Angewidert ist untertrieben | Von Jochen Mitschka

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.

Es fällt mir zunehmend schwer, den Nachrichten zu folgen. Angewidert darüber, was passiert, ist ein Ausdruck, der es nur annähernd trifft. Es geht tiefer. Egal wohin man sieht: Das Mittelalter ist zurück. Ob Israel Blutrache übt, und anscheinend bewusst Kinder ermordet, um die Wurzel zukünftigen Widerstandes auszulöschen oder die israelische Regierung ganz offen historische religiöse Texte wortwörtlich in die Tat umsetzt und eine Vernichtung in Gaza durchführt, die man historisch bezeichnen muss, oder ob die USA mal eben Länder bombardieren, aber sinngemäß erklären „Nein, wir sind nicht im Krieg mit denen“. Ob Selenskyj Bücher verbrennt oder Soldaten zwangsrekrutiert, wie früher in Hafenstädte betrunkene Seeleute. Ob Massaker im Kongo nicht in die kolonialen Schlagzeilen kommen, oder Vergewaltiger in Deutschland keinen Tag im Gefängnis verbringen, aber Gericht Erzwingungshaft zur Eintreibung von Corona-Strafen verhängen, und diese Gerichte Beweisaufnahme verweigern, und als Realität bezeichnen, was der Arm der beklagten Regierung, das RKI erklärt. Das alles soll „normal“ sein? Ich habe meinen Plan, über das geopolitische Puzzle zu erzählen, erst mal aufgegeben, denn ich muss heute loswerden, was in meinen Augen in Deutschland normal wäre, aber leider nicht ist! Fangen wir mit der Gewaltenteilung an.

Die Gewaltenteilung

Die Exekutive

Das „ausführende Organ“ des Staates ist sozusagen der Verwalter der BRD. Dieser Verwalter muss „das Geschäft“ nach den Regeln und Gesetzen führen, die vom Gesetzgeber, welcher der Souverän bzw. sein Stellvertreter ist, vorgegeben sind. Normal wäre, wenn dieser „Verwalter“ direkt vom Souverän gewählt würde, wie der Vorstand vom Aufsichtsrat einer AG.

Tatsächlich wird die Bundesregierung aber in „Koalitionsverhandlungen“, und meist in Hinterzimmern, durch die Führungen der „staatstragenden“ politischen Parteien bestimmt. Der Einfluss auf die Regierung durch den Wähler beschränkt sich auf die Abgabe der Stimme für eine Partei und deren Programm. Was davon letztlich in den Koalitionsverhandlungen realisiert wird, oder erst recht später in der Führung der Geschäfte, darauf hat der Wähler nach der Wahl keinen, null, nada, Einfluss. D.h. nicht der Wille der Wähler bestimmt die Richtlinien der Politik, was aber m.E. der Normalfall sein sollte.

Absurd ist, dass Regierungsmitglieder gleichzeitig Teil der Legislative sein können, also Teil des Teils der Gewaltenteilung, welche für die Regierung die Gesetze festlegt, und deren korrekte Durchführung auch kontrollieren soll. Normal wäre, wenn Regierungsmitglieder und politische Beamte der Regierung nicht gleichzeitig Mitglied des deutschen Bundestages wären.

Die Legislative

Wie wir bereits bei der Exekutive gesehen haben, werden die Tagesgeschäfte des Landes durch die politischen Parteien festgelegt und organisiert. Das Gleiche gilt für die Legislative. D.h. wer als „Vertreter“ des Souveräns, des Wählers in das Parlament, den Bundestag einzieht, wird durch die Führungen der politischen Parteien durch parteiinterne Verfahren bestimmt. Der Wähler hat keinerlei Einfluss auf die Listenkandidaten, und auch nicht auf die Direktkandidaten. Er kann lediglich sein OK einem Vorschlag geben oder eben nicht. Mit anderen Worten: Nur wer sich als Kandidat dem Konsens der „staatstragenden“ politischen Parteien und ihren Führungen unterwirft, dem wird erlaubt, überhaupt erfolgversprechend anzutreten. Und inzwischen sind es Netzwerke, welche sich gegenseitig in Kandidaturen bringen, wie man deutlich an den m.E. Auswüchsen deutscher Politikführer sehen kann.

Einzelne Abgeordnete haben in dem System Deutschlands praktisch keine Chancen, deshalb gibt es, überspitzt erklärt mehr direkte Demokratie in Vietnam als in Deutschland. Bei der Wahl zum Einkammerparlament Vietnams 2002 waren ca. 15 % der Kandidaten keine Parteimitglieder, die Zahl stieg seitdem stark an. Wer sich über den Arbeitsplatz oder das Wohngebiet bewirbt, hat gute Chancen vom Wahlkomitee angenommen, und dann auch gewählt zu werden.

Mit anderen Worten: In Deutschland gibt es zwar kein Wahlkomitee, das Abgeordnete, welche möglicherweise „störend“ sein könnten, aussondert, wie in Vietnam oder im Iran, aber in Deutschland wird dieser Filtermechanismus durch die politischen Parteien viel unauffälliger gesichert. Normal wäre, wenn der Wähler bestimmen würde, welchen Kandidaten er auf welchem Listenplatz oder Direktmandat haben möchte, oder wenn er selbst aus Kandidaten, die gewisse Qualifikationen und Voraussetzungen erfüllen, (muss man nicht überall Eingangstests bestehen, bevor man Studium oder Job beginnt?) … selbst wählen könnte.

„Die gleichen Chancen“ bedeutet, dass nicht nur Beamte für den Wahlkampf freigestellt werden, sondern dass alle Kandidaten, nicht nur Beamte und gutverdienende Selbständige, finanziell in die Lage versetzt werden, einen Wahlkampf zu führen. D.h. für einen Landwirt muss eine Vertretung finanziert werden, für eine alleinerziehende Mutter ein Einkommen und Versorgung des Kindes u.ä. Ansonsten wird das Parlament niemals ein Spiegelbild der Gesellschaft sein. Normal wäre also, wenn alle die gleichen Chancen für eine Kandidatur hätten.

Wie der Name sagt, soll der Bundestag die Gesetze entwickeln, unter denen die Regierung arbeiten muss. Aber was sehen wir in der Realität? Die Gesetze werden durch die Regierung so entwickelt, wie sie die Gesetze gerne hat, um die Gewalt im Land auszuüben. Teilweise mit Hilfe von Lobbyorganisationen und ungeheuer teuren „Beratern“ internationaler Firmen. (Und trotzdem werden Fehler durch Minister gemacht, die hunderte von Millionen Euro Schaden verursachen, wie z.B. die Mautgesetze, oder der CumEx-Skandal, ohne dass es Folgen für die verantwortlichen Politiker hat.)

Das Parlament ist anscheinend dazu da, die von der Regierung, genauer gesagt den Parteiführungen in Hinterzimmer-Gesprächen, vereinbarten Gesetze abzunicken, so der Eindruck. Demnach dient der Bundestag überspitzt gesagt lediglich der Versorgung von Partei-Politikern, und um den Schein einer Gewaltenteilung aufrecht zu erhalten.

Die Parteien bestimmen also die Zusammensetzung der Regierung ebenso wie die Zusammensetzung des Parlaments. Und logischerweise hat das Parlament dann nicht wirklich die Funktion, die es haben sollte, nämlich Gesetze zu entwickeln und die Regierung zu kontrollieren. Wie das mit den Gesetzen abläuft, hat der inzwischen aus der SPD ausgetretene Bundestagsabgeordnete Marco Bülow in einem Video am Beispiel eines Kriegseinsatzes beschrieben:

„…Dann hatte man das Thema wieder abgefrühstückt gehabt, und dann gab es den Anschlag in Paris. Und das war schon so nach dem Motto, jetzt muss man ja wohl doch irgendwas machen. Und dann gab es am Dienstagmorgen einen Kabinettsbeschluss. Dienstag am Morgen. Um 12 Uhr hatten wir den Kabinettsbeschluss über Computer in unserem Netz, konnten ihn ausdrucken. Um 14 Uhr hat die Fraktionssitzung begonnen. Die Abgeordneten hatten aber einen klar getakteten Tag. Keiner der Abgeordneten war zwischen 12 und 14 Uhr im Büro. Wenn überhaupt, haben die Mitarbeiter das ausgedruckt und denen dann nachgetragen, den Abgeordneten. Ich hatte meine Unterlagen um Viertel vor Zwei. So ein Packen Beschluss, das Wichtigste war auf 20 Seiten zusammengefasst, aber das ist auch noch relativ viel, was das Kabinett beschlossen hat. Um 14:00 Uhr hatten wir Fraktionssitzung, um 14:45 Uhr hat die Fraktion beschlossen, wie sie damit umgeht. Das ist keine Demokratie…“ (2)

Das allerdreisteste ist aber, dass die angebliche Legislative, wie wir sahen eigentlich Vertreter der Parteien, auch das höchste aller Gesetze ändert. Dieses Grundgesetz ersetzt eine Verfassung, bis sich das Volk eine Verfassung selbst gibt, was man auch im Grundgesetz nachlesen kann. Die Aufgabe einer Verfassung, bzw. in Deutschland des Grundgesetzes ist es, den Bürger vor dem Staat zu beschützen.

Wie kann es diese Aufgabe erfüllen, wenn der Staat, vertreten durch Berufspolitiker der staatstragenden Parteien, im Laufe der Jahrzehnte diese Grundlage aller Regeln des Zusammenlebens mit hunderten von Gesetzen ausgehöhlt, ja in sein Gegenteil verkehrt hat?

Muss ich das wirklich belegen? Das hatte ich schon 2019 mit dem Essay „Quo vadis Germania“ gemacht, deshalb spare ich mir das aus Formatgründen hier. Wer Interesse hat, kann das E-Book eine Woche lang kostenlos herunterladen (5). Der Stand ist der vor Corona. D.h. die Entwicklung hatte sich seitdem beschleunigt.

Für mich wäre normal, wenn alle Änderungen am Grundgesetz, die seit der Verkündung durch die Parteien durchgesetzt wurden, erst wirksam würden, wenn sie durch den Souverän bestätigt wurden. Wenn die Parteien schon nicht zulassen, dass das Volk selbst über eine Verfassung bestimmt.

Kommen wir zur nächsten Säule der angeblichen Gewaltenteilung:

Die Judikative

Die Judikative soll nicht nur zu schnelles Fahren bestrafen, sondern kontrollieren, dass sich sowohl die Legislative als auch die Exekutive an die Regeln halten, die durch die Verfassung und die Gesetze vorgegeben werden. Daher wäre es m.E. normal, wenn diese Säule der Gewaltenteilung vollkommen unabhängig von den politischen Parteien wäre, denn schließlich sind die Politiker die möglichen Täter, gegen welche die Bürger die Justiz um Hilfe bitten. Aber weit gefehlt. Die Justiz ist in einer in Europa beispiellosen Form abhängig von … dem Konsens der staatstragenden politischen Parteien.

D.h. die Judikative ist nicht nur finanziell vollkommen von den Entscheidungen der Politiker abhängig, sondern diese haben über die Justizminister das Weisungsrecht gegenüber denjenigen, die sie potentiell im Auftrag des Bürgers bei Vergehen anklagen sollen. Nochmal: Die Staatsanwälte werden von denen kontrolliert, welche sie vor Gericht bringen sollen, wenn sie gegen Gesetze verstoßen haben. Das ist so absurd, dass deutsche Staatsanwälte als einzige in Europa, keine internationalen Haftbefehle ausstellen können.

Wie lächerlich die Situation erscheint, erkennt man daran, wie einst der oberste Ankläger der Bundesrepublik Deutschland auf Grund von Anzeigen gegen die Bundesregierung wegen Verstoß gegen §80StGB, der das Angriffskriegsverbot des Grundgesetzes in Strafrecht umsetzte, reagierte.

„Mit Schreiben vom 26. Januar d.J. teilte der Generalbundesanwalt in bisher beispielloser Offenheit mit, dass ‚nur die Vorbereitung an einem Angriffskrieg und nicht der Angriffskrieg selbst strafbar‘ seien, ‚so dass auch die Beteiligung an einem von anderen vorbereiteten Angriffskrieg nicht strafbar ist‘“ (AZ 3 ARP 8/06-3).“ (3)

Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen erkläre, dass auf meine Anzeige wegen Beteiligung am Krieg gegen Syrien ähnlich absurde Antworten erteilt wurden, nachzulesen in Anhang (4). Damit solche Peinlichkeiten nicht mehr vorkommen, wurde der einzige Strafrechtsparagraf, welcher Verbrechen gegen das Grundgesetz mit Strafe belegte, zum 1.1.2017 gelöscht. Der Ersatz soll angeblich das Völkerstrafrecht sein. Aber dieses kennt unser Grundgesetz nicht, den Geist des Grundgesetzes schon gar nicht, und wurde durch Kolonialmächte maßgeblich beeinflusst, welche natürlich nicht so ohne weiteres ihre alten „Interventionsrechte“ einfach aufgeben wollten. Mit anderen Worten sieht dieses Völkerstrafrecht jede Menge Schlupflöcher für Angriffskriege vor.

Normal wäre, dass Verstöße gegen das Grundgesetz mit Strafen belegt werden, und nicht nur mit unverbindlich drohendem Zeigefinger durch das Verfassungsgericht, dies oder das Gesetz doch zu ändern. Schließlich werden Verstöße gegen Verkehrsregeln bestraft, nicht aber Verstöße gegen das Grundgesetz?

Aber kommen wir zu dem Zeigefinger. Dass der Zeigefinger nicht gar zu böse winkt, dürfte darauf zurück zu führen sein, dass die potentiellen Angeklagten sich die Richter, die über sie richten sollen, selbst bestimmen. Und damit nur wirklich gar nichts schief geht, setzt man dann gerne auch einen der führenden Politiker aus einer der staatstragenden politischen Parteien an die Spitze. Glauben Sie nicht? Wäre doch absurd, wenn sich z.B. Verkehrsrowdis selbst die Richter aussuchen könnten? Ist aber so. Und es kann sogar im politisch nicht ganz so neutralen Wikipedia nachgelesen werden, welche Partei welchen Richter ins Amt brachte.

Aber auch Richter in Gerichten weit unterhalb des Verfassungsgerichts werden durch Politiker bestimmt. Sie entscheiden über Karrieren und Positionen und bezahlen sie. Wer nicht spurt, der muss damit rechnen, Opfer einer Hausdurchsuchung zu werden, und er wird durch vom Justizminister abhängige Staatsanwälte und folgsamere Richter entsprechend zur Ordnung gerufen. Hatten wir während der Corona Krise gesehen. Besonders beschämend war, dass praktisch kein Richter bei Klagen gegen die Regierung in die Beweisaufnahme eingetreten ist, um dem Kläger die Möglichkeit zu geben, seine Beweise vorzuführen. Vielmehr wurde behauptet, dass das Robert-Koch-Institut die alleinige Wahrheit verkündete, ohne zu berücksichtigen, dass dieses Institut ein Arm der Regierung war. Wie man auch bei einer politischen Anhörung allzu deutlich sehen konnte, als ein General, der von der Regierung als Corona-Manager eingesetzt worden war, dem RKI die entsprechenden Stichworte gab. Ein General!

Wenn aber sowohl die Staatsanwälte, als auch die Richter, es nicht wagen bzw. es nicht zugelassen ist, Klagen bzw. Urteile gegen die Regierungen erfolgreich durchzuführen, kann das kaum als „Gewaltenteilung“ gelten. Mit anderen Worten: Die Justiz wird durch die politischen Parteien kontrolliert.

Normal wäre meiner Meinung nach, wenn die Justiz sich selbst organisieren würde. Wenn sie ein eigenes Budget hätte, die Staatsanwälte selbst darüber entscheiden, wen sie anklagen und die höchsten Vertreter der Justiz direkt vom Wähler bestimmt würden.

Die vierte Säule der Gewaltenteilung – Die Medien

Es gab eine Zeit im auslaufenden deutschen Kaiserreich, da war die Mehrzahl der Journalisten unabhängig und kritisch. Und sie waren loyal zur eigenen „Zunft“. Als ein Journalist wegen Kritik am Kaiser verurteilt wurde, erschienen sofort jede Menge Artikel in den damals noch vollkommen eigenständigen Stadtzeitungen und Journalisten ließen sich bewusst verurteilen. Kamen sie aus dem Gefängnis, folgte sofort ein neuer Artikel. Bis der Druck der Öffentlichkeit so groß wurde, dass die Verfolgung des Lèse Majèsté-Gesetzes eingestellt wurde. Während heute Julian Assange seit Jahren in Einzelhaft schmort, weil er Verbrechen von Regierungen bekannt gemacht hat, ohne dass es einen Aufschrei der Journalisten gibt.

Auf dieser glorreichen Geschichte des Journalismus basierte die Idee, die Unabhängigkeit dieser tausenden von Medien zu sichern, indem man deutlich machte, dass die Journalisten, die diese Medien leiteten, von Einfluss der Mitarbeiter und von außen unabhängig waren. Man sieht die Folgen heute noch am so genannten Tendenzbetriebegesetz. Was es aber heute bedeutet, erkannte man an Arbeitsverträgen von Springer, die sicherstellten, dass keine gegen Israel kritischen Beiträge erscheinen, was eingeschränkt auf die USA als Schutzpatron Israels ausgeweitet gilt.

Was zur Zeit des unabhängigen Journalismus sinnvoll war, ist heute in sein Gegenteil verkehrt. Das ist der Grund, warum wir den Eindruck haben, dass die Medien „gleichgeschaltet“ wurden, was aber gar nicht notwendig war. Sondern im Laufe der Jahrzehnte wurden die Mitarbeiter so eingestellt und befördert, dass sie von alleine wissen, was richtig, und welcher Haltungsjournalismus notwendig ist. Und leider gehören die Medien heute nicht tausenden von Journalisten, sondern einer Handvoll Oligarchen. Und die Medien, welche nicht von Interessen großer Investoren abhängig sind, werden durch Politiker der „staatstragenden“ Parteien im ÖRR kontrolliert.

M.E. normal wäre, wenn die meinungsbildenden größten Medien heute dazu verpflichtet würden, Nachrichten und Kommentare strikt zu trennen, und Kommentare in ihrer Vielfalt wie sie in der Gesellschaft vorkommen, zu spiegeln. Solange aber die Interessen der Politiker und die der Investoren übereinstimmen, wird es nicht einmal zwischen den beiden unterschiedlichen Mediengruppen unterschiedlichen Haltungsjournalismus geben.

Wer bestimmt die Politik Deutschland?

Wie wir gesehen haben, bestimmen aber in Deutschland die Führungen der im Bundestag vertretenen Parteien die Politik der Bundesrepublik Deutschland. Die Väter und vielleicht auch Mütter des Grundgesetzes hatten „dem deutschen Volk“ misstraut, und wollten erst zulassen, dass dieses Volk sich eine eigene Verfassung gibt, und damit Mitsprache an den wichtigsten aller Gesetzen, wenn es wiedervereint ist. Diese Verfassung wird durch die politischen Parteien verweigert. Denn die Kontrolleure haben die Kontrolle übernommen. Und sie erklären das auch ganz offen. Wie Angela Merkel schon 2010 (1).

„Aber genau deshalb bin ich auch zutiefst davon überzeugt, dass es richtig ist, dass wir eine repräsentative Demokratie und keine plebiszitäre Demokratie haben und dass uns die repräsentative Demokratie für bestimmte Zeitabschnitte die Möglichkeit gibt, Entscheidungen zu fällen, dann innerhalb dieser Zeitabschnitte auch für diese Entscheidungen zu werben und damit Meinungen zu verändern. Wir können im Rückblick auf die Geschichte der Bundesrepublik sagen, dass all die großen Entscheidungen keine demoskopische Mehrheit hatten, als sie gefällt wurden.“ (1)

Meiner Meinung nach wäre normal, dass ein Politiker für eine Politik wirbt. Wenn er die Mehrheit dafür erhält, genau diese Politik verfolgt, wenn er die Mehrheit verliert, zurücktritt und wieder versucht, die Mehrheit zu überzeugen. Leider ist es genau andersherum: Die politischen Parteien setzen eine Politik durch und die Medien haben dann die Aufgabe, für die Akzeptanz durch die Wähler zu werben.

„Erst im Nachhinein hat sich in vielen Fällen die Haltung der Deutschen verändert. Ich finde es auch vernünftig, dass sich die Bevölkerung das Ergebnis einer Maßnahme erst einmal anschaut und dann ein Urteil darüber bildet.“ (1)

D.h. erst mal wird Krieg geführt, dann dafür geworben. Und die Medien sorgen dafür, dass es nur noch „Patrioten“ gibt. Bei der Gestaltung des Grundgesetzes waren die Gründer im guten Glauben davon ausgegangen, dass, ähnlich wie man es in der Antike schon als Lösung ansah, die Kontrolleure sich selbst kontrollieren, und zwar durch Ehre, Moral und Ethik. Das ist leider schief gegangen. Die Kontrolleure haben die Macht übernommen. Und das wieder zu ändern, wird vermutlich Generationen dauern, und möglicherweise erst nach großen Katastrophen möglich sein. Wer Demokratie wünscht, braucht einen sehr langen Atem.

Fazit

Man könnte das System, wie es oben beschrieben wurde, trotzdem als Gesellschaftssystem akzeptieren, wenn da nicht Dinge wären, die deutlich störten:

  1. müssen die Steuerzahler immer höhere Lasten tragen, ohne Einfluss darauf zu haben, was mit dem Geld passiert, das sie so schmerzhaft erarbeiten.
  2. wird die Wirtschaft, das Image und die Zukunft Deutschlands systematisch zerstört, ohne dass die Menschen Einfluss darauf haben.
  3. wird durch die Behauptung, dass die Regierung ja „demokratisch“ durch „das Volk“ gewählt und daher die eindeutige Vertretung des Volkes sei, die Gesamtheit der Deutschen in Haftung für Kriege und Verbrechen der Regierung genommen. D.h. wenn man nun sieht, wie Israel in Gaza einen schulbuchartigen Völkermord durchführen, befeuert und unterstützt durch unsere Regierung, dann fällt die geschichtliche Schuld wieder einmal auf die Gesamtheit aller Deutscher. Ganz abgesehen von der Möglichkeit, dass wir uns diesmal nicht vor Schadenersatzzahlungen werden schützen können. Mit dem Völkermord in Namibia konnten wir es vielleicht bisher noch, und die USA konnten es auch bei der Verurteilungen wegen Verbrechen gegen Nicaragua. Aber wenn zu einem späteren Zeitpunkt die Verfahren gegen Deutschland stattfinden, werden sich die Machtverhältnisse in der Welt verändert haben. Denn die Macht der Kolonialländer schwindet mit jedem Jahr, jedem Monat, mit jedem Krieg, nachdem sie aus dem zerstörten Land vertrieben werden. Wenn das vermutlich ärmste Land der Welt, der Jemen, der Militärmaschinerie des unschlagbaren Westens mit seinen Billionen Euro Rüstungsausgaben die Stirn bietet, um einen Völkermord in Gaza zu beenden, ist das ein Fanal, das die Welt aufwecken wird.

„Angewidert darüber, was passiert, ist ein Ausdruck, der es nur annähernd trifft.“

Ich kann es einfach nicht fassen, welche Verbrechen die deutsche Politik in Palästina deckt, obwohl Israel sich selbst implizit als außerhalb des Völkerrechts stehend bezeichnet, den IGH nicht als legitimiert anerkennt, und seinen Völkermord fortsetzt (6).

Hinweise und Quellen

 

Der Autor twittert zu tagesaktuellen Themen unter https://twitter.com/jochen_mitschka

(1) https://apolut.net/standpunkte-%E2%80%A2-das-primat-der-politischen-parteien/

(2) https://www.youtube.com/watch?v=T5jCOEJx1eU&t=1s

(3) https://web.archive.org/web/20110211224200/http://www.grundrechtekomitee.de/node/242

(4) https://jomenschenfreund.blogspot.com/2016/08/verrat-am-geist-des-grundgesetzes.html

(5) https://www.dropbox.com/scl/fi/udtqjmyl8o1fccylylixc/FINIS-GERMANIA-08-01-2019-e-book.pdf?rlkey=eo2atb0h72vsojnkti21ahj8m&dl=0

(6) https://twitter.com/Kahlissee/status/1759671815834624156 https://www.9news.com.au/world/israel-hamas-updates-united-nations-international-court-of-justice-hearing-begins/85302a56-a00d-4dd4-8023-0bc6deb3fef1

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Kommentare (21)

21 Kommentare zu: “Angewidert ist untertrieben | Von Jochen Mitschka

  1. Tabascoman sagt:

    Demokratie heißt erstmal "Herrschaft der Bürger". So steht es auch im Art 20.2 des GG, unserer Ersatzverfassung.
    Das ist der Kern einer Demokratie. Aber wo existiert dieser Kern überhaupt noch? in Deutschland?
    Hier darf der Bürger nur alle 4Jahre – nach Intensiv-Dressur durch Medien – einmal wirkungslos bellen. Was gemacht wird bestimmen dann Geheimverhandlungen über die der Bürger nicht abstimmen darf. So sieht das das Surrogat einer eingeredeten Demokratie aus. Abstimmungen sieht das GG zwar vor, aber nicht das Wahl-Gesetz. So einfach ist es das GG auszuhebeln.
    Ansätze zu einer echten Demokratie gibt es viele: Gewaltenteilung, echte Rechtsprechung, Eindämmung der Staatspropaganda, Abwahlen (Popper!) usw. Aber wer will das wirklich?
    Beispiel: Ich erwähnte ab und wieder in Lesebriefen, dass "allgemein frei zugängliche Infos UNGEHINDERT – als auch kostenfrei – empfangen werden dürfen. Das Wort steht im Art. 5.1 GG und ist hier etwas ausgewalzt:
    https://polpro.de/solution.php#sol2
    Wenn allein dieser Gedanke zu "Tichys Einblick" geschickt wird, wurde dieser Leserbrief immer wegzensiert. Die 2 letzten erscheinen nun zumindest auf meinen o.g. Mikroblog , der natürlich nicht soviel Leser hat. Trotzdem meine ich: die Merkel'sche Haushaltsabgabe finanziert das Hauptwerkzeug zur Meinungslenkung (um nicht zu sagen: Volksverhetzung).
    Die AfD ist die einzige Partei, – auch eine CDU-Abspaltung – welche diese GG-Widrigkeit abschaffen will. Das erklärt, warum diese zum Staatsfeind Nr.1 empor stieg und dagegen Brandmauern (von wem und wozu ?) erforderlich sind.

    Die Mängel des Staates bestehen jedoch nicht, weil u.a.. Tichy zensiert. Es sind die Bürger die sich einlullen lassen oder erst gar nicht darüber nachdenken was los ist oder auch darüber gar nicht nachdenken können.
    Chomsky bemerkte es vor mir! ;-))

  2. hulli3 sagt:

    Mittelalter ist untertrieben. Es ist Altertum.

  3. Rainerli sagt:

    Normal wäre, wenn die geeignesten „Verwalter“ sich durch ihre politische Arbeit qualifizieren. Die politische Arbeit findet ja in den Parteien statt. Und dort erfolgen auch interne Wahlen. Man sollte meinen, das jene Personen, die am meisten überzeugen, folglich auch in der parteilichen Hierarchie aufsteigen. Also ein Weg fortgesetzter Auswahl, der über viele Jahre und Instanzen geht. Da sollte man doch meinen, das solch ein Prozess zum Ergebnis hat, das tatsächlich die geeignesten Personen in die verantwortungsvollsten Ämter kommen. Sollte! Aber wenn man sich die Spitzen in der Politik so anschaut und wie sie sich gebärden, dann fragt man sich ernsthaft, wie diese Personen in diese Positionen gelangten? Was läuft da in den Parteien so schief? Ein Phänomen, das endlich einer Aufklärung bedarf!

    • Heute nennt man es "Netzwerken", früher "Vitamin B". Zunächst einmal sind da die WEF und "Stiftungen" die nach jungen "Talenten" ausschau halten und sie dann entpsprechend "schulen". Da hat man aber schon mit dem netzwerken angefangen, allerdings weiß man nun, welche Teile des Netzwerkes einmal Einfluss haben wird. Dann beginnt die Zeit der Würstchenwender und Medienlieblinge. Egal ob innerhalb oder außerhalb der Partei, wen man kennt, wessen Gesicht man gesehen hat, und wer nicht direkt durch "abwegige" Einstellungen Missfallen hervorgerufen hat, bei dem kann man ein Kreuzchen machen.

      Ganz wichtig auch: Die Zusammenarbeit mit den "Organisatoren" von Parteitagen, Wahlen, Sitzungen. Diese Politik konnte man besonders gut bei der Piratenpartei erkennen. Wie durch die Unterstützung von Versammlungsleitungen die für ein Netzwerk gewünschten Ergebnisse erzielt wurden.

      Alles hat weniger mit "Demokratie" zu tun, als mit Beziehungen, sich gegenseitig fördern, Unterstützung durch "mächtige" Förderer. Und Vieles davon passiert HINTER der Bühne. Schon in der Antike fragte man sorgenvoll, ob nicht derjenige, der die bessere Rede halten konnte, die Wahl gewann, statt derjenige mit dem besseren Politikvorschlag. In der heutigen Zeit braucht man nicht mal mehr gut reden zu können.

    • Rainerli sagt:

      Da stellt sich die Frage, wie man solchen "Entwicklungen" einer Partei vorbauen kann. Ist das überhaupt möglich? Mir selbst viel auf, das bei jungen Parteien die Fähigkeit zur Selbstdarstellung schon sehr wichtig ist. Dazu gehört ein symphatisches Erscheinungsbild, gut und selbstsicher zu reden sowie glaubhaft und kompetent zu erscheinen. Schließlich ist dies nicht jedem gegeben- und so fällt die Zustimmung auf jene wenigen, die das zeigen. Und sehr gut kommt, wenn diese Personen dazu noch Erfahrungen und Kenntnisse aus der Politikwelt mitbringen. Und erst Recht, wenn sie über Verbindungen verfügen, die geeignet sind eine Partei wirklich voran zu bringen….
      Wir sehen grade Parteigründungen wie WerteUnion und BSW. Dazu den Aufstieg der AFD und jene "neuen", die noch immer an der 5% Hürde kämpfen. Und natürlich wird versucht jene zu "fördern" mit dem Endziel, das nur jene zur Wahl stehen, die den Erwartungen der Mächtigen entsprechen. Die Wahl selbst kann dann natürlich demokratisch erfolgen….

  4. Krishna sagt:

    "Nicht mich, den Logos sollt Ihr hören", so Platon.
    und später: "….Freude Trinken alles Wesen an den Brüsten der Natur, alle Guten alle Bösen, folgen Deiner Rosenspur"

    So wär´es möglich, binnen eines Monates mit 100.000 Demokraten, welche die Plebiszitäre Demokratie in Berlin einforden, und nicht 1 Tag demonstrieren, sondern bleiben, bis die Forderung erfüllt ist.

    Hie ein Vorschlag als Inspiration, falls jemand glaubt, es gäbe nach 70 Jahren "Demokratie" noch soviele Demokraten::

    Demokratisches Manifest

    Gibt es Demokraten? 

    § Ein Volksbegehren welches 100.000 Unterschriften erreicht, erzwingt einen Volksentscheid binnen eines Monates.
    § Der Öffentlich rechtliche Rundfunk ist verpflichtet zum Thema eine Podiumsdiskussion im Hauptabendprogramm um 20.15 Uhr mit Befürwortern und Gegnern in Anzahl- und Redezeitgleichheit auszustrahlen, am Samstagabend vor Referendum, welches am Sonntag analog (in persönlicher Anwesenheit und Schriftlich) stattfindet. (Ebenso Aus- und Gesamtzählung als öffentliche Dokumente.)
    §Mit einem positiven Volksentscheid (´>50%) tritt das beschlossene Gesetz in Kraft, welches auf dem Staatsgebiet die höchste Rechtsnorm repräsentiert. (Bisherige Gesetze, Internationale Abkommen und Verträge sind, falls im Widerspruch zum Vokswillen, untergeordnet.)

    Im idealen Staat Platons regiert ein Philosoph, welcher die Personalunion mit dem Logos (Weltengeist, Gott,…) repräsentiert.

    Mit Meister Eckharts beschreibung des jedem Menschen innewohnenden Seelenfunken (Anteil des Logos, von ihm “Gottheit”genannt) wurde ein Impuls in Richtung Demokratie in Europa gebracht, welcher in der Aufklärung mit der Erkenntnis, der Mensch sei grundsätzlich gut, zum Gutenstrebend, in die Demokratiebewegung Europas führte, aber mit Einführung der Parteiendemokratie (Wahlkönigtum) nie zur Erfüllung kam.
    Nun sind wir durch Korruption und Fremdherrschaft am Ende jener Parteien angekommen, Heilung ist auf diesem Wege sehr unwahrscheinlich.

    Wer genug gegen dies und jenes demonstriert hat, wer der Mißstände müde ist, möge sein Schicksal in die Eignen Hände nehmen, und mit 100.000 demokraten vor den Regierungsgebäuden seines Landes sein demokratisches Grundrecht einfordern, bis es zurückgewonnen ist.

    Wann? Wenn 100.000 Mitglieder erreicht sind auf: /t.me/hunderttausendemokraten

  5. Norbobot sagt:

    nach großen Katastrophen versucht der Mensch Besserung und übernimmt in der Regel seine Konditionierungen, die zur Katastrophe geführt haben. Diesen Prozess haben die 'Eliten' verinnerlicht und setzen ihn kreativ um, indem sie immer neue Katastrophen inszenieren, um anschließend fester im Sattel zu sitzen und der Masse zu suggerieren, es ist jetzt besser, als vorher. Die Abscheu in Menschen entsteht erst dann, wenn die Lügen der 'Besserung' (nie wieder) auffliegen und der Vorhang fällt und er desillusioniert und staunend da steht. Verlässt er das Theater, gibt er der Show keine Energie mehr!

  6. Norbert sagt:

    "Meiner Meinung nach", müssten Sie gar nicht so oft schreiben, Jochen Mitschka. Am 23. Mai 1949 ist ein Grundgesetz verabschiedet worden, welches – unter den Einwirkungen des Krieges noch – zukunftweisend war. Inzwischen ist es von den Parteien verwässert oder sogar ins Gegenteil verkeht worden. Volksabstimmungenauf Bundesebene müssen eingefühtz werde, die 299 Direktmandate dürfen nicht von Parteimitgliedern (die auch noch dem Fraktionszwang unterliegen) vereinnahmt werden. www.unsere-verfassung.de
    Jochen Mitschka, sie geben nicht Ihre Meinung wider, sondern den Sinn unseres Grundgesetzes!

  7. Call2Act sagt:

    Das angewiedert Sein hat längst persönliche Gründe. Was Staat und Politik treiben ist das Eine. Etwas anders wird es, wenn liebe Menschen aus dem eigenen Umfeld Opfer von institutioneller Gewalt werden. Meine Freundin hat im Knast gesessen, wegen eines Maskenattests. Eine Verhandlung gab es nicht, sie wurde per Erlass verurteilt- man nennt das ‚Strafsache‘. Sie wurde dadurch Obdachlos, weil sie ihrem Beruf nicht mehr nachgehen konnte. Als sie auf der Straße zusammen geschlagen und beraubt wurde, hat die Polizei nicht ermittelt und den Fall geschlossen. Ihr Vater sitzt jetzt auch wegen einer Ordnungswidrigkeit. – Machen wir uns nix vor, Rechtsstaat oder gar Rechtssicherheit existieren nur pro forma. De facto herrscht eine Konzern-Oligarchie, die nicht faschistisch ist, sondern viel schlimmer, sie ist feudalistisch.

  8. Es stimmt, angewidert ist noch untertrieben.
    Bei mir ist es jedoch so, daß mich viel mehr das Verhalten der absolut größten Mehrheit der Menschen anwidert, und ganz speziell trifft mich im Kern, daß so viele bzw annähernd alle aus der engsten Beziehungs-Gemeinschaft einfach alles "glauben", auch wenn sie die Mainstream-Nachrichten vorgeblich "kritisch" sehen; sie weiterhin so leben wollen wie bisher; sich nicht als Teil des schlechten Teil des Systems sehen, geschweige denn, das System als Ganzes als Kern des Übels zu sehen; und so weiter.
    Und die vorgeblich "aufgewachten",
    die wegschauen und damit wenig bis nichts wissen über die Illusion, in der sie leben…
    Die Mächtigen sind NICHTS ohne die große Anzahl derjenigen, die stillschweigend weitermachen, die nur "leben" wollen, die u.U. sogar mitmachen, die damit aber den Mächtigen ihre (Lebens-) Energie zur Verfügung stellen!
    SIE sind es, die die Mächtigen, die Elite, erst zu dem machen, was sie sind!

  9. Ziviliest sagt:

    Israel ?
    Nicht nur Kinder, schon 100 Professoren ermordet.

    Wenn ein Betrüger sein Hobby zum Beruf machen will, wird er Politiker. Reagan hat sich des öfteren gefragt, wie man als Nicht-Schauspieler Präsident sein kann.

    Ja, D Staatsanwälte können keine internationalen Haftbefehle bewirken, aber trotzdem kriegen sie einen Konrad Ahlers in Spanien verhaftet und ausgeliefert und einen Reiner Fuellmich in Mexiko verhaftet und ausgeliefert.

  10. gabrieleweis sagt:

    Wie heraus aus der Angewidertheit?

    Meine Vorschläge findet Ihr auf: https://gabriele-weis.de/

    *3 – – – NEUE BALLANCEN
    – w i e einsteigen ?
    . . .

  11. FCS7 sagt:

    Durch die WU wird die Union geschwächt. CSU, FDP und Linke fliegen aus dem Bundestag. Dann kann eine 3er-Koalition aus AfD, BSW und WU gebildet werden. Bitte googeln: Freichristlicher Schamanismus

  12. Danke an Sie Jochen Mitschka für diese quasi notgedrungene Zwischendurchanalyse welcher ich vollumfänglich zustimmen kann!

    Darüber hinaus kann ich auch "triple-delta" weiter unten teilweise zustimmen.
    Aber schon damals (1989) wurde seitens der Medien und der Politik manipulierend/lenkend eingegriffen – so hat die "Blöd" aus "Wir sind das Volk" schnell mal "Wir sind ein Volk" gemacht/getitelt und somit die Rufe der Montagsdemonstranten ins Gegenteil verkehrt bzw. umgedeutet! Die Zustände (m.E. eine aufziehende DDR 2.0 bzw. einen aufziehenden Stalinismus 2.0) wie wir sie heute in Deutschland haben, hat erstens niemand bewusst gewählt und haben auch rein gar nichts mit authentisch linker Politik zu tun! Denn die damalige DDR hatte genau so wenig mit authentisch linker/sozialistischer Politik zu tun wie Deutschland heute m.E. eine Demokratie/ein Rechtsstaat ist!

    Die "Wende" 1989 und der folgende Zusammenbruch der UDSSR 1990 waren meines Erachtens (m.E.) der Startschuss für die bewusst herbeigeführten Zustände die wir heute in Deutschland haben! Für die "marktkonforme Demokratie" – wie Merkel die (m.E.) Diktatur des Kapitals so gerne verschleiernd nannte – gab es nun kein halten mehr. Das Ergebnis sehen wir heute in der Innen- sowie in der Außenpolitik.

    • triple-delta sagt:

      Vielleicht legen Sie für einen Augenblick mal die antikommunistische Brille ab und fragen sich, wo der Hass im Westen auf Stalin herkommt. Wenn er so ein Kommunistmöder gewesen sein soll, dann müsste der Westen ihm doch dankbar sein. Auch das Gefasele von einer DDR 2.0 ist Ausdruck fehlendem intellektuellen Horizonts. Denn wo in der BRD regiert eine Partei neuen Typus nach Lenin, herrscht Volkseigentum und ist die Macht des Kapitals gebrochen?
      Was soll denn authentische linke/sozialistische Politik sein? Träumen Sie auch von der unbefleckten Revolution wie das Christentum von der unbefleckten Empfängis Marias? Kennen Sie den Begriff Klassenkampf?

    • GTMT sagt:

      @Andreas Rommel
      "Denn die damalige DDR hatte genau so wenig mit authentisch linker/sozialistischer Politik zu tun wie Deutschland heute m.E. eine Demokratie/ein Rechtsstaat ist!"

      Wie kommen Sie auf diese Idee? Was genau soll ihrer Ansicht nach denn "authentisch linker/sozialistischer Politik" sein?
      Geschichte zu betrachten, bedeutet auch, sich selber in diese Zeit zurück versetzen zu können um Geschehnisse & Vorgänge einzuordnen!
      Niemand hatte behauptet, dass "Sozialismus" NUR & für ALLE & JEDEN gerecht wäre!
      Aus allem, was es vorher gab & aus den Konsequenzen des 3. Reiches, hat man das zu dem Zeitpunkt Bekannte & Mögliche versucht, zu gestalten. Perfektion gibt es NICHT! Nirgendwo auf der Welt & in keiner einzigen Gesellschaft!
      Es ist wie ein menschliches Leben! Der Weg ist das Ziel!

  13. Fensterreiniger sagt:

    Lieber Herr Mitschka,

    ich erlaube mir in aller Kürze dem Hinweis auf Karl Jaspers 1966:

    "Wohin treibt die Bundesrepublik?"

    ▶ Die Demokratie der Bundesrepublik wandelt sich vor unseren Augen […] von der Demokratie zur Parteienoligarchie, von der Parteienoligarchie zur Diktatur.

    ▶ Demokratie heißt Selbsterziehung und Information des Volkes. Es lernt nachdenken. Es weiß, was geschieht. Es urteilt. Die Demokratie befördert ständig den Prozeß der Aufklärung.

    ▶ Parteienoligarchie dagegen heißt: Verachtung des Volkes. Sie neigt dazu, dem Volke Informationen vorzuenthalten. Man will es lieber dumm sein lassen.

  14. coronistan.blogspot.com sagt:

    Und das wird weitergehen, solange sich eine meinungsbewegende Minderheit nicht traut die Scheuklappen operativ zu entfernen und das Offensichtliche sehen zu wollen, auch wenn das als antisemitisch verbrämt sein sollte.

  15. triple-delta sagt:

    Der Autor macht, wie alle bürgerlichen Intellektuellen, den Fehler, ein Primat der Politik voraus zu setzen. Dieses gibt es aber nicht. Wir leben in einer Klassengesellschaft namens Kapitalismus und der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Wenn man das einmal begriffen hat, dann versteht man auch die aktuelle Entwicklung und kann die weitere vorhersagen. Das war übrigens Lehrinhalt des Staatsbürgerkundeunterrichts der POS in der DDR. Also fragt doch einfach mal einen DDR-Bürger, der kann Euch das erklären.
    Warum die DDR-Bürger 1990 dann doch lieber Bananen gewählt haben, ist nur die Ironie der Geschichte.

    • rhabarbeer sagt:

      Hallo triple-delta

      `Klassengesellschaft`
      `Kapitalismus`
      `Staat`
      `Machtinstrument`
      `herrschende Klasse`
      …durchaus wichtige Begriffe und ja, diese waren sehr wahrscheinlich wesentlich umfangreicher/`nervender` Bestandteil dessen, was im `Staatsbürgerkundeunterrichts der POS in der DDR` behandelt wurde.

      Nur … ;)
      … das `die DDR-Bürger 1990 dann doch lieber Bananen gewählt haben` offenbart, daß auch damals `des Pudels Kern` gar nicht gesucht/gefunden/therapiert wurde
      oder?

      Nicht mal bei Marx gibt es zb ein Kapitel
      `VORfinanzierung beim Erwerb von Produktionsmitteln`

      `Des Pudels Kern` und dessen Wirkung auf alle beteiligten/hinterbleibenen `Rollenträger` ist (fast) bis heute noch `verschleiert“

      Auf ins Brainstorming …
      https://pbs.twimg.com/media/GG33tBVWAAQ712H?format=jpg&name=medium

      … und viele Grüße in die Runde

    • Ich habe mich bei der Beschränkung auf 3000 Worte lediglich mit der Beziehung zwischen Bürgern und Politikern beschäftigt, nicht damit wer wiederum die Politik der Politiker definiert. Oder vielleicht ein bisschen, wenn man den Verweis auf die internationalen Beratungsfirmen einerseits liest, und andererseits auf den fehlenden Unterschied zwischen von Politikern bestimmten Medien und von oligarchischen Strukturen kontrollierten Medien .. ?

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