Präsident Macron, was bringen Reden in der Sorbonne?

Ein Meinungsbeitrag von Willy Wimmer.

Man kann Präsident Macron nicht auf seine Sorbonne-Reden reduzieren. Sie sind französisch geschliffen, Grandeur blinzelt uns von jedem Halbsatz zu, aber die Leute merken, dass etwas nicht stimmt, gegen das er sich mit Verve stemmt. So auch heute mit der Neuauflage seiner Sorbonne-Strategie. Da ist es schon besser, seine Wiederaufbauleistung bei Notre Dame zu preisen. Diesseits des Rheins weiß man bis heute nicht, ob über die Ursache des Vernichtungs-Werkes nur deshalb so konsequent geschwiegen wurde, weil anderenfalls ein Blutbad in Europa hätte drohen können? Sei es drum, aber mit seiner Wiederaufbauleistung, an der sich nicht nur, aber vor allem die Grande Nation beteiligt hatte, konnte sich der Herr Präsident einen strahlenden Platz in den Geschichtsbüchern verschaffen. Man darf jubeln, wenn man seine Leistung sieht. Ein europäischer Staatschef, der etwas fertigbringt …

Mit seinen strategischen Ausführungen ist es nicht so weit, wenn man jenseits jeder innerstaatlichen Diskussionsverhinderung den Weg in den Ukraine-Krieg betrachtet. Damit ist keinesfalls gemeint, sich eine fremde Position zu eigen zu machen. Aber als Bürger hat man das Recht auf Wahrhaftigkeit der eigenen Führung gegenüber, weil sonst nur noch der Satz bleibt: right or wrong my country. Dieser Satz bedeutet in jedem Fall eine Blutspur, die es zu verhindern gilt. Es war doch der NATO-Generalsekretär Stoltenberg, der vor dem EU-Parlament unter Kroll-Opernhaftem Beifall der Parlamentarier den Weg in den Krieg nachgezeichnet hatte. Nach seinen Worten muss man davon ausgehen, dass die Pearl Harbour-hafte Lage über Jahre hinweg gezielt aufgebaut worden war. Jeder, der seit 1999 in den Parlamenten saß, wusste um die Konsequenzen einer bestimmten Politik. Es blieb einem deutschen Komiker vorbehalten, den famosen Satz zu prägen, nachdem man sich mal dumm stellen können. Auch ein Präsident? Das darf nicht sein.

Von gleicher Qualität ist die Aussage, nach der man keinesfalls „Vasall” von irgendwem sein würde. Dabei fiel das Wort „Amerika”. Man tut gut daran, diesen geographischen Begriff sofort zu vergessen, weil es seit längerem nicht um dieses Land geht, sondern um die politische und wirtschaftliche Kraft die sich dieses Landes geradezu bemächtigt hat. Wer sich um gute Beziehungen zu Amerika bemüht, läuft zumindest gegen eine Wand, sei sie nun demokratisch oder republikanisch. Herr Präsident Macron wird es für sein Land so wissen wie wir auch. Die angeblichen Strukturen der Zivilgesellschaft über die unkontrollierten Nicht-Regierungsorganisation sind die Mechanismen vorwiegend amerikanisch gesteuerter Interessen in dem, was von unseren Staaten noch übrig ist. Ging etwa Präsident Macron bei seiner Rede in der Sorbonne davon aus, dass er solche Aussagen dort tätigen und ernst genommen werden könne?

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: Obatala-photography / Shutterstock.com

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