Die Verschwörungspraktiker | Von Michael Sailer

Ein Kommentar von Michael Sailer.

Dass es gelungen ist, jede Kritik an falscher Politik als „Verschwörungstheorie“ abzukanzeln, ist selbst das Ergebnis einer gelungenen Verschwörung.

Putin stiftete Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer zu einem gemeinsamen Putsch gegen unsere Demokratie an. Eine Reichsbürger-Rentnerband hätte dieses Deutschland, in dem man gut und gerne lebt, beinahe in ein Reich des Bösen verwandelt … Diese und andere krude Theorien kursierten in letzter Zeit, und sie stammten von überaus seriösen Medien und Behörden. Wirr und gefährlich sind jedoch immer die anderen ― also zum Beispiel Menschen, die bezweifeln, ob alles mit rechten Dingen zuging, wenn uns mittels einer steuerfinanzierten Werbekampagne ein nicht ausreichend erprobtes Pharmaprodukt aufgeschwatzt und vielfach -gezwungen werden sollte. Mittlerweile wird der abgenutzte Begriff „Verschwörungstheorie“ wahlweise durch „Mythos“, „Erzählung“ oder „Ideologie“ ersetzt, und wer zum Sympathisantenumfeld besagter Ideologien gezählt wird, ist ― in einer sehr missverständlichen Bezeichnung ― „verschwörungsnah“. Wer braucht schon Logik und Glaubwürdigkeit, wenn Massenmedien und ein anspruchsloses Publikum hinter ihm stehen?

In den transatlantischen Propagandamedien kursierte vor einigen Tagen eine Verschwörungstheorie, deren Lächerlichkeit beispielhaft und geradezu aberwitzig ist: Putin ― der satanische Widersacher der Ritter des Guten in der schrumpfenden „freien“ Westwertewelt, jener Putin also, der denselben Propagandamedien zufolge unheilbar an Krebs erkrankt, dem Wahnsinn verfallen und sowieso längst durch einen Doppelgänger ersetzt worden ist ― dieser Putin soll einen Putsch in Deutschland geplant haben, und zwar unter Einsatz von Personen und Parteien, die keine nennenswerten Verbindungen ins militärische Milieu haben und ansonsten recht normal in den sogenannten demokratischen Repräsentationsbetrieb eingebunden sind, sieht man mal davon ab, dass sie beim Entscheiden über Geld und Krieg nicht mitspielen dürfen, ihre Wähler also aus der sogenannten Demokratie grundsätzlich ausgeschlossen bleiben, weil sie für die herrschenden Kräfte anscheinend eine Gefahr darstellen. Es handelt sich ― na klar ― um Sarah Wagenknecht und (ungenannt bleibende) Vertreter der AfD.

Diesmal also weder wirrköpfig-demente Prinzen noch schwerbewaffnete Reichsbürger, sondern ganz normale „Parlamentarier“, denen es Putins „pöhsen“ Plänen zufolge offenbar gelingen sollte, mindestens so eine Truppe wie 2014 die von der CIA engagierten Nazibataillone auf dem Maidan zusammenzutrommeln und die deutsche Regierung abzusetzen. Trotz Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr, BKA, GSG9 und herrschaftlichen Dependancen von NSA, FBI, eben der CIA und diversen anderen Geheim- und sonstigen Diensten. Ein starkes Stück!

Man könnte meinen, diese Verschwörungstheorie sei ― wie gesagt ― so lächerlich, dass man sich damit am besten überhaupt nicht beschäftigt. Zumal, wie bei solchen Quarkblüten aus dem Staatssumpf üblich, keinerlei Quellen, Belege, Dokumente und Ähnliches vorgezeigt werden. Wir kennen das von den ebenso lächerlichen Verschwörungstheorien um proukrainische Segeljachten, auf denen zwei Tonnen Sprengstoff geknetet werden, und die erwähnten geriatrischen Reichsbürgerarmeen. Man könnte auch vermuten:

Wenn Menschen sich über Jahre und Jahrzehnte regierungsamtlicher Tätigkeit immer wieder mal mit Putschplänen und aktiv umgesetzten Umstürzen beschäftigen ― wie das die transatlantischen Herrschaften notorisch tun ―, dann sieht man automatisch die eigenen Untaten, Gewohnheiten, Motive und Absichten an allen Ecken und Enden der Welt und insbesondere im eigenen Hinterzimmer als Gespenster aufscheinen.

Aber damit und mit dem Komplex des sozusagen spiegelnden schlechten Gewissens, das im vermeintlichen „Feind“ immer das entdeckt, was es in sich selbst verschämt ausblendet, damit mögen sich Psychologen beschäftigen, da fänden sie derzeit genug zu tun. Was ich an der idiotischen Veranstaltung aber doch interessant finde, ist etwas anderes: eine neue und die vielleicht finale Stufe der fortlaufenden Umdeutung oder vielmehr Umdengelung alter Kampfbegriffe.

Dieser Mechanismus begleitet uns weitgehend unbemerkt seit mindestens drei Jahren. Wenn zum Beispiel vor drei Jahren jemand den Verdacht äußerte, bei der sogenannten „Pandemie“ und ihrer großopernhaften, geradezu Wagnerschen Inszenierung als Gesamtkunstwerk gehe es in erster Linie darum, dass die Pharmaindustrie darauf erpicht sei, neuartige Medikamente ― an denen sie seit zwanzig Jahren forschte, die sich aber nie als wirksam oder gar kommerziell profitabel, sondern als lebensgefährlicher Schuss in den Ofen erwiesen ― nun endlich doch auf den Massenmarkt zu schmeißen und mit einer steuerfinanzierten Megakampagne, womöglich sogar einer gesetzlichen Verordnung zur Einnahme Milliarden aus den Gesundheitssystemen herauszuleiern; wenn so etwas jemand behauptet hat ― und das haben ja einige mit fundierten Argumenten getan ―, dann war das eine „Verschwörungstheorie“.

Der Begriff, ursprünglich wohl der psychologischen Kriegsführung der US-Geheimdienste im Zuge der Kennedy-Ermordung entsprungen, wirkte wie Donnerhall. Wem man das V-Wort wie ein Brandmal aufdrückte, an dem entzündete sich der Zorn der aufgewiegelten Massen, der duckte sich weg, wenn das noch ging, und schwor öffentlich ab ― oder verschwand im Abseits, wo sich die ehrlose Ketzersekte tummelte und sich, so hieß es, in „Blasen“ gegenseitig hochschaukelte.

Wie bei solchen Kampfbegriffen üblich, nutzte sich auch dieser durch übermäßigen Gebrauch schnell ab. Varianten mussten her, und die hagelte es schon im Frühjahr 2020: „Verschwörungsideologie“! „Verschwörungsmythen“!

„Verschwörungserzählung“! Die bereits im Zuge der Schweinegrippenpanik und anderer Großkampagnen erprobte Schwafelindustrie aus „Fachleuten“ von Michael Butter bis CEMAS lief auf Hochtouren und lieferte pseudowissenschaftliches Geschwurbel in Hekatomben von schwachsinnigen „Studien“ als Fundament für die wechselnden Ausgrenzungsbeschimpfungen.

Moment, „Geschwurbel“? O ja, dieses ehrwürdige Wort, vormals auf genau den Bullshit gemünzt, den die regierungsamtlichen Dossierschreiber nun absonderten, wurde ebenfalls zum geflügelten Nullargument, das die sogenannten sozialen Medien geradezu flutete: Was auch immer Skeptiker und Kritiker an Argumenten, Statistiken, Daten, Fakten, Tabellen, Zahlen, Schlüssen und Prognosen zu äußern wagten, bekam den Stempel „Geschwurbel“ aufgedrückt, und sie selbst waren folgerichtig „Schwurbler“. Auch das ging eine Zeitlang gut, aber nutzte sich dann zusehends ab.

Wenn indes jemand anzudeuten wagte, die „Pandemie“ oder das sie auslösende Virus sei „gar nicht so schlimm“ oder schlimmstenfalls eine bösere Grippe, rauschte das nächste Ketzeretikett daher: „Coronaleugnung“ sei das und strengst verboten, weil Ursache tausender, wenn nicht millionenfacher Todesfälle!

Zum großen Glück der Kampfbegriffstechniker fanden sich zur gleichen Zeit in Stuttgart und schnell auch anderswo Gruppen zusammen, die Demonstrationen gegen die Abschaffung von Grund- und Menschenrechten auf die Beine stellten und sich mit dem damals noch ehrwürdigen Wort „Querdenken“ (plus Telefonvorwahl) schmückten. Das wurde ebenfalls in Nullkommanichts umgedreht: Wer sich dadurch verdächtig machte, dass er von offiziellen Dogmen abwich, gar der heiligen „Corona“-Inquisition widersprach, der war jetzt ein böser „Querdenker“, und wieder hatte man aus ein paar unschuldigen Buchstaben und einem gerade noch als Auszeichnung für innovative Ideen gängigen Schlagwort einen Totschlaghammer gebastelt, der unterschiedslos Hass erregte und bei geschicktem publizistischen Gebrauch Existenzen vernichten konnte.

Wie bei religiös motivierten Massenhysterien üblich, lief das eine Weile wie am Schnürchen: Querdenker, Schwurbler, Verschwörungstheoretiker und Coronaleugner waren böse, das begriff ein jeder, vom Kindergartenbamsler bis hin zum in Isolationshaft gesperrten Pflegeheiminsassen.

Aber, wie gesagt, solche Kampfbegriffe nutzen sich halt ab. Dem „Ketzer“ hing schon im neunzehnten Jahrhundert ein ironischer Unterton an, und wenn heute ein Unternehmensberatungskasperl verkündet, er werde jetzt mal ein paar „ketzerische Gedanken“ formulieren, lächelt man bewundernd.

Irgendwann vor zwei oder zweieinhalb Jahren schnappte ich in einer Radiopredigt gegen schwurblerisches und querdenkerisches Schwurbeldenken einen Begriff auf, der neu und zugleich strahlend absurd war: „Coronagegner“. Damit nämlich wurden jene, die gerade noch angeblich die Existenz des Weltuntergangsvirus geleugnet hatten, zu solchen, die ― wiederum angeblich ― dem Virus als Gegner gegenübertraten. Oder hatte vielleicht der Begriff „Corona“ seine Bedeutung geändert und stand nun nicht mehr für eine ― anhand von Symptomen sowieso nicht fassbare ― Krankheit, sondern für ein Bündel von nutzlosen Unterdrückungsmaßnahmen, die damit notdürftig „begründet“ wurden, und für einen gesamtgesellschaftlichen Phänomenkomplex, der vom dümmsten Gesetz bis zum letzten Polizeiknüppel reichte und alles dazwischen umfasste? Dem plappernden Radioprediger fiel der eklatante Widersinn verblendungs- und berufsbedingt ebenso wenig auf wie irgendjemandem sonst. Das fand ich auf verquere Weise charmant: Offensichtlich begann das Narrativ zu bröckeln und die Rhetorik der Quatschtiraden vollends in den Irrsinn zu entgleisen.

Zur gleichen Zeit fiel mir Folgendes auf: Jemand, der sich nicht zweifelsfrei und vollumfänglich zu dem Dogma bekennen wollte, der Mensch und sein CO2-Ausstoß seien die alleinige Ursache der selbstverständlich apokalyptischen Veränderungen des Klimas, jemand, der sich also der „Leugnung des menschengemachten Klimawandels“ schuldig gemacht hatte, wurde nun plötzlich zum „Klimaleugner“. Zu einem also, der die Existenz eines Klimas insgesamt und überhaupt von Grund und Haus aus abstritt. Das war fast noch absurder als der „Coronagegner“, und tatsächlich habe ich auch hier und da schon von „Klimagegnern“ gehört.

Von da an brach sich der Unfug ungehindert und hemmungslos Bahn.

Neuerdings heißt es, die vormals als „Verschwörungstheoretiker“, -mythologen, -ideologen und -erzähler oder ― etwas neuer ― Verbreiter von „Verschwörungsinhalten“ Verschrienen seien „verschwörungsnah“ oder trieben sich „in Verschwörungskreisen“ oder einer „Verschwörerszene“ herum.

Wer vordem (angeblich) Verschwörungen ahnte oder aufzuzeigen versuchte, hat sich nun also offenbar selbst mit Verschwörern verschworen oder steht solchen Verschwörungen zumindest nahe, und zwar wahrscheinlich Verschwörungen gegen die zuvor vermuteten Verschwörer und ihre Verschwörungen. Diese Verschwörer und die mit ihnen verschworenen Anprangerer von Verschwörungstheorien wiederum sind durch die Umbenennung der Verschwörungstheoretiker zu Verschwörern selbst zu Verschwörungserzählern geworden, die sich eventuell gegen die Verschwörungsverschwörer und die Theoretiker von Verschwörungen gegen die ursprünglichen Verschwörer verschworen haben.

Das ist zweifellos der höchste erreichbare Gipfel des Unfugs, ein Mount Everest der Narretei. Es mag naheliegen zu vermuten, es handle sich auch hier um den verzweifelten Versuch, einen Kampfbegriff, den die Leute schon zu oft gehört haben, durch einen neuen, aber weitläufig verwandten zu ersetzen, um die Wut gegen Andersdenkende am Köcheln zu halten. Das ist mir aber zu simpel und zu nüchtern-prosaisch.

Lieber amüsiere ich mich über den frühlingshaft aufblühenden Blödsinn des regierungsamtlichen ― o ja ― Geschwurbels, das ja nicht nur zu schadenfrohem Kichern und herzlichem Lachen anregt, sondern auch die Hoffnung keimen lässt, dass das ganze Kartenhaus aus Schwachköpfigkeit und verlogenem Blabla nun endlich, endlich über seinen Schöpfern und Verbreitern zusammenkracht und sie vor aller Welt als die Dummköpfe dastehen, die sie halt mehrheitlich sind. Und dass sie dann zumindest für einige Zeit die Plapperklappe halten und den verwüsteten Debattenraum interessanteren, klügeren, witzigeren, vielleicht sogar weisen Gedanken überlassen. Die müssen ja nicht gleich „quer“ sein, ein kleines bisschen Klarheit wäre schon ein großer Segen.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 17. Mai 2023 bei manova.news

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Bildquelle: Marko Aliaksandr / shutterstock

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Kommentare (16)

16 Kommentare zu: “Die Verschwörungspraktiker | Von Michael Sailer

  1. Ursprung sagt:

    Mein Kommentar zum Artikel und hier zu Kommentaren ueber den Artikel (inklusive diesen Kommentars):
    Hauptsache alle schwurbeln wie eitle Affen mit Tun aber nix.

    Das enthebt uns womoeglich persoenlich unseres schlechten Gewissens, nicht auch wie Diogenes in der Tonne leben zu wollen.
    Wir sind doch allemal besser als die Anderen.
    Muessen deshalb nicht wie die Anderen mit depletet Uran, Coronaimpfung, Ukrainekrieg, Mikroplastik, Hunger umgebracht, von dementen Nomenklatura-Kaspern getaeuscht werden,
    Das soll den die anderen, Doofen widerfahren. Wer das nicht will, soll am besten euthanasiert zu werden.
    Wir wollen uns selber als die Besseren, Intelligenteren wahrnehmen, mit mehr Recht auf ein erfuellteres Leben als die uebrigen 7 Milliarden Idioten.
    Wir sind zu Lemmingen geworden, Parasiten der Gaya, vulgo Wertewesten mit Dummschwadronierern als Hampelmaenner an ebenso dummen Hintermaennern als Strippenzieher.

    Entschuldigung: weil ich genau das seit geraumer Zeit mit zunehmender Verwunderung beobachte, komme ich zu dem Schluss:
    unser Blackout heisst: grassierende DEMENZ.

    • Nevyn sagt:

      Lieber Ursprung,
      beim Lesen der Kommentare auf apolut fällt mir auf, dass die meisten Menschen, die hier schrieben, einen festen Punkt gefunden zu haben glauben, an dem sie ihr geistiges Universum aufhängen und den sie ständig in der einen oder anderen Form wiederholen, von dem sie aber auf keinen Fall lassen wollen. In der Chaostheorie nennt man das Attraktor.
      „Es gibt keine Viren.“
      „Der Kapitalismus ist schuld.“
      „Wir sind Parasiten der Gaya.“
      Allen diesen Aussagen gemein ist die Vorstellung, die Ursache für seine Probleme (immer im Außen!) gefunden zu haben. Hier hört man dann auf zu denken.
      Dabei wäre die spannendste Frage: „Warum glaube ich, dass …“
      Einen Grund sehe ich darin, dass die gängigen Symbolsysteme keinen Ausweg aus dem Hamsterrad den Denkens bieten. Unsere Sprache ist so aufgebaut, dass sich damit sinnliche Wahrnehmungen gut beschreiben lassen, solange man nicht allzu tief darüber nachdenkt. Versucht man das, fehlen einem schnell die Worte. Ein klassisches Beispiel dafür ist Jakob Böhme, von dem Karl Marx einmal gesagt haben soll, der kleine Schuster sei ein großer Philosoph gewesen während viele so genannte große Philosophen sich bei genauem Hinsehen als kleine Schuster erwiesen.
      Denkt man nur mit seiner Muttersprache, dann fehlen einem schnell die Worte für tiefer gehende Zusammenhänge. Darauf, dass selbst diese Sprache jetzt auch noch von allem befreit wird, was dem klaren Denken dienen könnte, will ich gar nicht erst eingehen.

      Wenn sich nichts Tieferes mehr denken lässt, kann der Mensch schnell zu der Auffassung kommen, es gäbe auch nichts Tieferes zu denken und die Welt, in die er geworfen wurde, sei eine weitgehend sinnlose, zufällige Ansammlung von Materie mit ein paar höheren Funktionen, die auf komplexe Wechselwirkungen eben dieser Teilchen zurück zu führen seien.
      Man landet als Folge dieses Denkens in einer tiefen Depression, denn dann hat auch das eigene Leben keinen höheren Sinn, man kann nur schauen, dass man die Zeit hier möglichst angenehm verbringt, was mit viel Geld und Macht umso besser möglich ist. Der feuchte Traum besteht darin, sich hemmungslos auszuleben und sein Leben vielleicht nach seiner Vorstellung zu vergöttlichen, indem man sich die Materie so gestaltet, dass einem alles Untertan wird und man am Ende unsterblich wird, weil man sich seinen Körper künstlich neu erschaffen kann. Aber die Depression bleibt, denn man führt zwar ein angenehmes aber immer noch scheinbar sinnloses Leben.

      Der Begriff der Demenz stammt aus der Medizin und ist nach meiner Auffassung nicht wirklich geeignet, das Phänomen zu beschreiben, dass Sie beobachten und an dessen Existenz ich keinen Zweifel habe. Das Problem ist, es gibt keinen besseren, weil die Grenzen unserer Sprache die Grenzen unseres Denkens sind und fast niemand auf die Idee kommt, sie in Richtung einer neuen Dimension überschreiten zu wollen. Dann fangen nämlich die Probleme an. Man fällt in gewisser Weise aus dieser Welt. Alles ändert sich und das eigene Leben vorweg. Die Kräfte, die einem vorher zu Diensten zu sein schienen, wenden jede erdenkliche Kraft auf, den Geist eine solchen Menschen wieder in die Kiste zu sperren. Aber es ist jeden Preis wert, diesen Schritt zu gehen.

      Ich möchte Ihnen nicht vorschreiben, was Sie denken sollen, ich möchte Sie ermutigen, bei ihrem „letzten Gedanken“ nicht stehen zu bleiben, sondern ihn auf sich selbst zurück zu spiegeln und zu schauen, was dann passiert.
      Herzlich,
      Nevyn

  2. Basilisk sagt:

    Als Individium, oder in meinem Fall besser Unikum, habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert.
    Als einziger nichtgentherapierten Erwachsenen in meinem gesamten familiären Umfeld und als Vater von vier ebenso nichtgentherapuerten Kindern, finde ich diesen Text gar nicht lustig.
    Die modRNA-Opfer sind kognitiv, momentan zumindest, nicht mehr zu mehr fähig. Es wird ihnen das serviert, was sie anklicken. Ich habe eine Artikel-Serie von Jochen Ziegler aus achgut über die Gentherpie schön lesbar ausgedruckt. Der Wille zu verstehen ist zu klein.
    Viele gentherapierte Menschen sind total verstört. Die haben tatsächlich zuerst gedacht, dass ihr Entscheid für die Injektionen im Nachhinein durch das Ableben der Ungeimpften bestätigt wird. Dann haben sie es gehofft. Dann haben sie es sich gewünscht. Und nun müssen sie uns in die Augen schauen und fühlen Scham. Endlosen Scham.
    Keine Ahnung, wie wir als Gesellschaft, als Familien, als Nachbarn, als Arbeitskollegen uns als Einzelne aus dieser Situation herauskommen werden.

  3. Schramm sagt:

    »Dass es gelungen ist, jede Kritik an falscher Politik als „Verschwörungstheorie“ abzukanzeln, ist selbst das Ergebnis einer gelungenen Verschwörung.«

    Siehe Michael Sailer auf apolut.*

    “Die da unten sagen nichts“ **

    – ‘unpolitisch’ ist gesellschaftspolitisch erwünscht!

    Ein Kommentar von R.S. vom 18.06.2013:

    »Während die Wahlbeteiligung in Dänemark zuletzt bei satten 87,7 Prozent lag, sinkt sie in Deutschland seit Jahrzehnten. 2009, bei der letzten Bundestagswahl, wählten nur noch 70,8 Prozent der Wahlberechtigten – ein historisches Tief. Die Wahlenthaltung sei ein Problem für die Demokratie {…}«
    (Vgl. Tageszeitung)

    Erinnerung an meine berufliche Tätigkeit im „befristeten Arbeitsvertrag“ (Zeitvertrag) am Martin-Gropius-Bau Berlin. Die aggressive Reaktion eines jungen Mitarbeiters, auf meinen (vergeblichen) Versuch, eines gewerkschaftspolitischen Gesprächs: „Wir (Er) wollen nicht das politische Gespräche am Arbeitsplatz geführt werden“ (analog).
    Auch unter formal gebildeten Mitarbeitern, am MGB Berlin, interessierte man sich mehr für einen Billigflug zum Wochenende, z. B. nach Spanien, um zu shoppen und den ‘Nachmittagskaffee’ zu genießen.

    Anm.: So, die Umschreibung der Realität, die Realität des politisch erwünschten und stets noch erfolgreich geleugneten politischen Analphabetismus, unabhängig von den differenzierten Bildungsabschlüssen der Mitarbeiter an einer (bürgerlichen) gesellschaftspolitischen Kultureinrichtung im heutigen Berlin.

    Die Administration der Bourgeoisie ist aktiv beteiligt

    Die Gauckschen Spezialdemokraten, die Rechtssozialdemokraten, Liberaldemokraten, Christdemokraten und Nationaldemokraten der bildungspolitischen und gesellschaftspolitischen Administration der deutsch-europäischen Finanz- und Monopolbourgeoisie, sie sind aktiv an der geistigen Manipulation und Zurichtung der Wähler und Nichtwähler in Deutschland und EU-Europa beteiligt.

    Die geistige Manipulierung ist in Deutschland und deren Europäischen Union, der planmäßige, mit wissenschaftlichen Methoden geführte psychologische Krieg gegen das Denken, gegen die Vernunft und die Gefühle, gegen jegliche auf den gesellschaftlichen Fortschritt gerichtete Entwicklung der werktätigen Bevölkerungsmehrheit mit dem Ziel, ihr Denken (und Handeln) in das staatsmonopolistische Herrschaftssystem zu integrieren und sie im Sinne der aggressiven Politik des (ökonomisch-geopolitisch-militärisch-gesellschaftspolitisch) großdeutsch-europäischen Imperialismus ideologisch auszurichten.

    Die Alternative besteht nur in der Emanzipation der Werktätigen

    Wir brauchen eine hochqualitative sozial-ökonomisch-ökologische Kreislaufwirtschaft und Gesellschaftsformation, auf der Grundlage des (gesamtgesellschaftlichen) Gemeineigentums an den gesellschaftlichen Produktionsmittel. –

    Hierfür bedarf es der emanzipatorisch-revolutionären Überwindung und Aufhebung, der gesellschaftspolitischen und sozialökonomischen Umwälzung der (postfaschistischen und spätbürgerlichen) staatsmonopolistischen kapitalistisch-imperialistischen Gesellschaftsformation in Deutschland und EU-Europa. –

    Einen anderen Weg gibt es nicht, allenfalls imperialistischen Krieg und allgemeine Vernichtung.

    Merke: Auch praktisch gegen Kapital und Faschismus kämpfen!

    Vgl.: Studie zur Motivation der Nichtwähler : Die da unten sagen nichts – taz.de
    www.taz.de/Studie-zur-Motivation-der-Nichtwaehler-/!118358

    ** “Die da unten sagen nichts“ (scharf-links.de) am 18.06.2013

    * Die Verschwörungspraktiker | Von Michael Sailer – apolut.net

    18.06.2013 / 18.05.2023, R.S.

  4. Herzlichen Dank für diese Wohltat. :-)

  5. Schramm sagt:

    Siehe: 5-6/2019, trend-onlinezeitung
    Das imperialistische System der geistigen Manipulierung (infopartisan.net)

    Herr "Volker Djamani" (?), nach 28 Jahren im politischen Berufsverbot benötige ich keine "Selbstbeweihräucherung".

    RS: Gewerkschafter der Basis, seit 1969.
    Entfernung aus dem Berliner Schuldienst als Lehrer für Fachpraxis über die "Gauck-Kommission" beim Landeschulamt Berlin. Ein Blick zurück: http://www.trend.infopartisan.net/trd1115/t011115.html

    • VolkerDjamani sagt:

      Das hier oben von Ihnen als neuen Kommentar einzustellen, anstatt unten richtigerweise die Antwortfunktion zu bemühen zeigt, dass ich nicht so daneben lag. Schönen Abend noch.

  6. Parkwaechter sagt:

    Wer Regierungskritiker ("Verschwörungstheoretiker") meidet und stattdessen lieber Radikalschwurblern wie Lauterbach folgt, darf ja mittlerweile erleben, wo ihn das hingeführt hat. (Manche leben deswegen auch nicht mehr oder auf gesundheitlich ziemlich herabreduziertem Niveau. und diejenigen, die der Meinung sind, dass die das Zeug, das ihnen gespritzt wurde, "gut vertragen" haben, werden sich womöglich auch noch wundern.)

    • Nevyn sagt:

      Wenn sich aus der jüngeren Vergangenheit der psychologischen Kriegsführung etwas lernen lässt, dann dass "Fakten" also gesicherte Informationen dort nicht mehr zu haben sind.
      Der kluge Mensch sollte sich angewöhnen, mit abgegrenzten Zustandsräumen zu arbeiten, also berichtete Ereignisse im Zusammenhang mit seiner Lebenserfahrung nach ihrer Wahrscheinlichkeit zu bewerten und Verläufe zu beobachten
      Das stellt viele allerdings vor zwei Probleme: Sie müssen selbst denken und ihre resultierenden Handlungen selbst verantworten.
      Der Mensch ist doch allgemein recht bequem und möchte gern eindeutig gesagt bekommen was richtig und was falsch ist und was er als nächstes tun soll.
      Das tut unsere Presse auch mit großer Hingabe und Akribie.
      So konditionierte Exemplare eignen sich dann auch perfekt für die geplante Käfighaltung wie für die Verwendung auf dem Schlacht-Feld.

      Die Anderen, Renitenten, würde man gern identifizieren und ausrotten. Aber sie sind wie Unkraut im Garten. Kaum schaut man einen Tag nicht nach, sprießt es schon wieder aus den Ecken und Winkeln.

  7. Woidman sagt:

    Der Kopf schwirrt nach so viel Verschwör-Verschwörer-Verschwörung, danke Michael Sailer und Bis Boid im Woid!

  8. Schramm sagt:

    Das Kapital braucht ein „geistig kastriertes Volk“, so auch in der Bundesrepublik Deutschland wie in den Vereinigten Staaten.

    Das imperialistische System der geistigen Manipulierung:

    Eines der anschaulichsten Beispiele für den kapitalistisch-imperialistischen Fäulnisprozess bildet das staatsmonopolistische System der geistigen Manipulierung der Menschen in der Bundesrepublik Deutschland und EU-Europa. Dieses System charakterisiert sehr drastisch die Herrschaftsmethoden der Monopolbourgeoisie im Rahmen ihrer strategischen Gesamtkonzeption. Das Ziel der geistigen tiefenpsychologischen Manipulierung besteht darin, die große Mehrheit der Bevölkerung entgegen ihren objektiven Interessen den Klassen- und Herrschaftsinteressen der Finanz- und Monopolbourgeoisie unterzuordnen.

    Schon immer hat die herrschende kapitalistische Klasse versucht, auch mit ideologischen Mitteln die LohnarbeiterInnen niederzuhalten, alle Werktätigen, Frauen und Männer, im Sinne der Erhaltung der kapitalistischen-imperialistischen Klassenherrschaft ideologisch zu beeinflussen.

    Dabei hat der bürgerliche Staat, die bürgerlichen Medien, die Einrichtungen der Gesellschaftserziehung, Schulbildung und Kirche, stets eine wichtige Rolle gespielt. Ohne dieses System konnte die Bourgeoisie zu keiner Zeit ihre Herrschaft erhalten. „Ohne die Massen kommt man nicht aus, die Massen aber können im Zeitalter des Buchdrucks [analog heute auch Internet und/bzw. Handy/Smartphone] und des Parlamentarismus nicht geführt werden ohne ein weitverzweigtes, systematisch angewandtes, solide ausgerüstetes System von Schmeichelei, Lüge, Gaunerei, das mit populären Modeschlagworten jongliert …“ (W.I. Lenin: Der Imperialismus und die Spaltung des Sozialismus. In: Werke, Bd. 23, S. 114/115.)

    Dieses System findet heute in der geistig-tiefenpsychologischen Manipulierung eine bis zur Perfektion getriebene neue Qualität. Die Notwendigkeit einer solchen Manipulierung der Menschen entspringt wiederum dem staatsmonopolitischen Herrschaftssystem, dessen soziale Basis immer schmaler wird, während seine Profit- und Expansionsziele in immer stärkeren Gegensatz zu den Interessen der Bevölkerungsmehrheit geraten. Die geistige Manipulation ist ein raffiniertes imperialistisches System zur allseitigen Beeinflussung des menschlichen Bewusstseins und Handelns. Sie soll die Macht der Monopole erhalten, ihre Profite erhöhen und ihre aggressiven Ziele verwirklichen helfen. Sie ist das bisher umfassendste System der Imperialisten zur geistigen und gesellschaftspolitischen Entmündigung der Mehrheitsbevölkerung.

    Ohne dass sich die Mehrheit der Menschen dessen bewusst wird, sollen ihr Weltbild, ihre Denkgewohnheiten, ihre gesamte Lebensweise wie nie zuvor den reaktionären Zielen der Monopolbourgeoisie unterworfen werden. Im Mittelpunkt steht dabei der Versuch, die werktätige lohnabhängige Bevölkerung in das staatsmonopolistische System zu „integrieren“.
    Durch die Ergebnisse der wissenschaftlich-technischen Revolution und die gewachsenen Profite der Monopolbourgeoisie stehen heute größere technische und finanzielle Mittel zur Verfügung, um dieses System zu perfektionieren.

    In der imperialistischen Gesellschaftsordnung dient die Anwendung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts in der Produktion nicht dem Wohle der werktätigen Mehrheitsbevölkerung.
    Sie richtet sich gegen die lohnabhängigen Werktätigen und erhöht deren Existenzunsicherheit.
    Ebenso wenig dienen die Möglichkeiten des wissenschaftlich-technischen Fortschritts auf kulturellem Gebiet der allseitigen Entwicklung der Persönlichkeit und der Verbreitung der Schätze der Menschheitskultur. Sie werden gegen die kulturellen Interessen und Bedürfnisse der Mehrheitsbevölkerung eingesetzt, dienen der geistigen-psychischen Degradation der Menschen.
    Wissenschaftlich-technischer Fortschritt auf kulturellem Gebiet wird heute im Imperialismus fast ausschließlich in den Dienst der politisch-ideologischen Manipulierung der Bevölkerung gestellt.  Der bürgerliche Wissenschaftler C. F. von Weizsäcker wies unter Bezug auf diese massive geistige Manipulierung darauf hin, dass die herrschende Klasse ihren Willen schon immer dem Volk mit den Mitteln der Drohung, des Terrors und der physischen Gewalt aufzwang, dass dies aber unter dem Aspekt der wissenschaftlich-technischen Revolution primitiv sei. „Die leise Machtausübung, die unmerkliche, die den Beeinflussten gar nicht merken lässt, dass er nicht seinem Willen folgt, ist sehr viel effektiver, wenn man sie nur zu manipulieren versteht.“ (C. F. von Weizsäcker: Nur Bewusstsein kann die Zukunft meistern. In: Die Welt, 10. Mai 1965, S. 6.)

    Infolge der zahlreichen technischen Hilfsmittel und wissenschaftlichen Methoden, die der Bourgeoisie heute zur Verfügung stehen, ist die Manipulierung des Bewusstseins die wichtigste Methode der Herrschaft der Finanzoligarchie auf geistigem Gebiet.

    Ein wesentliches Merkmal der geistigen Manipulierung im Imperialismus besteht in dem Versuch, das Bewusstsein der werktätigen Bevölkerungsmehrheit auszuschalten und besonders die Arbeiterklasse, die Frauen und Männer der abhängigen Lohnarbeit, daran zu hindern, sich ihrer Klassenlage bewusst zu werden. Die Manipulierung ist darauf angelegt, dem Menschen seine aktiven Denkfunktionen, eine seiner Wesenskräfte, zu rauben, ihn zur bloßen geistigen „Konsumpflicht“, zum „Verbraucher“ der der Monopolbourgeoisie genehmen Nachrichten, Stereotypen und Leitbilder zu degradieren. Auf diese Weise werden die Massen im staatsmonopolistischen Kapitalismus enthumanisiert, ihre sittlichen und moralischen Werte zerstört (modifizierter Kapital-Faschismus). Besonders die so genannten unterschwelligen Einflüsse, denen keine vernünftigen Argumente zugrunde liegen, sondern die geheime Wünsche und Triebe im Menschen ansprechen sollen, werden für die Manipulierung ausgenutzt, für die Gleichschaltung, eine Uniformierung des Bewusstseins nach dem Willen der Monopolbourgeoisie in einer objektiv durch antagonistische Widersprüche gespaltenen imperialistischen Gesellschaft. –

    Die Monopole haben durch die Manipulierung die Macht, „die übrigen zu einem Heer von Geistessklaven zu erniedrigen, Sklaven, deren Unfreiheit darin besteht, dass sie sich frei wähnen und in diesem Wahn eben dirigieren lassen“. Die Monopole brauchen ein „geistig kastriertes Volk“. (Erich Kuby: Das Volk ist seine Presse wert. In: Information oder herrschen die Souffleure?, Hamburg 1964, S. 92.)

    Daraus lässt sich ein weiteres wichtiges Merkmal der Manipulierung ableiten, das darin besteht, das Volk geistig zu deformieren, ihm alle notwendigen, aktiven, schöpferischen geistigen Fähigkeiten und Tätigkeiten zu rauben. Ohne dass sich der einzelne Mensch noch in eine von der imperialistischen Manipulierung unbeeinflussbare Sphäre zurückziehen kann, wird seine Persönlichkeit systematisch zerstört. (Manipulation. Die staatsmonopolistische Bewusstseinsindustrie, Berlin 1968, S. 40.)

    Das Objekt der Manipulierung ist der arbeitende Mensch, ist die werktätige lohnabhängige Bevölkerungsmehrheit, sein Denken, sein Handeln, sind seine Gefühle. Von der Intimsphäre (auf die besonders Werbung und Reklame einwirken) bis zu seinem öffentlichen Auftreten in der Arbeit und in der Politik bleibt nicht eine Seite, nicht ein Gebiet seines Lebens durch die herrschenden imperialistischen Kreise unbeeinflusst.

    So wie der Mensch im Kapitalismus-Imperialismus von Menschen ausgebeutet und unterdrückt wird, so wird er auch von Menschen manipuliert. Nicht der wissenschaftlich-technische Fortschritt ist die Ursache der Manipulierung, sondern das faulende und parasitäre imperialistische Herrschaftssystem, die kleine Schicht der herrschenden Finanz- und Monopolkapitalisten und ihre Administration, ihre Ideologen und Politiker. Um das zu verschleiern, versuchen die bürgerlichen und analogen bourgeoissozialistischen Ideologen sogar, die imperialistische Manipulierung mit der emanzipatorisch-sozialistischen Bewusstseinsbildung gleichzusetzen. Doch Manipulierung und emanzipatorisch-sozialistische Bewusstseinsbildung sind zwei miteinander unvereinbare Begriffe.
    Während die Manipulierung darauf gerichtet ist, die Interessen der Bevölkerung den Zielen der Finanz- und Monopolbourgeoisie unterzuordnen, besteht das Wesentliche der emanzipatorisch-sozialistischen Bewusstseinsbildung darin, der werktätigen Mehrheitsbevölkerung ein solches Bewusstsein zu vermitteln, das sich in Übereinstimmung mit ihren objektiven Interessen befindet und sie zur Erfüllung ihrer historischen Mission –– gesamtgesellschaftliche Emanzipation und sozial-ökologisch-ökonomische Gleichheit – befähigt. Die emanzipatorisch-sozialistische Bewusstseinsbildung hat die Entwicklung aller schöpferischen Fähigkeiten und des bewussten Denkens aller Menschen zum Ziel.

    Das System der Manipulierung des Bewusstseins ist ein wichtiger Bestandteil der psychologischen Kriegführung der deutschen Finanz- und Monopolbourgeoisie gegen Demokratie und Emanzipation. Die (deutschen) Bürger sollen damit entgegen ihren Lebensinteressen für die Unterstützung der abenteuerlichen und lebensbedrohenden politischen Grundziele des (deutsch-europäischen) staatsmonopolistischen Regimes reif gemacht werden. Sie werden vor allem im Sinne des Antikommunismus und der imperialistischen (geopolitischen, geheimdienstlichen, polizeilichen, militärischen, wirtschafts- und gesellschaftspolitischen) Expansion und Transformation manipuliert.

    Die Wirksamkeit dieser geistigen Manipulierung und ihre einheitliche und planmäßige staatsmonopolistische Lenkung wachsen mit dem Konzentrationsprozess auf kulturellem Gebiet. In Deutschland hat neben dem Konzern von (Axel) Springer, demgegenüber selbst der Hugenbergsche Pressekonzern der Weimarer Zeit nur ein Unternehmen mittlerer Größe war, vor allem der Bertelsmann-Konzern (AG und Stiftung) seine Macht und Einflusssphäre erweitert. Von solchen Unternehmen wie Bertelsmann und Springer, die eine Monopolstellung im geistig-kulturellen Bereich besitzen, wird ein großer ideologischer Terror ausgeübt. Über deren Erzeugnisse wird der Bürger täglich und stündlich ideologisch manipuliert. Vom plumpen Schwindel, direkten Lügen und Halbwahrheiten (die am gefährlichsten sind) bis zur raffiniertesten Fälschung werden alle Register gezogen. Das bewusst niedrig gehaltene Bildungsniveau der Bevölkerungsmehrheit kommt der geistigen Manipulierung entgegen.

    Ein wichtiges Instrument zur geistigen Manipulierung ist die Ausnutzung der verschiedenen Formen der Kultur, u.a. der Literatur und Kunst. Die konfektionierte imperialistische Massen-„Kultur“, die sich seit Jahrzehnten als ein Narkotikum gegen die Banalität und Leere des Lebens im Kapitalismus erweist, bietet eine sehr wirkungsvolle Verpackung für die imperialistische Ideologie. Sie hat den „Vorzug“, dass sie nicht direkt, sondern indirekt und mittelbar über sogenannte Leitbilder und unter dem Deckmantel des „unpolitischen“ wirkt und die Köpfe der Menschen vernebelt.

    Die imperialistische Massenkultur wurde im Laufe von Jahrzehnten zu einem raffinierten System der geistigen Beeinflussung der Menschen ausgebaut. Es existiert –– bei den Konzernen der imperialistischen Kultur- und Vergnügungsindustrie – ein spezialisierter, funktionstüchtiger Apparat von Fachleuten, der Produktion und Absatz der Massenkultur exakt überwacht, der Werbung, Marktforschung und Meinungsbefragung auf wissenschaftlicher Grundlage betreibt, ihre ideologisch-psychologische Wirksamkeit genauestens kontrolliert und für die ,Strategie im Reich der Wünsche’ verantwortlich ist.

    „Der Einsatz eines ganzen Stabes von Wissenschaftlern im Bereich der imperialistischen Massenkultur hat zweifellos dazu beigetragen, dass sie noch gezielter und raffinierter zur Manipulierung des Menschen eingesetzt werden kann. Dadurch haben sich die realen Gefahren, die von der gegenwärtigen imperialistischen Massenkultur, …ausgehen und auf das geistige Niveau breiter Bevölkerungskreise einwirken, noch erheblich vergrößert.“ (Manipulation. Die staatsmonopolistische Bewusstseinsindustrie, Berlin 1968, S. 40.)

    Von den zahlreichen Leitbildern, die die imperialistischen Massenmedien propagieren, haben zwei besondere Bedeutung, da sie direkt das Wesen der Manipulierung treffen. Das ist das Bestreben, eine angeblich von gesellschaftlichen Widersprüchen „freie Welt“ darzustellen, um soziale Illusionen zu erzeugen. Es soll die imperialistische Gesellschaftsordnung als die beste aller Ordnungen betrachtet und davon abgehalten werden, Einsichten in die realen gesellschaftlichen Zusammenhänge und (praktischen) Erfordernisse zu gewinnen. Politische Passivität und politisches Analphabetentum werden als eine (vorbildliche) Tugend gepriesen. –

    Aber das allein genügt den (deutsch-europäischen) Imperialismus heute nicht mehr. Er braucht eine Kultur, die aktiv seine aggressiven politischen Ziele unterstützt. Dem wird das immer stärker manipulierte Leitbild des „harten“, alle Widerstände überwindenden „Superman“ gerecht, der kaltblütig auch Menschen „umlegt“, wenn es um den „Kampf gegen den Terrorismus“ – gegen die Unabhängigkeits-, Befreiungs- und Emanzipationsbewegung geht. Ständig wird an die niedrigsten Instinkte im Menschen appelliert, werden „Gefühle“ gezüchtet, die menschenverachtend und inhuman sind. –– Das Grundprinzip ist die mit grausamsten Mitteln betriebene Vernichtung aller politischen Gegner, besonders der Kommunisten, Sozialisten, Demokraten aller Länder. In diesem Leitbild sind Sadismus und Perversion eine unheilige Allianz zum Schutze der imperialistischen Ordnung eingegangen. (Gerda Haak: Imperialistische Massenkultur im Dienste des Antikommunismus. In: Verbrechen ohne Chance. Gegen die Ideologie des Antikommunismus, Berlin 1967, S. 274 ff.)

    Der Bürger, der sich in seiner Freizeit fast ausschließlich dem Konsum dieser „Kulturprodukte“ zuwendet, wird, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht, zu einem willfährigen Manipulierungsobjekt der herrschenden kapitalistisch-imperialistischen Kreise, die ganz systematisch die Breitenentwicklung dieser „kulturellen“ Mittel für ihre Ziele steuern und ausnutzen.

    Es ist eine sehr schwere und unumgängliche Aufgabe der Arbeiterklasse, der Frauen und Männer der Lohnarbeit, und aller anderen demokratisch und humanistisch gesinnten Kräfte in Deutschland und Europa, dieser faulenden imperialistischen Ideologie des vom Antikommunismus durchdrungenen zügellosen Militarismus, des Rassendünkels und der Menschenverachtung wirksam entgegenzutreten.

    Es kommt darauf an, die Werktätigen aus dem Banne der imperialistischen Ideologie und von illusionären Vorstellungen über das imperialistische Klassenwesen des staatsmonopolistischen Kapitalismus zu befreien. Vorstellungen, dem staatsmonopolistischen System scheinbar friedlichere, sozialere und menschlichere Züge zu verleihen, ohne seine gesellschaftliche Grundlage zu verändern oder einen Ausweg aus dieser Situation in einem „dritten Weg“ zwischen Kapitalismus und Sozialismus zu suchen, müssen beseitigt werden. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um die notwendige breite antiimperialistische Kampffront zu schaffen, die die Rolle der Arbeiterklasse, Frauen und Männer der Lohnarbeit, als entscheidende Kraft bei der Durchsetzung des gesellschaftlichen Fortschritts anerkennt und sich auf sie zu stützen beginnt. In allen Schichten der Bevölkerung, vor allem bei den Frauen und Männern der Lohnarbeit – der Arbeiterklasse, muss sich das Bewusstsein einer notwendigen geistigen Neuorientierung im politischen und kulturellen Raum entwickeln, die in erster Linie vom Antikommunismus frei sein muss.

    So wie die Alternative zum staatsmonopolistischen System letztlich nur der Sozialismus – auf der Grundlage des Gemeineigentums an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln – sein kann, so bietet nur die Ideologie des wissenschaftlichen Marxismus-Leninismus eine echte Alternative zur imperialistischen Ideologie. Die Verbreitung der marxistisch-leninistischen Ideologie, die alle humanistischen, emanzipatorischen und revolutionären geistigen Strömungen am konsequentesten zum Ausdruck bringt, ist die wichtigste Waffe zur Zurückdrängung der geistigen Manipulierung der werktätigen Volksmassen durch die Finanz- und Monopolbourgeoisie. Sie dient auch im ideologischen Klassenkampf gegen die rechts-sozialdemokratische Konvergenztheorie und Herrschaftsideologie des Bourgeoissozialismus.

    Siehe: 5-6/2019, trend-onlinezeitung
    Das imperialistische System der geistigen Manipulierung (infopartisan.net)

    17.05.2023, R.S.

    • VolkerDjamani sagt:

      Wäre doch nett, die Quelle vorab (und nicht am Schluss) zu nennen und/oder auch Anführungszeichen zu setzen, damit man gleich weiß, dass es kein eigener Kommentar ist. Oder geht es um die Selbstbeweihräucherung?

    • wassenaar sagt:

      Ein sehr guter mit vielen Quellen versehenen Beitrag!
      Hier hat Jemand wissenschaftlich gearbeitet und das sollte anerkannt werden und nicht von einem VolkerDjamani zerredet werden. Dieser Kommentar wäre Wert gewesen als Beitrag auf apolut gesetzt zu werden, da er das sagt, was dazu notwendig war und das nicht zerredet hat.

    • HarteEier2 sagt:

      Super Kommentar, danke!!

  9. Grld sagt:

    Nur ein Begriff scheint sich nicht abzunutzen: Antisemit.

    • wassenaar sagt:

      Das ist ebenso ein Irrglaube.
      Antisemit, war eine klare Benennung faschistischen Rassenhysterie.
      Die Nachfolger des Faschismus haben es geschafft, dieses Wort umzusetzen, seiner eigentlichen Bedeutung zu nehmen und es ins genaue Gegenteil zu verkehren.

      Dabei sollte nie unerwähnt bleiben, daß der Zionismus, die erste Form des Faschismus war und seit Beginn seiner Existenz geblieben ist.

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