Die Diffamierung hat Methode! | Von Marcus Klöckner

Regierungskritiker werden gesellschaftlich tabuisiert, indem man sie in Talk-Shows systematisch in die rechte Ecke drängt. Exklusivabdruck aus dem aktuellen Rubikon-Buch „Zombie-Journalismus – Was kommt nach dem Tod der Meinungsfreiheit?“

Ein Standpunkt von Marcus Klöckner. 

Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Hans-Joachim Maaz aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt apolut diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!

Grundrechte-Demos? Querdenker-Demos? Das sind Stichworte, um den mit braunem Dreck gefüllten Sack zu öffnen. Dann folgen Sätze, die ich aus meiner Erinnerung mal zusammenfasse. Ungefähr so läuft es dann ab: Rechtsextremismus-Forscher: „Ist Ihnen eigentlich klar, wer da bei Ihnen auf den Demos mitläuft? Haben Sie gesehen, dass dort auch Reichsflaggen geschwungen werden?“ Stichwort für den Moderator: Einspieler, Aufnahme von Reichsflaggen auf der Demo. Voilà, Beweis geliefert, qualitativ hochwertigen Journalismus abgeliefert.

Rechtsextremismus-Experte: „Sehen Sie das denn nicht? Wissen Sie eigentlich, wer Sie unterstützt? Wenn man weiß, dass auch Rechte mitlaufen wollen, dann muss man sich distanzieren.“ Der Angegriffene sagt etwas wie: „Haben wir doch, haben wir doch.“ Das genügt aber unserem Braunendreckwerfer nicht: „Aber nicht deutlich genug, nicht deutlich genug.“ So in etwa läuft die „Operation Brauner“. Der Strick ist gedreht, er wird einem von hinten um den Hals gelegt und dann wird zugezogen – und zwar unter völliger Akzeptanz der anderen Talkshow-Teilnehmer inklusive der Moderatoren. Man ist sich schließlich in solchen Runden einig. Um Himmels willen keine Staatskritik. Jeder, der Politik über das „legitime Maß“, festgelegt von den „moralisch Gerechten“, hinaus kritisiert, wird selbstverständlich als Verschwörungstheoretiker, als Rechter und so weiter bezeichnet.

„Operation Brauner “ gegen #allesdichtmachen

Während diese Zeilen entstehen, läuft gerade „Operation Brauner“ gegen die #allesdichtmachen-Künstler ab. Vorhang auf, der Tagesspiegel tritt maximal investigativ journalistisch auf. Überschrift: „Filmbranche und Querdenker. Das Netzwerk hinter #allesdichtmachen“ (1). Schon der Subtext in der Überschrift verdient Beachtung, denn er schmuddelt so wunderbar den Denkweg mit braunem Dreck voll.

Querdenker, da denkt man dank der überaus objektiven Berichterstattung unserer Qualitätsmedien quasi schon automatisch an Nazis, und dann ist die Assoziationskette von Netzwerk zu „rechten Netzwerken“ nicht weit.

Anders gesagt: Als einigermaßen mediengeprägter Leser kann man sich denken, dass nun ein Artikel folgt, der aufzeigt, dass die Aktion #allesdichtmachen auf irgendeine Weise Verbindung zu den Rechten oder der neuen Rechte haben muss – was die Aktion dann praktischerweise sofort delegitimiert.

In dem Artikel ist die Rede von „einem ominösen Drahtzieher aus dem Querdenker-Milieu“. Da führen die Autoren an, dass der Notfallmediziner „Paul Brandenburg“ in einer Sendung auftritt und dass in dieser Sendung auch mal „Martin Sellner, der Sprecher der Identitären Bewegung Österreich“, gesessen habe. Wir erfahren, dass es „offensichtlich keine Berührungsängste mit den extremen Rechten gibt“ ― dieses „offensichtlich“ ist köstlich.

Dann teilen die Autoren den Lesern mit, dass Brandenburg eine Initiative gegründet hat, bei der auch ein Oberstleutnant mitmacht ― auch hier wieder das Spiel mit den Assoziationen:

„Oberstleutnant“? Haben die Rechten nicht ständig irgendwelche Verbindungen zur Bundeswehr? Na, na? ―, und dass diese Gruppe das erklärte Ziel hat, „die bürgerliche Mitte der Gesellschaft zu erreichen und zu vernetzen, um gegen die ›Einschränkung der Grundrechte‹ aufgrund der Corona-Eindämmungsmaßnahmen zu opponieren.“

Schließlich findet sich noch die „Information“, Brandenburg habe sich zuhauf populistisch geäußert. Dann folgt das Glanzstück des gesamten Artikels. Unter der Zwischenüberschrift steht: „Nähe zu neurechten Positionen“. Man liest und staunt. Jetzt sollte es spannend werden, jetzt darf man erwarten, dass die beiden Autoren Andreas Busche und Hannes Soltau und das „Recherchenetzwerk“ „Antischwurbler“ liefern.

Die Beschuldigung, jemand habe eine „Nähe zu neurechten Positionen“, ist ziemlich weitreichend für die entsprechende Person. Das ist fast so, als würde man sagen: XY ist ein Nazi. Also, wie sieht die Lieferung des braunen Drecks aus? So:

„Doch Brüggemann ist keineswegs nur Unterstützer von ‚1 bis 19‘. Er und Brandenburg teilen sich auch ein Berliner Postfach. Auf seinem Blog ‚D-Trick‘ merkt der Regisseur diese Woche süffisant an, wie sehr er sich darüber freue, dass sich die ‚Investigativjournalisten‘ (O-Ton) auf dieses Fundstück gestürzt hätten. Er habe nichts zu verbergen.

Und fährt fort: ‚Ich unterstütze die Arbeit der von Paul Brandenburg mitgegründeten Initiative 1 bis 19, weil ich die Aussagen des Positionspapiers für richtig halte. Darüber habe ich Paul Brandenburg kennengelernt und halte ihn für einen integren Mediziner und Staatsbürger.‘ Bei diesen ‚Positionen‘ handelt es sich unter anderem um die Kritik, ‚die Medien‘ hätten in der Corona-Pandemie ‚ihre Aufgabe der unabhängigen Berichterstattung im Sinne einer vierten Säule der Demokratie nicht erfüllt‘.

Diese Kritik kennt man inzwischen auch aus dem einen oder anderen Video der Aktion #allesdichtmachen. Die Nähe zu solchen neurechten Positionen, verpackt mit den Mitteln der Satire, war ein Grund, warum die Aktion am vergangenen Freitag zum Teil so heftige Reaktionen aus der Kultur- und Medienbranche auslöste.“

Hm. Wo sind jetzt die „neurechten Positionen“ (Plural) zu finden?

Haben die sich versteckt? Sind die irgendwo in eine Ritze des brutalstmöglichen Investigativjournalismus gerutscht?

Ach so, Sie meinen also, die Autoren zeigten doch schon auf, was mit neurechten Positionen gemeint sei. Okay, dann lese ich noch mal. Und ich muss eingestehen: stimmt. Da ist tatsächlich eine „neurechte Position“ zu finden. Wobei: Wir streichen den Satz und formulieren neu: Die Autoren führen eine „Position“ an, die sie wohl als „neurechts“ verstehen oder verstanden wissen wollen. Okay. Jetzt habe ich es verstanden. Bei solchen qualitätsjournalistischen Meisterleistungen fängt der synaptische Spalt im Denkapparat wohl zu glühen an. Betrachten wir die „neurechte Position“:

„Bei diesen ›Positionen‹ handelt es sich unter anderem um die Kritik, ‚die Medien‘ hätten in der Corona-Pandemie ‚ihre Aufgabe der unabhängigen Berichterstattung im Sinne einer vierten Säule der Demokratie nicht erfüllt‘.“

Frage an Radio Eriwan: Soll das jetzt wirklich eine „neurechte Position “ sein? Die „Position“, dass „die Medien“ während der Corona-Pandemie ihre Aufgabe als „vierte Säule der Demokratie nicht erfüllt“ haben, ist „neurechts“?

Also ich möchte ja jetzt gewiss niemandem auf die Füße treten:

Aber das zwitschern inzwischen doch schon die Spätzchen von den Dächern. Sind die zwitschernden Vöglein nun also auch „neurechts“?

Natürlich haben Medien ihre Aufgabe nicht erfüllt. Sie haben eine journalistische Bankrotterklärung abgeliefert ― meiner stets bescheidenen Meinung nach.

Also bitte, Radio Eriwan, klären Sie auf.

Radio Eriwan antwortet: Wir haben uns den Tagesspiegel-Artikel mehrmals angeschaut, selbst der Hausmeister musste ihn lesen. Wir können Ihnen die Frage auch nicht so recht beantworten. Aber da Sie ja offensichtlich ebenfalls die (falsche) Meinung vertreten, nämlich: dass „die Medien“ ihre Aufgabe nicht erfüllt haben und damit also auch wohl uns von Radio Eriwan meinen, gibt es von uns exklusiv für Sie eine neue Runde von unserem herzerfrischenden Spiel „Wir beleidigen die Hörer“: Sie Drecks-Nazi, Sie dreckiger!

Man muss sich das mal klipp und klar vor Augen führen: Wer sagt, dass „die Medien“ in der Pandemie einen untragbaren Journalismus abgeliefert haben ― wie war das noch mal: Wann haben die Qualitätsjournalisten angefangen, Todes- und Inzidenzzahlen grundlegend zu hinterfragen? ―, hat eine Nähe zu „neurechten Positionen“, weil die „Neurechten“ diese Position ebenfalls vertreten? Und so etwas steht im Tagesspiegel? Werden solche Artikel eigentlich von verantwortlichen Redakteuren sauber redigiert? Oder winkt man die einfach durch, weil: richtige Haltung und mit braunem Dreck auf „die Richtigen“ werfen ist immer gut und so? Deshalb: Carte blanche, grünes Licht? Fragen über Fragen.

Das Ganze klingt nach dem Witz über den Nazi, den Hobbygärtner und den Haltungsjournalisten. Kennen Sie den?

Der geht so: Ein Nazi, ein Hobbygärtner und ein Haltungsjournalist wohnen (blöderweise) in derselben Straße. Der Nazi mit einem Bezug zur Natur baut in seinem Gärtchen Tomaten an. Der Hobbygärtner, der auch einen Bezug zu Mutter Erde hat, gärtnert in seinem Garten und baut ebenfalls: richtig, Tomaten an.

Läuft der Haltungsjournalist am Garten des Nazis vorbei und sieht den Tomatenanbau.

Kurz darauf läuft er am Garten des Hobbygärtners vorbei und sieht auch: Tomatenanbau. Daraufhin spricht der Haltungsjournalist den Hobbygärtner mit erhobenem Zeigefinger an und sagt: Weißt du, dass du eine Nähe zu Nazis hast?

Der Hobbygärtner guckt verdutzt durch die Wäsche auf der Wäscheleine und sagt irritiert fragend: äh, was?

Der Haltungsjournalist „klärt auf“: Dein Nazinachbar da drüben baut Tomaten an. Du baust Tomaten an. Ihr müsst Brüder im Geiste sein. Diese Nähe durch den gemeinsamen Anbau von Tomaten ist eindeutig.

Damit ist der Witz zu Ende.

„Diesen Totalausfall der Medien und Journalisten in der sogenannten Corona-Pandemie nimmt Klöckner zum Anlass, sich selbige ‚zur Brust‘ zu nehmen. Nach seinem Buch ‚Sabotierte Wirklichkeit: Wenn Journalismus zur Glaubenslehre wird‘ aus dem Jahr 2019 zerlegt Klöckner in seinem neuen Buch die gesamte Medienbranche und ihre journalistischen Zombies. Er präsentiert sie uns als bösartige Propaganda-Maschinerie wider Anstand und Fairness, bar jeder journalistischen Profession. (…) Ihre Hauptkompetenz liege darin, im Schulterschluss mit der Regierung Angst zu schüren. (…) Indem sie jede kritische Analyse scheuen wie der Teufel das Weihwasser seien sie selbst zu einer grundlegenden Gefahr für die Demokratie geworden. (…) Das Politik- und Medienkartell kann nur noch als integrale Verbrechensform begriffen werden, wobei die Medien nicht selten die Politik vor sich hertreiben beziehungsweise der Politik als Verstärker ihrer kriminellen Machenschaften zugunsten der Kapitalfraktionen dienen. Die Medien sind daher nichts anderes als Kombattanten im laufenden ‚information warfare‘ gegen die Zivilgesellschaften. Sie sind kriegführende Partei. Die gesamte Mainstream-Medienindustrie begreift Klöckner völlig richtig als nicht mehr reformierbar.“
Ullrich Mies, Autor und Publizist

„Der Kampf gegen das gleichgeschaltete, regierungskonforme Medienkartell hat gerade erst begonnen. Wer immer noch meint, es ginge um eine innergesellschaftliche Diskussion, hat nicht begriffen, dass es Regierung und angeschlossener Bewusstseinsindustrie ausschließlich darum geht, die Definitionshoheit mit allen perfiden Mitteln zu erhalten. Kollabiert die Definitionshoheit, kollabiert die Macht des herrschenden kriminellen politischen Regimes. Zombie-Journalisten sind mitverantwortlich dafür, dass wir in faschistische Verhältnisse abgleiten. Obwohl in weiten Teilen des Buches anklingt, wie sehr Klöckner die derzeitige Journaille verachtet, gelingt es ihm dennoch, Leserinnen und Leser immer wieder zum herzhaften Lachen zu bringen.“
Annette van Gessel, Pharmazeutin und Lektorin

„Marcus Klöckner liefert (…) jetzt all die Beweise, die bei meiner Draufsicht aus dem Blick geraten sind. Textanalyse vom Feinsten, geschöpft aus dem Fundus der Fehlleistungen, die wir seit anderthalb Jahren beobachtet haben. Nena und #allesdichtmachen. Das WDR-Interview mit Jan Josef Liefers. Die Kampagnen gegen ‚Impfvordrängler‘, ‚Schwurbler‘, ‚Maskenverweigerer‘.“
Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaft

Im August erscheint das neue Buch von Marcus Klöckner. Hier können Sie das Buch bestellen: als Taschenbuch oder E-Book.

Quellen und Anmerkungen:

  1. Andreas Busche, Hannes Soltau, Journalisten des Recherchenetzwerk Antischwurbler, „Filmbranche und Querdenker. Die Geschichte hinter #allesdichtmachen“. In: Der Tagesspiegel, Update 21. Mai 2021― Anmerkung: Die Auseinandersetzung mit diesem Artikel bezieht sich auf die ursprüngliche Fassung., https://www.tagesspiegel.de/kultur/filmbranche-und-querdenker-diegeschichte-
    hinter-allesdichtmachen/27149604.html.

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Danke an den Autoren für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Artikel erschien zuerst am 11. September 2021 bei Rubikon – Magazin für die kritische Masse.

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Bildquelle:      rangizzz/shutterstock

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Kommentare (8)

8 Kommentare zu: “Die Diffamierung hat Methode! | Von Marcus Klöckner

  1. Rocky sagt:

    Man kann den Spieß auch umdrehen, für diese "Edeljournalisten" gilt:
    Es besagt nicht das Geringste, sich “von rechts zu distanzieren”, wenn man denkt und handelt wie die Nazis gegenüber Andersdenkenden!
    Tausende von Heuchlern distanzieren sich permanent von rechts.

  2. zivilist sagt:

    Ja Freunde, der dritte und letzte Weltkrieg ist 'ausgebrochen'

  3. Kit3 sagt:

    Wunderbares eindringliches Videos der CiWi und mandelzweig.org, den Leuten mit der guten, sachlichen Broschüre zum Impfen, die jetzt eine neue Auflage hat und die man runterladen oder in Papier (zum Verteilen) bestellen kann. Der Pastor drückt sich sehr klar aus…

    https://youtu.be/ZUH0yyJAvQ4

  4. helli-belli sagt:

    … soll ich mich nun aufregen, das die nicht in die Hand beißen welche sie füttert?

    oder: soll ich nun zum gefühlt 100.000sten Mal erbost, erzürnt, kopfschüttelnd, erstaunt, … resigniert realisieren, dass die Menschen in diesem Land offenbar rein gar nix verstanden haben, sondern maximal noch "DAGEGEN!" sind ?

    … oder geht es vielleicht gar nicht anders, und die anstehenden Veränderungen im Zuge der Digitalisierung und des Endes des Lebenszyklus des etablierten MONOPOLY-Systems verlangt nun nach einer ganz massiven "Gehorsamsübung" bis hin zur totalen Unterwerfung und Bereitschaft die eigene Gesundheit zu opfern, wenn nur … wenn nur was eigentlich nochmal? Fußballstadion, Biergarten und Oktoberfest? …

    … vor dem Hintergrund einer Liquiditätsfalle und dem totalen, unkontrollierbaren Zusammenbruch des Wirtschafts- und Gesellschaftssystems und keinerlei Diskussion zum Umgang damit – geschweige denn einer alternativen Ordnung für die Zeit nach dem derzeit erlebten "kontrolliertem Rückbau" erscheinen mir Beiträge ohne Gegenvorschlag oder zumindest einer Einladung zur Partizipation bei der Entwicklung eines Gegenentwurfs schlichtweg als "zu flach" …

    Anprangern und "DAGEGEN!" sein kann wohl jeder – aber das bringt eben nix.

    A) Gegenentwurf
    B) Handlungsempfehlung im Umgang mit dem was nun kommt.
    … nach den Wahlen werden "die" sich bestätigt fühlen (und zwar ganz zu recht) – und dann höchst wahrscheinlich erst so richtig loslegen, mit dem Hetzen & Fordern …

    • Hartensteiner sagt:

      Lieber helli-belli, wie ich meine, wäre es gar nicht so schwer, einen Gegenentwurf vorzustellen (hätte ich in petto) – doch weiß ich nicht, wozu das dienen sollte. Haben wir doch eine Bevölkerung, die zur weit überwiegenden Mehrheit fest im Griff der Bewusstseinsindustrie ist (und immer tiefer darein versinkt?) und die deshalb für keinerlei Gegenentwürfe zugänglich ist.
      Dann fragst Du nach Handlungsempfehlungen… die nun schon seit Beginn des ganzen Zirkus an allen Orten nachgefragt werden und noch niemand ist auf eine Idee gekommen, die wirklich zünden könnte. (Schon lang vor Corona hielt ich so etwas für nötig und musste feststellen, dass dafür alles fehlt, z.B. eine entschlossene, fest organisierte Gruppierung, die ein klares Ziel hat und von den Menschen angenommen wird o.ä., weshalb ich schon damals fürchtete, dass "nichts geht").
      Wenn es also um Handlungsempfehlungen geht, dann bist DU gefragt, den "wir" sitzen schon lange ratlos herum und grübeln und kommen nicht vom Fleck.
      Ich weiß, der Vergleich hinkt, aber wenn ich mir vorstelle nach 1933 einen Gegenentwurf und alternative Handlungsempfehlungen gesucht zu haben… dann wäre ich auch damals nicht weit gekommen. Wie mein Vater sich sagte: "Entweder sind die alle verrückt geworden, oder ich bin es!". Mehr fiel ihm dann nicht mehr ein, als versuchen sich hindurch zu winden. Was nun?

    • Hartensteiner sagt:

      PS: Was dazu kommt…. "damals" wäre es primär um ein, zwei Länder (vielleicht noch ein paar) gegangen, doch diesmal hat sich die TOTALE MACHT (die totalitäre Macht) GLOBAL etabliert. Und das ist weit mehr, als mit dem Satz von "Viel Feind, viel Ehr" gemeint war. GLOBAL ist halt wirklich eine ganze Menge….
      Sollte dieser ganze "Turmbau zu Babel" einbrechen, dann werden wir alle erst mal im Staub verschwinden und weder Gegenentwürfe noch Handlungsempfehlungen werden durch diesen sichtbar sein. Ob und was vielleicht unter den Trümmern hervorkriechen mag – wer weiß das schon….
      Doch nach den Wahlen wird der Turm erst mal weiter aufgestockt.

    • helli-belli sagt:

      @Hartensteiner "Sollte dieser ganze "Turmbau zu Babel" einbrechen…"

      Um genau diese "Stunde Null" geht es mir – den "Rest" kann man was Änderungen anbelangt eh vergessen (und sollte es vermutlich auch – manches muss eben seinen Gang nehmen damit was "hängen" bleibt…).

      Für die sogenannte "Mitte der Gesellschaft" hat sich durch die "Pandemie" und allem was damit zusammenhängt nicht all zu viel getan – zumindest habe ich subjektiv den Eindruck, dass dem so ist…
      … jedenfalls ist bei den allermeisten wohl die Situation weiterhin nicht eine "so, das war es – jetzt haben wir nichts mehr zu verlieren & jetzt ist Schluss mit dem Schwachsinn, von dem stets und immer nur die üblichen Verdächtigen profitieren, sich bereichern, sich und ihren Nachkommen ein ganzes Portfolio an Privilegien aufbauen und stetig immer weiter ausbauen, JETZT reicht es, ICH mach da nicht mehr mit! …"

      Klar: jetzt könnte man als "Handlungsempfehlung" ausgeben:
      1.) überlegt euch ein sicheres Konzept, über welches ihr euch anonym und sicher miteinander vernetzen könnt (i2p, onion-routing via TOR Browser etc … jeweils immer nur kleine Teams mit maximal 7 Leuten, dann macht ihr die Gruppe zu und keiner kommt mehr rein, sodass ein Unterwandern ziemlich schwierig werden sollte … sollte das Regime in den nächsten Gang schalten, und zB gewaltsam "Zwangsimpfungen" durchführen, dann triggern wir die "Operation Socha" und machen dann … um … Analog des ANC, der hat es am Ende ja auch geschafft sich seines Apartheidssystems zu entledigen …)
      2.) einfach nur "DAGEGEN!" zu sein ist natürlich auch keine Lösung – daher muss ein Alternativkonzept, natürlich auf der Grundlage des Grundgesetzes her, welches vor allem und zuallererst die Massenmedien auf ein völlig anderes Niveau hievt: Massenmedien, welche offensichtliche, einem Narrativ folgende und irreführende Falschmeldungen ohne Diskurs und alternative Sichtweisen als "Nachrichten" verkaufen, müssen für jede verbreitete Meinung einen Sendeplatz sowie Budget & Know-How für entsprechende Gegendarstellungen bereitstellen und anbieten.

      2b) Auf die Rolle der Massenmedien wird im Grundgesetz leider viel zu wenig eingegangen – und "warum" dies so ist, ist ja auch einleuchtend: Nur über die Massenmedien konnte mit Deutschland nach dem verlorenen Krieg das gemacht werden, was die Siegermächte bzw deren Hintermänner und eigentliche "Puppenspieler" eben so machten …
      … und bis zum heutigen Tage immer noch so machen, wie die aktuelle Situation ja nun auch dem Allerdümmsten aufzeigen müsste …
      Die Ausarbeitung eines "Massenmedienkonzeptes", welches die Manipulation und Verblödung sowie das Aufhetzen wirksam verhindert und im besten Falle ein "unter Strafe stellen" von Angst- & Hetzkampagnen erübrigt, da derlei eben kaum mehr durchführbar sind.

      Meinungsbasiertes Geschwurble kann – sofern es im Falle von "Meinungen & Kommentaren" stets auch Gegenmeinungen und Gegenkommentare geben MUSS – eben nicht mehr wirksam werden.

      "Repetitio" funktioniert dann eben nicht mehr.
      Und Lügen haben dann eben kurze Beine – und jene, die da die ganze Zeit über Lügen, die sind dann in kürzester Zeit verbrannt. Wenn der eine immer A – und dann stets gleich der andere immer mit B kommt, dann muss ich eben tiefer einsteigen und mir die Zahlen und Argumente etwas genauer anschauen.
      … und gerade bei wichtigen Themen ist es natürlich wichtig, dass es auch viele Alternativen gibt, welche Argumentativ abgearbeitet werden müssen …
      … Dieselkatastrophe, Klimakatastrophe, Kampf gegen den Terror, Killervirus …

      Nur über Massenmedien, welche die Meinungsvielfalt systemisch implementiert haben und den Dialog der Bürger ermöglichen und möglichst auch einfordern ist ein "wir" und eine demokratische Gesellschaft erst realisierbar.

      Anstelle von "kleinen, im dunklen operierende Banden, geschützt durch die Anwendung von darknet-Technologien miteinander sich austauschende Aktivisten" sollte ein offener Dialog der Bürger untereinander stattfinden – basierend auf Massenmedien, deren Inhalte stets akribisch nach "Meinungen" durchsucht werden, da jegliche Verbreitung von "Meinung" auch sogleich ein Anrecht auf "Gegenmeinung" nebst dem Budget zur entsprechenden Aufbereitung nach sich zieht …
      … die Menschen des Landes würden dann nicht mehr anfangen, sich zu verkriechen, zu verstummen, oder am besten gleich das Land zu verlassen – sondern sie würden sich aktiv in die Gestaltung und die Meinungsfindung mit einbringen…

      Dank der Transparenz, welche der Digitalisierung innewohnt sind hier auch leistungsorientierte Belohnungskonzepte vorstellbar: wer gute Ideen, gute Argumente mit einbringt welche nicht gleich widerlegt, sondern von Bestand geprägt sind, der soll für seine "Leistung" auch entsprechend entlohnt werden. Der Kommentator der Mainstreampresse, der sich Reporter, Journalist oder Nachrichtensprecher nennt, der erhält ja auch ein Salär …

      … es soll ja nicht zugehen, wie in der im Beitrag geschilderten Politik-Talksendung, in welcher ein Amateur 5 Profis gegenübersteht – sondern die besten, argumentativ stabilsten & widerstandsfähigsten Stimmen erhalten dann das Budget und die Ressourcen für die Gegendarstellung…

      … zum Start würde sich hier auch die Fußballweltmeisterschaft anbieten: wenn das System diese Selektions-Kaskaden zielführend übersteht, und es dann am Ende neben einem von Bela Rethy kommentiertem Spiel auch ein alternativ kommentiertes gibt, dann wird das System ab diesem Zeitpunkt wohl offene Türen einrennen …
      … alleine mit diesem einen Beispiel könnte eine Partei evtl. schon die 5%-Hürde knacken:

      "wir lassen erstmal ALLES wie es ist – wir führen "nur" die immanente Alternativmeinungspflicht bei allen Kommentaren der Massenmedien ein – angefangen bei der Fußballweltmeisterschaft!"
      … weiter bräuchte man gar nichts mehr fordern oder verkünden: die 5% wären sicher :-)

  5. Hartensteiner sagt:

    Abwarten! Englisch sagt man: „You ain’t seen nothing yet!“, was soviel heißt, wie: „Was Du bisher gesehen hast, ist nichts verglichen mit dem, was kommen wird“. Mit anderen Worten: Ist erst mal die Pandemie-Impf-Einheitspartei am 26. für weitere 4 Jahre frisch legitimiert, wird „es“ erst so richtig losgehen. Da können wir uns schon mal warm anziehen, doch auch das wird nichts mehr helfen.

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