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„Friedenspräsident“ Trumps gefährliche Neigung zu Krieg

„Friedenspräsident“ Trumps gefährliche Neigung zu Krieg

Ein Meinungsbeitrag von Rainer Rupp.

Donald Trumps Rede diese Woche in Quantico vor 800 versammelten Generälen, alle aktiv im Dienst des US-Militärs, war ein Musterbeispiel an Narzissmus, aber keineswegs ein Triumph. Der ehemalige CIA-Analyst und Kriegsgegner Larry C. Johnson bezeichnete es in seinem Blog als Versuch, den verstorbenen US-Schauspieler George C. Scott in seiner ikonischen Rolle in dem Film über den berühmten US-Weltkriegs II General „Patton“ nachzuahmen. Dieser Versuch sei aber kläglich gescheitert, da Trump, statt eine prägnante, kraftvolle Botschaft zu verkünden, eine Stunde lang vor sich hin schwadronierte und viele seiner Standardfloskeln wiederholte – etwa: „Dieser Krieg (in der Ukraine) hätte nie begonnen, wenn ich Präsident gewesen wäre“. Die versammelten Top-Offiziere waren nicht beeindruckt.

Obwohl die versammelten Generäle und Admiräle während seiner weitschweifigen Rede in steinerner Stille verharrten, hatte keiner von ihnen den Mut, aufzustehen, hinauszugehen und aus Protest zurückzutreten. Es war eine schlechte Wackelkopfsammlung, dazu auch noch mit vielen Glatzen. Die sind mehr daran interessiert, ein lukratives Ruhestandspaket für sich zu sichern, als sich zu weigern, einen illegalen Befehl auszuführen – etwa, ein ziviles Schiff in internationalen Gewässern zu bombardieren, das angeblich Drogen transportierte, aber weder auf US-Schiffe noch auf US-Personal geschossen hat.

Durch die Umbenennung des Verteidigungsministeriums in „Kriegsministerium“ sendet Trump zudem keine Botschaft friedlicher Absichten an die anderen Nationen dieser Welt. Ganz im Gegenteil. Während er die Verantwortung für den Krieg gegen Russland scheinbar an Europa abgegeben hat, gibt es beunruhigende Anzeichen dafür, dass er den Traum, Russland zu besiegen, nicht vollständig aufgegeben hat. Zum Beispiel: Nur wenige Tage, nachdem er geschworen hatte, Russland nie wieder als „Papiertiger“ zu bezeichnen, tat er es erneut.

Moskau hat noch Karten im Spiel

Einige europäische Möchtegern-„EU-Führer“ spielen immer noch mit dem Gedanken, russische Vermögenswerte zu beschlagnahmen. Vor zwei Tagen (2.10.) gab es dazu einen kurzen Bericht von Bloomberg, dass Moskau bereit ist zu einem für den Westen empfindlichen Gegenschlag für den Fall, dass Russlands eingefrorene Vermögenswerte konfisziert werden. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Russland könnte ausländische Vermögenswerte verstaatlichen und schnell im Rahmen eines neuen Privatisierungsmechanismus verkaufen, als Reaktion auf europäische Maßnahmen zur Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte im Ausland, berichtet Bloomberg unter Berufung auf eine regierungsnahe Quelle.
  • Am Dienstag unterzeichnete Putin ein Dekret, das den beschleunigten Verkauf staatlicher Vermögenswerte in einem speziellen Verfahren erlaubt. Sollte die Europäische Union beginnen, russische Vermögenswerte zu beschlagnahmen, könnte Moskau mit symmetrischen Maßnahmen reagieren.

Hunderte westliche Unternehmen sind in verschiedenen Wirtschaftsbranchen in Russland immer noch tätig – von Banken bis zur Konsumgüterproduktion, darunter UniCredit SpA, Raiffeisen Bank International AG, PepsiCo Inc. und Mondelez International Inc., erinnerte Bloomberg.

Bisher hat Russland davon abgesehen, die Vermögenswerte internationaler Konzerne zu verstaatlichen. Stattdessen wurden einige Unternehmen unter vorübergehende Verwaltung gestellt. In der Zwischenzeit scheint Frankreich die Kriegsflagge ergriffen zu haben und führt die Bewegung an, um eine erweiterte Konfrontation mit Russland anzuzetteln.

Die französische Marine hat am Dienstag den Tanker Boracay vor der Küste des Frankreichs festgesetzt, der angeblich Teil der sogenannten russischen „Schattenflotte“ ist. Das Schiff steht unter Sanktionen des Vereinigten Königreichs und der EU. Anfang dieses Jahres war es bereits in Estland festgesetzt worden, weil es ohne im Westen gültige Flagge fuhr.

Laut „MarineTraffic“ verließ die Boracay am 20. September den russischen Hafen Primorsk mit Öl, passierte die Ostsee, umrundete Dänemark von Norden, fuhr durch die Nordsee und durch den Ärmelkanal. Der Tanker liegt derzeit vor Saint-Nazaire in Frankreich vor Anker.

Parallel dazu erklärte der Generalstabschef der französischen Armee, dass die französischen Truppen bereits „heute Abend“ für den Beginn intensiver Kriegshandlungen bereit sein müssen. Dies könnte eine Reaktion auf einen Bericht von „Borzzikman“ sein, der jüngst meldete, dass die Russen ein maritimes Ziel in Odessa getroffen und 20 französische Pionier-Offiziere getötet hätten.

Trumps erneute Eskalation gegen Russland

Falls der folgende Bericht stimmt, bedeutet dies, dass Trump einen Angriff auf Russland autorisiert hat, der wahrscheinlich eine erhebliche Reaktion Moskaus hervorrufen wird, die die Situation zu einem ausgewachsenen Krieg eskalieren könnte. Laut der Meldung wird Washington der Ukraine nachrichtendienstliche Informationen für Langstreckenraketenangriffe auf Russlands Energieinfrastruktur bereitstellen, berichtete das Wall Street Journal am Mittwoch.

Die Vereinigten Staaten teilen seit langem nachrichtendienstliche Informationen mit Kiew, aber der Bericht vom Mittwoch besagt, dass die neue Entwicklung es der Ukraine erleichtern wird, Raffinerien, Pipelines, Kraftwerke und andere wichtige Infrastruktur Objekte anzugreifen, mit dem Ziel, dem Kreml Exporteinnahmen und Öl zu entziehen.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bild: US-Präsident Donald Trump
Bildquelle: Brian Jason / shutterstock


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