Geopolitik der Underdogs | Von Jochen Mitschka

Wenn man nicht der Nabel der Welt ist

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.

Insbesondere seit ich in Afrika lebe, versuche ich Deutschen eine Sicht der Weltpolitik nahe zu bringen, welche nicht durch die Narrative der Kolonisten bestimmt wird, sondern die Sichtweise der seit Jahrhunderten unterdrückten Nationen. Durch die Überheblichkeit der herrschenden Mächte einerseits und einer klugen Politik der Führung Chinas andererseits entstand aus einem unterdrückten Land, eine neue Supermacht, welche die zukünftige Weltpolitik dominieren wird. Aber dennoch haben viele nicht begriffen, dass Entwicklungsländer einmal wichtiger sein könnten, als die einstigen Supermächte. Supermächte die glauben, alle Regeln des internationalen Zusammenlebens, notfalls mit Gewalt, bestimmen zu können. Natürlich dergestalt, dass sie den Interessen der eigenen Elite am besten entsprechen.

Großbritannien konnte einst China zwingen, Opium ins Land zu lassen, um aus den Erlösen wertvolle Keramik, Seide, Gewürze kaufen zu können. Sie konnten sich sogar Teile des Landes wie Hongkong zur exklusiven Nutzung abtreten lassen. Aber inzwischen hat sich die Gewichtung geändert. Hatte Großbritannien einst nach Belieben Ländergrenzen festlegen können, insbesondere um durch „teile und herrsche“ weiter Einfluss nehmen zu können, steht es heute vor der drohenden eigenen Zerteilung und Rückfall in die Bedeutungslosigkeit, wenn Schottland seine Unabhängigkeit durchsetzt, Nordirland endlich wieder mit Irland vereinigt wird und vielleicht sogar Wales unabhängig werden sollte.

Ähnliches gilt für die Vereinigten Staaten. Sie verlieren ihren Herrschaftsanspruch über den amerikanischen Kontinent in atemberaubender Geschwindigkeit. Das einst als „Hinterhof der USA“ betrachtete Mexiko will nun sogar Teil des ganz offensichtlich als Gegenkonzept zur Wirtschaftsmacht des Westens konzipierten BRICS werden. Dadurch würde BRICS deutlich mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentieren. Ein neues Zeitalter ist angebrochen, das man wie folgt beschreiben kann:

„Die bilateralen Beziehungen zwischen den BRICS-Staaten beruhen hauptsächlich auf Nichteinmischung, Gleichheit und gegenseitigem Nutzen.“ (1)

Die Beziehungen sollen also nicht mehr durch eine von einem Imperium nach Belieben definierten „regelbasierten Ordnung“ bestimmt werden. Wobei die Regeln als „Werte“ verkleidet werden. Dabei werden diese „Werte“ auch notfalls mit Gewalt durchgesetzt. Sondern die Beziehungen sollen zum gegenseitigen Nutzen und unter der Voraussetzung der Nichteinmischung und Respektierung aller Interessen organisiert werden.

Zeitenwende

Das Verhalten der eingangs beschriebenen unterdrückten Staaten der Welt im Ukraine-Konflikt zeigt auf, was längst zu erwarten gewesen war. Noch werden diese Staaten beherrscht durch ökonomische, finanzielle und militärische Dominanz eines kleinen Teils der Weltbevölkerung. Dabei spielen natürlich der Dollar und die damit verbundene Einflussnahme der USA auf die Finanzen der Welt immer noch eine wichtige Rolle. Aber diese Waffen wurden als zunehmend weniger toxisch erkannt, seit sich Russland sehr erfolgreich gegen die Sanktionen des Westens zur Wehr setzt. Und so hat sich kein einziges der afrikanischen Länder den Sanktionen gegen Russland angeschlossen.

Das letzte Gipfeltreffen der G7-Nationen war inszeniert worden wie eine von Gott ermächtigte Versammlung von Monarchen des vorigen Jahrtausends. Dabei vertreten diese Nationen einen immer kleineren Teil der Menschheit und haben längst nicht mehr die wirtschaftliche Bedeutung wie noch vor 30 oder 40 Jahren. Dies vor Augen hatten sie geglaubt, durch Einladung an einige der aufstrebenden neuen Länder, das Manko ausgleichen zu können. Nur um von diesen dann vorgeführt zu werden, indem diese ganz offen ablehnten, den Sanktionen gegen Russland zu folgen.

Mit dem Lostreten des offenen Wirtschaftskrieges gegen Russland hat der Westen den größten Fehler der letzten Jahrhunderte gemacht. Selbst hatten die Länder, allen voran die USA, nach Belieben gebombt, Länder zerstört, besetzen noch heute völkerrechtswidrig andere Länder.

Auch nachdem ein Weltgericht entschied, dass Großbritannien nach einer Klage von Mauritius sich aus der illegalen Besetzung von Inseln zurückziehen muss (2), passierte nichts. Und nun beginnt auch noch die juristische Aufarbeitung der Kolonialverbrechen (3). Die Liste der Verbrechen dieses „Wertewestens“ könnte mehrere Bücher füllen, und sie sind in den ehemaligen Kolonien sehr wohl präsent. Allerdings überhaupt nicht im Bewusstsein der Bevölkerung des „Wertewestens“.

Dieser „Wertewesten“ führt nun also wegen der Militär-Operation Russlands zur Beendigung der Feindseligkeiten der Westukraine gegen seine östlichen Provinzen einen alles in den Schatten stellenden Wirtschaftskrieg. War im Fall des Kosovo (siehe: „Es begann mit einer Lüge“), noch von einem Selbstbestimmungsrecht auch gegen den Willen des Staates die Rede, ist nun das achtjährige Bombardieren eine akzeptierte Reaktion Kiews auf „Terroristen“, und nicht Teil einer versuchten ethnische Säuberung.

Derweil wird in den unterdrückten Ländern Russland als Nachfolgestaat der Sowjetunion angesehen. Und die Sowjetunion war jene Macht, welche ihnen geholfen hatte, sich eine gewisse Autonomie gegenüber den mächtigen Militärmächten des Westens zu erkämpfen. Wobei sie teilweise viel Blut vergießen mussten, bevor sie in eine so genannte Unabhängigkeit entlassen wurden.

Und nun verlangt dieser „Wertewesten“ von den afrikanischen Staaten, dass sie doch bitte an einem Krieg, einem vernichtenden Wirtschaftskrieg gegen Russland teilnehmen sollen? Vor 30 Jahren hätte das vielleicht noch funktioniert. Nicht aber im Jahr 2022. Nicht nach dem unglaublichen wirtschaftlichen Erfolg Chinas und dem erfolgreichen militärischen Widerstand Russlands. Bei gleichzeitigem offensichtlichen Niedergang des Imperiums, welches sich immer stärker nur auf schiere Militärstärke stützen kann. Auch nicht nach den Erkenntnissen aus der so genannten Corona-Pandemie. Es war vielsagend, dass ein südafrikanisches Regierungsmitglied erklärte, dass die Corona-Krise gezeigt habe, dass Afrika einen Sonderweg gehen könne. Womit darauf angespielt wurde, dass auch ohne „Durchimpfen“ die Opferzahlen, entgegen den Warnungen der westlichen Industrieländer, weit unter den Erwartungen blieben.

Der Versuch dieser noch dominierenden Nationen, Afrika neue Darlehn aufzudrängen, damit sie teure Impfstoffe kaufen konnten, war glücklicherweise am Widerstand vieler Politiker, aber auch der Mehrheit der Bevölkerung gescheitert. Als diese moralisch sich überlegen gebenden Länder weigerten, die Impfstoffpatente für Entwicklungsländer frei zu geben, war wieder für viele deutlich geworden, was „Werte“ bedeuteten.

Stellvertretend für die allgemeine Einstellung könnte die Haltung Namibias sein. Am 5. Juli hörte man im Hitradio Namibia (hörbar auch über Internet in Deutschland), dass der Präsident des Landes noch einmal seine Entscheidung verteidigte, in der UNO zweimal nicht gegen Russland gestimmt zu haben.

“Das russische Volk habe Namibia im Unabhängigkeitskampf unterstützt. Jetzt werde man aufgefordert, gegen Russland zu stimmen. Das sei problematisch, so Geingob. Er habe im UN-Sicherheitsrat gesessen, als die USA, Frankreich und Großbritannien die Apartheid verteidigt hätten. Und jetzt würden diese Länder fordern, dass man Russland verurteile, so Geingob weiter.“ (9)

Naher und Mittlerer Osten

Auch im Nahen und Mittleren Osten hat sich die Lage gewaltig verändert. Sicher stehen immer noch US-Stiefel in Syrien und stehlen Öl und Getreide. Sicher gibt es immer noch US-Militärstützpunkte im Irak, obwohl das Parlament die USA aufforderte, das Land zu verlassen. Aber das kann nicht darüber hinweg täuschen, dass heute in dieser Region der Einfluss Russlands enorm zugenommen hat.

Als Nato-Länder wie Großbritannien und die USA den Umsturz in Syrien mit Hilfe von Terroristen in die Wege leiteten, waren die Golfdiktaturen mit Freude dabei. Nach dem Eintritt Russlands in den Krieg auf Seite der legitimen Regierung des Landes hatte sich diese Begeisterung jedoch drastisch verringert. Heute überwiegt der Respekt vor der Leistung Russlands und die Unterstützung der Terroristen durch diese Länder ist deutlich zurückgegangen.

Inzwischen bemühen sich einige Länder wieder um normale Beziehungen zu Syrien, trotz des Drucks und der Warnungen der westlichen Staaten. Diese versuchen den Krieg so lange wie möglich hinauszuzögern.

Aber auch die Diktatoren am Golf haben den Begriff der Zeitenwende begriffen. Wurde ihre Herrschaft, wie zum Beispiel im Fall von Saudi Arabien, durch die Militärmacht Großbritanniens, dann später die der USA garantiert, stellt sich diese Garantie als immer wackeliger heraus. Obwohl US-Spezialkräfte im Jemen agierten, um Raketenstellungen des Landes aufzuspüren und zu vernichten, obwohl endlose Lieferungen von Militärmaterial bezahlt werden, obwohl britisches Militär in den Planungsstäben „berät“, gelingt es nicht, das ärmste Land der Region zu unterwerfen. Und dies, obwohl die Unterstützung des Jemens durch den Iran praktisch unsichtbar ist.

Apropos Iran. Durch die Teilnahme am Krieg gegen den Terrorismus im Irak und Syrien war der Einfluss in der Region gewachsen. Nach dem Abschuss einer scheinbar unangreifbaren US-Drohne noch einmal gestiegen. Und die Tatsache, welche technologischen Fortschritte das Land alleine auf Grund eigener Entwicklungen gemacht hatte, beeindruckte die nicht-westliche Welt. Obwohl der Iran seit der Revolution von 1979 bis zum Wirtschaftskrieg gegen Russland unter einem großen Krieg und den schärfsten Sanktionen leiden musste, kein wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Austausch mit fortgeschrittenen westlichen Ländern erlaubt war, konnte das Land genügend Abschreckung entwickeln, um die USA und Israel bisher von einer Bombardierung abzuhalten.

Ähnlich wie Russland heute, hatte sich der Iran, der ursprünglich sehr positiv gegenüber westlichen Staaten eingestellt war, nun vollkommen in Richtung Osten und Russland orientiert. Die Aufnahme in BRICS und SCO ist im Prinzip nur eine formale Frage, welche aber weiteren Kandidaten zeigen wird, wie sie sich gegen die Erpressung und militärische Beherrschung durch NATO-Länder und ihre Verbündeten schützen kann. Und so wird dieser Trend der Blockbildung immer mehr Fahrt aufnehmen.

Je stärker die NATO sich zu einem Militärbündnis entwickelt, welche globale Ambitionen vertritt um die Interessen der alten Mächte durchzusetzen, desto stärker wird es zu einem Gegen-Block des größeren Teils der Welt kommen. Staaten werden sich gezwungen sehen, einem Bündnis beizutreten, das die Prinzipen vertritt „Nichteinmischung, Gleichheit und gegenseitiger Nutzen“.

BRICS

Schon 2015 schrieb ich: „Die Erfahrungen der Irakkriege, des Afghanistankrieges, des Krieges gegen Libyen, des Terrorkrieges gegen Syrien und schließlich das Verhalten des Westens in der Ukraine-Krise, hat eine Dynamik ausgelöst, die ich mit den ersten Russland-Sanktionen voraus gesagt hatte: Die BRICS-Erweiterung und Verschmelzung mit dem Verteidigungsbündnis Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO), bekommt eine ungeahnte Dynamik.“ (4) Nun hat es etwas länger gedauert, denn natürlich hat die Politik von „teile und herrsche“ die Entwicklung gebremst. Da war zunächst der Justizputsch in Brasilien, der den extrem rechten und US-freundlichen Jair Bolsonaro an die Macht brachte. Das bremste die Entwicklung ebenso wie die geschickt geschürten Feindseligkeiten zwischen Indien und China. Aber auch diese beiden Hindernisse scheinen nun überwunden angesichts der beispiellosten Aktionen des Westens gegen Russland. Und meine damaligen Erwartungen neuer Mitglieder wurden nun konkretisiert.

Und so sehen heute auch „Qualitätsmedien“, dass die Entwicklung von BRICS zu einer neuen Weltordnung führen kann. „Der Iran ist Russland zufolge nicht der einzige neue Bewerber: Auch Argentinien wolle sich BRICS – (…) – anschließen, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau. Das zeige, dass westliche Versuche, Russland nach dem Einmarsch in der Ukraine zu isolieren, zum Scheitern verurteilt seien.“ (5) Und so war wieder eine verschwörungstheoretische Vorhersage im Mainstream angekommen.

Aber damit nicht genug. Auch einst untrennbar von den USA gesehene Partner scheinen sich umzuorientieren: „Mit Blick auf Saudi-Arabien konstatierte vor kurzem der kanadische Futurologe und Geostratege Abishur Prakash, bei den BRICS täten sich nicht mehr nur Russland und China als Rivalen der Vereinigten Staaten zusammen. ‚Die US-Führung und ihr globaler Fußabdruck sind erodiert‘, urteilte Prakash – und zwar so weit, dass sich inzwischen sogar einstmals besonders enge Verbündete wie Saudi-Arabien ‚nach Alternativen umsehen‘. Nähmen die BRICS tatsächlich neue Mitglieder auf, dann wären ‚erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg die USA nicht mehr der Mittelpunkt einer Gruppe, die die Geopolitik antreibt‘.“ (7) Panik könnte demnächst die nächsten Schritte der US-Außenpolitik bestimmen, was eine gefährliche Entwicklung darstellt.

Indien und Pakistan

Indien spielt eine überraschend progressive Rolle in der Entwicklung einer neuen Weltordnung. In einer beispiellosen Art widersetzt sich das Land den Sanktionen und kauft unglaubliche Mengen Öl in Russland, verkauft veredeltes Öl dann an die EU-Länder. Und sein Außenminister war ausdrücklich klar in seiner Stellungnahme zu Sanktionen und betonte sehr selbstbewusst, dass man nicht beabsichtige, diese zu befolgen. Wie lange diese Politik durchgehalten werde kann bleibt abzuwarten.

Ein warnendes Beispiel für Indien dürfte Pakistan sein, in dem der gewählte Präsident durch ein Misstrauensvotum gestürzt wurde. Ein Votum, das nach einem Drohbrief der USA erfolgte, und nach Angabe von Anhängern des gestürzten Präsidenten durch massive Bestechung von Abgeordneten realisiert worden sein soll. Worauf es beispiellose Demonstrationen mit Millionen Teilnehmern zu sehen gab, über die in deutschen Medien kaum etwas zu lesen war. Der gestürzte Imran Khan schaffte es bisher nicht, Neuwahlen durchzusetzen. Aber die nächsten Wahlen werden zeigen, welche Auswirkung dieser Schachzug des Imperiums auf die Politik Pakistans langfristig haben wird. Kurzfristig wurde zunächst erreicht, dass Pakistan wieder als „US-freundlich“ eingestuft wird.

Damit wird zunächst einmal China ausgebremst. Die Pläne für einen Wirtschaftskorridor zwischen Pakistan und China gab es schon vor Chinas “Belt and Road Initiative”. Das Projekt wurde im Sommer 2013 angekündigt, als der damalige Premierminister Nawaz Sharif den chinesischen Premierminister traf. Der Schwerpunkt lag auf der Verbindung Chinas mit dem von China investierten pakistanischen Hafen Gwadar durch Autobahn-, Eisenbahn- und Pipeline-Infrastruktur. (6) Daraus wurde dann später der “China-Pakistan Economic Corridor” (CPEC) und damit ein wichtiger Teil der neuen chinesischen „Seidenstraße“.

Das Projekt hatte von Anfang an mit administrativen Schwierigkeiten zu kämpfen. Dann kam Corona und nun die US-freundliche Politik, welche den Erfolg des Projektes in Frage stellt. Solange aber die alte Garde der US-hörigen Elite an der Macht ist, können die USA die Entwicklung bremsen, aber langfristig kaum aufhalten. Auch sollte es nicht verwundern, wenn demnächst zwischen Pakistan und Indien wieder Streitigkeiten gemeldet werden.

Der Kaschmir-Konflikt bietet sich förmlich an, um zwischen Indien und Pakistan, vielleicht sogar unter Beteiligung Chinas, Streit und sogar einen 5. Krieg auszulösen. Besonders im Fall einer pakistanischen Regierung, welche von konservativen islamistischen Kreisen abhängig ist. Es bleibt abzuwarten, ob die Bedrohung durch die US-Dominanz größer sein wird, als die demnächst geschürten Konflikte. Aber eine breite Bewegung in der Bevölkerung hat verstanden, dass nur eine von den USA unabhängige Politik gemeinsam mit Indien und China die letzten Reste der kolonialen Ketten abstreifen kann.

Naher Osten

Palästina wird von immer mehr Politikern als letztes kolonialisiertes Land angesehen und Israel als koloniales Projekt des alten Europas. Dass dies von deutschen Politikern als „Antisemitismus“ gebrandmarkt wird, wirkt inzwischen nicht mehr. Der Begriff wurde zu oft missbraucht und verlor außerhalb Deutschlands längst an Mächtigkeit.

Interessanterweise hört man immer häufiger von „Normalisierungen“ zwischen diktatorisch beherrschten Ländern des Nahen Ostens und der „einzigen Demokratie“ der Region, als die uns Israel benannt wird. Obwohl das Land durch eine rechtsextreme Regierung beherrscht und immer mehr Menschenrechtsbewegungen, und sogar UNO-Teile, es offen als Apartheid-Regime bezeichnen. Was zwar in einigen Fällen zu personellen Konsequenzen führte, aber nicht mehr wegdiskutiert werden kann.

Saudi Arabien und die anderen Diktaturen der Region müssen sich immer noch ziemlich sicher vor einem Umsturz fühlen. Denn trotz der medialen Kontrolle der Massen durch von Herrschern kontrollierten Medien wie Al Jazeera (Katar) und Al Arabiya (Saudi Arabien) ist den Menschen in den Ländern durchaus die reale Situation in Palästina und Israel bewusst. Israel wird als koloniales Erbe Europas und als Vertreter der USA gesehen, und die USA, so das allgemein vertretene Narrativ, führen seit 9/11 einen Krieg gegen islamische Staaten.

Einerseits hatte sich Al Jazeera in der Vergangenheit stark gegen die Besatzung Palästinas durch Israel ausgesprochen. Eine mehrteilige Dokumentation über den Einfluss israelischer Lobbyisten auf die Politik der USA und Aufdeckung ihrer fragwürdigen Methoden hatte in interessierten Kreisen zu großer Aufregung geführt. Auch wenn die Sendungen in den USA nicht im Fernsehen gezeigt werden durften, verbreiteten sie sich über das Internet. (8) Auch während der Irak-Invasion der USA war Al Jazeera unter den wenigen neutralen Berichterstattern gewesen, bekämpft von US-Militär und -Medien, was dem Sender einen hervorragenden Ruf eingebracht hatte. Auch eine Klage des Senders gegen den israelischen Staat vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen der Bombardierung ihrer Büros in Gaza und der Ermordung von Journalisten sorgt bei den Menschen in den arabischen Ländern für großen Respekt.

Andererseits hatte der Sender eine böse Rolle beim Krieg der Golfdiktaturen als verlängerter Arm der USA und Großbritanniens gespielt, indem er bewusst falsche Informationen über den Terrorismus als legitime „Befreiung gegen einen Diktator“ dargestellt hatte. Was von den westlichen Medien dankbar übernommen worden war. In den arabischen Staaten hatte das anfangs für Verwirrung gesorgt. So kam es dazu, dass sogar palästinensische Befreiungsorganisationen gegen die syrische Regierung gekämpft hatten. Das führte zeitweise sogar zu einer Feindschaft mit der libanesischen Hisbollah, die eigentlich auf der gleichen Seite, nämlich im Kampf gegen eine Besatzung Israels stand. Diese Situation wurde aber nach einigen Monaten beendet, als deutlich wurde, wer und was wirklich hinter diesem Krieg steckte. Was schließlich den Einfluss von Al Jazeera reduzierte.

Nach der politischen Wende der katarischen Herrscher, die sich nun um eine Normalisierung der Beziehung zu Syrien bemühen und immer wieder große Geldsummen für die Unterstützung der Palästinenser spenden, erkennt man auch in der Berichterstattung von Al Jazeera eine langsame „Normalisierung“ in der Berichterstattung über den Krieg in Syrien.

Die Tatsache, dass die Normalisierung der Beziehungen zwischen den arabischen Ländern und Syrien nicht schneller voranschreitet ist in erster Linie dem noch immer bestehenden Einfluss der USA zuzuschreiben. Denn es herrscht in dieser Region ein viel größerer Pragmatismus als zum Beispiel in Europa. Daher ist zu erwarten, dass mit weiterer Erosion der US-Macht auch der Einfluss auf die Politik der Region schwindet.

Irak / Iran

Angefeuert von den USA hatte Saddam Hussein den Irak in einen Krieg gegen den Iran geführt, welcher die aufstrebende islamische Republik in der Entwicklung behindern sollte. Der Krieg hatte für den Iran verheerende Folgen. In fast jeder Familie gab es einen Kriegsversehrten oder Toten zu beklagen. Aber dieser Krieg war nie von der Mehrheit der Iraker wirklich unterstützt worden. Zum Teil sicher, weil sie sich als Schiiten religiös mit dem Iran verbunden fühlten. Daher trat nach der Invasion der USA des Irak ein, was Warner und „Verschwörungstheoretiker“ vorhergesagt hatten: Die Mehrheit der Menschen des Irak wandten sich dem Iran als Brudervolk zu.

So erzeugte der Krieg der USA gegen den Irak das Gegenteil der bis dahin geübten Praxis des teile und herrsche und führte zu einer Versöhnung der beiden Länder. Diese wurde dann sogar zu einem untrennbaren Band, als der Iran und nicht die USA halfen, als der IS mit seinen Banden schon praktisch vor den Toren der Hauptstadt stand, und die USA abwarteten, was passierte und Hilfsersuchen der Regierung des Iraks ablehnten. Die USA griffen erst ein, als sie erkannten, dass der Iran in der Lage war, die Welle der Terroristen aufzuhalten, und dass vom Iran ausgebildete und bewaffnete Kämpfer immer stärker wurden.

Und so sind die USA im Irak heute ein ebenso unerwünschter Besucher wie in Syrien und können ihre Position nur durch Gewaltandrohung aufrecht erhalten. Es ist logisch, dass sich die ganze Region früher oder später dem neuen Block anschließen wird, der von Russland und China angeführt wird.

Fazit

Deutsche Außenpolitik scheint auf der Annahme zu basieren, dass man durch militärische Stärke Deutschlands Teile des Einflusses ersetzen kann, den die USA zunehmend verlieren. Damit folgt man der Logik des vorigen Jahrtausends, dass Einfluss durch Kanonenboote bestimmt wird. Und zusätzlich glaubt man offensichtlich noch, dass militärische Macht dabei helfen könne, den Einfluss des Multipolarismus aufzuhalten. Multipolarismus am besten ausgedrückt durch die oben erklärten Kernwerte von BRICS. Dabei nehmen deutsche Politiker die Zerstörung der deutschen und europäischen Wirtschaftskraft in Kauf, zugunsten der Unterstützung eines schwankenden Riesen, dem man Bluttransfusionen durch Kauf von ungeheuren Mengen an Militärmaterial und Frackinggas zu überhöhten Preisen zukommen lässt. Spätestens wenn kein günstiges Gas und keine anderen billigen Rohstoffe mehr fließen, wird man feststellen, dass man die Bomben, Raketen und Jets nicht essen kann, und dass „Freiheitsgas“ so teuer ist, dass die Wirtschaft unrentabel wird und die Menschen verarmen und zusätzlich eine Abhängigkeit geschaffen wird, die vom Lieferanten bekannter Weise ohne jede Skrupel zum eigenen Nutzen ausgebeutet wird.

Quellen:

  1. https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2608770
  2. https://www.derstandard.de/story/2000123727770/seegerichtshof-spricht-chagos-inseln-mauritius-zu
  3. https://www.bazonline.ch/britische-kolonialverbrechen-koennen-aufgearbeitet-werden-977306367658
  4. https://jomenschenfreund.blogspot.com/2015/07/angst-vor-nato-beschleunigt-bricssco.html
  5. https://orf.at/stories/3273461/
  6. https://merics.org/de/analyse/die-bri-pakistan-chinas-vorzeigeprojekt
  7. https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8966
  8. https://electronicintifada.net/content/watch-film-israel-lobby-didnt-want-you-see/25876
  9. https://hitradio.com.na/nachrichten/10874-geingob-verteidigt-namibische-haltung-zu-ukraine-krieg

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Oleg Elkov / shutterstock

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Kommentare (14)

14 Kommentare zu: “Geopolitik der Underdogs | Von Jochen Mitschka

  1. Klaus Schwab schwärmt für China.
    Die erhoffte "Multipolarität" wird für die Menschen keine Freiheit bringen, im Gegenteil: Überwachung, "Corona" also Krankheit, Chaos und Krieg zwischen bis an die Zähne bewaffneten "Polen".
    So, wie es die Plutokraten in „Davos“ wollen.

    • _Box sagt:

      Ach was, nie und nimmer:

      Vorbild China
      Zentralbankenwährung, ID2020, Sozialkreditsystem: Westliche Staaten arbeiten an einem digitalen Totalitarismus.
      von Felix Feistel

      Viel wurde schon über den Fortschritt digitaler Überwachung geschrieben. Digitale Zentralbankenwährung, ID2020, Sozialkreditsystem, all das ist auch hier im Westen schon längst in der Entwicklung. Der Bürger wird zu einem gläsernen Datenpaket, ständig überwacht, getrackt und bewertet. Dass dies keine ferne Zukunftsmusik ist, sondern bereits bis 2030 auch hier in Europa verwirklicht werden soll, ist längst kein Geheimnis mehr. Dennoch ist es wichtig, sich diese Tatsache immer wieder vor Augen zu führen. Denn nur, wer die Gefahr kennt, kann ihr trotzen.

      https://www.rubikon.news/artikel/vorbild-china

      Putin: Kampf gegen Covid geht weiter
      10. Juni 2022von Thomas Oysmüller

      In Russland werden Impfungen und PCR-Tests ebenso normalisiert wie im Westen. Zwar gibt es keine Covid-Restriktionen mehr, doch auch für Putin ist der „Kampf gegen das Coronavirus“ noch nicht vorbei.

      https://tkp.at/2022/06/10/putin-kampf-gegen-covid-geht-weiter/

  2. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    den gleichen Eindruck habe ich auch, USA kann die Entwicklung nur noch verzögern, aber selbst das immer weniger.

    Für die Bundesdeutschen werden interessante Zeiten kommen. Frieren für Freiheit ist nur der Anfang. Größter Exportmarkt für die BRD ist immernoch USA, zweitgrößter China – und für China wiederum 1. USA und 2. EU, in der wiederum die BRD die stärkste Wirtschaft nach BIP ist.
    Also wenn die USA-Wirtschaft erst einmal anfängt zu stottern und damit der bisher größte Exportmarkt für die BRD schrumpft, dann wird das zumindest nicht auf dem zweitgrößten Exportmarkt ausgeglichen werden können, weil es eine Rückkopplung USA→BRD→EU→China→USA gibt und China zwar neue Märkte erschließt, aber die im günstigsten Fall die Schrumpfung der alten Märkte ausgleichen können.
    Hauptexportgüter Autos und Autoteile, innerhalb der BRD ist die Autoindustrie der stärkste Wirtschaftszweig, aber egal wieviel Lobbyarbeit die auch betreiben … ob in der BRD oder weltweit, die Urbanisierung geht weiter oder nimmt noch zu und damit sind PKW nicht gerade eine Branche mit großer Zukunft.
    Weiterhin die Schuldenquoten, die altbekannten Probleme in der Eurozone …
    Insgesamt hat die BRD zu wenig Substanz, die Schrumpfung des bisher größten Exportmarktes wegzustecken, es ist zu viel, was auch nur noch am seidenen Faden hängt.
    Aber ob es hilft bei den Sanktionen gegen Russland mitzumachen, oder ob dadurch die USA-Wirtschaft noch eher schrumpfen wird, weil Aktion→Reaktion und dadurch der US-Dollar weiter an Bedeutung verliert … wir werden sehen.
    Wie sagte Volker Pispers angesichts der Bankenkrise?!
    "Und diese Leute wollen mir Angst vor sozialistischer Misswirtschaft machen."

  3. KaraHasan sagt:

    Durch den Brexit hofft England, dass bei gleichzeitigen Straffzöllen der USA gegenüber der EU, ein erheblicher Anteil der deutschen Industrie seine Produktion nach England verlagern wird. Aber England und USA sollten gewarnt sein. Wenn Deutschland ökonomisch in die Ecke gedrängt wird, wird Deutschland nicht davor zurückschrecken, mit Technologiepatenten zu handeln.

  4. cumbb sagt:

    ;-)
    BRICS in Regenbogenfarben

    • wasserader sagt:

      Die Regenbogenfarben sind ja zu schön und universell um sie Soros und den gendernden Globalisierungsfaschisten zu überlassen .

    • Hallo,
      wirklich interessant, dass bei einer Farbzusammenstellung gleich an Regenbogenfarben gedacht wird.
      Bei den Farben der einzelnen Buchstaben handelt es sich um eine (Haupt-)Farbe, die in der jeweiligen Nationalflagge des jeweiligen BRICS-Staates enthalten ist. Rot – China, Orange – Indien, Grün – Brasilien, Gelb – Südafrika, Blau – Russland.
      Ganz einfach!
      Friedliche Grüsse
      Redaktion apilut

    • Hallo,
      wirklich interessant, dass bei einer Farbzusammenstellung gleich an Regenbogenfarben gedacht wird.
      Bei den Farben der einzelnen Buchstaben handelt es sich um eine (Haupt-)Farbe, die in der jeweiligen Nationalflagge des jeweiligen BRICS-Staates enthalten ist. Rot – China, Orange – Indien, Grün – Brasilien, Gelb – Südafrika, Blau – Russland.
      Ganz einfach!
      Friedliche Grüsse
      Redaktion apilut

    • wasserader sagt:

      Die Ideologie die die Regenbogenfarben vereinnahmt hat verwendet auch den Begriff Bunt, Farbenrevolution.
      Insofern ist die Assoziation naheliegend.

  5. Norbert sagt:

    Ich denke, Jochen Mitschka geht es nicht darum, den Kapitalismus gutzuheißen, sondern um die Weltordnung. Wollen wir eine unipolare Welt, in der USA und NATO (eine bisschen) das Sagen haben, oder eine multipolare Welt, in der es nicht nur die Guten (Mathias Bröckers) / den "Wertewesten" und die Schurkenstaaten gibt?
    Wir sprechen hier über GEOPOLITIK.
    Die schon veröffentlichten Kommentare scheinen diese Dimension nicht zu erkennen oder mit sachfremden Erkenntnissen zu vermengen.

  6. Ursprung sagt:

    Gut, dass ein mit guten Gruenden aus D nach Afrika emigrierter Autor sich nun anschickt, seine sich umentwickelnde Sicht hier aufzuzeigen.
    Der Krakenarm der faschistischen deutschen Administration, die sich gerade am Aktivisten Ballweg auatobt, wird diesen Autor jedenfalls nicht mehr behelligen koennen, egal was der schreibt.
    Ich spiele mittlerweile, anders als urspruenglich geplant, auch mit dem Gedanken, hier womoeglich doch wieder die Fliege zu machen und aus dem immer unheimlicher werdenden Heimthafen wieder auszulaufen.

  7. Out-law sagt:

    Zitat:
    "Dabei nehmen deutsche Politiker die Zerstörung der deutschen und europäischen Wirtschaftskraft in Kauf, zugunsten der Unterstützung eines schwankenden Riesen, dem man Bluttransfusionen durch Kauf von ungeheuren Mengen an Militärmaterial und Frackinggas zu überhöhten Preisen zukommen lässt. Spätestens wenn kein günstiges Gas und keine anderen billigen Rohstoffe mehr fließen, wird man feststellen, dass man die Bomben, Raketen und Jets nicht essen kann, und dass „Freiheitsgas“ so teuer ist, dass die Wirtschaft unrentabel wird und die Menschen verarmen und zusätzlich eine Abhängigkeit geschaffen wird, " >> ,wenn sie nicht längst ausgewandert sind ,oder die letzten noch wirtschaftlichen Mittelstandbetriebe ihr Geld in andere Länder zu besseren Produktionsbedingungen übertragen haben.
    Vielleicht könnte man sagen ,dass das Pendel der Gerechtigkeit nun in die andere Richtung schlägt ,aber unsere Mario-,weniger netten Politkorumpierten haben BRICS wohl mit dem englischen Bridge verwechselt ,wobei es da auch Verlierer gibt .Sicherlich die Rache der kleinen "Kobolde" aus Afrika ! Jetzt schlägt der Kuckuck 13!
    Die von leyenhaften "Haudegen " runtergewirtschafte Wehr ohne Bund braucht neue Hosenträger ,ob das Scholzens Sondervermögen ausreicht wage ich zu bezweifeln .Selbst seine Crum´m Ex-geschäfte ließen sogenanntes Vermögen sonder … bar verschwinden .Aber erst wenn auch die letzten "Grünen Fräuleins derCo2-Regenbogenkämpfer " merkeln oder meckern ,dass kein Geld vom Himmel fällt und den Druckermaschinen der Strom wegbleibt ,begreifen sie ,dass sie wieder 1854 angekommen sind .Da wuste man schon ,dass :"„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“
    Der Wahlspruch weist Parallelen zur Legende von den Regenbogenkriegern auf. Diese entstammt sinngemäß einer Rede, die Häuptling Seattle der Suquamish im Jahr 1854 vor Isaac Ingalls Stevens, dem Gouverneur des Washington-Territoriums, hielt. ( Vicki)
    Tja ….nur Dummheit scheidet sich die letzten Äste vom eigenen Baum ab. Wenn dann unsere Eliten noch meinen mit Bomben brennende Kriegsfeuer zu löschen ,beweist es ,dass gew.Sondervermögen für granatenmäßige Denker im Kugelhagel verheizt werden .Also auf !…Sie wollen noch ein paar "Kobolde " für den "Hosenträger-Bund ".Aus anderen Ländern -mit neuen Sitten ?
    Die deutsche Transvergenderung
    verwandelt Drittstaaten in BRICS -Saaten ,während im Täuschland die Saat nicht aufgeht und man abgeschlagen aus der Weltenliga rausfällt .Willkommen im Fünftland! Na dann BRICS und hopp!
    Oh ..wie ist das schön bunt hier ,aber alle sooo glücklich :-))

  8. Schramm sagt:

    Land Grab auf Chinesisch
    Chinas exterritoriale Zonen

    Oder: Es gibt keinen bösen (westlichen) Imperialismus und guten (fernöstlichen) Imperialismus, auch nicht für Afrika!

    Der westeuropäische, nordamerikanische, japanische, indische und bourgeoissozialistische Kapitalismus und Imperialismus ist auch keine Lösung für Afrikas gesellschaftspolitische, wirtschafts- und sozialpolitische Entwicklung und Transformation.

    LAND GRABBING in AFRIKA und die massive Beteiligung Chinas beim Landraub.

    Oder doch nur ein demagogischer Schwindel und die vorsätzliche Diffamierung, über die guten Absichten und Interessen der Volksrepublik China zum uneigennützigem Wohle der Völker Afrikas?

    Die imperialistische Wirklichkeit und Einwirkung des kapitalistischen China in Afrika:

    Gruppen von Land-Grabbern

    »China und Südkorea gehören zusammen mit Indien und Japan zur asiatischen Gruppe, eine von drei globalen Großgruppen von Staaten, die massiv im Ausland in Landressourcen investieren. Weitere konkurrierende Gruppen sind die Golfstaaten und die »alten Imperialisten« Europa und die USA. Jede Gruppe wird von wenigen Staaten geführt, (zu denen in der asiatischen Gruppe China und Südkorea gehören). Diese Länder zeichnen sich durch LandGrabbing in besonders großem Ausmaß aus. Beim Land-Grab konkurrieren die Land-Grabber gegeneinander. Gleichzeitig sind sie bemüht, ihren Grab möglichst weit weg vom eigenen Land zu konzentrieren. Deshalb liegt der chinesische Investitionsschwerpunkt in Afrika, während der Land-Grab innerhalb Asiens von den arabischen Golfstaaten angeführt wird. Der wahre Charakter des Land-Grabs wird darin kenntlich, dass sogar ethnische Ähnlichkeiten nach Möglichkeit vermieden werden. Der Grab ist idealerweise rassistisch: Gerichtet gegen Menschen, die man als ethnisch minderwertig betrachten kann. Das bedeutet auch, dass selbstverständlich lukrative Führungspositionen im Grabbing-Prozess mit eigenen Leuten besetzt werden. Die »Entwicklung« des Ziellandes ist von nachgeordneter Bedeutung.

    Nahrungsmittelproduktion

    China ist sehr stolz darauf, mit weniger als zehn Prozent des weltweiten Ackerlandes, aber 40 Prozent aller Bauern weltweit, 22 Prozent der Weltbevölkerung zu ernähren. Genauso groß ist die Furcht davor, eines Tages die Bevölkerungsmasse nicht mehr ernähren zu können. Zwar produziert China ein Drittel der weltweiten Reisproduktion, versorgt damit aber vorwiegend die eigene Bevölkerung. {…}

    Chinesische exterritoriale Zonen

    Was die europäischen Kolonialmächte dem chinesischen Kaiserreich in seinen letzten Jahren abpressten, nämlich exterritoriale Enklaven, in denen kein chinesisches Recht galt, und wo Englisch oder Französisch gesprochen wurde, hat China heute selbst, zum Beispiel in Laos. An der Nordgrenze in Boten betreibt China eine Wirtschaftszone mit Prostituierten, die aus China kommen. Gesprochen am Hotelempfang und in den Taxis wird Chinesisch. Die Währung ist ausschließlich der chinesische Yuan. Kommt es zu Verkehrsunfällen, schreitet das chinesische Sicherheitspersonal ein. Laotische Polizei ist nirgendwo zu sehen. Die beiden chinesischen Wirtschaftssonderzonen, die China in Boten betreibt, sind autonom. Hier fahren chinesische Autos, ein laotisches Nummernschild brauchen sie nicht, und Laos hat jegliche Regierungsautorität an China abgetreten, im Austausch für zinslose Kredite und »Entwicklungshilfe«. Seit 2001 ist dieser Expansionismus mit Geld offizielle chinesische Außenpolitik. Nach Jahrzehnten von Handelsüberschüssen mangelt es China nicht an Geld. Im Gegenzug müssen die Zielländer aber Zugeständnisse machen: Zum Beispiel den Arbeitsmarkt für chinesische Arbeitskräfte öffnen. Oder erlauben, dass chinesische Investoren ausschließlich Chinesen beschäftigen, egal wie dringend das Land – bevorzugt autoritär regierte Staaten wie Laos, Burma, Kambodscha und Vietnam – Arbeitsplätze für die eigene Bevölkerung benötigt. {…}

    Chinesischer Expansionismus und das Risiko für die Nachhaltigkeit

    eim Land-Grab verhält sich China wie eine Kolonialmacht des 19. Jahrhunderts. In der globalen Welt des 21. Jahrhunderts generiert es aber damit unerwarteten Widerstand jenseits einer anti-chinesischen Stimmung: Die letzten Jahre zeigen eine Rückwendung südostasiatischer Staaten zu den USA, deren neue außenpolitische Strategie positiv auf diese Annäherung zu reagieren verspricht.«

    Merke: Stets mit der Wirklichkeit überprüfen und
    nicht dem (idealistischen) Wunschdenken unterwerfen.

    ►PS: Der Bourgeoissozialismus Chinas ist ebenso wenig eine Alternative wie der westeuropäische und nordamerikanische Kapitalismus und Imperialismus für Afrika ein Modell für dessen zukünftige Entwicklung ist.

    ►Vgl. (Afrikanisches) Land-Grabbing und China – beides scheint untrennbar
    verbunden zu sein, und das nicht im positiven Sinn. Doch der Land-Grab-
    Zug ist längst weitergefahren.
    extension://elhekieabhbkpmcefcoobjddigjcaadp/https://www.asienhaus.de/public/archiv/2012-1-012.pdf

    07.07.2022, R.S.

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