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Die virtuelle Realität der US-NATO-Eliten | Von Rainer Rupp

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Ein Kommentar von Rainer Rupp.

Nachdem der wohl populärste politische TV-Kommentator der USA jüngst auf Druck des überparteilichen politischen Establishments in Washington sang- und klanglos von seinem Sender Fox gefeuert worden war, hat er bei dem sozialen Medium Twitter eine neue Plattform gefunden. Twitter war vor kurzem von dem südafrikanischen „high tech“ Wunderkind und Multimilliardär Elon Musk übernommen und von Zensur gereinigt worden.

Trotz hysterischer Proteste aus dem politisch-korrekten, neo-liberalen und „woken“ Biden-Lager hat Musk sein Versprechen, aus Twitter wieder ein Forum für unterschiedliche und auch kontroverse Meinungen zu machen, verwirklicht. Die frühere Verfilzung von Twitter mit der Biden-Regierung und sogar mit dem FBI zwecks Bekämpfung Andersdenkender hat Elon Musk aufgedeckt und die Schuldigen fristlos rausgeworfen. So hat er Twitter aus dem Korsett regierungshöriger Zensur vorerst befreit. Auf dieser Grundlage war Tucker Carlson bereit, mit Musk zusammenzuarbeiten.

Am vergangenen Dienstagabend konnte Carlson wieder mit seiner beißenden und fundierten Kritik an den Kriegstreibern in dem total korrupten Washington weitermachen, wofür er beim Publikum so beliebt ist.

Tatsächlich ging Tucker Carlsons erste Twitter-Sendung mega-viral und verzeichnete in weniger als 24 Stunden bereits 71,6 Millionen Zugriffe. Bis zur Mittagszeit am Donnerstag war die Zahl bereits auf 105 Millionen gestiegen. Carlson hatte also ein Vielfaches der Zuschauer als alle US-Nachrichtensender zusammengenommen haben. Offenbar bewegt sich etwas in der US-Bevölkerung, die der Lügen müde ist.

Der Ausgangspunkt von Carlsons Sendung war die Zerstörung des Kakhova-Dnjeper Staudamms in dem von Russland kontrollierten Gebiet in der Süd-Ukraine. Carlson machte sich über das vom Selenzkij-Regime schnell verbreitete und vom kollektiven Westen übernommene Narrativ lustig, wonach die Russen angeblich für diese ungeheuerliche Eskalation des Krieges verantwortlich sind. Wörtlich sagte er:

“Wenn Sie den westlichen Medien glauben, dann war es Putin persönlich, weil er böse ist und böse Menschen böse Dinge tun... sogar gegen sich selbst“.

Dann gab er einige Hintergrundinformationen zum Kakhova-Damm und warum ohne Zweifel und mit absoluter Sicherheit Putin den Damm gesprengt hat. Er merkt an, dass der Damm in den 1950er Jahren von der UdSSR gebaut wurde und seit über einem Jahr an der Front des Krieges in der Ukraine steht. Er ist fast 30 Meter hoch und der Stausee ist über 3 Kilometer breit. Der Damm wurde als Wasserkraftwerk gebaut und der Kakhova -Stausee ist über zwei Tausend Quadratkilometer groß.

Europas größtes Kernkraftwerk, das Saporischschja (ZNPP) - AKW wird mit Hilfe des Stauseewassers gekühlt. Zugleich geht von dem Stausee der über 400 Km lange Nord-Krim-Kanal ab, der die russische Halbinsel Krim mit dem dort dringend benötigten Süßwasser versorgt.

Während des 8 Jahre langen Kleinkrieges, den das von Nazis verseuchte Gewalt-Regime in Kiew nach dem Maidan-Putsch im Jahr 2014 gegen die russisch sprechenden Menschen im Donbass und auf der Krim führte, hatte die Ukraine auch die Süßwasserversorgung der Krim abgeschnitten. So musste Russland die Krim mit Wasser-Tankschiffen versorgen, denn vorher waren 85 Prozent des Wasserbedarfs über den Kanal auf die Halbinsel gekommen.

Vor dem Einmarsch in die Ukraine hatte Russland immer wieder Kiew gebeten, wenigstens die Süßwasserversorgung der Menschen auf der Krim wiederherzustellen. Vergeblich!

„Aber nun“ – erklärt Carlson seinem Publikum – „sollen Sie glauben, dass es Putin war, der den Staudamm in die Luft gejagt hat. Man muss schon über einen Zeitraum von Jahren ständig belogen worden sein, um solche Schlussfolgerungen zu akzeptieren ...und natürlich wurden wir das, seit Jahren ständig belogen...."

Die Bedeutung des Kakhova-Damms für die Russen geht jedoch weit über die Süßwasserversorgung der Krim hinaus, denn er liefert neben dem Strom für die umliegenden Städte und Dörfer auch noch Kühlwasser für das AKW in Saporischschja (ZNPP) sowie die Elektrizität für die Kühlaggregate des AKW.

Das ZNPP ist übrigens das größte Kernkraftwerk Europas. Unvorstellbarer Weise war das AKW seit Beginn dieses Krieges Gegenstand zahlreicher bewaffneter Zwischenfälle. Immer wieder gab es Artillerieangriffe auf das AKW. Diese gingen vom gegenüberliegenden Ufer des Stausees aus, also von ukrainisch kontrollierten Gebieten. Dennoch erhoben Kiew und der kollektive Westen wilde Anschuldigungen gegen das angeblich „verantwortungslose Russland“, das laut westlicher Darstellung das russisch kontrollierte AKW unter Beschuss nimmt, um es dann der Ukraine in die Schuhe zu schieben.

Das ist völliger Irrsinn und nichts davon hat sich als wahr herausgestellt. Dennoch haben westliche Politiker und ihre Qualitätsmedien bis heute ihre Beschuldigungen beibehalten. Dieselbe Methode erkennt man in der Reaktion des ukrainischen Regierungs-Clowns Zelenskij auf die Zerstörung des Kachowka-Damms.

Auf Twitter(1) schleuderte Zelenskij umgehend abenteuerliche Beschuldigungen gegen die „russischen Terroristen“. Hier im O-Ton:

„Die Zerstörung des Staudamms des Wasserkraftwerks Kakhova durch die russischen Terroristen bestätigt nur für die ganze Welt, dass sie aus jedem Winkel des ukrainischen Landes vertrieben werden müssen. Ihnen sollte kein einziger Meter überlassen werden, weil sie jeden Meter für Terror nutzen. Nur der Sieg der Ukraine wird die Sicherheit zurückgeben. Und dieser Sieg wird kommen. Die Terroristen werden die Ukraine nicht mit Wasser, Raketen oder irgendetwas anderem aufhalten können.“

Flugs haben die Staatschefs und Medien des kollektiven Westens, einschließlich Olaf Scholz, - Bundeskanzler des besten Deutschlands, das es je gab - bedenkenlos die Version Zelenskijs übernommen und weiterverbreitet. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom Mittwoch, dem 7. Juni, zitierte Kanzler Scholz, wonach die Staudamm-Zerstörung eine „Neue Dimension des Krieges“ war. Und für das grüne Annalenchen war es

„die größte von Menschen gemachte Umweltkatastrophe in Europa seit Jahrzehnten“.

Damit der Leser auch die Sache durch die richtige Brille sah, wer an dieser Ungeheuerlichkeit die Schuld trug, zitiert die FAZ den bösartigen ukrainischen Lügen-Clown, demzufolge Russland „eine ökologische Massenvernichtungswaffe gestartet“ habe.

Am schnellsten von allen europäischen Politikern hat der EU-Ratspräsident Charles Michel reagiert. Auf Twitter zeigte er sich:

„schockiert über den beispiellosen Angriff auf den Kakhova-Staudamm. … Die Zerstörung ziviler Infrastruktur ist eindeutig ein Kriegsverbrechen - und wir werden Russland und seine Stellvertreter zur Rechenschaft ziehen. (@CharlesMichel) 6. Juni 2023“

Wer auf dieses scheinheilige Betroffenheitsritual der westlichen Eliten hereinfällt und ihren Behauptungen auf nur einen Hauch von Glauben schenkt, auf den trifft Tucker Carlsons Aussage zu, dass er über einen Zeitraum von etlichen Jahren mit ständigen Lügen entsprechend konditioniert ist, dass er jetzt sogar den größten ins Auge springenden Irrsinn glaubt.

Tatsächlich hatte die ukrainische Militärführung unter Generalmajor Andrij Kovaltschuk schon im Herbst letzten Jahres geplant, den Kakhova-Damm zu sprengen und öffentlich darüber gesprochen. In der Ausgabe vom 29. Dez. 2022 analysierte die Washington Post (2) die 2022-Herbst-Offensive der ukrainischen Armee, unter anderem im Süden bei Kherson. Generalmajor Kovaltschuk war beauftragt, die sogenannte Kherson-Gegenoffensive zu führen. Ziel war es, die russischen Truppen in zwei Teile zu trennen und in dem besetzten Gebiet westlich des Dnjepr in die Falle zu locken. Dazu müsste die eigene Artillerie in Reichweite zur Stadt Kerson und zu den drei wichtigsten Flussübergängen in Stellung gebracht werden. Die drei Übergänge waren die Antonowski-Straßenbrücke, die Antonowski-Eisenbahnbrücke und der Kakhova-Staudamm, über den eine Straße führte. Wenn diese von ukrainischer Artillerie unter Beschuss genommen werden könnten, dann würden die 25.000 russischen Soldaten auf der westlichen Seite des breiten Flusses von ihrem Nachschub getrennt und in der Falle sitzen. Denn laut Kowaltschuk würde Russland große Probleme haben, seine Streitkräfte ohne die drei Übergänge zu versorgen.

Wörtlich berichtet die Washington Post weiter:

Die beiden Brücken wurden mit den von den USA gelieferten M142 High Mobility Artillery Rocket Systems – oder HIMARS, die eine Reichweite von 50 Meilen haben – angegriffen und schnell unpassierbar gemacht. „Es gab Momente, in denen wir ihre Versorgungsleitungen komplett abstellten, und sie (die Russen) schafften es trotzdem, die Versorgung aufrecht zu halten. … Es war sehr schwierig," sagte Kovaltschuk.

Deshalb erwog Kowaltschuk, den Damm anzugreifen und den Fluss zu überfluten. "Die Ukrainer", sagte er, "führten sogar einen Testangriff mit HIMARS-Raketen auf eine der Schleusen des Kakhova-Staudamms durch, wobei drei Löcher in das Metall der Schleuse gesprengt wurden, um zu sehen, ob das Wasser des Dnjepr genug angehoben werden könnte, um russische Übergänge zu blockieren“. Der Test sei „ein Erfolg gewesen”, aber diesen Schritt habe man sich als „letzten Schritt“ aufgehoben“, zitiert die Washington Post den ukrainischen Generalmajor, der damit unumwunden zugab, für den Fall, dass die Offensive schief geht, dieses schockierende Verbrechen geplant zu haben.

Auf seinem Telegram Kanals hat der Militär-Analyst Andrew Korybko, die Puzzleteile zu einem kohärenten Bild zusammengefügt. Er erinnert daran, dass Kovaltschuk den Test zur Zerstörung des Damms als Erfolg bezeichnet hatte, er sich dessen Umsetzung jedoch als letztes Mittel aufheben wollte, falls die ukrainische Gegenoffensive, die laut westlichen und russischen Meldungen angeblich vor fünf Tagen begonnen hat, mit hohen ukrainischen Verlusten zurückgeschlagen würde.

Russland hatte mehr als 15 Monate Zeit, um sich in den je nach Sichtweise eroberten oder besetzten Gebieten in den östlichen und südlichen Regionen der Ukraine zu verschanzen. Durch den Bau verschiedener Verteidigungsanlagen und durch die Bereitstellung von ausreichenden, gut ausgebildeten rückwärtigen Reserven, um bei eventuellen Durchbrüchen die ukrainischen Angriffsspitzen wieder zurückzudrängen. Damit war schon vor Beginn der aktuellen ukrainischen Großoffensive klar, dass sie entgegen der in der ukrainischen und westlichen Öffentlichkeit geweckten Siegeshoffnungen kein Sonntagsspaziergang werden würde.

Tatsächlich ist es in den ersten fünf Tagen den ukrainischen Truppen entlang der ganzen Front nur an einer einzigen Stelle gelungen, 300 Meter tief vorzustoßen. Aber das gewonnene Terrain konnte sie nicht lange halten. Sie wurden zurückgeschlagen und mussten sich - wie ihre Kameraden an anderen Frontabschnitten - unter hohen Verlusten an Menschen und Material wieder auf ihre Ausgangspositionen zurückziehen. Dort wurden ihre Reihen mit frischen Soldaten und neuen Maschinen wieder aufgefüllt, um anschließend erneuten ins russische Feuer geschickt zu werden und mit „blutiger Nase“ zurückgeschlagen zu werden, nur damit der tödliche Zyklus von neuem beginnt.

In einem Beitrag am 8.6. 2023 auf dem Diskussionsforum MofA hat ein ehemaliger, hochrangiger schwedischer Stabsoffizier mit guten Verbindungen in die Ukraine dieses sinnlose Anrennen von menschlichen Wellen gegen die russischen Verteidigungsanlagen mit Entsetzen und voller Unverständnis für die ukrainische Militärführung im Detail beschrieben.

Von den „Fühl-gut-Nachrichten“ aus der virtuellen Realität der „Ukraine-wird-Gewinnen-Anhängern“ im kollektiven Westen abgesehen sind sich seriöse Beobachter der aktuellen Offensive zunehmend einig, dass die erste Phase der NATO unterstützten Großoffensive inzwischen vollständig gescheitert ist. So wie die Ukraine Ende Mai ihre Stellvertreterinvasion in einige grenznahen Dörfer in Russland startete, um von ihrer erschreckend schweren Niederlage in der Schlacht von Artjomowsk (Bachmut) abzulenken, so scheint sie jetzt auch Kowaltschuks geplantes Kriegsverbrechen durchgezogen zu haben, um vom jüngsten Versagen an allen Fronten abzulenken. Und dafür ist jede Lüge recht.

Genau wie die Artillerie-Angriffe vom ukrainischen Ufer des Staudamms auf das ZNPP-AKW im letzten Jahr, bei denen dieselben Leute behauptet hatten, die Russen hätten sich über Tage hinweg selbst bombardiert, so wirft auch die Sprengung des Staudamms etliche offensichtliche Fragen auf. Vor allem muss die Frage gestellt werden, ob diese Lügen integraler Bestandsteil der ukrainisch/westlichen Kriegspropaganda sind? Wird hier nach der von Josef Göbbels perfektionierten Methode vorgegangen, die besagt:

„Je dicker die Lügen, desto eher werden sie geglaubt. Sie müssen nur oft genug auf allen Kanälen wiederholt werden.“

In diesem Zusammenhang ergeben sich dann weitere Fragen:

  • Wer hat Russland sofort nach der Sprengung von North Stream 1 und 2 beschuldigt, selbst seine wertvollen Pipelines in die Luft gesprengt zu haben?
  • Welche Leute haben zu Protokoll gegeben, dass die völkerrechtlich bindenden Minsk II Vereinbarungen nur eine Finte waren, um Zeit zu gewinnen und um die Ukraine mit Hilfe der NATO gegen Russland aufzurüsten?
  • Wer hat einen Terroranschlag auf die von Russland gebaute Brücke über die Straße von Kertsch zur Ukraine verübt?
  • Aus welchem Land kommen die Regierungsmitglieder, die pausenlos um die Welt reisen und versuchen, rational denkende Menschen davon zu überzeugen, dass ihr irrationaler rassistischer Krieg gegen die Russen ein Kampf für die Zukunft der westlichen Zivilisation ist?
  • Wer hat absichtlich dazu beigetragen, den schwelenden Hass auf alles Russische in ganz Ost- und Westeuropa zu schüren, um den Westen in diesen Krieg zu drängen?
  • Wer hat die Ukraine bewaffnet, ohne auch nur ein einziges Mal mit Bescheidenheit oder grundlegendem menschlichem Anstand zu handeln, um eine Lösung zu finden, die nicht Hundert Tausende toter Ukrainer und Russen beinhaltete?
  • Wer behauptet, dass die Russen mit eigenen, mit Sprengsätzen ausgerüsteten Drohnen den Kreml angegriffen haben?

Die Antwort lautet: Es sind dieselben Leute, die Russland heute beschuldigen, gegen ureigenes Interesse den Staudamm Kakhova gesprengt zu haben. Es sind dieselben Leute die uns schon bei Covid-19 nach Strich und Faden betrogen und belogen haben.

Quellen und Anmerkungen

(1) https://twitter.com/ZelenskyyUa/status/1665952784665964545

(2) https://www.washingtonpost.com/world/2022/12/29/ukraine-offensive-kharkiv-kherson-donetsk/

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Below the Sky / shutterstock


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