Alexander Dugin: Gefahr für wen? | Von Jochen Mitschka

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.

Meine Neubeurteilung von Brasiliens Lula muss noch etwas warten. Denn hier kommt ein vielleicht wichtigeres Thema. Als ich 2012 zum ersten Mal von Alexander Dugin hörte, war es die Warnung, man dürfe ihn nicht lesen, weil er ein russischer Nazi sei, ein Einflüsterer Putins. Da Dugin aber nicht wirklich einflussreich war, gar keinen direkten Zugang zu Putin hatte, und oft nur in russischer Sprache ungekürzt verfügbar war, blieb er mir bis 2021 weitgehend fremd. Als dann seine Tochter Dugina am 23. August 2022 einem Bombenattentat vermutlich ukrainischen Nationalisten zum Opfer fiel, begann ich mich doch näher mit diesem „ultranationalistischen“ bzw. „neofaschistischen Politiker und Politologen Russlands“ (Wikipedia) zu beschäftigen. Während er bis zum Mord seiner Tochter ein eher wenig bekannter Intellektueller war, dessen schwer verständlichen, oft philosophischen Aussagen nur in einer kleinen Blase verehrt wurden, könnte er durch dieses radikale Ereignis nun doch zu einer Gefahr werden. Für wen, versuche ich in diesem Artikel herauszuarbeiten.

Dugins Entwicklung

Um dieses Format nicht zu sprengen, bitte ich das Kapitel über Dugins Entwicklung im Anhang 1) zu lesen.

Einordnung

Wenn man ein Äquivalent Dugins im Westen sucht, wird man schnell in der Person von Zbigniew Brzeziński und seinem Buch „Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft“4) fündig. Mit dem Unterschied, dass hier der Weg zu einer Weltherrschaft aufgezeigt wird, während Dugin sich auf eine Führerschaft in Eurasien fokussiert. Außerdem war Brzeziński Berater mehrerer Regierungen, was auf Dugin nie zutraf.

Während man den Eindruck hat, dass Brzezińskis Buch als eine Art Drehbuch für die Geopolitik aller folgenden US-Regierungen diente und dient, war Dugins Einfluss ganz eindeutig bis zur Krise in der Ukraine nur gering. Insbesondere Putin hatte lange versucht, Russland in den Westen zu integrieren, statt eine eurasische Großmachtposition in kultureller Distanz zum Westen aufzubauen.

In der Zwischenzeit jedoch sind Dugins Ideen von den Rändern her in den politischen Mainstream Russlands vorgedrungen. Dies ganz eindeutig als Folge der offensichtlichen Verachtung des Westens gegenüber Russland, der NATO-Erweiterung, den Kündigungen von Rüstungsvereinbarungen, den militärischen Drohungen und nuklearen Erstschlagphantasien in Teilen der US-Elite, und nicht zuletzt durch die Krise in der Ukraine.

Dadurch erhält eine nationalistische Strömung, die schon jetzt nach den Kommunisten die stärksten oppositionellen Kräfte gegenüber der regierenden Partei Putins darstellt, immer mehr Zulauf. Was nicht zuletzt Putin zwang, seine bis 2014 eher abwartend, und auf Verbesserung der Beziehungen mit dem Westen hoffende Politik, neu zu formulieren.

Dugins heutige Analyse

Um Dugins heutige Rolle zu erkennen, hilft vielleicht eine Analyse der Ukraine Krise, welche er am 1. März in Geopolitika.ru veröffentlichte.5) Dugin beschreibt darin sechs Phasen der „Militärischen Sonderoperation“ in der Ukraine.

Die erste Phase sei von russischen Erfolgen geprägt gewesen: Während dieser Phase überrannten die russischen Streitkräfte Sumy und Tschernigow und erreichten Kiew von Norden her, was den Zorn des Westens erregt habe. Moskau hätte jedoch damit seine Ernsthaftigkeit bei der Befreiung des Donbass demonstriert und durch einen schnellen Vorstoß von der Krim die Kontrolle über zwei weitere Regionen, Cherson und Saporoshje, sowie über einen Teil der Region Charkow erlangt.

Allerdings sei Mariupol, eine strategisch wichtige Stadt der „Volksrepublik Donezk“, nur mit Mühen eingenommen worden. Trotzdem habe Russland mit seinem schnellen und überraschenden Handeln zu Beginn der Operation einen bedeutenden Erfolg erzielt. Aber, so Dugin, man wisse noch nicht genau, welche Fehler in dieser Phase gemacht wurden, welche dann später zu Misserfolgen geführt hätten.

Diese erste Phase habe 6 Monate gedauert, und zu noch nie dagewesenen Sanktionen und Druck durch NATO-Länder und ihre Verbündeten geführt. Angesichts der sichtbaren und greifbaren Erfolge sei Moskau bereit gewesen für Verhandlungen, um die militärischen Eroberungen durch politische Erfolge zu konsolidieren. Kiew habe aber gezögert, Verhandlungen zu akzeptieren.

Die zweite Phase des militärischen Eingreifens Russland sei durch das logische Scheitern der Verhandlungen gekennzeichnet gewesen.

„Doch dann begann die zweite Phase. Es handelte sich um eine strategisch-militärische Fehleinschätzung bei der Planung der Operation, die Ungenauigkeit der Prognosen und das Scheitern der unerfüllten Erwartungen, sowohl seitens der lokalen Bevölkerung als auch der Bereitschaft einiger ukrainischer Oligarchen, Moskau unter bestimmten Bedingungen zu unterstützen.“5)

Die Offensive sei ins Stocken geraten, und in einigen Richtungen war Russland gezwungen, sich von seinen Stellungen zurückzuziehen. Die militärische Führung habe versucht, durch Verhandlungen in Istanbul einige Ergebnisse zu erzielen, was jedoch zu keinem Erfolg geführt habe. Die Verhandlungen seien im Sande verlaufen, da Kiew geglaubt habe, den Konflikt militärisch zu seinen Gunsten lösen zu können.

Von da an habe der Westen begonnen, nachdem er die öffentliche Meinung mit der wütenden Russophobie der ersten Phase vorbereitet habe, die Ukraine mit allen Arten von tödlichen Waffen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zu versorgen. Die Situation habe sich allmählich zum Nachteil Russlands entwickelt.

Die dritte Phase, so Dugin, sei von einem Patt gekennzeichnet gewesen. Im Sommer 2022 habe sich die Lage zu entspannen begonnen, obwohl Russland in einigen Bereichen Erfolge erzielte. Ende Mai wurde Mariupol eingenommen. Diese 3. Phase habe bis August angehalten.

„In dieser Zeit zeigte sich der Widerspruch zwischen der Konzeption der Sonderoperation als schnelle und rasche Operation, die in die politische Phase eintreten sollte, und der Notwendigkeit, gegen einen gut bewaffneten Feind zu kämpfen, der über die logistische, nachrichtendienstliche, technologische, kommunikationstechnische und politische Unterstützung des gesamten Westens verfügte und an einer Front von enormer Länge stand, in aller Deutlichkeit.“5)

Moskau habe immer noch versucht, das ursprüngliche Szenario zu verwirklichen, ohne die Gesellschaft als Ganzes zu stören oder die Bevölkerung direkt anzusprechen. Dies habe zu einem Widerspruch zwischen den Gefühlen an der Front und an der Heimatfront geführt, und zu Fehlern in der militärischen Befehlskette. Die russische Führung habe einen vollumfänglichen Krieg verhindern wollen, und deshalb eine inzwischen dringende Teilmobilisierung auf alle möglichen Arten hinausgezögert.

Das habe Kiew und den Westen ermutigt, zu terroristischen Taktiken überzugehen. Sie töteten Zivilisten in Russland selbst, sprengten die Krim-Brücke und dann die Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2, schreibt Dugin in seiner Analyse.

Es folgte die vierte Phase des Konfliktes, und die sei gekennzeichnet gewesen durch Gegenangriffe Kiews.

„Wir sind also in die vierte Phase eingetreten, die durch eine Gegenoffensive der AFU in der Region Charkiw gekennzeichnet ist, die bereits zu Beginn der Operation teilweise unter russischer Kontrolle stand. Die massiven Lieferungen von HIMARS-Einheiten und die Bereitstellung des geschlossenen Satellitenkommunikationssystems Starlink sowie zahlreicher anderer militärischer und technischer Mittel stellten die russische Armee vor ernsthafte Probleme, auf die sie in der ersten Phase nicht vorbereitet gewesen war.“5)

Der Rückzug in das Gebiet Charkiw, der Verlust von Kupjansk und sogar von Krasny Liman, einer Stadt in der DNR, seien das Ergebnis eines halben Krieges gewesen. Auch die Angriffe auf die alten Gebiete hätten zugenommen: Die Regionen Belgorod und Kursk seien regelmäßig bombardiert worden. Einige Ziele wurden auch von Drohnen tief im russischen Staatsgebiet getroffen. Es sei nicht mehr möglich gewesen, gleichzeitig zu kämpfen und nicht zu kämpfen, d. h. die Gesellschaft auf Distanz zu halten zu dem, was in den neuen Gebieten geschah.

An diesem Punkt sei der vollwertige Krieg entbrannt. „Genauer gesagt, wurde diese vollendete Tatsache in den oberen Etagen Russlands endlich ernsthaft umgesetzt.“5)

Diese 5. Phase habe den Wendepunkt markiert, als Putin einige Maßnahmen ergriffen habe. Darunter die Teilmobilisierung, eine Neuordnung der militärischen Führung, einen Koordinierungsrat für Sondereinsätze. Außerdem habe Putin die Rüstungsindustrie in höchste Alarmbereitschaft versetzt.

Der Höhepunkt dieser Phase sei das Referendum über den Beitritt von vier Subjekten – der DNR, der LNR, der Regionen Cherson und Saporoshje – zu Russland gewesen. Und in der Folge Putins Entscheidung, sie in Russland aufzunehmen, sowie seine Grundsatzrede zu diesem Anlass am 30. September, in der er zum ersten Mal freimütig erklärt habe, dass Russland sich der liberalen Hegemonie des Westens widersetze. Er habe zum Ausdruck gebracht, dass Russland uneingeschränkt und unumkehrbar entschlossen sei, eine multipolare Welt aufzubauen, und dass die akute Phase eines Krieges der Zivilisationen beginne, in dem die moderne Zivilisation des Westens als satanisch bezeichnet werde. In seiner anschließenden Rede vor dem Valdai-Kongress habe Putin die wichtigsten Thesen noch einmal vertieft.

Obwohl Russland gezwungen gewesen sei, Cherson aufzugeben, seien die Angriffe der AFU gestoppt, die Verteidigungslinien verstärkt worden, und der Krieg sei in eine neue Phase eingetreten.

Als nächste Stufe der Eskalation habe Russland begonnen, die militärisch-technische und manchmal auch die Energieinfrastruktur der Ukraine regelmäßig mit Raketenbeschuss zu zerstören. Und innerhalb Russlands habe die Säuberung der Gesellschaft begonnen.

„Verräter und Kollaborateure des Feindes verließen Russland, Patrioten waren keine Randgruppe mehr und ihre Positionen der selbstlosen Hingabe an das Vaterland wurden – zumindest nach außen hin – zum ethischen Mainstream. Während die Liberalen früher systematische Denunziationen gegen jeden anstellten, der auch nur den geringsten Anflug von Linkssinn oder Konservatismus zeigte und den Liberalen, dem Westen usw. kritisch gegenüberstand, wurde nun im Gegensatz dazu jeder, der liberale Ansichten vertrat, automatisch verdächtigt, zumindest ein ausländischer Agent oder sogar ein Verräter, Saboteur und Sympathisant des Terrorismus zu sein. Konzerte und öffentliche Reden von erklärten Gegnern begannen verboten zu werden. Russland startete seinen Weg der ideologischen Transformation.“5)

Dann beschreibt Dugin die Stufe einer Neuausrichtung der Gesellschaft.

Allmählich habe sich die Front stabilisiert und es sei eine neue Pattsituation entstanden. Keiner der Kontrahenten habe die Situation mehr umstoßen können. Russland hatte sich mit einer mobilisierten Reserve verstärkt. Moskau habe die Freiwilligen unterstützt. Ihnen und der privaten Söldnerorganisation Wagner sei es gelungen, die Situation auf den lokalen Kriegsschauplätzen erheblich zu verbessern. Viele notwendige Schritte seien unternommen worden, um die Armee und die notwendige Ausrüstung zu versorgen, während die Freiwilligenbewegung in vollem Gange gewesen sei.

Nun sei der Krieg in die russisches Gesellschaft eingezogen, stellt Dugin fest. Diese Phase sei bis heute zu beobachten. Sie werde außerdem durch ein relatives Gleichgewicht der Kräfte an der Front charakterisiert. In diesem Zustand könnten beide Seiten keine entscheidenden Erfolge erzielen, aber sowohl Moskau, Kiew als auch Washington seien bereit, die Konfrontation so lange wie nötig fortzusetzen.

Mit anderen Worten: Die Frage, wie schnell der Konflikt in der Ukraine enden wird, habe ihre Bedeutung und Relevanz verloren.

„Erst jetzt sind wir wirklich in den Krieg eingetreten, wir sind uns seiner bewusst geworden. Es ist eine Art ‚Im-Krieg-Sein‘. Es ist ein schwieriges, tragisches und schmerzhaftes Dasein, an das sich die russische Gesellschaft schon lange nicht mehr gewöhnt hatte und das die meisten Menschen nicht einmal wirklich kannten.“5)

Dugin vs westlichen Wokismus

Es erscheint unzutreffend, Alexander Dugin, der eine nationalistische, konservative und religiöse Werteordnung als Alternative zur westlichen, liberal internationalistischen Ordnung vertritt, als Faschist zu bezeichnen, während man Weltherrschaftsträume von US-Autoren und Vordenkern, als ganz normal und liberal ansieht. Obwohl eben diese genau das beschreiben, was man von faschistisch autoritären Systemen erwartet. Nämlich das Bestreben, die Herrschaft der Welt unter der Führung einer selbsternannten Elite zu erreichen. Neben dem genannten Buch von Brzeziński sei noch das Papier „Rebuilding America’s Defenses – Strategy, Forces and Resources For a New Century“6) genannt, wer sich näher mit dem Thema befassen möchte.

Während Dugins Arbeit sich fast immer um die nationale Identität, um die Souveränität Russlands und um kulturelle, religiöse Identität dreht, geht es bei westlichen Denkfabriken um die Zerstörung anderer Kulturen, Gesellschaften und Lebensweisen, zugunsten der einzig wahren, der westlichen. Was m.E. Dugins Ideologie mit dem Faschismus verbindet, ist der Versuch, durch eine Begeisterung der Menschen für eine gemeinsame Idee, ihre Initiative zugunsten eines starken Staates zu aktivieren.

Wenn Dugin von Säuberung in dem Artikel sprach, war dies vergleichbar mit dem, was wir derzeit in Deutschland erleben. Das Ausgrenzen von Menschen, die dem gemeinsamen Narrativ widersprechen. Insofern beschreibt Dugin das Gegenstück dessen, was bei uns inzwischen auch im Mainstream angekommen ist. Auftrittsverbote, Hausdurchsuchungen bei Richtern, Entlassungen bei Wissenschaftlern, Inhaftierungen bei Demonstrationsführern, umstrittene Anklageerhebungen, juristische Verfolgung von Journalisten, Verfolgung von Internetseiten, Verbot von Auslandssendern usw.

Der große Unterschied zwischen Dugins Ideologie und der des Westens besteht darin, dass sie im Prinzip auf die Verteidigung ausgelegt ist, und auch die Forderung nach einem „Imperium“ Russland nur als Werkzeug angesehen wird, die eigene Identität und Souveränität zu bewahren. Während die Ideologie des Westens darauf ausgerichtet ist, die eigenen Vorstellungen dessen, wie eine Gesellschaft sein sollte, der ganzen Welt aufzuzwingen. Wobei der Versuch der Durchsetzung einer kulturellen Hegemonie lediglich den Weg zur wirtschaftlichen Beherrschung und Ausbeutung ebnen soll.

Dugin: Gefahr für wen?

Andreas Umland, einer der „Faschismus-Fachleute“ mit hohem Ansehen, hatte sich im Rahmen einer westlichen Propagandaorganisation, genannt „Zentrum Liberale Moderne“ über Dugins Ansichten teils lustig gemacht, teils sie verachtet, teils als gefährlich bezeichnet. Aber schon in der Einführung macht Umland einen entscheidenden Fehler:

„Dugins Hochzeit als Ideengeber des autoritären Regimes Putins scheint zwar vorüber, er spielt aber immer noch eine Rolle als radikaler Ideologe und als Verbindungsmann zu anti­westlich-nationalistischen Gruppierungen im Ausland.“7)

Dugins Einfluss war bis 2014 noch gar nicht gegeben. Das wird auch im weiteren Text durch die angeblich unzulänglichen akademischen Würden bestätigt. Sein Einfluss steigt aber seit 2022 erheblich, da sich ein großer Teil seiner Aussagen hinsichtlich westlicher Politik bewahrheitet hatte.

Es würde den Rahmen dieses Formats sprengen, auf alle Widersprüche und Vereinfachungen einzugehen, welche Dugin teils lächerlich machen sollen, teils als gefährlich darstellen sollen. Tatsächlich ist die Arbeit vermutlich gedacht zur Dämonisierung eines von Putin beherrschten, und angeblich von Demagogen wie Dugin beeinflussten Russlands gedacht. Die Auseinandersetzung mit „solchen“ soll als unmöglich dargestellt werden. Weil sie Feinde der liberalen Weltanschauung, z.B. von Marieluise Beck sind, eine der Denkerinnen in der Fabrik.

Umland führt bessere Beispiele als Wikipedia dafür an, dass Dugin vor über 30 Jahren Sympathien für den Nationalsozialismus hatte. Was nun aber erstaunlich viele, und heute beliebte und umworbene Politiker in der Ukraine leider auch, und zwar in ihrer aktuellen Vita, nachweisbar haben. Es scheint so, dass man nicht nur in der Ukraine und Russland einen Unterschied zwischen dem Ideengebilde des Nationalsozialismus und der real existierenden Geschichte seiner Gräueltaten sieht. Und natürlich ist dies eine große Gefahr. Denn wie man derzeit in der Ukraine sehen kann, wird schnell durch eine ideologischen Strömung ein Instrumentarium entwickelt, das schließlich die Ideen des Faschismus entlarvt. So wie in der Ukraine das Schleifen von Denkmälern, das Verbot der russischen Sprache, das Verbot von Fernsehsendern und Internetseiten, das Verbot von Oppositionsparteien und Mordserien von unangepassten Dissidenten und schließlich ein Krieg bis zum letzten Bluttropfen.

Nun ist dies in erster Linie eine nach Innen gerichtete Bedrohung. Während der aggressive Liberalismus des Westens, zum Beispiel, durch seine wirtschaftliche Macht verhindert, dass russische Medien in Afrika über die üblichen Kanäle zu empfangen sind. Oder krasser, Länder bombardiert werden, um sie für angebliche Menschenrechtsverletzungen zu bestrafen. Weshalb dieser Liberalismus ganz im Sinne der alten Kreuzritter, nach außen wirkt.

Nun wird man einwenden, dass Russland, und im Fall des Krieges gegen die Ost-Ukraine, auch Kiew, auch eine Gefahr nach Außen darstellen. Wenn man in der Ukraine die Provinzen, welche nach Autonomie gestrebt hatten, aber dann nach jahrelanger Bombardierung ihre Sezession erklärten, auch als außen ansieht, nicht mehr als Teil der Ukraine.

Allerdings hätte es in Kiew nicht zu einem zweiten Versuch der gewaltsamen Wiedereingliederung der östlichen Provinzen geführt, wenn es nicht die Unterstützung der ukrainischen ultranationalistischen Kräfte durch die USA und Großbritannien gegeben hätte. Oder in westlicher Lesart, wenn es nicht Russlands Annexion der Krim gegeben hätte. Wäre Kiew durch die westlichen Mächte gezwungen worden, seine Verpflichtungen aus Minsk2 zu erfüllen, hätte es keinen Krieg gegeben, und hunderttausende Menschen würden noch leben.

Im Fall von Russland fallen die Beispiele für eine historische Aggression nach Außen in sich zusammen, wenn man die gerne angeführten Beispiele genauer anschaut. So wie der Georgienkrieg durch den georgischen Präsidenten Saakaschwili begonnen wurde, wie auch eine EU-Untersuchung festgestellt hatte.10) Oder wenn man berücksichtigt, dass Russland auf Einladung der Regierung Syriens Terroristen bombardiert, und kein illegaler Besatzer und Aggressor wie die USA ist, und Deutschland teilweise war.

Allerdings kann eine nach Innen gerichtete Bedrohung im Fall einer Atommacht wie Russland schnell zu einer nach Außen wirkenden Bedrohung anwachsen. Und hieraus erklärt sich die Gefahr für die Welt: Wird Russland weiter bedrängt, wird weiter seine Zerschlagung in Einzelstaaten versucht, liefert Dugin die ideologische Legitimation für den Einsatz von Atomwaffen, genauer gesagt von Kernwaffen. Wie ein ehemaliger und ein amtierender Präsident der russischen Föderation bereits ankündigten: „Niemand braucht eine Welt ohne Russland“. Damit hat Russland nun auch seine „Samson-Option“ 9).

Fazit

Alexander Dugin hat in der Vergangenheit keinen relevanten Einfluss auf die russische Politik gehabt. Das ändert sich jedoch gerade. Auf Grund der aggressiven Politik des Westens, mit dem Ziel wahlweise Russland auf die Knie zu zwingen (frei nach Baerbock) oder zu Entkolonialisieren, d.h. in Einzelstaaten zu zerschlagen (frei nach führenden US-Politikern und der „Helsinki-Kommission“8)) erfährt eine Politik des Patriotismus und Nationalismus gerade einen großen Aufschwung in Russland. Bisher wird dieser genutzt, um die Richtungsänderung des Staates in Richtung Osten zu unterstützen. Aber sollte die Einheit Russlands ernsthaft bedroht werden, z.B. durch eine Niederlage im Krieg gegen die NATO in der Ukraine, wird diese Ideologie die Anwendung von Kernwaffen in der Bevölkerung Russlands als akzeptabel durchsetzen.

Übrigens arbeitet man im Westen durch eine immer stärkere Dämonisierung des Feindes Russland, und nun auch Chinas, an der gleichen Zielsetzung. Die Propaganda versucht schon lange zu erklären, dass ein Atomkrieg gar nicht so schlimm sei. Und dass ein solcher möglicherweise als notwendiges Übel durch die Bevölkerung akzeptiert werden müsse.

Nur ein schnellstmöglicher Waffenstillstand, und ein Einfrieren des Konfliktes, z.B. wie in dem Friedensplan Chinas vorgesehen, kann Europa und Russland vor einer weiteren Eskalation retten. Leider, muss man wohl sagen, sind die Politiker der europäischen NATO-Länder inzwischen durch Medien, transatlantische Politiker und Denkfabriken, sowie internationale Konzerne und so genannte NGOs stark in ihrer Entscheidungsfähigkeit eingeschränkt. Nicht das Interesse der eigenen Länder bestimmt ihr Handeln, sondern das Interesse, der Wille des Hegemons, der USA.

Und so handeln sie wie eine Opferanode. Sie opfern Deutschland und westeuropäische Länder, um den Niedergang der USA als Welthegemon so lange wie möglich aufzuhalten. z.B. indem hunderte, ja tausende von Milliarden Euro an Steuergeldern der Verbraucher für preislich vollkommen überhöhte Rüstungs- und Gaslieferungen in die USA fließen, und weitere Steuern in die Unterstützung von Kriegen, welche das Imperium führt.

Solange es nur die wirtschaftlichen Folgen sind, mag es als eine Bestrafung für die Ignoranz der Gesellschaft in die Geschichte eingehen, und als Beweis für die Unzulänglichkeit der Repräsentativen Demokratie, die ganz offensichtlich nicht die Interessen der angeblich Vertretenen vertritt. Hoffen wir, dass nichts Schlimmeres passiert.

Jochen Mitschka twittert zu aktuellen Themen unter @Jochen_Mitschka

Anhang und Quellen:

1) Dugin, der Sohn einer russischen Offiziersfamilie, geboren 1962, trat in den frühen 1990er Jahren während der Auflösung der Sowjetunion als Autor für eine nationalistisch orientierte Zeitung auf. 1991 und 1992 wurde von ihm in einer Artikelserie das Essay mit dem Titel „The Great War of the Continent“ (Der große Krieg des Kontinents) 2) veröffentlicht. Mit dieser Arbeit beschrieb er Russland als das Eurasien führende Imperium, welches sich gegen einen dekadenten Westen rüsten müsse. Eine Arbeit, die heute gerne in Russland als eigentümlich vorausschauend angesehen wird.

Im Jahr 1997 erschien sein angeblich wichtigstes Werk, „The foundations of Geopolitics“ (Die Grundlagen der Geopolitik) 3). Westliche Medien berichteten, es sei Pflichtlektüre an der Führungsakademie der russischen Streitkräfte gewesen. Darin forderte er Russland auf, durch Kooperationen und Bündnisse seinen Einfluss wieder herzustellen, allerdings ohne die kommunistische Ideologie der Sowjetunion zu reaktivieren. Bezogen auf den Ukraine-Konflikt sei erwähnt, dass er der Ukraine eine ethnische Exklusivität absprach.

Unter anderem daraus entwickelte sich im Westen die Behauptung, dass Dugin faschistische Ideen so aufbereite, dass sie für die russische Realität anwendbar würden, und die Politik der Regierung beeinflusse. Tatsächlich aber hatte Dugin ganz offensichtlich wenig Einfluss auf die russische Führung, was man zuletzt an der Untätigkeit des Kremls während der Entwicklungen auf dem Maidan im Jahr 2014 sah.

Dugin war zwar nie in den inneren Zirkel von Putins Entscheidungsgremien vorgedrungen, allerdings hatte seine zweifellose philosophische Schärfe und sein Intellekt dazu geführt, dass er eine Reihe von wichtigen Posten erhielt. So zum Beispiel von 2009 bis zum Jahr des Maidan 2014 die Führung des Lehrstuhls für Soziologie der internationalen Beziehungen an der staatlichen Universität Moskau.

 

2) https://4threvolutionarywar.wordpress.com/2015/07/23/alexander-dugin-the-great-war-of-the-continents/

3) https://www.goodreads.com/book/show/35887243-foundations-of-geopolitics

4) (englischer Titel: The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives, 1997) https://de.wikipedia.org/wiki/Die_einzige_Weltmacht:_Amerikas_Strategie_der_Vorherrschaft

5) https://www.geopolitika.ru/en/article/russia-coming-out-anaesthesia-six-phases-special-military-operation

6) https://resistir.info/livros/rebuilding_americas_defenses.pdf

7) https://gegneranalyse.de/personen/alexandr-dugin/#einfuehrung

8) https://www.csce.gov/international-impact/events/decolonizing-russia

9) Die “Samson-Option” Israels bedeutet, dass die Regierungen Israels sich im Falle einer existentiellen Bedrohung des Landes vorbehalten, eher die ganze Welt in den atomaren Untergang zu reißen. Als eine Niederlage im Krieg gegen Ägypten drohte, waren bereits einmal Kernwaffen in Bomber geladen worden. Der Einsatz war dann durch die Waffenlieferungen der USA quasi im letzten Moment verhindert worden. https://www.diepresse.com/1458625/als-israel-schon-zur-atombombe-griff

10) https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/untersuchungskommission-georgien-hat-den-krieg-begonnen-1854145.html

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Kommentare (42)

42 Kommentare zu: “Alexander Dugin: Gefahr für wen? | Von Jochen Mitschka

  1. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    dazu wähle ich den Blickwinkel zu berücksichtigen, dass Begriffe wie "Intelligence" (Geheimdienste) und "think tanks" (Denkfabriken) zwar so klingen, als hätten sie was mit (besonders viel) Intelligenz und Denken zu tun, aber sie bedeuten, dass das Einheiten sind, die nicht mit Feuerwaffen u.ä. schießen.
    Bekommt so eine Denkfabrik den Auftrag, ein Feindbild zu konstruieren, muss sie entweder irgendwas völlig frei erfinden (Brutkastenlüge, Saddams Massenvernichtingswaffen) oder sie muss aus einer Mücke einen Elefanten machen.
    So jemand wie Dugin wäre m.E. außerhalb Russlands völlig unbekannt und würde auch innerhalb Russlands keine Rolle spielen, wenn nicht _westliche Denkfabriken_ auf die Idee gekommen wären, sich für ihre Konstruktion eines Feindbildes u.a. auf Dugin zu stützen.
    Auf diese Art erhält Dugin durch westliche Denkfabriken eine Bedeutung, die er ohne die nicht hätte, jedenfalls nicht in dem Maß.
    So viel zu "Denk"fabriken und "Denken". :-^

    • Lumi sagt:

      Das kann gut sein. Die geistige Leere im Westen tut darüber hinaus vielleicht auch das ihrige, einem Dugin zu einer gewissen sehr marginalen Prominenz zu verhelfen.

  2. Reinhardas sagt:

    Irgendwo hat jemand kommentiert, "die Imperialen" würden jetzt eine bipolare Welt gestalten wollen. Mir erscheint es tatsächlich so, dass die Welt von einer Stelle aus geführt wird. Möglicherweise treffen sich dort auch die Kräfte, welche Putin lenken, mit denen, welche die amerikanischen Präsidenten und Politiker steuern. Ich habe noch nirgends gelesen, dass sich Putin aus den Pandemie-Plänen der WHO zurückgezogen hätte, oder Zweifel an der offiziellen Version von 9/11 äußerte. Viele scheinen auch Orwells "1984" nicht gelesen zu haben, wo auch die Biopolarität der Welt, Krieg, Zensur, Manipulation und totale Kontrolle angekündigt werden. Übrigens, seit wann lenken Politiker das Schicksal der Staaten ??? Ich halte leider Apolut für eine Ablenkungsinstitution, die deshalb auch noch nicht gesperrt oder wegzensiert wurde.

    • Kiristal sagt:

      Das ist eine alternative Deutung. Die Bipolarität wird gezielt von bereits global regierenden Eliten geschaffen um die Bevölkerung unter Kontrolle zu halten, die eigene Macht zu stabilisieren usw.

      Das ist exakt was Sauron verbreiten lassen würde um von sich abzulenken. Gandalf ist ein Gaukler der euch immer nur schlechte Nachrichten bringt.

    • wasserader sagt:

      Putin sagt nicht Nichts zu 9.11
      weil er Teil einer Wasauchimmer ist,
      sonder weil er klug genug ist die Folgen einer entsprechenden Äußerung zu kennen .
      Wir kennen die unendlichen Debatten die versuchen jede Aufklärung lächerlich zu machen
      und die Macht der westlichen Medien .

    • Kiristal sagt:

      Das sollte iene kühle Kalkulation sein. 911 schadet der USA weltweit so sehr, dass es ein Fehler wäre jetzt zur Aufklärung beizutragen. Was man weiß kommt erst auf den Tisch, wenn der schädliche Effekrt anfängt sich abzunutzen.

    • Lumi sagt:

      Ich sehe es wie @wasserader. Viele Leute scheinen naive Vorstelllungen zu vertreten, nachdem Putin quasi als "weißer Ritter" durch die Weltgeschichte reiten und alle Lügen des Westblocks ankreiden und niederreißen müßte. Und in der Tat ist er in einigen seiner Ansprachen seit dem 21. Februar '22 in diese Richtung gegangen und hat den Westblock bekanntermaßen und völlig zutreffend als "Reich der Lüge" bezeichnet.

      Trotzdem versucht der Kreml insgesamt im eigenen Interesse, die Konfrontation mit den USA zu vermeiden, und fährt stattdessen einen Kurs des appeasement, indem er eine gewisse Menge an Lügen mitträgt, wobei vor allem die Atombombe zu nennen wäre (siehe @Atombombe in Telegram), aber es gibt weitere.

      Putin kann nix dafür. Er hat all diese Lügen geerbt. Sie sind seit langer Zeit Teil der Staatskunst der führenden Mächte. Das ist die Wirklichkeit, in der er zum Wohle seines eigenen Landes verantwortlich handeln muß.

      Wahrheit zum 9/11 Versicherungsbetrug: https://t.me/WTC_911

    • Gruezi Miternand sagt:

      Die wahre Herrschaft besteht aus internationalen Freibeutern
      ——————————————————————————-

      In erster Linie sitzen auf jeweils nationaler Ebene "die da oben" doch alle im selben Boot – egal ob im "Westen", in China oder Russland: das bis dato etablierte, globalisierte System steckt in der Krise – die Kontrolle, und die etablierte "alte Ordnung" kann in dieser Form nicht mehr aufrechterhalten werden.

      … die Situation ist ähnlich wie vor dem 1.Weltkrieg – nur dass diesesmal nicht nur zu viele Menschen nicht mehr gebraucht / deren Motivation vom etablierten System absorbiert und gelenkt werden kann, sondern analog zur Erfindung des Buchdrucks es auch ein Problem beim Weltbild gibt.

      ________________________________________________________________________________________________________________________
      Wenn jetzt nicht ganz massiv was passiert, dann endet dies alles im unkontrollierten Kollaps und im Chaos.
      ________________________________________________________________________________________________________________________

      … und die einzig relevante Flagge welche "die Etablierten" hissen, ist der Jolly Roger, die Piratenflagge, Skull & Bones.

      ***************************************************************************************
      "ab heute kenne ich keine Nationen mehr – ab heute kenne ich nur noch Märkte"
      ***************************************************************************************

      … und es gibt eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass eine Bevölkerungsreduktion mit auf der Agenda steht.
      "Impfen, Impfen, Impfen" – und nötigenfalls noch weitere Massnahmen, wenn die "WHO-Nummer" nicht ausreicht oder nicht funktionieren sollte.

      … das nimmt dann auch den Druck vom Kessel was die Verteilungsproblematik angeht …

    • Lumi sagt:

      @Gruezi – Alles Freibeuter? Das ist mir zu pauschal. Deutschland zum Beispiel liefert reale Technik und Rußland reale Stoffe. Das ist keine Freibeuterei. Gleiches gilt für etliche Länder und Ökonomien auf der Erde. Die Freibeuter dagegen erkennt man an ihrem Interesse an extraterritorialer Einflußnahme. Sei es durch Kapital, Politik oder Militär. Und sie kommen immer aus den gleichen Ländern. Schon seit 120 Jahren oder auch noch länger.

  3. Fass sagt:

    Gutes Timing für den Artikel. Worauf wir zusteuern ist keine Multipolare Welt, sondern eine Bipolare und diese wäre dann erneut keinesfalls herrschaftsfrei, denn ein Großteil der Ressourcen fließt wieder in Rüstung/Krieg. Insofern ist interessant zu wissen, wie der ‚Patriotismus‘ Dugins konkret aussieht. Wie man sieht mag ich das Wort nicht, ohne mich über die Hintergründe belesen zu haben, es erinnert mich an die kriegerischen Auseinandersetzungen der Nationalstaaten.
    Ich bevorzuge Heimatliebe oder -Verbundenheit, denn der Nationalstaat ermöglicht auch eine Verantwortungszuordnung auf der einen und einen genügend großen Raum für wirtschaftliche Grundautarkie auf der anderen Seite.
    Vielleicht ist es schon zu spät, aber Alteuropa würde gebraucht mit der Frage nach der eigenen Zukunftsgestaltung. In der Bevölkerung ist der Wunsch nach friedlicher Koexistenz mit Sicherheit noch vorhanden.

    • Kiristal sagt:

      Sieht nicht gut aus. Die Imperialen haben entschieden: Bipolar, Entkopplung, Blockbildung [wie auch immer man das nennen mag] – die Welt wird wieder streng nach Ost und West geteilt.

      Die Verwaltungsbezirke, Provinzen, Staaten [wie auch immer man das nennen mag] haben da sowieso nichts mitzureden. Das haben nur die transnationalen Eliten, Globalisten, Planetenbeschützer, Fürstenhäuser [wie auch immer man das schon wieder nennen mag].

    • Fass sagt:

      die Imperialen wollen doch immer das Gleiche – maximale Zentralisierung und viele, viele Vorhänge für maximale Intransparenz (vlt zeigen sich einige gern mal bei gesicherter Macht, die Machtstruktur bleibt jedoch auch dann verborgen)
      vorzeitig aufgeben gilt nicht und hilft nicht (trotzdem hat man natürlich nur ein Leben und es muß auch mal 'Pause' drin sein)

  4. Lumi sagt:

    Heute vor 78 Jahren griffen die Amerikaner Tokio mit Napalm an. Es war der schlimmste der zahlreichen Angriffe. Systematisch wurde ein dicht besiedeltes Gebiet ausgemarkt und sodann in einem zweistündigen Bomberstrom nonstop mit Napalm eingedeckt. Dabei wurden wie am 13./14./15. Februar 1945 in Dresden über 100.000 Menschen ermordet.

    Dieser Massenmord war ein demokratischer Massenmord.

    https://t.me/Atombombe/78

    Und am Jahrestag dieses demokratischen Massenmordes muß man einen völlig harmlosen Philosophen wie Dugin problematisieren, dessen Tocher erst vor ein paar Monaten von demokratischen Terroristen ermordet wurde. Warum? Weil Dugin vielleicht irgendwie autokratisch orientiert ist oder mal mit dem Nationalsozialismus sympathisiert hat? Ja meine Güte. Und wenn? Wen juckt's denn?

    Was ist eigentlich in den Köpfen los? Wieso halten so viele Leute immer noch an dieser Illusion der Demokratie fest? Das ist ja schlimmer als mit den betonköpfigsten Kommunisten, die auch nicht einsehen wollen, daß ihr System gescheitert ist.

    Es ist ganz einfach: Das Volk hat nie geherrscht und wird nie herrschen, weil es gar nicht herrschen kann. Punkt. Daher ist jede Demokratie immer schon eine Lüge. Es kann gar nicht anders sein.

    • cumbb sagt:

      ;-)
      Jep!
      Es ist immer Faschismus: Nicht allein die Bündelung von "Kapital" und "Staat" – die sind immer gebündelt – sondern die Bündelung, Ausrichtung der Mehrheit, der Unterschicht, in Auftrag und Interesse der Wenigen, der Oberschicht.

    • Lumi sagt:

      Es muß ja nicht automatisch schlecht sein. Die Oberschicht kann es ja gut meinen. Alles eine Frage der Erziehung, der Identifikation und Identität, des Gefühls der Verantwortung vor der Geschichte. Man kann eine korrupte Oberschicht haben wie in Frankreich. Oder eine durch Suppenkasper ersetzte wie in der BRD. Oder eben eine echte und gute wie in … tja, da fällt mir nichts ein. Aber theoretisch ist es denkbar. Und es muß ja nicht gleich perfekt oder ideal sein. Aber etwas besseres als die Suppenkasper in der BRD würde man sich schon wünschen.

    • Gruezi Miternand sagt:

      "Man kann eine korrupte Oberschicht haben wie in Frankreich. Oder eine durch Suppenkasper ersetzte wie in der BRD. "

      Ich würde es
      A) mit einem CBDC-basierten System welches die Ressourcen in Echtzeit erfasst probieren,
      einem regional unterschiedlichen hohen Grundeinkommen, welches sich an der regionalen Wirtschaftsleitung orientiert (alle faul → gibt es wenig ==> alle fleissig, gibt es viel … man kann eben nur umverteilen was zuvor erwirtschaftet wurde..)

      B) …und die Verteilung des Produktivkapitals über eine KI steuern: da der Status über die Ressourcen bekannt und die Nachfrage/ die Bedürfnisse "des Marktes" (=der Bevölkerung) daraus abgeleitet werden können, kann die KI die Mittel entsprechend zuteilen und die individuelle Leistung individuell, ihrem Beitrag entsprechend entlohnen.

      *****************************************************************************************************************************
      … irgendwelche Ausbeuter und Schmarotzer, die es sich auf Basis ihres Eigentums am Produktivkapital gut gehen lassen und es dann ja vielleicht auch "ganz gut ,mit ihren Knechten meinen" braucht kein Mensch.
      *****************************************************************************************************************************

    • Lumi sagt:

      @Gruezi – Aber auch wenn jetzt CBDC eine gute Sache wäre, wessen ich mir nicht sicher bin : wie würde man damit die Ressourcen erfassen? Und wenn man nach faul/fleißig bewertet – wieso dann ein Grundeinkommen? Was die Allokation der Mittel über eine KI anbelangt, so wird das zu einem KI Kommunismus führen. Die Ausbeuter werden sich dann um die KI gruppieren, denn die KI an sich ist natürlich ein menschliches Artefakt und hat keine eigene Intelligenz. Die Schmarotzer mit geringen Ansprüchen andererseits könnten sich in großer Zahl beim Grundeinkommen einfinden.

      PS: Die Trennlinien ragen weit hinaus. Ein Zehntel davon würde dicke reichen.

  5. Ulrich57 sagt:

    Danke für den informativen Artikel, Herr Mitschka. Insbesondere finde ich Dugins Analyse der Militärischen Spezialoperation recht zutreffend.
    Nur eine Frage bewegt mich noch: Gibt es außer Frau Becks "Zentrum liberale Moderne" und Wikipedia denn niemand, der sich mit Dugins Gedanken befasst? Ich meine auf akzeptablen geistigen Niveau. Das wäre ja sehr traurig, denn diese beiden Institutionen sind nicht satisfaktionsfähig, um es kurz zu machen: Werkzeuge der transatlantischen antirussischen Propaganda.
    Und vielleicht noch eine Feststellung. Für die angelsächsischen Seemächte ist die Kontrolle der eurasischen Landmasse gleichbedeutend mit Weltherrschaft und Sicherung des eigenen "Geschäftsmodells". Das ist der Grund für die Aggressivität gegenüber Russland und China, für die Störung aller wirtschaftlichen Integrationsprojekte (wie Nordstream, Road & Belt Initiative, Nord-Süd-Transportkorridor usw.) in Eurasien. Ist es also verwunderlich, dass – nachdem die "West-Integration" Russlands durch Nato-Osterweiterung und westliche Arroganz gescheitert ist – sich russische Patrioten Gedanken über die Rolle Russlands in Eurasien machen? Da braucht es m. E. keine Querverweise auf faschistische Anklänge. Es gab in der Clinton-Administration 1997 schon warnende Stimmen, die die Folgen der Nato-Osterweiterung für die russische Gesellschaft (Abwendung vom "liberalen" westlichen Gesellschaftsmodell) und die Welt (Abwendung Russlands vom Westen, Hinwendung nach Asien) vorhergesehen haben. Und dass diese Folgen Amerika nicht gefallen werden.
    Jede Entscheidung hat ihre Konsequenzen. Möglicherweise erst für einen Amtsnachfolger, und das ist das Problem des Westens – nach mir die Sintflut.

  6. Ursprung sagt:

    Menschen sind nicht staerker dadurch, dass sie ueber ein Hirn verfuegen.
    Im Gegenteil: Hirn macht sie krankheitsanfaelliger, weniger robust,
    Nehmen wir im Vergleich dazu mal Baeume.
    Auch die kommunizieren lebhaft miteinander, bilden Voelker (Waelder). Sie schaffen komplette Habitate fuer Tausende Lebewesen, vom Wurm bis zum Grizzley. Alles ganz ohne Hirn.
    Auch keinem Tier steht ein Hirn seiner Entwicklung entgegen.
    Ausser dem Menschen.
    Mitschkas Aufsatz zeigt eindruecklich viele Fehlleistungen auf, wie Krankheitsverlaeufe im Organ Hirn die Menschen fehldenken lassen kann.
    Ich wuensche mir den sapiens hirnaermer. Er ist so viel zu anfaellig.

    • zivilist sagt:

      Ich wünsche mir den Menschen 'angstärmer', die Angst nämlich hindert ihn, seinen Grips, der angeblich im Hirn versteckt ist, zu nutzen

    • Fass sagt:

      Eine Blume ist eine Blume ist eine Blume ; )
      Ein Mensch ohne Hirn ist gar kein Mensch, sondern ein ziemlich minderwertiges Tier. Er muß es halt mal benutzen, um sein sogenanntes Potenzial zu entfalten. Die Angst steht ihm dabei im Wege und noch allerlei, denn ein so unausgewogenes Netz im Gleichgewicht zu halten ist nicht leicht, zudem ist es noch unsexy, wessen Zielbild ist schon Harmonie.

    • Karin sagt:

      an Ursprung:
      Die Menschen werden "hirnärmer" aufgrund der nicht mehr artgerechten Lebensweise.
      Hier eine Kurzwiederholung meines früheren Kommentars hierzu.

      "Warum haben so wenig Menschen überhaupt die Bereitschaft u./o. Fähigkeit zum Hinterfragen?

      Hierzu hat in Dr. Michael Nehls im Corona-Ausschuss in seinem Vortrag am 09.12.2022 eine m.E. sehr grundlegende Antwort gegeben.
      Den Vortrag kann man hier einsehen:
      https://odysee.com/@Corona-Ausschuss:3/Sitzung-133-Dr.-Michael-Nehls-Odysee-final:3
      Hier meine Minizusammenfassung :
      Der Mensch hat 2 Systeme zum Denken : System 1 + System 2(gab Nobelpreis dafür).
      Das System 1 für schnelle Sofortreaktionen verbraucht keine "mentale Energie".
      Das System 2 für umfassende eigene Problemlösungen verbraucht viel "mentale Energie" .
      Die mentale Energie wird im Hypocampus gespeichert und kann wie ein Akku LEBENSLANG (auch im hohen Alter) immer wieder aufgeladen werden. Aber die Lebensweise heute führt bei vielen Menschen dazu , dass der Hypocampus statt zu wachsen schrumpft.
      Wichtige Faktoren für das Wachsen (also "Akkuaufladen") sind u.a. : ausreichender Vitamin-D-Spiegel, ausreichende Bewegung, ausreichender Schlaf, Sozialkontakte.

      Genauer kann auch alles in dem Buch von Dr. M. Nehls "Das erschöpfte Gehirn" nachgelesen werden.
      https://odysee.com/@Corona-Ausschuss:3/Sitzung-133-Dr.-Michael-Nehls-Odysee-final:3 "

    • Gruezi Miternand sagt:

      @Katrin: Danke für den Videolink!
      *************************************************************************************************
      https://odysee.com/@Corona-Ausschuss:3/Sitzung-133-Dr.-Michael-Nehls-Odysee-final:3
      *************************************************************************************************
      https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Nehls

      … "~was, wenn das der Plan war, möglichst viele Zombies zu erzeugen da man die denkunfähige Masse einfacher steuern kann…"

      _____________________________________________________________________________________________________________
      ==> erst buntschiessen – und dann: "drugs & computer games" oder gleich "lecker Bockwurst 2.0" …

  7. Ein interessanter Artikel. Mein Glückwunsch Herr Mitschka. Ich finde allerdings nicht, dass Sie in irgendeiner Weise gezeigt oder auch nur glaubhaft gemacht haben, dass Dugin Nationalist ist oder nationalistisch argumentiert. Dir Russische Föderation hat viel mehr Nachbarn als die meisten anderen Länder. Daraus ergibt sich, dass sie hinsichtlich ihrer Nachbarn eine andere Politik braucht als die meisten anderen Länder. Ob Dugins Idee, dass die Russische Föderation eine Führungsrolle in Eurasien spielen soll, gut ist oder nicht, weiß ich nicht. Nationalistisch ist diese Idee nicht.

    • Alex C sagt:

      Man benötigt nicht Mitschka um herauszufinden ob Dugin Nationalist ist. Man muss nur auf seine Facebookseite schauen und dann solche Kommentare von ihm lesen:
      "ABC der traditionellen Werte – Union der Völker Russlands
      Dies ist eine direkte Einführung in das eurasische Verständnis der russischen Geschichte. Die Eurasier waren russische Philosophen, die vor allem die Macht etablierten, Kultur erschaffen, Sprache entwickelten, aber auch bemerkten, dass Russlands Schicksal das Schicksal des russischen Volkes war. Wenn die anderen Nationen, die Eurasien gegründet haben, ihr Schicksal nicht dem russischen Volk verpflichten, ist das eine fehlerhafte und fehlerhafte Situation."

    • GTMT sagt:

      @Alex C.

      Ihre intellektuellen Fähigkeiten sind leider nicht genügend um zu verstehen, was Dugin tatsächlich sagt/schreibt. Dazu auch noch die Unfähigkeit, den gesamten Kontext zu einzubeziehen – ach – Moment, das würde eventuell ihre Ideologie zum Einsturz bringen?!
      Russland hat über 190 Ethnien & die leben über Jahrhunderte friedlich zusammen – WARUM wäre eine Frageform, die Sie natürlich nie begreifen & beantworten könnten. Weil "Nation" für Sie einfach falsch definiert ist…..

    • Alex C sagt:

      @GTMT
      Danke für deine Einwände und Ideen. Leider kann ich diese nich nachvollziehen.
      Wo es steht habe ich dazu geschrieben so dass jeder sich ein Bild machen kann. Man kann gerne auch weiter recherchieren. Dazu geht man in den verlinkten Telegram Kanal von Dugin. Dort findet man weitere Aussagen wie "es gibt keine Demokratie in Russland…" oder "die russische Identität muss allen ehemaligen Sowjetrepubliken verankert werden" oder schaut man die Interviews "Russland kann nur wieder Supermacht werden wenn es seine Identität ausbaut zu seiner Militärmacht". Wenn man die Propaganda und Politik Russland sieht dann erkennt man dass die russische Regierung der Idee Dugins folgt. So ist Dugin auch kein Einflüsterer meiner Meinung nach sondern jemand der ungefähr das gleiche postuliert wie Putin und Schoigu es auch umsetzen wollen. Ich glaube dass Putin einfach ähnlich denkt.
      Ich glaube auch nicht dass du verstehst was Eurasien ist und ob hier jemand den Anspruch als überlegenes Volk haben darf

      Wie naiv da teilweise gedacht wird:
      https://www.youtube.com/watch?v=Arya8y_0EG8

    • Andreas I. sagt:

      @ Alex C Hallo,
      "Wenn man die Propaganda und Politik Russland sieht dann erkennt man dass die russische Regierung der Idee Dugins folgt."

      Die Politik Russlands ist bestimmt durch die Idee der multipolaren Weltordnung.

      "So ist Dugin auch kein Einflüsterer meiner Meinung nach sondern jemand der ungefähr das gleiche postuliert wie Putin und Schoigu es auch umsetzen wollen. Ich glaube dass Putin einfach ähnlich denkt."

      Naja, "ungefähr das gleiche" und "ähnlich" … ich sehe da eine Gemeinsamkeit; es sind beides russische Sichtweisen, keine westlichen US-zentrierten.
      Danach kommen die Unterschiede; was von Dugin zitiert wird, lässt durchaus die Interpretation zu, dass er eine Dominanz Russlands befürwortet (und ob er das angesichts der Rolle Chinas wirklich tut…), aber die Regierung Russlands arbeitet mit allem, was sie außenpolitisch tut, an der multipolaren Weltordnung.
      Beispielsweise hatte Russland den wirtschaftlich bedeutenden EU-Staaten Deutschland und Frankreich eine Möglichkeit geboten, sich außenpolitisch von USA zu emanzipieren – die Minsker Vereinbarungen. Mit mehr Eigenständigkeit wäre die EU zu einem Pol der multipolaren Weltordnung geworden, also nicht die von Dugin (angeblich?) propagierte Dominanz, sondern Balance.

  8. Alex C sagt:

    Herr Mitschka ihre Deutung ist für mich nicht ganz nachzuvollziehen.
    Meiner Meinung gibt es Anhaltspunkte die auf andere Dinge schließen lassen. Möglicherweise liege ich auch falsch aber ich will mal ein paar Fragen aufwerfen:
    Haben Sie sich mal gefragt warum Russland, unter Putin, so ein schlechtes Wirtschaftswachstum hat?
    Russland müsste vom Wirtschaftswachstum mindestens ebenbürtig mit China sein da China nicht annähernd die Rohstoffe besitzt. Wenn man jetzt nur den Zeitraum ohne Sanktionen betrachtet.

    War Putin nicht schon immer militärisch orientiert? Hatte er wirklich versucht Russland dem Westen zu öffnen? War Putins Sorge nicht schon immer imperialistischer Natur? Was denken Sie meinte Putin mit seinem Ziel dass gespaltene russische Volk wiederzuvereinen?

    Wenn es Opposition in Russland gibt dann ist es erlaubte Opposition oder? Und wenn Dugin erlaubt ist dann deshalb weil Putin dahintersteht ..oder?
    Putin ging sogar zur Beerddigung von Schirinowski. Wie deuten Sie das? Denken Sie, dass die Opposition in Russland nicht vom Kreml gesteuert wird und dass Schirinowski als ehemaliger FSBler nicht eine Opposition aufbauen sollte die genau für die Zwecke des Kremls, also Putin, gedacht war?

    Was halten Sie von Putins letzter Rede zur Nation, insbesondere als Putin sagte dass im Westen die Kinder missbraucht werden und dass man im Westen mit dem Teufel zusammen arbeitet?

    Was halten Sie von der Kinderarmee in Russland?

    Sie reden ja oft von multipolarer Weltordnung. Sie vermischen oft den Russland-Ukraine Krieg mit eben diesem Thema. Sind sie der Meinung das ist der richtige Weg um Russland zu einem Pol zu machen? China ist bereits eine Supermacht ganz ohne Krieg. Halten Sie dass nicht für den besseren Weg? Könnte Russland nicht schon längst eine Supermacht sein? Klar, mit den Atomwaffen ist Russland militärisch eine Supermacht aber Russland ist wirtschaftlich mittlerweile ein Entwicklungsland oder?

    • zivilist sagt:

      Ich will auch mal 'ne Frage aufwerfen:

      Wissen Sie, was 'Wirtschaftswachstum' ist?

      Wissen Sie, was BIP ist ?

    • GTMT sagt:

      @Alex C.

      "Haben Sie sich mal gefragt warum Russland, unter Putin, so ein schlechtes Wirtschaftswachstum hat?"

      Das grenzt schon an Körperverletzung – so viel Unwissenheit & dann immer wieder diese vorlauten Behauptungen…
      Wer sich Russlands Wirtschaft anschaut & vergleicht mit der Ausgangsposition als Putin die Regierungsgeschäfte übernommen hat & begreift, dass von nicht nur komplett pleite sondern auch noch verschuldet 'für mehrere Lebensspannen' und dem Weg bis zu einer "Verschuldung unter 20 %" ( im Gegensatz zu Westländern incl. DE eine fast weiße Weste!) trotz aller Steine, die der Westen so in den Weg warf – kann nur auf die Idee kommen, sich Putin auszuleihen damit es im Westen auch besser statt immer schlechter wird…..

    • Alex C sagt:

      Wer gerne naiv denkt: https://www.youtube.com/watch?v=Arya8y_0EG8

    • Andreas I. sagt:

      @ Alex C Hallo,
      "Haben Sie sich mal gefragt warum Russland, unter Putin, so ein schlechtes Wirtschaftswachstum hat?"

      Da wäre zu klären, ob Russland über die rund 20 Jahre, die Putin (und zwischendurch Medwedjew) regiert, den ein schlechtes Wirtschaftswachstum hat?

      "Russland müsste vom Wirtschaftswachstum mindestens ebenbürtig mit China sein da China nicht annähernd die Rohstoffe besitzt."

      Außer dass Russland nicht 100 % seiner Rohstoffexporte nach China liefert.

      "War Putin nicht schon immer militärisch orientiert?"

      War da was in Jugoslawien und Irak, was den Präsidenten Russlands veranlasste, die militärische Verteidigungsfähigkeit Russlands zu gewährleisten?

      "Hatte er wirklich versucht Russland dem Westen zu öffnen?"

      Ja, nur hat er verhindert, dass westliche Unternehmen in den Besitz der strategisch wichtigen russischen Rohstoffquellen kommen; die bleiben russisch und unter mehr oder minder staatlicher Kontrolle.
      Wer die haben will, kann sie _kaufen_.

      "War Putins Sorge nicht schon immer imperialistischer Natur?"

      Jedenfalls dürfte der unipolare Machtanspruch der USA schon immer eine Sorge der russischen Außenpolitik gewesen sein.

      "Wenn es Opposition in Russland gibt dann ist es erlaubte Opposition oder?"

      Wenn es Opposition in Russland gibt, sind es die Personen, die von westlichen Medien als "Russische Opposition" dargestellt werden?

      "Und wenn Dugin erlaubt ist dann deshalb weil Putin dahintersteht ..oder?"

      Oder weil Dugin gar nicht die Bedeutung hat, die westliche Medien ihm unterstellen?
      Also selbst wenn man davon ausgehen würde, dass die russische Regierung die Opposition unterdrückt, dann hat ein Dugin weniger Einfluss als ein Ballweg.

      "Putin ging sogar zur Beerddigung von Schirinowski. Wie deuten Sie das?"

      Möglicherweise ist es in anderen Gegenden Welt für die dortigen Menschen noch denkbar, politische / wirtschaftliche / sonstige Gegner nicht als Unmenschen zu betrachten, sondern trotz unterschiedlicher Ansichten und Ziele als Menschen zu respektieren?

      "Was halten Sie von Putins letzter Rede zur Nation, insbesondere als Putin sagte dass im Westen die Kinder missbraucht werden und dass man im Westen mit dem Teufel zusammen arbeitet?"

      Es kann nie schaden, die deutschen Übersetzungen auf die üblichen Ungenauigkeiten hin zu überprüfen und wenn er das so gesagt haben sollte:
      – dass im Westen die Kinder missbraucht werden, das ist nach den "Corona-Maßnahmen" nicht ganz abzustreiten
      – "Teufel" ist ein religiöser Begriff, aber auch Synonym für "das Böse" und das ist Ansichtssache, denn für diejenigen, die ihr Geld von Blackrock und Vanguard verwalten lassen, sind Sachen "gut", die für viele andere "böse" bzw. "teuflisch" sind.

      "Was halten Sie von der Kinderarmee in Russland?"

      Alex C; was halten Sie vom Spaghettimonster?

      "Sie reden ja oft von multipolarer Weltordnung. Sie vermischen oft den Russland-Ukraine Krieg mit eben diesem Thema. Sind sie der Meinung das ist der richtige Weg um Russland zu einem Pol zu machen?"

      Es ist der notwendige Weg, den Pol Russland zu erhalten, dass er nicht wie Jugoslawien endet.

      "China ist bereits eine Supermacht ganz ohne Krieg. Halten Sie dass nicht für den besseren Weg?"

      China wird von USA im Pazifik militärisch eingekreist usw., halten Sie das für den friedlichen Weg?

      "Könnte Russland nicht schon längst eine Supermacht sein? Klar, mit den Atomwaffen ist Russland militärisch eine Supermacht aber Russland ist wirtschaftlich mittlerweile ein Entwicklungsland oder?"

      Oder Geld bzw. eine Währung ist nur so lange etwas wert, wie man dafür reale Werte bekommt.

  9. Poseidon 1 sagt:

    Hallo Jochen Mitschka
    Waren Sie jetzt laut am denken?
    Mir scheint Sie gehen hier mit einem Thema schwanger was noch ein bisschen Zeit und Bearbeitung brauchen kann.
    Aber trotzdem schon mal Danke fuer die Info vor ab.

    Was ist eigentlich aus den"Russian Pilots of the Congo" geworden?
    https://youtu.be/epYiIMl4W4U

  10. wasserader sagt:

    Klima als Waffe
    findet Verwendung wenn im Namen von Klima
    Ideologie und Abzocke und religiöser Wahn durchgesetzt wird .
    Wie nun Gegenmaßnahmen bei der Gruppe Wagner aussehen könnten ist unklar als
    Klimaveränderung durch militärische Mittel vage Spekulation ist und ich keinen Ansatz sehe sie als seriös einzustufen (Wenn ich den umfassenden Atomkrieg einmal ausschließe)

    • Kiristal sagt:

      'Spekulation' ist ein schlechtes Wort. Der korrekte Ausdruck ist: informierte Annahme (informed guesses). dh in einer Situation in der Informationen gezielt vorenthalten werden muss man mit den Informationen arbeiten die man hat, diese in Szenarien und Möglichkeiten durchspielen um zu möglichst guten Entscheidungen zu kommmen.

      Das aus dem Weg, sind die Techniken der Weterkriegsführung zwar sehr geheim, aber man kann durch Beobachten und Nachdenken einiges darüber herausfinden. Spannend wird es wenn man versucht herauszufinden welche Gegenmaßnahmen möglich sind. Ich denke da gibt es drei Klassen:

      1 – Abschreckung
      2 – Vergeltung
      3 – direkte Gegenmaßnahmen die den Einsatz dieser Waffen stören, ganz verhindern oder sogar auf andere Ziele (zb den Angreifer selbst) umlenken

      An Ballons hängt eigendlich immer ein Zettel ..was stand auf diesem drauf?

  11. Kiristal sagt:

    Spannend Dugins Artikel 'George Soros' letzte Rede'.

    ua lässt sich im Artikel lesen, dass Russland die Wetter/Klimakriegsführung der USA genau beobachtet und sich offenhält Gegnmaßnahmen bei der Gruppe Wagner in Auftrag zu geben.

    Ich denke man kann das so lesen, dass der Krieg mit Wetter und Klima als Waffe bereits voll entbrannt ist und man zart darauf hinweist, dass die Wirkungen die man zb in den USA spürt mit Liebsgrüßen Moskau oder auch aus Peking versehen sind.

    • zivilist sagt:

      Geoarchitektur allgemein, speziell

      https://geoarchitektur.blogspot.com/

    • Lumi sagt:

      Ich hab den fraglichen Dugin Artikel nicht gelesen, aber der Mensch kann das "Klima" nicht ändern (außer lokal durch Brandrodung, Agent Orange, Staudämme) und auch das Wetter nicht (außer unter günstigen Umständen und mit Glück vielleicht mal lokal).

      Der Mensch kann auch keine Erdbeben auslösen (außer lokal durch Bergbau). Wenn Dugin etwas anderes denken sollte, so ist er schief gewickelt. Der Mensch ist nicht so mächtig, wie manche ihn darstellen.

      ⚡️ Naturgewalt – 12. Feb '23
      https://t.me/Atombombe/69

    • Kiristal sagt:

      Wolken vor der Küste abregnen lassen. In militärischem Maßstab.

      Und natürlich kann der Mensch auch das Klima ändern. Die Forschung dazu läuft unter 'solar radiation management' auf Hochtouren. Man muss realistischerweise annehmen, dass dei Militärs schon weiter sind als Forschen. Wir warten alle auf eine Erklärung warum die Flugzeuge den Himmel dauerhaft und seit ein paar Jahren so einsprühen, dass (ua) die Sonneneinstrahlung reduziert wird.

    • Lumi sagt:

      Lieber Kiristal, ich glaube kaum, daß alle auf eine Erklärung für die Kondensstreifen der Flugzeuge warten. Die meisten Menschen interessieren sich nicht für Kondensstreifen. Und von den übrigen wissen sehr viele, daß diese Streifen von den meteorologischen und atmosphärischen Bedingungen abhängen. Natürlich gibt es eine "chemtrail" Gemeinde, aber das sind Formen des modernen Aberglaubens.

      Eine bestimmte Propaganda aus Amiland will uns immer einreden, daß die Militärs unheimlich weit und fortgeschritten sind. Das ist aber Unsinn. Da wird science fiction als Realität vorgegaukelt. Auch die Atombombe ist science fiction. Die Wirkungen der real verfügbaren Technologie können nicht geheim bleiben, wenn sie zum Einsatz kommt.

      Davon ganz ab sind die Streifen durchaus unschön (außer manchmal im Abendrot). Je nach dem, wo man wohnt, kann es schon sein, daß sie den Himmel merklich einmilchen. Das ist dann natürlich blöd. Eine Reduktion des Flugverkehrs wäre die Lösung. Oder ein Wechsel des Wohnorts, wenn es wirklich so schlimm ist.

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