Campact in Nöten. Gesinnungs-Polizei soll helfen

Von Uli Gellermann.

Als die Kampagnen-Maschine „Campact“ ihr demokratisches Mäntelchen im letzten Jahr in den Regierungswind hängte und sich dem offiziellen Corona-Kurs anschloss, geriet die einstige Bürgerbewegung unter Druck: Immer mehr Unterstützer kündigten ihr die Freundschaft und vor allem die Spenden.

Statt zu überlegen, ob man als Passagier auf dem Regierungsdampfer nicht den falschen Kurs fährt, setzte Dr. Felix Kolb vom Vorstand der Organisation noch eins drauf. In seinem jüngsten Newsletter entdeckte er eine Verschwörung: „Mit Bestürzung und Sorge beobachten wir seit einigen Monaten, wie weit sich viele Menschen von der Realität lösen“, schreibt er und der Beweis: „Tausende Spender*innen und Förder*innen kehrten uns den Rücken“. Weil „Campact“ vor Verschwörungstheoretikern warne, so die sonderbare Logik des Dr.Felix Kolb, würden die jetzt den Spendensammlern das Wasser abgraben. Dass der einstige Oppositions-Verein die Ideologie der Merkel & Co schon mit dem Propagandawort „Verschwörungstheoretiker“ bedient, mag ihm nicht auffallen. Auch die primitive Gleichsetzung von Regierungskritik mit „Verschwörungsmythen“ kennt der Leser längst aus all den Medien, die sich als Merkel-Meinungs-Organe begreifen.

Reklame für die „Initiative DetektivKollektiv“

Doch angesichts der finanziellen Nöte, in die Campact nach dem Einschwenken auf den Merkel-Kurs geraten ist, kann den Zeugen Coronas der Dreck gar nicht dreckig genug sein, mit denen die Freunde der Grundrechte beworfen werden: „So werden Menschen, die das Virus leugnen, selbst zu Pandemiebeschleunigern“, schreibt der furchtbare Vorstand Kolb. Zwar kann man Viren nicht leugnen, und die Demokratiebewegung tut das natürlich auch nicht, aber wenn es um Geld geht, werden die Gegner der Regierungslegenden flugs zum Gesundheitsrisiko erklärt, als Virenschleudern gebrandmarkt und dem Scheiterhaufen des gesunden Hygiene-Empfindens ausgeliefert.

Doch weil immer mehr dem neuen „Campact“-Kurs den Rücken kehren, muss dringend Verstärkung her. Deshalb macht Dr. Kolb in seiner Offenbarungs-Mail Reklame für die „Initiative DetektivKollektiv“. Diese Gruppierung versteht sich als Gesinnungspolizei im Netz und tarnt diese Gestapo-Funktion nur mühsam mit geschraubten Sätzen wie „Das DetektivKollektiv ist Online-Plattform basierend auf einer virtuellen Gemeinschaft, auf der Detektiv*innen zusammenkommen, um die Glaubwürdigkeit von Inhalten im Internet zu überprüfen“. Bei dieser Polizeiarbeit stützt man sich angeblich auf eine Umfrage der Landesmedienanstalt NRW. Dass die einen alten Hut als neu verkauft – „82% der Befragten haben Sorge vor der Manipulation von Wahlergebnissen durch politische Desinformationskampagnen“ – der prima auf den Kopf der Regierung passt, will den „Campact“-Leuten einfach nicht auffallen.

Handlanger der Pharma-Lobby.

Wer den Kopf so tief in den Regierungs-Streusand steckt wie „Campact“, dem will auch nicht auffallen, dass unter den Unterstützern der „Detektive“ die „Deutsche Atlantische Gesellschaft“, eine NATO-Lobby-Truppe ist und mit der „Stiftung Mercator“ ein Zweig der Metro AG, einem Konzern, der seinen Handel gerne aggressiv in Entwicklungsländern absichert. Offenkundig kennt „Campact“, wenn es um die eigenen finanziellen Ressourcen, geht keine Hemmungen. Auch deshalb zündet „Campact“ die nächste Stufe der Verleumdung und behauptet „Corona-Leugner*innen . . , verbreiten Halbwahrheiten und Lügen über die entwickelten Impfstoffe“.

Klar: Die Pharma-Industrie braucht dringend Hilfe beim Verkauf ihrer hastig entwickelten Impfstoffe. Da kann sich „Campact“ nicht mit Argumenten und Analysen aufhalten. Da greift man lieber zur üblen Nachrede, das geht schneller, und nachdenken muss man auch nicht. An Geld mangelt es dem lukrativen Zweig der Chemieindustrie nicht. Wie “Campact“ bei solchen Freunden seine Versprechungen halten will, ist unklar. Denn Dr. Kolb behauptet zwar in seinem Newsletter, dass der Verein tapfer für „Lobbytransparenz“ kämpfen wolle, macht sich aber auch und gerade mit seiner jüngsten Mail zum Handlanger der Pharma-Lobby.

Ein mittelalterlicher Pesthauch

Einen echten Gipfel des dummdreisten Schwätzens erreicht der Campact-Vorstand Dr. Kolb mit diesem Satz: „Menschen sterben völlig unnötig an Covid-19“. Wer jetzt erwartet, dass der sonderbare Doktor erklären würde, wann Menschen denn nötig an Covid-19 sterben, wird enttäuscht. Ihm fällt nur die alte Diffamierungs-Masche ein: „Wenn vereinzelte Leugner*innen weder Abstand halten noch Maske tragen“, sterben sie nach Meinung von Dr. Kolb „völlig unnötig“. Was aus diesen Zeilen weht, ist ein mittelalterlicher Pesthauch aus der Zeit, in der man noch die Juden für die Verbreitung der Seuche verantwortlich machte. Derart „wissenschaftlich“ geht Dr. Kolb heute vor und verbreitet Schreckensfantasien, die nicht neuen Erkenntnissen entsprechen, sondern den vormodernen Schreckens-Märchen jener Regierungsmaschine, die sich durch ihre Beherrschung der Massen-Medien noch an der Macht hält.

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Artikel erschien zuerst am 05. Januar 2021 auf dem Blog Rationalgalerie

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Bildquelle:     Jamila Aliyeva/ shutterstock

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