Sachsen-Käfig. Triumph des Wahnsinns

Von Uli Gellermann.

Selbst wenn man innerhalb der irren Pandemie-Logik bleibt – jener Logik, in der ein Grippe-Virus zur neuen Pest ausgerufen wird – geben die Zahlen keine neue Verschärfung des Corona-Regimes her: Keine Übersterblichlichkeit belegt das Pest-Geschrei, auch die täglich drohend verkündeten Infektions-Zahlen legitimieren keine weitere Drehung am Gefängnisschlüssel. Denn Infektionen beweisen keineswegs eine Krankheit, maximal könnten sie eventuell oder vielleicht zu einer Krankheit führen. Das hindert den profilneurotischen sächsischen Regierungschef Michael Kretschmer nicht daran, Menschenansammlungen in Sachsen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren belegen zu wollen. So wurde der Sachsenkäfig erfunden: Man wolle zwar, dass sich Menschen in Sachsen noch frei bewegen könnten, sagt Kretschmer, aber auch: Wenn das aber “ohne Sinn und Verstand” passiere, müsse man eingreifen. Es ist Kretschmer, der schnellsten verhaftet werden müsste, denn er taumelt offenkundig ohne Sinn und Verstand, außer man findet seinen Einsatz für die Pharma-Industrie sinnvoll, durch das Bundesland.

Wettbewerb der Profilneurotiker

Im Wettbewerb der Profilneurotiker kann Bodo Ramelow, Thüringens Ministerpräsident von der LINKEN, auf keinen Fall zurückstehen; er spürt schon mal was: “Wir spüren – wie auch Sachsen und Bayern – den Anstieg der britischen Mutation, die aus Tschechien nach Deutschland kommt“. Mit welchem wissenschaftlichen Körperteil mag der Typ was spüren? Mit dem Arsch? Oder riecht er nur, woher der Karriere-Wind weht? Da kann ihn die niedersächsische Vorsitzende der LINKEN, Heidi Reichinnek, nicht allein lassen; sie entdeckte bei denen, die in Kassel für Freiheit und Grundgesetz auf die Straße gingen, „eine von faschistischem Gedankengut unterlaufene Querdenken-Demo“. So kann man sich vermeintlich elegant aus dem Kampf für Recht und Verfassung raushalten: Wer für das GG ist, muss für die schlaue Heidi ein Nazi sein. Welches Körperteil die Dame zum Denken benutzt, ist unklar, wer jetzt von geistigem Dünnpfiff redet und so das Denk-Körperteil bestimmt, der wird sicher auch ein Nazi sein. So geht hermetisch.

Mindestabstand in den Ampelgruppen

Weil aber die LINKE sich sicher beim Schutz der Bevölkerung vor einer Geister-Pandemie von niemandem übertreffen lassen will, sollte die Partei noch weitergehende Vorschläge in die Debatte werfen. – Immer wieder sieht man Radfahrer, die beim Radeln keine Maske tragen. Obwohl die gekrümmte Haltung beim Fahren die Lunge wie einen Blasebalg zusammenpresst: Entsprechend stark ist der Atemausstoß nach kurzem Einatmen. Die LINKE sollte unbedingt das Maskentragen während des Radfahrens verordnen. Ein weiteres Straßenverkehrsproblem stellen die Ampeln dar. Ständig versammeln sich während der Rotphase vor den Fußgängerampeln Menschengruppen von drei (Nebenstraßen) bis 10 und mehr Menschen (Hauptstraßen). In einem ersten Schritt müsste die Polizei den Mindestabstand in den Ampelgruppen kontrollieren. Zwar bietet es sich auch an, den Vorschlag der Düsseldorfer CDU zu übernehmen, die für beliebte Plätze ein „Verweil-Verbot“ ausgesprochen hatte, aber die LINKE kann sich nur mit einer Verschärfung noch stärker profilieren: Sie sollte auch unbeliebte Plätze in das Verweil-Verbot einbeziehen.

Vorbeugehaft für Ungeimpfte

Das schönste Verbot nützt natürlich nichts, wenn es nicht strafbewehrt ist. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis die LINKE den praktischen Sachsen-Käfig entdecken wird. Falls der jeweilig gehende Mensch nicht den Sinn und Zweck auf seinem Weg von A nach B nachweisen kann, sollte er umgehend festgenommen werden. Ein Formular, eine Art Passierschein, der bei der Polizei zu erhalten und abzustempeln ist, sollte den Sinn-und-Zweck-Weg so genau wie möglich festlegen. Solche Passierscheine sind fast so gut wie der geplante Impfausweis: Der Schein sollte unbedingt die Zonen beschreiben, in denen sich Un-Geimpfte noch bewegen dürfen. Geht er von der einen Zone rüber in die andere, kann es vorbeugend nur Eines geben: Verhaftung.

Finaler Rettungsschuss für Infizierte

Neben den obligaten Gefängnisstrafen ist beim Corona-Schutz-Thema unbedingt der finale Rettungsschuss zu erwägen: Infizierte, die in die Zonen der Gesunden und Geimpften eindringen, sollten im Zweifelsfall mit einem gezielten Schuss vom Eindringen abgehalten werden. Klar ist auch, dass hier keine Ethik-Kommission mit der Abwägung beauftragt werden kann: Zwischen Ansteckung und Schuss darf keine Zeit zur Virenverbreitung vergehen. Um die Liquidation aus Gesundheitsgründen effizient zu sichern, wird dafür eine eigene Schutz-Staffel (SS) gebildet werden müssen. Selbst wenn die LINKE aus historisch-ästhetischen Gründen auf den treffenden Name verzichten wollte: Eine gewisse Genickschuss-Sicherheit sollten Mitglieder der Truppe schon aufweisen können.

Der neue Film „Triumph des Wahnsinns!“

Natürlich hinken historische Vergleiche immer. Aber hat Goebbels nicht auch gehinkt und war trotzdem erfolgreich? So bleibt in der Verfolgung historischer Linien nur noch, den alten Leni-Riefenstahl-Film „Triumph des Willens“ unter dem neuen Titel – “Triumph des Wahnsinns” – als Remake auf den Markt zu bringen:  Der Film wird ein Kassenerfolg werden, sollten die Kino-Kassen jemals wieder geöffnet sein. Bis dahin bleibt uns nur Netflix, die cleane Möglichkeit des Film-Genuss’. Denn wer im dunkeln Saal Händchen halten will, ist längst der Hygiene-Feme verfallen.

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Artikel erschien zuerst am 24. März 2021 auf dem Blog Rationalgalerie

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Bildquelle:    DanielChang76/ shutterstock

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