprechen reagiert.
Allerdings kam diese Reaktion in Form der Militärischen Sonderoperation am 24. Februar 2022 nicht aus heiterem Himmel, sondern sie fand vor dem Hintergrund Jahre langer Vorwarnungen des Kremls über die Folgen der NATO-Expansion in die Ukraine statt. Aber die Russen waren nicht die einzigen, die die US- und NATO-Regierungen vor einem solchen Schritt gewarnt haben, sondern auch zahlreiche, renommierte westliche Militärstrategen hatten sich immer wieder gegen einen solchen Schritt ausgesprochen.
Mit ihrem Gewaltputsch in der Ukraine 2014, der nachfolgenden politischen, finanziellen und militärischen Unterstützung offen faschistischer und nationalistischer antirussischer Kräfte in der Ukraine haben sich die US/NATO-Politiker, Medien und akademische Eliten total verkalkuliert, denn Russland ist mehr als nur eine „Tankstelle mit Atomwaffen“, eine beliebte Phrase, mit der Russland als Papier-Tiger lächerlich gemacht werden sollte.
Nicht nur die russische Wirtschaft und Industrie hat sich als außerordentlich widerstandsfähig und flexibel erwiesen. Während Russland wächst, geht die Wirtschaft im kollektiven Westen den Bach runter. Russlands erfolgreiche militärtechnische Revolution, von der es in der Ukraine bisher nur einen kleinen Teil gezeigt hat, hat ausgereicht, um selbst modernste westlichen Wunderwaffen zu neutralisieren oder zu zerstören. Das Militär der USA und NATO-Europa steht nackt da.
Der US/NATO Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine ist bereits verloren. Der Rest ist nur noch eine Frage der Zeit. Die Kriegstreiber in Washington suchen bereits nach einem Weg, wie sie sich ohne allzu großen politischen Gesichtsverlust aus der Ukraine zurückziehen können. Sie werden allerdings eine halbe Million gefallener ukrainischer Soldaten zurücklassen sowie drei Mal so viele teils schwer Verwundete, die nie wieder ein normales Leben führen können. Diese ukrainischen Zahlen sind in denen der Brown University noch nicht enthalten.
Eine ganze Generation junger Ukrainer ist von den westlichen Kriegstreibern verheizt worden, nur weil sie in ihrem Wahn glaubten, Russland in die Knie und unter ihre Weltordnung zwingen zu können. Nach Zeichen der Reue, nach Schuldbekenntnissen oder Rücktritten wird man bei dieser skrupellosen Bande vergeblich suchen.
Stattdessen stellen Heuchlern in Politik und Medien hierzulande ihre Heuchler-Kollegen in Washington immer noch als Leuchtturmwärter der Demokratie und Menschenrechte dar. Und ein großer Teil der Bevölkerung hat immer noch nicht gemerkt, was los ist. Dabei muss man keine Politikwissenschaft studiert haben, die übrigens keine Wissenschaft ist, um zu erkennen, wie die Masse des arbeitenden Volkes über den Tisch, bzw. wie ihm mit staatlichen Ausgabenkürzungen und höheren Steuern und Beiträgen zur Finanzierung der Kriege das Fell über die Ohren gezogen wird.
Quellen und Anmerkungen
(1) https://watson.brown.edu/costsofwar/
(2) https://responsiblestatecraft.org/russia-ukraine-nato-expansion/
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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: Drue T. Overby / Shutterstock.com
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Werden wieder Menschenopfer gebracht?
Der vormals "archaische Ritus" samt "Opferzeremonie" wurde nur den "modernen" Verhältnissen angepasst.
Eines bleibt jedoch unverändert: Diejenigen, die andere in den Tod schicken, gehen (noch immer) nicht voran, sondern bleiben selbst unverletzt und am Leben.
Die Geopferten der Kriege haben sogar eine eigene Bezeichnung erhalten: "Kanonenfutter".
Der Mensch wird heruntergebrochen auf einen "Gebrauchswert", ermittelt durch "Kosten-Nutzen-Erwägungen" seines Einsatzes bzw. Opfers.
Die Art 1 und 2 des GG, Menschenwürde und Recht auf Leben bleiben völlig unbeachtet. Ebenso das Urteil des BVerfG zum "Luftsicherheitsgesetz", wonach nicht ein Leben gegen das andere aufgerechnet werden kann.
Damit sollten eigentlich Kriege in einer aufgeklärten und verfassungstreuen Gesellschaft keinen Platz mehr haben.
Diese Verhältnisse – superreiche Menschen in Machtpositionen schicken ihre Untergebenen, Abhängigen und Untertanen in den Krieg – haben wir schon seit Jahrtausenden. Die Seßhaftwerdung ging durch den Anbau von Feldfrüchten und dem Halten von Schlachtvieh mit einer Vorratshaltung, also einer Überschußwirtschaft einher. Doch nicht alle Völker wurden seßhaft; diejenigen, die umherzogen und dabei in Not gerieten, überfielen reiche Ansiedlungen und schwangen sich mittels Gewalt zu Herrschern auf. Wer sich nicht unterwarf, wurde getötet. So entstanden die ersten Großreiche, die mit anderen Großreichen in Konkurrenz standen. Überlebt haben da eigentlich nur die Untertänigen, so daß man heute sagen kann: Wir alle stammen von gehorsamen Vorfahren ab. Gehorsam ist die Unterwerfung des eigenen Willens unter den eines anderen.
Mit der Zeit entwickelte sich die ständige Verfügbarkeit einiger Mächtiger über Volksmassen zur sogenannten Megamaschine, die zuerst von Lewis Mumford in seinem Buch MYTHOS DER MASCHINE – Kultur, Technik und Macht (1) ausführlich beschrieben wurde. Diese Maschine funktionierte deshalb, weil man die Menschen auf Funktionseinheiten reduzierte:
—– Zitat-Anfang —–
Lewis Mumford entrollt in einem gewaltigen Entwurf auf fundierte und anschauliche Weise das Panorama der gesamten Kultur- und Zivilisationsgeschichte der Menschheit. Schufen sich die Menschen in der vorgeschichtlichen Phase ihrer Entwicklung »Ein-Mann-Werkzeuge«, so wandten sie beim Bau der Pyramiden zum ersten Mal das Prinzip der Maschine an. In einem Wunderwerk von Organisation wurden Menschenmassen gezielt eingesetzt und in Bestandteile einer Maschinerie umgewandelt. Der zweite »Sündenfall« ereignete sich am Beginn der Neuzeit, mit der Mechanik von Kopernikus, Galilei, Kepler und Newton. Die moderne Großtechnologie nahm ihren Anfang. Ein Prozeß, den wir heute noch verarbeiten müssen, wie zum Beispiel die Auseinandersetzung um die Atomkraftwerke zeigt.
—– Zitat-Ende —–
(1) http://irwish.de/PDF/_Soziologie/_Sonstige/Mumford_Lewis-Mythos_der_Maschine-Kultur_Technik_und_Macht.pdf
Vielen Dank, Herr Rupp, für diesen kurz, prägnanten und punktgenauen Kommentar.
Es ist noch weitaus schlimmer!
Rainer Rupp weist auf die Kriege in diesem Jahrtausend hin. Doch nicht erst seit dem 11. September 2001 bomben und morden die USA bzw. deren Administration, die heute im wesentlichen aus dem finanzmafiösen-medial-militärisch-industriellen Komplex besteht.
Statista beziffert die Zahl der Kriegstoten seit dem 11.9. mit über 900.000, die durch direkte Kriegshandlungen gestorben waren. »Mit indirekten Kriegsopfern durch Hunger, Krankheiten und weitere würde die Zahl laut der Quelle wohl über vier Millionen betragen.« (1)
Michel Chossudovsky geht in einem Artikel bei GlobalResearch noch weiter und beziffert die von den USA getöteten Menschen in 37 Opfernationen mit 20 Millionen. Davor, im Zweiten Weltkrieg (1939-1945), starben 60 Millionen Menschen durch Kriegshandlungen und deren Folgen, wovon auf die Sowjetunion 26 Millionen, auf China 20 Millionen Tote kamen. Im Vergleich dazu waren es im Ersten Weltkrieg »nur« 15 Millionen. Weiter unten beschreibt Chossudovsky die 37 Opfernationen, in denen Menschen von den USA getötet werden, im einzelnen. (2)
Auf die Tatsache, daß die USA nicht erst seit dem Ersten Weltkrieg in der ganzen Welt nahezu ungehindert Massen töten, verweist Hans Bergmann in seinem 1984 erschienenen Buch DIE EINGREIFER – Hintergründe der USA-Interventionspolitik. (3) Seine Liste am Ende des Buches beginnt im Jahre 1898 mit Kuba, den Philippinen, Puerto Rico, Guam und China, setzt sich u.a fort mit Mexiko (1913, 1916-1917, 1918-1919), Sowjet-Rußland (1918) und endet 1983 mit dem Libanon. Sehr lesenswert, will man sich einen größeren Überblick darüber verschaffen, wie mörderisch die USA schon immer in der Welt marodieren.
Das Buch, das mich im Zusammenhang mit diesem Thema am meisten erschüttert hatte, ist das 2008 auf Deutsch erschienene ZERSTÖRUNG DER HOFFNUNG (Orig.: Killing Hope) – Bewaffnete Interventionen der USA und der CIA seit dem Zweiten Weltkrieg von William Blum. (4) Die Liste von Blum (Anhang I) beginnt bereits 1798 mit einem unerklärten Seekrieg mit Frankreich, der bis 1800 andauert. Insgesamt werden dort bis zum Zweiten Weltkrieg (1941-1945) 165 Kriege und Interventionen gelistet, von denen die ab 1945 begonnenen im Buch sehr ausführlich dargestellt werden.
Um das Bild abzurunden, sei des weiteren auf Peter Dale Scott hingewiesen, der in seinem 2004 erschienenen Buch DIE DROGEN, DAS ÖL UND DER KRIEG – Zur tiefen Politik der USA (5) sehr eindrucksvoll zeigt, daß es bei den militärischen Auseinandersetzungen der USA in der Nachkriegszeit fast immer um die Sicherung ausländischer Ölvorkommen ging: »Um dieses Ziel zu erreichen, zögerten die US-Organisationen auch nicht, Koalitionen mit den Netzwerken des internationalen Drogenhandels einzugehen, was zu einem dramatischen Anstieg des Drogenkonsums in den letzten Jahrzehnten geführt hat.«
Eine weitere Liste findet sich in der Internetz-Zeitung. (6)
Die Literatur allein darüber, was die USA in der Welt anrichten, ist so umfangreich, daß man mehr als ein Leben bräuchte, um sie zu lesen. Weil ich den geneigten Leser wie auch mich selbst nicht überfordern möchte, belasse ich es dabei. Die drei genannten Bücher sollten es jedem, der sie liest, ermöglichen, sein positives Bild, daß er von den USA bzw. deren Regierung und den dahinter stehenden Mächten hat, zu revidieren. Wenn Interesse besteht, poste ich jedoch gerne weitere Links zu entsprechender Literatur.
(1) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1391736/umfrage/anzahl-der-kriegstoten-durch-us-kriege-und-den-krieg-gegen-den-terror-seit-2001/
(2) https://www.globalresearch.ca/us-has-killed-more-than-20-million-people-in-37-victim-nations-since-world-war-ii/5492051
(3) http://irwish.de/PDF/Dienste+Kriege/Bergmann-Eingreifer-US-Interventionspolitik.pdf
(4) http://irwish.de/PDF/Dienste+Kriege/Blum-KillingHope.pdf
(5) http://irwish.de/PDF/Dienste+Kriege/Scott-Drogen_Oel_Krieg.pdf
(6) https://internetz-zeitung.eu/index.php/860-us-kriege-suez-krise-ägypten,-26-07-1956-bis-15-11-1956-1958-operation-blue-bat-libanon,-15-07-1958-bis-20-10-1958-1958-–-1963-taiwan-straße-23-08-1958-bis-1-06-1963-1960-–-1962-kongo-14-07-1960-bis-1-09-1962-1962-–-1963-kuba-krise-weltweit,-24-10-1962-bi
Genauso ist es, Rainer Rupp!!
Diese Art der Politik (Lenin hatte darin den Imperialismus erkannt: die Politik bereitet die Kriege vor, die dann von den Konzernen in bare Muenze umgesetzt werden) begann schon vor bzw. nach der Staatengruendung mit dem Landraub an indianischem Territorium, mit der Inbesitznahme von goldhaltigem Gestein, mit den fremden Ressourcen der dann sinnlos abgeschlachteten Bisons.
Diese Politik wird uebrigens jetzt von den „Saubermännern“ der israelischen Reaktion als Blaupause aufgelegt in Palästina.
@_hog:
Großartige Einschätzung. Danke.