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Erster Weltkrieg und die Folgen | Von Wolfgang Effenberger

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Das Kriegsende 1945 sollte Anlass zum umfassenden Gedenken sein. 1914 bis 2025 – Europa nach zwei Weltkriegen kurz vor der Vernichtung

Teil 3: Erster Weltkrieg und die Folgen: Europas Verhängnis 1914 bis 2025

Ein Standpunkt von Wolfgang Effenberger.

Visionen im Herbst 1887

Das deutsche Kaiserreich unter Wilhelm I. befand sich 16 Jahre nach der Gründung in Versailles in der Übergangsphase vom Agrar- zum Industriestaat, als am 15. Dezember 1887 Friedrich Engels seine Kriegsvisionen zu Papier brachte:

„Und endlich ist kein andrer Krieg für Preußen-Deutschland mehr möglich, als ein Weltkrieg, und zwar ein Weltkrieg von einer bisher nie geahnten Ausdehnung und Heftigkeit. Acht bis zehn Millionen Soldaten werden sich untereinander abwürgen und dabei ganz Europa so kahlfressen, wie noch nie ein Heuschreckenschwarm. Die Verwüstungen des Dreißigjährigen Kriegs zusammengedrängt in drei bis vier Jahre und über den ganzen Kontinent verbreitet; Hungersnot, Seuchen, allgemeine, durch akute Not hervorgerufene Verwilderung der Heere wie der Volksmassen; rettungslose Verwirrung unsres künstlichen Getriebs in Handel, Industrie und Kredit, endend im allgemeinen Bankerott; Zusammenbruch der alten Staaten und ihrer traditionellen Staatsweisheit, derart, daß die Kronen zu Dutzenden über das Straßenpflaster rollen und niemand sich findet, der sie aufhebt.“ (1)

Hier sollte sich Engels fundamental irren: Die Kronen sind auf den Köpfen der Dirigenten multinationaler Konzerne gelandet. Gleich nach der Revolution wurden sie zunächst von jemanden aus der Gosse aufgehoben, wie Winston Churchill im Mai 1945 an das britische Außenministerium schrieb:

„Der 2. Weltkrieg wäre nie ausgebrochen, wenn wir nicht unter dem Druck der Amerikaner und neumodischer Gedankengänge die Habsburger aus Österreich-Ungarn und die Hohenzollern aus Deutschland vertrieben hätten. Indem wir in diesen Ländern ein Vakuum schufen, gaben wir dem Ungeheuer Hitler die Möglichkeit, aus der Tiefe der Gosse zum leeren Thron zu kriechen. (2)

Am 29. Mai 1914 informierte Präsidentenberater Colonel House aus Berlin Woodrow Wilson: „... das wird eines Tages noch zu einer Katastrophe kommen... da gibt es zuviel Hass, zu viele Eifersüchteleien. Sobald England einverstanden ist, werden Frankreich und Russland Deutschland und Österreich in die Zange nehmen.“ (3)

Acht Wochen später nannte der Erzbischof von New York, Kardinal John Murphy Farley, auf dem Eucharistischen Weltkongress in Lourdes, nur wenige Tage vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, die Kriegsziele der City of London und der Wall Street:

„Der Krieg, der in Vorbereitung ist, wird ein Kampf zwischen dem internationalen Kapital und den regierenden Dynastien sein. Das Kapital wünscht niemanden über sich zu haben, kennt keinen Gott oder Herrn und möchte alle Staaten als großes Bankgeschäft regieren lassen. Ihr Gewinn soll zur alleinigen Richtschnur der Regierenden werden … Business… einzig und allein.“ (4)

Am 30. Juli 1914 warnte der Sozialist Jean Jaurès:

„Hier in Frankreich arbeiten wir mit allen Gewaltmitteln für einen Krieg, der ausgefochten werden muß, um ekelhafte Begierden zu befriedigen, und weil die Pariser und Londoner Börsen in Petersburg spekuliert haben … Es liegt an der Macht der französischen Regierung, Rußland am Kriege zu hindern, aber man sucht den Krieg, den man schon lange schürt. (5)

Engels konnte zwar nicht vorhersehen, wer als Sieger aus dem Kampf hervorgehen würde, aber das Ergebnis stand für ihn fest:

„Die allgemeine Erschöpfung und die Herstellung der Bedingungen des schließlichen Siegs ... der Arbeiterklasse... Der Krieg mag uns vielleicht momentan in den Hintergrund drängen, mag uns manche schon eroberte Position entreißen. Aber wenn Sie die Mächte entfesselt haben, die Sie dann nicht wieder werden bändigen können, so mag es gehn wie es will: am Schluß der Tragödie sind Sie ruiniert und ist der Sieg des Proletariats entweder schon errungen oder doch unvermeidlich.“ (6)

Ähnlich wie Engels sah H.G. Wells den Ausgang des Kriegs. Er schrieb am 5. August 1914 in der New York Times:

„Das zerbrochene Deutschland wird revolutionär sein.“ (7)

War Engels` Analyse eines kommenden Weltkriegs „ein Meisterstück wissenschaftlicher Prognose“, wie es Prof. Dr. Erich Buchholz sieht, (8) oder hatte der in England lebende und bestens vernetzte erfolgreiche Unternehmer und kommunistische Revolutionär Engels im Herbst 1887 von den politischen Aktivitäten des Kronprinzen Edward und dessen exklusivem privaten Umfeld erfahren? Kronprinz Edward, der spätere britische König Edward VII, hatte über den katholischen 15. Herzog von Norfolk Verbindung zum Heiligen Stuhl aufnehmen lassen, um Papst Leo XIII. für die Vision seines neuen Kurses zu gewinnen. War unter Queen Victoria Frankreich der jahrhundertelange Erbfeind Englands und Deutschland mit Österreich-Ungarn befreundete Nationen gewesen, sollte nun ein Paradigmenwechsel eingeleitet werden.

Die neue Bündnispolitik und der Heilige Stuhl

1888 wurde der russische Diplomat Alexander P. Iswolski Gesandter am Heiligen Stuhl, was zur Annäherung Russlands an Frankreich führte. 1892 schlossen beide ein Bündnis, das 1904 durch die Entente Cordiale mit Großbritannien ergänzt und 1907 durch die Triple Entente gefestigt wurde.

Papst Leo XIII. und sein Kardinalstaatssekretär Rampolla trugen entscheidend dazu bei, das Bündnis zwischen dem orthodoxen Zarenreich und der laizistischen Französischen Republik gegen das katholische Österreich und gegen Deutschland zustande zu bringen. Französische Katholiken sollten sich der Dritten Republik fügen, polnische Katholiken im russischen Einflussbereich sich dem Zaren unterstellen. (9)

Deutschland war inzwischen zum Industriestaat mit hoher Bevölkerungszunahme geworden (ca. 65 % zwischen 1871 und 1914), stand aber isoliert da.

Von einem der bedeutendsten und einflussreichsten Chirurgen des 20. Jahrhunderts, Ernst Ferdinand Sauerbruch, ist in seinen Erinnerungen eine dramatische Aussage überliefert. Im Frühjahr 1911 wurde Sauerbruch in seiner Züricher Klinik von seinem deutschen Kollegen, dem Lungenfacharzt Doktor Karl Turban nach Davos zu einem Schwerkranken gerufen. Der Patient sei eine hochgestellte Persönlichkeit.

Das Krankheitsbild erforderte eine sofortige Operation, was den Kranken verunsicherte und ihn reichlich verdüsterte, so Sauerbruch: „Wie viele Kranke seiner Kategorie hatte er Furcht, zu sterben. Als ich ihm lächelnd widersprach und ihm zusicherte, daß er am Leben bleiben würde, verdüsterte er sich noch mehr und sagte dann folgenden Satz:

'Sie tragen eine große Verantwortung! Ich muß am Leben bleiben! Denn ich habe eine gewaltige Aufgabe zu erfüllen!' Ich schwieg. Selbstverständliche Diskretion verbot die Frage nach der Art dieser Aufgabe. Man hatte mir gesagt, daß der Mann inkognito zu bleiben wünsche. Indes sprach er schon weiter, wandte mir sein Gesicht voll zu und sagte den furchtbaren Satz:„Es ist meine Aufgabe, Deutschland zu vernichten!" (10)

Sauberbruch fand heraus, wer den furchterregenden Satz gesprochen hatte:

Es war S. D. Sasonow, der russische Minister für Auswärtige Angelegenheiten. (11)

Der damalige Kriegsminister Wladimir Alexandrowitsch Suchomlinow (1848-1926). schreibt über den Nachfolger Iswolkis im Außenamt, Sergei Dmitrijewitsch Sasonow: „... in der von ihm eingenommenen Position als Außenminister war er vor allem den nahen Beziehungen und der Einstimmigkeit in der östlichen Politik mit Iswolski und Grossfürst Nikolai Nikolajewitsch verpflichtet.“. (12) Der Großfürst figurierte für viele als eine Art legendärer Kämpfer des heiligen Russland gegen die "deutsche Clique" und die Korruption bei Hofe. (13)

Anlässlich einer Stiftungsprofessur referierte am 19. Juni 2018 der deutsche fernsehbekannte Politikwissenschaftler mit Schwerpunkt Politische Theorie und Ideengeschichte, Herfried Münkler, zum Thema "Kriege: Theorie und Gewalt". Münkler hob hervor, dass Deutschland vor 1914 nicht systematisch auf den 1. Weltkrieg hingearbeitet habe:

Im Übrigen: Unter uns: Der Umstand, dass die Deutschen nicht 1912, 1913, Anfang 1914 in großem Stil Salpeter [damals wesentliche Voraussetzung zur Herstellung von Sprengstoffen, W.E.] gehortet haben, spricht gegen die These von Fritz Fischer [inzwischen widerlegter Apologet der deutschen Kriegsschuld im Ersten Weltkrieg, W.E.] der zu dem Ergebnis gekommen war, das Reich habe systematisch auf diesen Krieg hingearbeitet. Wenn man das getan hätte, hätte man sozusagen dieses strategische Nadelöhr [fehlender Sprengstoff, W.E.] in jedem Fall geschlossen gehabt und das lässt sich natürlich auch politisch nicht antizipieren, dass man da im Stall seiner Wissenschaftler einen hat, der dann gewissermaßen substitutive Mittel erfindet.“(14)

Den Chemikern Fritz Haber und Carl Bosch war es zu Kriegsbeginn gelungen, Sprengstoff sozusagen aus der Luft herzustellen. Weiter verweist Münkler auf den Umstand, „dass der Reichstag in den Monaten vor Kriegsbeginn die Forderung des Militärs, den Munitionsvorrat zu ergänzen, nicht nachgekommen. So kam es, dass Teile der Angriffsverbände vor Lüttich ohne Munition waren“. (15)

Friedrich Nietzsche bereits hatte im ausgehenden 19. Jahrhundert das Ende der kleinen Politik und den Beginn des Kampfes um die Erdherrschaft – „den Zwang zur großen Politik“ –prophezeit. (16) Wie hat Nietzsche diese Entwicklung – Stichwort Halford Mackinder – vorhersehen können?

Die Bedeutung der Mackinderschen Thesen (1904)

Der britische Geograph Sir Halford Mackinder formulierte am 25. Januar 1904 vor der Royal Geographical Society seine berühmte Herzland-Theorie:

„Wer über Osteuropa herrscht, gebietet über das Herzland; wer über das Herzland herrscht, gebietet über die Weltinsel; wer über die Weltinsel herrscht, gebietet über die Welt.“ (17)

Mackinder erklärte die eurasische Landmasse mit ihrem materiellen Reichtum zum Herzland (pivot area) und damit zum potentiellen Macht- und Gravitationszentrum der Erde. Seine Thesen basieren auf der imperialen Expansion Großbritanniens, den sozialdarwinistischen Ideen von Spencer (wonach Staaten wie Organismen um Lebensraum konkurrieren) und der Überzeugung, dass Isolationismus unmöglich ist und strategische Gebiete erobert werden müssen. (18) Für Mackinder ist die Kontrolle über Eurasien der Schlüssel zur globalen Macht: Die Rivalität zwischen Landmächten und Seemächten bestimmt die Weltgeschichte (heute USA/UK vs Russland/China). Großmächte versuchen, strategische Räume zu kontrollieren, um ihre Macht zu sichern.

Diese Thesen erklären nicht nur die Ursachen der Weltkriege, sondern auch die Dynamik des Kalten Krieges und die heutigen geopolitischen Spannungen, etwa im Ukraine-Konflikt oder im Wettbewerb um Zentralasien und den Indopazifik.

Mackinder sah das Ende des "kolumbianischen Zeitalters" gekommen und warnte, dass eine Allianz zwischen Deutschland und Russland das Herzland dominieren und damit die globale Machtbalance zugunsten einer Landmacht verschieben könnte – eine Bedrohung für die britische Seemacht. (19)

Die geopolitische Umsetzung von Mackinders Theorie:

Die Bündnisse und Kriege des 20. Und 21, Jahrhunderts spiegeln den Kampf um die Kontrolle Eurasiens wider, alles beeinflusst durch die großen geopolitischen Vorgaben im Sinne Halford Mackinders, über Eurasien die Weltmacht zu sichern.

Der Erste Weltkrieg (1914–1918) war ein Konflikt zwischen Landmächten (Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland) und Seemächten (Großbritannien, Frankreich).

Der Zweite Weltkrieg (1939–1945) setzte diesen Kampf fort, mit den USA als neuer Seemacht.

Die Nachkriegsordnung, der Kalte Krieg (1947–1991) und die Wolfowitz-Doktrin (1992) sind geprägt vom Ringen um Einfluss in Eurasien zwischen USA/NATO und Sowjetunion bzw, Russland.

Mackinders Warnung vor der Landmacht bleibt aktuell: Russland spielt weiterhin eine zentrale Rolle in Eurasien, China steigt zur Großmacht auf, und USA/NATO versuchen, Einflusszonen in Eurasien zu kontrollieren – etwa im Ukraine-Konflikt oder in Zentralasien.

Der Zwang zur großen Politik

Am 4. August 1914 um 23:30 wurde dem deutschen Botschafter in London die britische Kriegserklärung übergeben. Bereits in den frühen Morgenstunden des 5. August, also nur wenige Stunden nach der britischen Kriegserklärung an Deutschland, hob die britische Navy vor Emden das deutsch-amerikanische Atlantikkabel und schnitt ein längeres Stück heraus. Wenige Stunden später erschien auf der Seite der britischen Zeitung "The Daily News and Leader" eine ganzseitige Anzeige einer "Neutrality League", das Announcement No.2:

„Engländer, tu Deine Pflicht. Und halte Dein Land aus einem bösen, dummen Krieg heraus. Kleine mächtige Cliquen versuchen, Dich zu überrumpeln. [...] Wenn wir uns auf die Seite Russlands und Frankreichs stellen würden, wäre das Kräfteverhältnis so gestört, wie es noch nie zuvor war. Es würde das militärische russische Reich von 160 Millionen zur dominierenden Macht Europas machen.“ (20)

H.G. Wells schrieb am selben Tag in der New York Times:

„Nie war ein Krieg so gerecht, wie der Krieg jetzt gegen Deutschland. [...] Das zerschlagene Deutschland wird revolutionär sein. Jetzt ist das Schwert für den Frieden gezogen.“ (21)

Im April 1917 war dann der Kriegseintritt der USA notwendig geworden, da das Bankhaus J. P. Morgan und die Rüstungskonzerne sich soweit engagiert hatten, daß ein Sieg der Mittelmächte ihren finanziellen Ruin bedeutet hätte. (22)

Wenige Tage vor der Kriegserklärung der USA an Deutschland, am 2. April 1917, beteuerte US-Präsident Woodrow Wilson vor dem Kongress:

„Wir haben keinen Streit mit dem deutschen Volke. Wir haben gegen dieses nur ein Gefühl der Sympathie und der Freundschaft. Seine Regierung hat nicht auf sein Betreiben gehandelt, als sie in den Krieg eintrat. Es war ein Krieg, der beschlossen wurde, so wie in alten unglücklichen Zeiten Kriege hervorgerufen und geführt wurden im Interesse von Dynastien [vor allem der Hohenzollern und der Habsburger, W.E.] oder von kleinen Gruppen Ehrgeiziger.“ (23)

Da hatte Professor Wilson direkt ins Schwarze getroffen. Nun bestand diese kleine Gruppe ehrgeiziger Unternehmer aus dem Umfeld der angelsächsischen Finanzaristokratie. Deren imperiale Angriffs-Kriege haben zwischen 1898 und 1914 geopolitische Weichen gestellt: Da ist zunächst der US-amerikanische Angriffskrieg gegen die damalige Großmacht Spanien (die vor Manila ankernde spanische Flotte wurde 1898 ohne Vorwarnung versenkt). Dann der zweimalige Angriff Großbritanniens auf  Großbritannien die Burenrepubliken aus geopolitischen Gründen (hier wegen der Beherrschung der Nord-Süd-Transitlinien und die Ausbeutung der Gold- und Diamantenvorkommen).

Im Zeitraum zwischen 1870 und 1914 führten die damaligen Großmächte zahlreiche imperiale (koloniale oder expansionistische) Kriege und militärische Interventionen. Hier ein Überblick:

USA

Spanisch-Amerikanischer Krieg (1898): Eroberung von Kuba, Puerto Rico, Guam und den Philippinen von Spanien.

Philippinisch-Amerikanischer Krieg (1899–1902), samt Niederwerfung der Unabhängigkeitsbewegung

Verschiedene Interventionen in Lateinamerika und der Karibik (z.B. Panama 1903, Dominikanische Republik, Nicaragua, Haiti). (24)

Großbritannien

Zulukrieg (1879): Eroberung des Zulu-Königreichs in Südafrika.

Erster Burenkrieg (1880–1881) und Zweiter Burenkrieg (1899–1902):

Mahdi-Aufstand/Sudan (1881–1899): Rückeroberung des Sudan (Schlacht von Omdurman 1898).

Dritte Anglo-Birmanische Krieg (1885): Annexion von Burma.

Anglo-Ägyptischer Krieg (1882): Besetzung Ägyptens.

Verschiedene Kolonialkriege in Afrika, Asien und Ozeanien (z.B. in Nigeria, Kenia, Somaliland, Afghanistan). (25)

Frankreich

Frankreich erklärte 1870 Preußen den Krieg

Kolonialkriege in Indochina (ab 1880er) Vietnam, Laos und Kambodscha

Eroberung von Tunesien (1881) und Madagaskar (1895).

Kriege in Westafrika (z.B. gegen das Wassoulou-Reich, 1882–1898).

Marokko-Kriege (1907–1912): Errichtung des französischen Protektorats in Marokko.

Algerien: Fortsetzung der Kolonialkriege und Aufstandsbekämpfung.

Russland

Russisch-Türkischer Krieg (1877–1878): Expansion auf dem Balkan, Unterstützung slawischer Völker, (26) Expansion in Zentralasien: Eroberung von Gebieten in Turkestan, Buchara, Chiwa, Taschkent, Samarkand (bis 1895).

Russisch-Japanischer Krieg (1904–1905): Kampf um Einfluss in der Mandschurei und Korea.

Beteiligung an diversen Balkankonflikten und Einflussnahme auf dem Balkan. (27)

Deutschland

Der von Frankreich aufgezwungene Deutsch-Französische Krieg (1870/71) führte zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs,

Niederschlagung der Herero- und Nama-Aufstände (Deutsch-Südwestafrika/Namibia, 1904–1908)

Boxeraufstand (China, 1900): Teilnahme an der internationalen Intervention mit GB, USA etc

In den Balkankriegen 1912 und 1913 versuchten Deutschland und Österreich-Ungarn zu schlichten.

Deutschland und Österreich-Ungarn sind in diesem Zeitraum die Länder, die keine imperialen Kriege angezettelt haben.

Auch ein Blick in die Rüstungsbudgets spricht Bände: (28)

Nur zwei Jahre später, 1919, war Wilsons Gefühl der Sympathie und der Freundschaft für das deutsche Volk ins Gegenteil verkehrt. Er vertrat nun die Ansicht, ein Volk sei „verantwortlich für die Handlungen seiner Regierung“. (29) Eine Haltung, mit der man die Bevölkerung zynisch als Geisel nehmen kann. So werden die Kriege des Westens – von Vietnam über den Balkan, von Nordafrika bis in den Mittleren Osten – heute vor allem gegen die Zivilbevölkerung geführt: Zerstörung, Chaos und Entvölkerung. Vor diesem Hintergrund wirken Wilsons Worte, ein Volk sei „verantwortlich für die Handlungen seiner Regierung“, mehr als sarkastisch. 

Seit dem Ende der Kabinettskriege wird die Bevölkerung demokratisch regierter Länder durch massive Propaganda zum Krieg aufgehetzt und der Feind und vor allem dessen Staatsoberhaupt dämonisiert. Die Bevölkerung wird ständig mit weitgehend erfundenen Kriegsgräueln emotionalisiert und in Kriegsbereitschaft gehalten – wer mag sich noch an die beschämende Kriegsrethorik des amtierenden deutschen Verteidigungsministers Rudolph Scharping während des Jugoslawienkrieges 1999 erinnern?  Diese Lügen bleiben und werden zum schleichenden Gift, wodurch ein gerechter Friedensschluss wesentlich erschwert wird. Die Rachedynamik greift besonders in Demokratien, denn da sind die politischen Repräsentanten von der Zustimmung der Bürger abhängig. Im Ersten Weltkrieg machte die Propaganda in Frankreich, Großbritannien und den USA einen ausgleichenden Friedensschluss mit den Mittelmächten unmöglich. Die Bedingungen waren von reinem Hass diktiert.  Das war beim Westfälischen Frieden 1648 noch anders gewesen. Churchill hat diese Entwicklung schon 1901 vor dem Parlament skizziert: „Die Demokratie ist rachsüchtiger als die Kabinettspolitik, die Kriege der Nationen sind schrecklicher als die der Könige.“ (30) „Wo war denn im Versailler Vertrag Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu finden?“, fragt der deutsche Sozialphilosoph Günter Rohrmoser. „Was hat der Westen hier im Namen der Zivilisation getan? Er hat einen ›Friedensvertrag‹ geschlossen, der den Keim für Hitler in sich getragen hat. Das war damals die große ›Leistung‹ der westlichen Zivilisation gegen die Barbaren.“ (31)

Die Folgen des Ersten Weltkriegs

Mit dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 akzeptierte Deutschland in der Hoffnung auf einen Frieden gemäß Wilsons 14-Punkte-Plan die umfangreiche Demilitarisierung und wurde damit wehrlos. Doch die Alliierten nutzten die Gelegenheit, um Deutschland und Österreich-Ungarn zu zerschlagen, Russland zu schwächen und ein neues Mächtegleichgewicht zu schaffen.

Otto von Bismarck hatte schon am 7. April 1888 geschrieben:

„Menschlichkeit, Friede und Freiheit ist immer ihr Vorwand... In Wahrheit aber schrieben die Times und die Königin im Interesse von England, das mit dem unsern nichts gemein hat. Das Interesse Englands ist, daß das Deutsche Reich mit Russland schlecht steht, unser Interesse, daß wir mit ihm so gut stehen, als es der Sachlage nach möglich ist.“ (32)

Den Geächteten – Deutschland wegen der Kriegsschuld und Russland wegen der Bolschewisierung – wurde auf der Konferenz von Genua (10. April bis 19. Mai 1922) ein Quartier im Vorort Rapallo zugewiesen. Mit Ausnahme der USA hatten sich 34 Weltkriegsstaaten eingefunden, um die durch den Krieg zerrütteten internationalen Finanz- und Wirtschaftssysteme zu sanieren. Im Gegensatz den 34 kriegsteilnehmenden Staaten waren die USA nicht von den verheerenden Auswirkungen des Weltkriegs betroffen. Im Gegenteil! Wirtschaft und Finanzindustrie hatte unvorstellbare Gewinne gemacht. Daher konnte die Wall Street den Entente-Ländern elf Milliarden Dollar zur Verfügung stellen. Nun wollten die Kreditgeber auch eine beherrschende Rolle in der Welt spielen.

In dem idyllischen Vorort kamen sich der deutsche Außenminister Walther Rathenau und sein Amtskollege von der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (späteres Gründungsmitglied der Sowjetunion) Georgi Tschitscherin näher. Die deutsch-russischen Beziehungen hatten während des Krieges gelitten und der harte Frieden von Brest-Litowsk hatte den Graben noch vertieft. Brest-Litowsk war ebenso wie Versailles ein Diktatfrieden. Nur mit einem Unterschied. Den Siegern von 1918 stand ein wehrloses, hungerndes Deutschland gegenüber, während Deutschland 1917 unter Aufbietung aller Kräfte eine Niederlage und die Aufnahme von Kriegshandlungen an der Ostfront verhindern wollte.

Aber das Gros der russischen Bevölkerung und deren Vertreter waren nicht nachtragend. So nahm Lenin am 15. Oktober 1920 als Vorsitzender des Exekutivkomitees zum Versailler Vertrag Stellung:

„Als Deutschland besiegt war, da schrie der Völkerbund, der Bund der Nationen, die gegen Deutschland gekämpft hatten, das sei ein Befreiungskrieg, ein demokratischer Krieg gewesen. Deutschland wurde ein Frieden aufgezwungen, aber das war ein Frieden von Wucherern und Würgern, ein Frieden von Schlächtern, denn Deutschland und Österreich wurden ausgeplündert und zerstückelt. Man nahm ihnen alle Existenzmittel, ließ die Kinder hungern und sterben. Das ist ein ungeheuerlicher Raubfrieden.“ (33)

Schon wenige Tage nach Konferenzbeginn, am 16. April 1922, wurde der Vertrag von Rapallo unterzeichnet. Beide Staaten verzichteten auf Reparationen. Damit normalisierten sich die Beziehungen Deutschlands und der Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, die nun ihre internationale Isolation durchbrechen konnte. Für die deutsche Wirtschaft war der Vertrag von großer Bedeutung, da die einstigen Kriegsgegner noch immer deutsche Waren boykottierten. Zudem wurde Deutschlands Verhandlungsposition gegenüber den Westmächten gestärkt.

Während Hitler als einziger Parteiführer oppositioneller Rechtsparteien den Vertrag von Rapallo für völlig verfehlt hielt, (34) wurde der Vertrag im Deutschen Reich vor allem von nationalistischen Kommunisten und sozialistisch orientierten Kräften im völkischen Lager begrüßt.

Auf völlige Ablehnung stieß der Vertrag bei den Westmächten. Sie protestierten und verlangten die Annullierung. Noch heute wird die westlichen Hemisphäre mißtrauisch, sobald sich Deutschland auf Russland zubewegt. Diesen „Rapallo-Komplex“ konnte man beobachten als man der Regierung Schröder eine Achse „Paris-Berlin-Moskau“ unterstellte. Das war ebenso bei der Reise Konrad Adenauers nach Moskau 1955 und mit Willy Brandts Ostpolitik nach 1970 zu erkennen.

4. Februar 2015 legte der Gründer und Vorsitzende des führenden, geheimdienstaffinen privaten US-amerikanischen Think Tank STRATFOR (Abkürzung für Stategic Forecasting Inc.) George Friedman in einem Vortrag für The Chicago Council on Global Affairs die geopolitischen Karten auf den Tisch: Primäres Ziel der US-Geopolitik während der letzten hundert Jahre bis heute sei es, eine Allianz zwischen Deutschland und Russland und damit 

„die einzigartige Kombination aus deutschem Kapital und deutscher Technologie  mit russischen Rohstoffressourcen und russischer Arbeitskraft“ (35)

um jeden Preis zu verhindern. Auch England habe im wirtschaftlich aufstrebenden Bismarck-Deutschland die Hauptgefahr gesehen. Den angelsächsischen Ländern war jedes Mittel recht, um einer starken Mittelmacht in Europa entgegenzuwirken. Abhilfe schaffen sollte ein Begriff aus der Seuchenabwehr: Ein "Cordon sanitaire". Laut Friedman ist es das Ziel der US-Politik, einen Gürtel aus antirussischen und europaskeptischen Pufferstaaten zu schaffen, die eine Annäherung von Deutschland an Russland erschweren. Dieser Gürtel erstreckte sich nach dem Ersten Weltkrieg bald von Finnland über das Baltikum und Polen bis nach Rumänien, um die Sowjetunion vom übrigen Europa zu isolieren, angeblich zum Schutz vor der "bolschewistischen Weltrevolution". (36)

Friedman scheute sich auch nicht, das große Vorbild Rom zu bemühen. Die alten Römer seien so geschickt gewesen, keine Truppen in Regionen außerhalb ihres Imperiums zu entsenden, sondern dort prorömische Könige einzusetzen. Man müsse schon klug vorgehen, so der Chef der "Schatten-CIA". Nach Angaben des kanadischen Informationsdienstes Global Research berät Stratfor rund 4.000 US-Firmen und Personen. 2011 veröffentlichten Wikileaks eine Vielzahl an E-Mails von Stratfor, aus denen geht hervor, dass viele der Stratfor-Aktivitäten als Spionage und Subversion zu bezeichnen sind. (37)

Der Versailler Vertrag taugte wenig als Lösung der den Ersten Weltkrieg verursachenden Konflikte und erwies sich als Hemmschuh für friedliche Entwicklungen.

Der Vertrag von Rapallo trug dazu bei, dass Frankreich eine geringfügige Unterschreitung der im Vertrag von Versailles vorgeschriebenen Reparationsleistungen als Vorwand zur Ruhrbesetzung von 1923 nutzte. Auf französischen Antrag erklärte am 26. Dez. 1922 die Reparationskommission mit Mehrheit - bei Gegenstimme Großbritanniens – Deutschland für schuldig, mit den ausstehenden Holzlieferungen den Friedensvertrag verletzt zu haben. Am 9. Januar 1923 stellte die Reparationskommission gegen die Stimmen Englands und Italiens fest, daß ein Verstoß vorliege und Sanktionen berechtigt seien. Und nur zwei Tage später erfolgte die Besetzung des Ruhrgebiets durch insgesamt 60.000 französische und belgische Soldaten.  Schon am 13. Jan. 1923 protestierte das Gesamtrussische Zentralexekutivkomitee gegen die »Vergewaltigung des Selbstbestimmungsrechtes des deutschen Volkes«. In vielen Orten der UdSSR fanden Protestkundgebungen statt. Mit Getreide- und Geldspenden halfen die sowjetischen Arbeiter und Bauern dem Ruhrproletariat. Als nach der Ruhrbesetzung die Gefahr bestand, daß auch Truppen anderer Länder, darunter Polens, in Deutschland einfallen würden, wandte sich die Sowjetunion an die Regierungen Polens, der Tschechoslowakei, Litauens, Lettlands und Estlands mit der Aufforderung, im Ruhrkonflikt Neutralität zu wahren, and betonte dabei mit Nachdruck, daß sie keine militärischen Aktionen gegen Deutschland dulden werde.

Die Ruhrbesetzung fügte der deutschen Wirtschaft schweren Schaden und der Bevölkerung großes Leid zu. Die Inflation fraß das noch verbliebene Vermögen der Bürger. Im Oktober 1923 kostete ein Brot 4 Milliarden Reichsmark. Mit der Währungsreform vom November 1923 wurde die Voraussetzung für die vom Deutschen Reich anvisierte Revision der Reparationen geschaffen. Das Jahr 1923 kann durchaus als Schicksalsjahr der Deutschen betrachtet werden. Am letzten Tag des Jahres schrieb der britische Botschafter in Berlin, Viscount d'Abernon, in sein Tagebuch: „Die inneren und äußeren Gefahren waren so groß, dass sie Deutschlands ganze Zukunft bedrohten.“ (38)

Ein deutscher Staat in der Mitte Europas hat also ein fundamentales Interesse an guten Beziehungen zu seinen Nachbarn, insbesondere zu Russland. Doch genau vor einem solchen Zusammengehen warnte der britische Geograph und Geostratege Sir Haldford Mackinder vor der Königlich Geographischen Gesellschaft am 25. Januar 1904.

US-Kriegspläne »Rainbow« 1934-1940

Unter dem späteren Generalstabschef und Außenminister George C. Marshall wurden ab Mitte der 1930er Jahre die RAINBOW-Pläne 1 bis 5 entworfen. RAINBOW-Plan Nr. 5 sah die konkrete Entsendung bewaffneter US-Streitkräfte in den Ostatlantik sowie auf den afrikanischen und europäischen Kontinent vor, um Deutschland und Italien endgültig niederzuwerfen. (39) Dabei setzten die Planer auf die riesige US-Ökonomie – der Krieg musste nur lange genug dauern. 

RAINBOW-Plan Nr. 5 sah die konkrete Entsendung bewaffneter US-Streitkräfte in den Ostatlantik sowie auf den afrikanischen und europäischen Kontinent vor, um Deutschland und Italien endgültig niederzuwerfen.[1] Dabei setzten die Planer auf die riesige US-Ökonomie – der Krieg musste nur lange genug dauern. 

Das "Nye Committee" 1934-1936

Als 1934 im Kongress die Besorgnis über einen neuen Krieg zunahm, wurde ein Untersuchungsausschuss eingerichtet, der die Hintergründe für den Kriegseintritt der USA 1917 herausfinden sollte. Die Leitung hatte Senator Gerald P. Nye. Nach sorgfältigen zweijährigen Ermittlungen konnte das Nye-Komitee überzeugend darstellen, dass Banker und Rüstungsindustrielle neben Preisabsprachen vor und während des Krieges starken Einfluss auf die US-Außenpolitik genommen und so das Land in den Krieg "getrickst" hatten. Diese Profiteure nannte man "Merchants of Death" – Händler des Todes.

Die Steigerung der Nettogewinne der US-Rüstungsindustrie im 1. Weltkrieg (40)

Nachdem Hitler am 30. Januar 1933 Reichskanzler geworden war, häuften sich die Besuche von US-Rüstungsindustriellen in Berlin. Das veranlasste am 19. Oktober 1936 den US-Botschafter in Berlin, William E. Dodd, (41) von Beruf her ein Geisteswissenschaftler, aus Sorge vor dem Wirken des amerikanischen „Big Business“ im Nazi-Deutschland und die damit verbundene und gestiegene Kriegsgefahr zu einem Brandbrief an seinen Präsidenten Franklin D. Roosevelt:

„Ich glaube an den Frieden als unsere beste Politik und kann nicht der Befürchtung ausweichen, die Wilson mehr als einmal mit mir in Gesprächen [...] unterstrich: Der Zusammenbruch der Demokratie in Gesamteuropa wäre ein Desaster für die Bevölkerung. Aber was kann man tun? Gegenwärtig haben hier mehr als hundert amerikanische Unternehmungen Tochtergesellschaften oder Übereinkommen auf Zusammenarbeit. Die DuPonts haben in Deutschland drei Verbündete, die im Rüstungsbereich tätig sind. Ihr Hauptverbündeter ist die I.G. Farben A.G., wobei sich die Regierung mit 200.000 RM im Jahr an einer Werbemaßnahme beteiligt, die in den U.S.A. die Meinung beeinflussen soll. Standard Oil Company (New Yorker Unterabteilung ) transferierte im Dezember 1933 zwei Millionen Dollar nach hier und erhält nun 500.000 jährlich dafür, dass sie den Deutschen bei der Herstellung von Ersatzbenzin hilft, was die Kriegswahrscheinlichkeit erhöht. Aber Standard Oil kann den gemachten Gewinn nur in Form von Gütern aus dem Land nehmen. Davon machen sie aber nur wenig Gebrauch. [...] Der Präsident der Internationalen Harvester Company erzählte mir, dass ihr Umsatz um 33% im Jahr steigt (Waffenindustrie, glaube ich), aber sie können nichts ausführen. Selbst unsere Flugzeugleute haben geheime Arrangements mit Krupp. Die General Motor Company und Ford machen hier mit ihren Tochtergesellschaften riesige Umsätze, aber sie entnehmen keine Gewinne. Ich meine, dass diese Fakten die Dinge komplizieren und die Kriegsgefahr vergrößern.“

Nun, der Gelehrte Dodd kam nicht aus dem „Big Business“ und folglich mussten für ihn die amerikanischen Investitutionen im Nazi-Deutschland (42) ein Rätsel bleiben. Eine Antwort auf diesen Brief ist nicht bekannt, dafür erfolgte die Ablösung von Dodd. Truman Smith hatte im Herbst 1922 als 2. Militärattaché Hitler in dessen Einzimmerwohnung in der Münchner Thierschstraße aufgesucht und mit ihm ein nächtelanges Gespräch geführt. Die weitsichtigen Macher hatten noch rechtzeitig die "Bank für Internationalen Zahlungsausgleich" in Basel installiert. Carrol Quigley (43) zeigt auf, dass genau diese Bank, geführt von Repräsentanten der internationalen Bankhäuser aus Europa und den Vereinigten Staaten, die Spitze des internationalen Finanzsystems darstellte.

Gründung und Führung des US-Geheimdienstes OSS (später CIA) durch Wall-Street-Exponenten (44)

Am 11. Juli 1941 – 5 Monate vor Pearl Harbor – unterzeichnete Roosevelt einen Befehl, der den Wall-Street-Anwalt William Donovan (Kanzlei Donovan, Leisure, Newton & Irvine) zum Coordinator of Information (COI später OSS) ernannte. Ihm folgte Allen Dulles (Kanzlei Sullivan & Cromwell), der Bruder des späteren US-Außenministers John Foster Dulles, der ebenfalls von der Wall Street kam. Donovan diente im ersten Weltkrieg als Bataillonskommandeur und reiste in der Zwischenkriegszeit als Teil eines informellen Netzwerks amerikanischer Geschäftsleute und Anwälte, (45) ausgiebig durch Europa und Asien. Dort traf er sich mit ausländischen Führern wie Benito Mussolini. (46) der ihm die Erlaubnis erteilte, die italienische Front in Äthiopien zu besuchen, wo Donovan einen italienischen Sieg vorhersagte. Der traf nicht ein – Hitler schickte später Mussolini das deutsche Afrika-Korps zu Hilfe. Auch knüpfte Donovan Verbindungen zu führenden Persönlichkeiten im nationalsozialistischen Deutschland. Dieser vielseitig versierte Wall-Street-Mann gründete Spionage- und Sabotageschulen sowie Tarnfirmen und arrangierte heimliche Kooperationen mit internationalen Konzernen und dem Vatikan.

Die Gründung und Führung des OSS durch William Donovan und Allen Dulles, beide Wall-Street-Anwälte, war kein Zufall, sondern beruhte auf deren außergewöhnlichen Fähigkeiten, internationalen Netzwerken und dem Vertrauen, das sie bei der US-Regierung genossen. Ihre juristische und wirtschaftliche Expertise war entscheidend für den Aufbau eines schlagkräftigen, modernen Nachrichtendienstes im Kontext des globalen Krieges. (47)

Annäherung zwischen Moskau und Berlin

Stalin hatte im Frühjahr 1939 die Änderung der außenpolitischen Parameter wahrgenommen und am 3. Mai seinen westlich orientierten Außenkommissar Litwinow durch Molotow ersetzt. Fast unbemerkt konnte die Annäherung zwischen Moskau und Berlin beginnen.

Die amerikanische Diplomatie und hier vor allem die Botschafter Professor Lawrence Steinhart (Moskau), Thomas Biddle (Warschau), William C. Bullitt (Paris) und Joseph P. Kennedy (London) registrierten die veränderte politische Lage und setzten Gegenmaßnahmen in Gang: eine verstärkte britisch-französische Garantie für Polen, die durch Einführung der Wehrpflicht in England mehr Gewicht erhalten sollte, sowie die Überwindung des vorhandenen Misstrauens gegenüber den Sowjets. Dem amerikanischen Präsidenten reichten das den Polen gegebene Garantieversprechen und die Einführung der Wehrpflicht noch nicht. Ihm schwebten weitere Bündnisverträge zwischen Polen, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und der Türkei sowie die Einbeziehung der Sowjetunion in ein zu schaffendes Sicherheitssystem vor. Das fand weder in London noch in Paris Gefallen.

Der Krieg war der einzige Ausweg für Hitler zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme im Land. In dieser Hinsicht konnten die Führer der westlichen Demokratien sehr optimistisch sein. (48)

Unter Bruch des Hitler-Stalin-Pakts griffen am 22. Juni 1941 3,1 Millionen deutsche Soldaten mit 3648 Panzern aller Typen und 20.000 Geschützen (einschließlich Mörsern) die UdSSR an. Dieser gewaltigen Streitmacht stand eine ähnlich starke gegenüber, bewaffnet mit 11.000 bis 15.000 Panzern und 40.000 bis 60.000 Geschützen.

Würden sich die beiden europäischen Kontinentalkräfte Deutschland und die damalige Sowjetunion gegenseitig derart dezimieren, dass für die Seemächte der Zugang ins Herzland möglich werden sollte?

Mackinder und das geopolitische Denken bis heute

Mackinders Theorien prägten nicht nur die britische, sondern auch die amerikanische Außenpolitik. Die Angst vor einer „Heartland-Allianz“ zwischen Deutschland und Russland bestimmte die strategische Ausrichtung im 20. Jahrhundert und wirkt bis heute nach.

Die Rivalität zwischen Landmächten und Seemächten, die Kontrolle über Eurasien als Schlüssel zur Weltmacht und das Streben nach geopolitischer Dominanz sind Konstanten der internationalen Politik geblieben.

Die aktuellen Konflikte – von der Ukraine bis zum Südchinesischen Meer – zeigen, wie sehr Mackinders Grundgedanken weiterhin die Weltpolitik bestimmen. Die USA und ihre Verbündeten versuchen, eine eurasische Integration unter russisch-chinesischer Führung zu verhindern, während Russland und China ihre Zusammenarbeit ausbauen.

Mit seiner Herzland-Theorie schuf Mackinder eine geopolitische Grundformel, die bis heute ihre Gültigkeit besitzt: Seine Vision einer "großen Politik" und der "Erdherrschaft" bleibt ein unverzichtbarer Schlüssel zum Verständnis der internationalen Beziehungen und der globalen Machtverhältnisse bis in die Gegenwart.

 Wie kein anderes Ereignis im 20. Jahrhundert beendete der Zweite Weltkrieg die 400jährige Vorherrschaft West-Europas und stellte die Weichen für den Aufstieg der neuen Supermächte USA und UdSSR. Doch die sich revolutionär und weltweit vollziehenden gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Veränderungen begannen bereits mit dem Ersten Weltkrieg, der nach G. F. Kennan als »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts« verstanden wird. Während Ernst Nolte die Zeit von 1917 bis 1945 als den »Europäischen Bürgerkrieg« beschreibt, erkennt Hans-Ulrich Wehler diesen Abschnitt als das »Zeitalter der Extreme«, ja als zweiten »Dreißigjährigen Krieg«. (49)

Hoffnung keimte auf, als am 26. Juni 1945 die Charta der Vereinten Nationen angenommen wurde. In der Präambel wurde zugesichert, die Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die Grundrechte des Menschen zu achten. Für diese Zwecke wollte man Duldsamkeit üben und als gute Nachbarn in Frieden miteinander leben.

Mit den in Bretton Woods gestellten Weichen für internationale Organisationen (IWF, Weltbank) konnte ein offenes und liberales Weltwirtschaftssystem als Entwicklung der vorausgegangenen gewaltsamen Öffnungen (»Open Door«-Politik), wie es in Japan Anfang der 1850er Jahre praktiziert wurde, implantiert werden. (50)

Prämisse der US-Außenpolitik ist das Sicherheitsdenken einer Seemacht, die zu allen Zeiten die Kontrolle über die gegenüberliegenden Küsten erzwingen will. Dieses Denken ist fast ausschließlich bei den amerikanischen Eliten mit angelsächsischen Wurzeln zu finden. Kontinentaleuropäern ebenso Amerikanern im Mittleren Westen ist es fremd. Die amerikanischen Politiker, die nicht die Strategie einer Seemacht verinnerlicht haben, werden fälschlicherweise als Isolationisten diffamiert.

So gesehen hat seit dem Eintritt der Vereinigten Staaten in die Weltpolitik 1917 und der zeitgleichen russischen Oktoberrevolution kein Entscheidungskampf zwischen Kapitalismus und Kommunismus, Pluralismus und Totalitarismus, liberal-demokratischem und staatssozialistischem System stattgefunden. Diese Gegensätze wurden jeweils für die vier großen Doktrinen der Vereinigten Staaten instrumentalisiert:

Monroe-Doktrin (1823)

Sie forderte das Ende aller europäischen Kolonialisierungsbestrebungen in der westlichen Hemisphäre und stellte das Prinzip der Nichteinmischung der USA in europäische Angelegenheiten auf. Ursprünglich als Schutz der Unabhängigkeit Lateinamerikas gedacht, entwickelte sich die Doktrin im 20. Jahrhundert zu einem Instrument, mit dem die USA ihre Vormachtstellung auf dem amerikanischen Kontinent sicherten. (51)

Truman-Doktrin (1947)

Sie markierte einen Wendepunkt in der US-Außenpolitik und verkündete, dass die USA allen Völkern beistehen würden, deren Freiheit von militanten Minderheiten oder durch äußeren Druck bedroht ist – insbesondere durch den Kommunismus. Sie bedeutete das Ende des Isolationismus und den Beginn einer aktiven, globalen Rolle der USA.(52)

Carter-Doktrin (1979)

Sie definierte US-Sicherheitsinteressen in der golfregion und initiierte die Instrumentalisierung des Islam im Kampf gegen die Sowjetunion

Bush-Doktrin (2002)

Die Bush-Doktrin wurde nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 unter Präsident George W. Bush formuliert. Ihr zentrales Element ist das Prinzip der präemptiven Selbstverteidigung (im Gegensatz zum Präventiv-Schlag bei einer akuten Bedrohung genügt eine gefühlte Bedrohung). Die USA beanspruchen damit das Recht, auch ohne unmittelbare Bedrohung präventiv gegen Staaten oder Gruppen vorzugehen, die als Gefahr für die nationale Sicherheit angesehen werden. Die Bush-Doktrin rechtfertigte insbesondere den Irak-Krieg 2003 und steht für eine aggressive, unilaterale Außenpolitik, die auch ohne breite internationale Zustimmung handelt. (53)

Diese vier Doktrinen markieren jeweils eine grundlegende Neuorientierung und Steigerung in der amerikanischen Außenpolitik und sind die bekanntesten und einflussreichsten Leitlinien der US-Außenpolitik seit dem 19. Jahrhundert. (54)

Unter dem Mantel dieser Doktrinen wurde aufgerüstet, wurden unzählige offene oder verdeckte Kriege, Interventionen und Regime-Changes geführt. Mithilfe der US-Propaganda – weitgehend von der CIA orchestriert – sind diese Zusammenhänge weitgehend verwischt woren und konnten zum Teil sogar ins Gegenteil verkehrt werden. So konnte in einem breiten Spektrum der Friedensbewegung das Narrativ "Die USA haben die Sowjetunion im Kampf gegen Hitler unterstützt" tief verankert werden. Der schon im Frühjahr 1945 einsetzende Paradigmenwechsel zur Zerstörung der Sowjetunion ist dagegen weitgehend unbekannt. Zur Durchsetzung ihrer Interessen waren und sind die USA jederzeit bereit, auch mit den ärgsten Feinden vorrübergehend gemeinsame Sache zu machen. Erinnert sei an die politische, wirtschaftliche, mediale Unterstützung VIELER faschistischer Diktatoren wie Mussolini, Salazar, Franco, Metaxas, Pilsudski und Hitler; auch hier co-finanzierung Hitlers durch die Wall Street-geführte "Bank for International Settlement" (BIS, Basel/Schweiz der dann auch während des 2. Weltkriegs), durch Transfer des Raubgoldes – so am 19. März 1939 das in London ausgelagerte Gold der Tschechoslowakei –, die Wäsche des weiteren Raubgolds und Raubaktien, beginnend mit der NS-Besetzung 1938 Österreichs.
Da darf dann durchaus die Frage gestellt werden, ob Hitlers Krieg gegen die Sowjetunion letzten Endes nicht auch ein US-Stellvertreterkrieg war? Der Plan Unthinkable lässt zumindest darauf schließen.

Für Paul Craig Roberts, ehemaliger Vizefinanzminister unter Reagan und heue streitbarer Friedensaktivist, hat Putins angekündigter dreitägiger Waffenstillstand, der am 7. Mai 2025 beginnen soll, nichts mit den laufenden Verhandlungen über die Ukraine zu tun. Vielmehr diene er dem Gedenken an den 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland – einen Sieg, so Roberts, bei dem Russland die Hauptlast trug, während die Beiträge der USA, Großbritanniens und Frankreichs im Verhältnis marginal gewesen seien. In diesem Zusammenhang zieht Roberts eine provokante Parallele: „Das Dritte Reich sei in Deutschland nie ganz verschwunden – denn heute würden dort nicht nur Wahrheitssprecher, sondern auch Kritiker Israels und selbst Gegner des Covid-Impfstoffs strafrechtlich verfolgt, wie Reiner Füllmich“. (55)

Laut Roberts übersehen die westlichen Medien und Experten ein zentrales Detail:

„Russlands Außenminister Lawrow habe den Zweck etwaiger Friedensgespräche ausdrücklich als Beseitigung der Grundursachen des Konflikts definiert. Und diese Ursache sei keineswegs Russlands Intervention, sondern – wie selbst ein Artikel der New York Times zugegeben habe – der gezielte Versuch Washingtons, einen Konflikt zu initiieren, der Russland destabilisieren sollte“. (56)

Laut Roberts war es Washington, das die demokratisch gewählte Regierung der Ukraine stürzte (während Putin zusah) und die ukrainische Armee zur Rückeroberung des Donbass ausbildete und aufrüstete, während das Minsk-Abkommen nur als Täuschung diente, um Russland in Sicherheit zu wiegen. Vergeblich hätten Putin und Lawrow zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 bei der NATO und den USA um ein gegenseitiges Sicherheitsabkommen gebeten.

Laut Roberts kenne die amerikanische Außenpolitik, wie sie seit 1991 durch die sogenannte Wolfowitz-Doktrin geprägt sei, nur ein Ziel: die Weltherrschaft der USA.

Kein US-Präsident – auch nicht Trump – habe diese Doktrin jemals widerrufen. Daraus folge: Ein echter Frieden mit Russland, China oder dem Iran sei nur durch deren Kapitulation möglich – oder durch Krieg.

Zum Schluss fragt Roberts: Wird Putin kapitulieren? Wird China sich unterwerfen?

Wird der Iran aufgeben? Wenn nicht, so seine düstere Prognose, sei Krieg unsere Zukunft. Nur wenn Trump und der US-Kongress öffentlich der Hegemonie abschwören, könne noch Hoffnung auf Frieden bestehen.

„Wir warten“, so Roberts, „auf diese Absage an die amerikanische Hegemonie“. (57)

Anmerkungen und Quellen

Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, erhielt als Pionierhauptmann bei der Bundeswehr tiefere Einblicke in das von den USA vorbereitete "atomare Gefechtsfeld" in Europa. Nach zwölfjähriger Dienstzeit studierte er in München Politikwissenschaft sowie Höheres Lehramt (Bauwesen/Mathematik) und unterrichtete bis 2000 an der Fachschule für Bautechnik. Seitdem publiziert er zur jüngeren deutschen Geschichte und zur US-Geopolitik. Zuletzt erschienen vom ihm „Schwarzbuch EU & NATO“ (2020) sowie "Die unterschätzte Macht" (2022)

1) London, 15. Dezember 1887 Friedrich Engels Nach: Sigismund Borkheim, „Zur Erinnerung für die deutschen Mordspatrioten. 1806 -1807", Hottingen-Zürich 1888 (MEW, Bd. 21, S. 350 f.).

2) https://www.zeit.de/1965/05/churchill-ueber-die-deutschen/seite-3, theatlantic

3) House, Edward M.: Intimate Papers, Boston 193

4) Michael von Taube: Der großen Katastrophe entgegen, Leipzig 1937, S.379

5) Hans F. Helmholdt: Ein Vierteljahrhundert der Weltkgeschichte 1894-1919, Paderborn 2011, S. 90

6) MEW, Bd. 21, S. 350/51

7) Wolfgang Effenberger: Europas Verhängnis Revolution, Rätewirren und Versailles, Höhr-Grenzhausen 2019, S. 14

8) Erich Buchholz: Orakeln aus dem Kaffeesatz oder marxistische Voraussicht? Friedrich Engels und der 1. August 1914, RotFuchs 198 vom Juli 2014 unter http://www.rotfuchs.net/rotfuchs-lesen/friedrich-engels-und-der-1-august-1914.html

9) Terry Boardman, ab Min. 55:44 https://www.youtube.com/watch?v=_Hsb9SQ6Ayw The Battle for the Truth about the First World War

10) Ernst Ferdinand Sauerbruch: Das war mein Leben, Bad Wörishofen 1951

11) Ferdinand Sauerbruch: Das war mein Leben. Bad Wörishofen 1951, S. 186-189

12) В. А. Сухомлинов Воспоминания. — Мн.: Харвест, 2005. — С. 301.,oder:

W.A.Suchomlinow. Erinnerungen. Gebundene Ausgabe – 1924 zitiert nach Waldemar Derksen: Die russische vorzeitige Mobilmachung in der Julikrise Das Drama der Deutschen 1914, unveröffentlichtes Manuskript, Vom Verfasser im Februar 2020 erhalten.

13) Barbara W. Tuchman: Daheim wenn das Laub fällt vom 8. April 1964 unter https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46174350.html

14) Herfried Münkler „Kriege: Theorie und Gewalt“. Stiftungsprofessur 19.06. 2018 unter https://www.youtube.com/watch?v=YvRPBXgmbtk ab Minute 13:12, Copyright (Video): Stiftung Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur Aufnahme, Schnitt, Nachbereitung: Andreas Funabashi YouTube-Bearbeitung: Jens Andre]

15) Geschichtsvorlesung von Oberstleutnant Paul Krug im Februar 1967 an der Heeresoffizierschule Hamburg.

16) Handelsblatt Management Bibliothek: „Die wichtigsten Philosophen für Manager“, Bd. 07, 2005, S. 160

17) Effenberger mackinder Halford Mackinder, The Geographical Pivot of History, 1904

18) Herbert Spencer, Principles of Sociology, 1876–1896

19) Mackinder, a.a.O

20) The Daily News and Leader, 5. August 1914

21) H.G. Wells, a.a.O.

22) Vgl. dazu: John Edward Wiltz, In Search of Peace: ,The Senate Munitions Inquiry, 1934-36, Baton Rouge: Louisiana UP, 1963 sowie Matthew Ware Coulter, The Senate Munitions Inquiry of the 1930s: Beyond Merchants of Death, Westport, CT, 1997.

23) Woodrow Wilson, Rede vor dem US-Kongress, 2. April 1917

24) Liste von Militäroperationen der Vereinigten Staaten – Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Milit%C3%A4roperationen_der_Vereinigten_Staaten

25) Simon Smith: British Imperialism 1750–1970. Cambridge University Press, Cambridge 1998, S. 71; Ronald Hyam: Britain's Imperial Century, 1815–1914: A Study of Empire and Expansion.Palgrave Macmillan, Basingstoke 2002, S. 1

26) Lincoln, W. Bruce. The Conquest of a Continent: Siberia and the Russians. New York: Random House, 1994. S. 40; Gavin Hambly: Zentralasien (Weltbild [Fischer] Weltgeschichte, Bd. 16), Augsburg 1998, S. 217

27) https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_Kolonisation

28) Zahlen aus Engelbrecht, Helmut C./Hanighen, F.C.: MERCHANTS OF DEATH A Study of the International Armament Industry, Carter Lane 1934, S. 263

29) Manfred Berg: Gustav Stresemann und die Vereinigten Staaten von Amerika, S. 86

30) Zitiert nach Emrys Hughes: Churchill – ein Mann in seinem Widerspruch. Kiel 1996, S. 37

31) Günter Rohrmoser: Der geistige Weg in den Fschismus und Nationalismus, o.O. 2002, S. 376

32) Otto von Bismarck, Brief vom 7. April 1888

Wolfgang Effenberger: Europas Verhängnis 14/18. Die Herren des Geldes greifen zur Weltmacht. Höhr-Grenzhausen 2018, S. 18

33) W.I. Lenin: Werke, Bd. 31, S. 317

34) Rolf-Dieter Müller: Der Feind steht im Osten: Hitlers geheime Pläne für einen Krieg gegen die Sowjetunion im Jahr 1939. Ch. Links Verlag, Berlin 2011, S. 268 (online).

35) George Friedman am 4. Februar 2015 vor dem “Chicago Council on Global Affairs” in Chicago, siehe https://www.youtube.com/watch?v=gcj8xN2UDKc

36) Wolfgang Effenberger/ Willy Wimemr: Wiederkehr der Hasardeure, 8. Auflage Höhr-Grenzhausen 2016, S. 450

37) https://www.vdi-nachrichten.com/technik/usa-treiben-keil-zwischen-deutschland-und-russland/

38) Reinhard Sturm: Kampf um die Republik 1919-1923 vom 23.12.2011 unter  https://www.bpb.de/izpb/55958/kampf-um-die-republik-1919-1923

39) Vgl. Henry G. Gole: The Road to Rainbow: Army Planning for Global War, 1934-1940 December, 2002 

40) Zahlen aus Engelbrecht, Helmut C./Hanighen, F.C.: MERCHANTS OF DEATH A Study of the International Armament Industry, Carter Lane 1934, S. 263; NRhZ-Online-Flyer Nr. 577 vom 31.08.2016

41) Wolfgang Effenberger/ Konrad Löw: Pax americana, München 2004, S. 295

42) Ebda.

43) Ebda., S. 265

44) https://spartacus-educational.com/2WWoss.htm

45) Vgl. Troja, Thomas F. (1981). Donovan und die CIA: Eine Geschichte der Gründung der Central Intelligence Agency, CIA Center for the Study of Intelligence

46) Waller, Douglas (2011). Wild Bill Donovan: Der Spionagemeister, der das OSS und die moderne amerikanische Spionage erschuf. New York: Free Press, S. 54

47) https://www.nationalww2museum.org/war/articles/wwii-spy-allen-dulles

Nikolai W. Starikow: Wer hat Hitler gezwungen Stalin zu überfallen? Vilnius 2017, S. 232

48) Wolfgang Effenberger: Teil 1, S. 10

49) Für John L. O’Sullivan hatte Gott den USA den Auftrag gegeben, auf dem gesamten amerikanischen Kontinent aktiv und zur Not mit Gewalt Fortschritt, Zivilisation und Handel zu verbreiten. Prof. Dr. Michael Hochgeschwender weist darauf hin, dass die beiden mit Abstand wichtigsten religiösen Gruppierungen der 1840er Jahre in den USA - die postmilleniaristischen evangelikalen Christen und die Katholiken - mit der Idee des manifest destiny und seiner praktischen Umsetzung im Krieg mit Mexiko 1846 wenig bis gar nichts anfangen konnten. Siehe auch Michael Hochgeschwender: Die USA - ein Imperium im Widerspruch, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 3 (2006), H. 1, Textabschnitt Nr. 7.

50) https://amerika21.de/analyse/239008/monroe-doktrin-totgesagte-leben-laenger

52) https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/506079/12-maerz-1947-verkuendung-der-truman-doktrin/; https://segu-geschichte.de/weltmacht-usa/

53) https://www.nomos-shop.de/de/p/die-doktrinen-u-s-amerikanischer-sicherheitspolitik-978-3-8329-1904-7

54) https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/506079/12-maerz-1947-verkuendung-der-truman-doktrin/

55) https://www.paulcraigroberts.org/2025/04/29/the-peace-negotiations-are-just-another-deception-creating-a-narrative-for-more-war/

56) Ebda.

57) Ebda.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Everett Collection / shutterstock


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