HIStory: Hitlers Erweckung in Pasewalk

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von HIStory!

Wie immer gibt es heute Geschichte zum Anfassen.

Da ist zum Beispiel wieder einmal dieser Adolf Hitler. Ich weiß nicht, wie es Ihnen damit geht: Adolf Hitler kommt einem immer reichlich mechanisch vor. Wie eine aufgezogene Puppe. Dazu ein starrer, irrer Blick. Viele Hitler-Biographien machen schon auf dem Buchdeckel auf sich aufmerksam mit diesen steifen Mann plus Popelbärtchen. Wenn ich so ein Buch bei mir im Zimmer ablege, dann möglichst immer so, dass dass die Vorderseite mit dem stieren Hitler-Blick nach unten kommt. Ich empfinde diesen starren irren Blick nämlich als komplett übergriffig und unheimlich.

Das ging Zeitgenossen Hitlers auch nicht anders. Da weiß Hitlers langjähriger Gesprächspartner Rauschning zu berichten: „Jeder, der diesem Mann mal von Angesicht zu Angesicht begegnet ist, war konfrontiert mit jenem undefinierbaren Blick ohne Tiefe und ohne Wärme, mit Augen, die hart und fern aussehen, und er nahm wahr, wie dieser Blick starr wurde. Wer das gesehen hat, den befiel mit Sicherheit das ungemütliche Gefühl: der Mann ist nicht normal.“ <1>

Irgendwie ferngesteuert, der Mann. Ob der wohl hypnotisiert wurde? Das kann durchaus sein. Jedenfalls gibt es dafür jede Menge ernst zu nehmender Hinweise <2>. Ort der Hypnose ist das Marinelazarett in Pasewalk, einer Kleinstadt in Mecklenburg. Es ist Herbst1918, also genau am Ende des Ersten Weltkriegs. Der Marinearzt Edmund Robert Forster soll hier den Gefreiten Adolf Hitler mit Hilfe der Hypnose aus einer vermeintlich eingebildeten Erblindung herausgeholt haben. Und einige Zeitzeugen sagten aus, dass Hitler nach seiner Zeit in Pasewalk völlig ausgewechselt war. Dass sie danach einem anderen Menschen in der Person Adolf Hitlers begegnet sind.

Einer seiner ehemaligen Regimentskommandanten sagte aus: „Dass er inzwischen ein Anderer geworden war, konnte ich auf den ersten Blick feststellen.“ Und Max Amann, Hitlers Kompaniefeldwebel auf dem Schlachtfeld in Ypern über die Zeit nach Pasewalk: „So hatte ich ihn vorher nie gekannt. Es war ein unbekanntes Feuer, das in ihm brannte.“

Wie es dazu kam, dass Adolf Hitler zum Pflegefall wurde, hat er selber, nicht ohne Selbstüberhöhung, in seinem Buch „Mein Kampf“ sehr plastisch geschildert: „In der Nacht vom 13. zum 14. Oktober [1918] ging das englische Gasschießen auf der Südfront vor Ypern los; man verwendete dabei Gelbkreuz [=Senfgas], das uns in der Wirkung noch unbekannt war, soweit es sich um die Erprobung am eigenen Leibe handelte. Ich sollte es noch in dieser Nacht selbst kennenlernen. Auf einem Hügel von Mervick waren wir noch am Abend des 13. Oktober in ein mehrstündiges Trommelfeuer von Gasgranaten gekommen, das sich dann die ganze Nacht hindurch in mehr oder minder heftiger Weise fortsetzte. Schon gegen Mitternacht schied ein Teil von uns aus, darunter einige Kameraden gleich für immer. Gegen Morgen erfaßte auch mich der Schmerz von Viertelstunde zu Viertelstunde ärger, und um sieben Uhr früh stolperte und schwankte ich mit brennenden Augen zurück, meine letzte Meldung im Kriege noch mitnehmend.

Schon einige Stunden später waren die Augen in glühende Kohlen verwandelt, es war finster um mich geworden.“ <3>

Ob er, schon erblindend, noch die Kraft gehabt haben kann, als Meldegänger die Post von einem Befehlsstand zum nächsten Befehlsstand zwischen Gefechtsfeuern unerschrocken überbringen zu können, wissen wir nicht. Jedenfalls hatten seine Vorgesetzten gewisse Zweifel, ob der Gefreite Hitler tatsächlich körperlich verletzt war. Schützte er nur Blindheit vor, um von der Front wegzukommen? Oder war er am Ende psychisch erkrankt? Während seine Kameraden ganz in Frontnähe, im Militärlazarett Oudenaarde zweifelsfrei wegen ihrer Augenverletzung behandelt wurden, transportierte man den Patienten Hitler über 800 Kilometer nach Nordosten. Eben in das schon erwähnte Marinelazarett Pasewalk.

Dort gab es die Station 6, in der psychisch erkrankte Soldaten wieder fit gemacht werden sollten für das Morden an der Front. Es war die Hölle, wie ein Bericht zeigt, aus dem wir jetzt ein Stück hören: „Es kamen Männer zu uns, die sich die Ohren zuhielten, weil sie das Dröhnen der schweren Mörser immer noch hörten, andere sahen die vorspritzenden Flammen der Flammenwerfer vor sich, andere schwankten, als ob die Erde bebte, und verkrochen sich in dunkle Winkel, Bettstücke wie Sandsäcke vor sich aufbauend, um sich zu decken, andere taten kein Auge zu, andere verfielen in einen so schweren Schlaf, dass man sie zu den Mahlzeiten, zur Verrichtung ihrer Bedürfnisse wecken musste, sie waren in einem Dämmerzustand, in einer Vertierung, in einem Stupor, hatten nur noch das Vegetative im Menschen, ihre Seele war so entgeistert, dass sie nicht einmal klagten oder weinten. Andere konnten die ‚Schmach‘ nicht ertragen, weinten wie Kinder, verzweifelten, versuchten sich das Leben zu nehmen, und mehr als einem gelang es. Jetzt, wo das Kriegsende nahe war!“ <4>

Aber die Militärpsychiatrie war nun einmal nicht dazu da, den armen geschundenen Soldatenseelen zu helfen. Vielmehr waren die Militärärzte mürrische, misstrauische Leute, die ihren Patienten als Erstes unterstellten, sie wären nur Simulanten. Sie hätten einfach keinen Bock, weiter an der Front zu kämpfen. Sie würden also den einfachsten Weg wählen, um zurück in das sichere Hinterland kommen. Sie ließen sich einfach krankschreiben. So der Generalverdacht der Militärpsychologen. Aus diesem Generalverdacht heraus entstanden Praktiken, die vieles mit Folter gemeinsam haben. Ein Lexikon lässt uns da nicht im Unklaren. Wir lesen dort:

„Militärpsychiatrie, hat im Kriegsfall die Aufgabe, Psyche und Verhalten der Soldaten durch gezielte Selektion, Plazierung, Ausbildungsmethoden und Psychotherapie zu optimieren und Reibungsverluste – bemessen an militärischer Effizienz – zu verhindern. Dazu zählte im 1. Weltkrieg im Falle von Kriegsneurosen der Frontsoldaten (traumatische Neurosen, Kriegshysterie: shell shock, gas neurosis) der Einsatz von weichen Therapiemethoden in den Heimlazaretten (Suggestion, Hypnose, Elektrisieren mit schwachen Strömen) bis hin zu aggressiven Therapiemethoden: der Einsatz psychischer Abstinenzkur (wochenlange totale Isolierung und weitgehender Nahrungsentzug), tagelange Dauerbäder, Scheinoperationen, stundenlange Applikation immer stärkerer elektrischer Ströme. Später folgte die u.a. von Kurt Schneider propagierte ‚frontnahe Behandlung‘ (Ziel: Durchhaltezwang aufbauen), der Aufbau spezieller Kompanien für Bettnässer und andere psychisch Irritierte.“ <5>

Hitler hatte Glück. Denn er kam in den „Genuss“ der oben erwähnten „weichen“ Therapiemethoden. Das war möglich, weil durch harte Foltermethoden wie zum Beispiel dem Elektroschock allzu viele Soldaten zu Tode gekommen waren. Seit September 1918 galt Hypnose als Königsweg, um abgeschlaffte Landser schnell wieder fit zu machen <6>. Hypnose im Militär? Aber ja doch. Irgendwann vor dreihundert Jahren begann sich die moderne Hypnose aus dem halbseidenen Kokon der Jahrmarktsattraktion und der mystischen Ekstase herauszuschälen. Hypnose wurde zum Werkzeug. Wurde seriös und herrschsüchtig zugleich. Der moderne Hypnose-Arzt machte sich über sein – meistens weibliches – Opfer her. Er suchte ihren Willen auszuschalten, um dann spitze Nadeln oder heiße Eisen auf den hypnotisierten Körper loszulassen. Und dabei ungestraft zu bleiben. Wir möchten uns gar nicht ausmalen, wie die männlichen Hypnotiseure die Wehrlosigkeit ihrer weiblichen Testpersonen ausgenutzt haben könnten. Der französische Arzt Jean Martin Charcot präsentierte seine Hypnose-Künste an jungen attraktiven Frauen im Hörsaal vor lauter jungen männlichen Medizinstudenten. Hypnose degradierte den Patienten zum vollkommen willen- und wehrlosen Objekt ärztlicher Experimentierfreude. Sigmund Freud begann seine Karriere als Psychologe ebenfalls mit Hypnose. Verwarf den hypnotischen Ansatz jedoch bald und versuchte durch die Psychoanalyse im rationalen Diskurs tief liegenden Traumata auf die Spur zu kommen. Zu Hitlers Lebzeiten wiederum erregten Hellseher wie Erik Jan Hanussen großes Aufsehen mit Hypnose-Vorführungen.

Nun war also der Gefreite Adolf Hitler im Marinelazarett Pasewalk, in der psychiatrischen Station Nummer 6, der ärztlichen Obhut des Marinearztes Edmund Robert Forster ausgesetzt. Forster hatte vor dem Krieg schon eine beachtliche wissenschaftliche Karriere gemacht und war bereits außerordentlicher Professor an der Berliner Charité. Zu Beginn des Krieges meldete er sich für die Marine, und er war die meisten Kriegsjahre an der Westfront in Militärlazaretten im deutsch besetzten Belgien tätig. Gegen Kriegsende wurde Forster nach Pasewalk versetzt. Forster galt als extrem ehrgeiziger Wissenschaftler, der seine Erfahrungen in den Lazaretten nutzte, um Material für neue wissenschaftliche Aufsätze zu sammeln. Man sagte ihm nach, er sei im Umgang mit seinen seelisch beschädigten Patienten zu ruppig und ungeduldig, ja manchmal sogar jähzornig. Bei dem vielen Leid versorgte er die meisten Patienten eher nur flüchtig. Der Gefreite Adolf Hitler faszinierte ihn allerdings als Fall. Forster bezeichnete Hitler als „Hysteriker“. Der Begriff Hysteriker ist längst veraltet. Unter „Hysterie“ versammelte man alle möglichen Symptome, die heute breit gefächert von neurotischen Erscheinungen bis zur Schizophrenie reichen.

Und Hitler war zweifellos ein gefundenes Fressen für ehrgeizige Psychologen. Der Vor-Pasewalk-Hitler war ein drolliger Knopp. Seine Kameraden beschrieben ihn als Einzelgänger und Eigenbrötler. Vor dem Krieg war Hitler auf die schiefe Bahn geraten, nachdem er das von seiner Mutter geerbte Vermögen komplett verbraucht hatte. Er musste sogar in Wiener Obdachlosen-Asylen übernachten und verdiente sein Geld zudem zeitweise als Anstreicher. Daran änderte sich auch nichts, als er nach München übersiedelte. Erst der Ausbruch des Ersten Weltkrieges wendete Hitlers Situation radikal. Er heuerte beim Militär an und hatte jetzt festes Einkommen und einen Platz in einer starken Gemeinschaft. Das Verhaltensmuster des Gefreiten Adolf Hitler kann man am treffendsten mit dem Asperger-Syndrom beschreiben. Also einer dezenten Form von Autismus. Der Vor-Pasewalk-Hitler galt als menschenscheu. Deshalb war er gerne als Meldegänger unterwegs und brachte  die Nachrichten im Gefecht von einem Befehlsstand zum anderen Befehlsstand. Lieber fuhr er mit dem Fahrrad mutterseelenallein zwischen sausenden Geschossen herum als dass er sich mit den Kameraden im Schützengraben hätte auseinandersetzen müssen. In den Gefechtspausen luden ihn die Kameraden ein: „Mensch, Addi, komm doch her und spiel mit uns Karten!“ Doch Addi saß lieber abseits mit seinem Foxterrier und zeichnete Karikaturen, mit denen er wiederum seine Kameraden erfreuen konnte. Aber die Kameraden mochten nicht Addis extrem kriecherische Unterwürfigkeit gegenüber seinen Vorgesetzten. Hitler blieb übrigens alle vier Kriegsjahre immer auf der untersten Stufenleiter der Militärhierarchie als Gefreiter. Als Unteroffizier hätte Hitler sich den ganzen Tag mit Untergebenen herumschlagen müssen. Niemand traute das dem Einzelgänger Hitler zu. Hitler kam nur in Wallung, wenn das Gespräch auf die Politik kam. Aber Hitler wollte nach dem Krieg Architekt werden. Sich in führender Position und als Inspirator in das politische Tagesgeschäft zu begeben – das fiel Addi nicht im Traum ein.

Nach Pasewalk kommt im November 1918 ein evangelischer Pastor. Er versammelt alle Patienten von Pasewalk im großen Versammlungsraum und bringt den verletzten Soldaten bei, dass Deutschland in einen Waffenstillstand eingewilligt hat. Der Kaiser muss abdanken. Wir sind der Gnade der Sieger ausgeliefert, sagt der Pastor und bricht in Tränen aus. Die Stimmung im Saal ist kaum zu beschreiben. Verzweiflung. Niedergeschlagenheit. Hitler hält es nicht aus und verkriecht sich in sein Bett. Die Sehschwäche war in den letzten Tagen schon abgeklungen. Jetzt erblindet Hitler ein zweites Mal – eine psychosomatische Erblindung.

Und nun steht er also vor dem renommierten Militärpsychologen Edmund Forster. Forster will Hitler durch Hypnose im Eilverfahren wieder gesundschreiben. Der Hypnotiseur muss eine Wellenlänge mit dem Hypnotisierten herstellen. Also sagt er Hitler, dass er ihm glaube, dass er wirklich körperlich verletzt ist vom englischen Senfgas. Und das, obwohl Forster der Meinung ist, sein Patient Hitler sei „Hysteriker“ und er sei schlimmstenfalls psychosomatisch erblindet. Forster gelingt es, Hitler zu hypnotisieren. Dieser fällt in einen längeren Tiefschlaf und wacht komplett erholt wieder auf. Schon wenige Tage später wird Hitler als „kv“aus dem Lazarett entlassen. „Kv“ steht in diesem Falle nicht für „kannst vergessen“, sondern für „kriegsverwendungsfähig“. Ja, so nackt hieß das in der damaligen Militärsprache. Da der Krieg jetzt mit einem Schlag zu Ende ist, wird auch Hitlers Militärpsychologe Forster bereits am 15. November 1918 in das Zivilleben entlassen. Sein Patient Hitler verlässt Pasewalk am 16. November 1918.

Der hypnotische Tiefschlaf war Hitlers Damaskus-Erlebnis. So wie der Christenverfolger Saulus zum Christen-Funktionär Paulus mutierte, so war jetzt auch aus dem menschenscheuen Gefreiten Addi der antisemitische Fanatiker und Demagoge Adolf Hitler geworden. Natürlich konnte Hitler nie der Öffentlichkeit offenbaren, dass er ein psychiatrischer Patient mit „hysterischen“ Symptomen gewesen ist. Stattdessen lässt er noch einmal seine Reaktion auf die deprimierende Nachricht des Pastors Revue passieren. Und beschreibt in seinem Buch „Mein Kampf“ die Zeitspanne nach dieser Nachricht wie folgt:

„Was folgte, waren entsetzliche Tage und noch bösere Nächte – ich wußte, dass alles verloren war. Auf die Gnade des Feindes zu hoffen, konnten höchstens Narren fertig bringen oder – Lügner und Verbrecher. In diesen Nächten wuchs mir der Haß, der Haß gegen die Urheber dieser Tat.

In den Tagen darauf wurde mir auch mein Schicksal bewußt. Ich musste nun lachen bei dem Gedanken an meine eigene Zukunft, die mir vor kurzer Zeit noch so bittere Sorgen bereitet hatte. War es nicht zum Lachen, Häuser bauen zu wollen auf solchem Grunde? Endlich wurde mir auch klar, dass doch nur eingetreten war, was ich so oft schon befürchtete, nur gefühlsmäßig nie zu glauben vermochte.

Kaiser Wilhelm II. hatte als erster deutscher Kaiser den Führern des Marxismus die Hand zur Versöhnung gereicht, ohne zu ahnen, dass Schurken keine Ehre besitzen. Während sie die kaiserliche Hand noch in der ihren hielten, suchte die andere schon nach dem Dolche.

Mit den Juden gibt es kein Paktieren, sondern nur das harte Entweder – Oder.

Ich aber beschloß, Politiker zu werden.“

Plötzlich ist für den geheilten Patienten Hitler die Agenda sonnenklar. Und nun spult sich der kometenhafte Aufstieg des gewendeten Patienten Hitler wie von selbst ab. Er beginnt als Ausbilder und Analyst in der Propaganda-Abteilung der als Reichswehr neu formierten deutschen Streitkräfte. Dann als Begründer einer neuartigen faschistischen Partei. Dann als Star-Redner in immer größeren Arenen. Und sein Blick, sein Tonfall, seine Gestik – sie werden von seinen Zeitgenossen als „hypnotisch“ beschrieben. In seinen Selbstzeugnissen kommt Hitler selber immer wieder auf das Motiv der Fernsteuerung zurück. Dazu einige seiner prägnantesten Aussagen.

„Ich führe die Befehle aus, die mir die Vorsehung auferlegt hat.“

„Aber wenn die Stimme spricht, dann weiß ich, dass die Zeit zum Handeln gekommen ist.“

„Als ich im Bett lag kam mir der Gedanke, dass ich Deutschland befreien würde, dass ich es groß machen würde, und ich habe sofort gewusst, dass das verwirklicht werden würde.“

In der Frühzeit der Nazi-“Bewegung“ wird ein skeptischer Polizeibeamter schlagartig geradezu hypnotisiert: „Er [Hitler] starrte in die Augen des Polizeioffiziers mit jenem verhängnisvoll hypnotisierenden und unwiderstehlichen Blitzen, die den bedauernswerten Polizeioffizier glatt umwarfen. Nachdem der Polizeioffizier am nächsten Morgen um Aufmerksamkeit gebeten hatte, sagte er: ‚Seit letzter Nacht bin ich Nationalsozialist. Heil Hitler!“

Nun, von all dem liest man in der einschlägigen Literatur rein gar nichts. Natürlich haben die Nazis alles getan, um Spuren zu vernichten, die darauf hindeuten könnten, dass Hitler das Objekt psychologischer Behandlung gewesen ist. Wir sehen noch, dass die Nazis auch vor Mord nicht zurückscheuten, um keine Kratzer in die Heiligenlegende des Adolf Hitler zuzulassen. Und an diese Raison haben sich auch alle Hof-Historiker der Bundesrepublik gehalten. Auch die Online-Enzyklopädie Wikipedia bemüht sich mit allen lauteren und unlauteren Mitteln, das Nazi-Narrativ vom psychisch nicht auffälligen Hitler aufrechtzuerhalten. Wikipedia leugnet sogar, dass der Militärpsychologe Forster überhaupt in Pasewalk tätig war. Und das, obwohl der US-amerikanische Geheimdienst der Marine sich im Zweiten Weltkrieg sogar die Mühe gemacht hatte, den Neurologen Karl Kroner in seinem isländischen Exil aufzusuchen und ihn nach der Episode in Pasewalk zu befragen <7>. Karl Kroner arbeitete zur selben Zeit wie Forster im Militärlazarett als Arzt. Die amerikanischen Geheimagenten wollten ein Psychogramm von Hitler erstellen, und sie werteten die Zeugenaussagen von Kroner aus in einem speziell angefertigten Papier, das lange Zeit verschollen war und dann in den 1970er Jahren wieder auftauchte. Karl Kroner war Jude und geriet nach den November-Pogromen von 1938 in das Konzentrationslager Sachsenhausen, wurde aber wieder entlassen und es gelang ihm, nach Island auszuwandern. In dem Marine-Papier wird auch die Hypnose-Mutation erwähnt.

Es werden von Zeugen zwei weitere wichtige Protokolle der Hypnose-Behandlung Hitlers erwähnt. Zum Einen gab es selbstverständlich eine offizielle Krankenakte über Hitler im Besitz der Marine. Im Jahre 1932 ließ der damalige Reichswehrminister General Kurt von Schleicher diese Krankenakte vom Militärgeheimdienst „Abwehr“ sicherstellen. Von Schleicher wollte mit der Krankenakte Hitlers Aufstieg zur Macht verhindern und ihn öffentlich als „Hysteriker“ bloßstellen. Von Schleicher wurde sogar kurzfristig Reichskanzler, um Hitler als Kanzler zu verhindern. Der Versuch scheiterte. Und so blieb Hitlers Krankenakte aus Pasewalk weiterhin unter Verschluss. Beim so genannten „Röhm-Putsch“ am 30. Juni bis zum 1. Juli 1934 fanden dann nicht nur ranghohe SA-Funktionäre den Tod. Auch politische Rivalen sind jetzt ermordet worden. Unter ihnen auch Kurt von Schleicher und seine Frau. Hier wurden reichlich Dokumente mitgenommen und dann vermutlich vernichtet. Doch vermutlich befand sich Hitlers Krankenakte aus Pasewalk eher beim Chef der Abwehr, Ferdinand Eduard von Bredow. Auch dieser gutmütige Mann, der keiner Fliege was zu leide tat, wurde von den Gestapo-Schergen in der blutigen Röhm-Nacht zu Hause abgeholt und dann bestialisch ermordet. Seine Wohnung wurde gefilzt und alle Akten, darunter vermutlich auch Hitlers Krankenakte, mitgenommen auf Nimmerwiedersehen.

Soweit zur offiziellen Krankenakte. Professor Edmund Forster hatte ja auch noch private Aufzeichnungen von seinem „Hysteriker“ Adolf Hitler. Auch das war den Nazi-Schergen nicht verborgen geblieben. Die Nazis waren in dieser Beziehung sowieso sehr dünnhäutig. Der Professor Karl Wilmanns beispielsweise war immerhin Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg. Wilmanns hatte in seinen Vorlesungen kurz vor der Machtergreifung durch die Nazis Hermann Göring als „Morphinisten“ bezeichnet und zu berichten gewusst, dass Hitler infolge der Kriegshandlungen „hysterische Reaktionen“ gezeigt habe. Diese eher beiläufigen Bemerkungen reichten aus, um im Zuge der Einführung des „Gesetzes zur Wiedereinführung des Berufsbeamtentums“ Wilmanns mit sofortiger Wirkung fristlos zu feuern.

Auch Professor Forster sollte die Auswirkungen der Nazi-Herrschaft bald zu spüren bekommen. Zunächst war sein Assistenzarzt Dr. Julius Zádor dran. Der wurde als Jude sofort entlassen, hatte sich aber bereits eine neue Stelle in Paris besorgt. Forster fuhr Zádor in seinem PKW nach Paris. In Paris traf Forster deutsche Exilschriftsteller. Ihnen übergab er seine privaten Aufzeichnungen über Hitler in Pasewalk. Dann fuhr Forster wieder zurück nach Deutschland. Bereits im August 1933 wurde Forster zugetragen, dass die Nazis ihn auf dem Kieker hatten. Ein übereifriger Student hatte eine fünfseitige Denunziationsschrift an Forsters Vorgesetzte geschickt. Aber dessen bedurfte es eigentlich gar nicht mehr. Es reichte, dass Forster Mitwisser und Zeuge von Hitlers psychiatrischer Behandlung in Pasewalk war. Am 1. September 1933 wurde Forster aufgrund des neuen Beamtengesetzes als Professor in Greifswald beurlaubt. Am 5. September fuhr Forster nach Berlin, um im preußischen Kultusministerium persönlich die Situation zu besprechen. Vollkommen deprimiert kehrte er nach Greifswald zurück. Man hatte Forster in Berlin zu verstehen gegeben, dass er sich auf viel Schlimmeres als seine Entfernung aus dem Dienst einstellen müsse. Gefängnis oder gar Konzentrationslager? Das war nicht auszuschließen. Forster beging dann zwei Selbstmordversuche, die von einem befreundeten Professor und dann von seiner Frau vereitelt werden konnten. Dann, wieder einmal an einem 11. September, wurde Forster tot in seiner Wohnung aufgefunden. Er habe sich den Revolver an die Schläfe gehalten und dann abgedrückt.

Einer von vielen Selbstmorden jener Zeit.

War es wirklich Selbstmord? Der amerikanische Marinegeheimdienst kommt zehn Jahre später im oben erwähnten Bericht zu einem ganz anderen Schluss: „Kurz nach Hitlers Machtergreifung ist Professor Forster plötzlich verstorben. Als Todesursache wurde offiziell Selbstmord angegeben.

Doch traten schon damals Zweifel auf, und diese sind inzwischen zur Gewissheit geworden, denn Professor Forster war ein Mann von bester Gesundheit, in den besten Jahren, geistreich und in seiner Karriere erfolgreich. Nichts, nicht einmal Gründe von trivialster Art waren bekannt, die ihn zum Selbstmord treiben können. In kurzen Worten, es gibt keinen Zweifel in der Meinung von irgendjemand mit den Nazi-Methoden Vertrauten, dass Professor Forster ermordet worden war, und dass der vorgebliche Selbstmord eine sorgfältig geplante Täuschung gewesen ist.“

In den folgenden Jahren wurden die persönlichen Aufzeichnungen Forsters über Hitlers Pasewalk-Episode von der Exil-Gemeinschaft in Paris gelesen und ausgewertet. Der Schriftsteller und Arzt Ernst Weiß machte daraus seinen Schlüsselroman „Der Augenzeuge“, den er 1939 vollendete. Dort berichtet in der Ich-Form der Protagonist die Geschichte von Edmund Forster. Höhepunkt ist die Hypnose an dem hysterisch erblindeten A.H. aus Braunau am Inn. Gottlob hat Ernst weiß sein Manuskript seinen Freunden übergeben. Forsters Krankenakte aus Pasewalk über Hitler behielt er leider bei sich. Am 14. Juni 1940 marschierte die deutsche Wehrmacht in Paris ein. Vor Schreck soll Ernst weiß sich in seiner Badewanne umgebracht haben. Im nahegelegen Krankenhaus verstarb Weiß. Sie ahnen es schon: der Koffer mit den Manuskripten sowie Forsters Aufzeichnungen über Hitler sind seitdem verschollen. Ebenfalls ist unbekannt, wo Ernst Weiß seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Seltsam aber auch …

Doch die Nazis gaben sich mit dieser Vernichtung von Personen nicht zufrieden. Sie ließen das so genannte „Schützenhaus“ in Pasewalk, wo sich auch die Krankenstation 6 für psychisch Kranke befand, und wo die „Hysterie“ des Gefreiten Adolf Hitler festgestellt wurde, niederreißen. An derselben Stelle errichteten sie sodann neue Gebäude, die als Wallfahrtsstätte für Hitler-Anbeter genutzt wurde. Den braunen Pilgern wurde sodann die in Mein Kampf aufbereitete heroische Version aufgetischt: Hitler als Held an der Westfront. Hitler, der von englischen Kampfgasen erblindet war und sich mannhaft wieder zum Sehenden gemacht hatte. Und der sodann seine von der Vorsehung ihm vorgegebene Mission auf dieser Erde zielstrebig und erbarmungslos durchzusetzen weiß – zum Wohle des deutschen Volkes …

Ja, so wird Geschichte gemacht. Geschichte ist das, was den Siegern gefällt. Geschichte ist das, was die Sieger an Zeitzeugnissen der Nachwelt überlassen. Alles andere, die Geschichte der vernichteten und unterdrückten Dokumente, ist die Geschichte der Verschwörungstheoretiker.

Spaß beiseite. Es gibt ja History, um die Geschichte vom Kopf wieder auf die Füße zu stellen.

Wir lernen aus der Geschichte, wie wir die Zukunft besser machen.

Quellen und Anmerkungen

<1> Diese und die folgenden Originalzitate aus der Studie des US-amerikanischen Psychoanalytikers Walter Charles Langer „The Mind of Adolf Hitler“, die im Auftrag des US-amerikanischen Geheimdienstes Office of Strategic Studies (OSS) erstellt wurde. Die Zitate wurden vom Autor aus dem Englischen ins Deutsche zurück-übersetzt.

https://ia801304.us.archive.org/33/items/APsychologicalAnalysisofAdolfHitler/A%20Psychological%20Analysis%20of%20Adolf%20Hitler.pdf

<2> Es gibt eine Reihe von Publikationen zu dem Thema. Stellvertretend für viele sei hier genannt: Bernhard Horstmann, Hitler in Pasewalk – Die Hypnose und ihre Folgen. Düsseldorf 2004

<3> Adolf Hitler, Mein Kampf. München 1933. S.220/221

<4> Ernst Weiß, Der Augenzeuge. Hier zitiert nach Horstmann, S.67ff

<5> https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/militaerpsychiatrie/9748

<6> Roland Müller, Wege zum Ruhm – Militärpsychiatrie im Zweiten Weltkrieg. Das Beispiel Marburg. Köln 2001. S.31ff

<7> Bericht des US-Marine-Geheimdienst mit der Seriennummer 24-43 vom 21. März 1943. Zitiert nach Horstmann, S.26ff

 

Bildquellen: https://commons.wikimedia.org

Bildmotiv Edmund Forster: Scan, Universitätsarchiv Greifswald

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Kommentare (32)

32 Kommentare zu: “HIStory: Hitlers Erweckung in Pasewalk

  1. Ginganz sagt:

    Nun das passt ja alles zusammen! – Ein besonders EHRGEIZIGER Professor und besonders psychotisch-vegetativer Patient. Das MUSS einfach jeden Arzt der sich solch einem Patienten gegenübersieht, herausfordern. Also ist nicht auszuschließen – hier müsste die psychische Konstitution des Arztes nun auch noch genauer untersucht werden – dass dieser, weil er vielleicht bereits von seiner Entlassung wusste, sich gegen AH besonders ruppig verhielt, weil dieser sich mit besonderem Fleiß in seinen Hass gegen die "von den Aliierten aufgezwungene Niederlage" hinein steigerte. Es stand also der unbedingte "Heilungswile" eines Prof. Forster gegen Hass, und Selbstmitleid eines AH.
    'Wahrscheinlich wird er seinen Hass dazu benutzt haben um sein Selbstmitleid und seine Niederlagen-Depression – in eine psychisch "stabile Seitenlqge" zu verwandeln. – Schade, dass die Dokumente nun fort sind. Aber stattdessen hätte man doch aus der Fülle der US Analyse noch ein wenig zitieren können!?
    Es gibt ein Buch von Louis Powels "Aufbruch ins dritte Jahrtausen" dort ist im 2.ten Teil eine Beschreibung der Anfällle, die Hitler später immer noch heimsuchten…
    G

  2. Danke, Hermann Ploppa, für diese interessante Ergänzung des Hitlerbildes.
    Doch ich ergänze Ihren Beitrag in zwei Punkten:

    In Kenntnis einer indianischen Weisheit „Jeder will gut sein, keiner besser“, rege ich alle Interessierten an, den Abschlußsatz in der folgenden Weise zu variieren:
    „Wir lernen aus der Geschichte, wie wir die Zukunft gut machen.“
    Sie werden mir sicher darin beistimmen, daß man das Üble nicht verbessern kann und auch nicht sollte. Ich fand einmal den Hinweis interessant, daß die Bitte im „Vater Unser“ nicht lautet: „… sondern erlöse und von dem größeren Übel und laß uns das Kleinere“. Stattdessen steht dort einfach: „Erlöse uns von dem Übel“, worin ich eine Übereinstimmung mit der genannten indianischen Weisheit sehe.

    Meine zweite Ergänzung betrifft ebenfalls das Übel, bzw. dessen Ursache, das die Menschheit – beileibe nicht nur in Form der Aktionen eines Hitler – befallen hat und das zur Kenntnis zu nehmen sie sich bisher mehrheitlich sträubt. Es ist das Übel aller Übel, die Ursache aller menschlichen Destruktion, an der es keine Verbesserung vorzunehmen gibt und die wir einfach – aus Einsicht in ihre Machtbesessenheit und Lebensfeindlichkeit – ablegen müssen, wenn wir überleben wollen:
    Alice Miller hat bereits 1980 in ihrer Analyse der Kindeiten dreier destruktiver deutscher Persönlichkeiten, eine darunter A. H., auf den Prototyp und die Brutstätte unstillbaren Hasses hingewiesen:
    „Am Anfang war Erziehung“.
    Mit der Einsicht von Antipädagogen wie Alice Miller und Ekkehard von Braunmühl, die in voller Übereinstimmung mit den Botschaften von Lao Tse, John Lennon, Jesus und Pink Floyd daherkommt, daß der Mensch von Natur aus gut ist und durch Traumatisierung und Erziehung verdorben wird, kann jeder Mensch sofort mit der Verwirklichung von Frieden und Freiheit, mit Selbsterkenntnis und Sensibilisierung, sowie mit Trauerarbeit und echtem Glücklichsein beginnen.

    Schon einem Leo Tolstoi (1828 – 1910) war Folgendes klar:
    „Man könnte die Unterordnung eines ganzen Volkes unter wenige Leute noch rechtfertigen, wenn die Regierenden die besten Menschen wären; aber das ist nicht der Fall und kann es nie sein.
    Es herrschen häufig die schlechtesten und unbedeutendsten, grausamsten, sittenlosesten und besonders die verlogensten Menschen. Und daß dem so ist, ist kein Zufall.“

    Es ist auch kein Zufall, wenn die Menschheit sich gerade von Neoliberalen und Transhumanisten stürmen läßt. Täter und Opfer reinszenieren „nur“ das, was ihnen Erziehung als wehrlos ausgelieferte Kinder unbarmherzig eingeprägt und aufhypnotisiert hat, nämlich das geistfeindliche und unmenschliche Recht des Stärkeren.

    Wenn wir dann noch Tolkins Einsicht ernstnehmen würden, wäre klar, daß „erziehen“ wirklich für immer ins Museum gehört und bedingungslose Hochachtung vor dem jungen Menschen höchstes Gebot ist:
    „Der schmutzigste Beruf für einen Menschen, selbst wenn er ein Heiliger wäre, ist es, anderen Menschen Befehle zu erteilen. Nicht einer in einer Million würde dazu taugen – am allerwenigsten die, die danach streben.“ Tolkin (1882 – 1973)

    Neben den genannten Schriftstellern noch zwei weitere Empfehlungen:
    Franz Ruppert: „Wer bin ich in einer traumatisierten Gesellschaft?“
    Sven Fuchs: „Die Kindheit ist politisch.“

    • Ursprung sagt:

      Alles prima zusammengetragen und positiv in den Aufsatz gebracht.
      Gibts vielleicht wohl Abhilfe? Wie alles besser machen?
      Gibts eine einfache, alle hier von Ihnen zusammenfassende Richtlinien der Geistesgrroessen simple Handlungsanweisung, die alles zusammenfuehrt, vereinfacht, buendelt, fuer alle Vorkommnisse passt wie massgeschneidert? Jederzeit alltagsanwendungsfaehigkeit ist, alles in Richtung weg vom Uebel, hin zu Verbesserungen und zum guten Ziel fuehrt?

      Diesen Zauberstab hat die Naturgesetzlichkeit tatsaechlich entwickelt, die Evolution befluegelt, sie ermoeglicht, unser Gehirn ist von ihm strukturiert worden.
      Diesen Zauberstab scheint ein ehrfuerchtiges Staunen zu umgeben und es so zu sein, dass ich in bisher in 6 hineingerochenen Sprachen einen genau ihn treffenden Ausdruck dafuer noch nicht finden konnte. In deutsch kann ich das nur unzureichend anreissen, etwa mit:
      Synergiephaenomen, Funktionsausrichtung, sich optimierendem Regelkreis, Momentum. So etwa. Gerald Huether hat das mal in seinem Fachgebiet mit Potentialentfaltung umschrieben.

      Aber es gibt leider mittlerweile das spiegelbildliche Gegenstueck zu diesem o.a. Zauberstab.
      Jeder SIMPEL hat dies zur Hand.
      Alle wedeln mit dm verheerenden Gegenstueck zu diesem obigem Zauberstab durch die Gegend. Alle und ganz fleissig. Ist eine Krankheit wie Krebs. Verdirbt alles.
      Heisst HIERARCHIE.

    • Frankenfurther1 sagt:

      "Gibts eine einfache, alle hier von Ihnen zusammenfassende Richtlinien der Geistesgrroessen simple Handlungsanweisung, die alles zusammenfuehrt, vereinfacht, buendelt, fuer alle Vorkommnisse passt wie massgeschneidert? Jederzeit alltagsanwendungsfaehigkeit ist, alles in Richtung weg vom Uebel, hin zu Verbesserungen und zum guten Ziel fuehrt?"

      Das ist die naive Frage nach der Instanterleuchtung.

      Die Sie ja dann mit der Abschaffung von Hierarchie selbst geben.
      Nur: Das gesamte Universum ist hierarisch und in Ihrem zweidimensionalen Flachland werden Sie gar nichts verbessern.

    • Frankenfurther1 sagt:

      Das gesamte Universum ist hierarchisch.

      ******************
      Symbolisch gesprochen: Sie möchten doch zu gerne erreichen, dass Weißkopfadler und Blutegel einander auf Augenhöhe begegnen und die Sache ausdiskutieren.

  3. Frankenfurther1 sagt:

    Sri Aurobindo spricht an mehreren Stellen sehr glaubwürdig von einer dämonischen Besessenheit A.H.s.
    Das kommt auf diesem Portal aber vermutlich nicht gut an, daher verzichte ich auf Zitate.

    • Nevyn sagt:

      Ich habe daran keinen Zweifel.
      Die Fragen sind wann genau, wo und durch wen, durch welchen Kult?

      Sebottendorf (Thule) kam aus der Türkei und kehrte nach dort zurück. Dort fischte man ihn am Tage der Kapitulation Deutschlands aus dem Bosporus.
      Er hängt immer noch als matschige Entität in der Zwischenwelt fest. Dieses traurige Schicksal teilt er nach meinen Beobachtungen mit vielen sogenannten Okklustisten und Chaosmagiern. Sie finden alle kein gutes Ende.
      Ein ziemlich arroganter Typ, er legte großen Wert darauf, dass ich mir seinen Namen merke, beim Aufwachen musste ich erst mal den Computer bemühen, ich kannte den vorher gar nicht.

      Aber Sebottendorf war wohl nur der "Pfeil", der abgeschossen wurde. Wer war der Schütze?
      Ich überfordere das Forum vermutlich gewaltig. Die Frage ist rhetorisch.
      Die Antwort wird kommen, wenn ich bereit für sie bin. So war es bisher immer.

  4. Nevyn sagt:

    bekir sagt: 25. Oktober 2023 um 15:06 Uhr
    »Die dort im Abstract erwähnte "Gefahr, dass Hitler zu einem Teil von seiner Verantwortung entbunden wird" lässt allerdings daran zweifeln, dass interessen-freie Forschung ohne Vorab-Agenda vorliegt.«

    Gibt es denn heute überhaupt noch so etwas wie interessenfreie Forschung? Die frappierende Wesensänderung des Herrn Schicklgruber habe ich bisher vielfach negiert oder weg erklärt bekommen beim Lesen. Das ist die typische Vorgehensweise, wenn etwas nicht offenbar werden soll, was eigentlich jeder sehen kann. Man leugnet das Phänomen als solches und pathologisiert den, der es wahrnimmt.
    Zu gut Deutsch: Gaslighting. :)

    Wenn man zu geben würde, dass der Mann gestört war, würde das ja heißen, dass Millionen einem Verrückten hinterher gerannt sind. Es würde die Verantwortung auf die zurück übertragen, die mitgemacht haben. Wie schrecklich!

    Am Ende müsste man sich noch fragen, ob man vielleicht gerade wieder mit fanatischem Endzeitgeschrei einigen Gestörten hinterher rennt, an deren Wesen die Welt genesen soll.
    Nein, dass geht natürlich gar nicht!

    • Ursprung sagt:

      "Am Ende müsste man sich noch fragen, ob man vielleicht gerade wieder mit fanatischem Endzeitgeschrei einigen Gestörten hinterher rennt,…."

      Die Frage ist weniger, "ob", sondern
      a)
      wer wie als "gestoert" detektierbar ist,
      b.)
      wie das "hinterher rennen" generell erschwert werden soll

      Antwort auf beides Hierarchien-Phobie haben.

  5. triple-delta sagt:

    Das Einzige, was sich heute geändert hat, ist, dass man smarte Psychopathen in der Politik installiert, die für die breite Masse nicht gleich als solche zu erkennen sind.

  6. Ursprung sagt:

    Das die Hitlerstory eine psychopathologische Komponente hat, haben sicherlich viele geahnt. Hat Ploppa nun mit Substanz unterlegt, Ihm Dank dafuer!
    Wie ist sowas zukuenftig besser vermeidbar?
    Durch breitere Demokratie-Hinwendung. Graswurzeldemokratie! Je breiter desto sicherer.

  7. Dass A.H. wohl extrem reagierte, kann man an vielen Dokumenten der Zeit erkennen. Inwieweit das schon vor dem ersten Weltkrieg mit seinen Traumata in ihm schlummerte, wer weiß das schon. Das zeigt nur eines, dass solche Soziopathen nie an die Macht kommen dürfen. Doch wie ist es eigentlich in dieser Frage Mut den wahren Mächtigen in dieser Welt, den Schwabs, Gates, Soros, den CEOs von Black Rock und Vanguard …? Wenn ich an den ganzen Transhumanismus, diese neoliberale Ideologie und diese Klimareligion denke, kommen mir Zweifel auf, ob deren Initiatoren noch ganz gesund sind.

    • Dr. Ploppa does well to recall this, er, "incident" in the charming individual's past.
      However, the one thing we all agree on I imagine, is that AH was, objectively – like Napoleon I – a British agent, or rather a fully-owned and operated British tool. Sorry to say this, as a Brit, but facts-IZ-facts …
      My question to Dr. Ploppa and eventually other readers more knowledgeable than I, is this : who was running that bizarre psycho-clinic? British-trained shrinks and hypnotists, or British cut-outs?
      BTW, if AH on leaving the clinic turned out to be a type of Manchurian Candidate, he could indeed have been controlled by post-hypnotic suggestion. But would have needed to have controllers in the immediate environment nudging and prodding. Have we any idea who these people may have been?

      Assuming there indeed be a Brit. intel. direct psycho-link, that would explain why Wikipedia and so forth persist in cleaning up the little charmer's biography.

      And please excuse my writing in English – my written German is appalling.

    • Nevyn sagt:

      »Dr. Ploppa tut gut daran, an diesen, äh, "Vorfall" in der Vergangenheit dieses charmanten Menschen zu erinnern.
      In einer Sache sind wir uns aber wohl alle einig: AH war objektiv – wie Napoleon I. – ein britischer Agent, oder besser gesagt, ein vollständig von den Briten kontrolliertes Werkzeug. Es tut mir leid, dies als Brite zu sagen, aber Tatsachen sind Tatsachen …
      Meine Frage an Dr. Ploppa und eventuell an andere Leser, die mehr wissen als ich, ist folgende: Wer leitete diese bizarre Psychoklinik? Britisch ausgebildete Psychiater und Hypnotiseure, oder britische Aussteiger?
      Wenn sich AH beim Verlassen der Klinik als eine Art Mandschurischer Kandidat entpuppte, könnte er in der Tat durch posthypnotische Suggestion kontrolliert worden sein. Dazu hätte es aber Kontrolleure in der unmittelbaren Umgebung gebraucht, die ihn anschubsen und anstacheln. Haben wir eine Ahnung, wer diese Leute gewesen sein könnten?

      Angenommen, es gäbe tatsächlich eine direkte Psycho-Verbindung des britischen Geheimdienstes, dann würde das erklären, warum Wikipedia und so weiter darauf bestehen, die Biographie des kleinen Charmeurs zu bereinigen.

      Und bitte entschuldigen Sie, dass ich auf Englisch schreibe – mein Schriftdeutsch ist entsetzlich.»
      Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
      —-
      Dafür gibt es ja heute Seiten wie DeepL.

      Wie weit war man damals in der psychologischen Programmierung? Erzeugte man damit auch schon gezielt Besetzungen? Vermutlich haben hier die Geheimdienste von den entsprechenden Kulten gelernt, die das schon seit Ewigkeiten praktizieren. Man stellte es auf eine wissenschaftliche Basis, mit EEG und moderner Technik wie Tonbändern, Projektoren u. ä.
      Dass Orte wie Travistock solchen Experimenten dienten, blieb nicht geheim. Vieles aber wissen wir ziemlich sicher bis heute nicht. Ja, man kann sich in den menschlichen Geist hinein hacken wie in einen Computer und diverse Programme installieren. Besonders gut geht das, wenn die Abwehr, die firewall, schwach ist, z. B. im Schlaf, bei Krankheit oder aktuellem Trauma, wie es bei Folter erzeugt wird und dann Implantate oder Programme hinterlassen oder den Geist komplett übernehmen. Natürlich alles streng geheim, denn hier tun sich riesige Felder der Beeinflussung auf und welcher Geheimdienst möchte schon gern darauf verzichten. Überlebende von mind control berichten, dass sie als psychische Killer ausgebildet wurden. Das hinterlässt keine Spuren. Ein feuchter Traum für diese Geheimfuzzis.

      Dass Hitler von den Briten quasi ferngesteuert wurde, ist natürlich eine steile These, für die ich im Moment keine Belege finden kann. Ich nahm bisher an, dass er im Rahmen des Thule Ordens "initiiert" wurde durch Dietrich Eckhart, der so etwas wie der Mentor war.

      Aber das wäre Kult und nicht Geheimdienst. Zu dieser Annahme kam ich durch eine astrale Begegnung mit Sebottendort.
      Tja.
      Wer weiß, wer weiß?

    • Lumi sagt:

      « who was running that bizarre psycho-clinic? British-trained shrinks and hypnotists, or British cut-outs? »

      Sehr unwahrscheinlich. Warum solche weit hergeholten Annahmen? Und warum soll die Klinik seltsam gewesen sein? Das neue Phänomen der Kriegszitterer (shell-shocked) gab es auch in England. Das ist der Ursprung der Tavistock Klinik. Ihren speziellen "social engineering" Ruf erwarb die Tavistock Klinik erst später. Hitler fiel außerdem gar nicht in die Kategorie der Nervenkranken.

      « BTW, if AH on leaving the clinic turned out to be a type of Manchurian Candidate, he could indeed have been controlled by post-hypnotic suggestion. But would have needed to have controllers in the immediate environment nudging and prodding. Have we any idea who these people may have been? »

      Einer seiner moralischen Stützen war wohl Ernst Hanfstaengl (siehe Kommentar weiter unten). Aber war er deswegen komplett fremdgesteuert? Wohl nicht mehr als der typische heutige demokratische Politiker, der dank Lobby Verbindungen oder WEF oder Atlantikbrücke seine Karriere macht. Sicher weniger fremdgesteuert als Baerbock, da er nicht so dumm war wie die. Und weniger als Scholz, da er nicht so feige war wie der.

      « Assuming there indeed be a Brit. intel. direct psycho-link, that would explain why Wikipedia and so forth persist in cleaning up the little charmer's biography. »

      Siehe Martin Allen, "Churchills Friedensfalle" ("The Hitler-Hess Deception"). Die Realität ist banaler, ohne diesen Tavistock Psycho Kram. Hitler war politisch anglophil, d.h. er bewunderte das "Britische Weltreich" und seine zivilisatorische Leistung. Daher wollte er unbedingt Londons Juniorpartner werden und auf keinen Fall Krieg mit England. Daher seine zahlreichen Bemühungen um Frieden, auf die London nicht oder nur zum Schein einging.

      Hitler hat leider nicht oder erst zu spät verstanden, daß er getäuscht wurde. Sonst hätte er die Engländer nicht bei Dünkirchen entkommen lassen, sondern in die Pfanne gehauen, und vielleicht auch später den fatalen Krieg mit Rußland doch noch irgendwie vermeiden können.

  8. tulopa - ich denke selbst sagt:

    War Hitler ein AUSSERIRDISCHER, der durch ein WURMLOCH aus einem PARALLELUNIVERSUM auf die Erde kam?
    Es deutet vieles darauf hin…

  9. Lea5858 sagt:

    Mich würde interessieren, warum der Mythos vom psychisch unauffälligen A.H. noch heute aufrecht erhalten werden muss (bsp. Wikipedia)

    • Nevyn sagt:

      Vielleicht, weil die Hintergründe bei ihrer Aufdeckung für ein Erdbeben sorgen würden?
      Hat man nicht bei den Nürnberger Prozessen den Angeklagten die Mikrofone abgedreht, wenn sie auf die okkulten Wurzeln ihrer Ideologie zu sprechen kamen?

      Natürlich liegt das alles im Bereich der Spekulation, genauer gesagt, es ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse, weil es die Quelle der Macht darstellt, mit der sich eine kleine Elite von Menschen? schon seit Jahrtausenden über die Bevölkerung auf diesem Planeten erhebt.

      Man schaue auf die Probleme, die man schon bekommt, wenn man nur 911 offiziell anzweifelt. Was meinen Sie, was losbricht, wenn diese Dinge ans Tageslicht gebracht werden?
      Die wenigen, die es versuchten, haben es nicht überlebt. Jedenfalls kenne ich niemanden, der redete und noch lebt.

      Wenn Sie mögen, lesen Sie mal Exorial von Gregor A. Gregorius, eigentlich Eugen Grosche, übrigens nachgestellt als Ritual in der Serie "Babylon Berlin", die schon aus diesem Grunde sehenswert ist. Man bekommt einen Eindruck, in welchem Dunstkreis man damals unterwegs war.
      Heute auch noch, nur die Formen haben sich gewandelt. Heute nennt man das MK Ultra oder Projekt Monarch oder man streitet die Existenz solcher "Hypnosen" schlichtweg ab.

    • Nevyn sagt:

      Die Therapie: https://www3.streamcloud.info/watch/babylon-berlin-staffel-3/6195193358607cdfb9fb4c58/1
      Das Ritual: https://www3.streamcloud.info/watch/babylon-berlin-staffel-3/6195193358607cdfb9fb4c58/5

      Natürlich filmisch verfremdet, doch wer es kennt, erkennt es wieder.

  10. Lumi sagt:

    Das ist aber doch eher Geraune auf der fragwürdigen Grundlage unbelegter Konfabulationen aus dem journalistisch-geheimdienstlichen Grenzbereich. Der knappe und sachliche Wiki Artikel zu Edmond Forster bringt es eigentlich schon auf den Punkt.

    Mal etwas Plausibilität:

    « In Paris traf Forster deutsche Exilschriftsteller. Ihnen übergab er seine privaten Aufzeichnungen über Hitler in Pasewalk. » – Das wäre ja reichlich leichtsinnig von Forster gewesen. Konnte er diesen Leuten trauen? Möglich ist die Geschichte, aber für die Existenz dieser privaten Aufzeichnungen gibt es keinen Beweis. Natürlich wäre es auch ein schäbiger Verstoß gegen die ärztliche Schweigepflicht gewesen.

    Wieso folgte Prof. Forster nach seiner Entlassung nicht seinem Assi Zádor nach Paris? Bei seinem Renommee hätte man ihn dort vielleicht sogar mit Kußhand genommen. War der Selbstmord im dritten Anlauf in Greifswald da wirklich die bessere Option? In der Tat suspekt, wie auch jener von Weiß. (Andererseits ist auch Egon Friedell 1938 vom Balkon gehüpft, nur weil die SA bei ihm klingelte. Psychopathologisch? Hysterisch?)

    Warum sollte der amerikanische Geheimdienst für echte Auskünfte auf Dr. Kroner zurückgegriffen haben? Schließlich hatte man doch mit dem Deutschamerikaner Ernst "Putzi" Hanfstaengl (1887-1975) ab 1922 einen Agenten in Hitlers Entourage.

    « Auf Empfehlung seines amerikanischen Freundes Truman Smith, Vertreter des US-Militärattachés, nahm Hanfstaengl 1922 als Zuschauer an einer Parteiveranstaltung der NSDAP im Münchner Bürgerbräukeller teil. … 1931 … von Hitler zum Auslands-Pressechef der NSDAP ernannt. … [Goebbels Tagebuch am 13.4.37:] „Wenn der auspackt, das wird alle anderen Emigranten weit in den Schatten stellen.“ » … etc – Wiki zu Hanfstaengl

    Man sollte also hinreichend bescheid gewußt haben und war keinesfalls auf Dr. Kroner angewiesen, der sich an eine Episode erinnern wollte, die ein läppisches Vierteljahrhundert vorher sich zugetragen hätte, und dabei vielleicht ganz einfach log, wie in seinem Wiki Artikel nahegelegt.

    Der OSS Bericht, den ich nicht gelesen habe, war wohl eher ein propagandistisches Machwerk, wie übrigens auch das Buch des im Artikel erwähnten Lügners und Überläufers Herman Rauschning ("Gespräche mti Hitler", eine offensichtliche Klitterung für den Boulevard).

    « Und sein Blick, sein Tonfall, seine Gestik – sie werden von seinen Zeitgenossen als „hypnotisch“ beschrieben. »

    Was heißt das schon? War vielleicht damals ein Modewort. Literarische Stilisierungen. Differenzierter und nüchterner beschreibt ihn Karl Dönitz in "10 Jahre, 20 Tage". Er sieht eine negative weil überdominante Wirkung in Hitlers Präsenz, der sich ein Mann mit eigener Willenskraft nicht länger aussetzen könne oder solle.

    Einer Hypnose kann man übrigens chemisch medikamentös nachhelfen. Funzt auch heute noch, zum Beispiel mit sogenannten KO Tropfen, die vielleicht auch der französische Arzt Charcot zur Demonstration seiner "Künste" benutzt hat.

    Hitler war eben ein Spätstarter, einfache und banale Erklärung seiner Karriere, die natürlich amerikanische Förderer hatte. Er lernte dazu, das läßt sich nicht bestreiten. (Sogar Kobold Baerbock hat ein wenig dazu gelernt – auch amerikanisch gefördert.)

    Senfgas ist keine harmlose Sache. Es kann Menschen schwer verletzen und töten. Siehe dazu die Ausführungen von Dr. med. Michael Palmer in "Hiroshima revidiert", wo er die Lüge von den "Atombomben" Abwürfen aufzeigt und den Einsatz von Senfgas (neben Napalm und weiteren Mitteln) nachweist.

    https://t.me/s/Atombombe/62

    Dies Giftgas kann also auch Hitler durchaus schwer verletzt haben. Für "Hysterie" ist der Oktober 1918 auch etwas spät. Immerhin war er da schon ein paar Jahre im Feld gewesen.

    Über seine intellektuelle Entwicklung kann man sich anhand der Tonaufnahmen seiner öffentlichen Reden ein Urteil bilden. Aus der Stimme und den sprachlichen Äußerungen eines Menschen kann man viel hören. Diese Reden werden erst ab etwa 1935 interessant. Es sind auch ein paar gute dabei, so jene in den Borsig Werken.

    https://der-fuehrer.org/Reden_Audio.htm

    Es ist ein gewaltiger und für uns heute beschämender Kontrast … wo wir bis Oberkante Unterkiefer in einem Sumpf aus selbstgefälliger Feigheit, dümmlicher Schwurbelei und demokratischen Lügen waten, während der rassistische Judenstaat in Palästina einen mörderischen Bombenkrieg und eine ethnische Säuberung durchführt, dabei Horror Märchen über geköpfte Säuglinge verbreitet und von "1400 Opfern der Hamas" fabuliert.

    Eventuell psychopathologisch und für Deutschland auf jeden Fall verhängnisvoll war an Hitler seine Anglophilie, die ihn am 24. Mai '40 den Haltebefehl geben ließ, so daß der Feind über den Kanal entkommen und den Krieg weiterführen konnte.

  11. wasserader sagt:

    Wie sieht das Umfeld der "Young Global Leaders" aus ?

  12. Zivilist sagt:

    Und ich habe bisher angenommen, daß A H als letztes vor seiner Erblindung angreifende Maoris gesehen hat und das kann einen Braunauer Bauern Bub schon kirre machen. Klar ist, daß in, bzw kurz nach der Zeit, in der er auch Rockefeller's Spanische Grippe – den wahren Grund für den Zusammenbruch im Westen – verpaßt hat, eine Wandlung in seiner Psyche stattgefunden hat.

    Asperger? Hoffentlich wird Greta nie hypnotisiert ! Oder ist sie's schon ?

  13. Schramm sagt:

    Eine politische Biographie
    ADOLF HITLER
    von Kurt Pätzold u. Manfred Weißbecker
    Militzke Verlag, Leipzig 1995
    (640 Seiten)

  14. Gnil sagt:

    a not to miss

    WHO, double warning

    https://www.youtube.com/watch?v=_lyeO9IqJzc

    and

    Must watch address by Matt Carthy TD on Palestine

    https://www.youtube.com/watch?v=f7fMYRJpglM

  15. Nevyn sagt:

    Danke, Herr Ploppa.
    Ich hatte angenommen, dass die Verwandlung zum GRÖFAZ etwas später stattfand, im Thule-Orden.

    Nun glaube ich nicht, dass es eine Hypnose gibt, aus der man nicht mehr erwacht. Wenn diese Wesensveränderung so nachhaltig war, muss es etwas gegeben haben, das sie bewirkt hat.
    Es hätte mich sehr interessiert, was genau während dieser "Hypnose" stattfand und welchen Hintergrund Robert Forster hatte. Ich sag nur Fraternitas Saturni und Besetzung.
    Aber es gab viele solcher Gruppen zu dieser Zeit, die im Verborgenen werkelten.

    Natürlich ist das reine Spekulation von mir. Wie eben auch die okkulten Wurzeln des Faschismus im Dunkeln blieben.

    • bekir sagt:

      Ob es "eine Hypnose gibt, aus der man nicht mehr erwacht", ist keine Glaubensfrage, sondern Gegenstand der Wissenschaft:

      In der klinischen Hypnose spricht von "posthynotischen" Suggestionen,
      https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-211-99131-2_1406

      Darunter versteht man verzögert (=nach dem Erwachen) ausgelöste Reaktionen wie Amnesie (Verlust von Erinnerungen), Hypermnesie (Auftauchen falscher Erinnerungen), positive und negative Halluzinationen.
      Umgangssprachlich ist die Rede von "posthynotischen Befehlen".

    • bekir sagt:

      Das beunruhigende an posthynotischen "Befehlen" ist, dass in einen (jetzt längst wieder wachen) Menschen ein "Anker" gesetzt wurde, mit dem der Hynotiseur (oder seine Komplizen / Auftraggeber) die nachträgliche Auslösung der "Suggestion" beliebig terminieren kann, ohne dass diese Fremdsteuerung dem Hynose-Opfer im geringsten bewusst ist.
      Es wundert sich evtl. über sein eigenes merkwürdiges Verhalten – aber nicht lange, denn alle Menschen neigen dazu, ihr Verhalten schnell zu "rationalisieren", d.h. sie legen sich eine Begründung zu, WARUM sie – vermeintlich aus völlig freiem eigenen Willen – dieses Verhalten selber gewollt hatten.

      Es ist immer wieder zu lesen, man könne mit Hynose-Befehlen Menschen nicht zu unmoralischen Handlungen bringen, die sie ohne Hypnose nicht begehen würden. Das halte ich für eine Schutzbehauptung von Hynose-Profiteuren.
      Man kann ja selbst nicht hypnotisierte, normale, friedliche Menschen mit Propaganda und Manipulation dazu bringen, in einer Gruppe anderer Menschen Monster zu sehen, die man abschlachten darf und (quasi aus einer höheren Moral heraus?) sogar muss.
      Vermutlich wissen die Militärs dieser Welt sehr viel mehr als die Allgemeinheit über die (fehlenden?) Grenzen der Hypnose, deren grundsätzliche Missbrauchbarkeit und deren tatsächlichen, skrupellosen Missbrauch – und sie werden dieses vermutlich erschreckende (Täter-)Wissen tunlichst für sich behalten.

      Es gibt auch wissenschaftliche Aufsätze, die Hitlers Hypnose durch Forster bestreiten und als "Historische Mythenbildung durch einseitige bzw. spekulative Pathographie" abtun wollen,
      https://www.kup.at/kup/pdf/8276.pdf

      Die dort im Abstract erwähnte "Gefahr, dass Hitler zu einem Teil von seiner Verantwortung entbunden wird" lässt allerdings daran zweifeln, dass interessen-freie Forschung ohne Vorab-Agenda vorliegt. Außerdem:
      Wie nur ein Monat Lazarett aus einem menschenscheuen Einzelgänger und Eigenbrötler einen begabten Menschenfänger gemacht haben soll, erfordert eine gute Erklärung, die die Hynose-Bestreiter aber schuldig bleiben.

      Was qualifizierte Hitler urplötzlich als "Ausbilder und Analyst in der Propaganda-Abteilung der als Reichswehr neu formierten deutschen Streitkräfte"?
      Aus den Scharen der im November 1918 "arbeitslos" gewordener Soldaten formten sich viele "Freikorps", deren Mitglieder sich nicht von der Uniform trennen wollten und die (anstelle z.B. von Hitler) nur allzu gerne einen Posten in der (verkleinerten) staatlichen Armee angenommen hätten.
      Wohl sehr viele von ihnen hatten eindrucksvollere Lebensläufe vorzuweisen als der Vorkriegs-Obdachlose ohne abgeschlossene Ausbildung, der nach vier langen Jahren als Kriegsfreiwilliger an der Front immer noch einfacher Gefreiter war – ein zusätzlicher, peinlicher Makel für jeden ehrgeizigen Karriere-Menschen, was jedem Personaler sofort unangenehm ins Auge stechen musste.

      Das verborgene (?) "Nachkriegs-Talent" wurde gerade zu dem Zeitpunkt "entdeckt", wo es sich am mickrigsten präsentierte:
      Bei der "Verarbeitung" der gerade brandneuen militärischen Niederlage zeigt der Noch-Lazarett-Insasse seine "Größe"
      – "Hitler hält es nicht aus und verkriecht sich in sein Bett".

    • Nevyn sagt:

      Danke. War interessant zu lesen.
      Ist nicht das Alltagsbewusstsein der meisten Menschen auch eine Art Hypnosezustand?

      Wenn es Kräfte gibt, die solche Dinge in das Reich er Mythen verweisen wollen, wie auch die "false memory" Bewegung, dann zeigt dass nur, dass großes Interesse daran besteht, diese Dinge unter dem Deckel zu halten.

      Was Hitler so besonders machte, war ja vielleicht gerade seine vollkommen herunter gefahrene psychische Firewall, die ihn jeder Form von Beeinflussung zugänglich machte, ohne dass man noch irgendwo "einbrechen" musste.

    • Lumi sagt:

      « Wie nur ein Monat Lazarett aus einem menschenscheuen Einzelgänger und Eigenbrötler einen begabten Menschenfänger gemacht haben soll, erfordert eine gute Erklärung, die die Hynose-Bestreiter aber schuldig bleiben. »

      So toll war er nun auch wieder nicht als Menschenfänger. Seine Art zog keineswegs alle an. Erst später hielt er gute Reden, so ab 1935. Man höre mal seine erste öffentliche Rede nach seiner Ernennung zum Kanzler (siehe Link oben → der-fuehrer.org). Da hakt und holpert es doch noch ein wenig. Das Volk kann mit dem komischen Blut & Rasse Kram eher nicht so viel anfangen. Wenn er dann aber über die Brot & Butter Themen redet, dann kommt begeisterter Applaus. Ebenso beim Thema Versailles und Gerechtigkeit.

      Wieso hatte er vorher trotzdem Erfolg? Da war sicher eine gute Organisation dahinter, die auch Geld gekostet haben wird, und die jemand finanziert hat, so wie den prowestlichen Umsturz in der Ukraine. Und wahrscheinlich waren es sogar die gleichen Financiers. Das war das eine.

      Und außerdem darf man die Verelendung Deutschlands durch die Demokratie nicht vergessen, die Inflation 23/24, die Depression 1929, die Massenarbeitslosigkeit, die Not, den Hunger. Deutschland wurde also gezielt, kann man sagen, Richtung Hitler geführt. Das war das andere.

      Ansonsten wären die Deutschen wohl zu bieder und zu konservativ für eine solch radikale Persönlichkeit gewesen, auch wenn Hitler inhaltlich viele gute Sachen versprochen und später auch eingehalten hat.

      Ich sehe da keinen Grund für irgendwelche esoterischen Psycho Annahmen. Die Geschichte steht auf viel handfesteren Fundamenten. Zu den psychologischen Aspekten, die im Krieg auch durchaus wichtig waren, siehe das oben zitierte Buch von Martin Allen.

    • bekir sagt:

      Es geht hier nicht um den bereits prominenten Hitler und dessen Anziehungskraft, Begabungen und Förderer.

      Sondern um den ausbildungs- und obdachlosen Kauz, der ab 1914 beim Militär geregelte Tagesstruktur und geregeltes Einkommen bekam und vielleicht auch vier Jahre lang tapfer und gehorsam war, aber ein eigenbrödlerischer, menschenscheuer Kauz bliebt.
      Das ist für jeden "gedienten" Wehrpflichtigen (Bundeswehr) ablesbar an der eher routinemäßigen (überfälligen), jedoch fehlenden Beförderung, denn schon als kleiner Obergefreiter hätte er zu den Mannschaftsdienstgraden gehört, denen man minimale Führungsverantwortung übertragen konnte – wozu man ihn aber auch noch nach vier Jahren Dienst offensichtlich als ungeeignet einstufte.

      Allein der Umstand, dass er den letzten Kriegsmonat im Lazarett verbrachte (und unter Hypochoner-Verdacht stand), kann nicht einen völlig anderen Menschen aus ihm gemacht haben – was aber dann?
      Warum bekam er direkt nach Kriegsende beim Militär einen raren und attraktiven Job, ohne Connections & Referenzen zu haben?

    • Lumi sagt:

      @bekir – Was hat "einen völlig anderen Menschen" aus ihm gemacht? Vielleicht einfach der andere Kontext. Im Schützengraben war es oft langweilig und man spielte Karten. Das war vielleicht nicht sein Ding, weil er als Melancholiker größeren Ideen anhing, mit denen seine Kameraden wiederum nichts anfangen konnten. Das ist doch nicht so furchtbar ungewöhnlich. Es ist im Gegenteil absolut plausibel, wenn wir eine Normalverteilung der Temperamente und Intellekte annehmen.

      Und auch wenn Hitler später sich dauernd nach Art eines Königs mit einem Hofstaat an Menschen umgab, so blieb er in gewisser Weise doch ein Sonderling, da er nur zu sehr wenigen ein engeres Verhältnis hatte. Wenn er redete, so unterhielt er sich weniger mit den Leuten, als daß er monologisierte und seine Gesellschaft als Bühne benutzte. Siehe Tischgespräche und die Beobachtungen der Menschen, die mit ihm Umgang hatten.

      Für die Annahme irgendeines psychologischen Zaubertrick sehe ich keine Veranlassung, da erstens die Sache der Hypnosewirkung an sich mir nicht an weiteren Beispielen verbürgt scheint und zweitens die ganze Geschichte sich biographisch spekulativ in unbelegten und marginalen Verdachtsmomenten einnistet.

      « Warum bekam er direkt nach Kriegsende beim Militär einen raren und attraktiven Job, ohne Connections & Referenzen zu haben? »

      Wenn Sie mal "Mein Kampf" lesen, so werden Sie feststellen, daß es so attraktiv vielleicht gar nicht war, da es extrem bescheiden losging, und mit einem winzigen Publikum. Und sicher war er nicht der einzige, der als "Trommler" beschäftigt wurde. Es stellte sich dann eben heraus, daß er es konnte und einen gewissen Erfolg hatte.

      Die Lage hatte sich geändert, die Welt war zusammen gebrochen, der Zusammenhang der Dinge war verschwunden, der Sinn fehlte. Die Männer brauchten Struktur und Erklärungen, und Hitler wurde Teil der Organisation, so wie auf der anderen Seite auch Kommunisten organisiert wurden.

      In der Ukraine wurden auch jahrelang solche einsamen Trommler und Werber für die große Sache finanziert. Die standen zum Beispiel verloren herum und verteilten Bandera Prospekte. Irgendwer hat sie bezahlt. Vielleicht aus dem 5 Mrd Topf von Victoria Nuland. Ihren Hitler haben sie dann aber doch im TV gefunden.

  16. Zivilist sagt:

    Hitler hatte es drauf, immer nach der Ruhephase, wenn es wieder an die Front ging, seinen Urlaub in Berlin zu nehmen. Am Ende geriet er doch in einen Angriff.. Ich habe vermutet, daß das letzte vor seiner Erblindung sah, angreifende Maoris waren, die Weltmeister des Schützengrabens mit dem sie den Briten recht erfolgreich Paroli geboten hatten. Das könnte auch seine Macke zu erklären.

    Und Rockefeller's Spanische Grippe hat er ja auch verpaßt.

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