Bekenntnisse eines Depressiven

Ein Kommentar von Dirk C. Fleck.

Ich war zwei Menschen ins südliche Österreich gefolgt, um einen Roman zu schreiben, den ich schon lange in mir trage. Ich wollte eine Literaturgattung wiederbeleben, die eigentlich schon ausgestorben ist: den Sittenroman. Der Sittenroman macht den Geschmack einer Epoche spürbar, indem er seine Protagonisten durch das Minenfeld gesellschaftlicher Umstände führt. Madame Bovary von Gustave Flaubert war einer, Émile Zolas Nana oder Theodor Fontanes Effi Briest ebenfalls. Der letzte war wohl Der Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil.

Das klassische Grundprinzip eines so genannten Sittenromans ist die Offenlegung der jeweiligen gesellschaftlichen Sozialmechanismen anhand der persönlichen intellektuellen und sexuellen Emanzipation eines Individuums. Oft bleiben die sozialen Werte auf der Strecke, um so der Gesellschaft ihren anprangernden Spiegel vorzuhalten.“ – (Wikipedia).

Die Protagonisten meines noch ungeschriebenen Romans befinden sich in einer Dreiecksbeziehung und erkämpfen sich inmitten unserer pornografischen Epoche mit all ihren Unwägbarkeiten den Weg ins Glück. Es ist die Geschichte einer Erlösung, die allein durch die höchste Form der Liebe, der totalen Hingabe, erreicht werden kann. Wenn ich von einer pornografischen Epoche spreche, so fasse ich den Begriff natürlich weiter, als das, was allgemein unter ihm verstanden wird. Für mich ist unsere Epoche durch und durch versifft, also pornografisch. Die Politik ist es, die Wirtschaft sowieso, das gesamte System, das uns zu Bewohnern eines anderen Planeten machen will, ist durch und durch schmutzig, dirty eben.

Im Burgenland wurde ich nun Zeuge, wie das Dreier-Experiment krachend scheiterte. Unsere Li(äh)son wurde von uns in Hamburg erkämpft, gewollt und mit den Girlanden schönster Versprechungen behangen. Das alles ereignete sich im See der Sinnlichkeit. Bis ich im Alltag ertränkt und erwürgt wurde. Ich werde niemals mehr die Höhen erklimmen können, auf denen ich mit diesen Menschen so traumwandlerisch sicher herum jonglieren konnte. Ich war nahe davor, meinen Frieden zu finden und fühle mich nun wie ein Vertriebener in nasser Kleidung auf dem Weg in die Hölle. Ich habe das Licht gesehen und werde wieder in den dunklen deutschen Alltag verbannt. Bei dem Gedanken schnürt es mir die Kehle zu.

Ich bin ein Hungernder geworden, ich leide unter einem entsetzlichen Mangelzustand des ganzen Wesens, das von nichts anderem als von quälender Leere erfüllt ist. Von dem Flehen, dass, wo nichts war, etwas sein möge. Dieses Fieber, dieses Elend, das mich wach hielt, dieses Gefühl, dass mir nun zeitlebens etwas vorenthalten wird, macht mich krank. Ich suche nach der Wahrheit hinter den Dingen und stehe stets mit leeren Händen da.“ Das schrieb Amélie Nothomb in ihrem beeindruckendem Buch Biographie des Hungers. Auch ich komme mir vor wie ein Kieselstein, der bei Erdarbeiten von einem Schaufelbagger vor sich hergeschoben wird, nutz- und orientierungslos.

In einem der zahlreichen Bücher, die ich in letzter Zeit konsumiert habe, las ich, dass Langeweile die einzige Form der Ewigkeit ist, die wir Sterbliche erleben können. Der Satz wirkt zunächst befremdlich, ist aber erstaunlich wahr. Ich erlebe das jeden Tag. Seit meiner Rückkehr aus dem Burgenland versuche ich fortzuführen, was ich dort gegen meinen Liebesschmerz im wahrsten Sinne des Wortes täglich ins Feld geführt hatte: lange, manchmal stundenlange Spaziergänge, auf denen ich die Wunden zu kühlen versuche. Ich ertrinke in Selbstmitleid und kann nichts dagegen tun. Alles, was ich um mich herum wahrnehme, scheint mir sattsam bekannt zu sein. Jedes Ereignis, jede Geste, jeder Ton – alles wie gehabt, alles nur kurze vergängliche Schaumspritzer auf dem Meer der Stille. Was ich zur Zeit wohl dringend brauche ist so etwas wie ein Seelensekretariat, das mir alle Anrufe von draußen vom Hals hält.

Da fällt mir ein Text von Peter Handke ein, in dem er die „ersten Male“ in einer poetischen Rührung besang, die selbst das Allerbanalste auflädt, wenn es nur eine neue Erfahrung, ein neuer Anfang ist. Irgendwann,“ schrieb er, „habe ich beschlossen, dass alles fremd ist und alles neu ist und alles unentdeckt. Und das hilft mir auf die Sprünge. Es ist noch nichts erzählt. Doch, ist es, nur noch nicht von jedem, wie Karl Valentin sagen würde. Und nicht in allen Facetten, das ist wohl war. Aber will man daran teilnehmen? Dazu bedarf es einer Unbeschwertheit, über die ich zur Zeit nicht verfüge. Also schlage ich wieder einmal bei Prentice Mulford (1834 – 1891) nach, diesem großartigen US-amerikanischen Schriftsteller und Philosophen, der alleine in einem Segelboot treibend vor Long Island tot aufgefunden wurde:

Alle wilden Geschöpfe haben in ihren natürlichen Lebensbedingungen eine Art Seligkeit, denn sie sind wahre Ausdrucksformen des großen Unbekannten, das wir in Ermangelung eines besseren Wortes das unendliche Bewusstsein nennen wollen. In der wahnsinnigen, jubelnden Ekstase des Liebesschreis, mit der der große Vogel einsam in der Morgendämmerung über die Tannen hin nach einer Unbekannten ruft, ist seines Lebens Schönheit, Wahrheit und Glück, wie es gleichermaßen der unvergleichliche Sprung für die Wildkatze ist, mit dem sie, ein Dämon der Anmut, ihm den Jubelruf in der Kehle durchbeißt. Wo aber ist diese Wahrheit und Anmut, wenn der Mensch sein Geselchtes mit Bier hinunter schwemmt? Dann nähert sich sein Ausdruck in ganz verdächtigem Maße dem Geschöpf, in das er den starken, mutigen Eber verzüchtet verschweinzt hat (), denn das Schwein ist Menschenwerk und zeigt so recht, was aus einer Wahrheitwird, die er in seine Finger bekommt. Die ebenmäßige, starkbeschwingte, sich selbst erhaltende Wildgans ist eine Wahrheit: ist einer der Ausdrücke des unendlichen Bewusstseins. Die watschelnde, hilflose, flügellahme, leberkranke, geschoppte Gans ist das, was von einer Wahrheit übrig bleibt, wenn der Mensch dazukommt.

Ich weiß, dieser Artikel ist so düster wie meine momentane Verfassung. Lassen Sie sich nur nicht anstecken, obwohl es heute genügend Gründe gibt, auch ohne Liebesschmerz in tiefste Depressionen zu verfallen. Falls Sie das nicht wollen, lassen Sie sich impfen. Dann nimmt man Sie wieder auf in dieser schrecklichen Solidargemeinschaft.

Ich hör jetzt auf, ist besser so ….

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Artikels.

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Bildquelle: irnburch / Shutterstock

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Kommentare (18)

18 Kommentare zu: “Bekenntnisse eines Depressiven

  1. Gunhildmaria sagt:

    Zu-fällig habe ich vor einiger Zeit das letzte Hambürger mit Jens Lehrich zur Hälfte angehört. Mehr als die Hälfte mochte ich mir nicht zumuten: solche Höhenflüge, solcher Liebesrausch landen bald einmal als Scherben am Boden.

  2. Kit3 sagt:

    Ach herrje, das tut mir aber Leid…. was für eine bemerkenswerte und dann so traurige Erfahrung, auch mit Mitte 70 noch oder vielleicht gerade.

    Schön aber auch, die Liebe, geistig, seelisch & körperlich, noch einmal er-lebt zu haben, meinen Glückwunsch dazu, denn das gelingt uns in dem hohen Alter doch sooo selten.

    Behalten Sie die guten Erinnerungen, Dieter, das schlimme Leid wird sich bald legen und die Dankbarkeit bleibt.

    Alles Gute!

  3. Meinenstein sagt:

    Lieber Herr Fleck,

    meine Lebenserfahrung hat mich gelehrt, Dinge nicht vorher anzukündien, sondern einfach zu machen.
    Dann baut sich auch keine Erwartungshaltung auf an der Mensch scheitern kann und Mensch ist frei in seinem Tun und Lassen.

    Motto: Alle haben gesagt, dass geht nicht. Da kam dann einer, der wußte das nicht und hat es einfach gemacht.

    Vielleicht ist einfach nicht die richtige Zeit, die Ihnen die Bedingungen gewährt, die Sie für so einen Sittenroman brauchen?

    Die Eliten haben den Zivilgesellschaften den Krieg erklärt. Die Gesellschaften werden in Aufruhr und Marschbereitschaft gebracht. Feindbilder und Schreckensszenarien werden an die Wände plakatiert und laufen auf allen Glotzen.
    Viele müssen darüber nachdenken, ob und in welcher Form sie mitmarschieren und an welcher Front sie wohl kämpfen werden. Einige sind schon mitten drinn!
    Die Kriegsdienstverweigerer sitzen gebannt vor den Bildschirmen und verfolgen die Planspiele der Mächtigen, auch um vorrauszusehen, was wohl als nächstes kommt.
    Aufrüstung findet statt, wohin Mensch nur schaut bis hin zu ganzen Truppenbewegungen.

    Vielleicht sollten Sie einen Kriegsroman schreiben?

    Bleiben Sie stark!

    :-)

  4. Zitat: Ich hör jetzt auf, ist besser so …. Zitat Ende.

    In der Tat, es ist wohl wirklich besser so…..

    Sorry, aber was seit ihr doch bloß alles für kraftlose degenerierte Menschen, wenn ihr euch durch so etwas wie das was gerade geschieht schon derart aus der Bahn werfen lasst.

    Kein wunder das die selbsternannten "Weltenlenker" so ein leichtes Spiel mit euch haben.

    Da frage ich mich doch sogleich, wo sind sie bloß abgeblieben, die Menschen mit derart viel Power das sie vor lauter Kraft kaum laufen können?

    Oder anders gesagt, wir brauchen dringend wieder viel mehr Menschen mit richtig dicken Eiern in der Hose.

    • Meinenstein sagt:

      bis zum nächsten Ostern ist es aber noch hin und
      ob ihre Osterhasen es reißen werden(?), mhmhm . . fraglich!
      aber gut,
      erstmal kommt ja jetzt demnäxt der Nikolaus.
      und bis zum nächsten Osterfestbleibt ja noch ne Menge Zeit die Eier bunt anzumalen oder mit markigen Sprüchen zu versehen

      ;-)

  5. Sehr geschätzter Herr Fleck,
    Sie wären nicht der Erste, der durch Leiden zu höherem Erkennen geführt wird. Hirnchemie ist Illusion, die Selbstheilung findet sich ganz, ganz tief im inneren Gesicht des Selbst. Betrachten Sie es. Lange und wiederholt.
    Mitfühlend,
    Ihr Chaukeedaar Aazadi

  6. Höhenflüge sind etwas besonders schönes im Leben. Viele haben Angst ihre Gefühle zuzulassen, aus Sorge zu scheitern.
    Nach einer auch wie gearteten Landung sollte man dankbar für diese schönen Momente sein und sich bewusst sein, das man immer wieder starten kann.
    Ich wünsche gutes Flugwetter.

  7. NotaBot23 sagt:

    Wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich froh, mal wieder zu erfahren (im Beitrag und den Kommentaren), dass es nicht nur mir so geht.
    Es hat nichts damit zu tun, "wie weit man ist". Es ist menschlich, menschlich zu sein, denke ich. "Nicht weit sein", das wäre m. M. n. zum Beispiel, vorzugeben, man stünde weit über solchen Erfahrungen, oder zur Waffe zu greifen und den/die "Schuldigen" hinzurichten.
    Zum Glück geht's meist nach einiger Zeit wieder besser, manchmal sogar besser als davor.

  8. snejnisor sagt:

    Bettina von Arnim steigerte sich früh hinein in die Vorstellung, das Kind zu sein, das dem grossen Goethe half, seine Kreativität zu befeuern, seine weltverändernden Gedanken hinaus zu tragen und ihm mit iherer schwärmerischen Attitüde einen romantischen Gegenpol zu bieten.
    Goethe wurde ihrer schliesslich überdrüssig, beantwortete den steten Strom an Briefen immer seltener und schliesslich gar nicht mehr. Bettina liess dennoch nicht nach, adressierte die Briefe weiterhin an den grossen Mann und lernte, sich selbst als Monologpartnerin zu aktzeptieren. Ihr Ton änderte sich, wurde reifer, aber nie depressiv.
    Noch nach seinem Tod kämpfte sie lange mit den Behörden um die Verwirklichung einer eigens entworfenen Gedenkstätte.

    Und nun, Herr Fleck? Wird die Depression je wieder von ihnen weichen? Ich glaube nicht. Für mich ist sie jedenfalls dauerhaft präsent. Oft nur untergründig, denn meine lebensfrohe Partnerin hält sie meist auf Abstand. Ich empfehle ihnen nichts. Warum auch? Das Leben wird sich irgendwann wieder lebenswert anfühlen. Vermutlich nicht mehr für unsere Generation, aber was macht das schon? Irgendwann kehren wir alle zurück und fahren mit dem Sammeln von Erfahrungen fort.

    Bis dahin wollen wir dankbar registrieren, was das Leben uns zu geben bereit ist. Nicht mehr und nicht weniger.

    Viele Grüsse aus den USA
    JR

  9. Das Leben ist so kurz! Es reicht gerade, um auszubrennen!
    https://www.Die-Zeit-des-Anderen.de
    Untertitel: So schützen sich Empathen vor notorischen Lügnern
    Autor: David Schlesinger

    Eine Depression braucht Zeit und Raum bis zum Überdruss! In der Ruhe liegt die Kraft! Sobald die täglichen Routinen wieder langweilig werden, entsteht allmählich ein Wunsch nach etwas anderem. Ob es dann "Die Wissenschaft der Genialiät" von Wallace D. Wattles ist, sei dahingestellt: https://www.W-D-W.eu .

  10. Rulai sagt:

    Wer sein Glück von anderen Menschen abhängig macht, kann ja sooo viel noch nicht wirklich erkannt haben.

    Wenn das innere Glück, die innere Freude, die grundlose Freude aus meinem reinen Sein heraus und aus der Verbundenheit mit dem Göttlichen Lebenskern, wenn die innere Freiheit und der innere Reichtum erkämpft wurden, oft in vielen Jahren der Introspektion und der inneren Arbeit, die selten ohne großen Schmerz verläuft – – – DANN, ja, aber wirklich nur DANN, wenn ich wirklich niemanden brauche, um glücklich zu sein, DANN kann sich das äußere Glück auch einstellen, egal in welcher Konstellation und mit welchen Menschen.

    Das Äußere scheitert und der Mensch, der andere dazu vewendet hat, unbearbeitete Schattenanteile zu deckeln, wird wieder auf sich selbst zurückgeworfen.

    Depression ist Weigerung vollständig zu fühlen. Also staut sich etwas auf. Also schneidet man sich ab. Also nebelt man sich ein.
    Das ist ein Selbstmord auf Raten.

    Und zum Freitod: Ihr Astralkörper wird genau so lange noch in der Nähe ihres Lebenssettings zu bleiben haben, wie es Ihnen bestimmt war, ohne Selbstmord zu leben.
    Sie würden also, ohne etwas machen zu können, miterleben müssen, was da alles geschieht.

    Sich selbst entkommt niemand.
    Und das ist gut so.

    Für mich jedenfalls die größte Motiviation, nicht länger um den heißen Brei herumzutanzen.

    Was, von dem, was ich hier schrieb, auf den Autoren zutreffen mag, kann nur er selbst wissen.

    Mit besten Grüßen

  11. Norbert sagt:

    Es ist nicht die Erlösung durch Jesus, nicht die Befreiung vom Liebeskummer, nicht die Sehnsucht und der Abscheu aus dem Leben zu scheiden, nicht das Bekämpfen der existierenden Realität. Es ist die fehlende Menschlichkeit und Solidarität im Namen von Menschlichkeit und Solidarität.
    … und darunter leidet nicht nur Dirk C. Fleck.

  12. Bonobo sagt:

    Die Entwicklung hat mich überrascht, weil ich vergessen hatte, wie´s bei mir war.
    Die romantische Liebe verzaubert. Kälter ausgedrückt: verfälscht, verzerrt und dauert nur einen Augenblick der Ewigkeit.
    Nur, wenn es gelingt, sie zurückzuverwandeln, in die distanziertere Form einer erotischen Freundschaft, kann sie dauern.
    Solches Liebesleiden ist unangenehm. Aber es ist auch der Stoff aus dem Romane sind. Mit etwas Abstand fließen die Sätze zu einer Geschichte und das Lächeln kommt wieder.
    Alles Gute.

  13. Doska sagt:

    Menschen enttäuschen ( sie wurden von einer Täuschung befreit) Jesus enttäuscht nicht.

    Reden sie doch mal mit IHM, Er wartet in ihrem Herzen auf sie ( Was glauben sie, woher die Elektrizität ihres Herzschlags kommt?) Das hat nichts mit Religion oder kaltem Intellekt zu tun. Es ist auch eine Beziehung. Gott hat Seinen gefallenen Geistkindern ein Sehnsuchtsloch in der Seele hinterlassen, um sie zum Suchen zu bewegen, auch nach Umwegen, um wieder zurück zum Vaterhaus zu finden. Nur Jesus kann diese Sehnsucht nach echtem Leben stillen.
    Lesen sie statt Menschenwerk, doch mal Gottes frischeres Wort, im " Großen Evangelium des Johannes"( GEJ) dem Jakob Lorber in den Stift diktiert. Besonders die fantastische Geschichte von der Frau Irhael am Jakobsbrunnen und ihre Heilung, nebst dem was nicht in der Bibel steht, was Jesus ihr, ihrem letzten Mann Joram u. den Nachbarn noch tat. Es steht gleich im GEJ.Band 1 ab Kap.26

    Hier kostenlos in versch. Dateiformen u.Sprachen erhältlich:
    https://jesus-comes.com/index.php/category/deutsch/jakob-lorber-pdfs-deutsch/

    Gute Besserung Hr.Fleck

  14. Doska sagt:

    Menschen enttäuschen, Jesus nicht. Reden sie doch mal mit Ihm. Er hört zu u.hilft, wenn gewollt.Dieses Sehnsuchtsloch i der Seele hat Er den gefallenen Geistkindern hinterlassen, um wieder, auch auf Umwegen, zum Vater zurückzukehren. Hat nichts mit Religion sondern auch mt Beziehung zu tun.

  15. seffkosse sagt:

    Danke für diesen Zwischenbericht einer Nachtmeerfahrt. Mir kamen die Marienbader Elegie in den Sinn. Goethes letzter Liebeskummer – wegen Ulrike.
    "Das Auge starrt auf düstrem Pfad verdrossen,
    Es blickt zurück, die Pforte steht verschlossen. "

    • Nevyn sagt:

      Die Nachtmeerfahrt der Seele, die Nigredo, ist keine Depression. In die Depression lässt man sich drücken. Nigredo ist schon selbst gewähltes Schicksal, in tiefem Urvertrauen und dem Wissen, dass die dunkelsten Stunden die wertvollsten sind, auf dem Weg in die Weisheit. Die Eule der Minverva beginnt bekanntlich erst bei Einbruch der Dunkelheit ihren Flug.
      Daher wird so jemand nie freiwillig aus dem Leben scheiden wollen sondern er begreift sein All-Ein-Sein als eine der wichtigsten Erfahrungen, die der Mensch auf dem Weg in eine vertiefte Individuation machen kann.

  16. Lieber Freund Dirk C. Fleck,
    in einer ähnlichen Situation, wie Du Dich heute fühlst, war vor langer Zeit Richard Buckminster Fuller, ein Vorwärtsträumer wie Du und obendrein fühlte er sich als Versager. Und noch einen drauf: Sie hatten gerade ein Kind gewonnen und das verstarb. So kam es, dass der geschockte Buckminster überlegte, wie er sich vom Leben entfernen könne, das ihn wohl nicht richtig gut leiden konnte. Noch offensichtlicher ging es ja wohl nicht, Studium samt Prüfungen vergeigt, keine Aussichten auf eine bessere Zukunft.

    Und da fasste er nach längerem Nachdenken einen Entschluss, derart ungewöhnlich, dass wohl noch kein Mensch vor ihm drauf gekommen war.
    Falls Du aus Deinem Tal raus möchtest, empfehle ich Dir, gleich nach Deinen sonstig üblichen Lesungen Flaubert, Fontane, Musil, Handke (man gönnt sich ja sonst nichts), zuzüglich Herrn Wikipedia (Spitzname: Lügipedia/Lügipädiater) mal über R. Buckminster Fuller zu suchen. Nachdem ich begeistert Deine ersten Burgenland-Wohl-Gefühle förmlich aufgesaugt habe, war nach zwischenzeitlichem Begeistertsein Dein jäher, hier dokumentierter Absturz für mich umso tragischer.
    Ich binja nicht Fachmann, nicht Spezialist, aber ich habe Erfahrung Selbstreparaturen betreffend: Meine Empfehlung, versuch dich in der Fuller-Heilung, stell Dich mal neben Dich. Vielleicht fällt Dir dann ganz nebenbei auf, was alle außer Dir inzwischen wissen: ""The existing model of capitalism has expired" (WWP)

    Für mich ein Anlass, die Welt gar nicht so schlecht zu finden wie Du nach Erlebnis Sorgenland in Österreich.
    Und zu Deinem Leben selbst hülfe vielleicht zu entdecken: "You never change things by fighting the existing reality. To improve something, build a new model that makes the existing model obsolete.". ― R. Buckminster Fuller.

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