Die Liebe ist unsere stärkste Waffe

Von Dirk C. Fleck.

„Wer seine Existenz auf Materielles stützt und sein Fundament aus purer Angst gegossen hat, der ist schon verloren“. Diesen Satz fand ich im Post einer Facebook-Freundin, in dem sie über die Erkalteten redet, über die Mächtigen, über die Eliten und deren Defizite. „Mit der Urliebe, die besonders deutlich zwischen einer Mutter und ihrem Kind zu erkennen/ fühlen ist,“ heißt es in dem Text meiner Freundin, die vor kurzem einen Sohn geboren hat, „können die Scheinriesen nichts anfangen, auch wenn sie sich innerlich sehr nach dieser Liebe sehnen. Aber da sie nicht in der Lage sind, diese Liebe in ihrem Herzen zu erzeugen und somit energetisch eher am Abgrund leben, müssen sie jene Menschen, die noch Liebe in sich tragen, in die Angst ziehen. Nur die Energie der Angst ist für sie verwertbar. Es ist ihre Angst – also ein Ausbleiben oder zumindest ein starker Mangel an Liebe – der sie in der Folge zu unfassbar grausamen Taten treibt“.

Die Erkenntnis ist nicht neu für mich. Aber die Wucht und Klarheit, mit der Madeleine ihre Aussage trifft, sind es. „Wir besitzen etwas,“ schreibt sie, „das wesentlich effektiver, mächtiger und nachhaltiger ist, als es ihre ´Waffen´ je sein werden. Es ist jene Liebe, die uns zu dem wunderbaren Wesen macht, das wir zu jedem Zeitpunkt sein können, wenn wir uns(er) bewusst werden:

Großartige, liebevolle, fühlende, behütende, respektvolle, gesunde, helfende, heilende, empfangende, demütige, gutgläubige, wissende, sehende, erschaffende friedliche Menschen, die nicht wegsehen, sondern verstehen und vor allem verinnerlichen.“

Die Liebe ist eine mächtige Waffe, keine Frage, und wir alle sind im Prinzip gut gerüstet. Für den Wahnsinn der Mächtigen, die sich in ihrem permanenten Krieg gegen Mensch und Natur ungestraft jede denkbare Schweinerei erlauben können, habe ich nur eine Erklärung: sie wollen besiegt werden. Sie dürsten nach einer Instanz, die stärker ist als sie. In ihrem Innersten spüren sie, dass sie zu klein sind für das, was ihnen da gelungen ist und was sie sich in satanistischer Solidarität weiterhin anmaßen. Sie spüren, dass auch sie nur hilflose Wesen sind, die sich in einen schützenden Schoß werfen möchten. Sie können nicht glauben, dass sie mit ihren Mitteln tatsächlich in der Lage sind, die Welt zu zerstören. Wo ist er, der Gott, der angeblich allmächtig sein soll? Wieso erlaubt er ausgerechnet ihnen über das Schicksal der Welt zu bestimmen und damit über seine ureigene Schöpfung? Sie sind fassungslos, sie können es nicht glauben. Deshalb treiben sie ihre Provokationen bis zum Äußersten. Aber ihre zerstörerische Energie ist wie alles andere in die Zeit gegossen. Ihre Macht und der daraus gewonnene perverse Lustgewinn sind vergänglich. Sie wollen gebremst und bestraft werden. Erst dann sind sie in der Lage, ihre zugigen kalten Gipfel zu verlassen und wieder einzutauchen in die Wärme einer Lebensgemeinschaft, in der Menschen, Pflanzen und Tiere ein filigranes Netzwerk bilden, und in dem sich das erkaltete Herz wieder zu öffnen vermag.

Klingt Ihnen zu naiv, diese Erklärung? Ich habe aber keine andere für die Verirrung so vieler Menschen in verantwortlichen Positionen unserer Gesellschaft. Die US-amerikanische Autorin Joanna Macy (83) hat den Begriff der Tiefenökologie geprägt. Tiefe Ökologie lädt ein, uns selbst als einen lebendigen Teil der Erde zu erfahren, und nicht als getrennt von ihr. Aus der Erfahrung unserer Allverbundenheit können wir Kraft, Mut und Inspiration schöpfen, mit unseren persönlichen Fähigkeiten am Wohl und Schutz des Lebens mitzuwirken. Joanna Macys Stimme hat Gewicht in der Bewegung für Frieden, soziale Gerechtigkeit und für den Schutz der Umwelt. Einer ihrer Lehrer war der tibetische Rinpoche Choegyal, der uns im Kampf gegen die bewusstlosen Eliten folgendermaßen aufgestellt sehen möchte:

„Unsere Waffen sind Mitgefühl und Einsicht. Beide sind notwendig. Du brauchst das Mitgefühl, denn das ist es, was dir den Antrieb, die Kraft, die Leidenschaft gibt, etwas zu tun. Wenn du dich dem Schmerz der Welt öffnest, kommst du in Bewegung und handelst. Aber diese Waffe alleine genügt nicht. Sie kann dich ausbrennen, erschöpfen, deshalb brauchst du die andere — du brauchst die Einsicht in die radikale wechselseitig bedingte Abhängigkeit aller Phänomene. Diese Weisheit macht dir klar, dass es hier überhaupt nicht um den Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen geht, denn die Grenze zwischen Gut und Böse verläuft mitten durch jedes menschliche Herz. Mit dieser Einsicht in unsere tiefe Verflochtenheit weißt du, dass alles, was aus reinem Herzen getan wird, sich durch das gesamte Gewebe des Lebens ausbreitet, weit über das hinaus, was messbar oder wahrnehmbar ist“. 

Der 1989 verstorbene Kabarettist Wolfgang Neuss brachte es etwas simpler auf den Punkt: „Lasst uns unsere Feinde einfach an die Wand lieben!“ forderte er. Damit dies gelingt, müssen wir uns zuerst einmal selbst lieben. Selbstliebe hat nichts mit Egoismus zu tun, nichts mit Arroganz oder Überheblichkeit. Selbstliebe bedeutet, das zu lieben, was in jedem von uns von Geburt an angelegt ist und was sich so wunderbar anfühlt, wenn man es zu leben beginnt. Erst wenn wir die Schätze heben, von denen Madeleine in ihrem Post gesprochen hat, sind wir in der Lage, einander zu verstehen. Wir alle sind in Liebe getunkt, das muss uns klar werden. Der kleinste Zweifel daran führt in die Sackgasse, egal welchen Weg wir einschlagen. Liebe ist die Essenz, die alles durchdringt, die das Universum im Innersten zusammenhält, in der wir zuhause sind. Es tut einfach gut, sich selbst in Liebe zu erfahren. Es tut gut, gut zu sein. Und da das automatisch jeder so empfindet, der entsprechend  denkt, fühlt und handelt, haben wir eine Chance. Wir haben die Liebe. Eine stärkere Waffe gibt es nicht. 

All denen, die ihre Schwierigkeiten haben mit dieser simplen Botschaft, sei gesagt, dass sie Gefahr laufen, sich dort anzusiedeln, wo sie eine völlig falsche Vorstellung von sich entwickeln, wo sie sich zu wichtig nehmen, wo sich ihr Ego aufbläht und sich im Gewand von Arroganz und Überheblichkeit der Lächerlichkeit preis gibt. Bis ihr Atem schließlich reißt und sie sich nicht mehr zurück beißen können in eine Kunstwelt, in der sie etwas zu beherrschen versuchten, von dem sie sich grundsätzlich getrennt wussten: das satte, süße Leben, das im staunenden Zustand, in Demut, Bescheidenheit und Mitgefühl am besten zu genießen ist hier und weit über das Hier und Jetzt hinaus.

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung.

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