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Tagesdosis

Wie Russland auf Trumps Wahlsieg reagiert | Von Thomas Röper

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US-Wahl und Geopolitik

In Russland sind die ersten Reaktionen auf Trumps Wahlsieg sehr zurückhaltend. Offensichtlich hat man auch unter Trump wenig Hoffnung auf eine Verbesserung der Beziehungen zu den USA.

Ein Kommentar von Thomas Röper.

“Nach der langen Wahlnacht bei NuoViso bin ich heute nicht allzu fit, weil das für mich bedeutet hat, die Nacht bis fast 9 Uhr morgens durchzumachen. Daher werde ich erst am Donnerstag darüber schreiben, was wir von Trump außenpolitisch erwarten können, wenn er wieder Präsident wird, wonach es aktuell aussieht.”*

Hier will ich kurz über die ersten russischen Reaktionen auf Trumps Wahlsieg berichten.

Kremlsprecher Peskow sagte vor Journalisten, dass der russische Präsident Putin nicht vorhabe, Trump zum Wahlsieg zu gratulieren. Als Grund dafür erinnerte Peskow daran, dass die USA in Russland als unfreundliches Land eingestuft sind,

„das sowohl direkt als auch indirekt in den Krieg gegen unseren Staat verwickelt ist“.

Peskow fügte hinzu, Moskau werde seine Schlüsse über das Vorgehen der USA im Ukraine-Konflikt nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten im Januar 2025 ziehen, zumal Joe Biden und sein Team weiterhin an der Spitze der US-Regierung stehen:

„Wir haben während des Wahlkampfes in der Tat einige Äußerungen von Herrn Trump über die Ukraine gehört. Und im Gegensatz zu vielen anderen Politikern des amerikanischen Establishments hat Herr Trump über den Wunsch gesprochen, Frieden zu schaffen. Nicht den Wunsch, den Krieg bis zum letzten Ukrainer fortzusetzen, sondern Frieden zu schaffen.“

Laut Peskow unterscheidet sich Trump mit diesem Ansatz „erheblich von anderen Vertretern des amerikanischen politischen Firmaments“, aber:

„All dies wurde während des Wahlkampfes gesagt. Was passieren wird, nachdem Herr Trump ins Oval Office eingezogen ist, werden wir sehen, wir werden alles nach den ersten offiziellen Erklärungen und den ersten konkreten Schritten beurteilen. Im Moment müssen wir uns bewusst sein, dass Präsident Biden noch anderthalb Monate lang Staatsoberhaupt ist.“

In Russland ist man nicht sehr optimistisch, dass sich die Politik der USA unter Trump nennenswert ändern wird. So sagte Sergej Kislitsyn, stellvertretender Direktor des Instituts für die USA und Kanada der Russischen Akademie der Wissenschaften, gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS, dass der US-Kongress auch unter Donald Trump und mit einer Mehrheit der Republikaner in beiden Kammern des US-Parlaments nicht zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Russland und den USA beitragen, sondern anti-russisch eingestellt bleiben werde:

„Im US-Kongress gibt es unterschiedliche Positionen, auch unter den Republikanern. Ich bin mir nicht sicher, ob der Kongress in irgendeiner Weise zur Verbesserung der russisch-amerikanischen Beziehungen beitragen wird, denn er ist traditionell anti-russisch eingestellt. Man muss abwarten, wie die Regierung von Joe Biden in den verbleibenden 2,5 Monaten handeln wird. Die wichtigste Aufgabe [der Biden-Administration] besteht nun darin, eine Reihe von Initiativen zu blockieren, die Trump in Zukunft ergreifen könnte, indem er verschiedene präsidiale Durchführungsverordnungen erlässt, vielleicht auch andere zusätzliche Maßnahmen, die den möglichen Spielraum der US-Außenpolitik unter Trump einschränken werden.“

Auch in China, das für Trump bekanntlich sogar ein wichtigerer Gegner der USA ist als Russland, erwartet man kaum etwas Gutes von Trump. Sun Qi, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Russland- und Zentralasienstudien an der Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaften, sagte zu einem TASS-Korrespondenten, dass die USA niemals akzeptieren würden, dass Russland ihre Hegemonie herausgefordert hat, auch wenn Washingtons Druck auf Moskau in NATO-Fragen unter Donald Trump abnehmen dürfte:

„Es ist erwähnenswert, dass Trump nach seinem Amtsantritt in Fragen der NATO zwar den strategischen Druck auf Russland verringern könnte, aber sowohl die Demokratische als auch die Republikanische Partei haben gegenüber Russland eine klare strategische Positionierung. Sie wollen nicht, dass Russland die Hegemonie der USA in Frage stellt, und sie wollen kein starkes Russland sehen.“

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* Anmerkung der Redaktion: In der Audioversion wurden die ersten beiden Sätze des Originaltextes gestrichen, da dies eventuell zu Verwirrungen führen könnte.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 6. November 2024 bei anti-spiegel.ru

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Bildquelle: doomu / shutterstock


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