
Ein Standpunkt von Felix Feistel.
Seit etwa 2020, parallel zu einer nicht existenten Coronapandemie, wird das 5G-Netzwerk massiv ausgebaut. So ist Deutschland mittlerweile fast flächendeckend mit dem neuen Netz abgedeckt. (1) Beworben (2) wird 5G mit den überlegenen Fähigkeiten gegenüber 4G. So könne 5G zehnmal so viele Daten pro Sekunde übermitteln und auf einem Quadratkilometer bis zu eine Millionen Geräte verbinden. Damit ist 5G die wesentliche Voraussetzung für das Internet der Dinge (IoT), sowie für das autonome Fahren (3), beides Technologien, die derzeit von finanzstarken Konzernen vorangetrieben werden.
Dabei nutzt 5G nicht nur alle Frequenzen zwischen 700 MHz und 2,6 GHz, die schon von den bisherigen Mobilfunkstandards genutzt werden, sondern darüber hinaus Frequenzen bis 3,8 GHz. Für manche Anwendungsmöglichkeiten werden zudem Hochfrequenzen im sogenannten Millimeterbereich zwischen 24 und 27,5 GHz benötigt. Diese Frequenzen zeichnen sich durch sehr kurze Wellenlängen von wenigen Millimetern aus. (4)
Während die technischen Vorteile der neuen Technologie stark hervorgehoben werden hört man wenig über die Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit dieser Frequenzen. Diese scheinen im Angesicht des technischen Fortschrittes von untergeordneter Bedeutung zu sein. Dabei stufte die WHO den Mobilfunk bereits im Jahr 2011 als
„potenziell krebserregend“ (5)
ein. In Bezug auf 5G stellt die WHO dann allerdings lapidar fest, dass bislang keine gesundheitlichen Risiken durch elektromagnetische Strahlung festgestellt werden konnten, erklärt dabei aber auch, dass bislang kaum Studien durchgeführt wurden. (6) Zu ähnlichen Ergebnisse kommt das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Die WHO stützt sich bei ihrer Einstufung der Risiken durch Mobilfunkstrahlung im Wesentlichen auf die Ergebnisse der Internationalen Kommission für den Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP) (7). Dabei handelt es sich um eine deutsche Organisation, die teilweise aus öffentlichen Geldern finanziert wird und in räumlicher Nähe zum Bundesamt für Strahlenschutz untergebracht ist. (8) Sie legt international die Richt- und Grenzwerte, etwa die Spezifische Absorptionsrate, den sogenannten SAR-Wert, fest. Dieser beträgt bei modernen Geräten zwischen 0,10 und 1,99 W/g. Dabei gilt: Je höher der SAR-Wert, desto größer der erwärmende Effekt auf Gewebe. (9)
Die ICNIRP geht bei ihren Risikobewertungen jedoch sehr selektiv vor. So hat sie in einer 2018 veröffentlichten Richtlinie zu gesundheitlichen Auswirkungen von elektromagnetischen Frequenzen die 2011 von der WHO getroffene Einschätzung als „potenziell krebserregend“ beispielsweise gar nicht mit aufgenommen. (10)
In Bezug auf 5G erklärt die ICNIRP, dass die Exposition mit diesen Frequenzen lediglich einen thermischen Effekt in der Haut der Menschen auslöse. Da die Eindringtiefe mit steigender Frequenz abnehme werden die Strahlen von der Haut absorbiert und gelangen gar nicht in den Körper. Auf den Wärmeeffekt reagiere der Körper, wie auf jede thermische Veränderung, könne sich also schützen. (11) Die ICNIRP besteht aus einem Gremium aus 14 Mitgliedern und zieht zusätzlich noch 25 externe Wissenschaftler zu Rate. Allerdings gab es in der Vergangenheit immer wieder Kritik an den Mitgliedern. So hatte der Gründer des ICNIRP, Michael Repacholi, Verbindungen zur Industrie und nutzte ein Krankenhaus zur Umleitung von Industriegeldern in seine Arbeit. (12) Bereits 1999 wurde die Fokussierung des INCRP einzig auf thermische Effekte der Mobilfunkstrahlung kritisiert. (13) Im Jahr 2000 erklärte die Internationale Konferenz Situierung von Mobilfunksendern
„dass die Vorschläge der ICNIRP zum Schutz der menschlichen Gesundheit hinsichtlich der hochfrequenten elektromagnetischen Felder, auf welchen die derzeitigen Empfehlungen der WHO und des EU-Rates aufbauen, zum einen wissenschaftlich nicht haltbar sind und zum anderen den Schutz der menschlichen Gesundheit nicht gewährleisten können“ (14)
Ergänzend führt ein Artikel der Oncology Letters aus, dass von der ICNIRP anerkannte Experten, wie etwa der Schweizer Martin Röösli, Verbindungen zur Telekommunikationsindustrie haben, und daher die Untersuchungen zu Gefahren der Mobilfunkstrahlung nicht unabhängig erfolgten. Die Auswirkungen auf Zellen, etwa DNA-Schäden durch Mobilfunk würden zudem nicht berücksichtigt. Stattdessen würden die Studien auf thermische Effekte auf die Haut beschränkt, was sich auch in den ICNIRP-Richtlinien von 2020 niederschlage, die daher voreingenommen seien. Das liege daran, dass eine kleine Gruppe von Personen die Bewertungsgremien für die Gefahren der Mobilfunkstrahlung dominiere, die zugleich gesundheitsgefährdende Risiken leugne. (15)
Dem Parlament der Europäischen Union wurde im Jahr 2020 im Auftrag der beiden Abgeordneten Michèle Rivasi (Europe Écologie) und Klaus Buchner (ÖDP) ein Bericht (16) vorgelegt, der massive Interessenkonflikte und mangelnde Kompetenzen des ICNIRP bemängelte. So handele es sich bei den 14 Mitgliedern einzig um Naturwissenschaftler. Lediglich ein Mediziner gehöre dem Gremium an, der allerdings kein Experte in Sachen Funkstrahlung sei. Auch lehne die ICNIRP Studien ab, die einen gesundheitlich negativen Effekt von nichtionisierender Strahlung nachweisen. Unter den abgelehnten Studien befindet sich auch die US-amerikanische Studie des National Toxicology Programe (NTP-Studie) der US-Regierung aus dem Jahr 1999, die einen klaren Zusammenhang zwischen Mobilfunk und beispielsweise Krebs nachgewiesen hat. (17) Problematisiert wird auch, dass das ICNIRP ein selbstreferenzielles Gremium sei, dessen neue Mitglieder von den alten Mitgliedern ausgewählt würden, womit eine Kontinuität der Ansichten gewährleistet sei.
Dennoch berufen sich WHO, EU und auch das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) auf die Angaben und Empfehlungen des INCIRP, und die Gremien der EU und auch Schwedens sind personell mit Mitgliedern des ICNIRP besetzt unter Ausschluss von kritischen Stimmen gegenüber der Organisation. (18) Es ist daher kein Wunder, dass das BfS die Ergebnisse der NTP-Studie nicht als klare Evidenz für durch Mobilfunk ausgelöste Tumore anerkennt (19), und sich auf Studien der WHO berufen kann, die keine Gesundheitsrisiken durch Handynutzung erkennen können. Dabei wurden tausend von Studien der Vergangenheit neu evaluiert und zusammengefasst – wobei nur ein Bruchteil davon tatsächlich in die Bewertung eingeflossen sind. Nach welchen Kriterien der Rest aussortiert wurde legt das BfS nicht dar. (20)
Problematisch ist auch die Abhängigkeit der entsprechenden Forschung von Drittmitteln (21), die in der Regel aus der Industrie selber kommen und damit das Ergebnis bereits vordefinieren. Zudem hat die Mehrheit der ICNIRP-Wissenschaftler in der Vergangenheit von der Industrie finanzierte Forschung betrieben. Allerdings räumten einige Mitglieder des ICNIRP – dem den EU-Parlament vorgelegten Bericht zufolge - ein, dass von der Industrie finanzierte Studien weniger Erkenntnisse über gesundheitliche Risiken lieferten, als öffentlich finanzierte Studien – wie etwa die NTP-Studie. Die Studien der Industrie sind zudem nicht darauf ausgelegt, die realen Bedingungen in der Lebensumwelt der Menschen zu simulieren. Auch der kumulative Effekt von verschiedenen toxischen Expositionen in der Umwelt in Verbindung mit gepulster, elektromagnetischer Strahlung, werden in der Regel nicht untersucht. Dabei gab es in der Vergangenheit immer wieder Erkenntnisse, die beispielsweise eine verstärkenden kanzerösen Effekt von Elektromagnetischer Strahlung in Kombination mit Kanzerogenen Substanzen belegten, im Gegensatz zur Kontrollgruppe, die lediglich mit Kanzerogenen Substanzen in Kontakt kam, ohne Mobilfunkstrahlung ausgesetzt zu sein. (22)
Zudem gibt es enge Verbindungen zwischen dem ICNIRP und dem Internationalen Komitee für elektromagnetische Sicherheit (ICES) des in den USA registrierten Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE), in das personell und strukturell viele Mitarbeiter aus der Industrie, sowie dem Militär eingebunden sind. Nicht nur arbeiten ICNIRP und ICES/ IEEE eng zusammen, es gibt auch personelle Überschneidungen. (23) Dass Industrie und Militär kein Interesse an der Erforschung von gesundheitlichen Implikationen elektromagnetischer Strahlung haben, versteht sich fast von selbst.
Bereits 2020 stellte das europäische Parlament fest (24), dass der Ausbau der 5G-Infrastruktur eine dauerhafte und erhöhte Exposition der Bevölkerung mit diesen Frequenzen bedeuten wird. Die Auswirkungen auf die Gesundheit seien noch nicht erforscht – ähnlich wie bei den mRNA-Spritzen wird es dennoch erst einmal einfach gemacht. Allerdings stellt das Parlament fest, dass bereits 2018 die Risiken vorläufig als „hoch“ eingeschätzt wurden. Und bereits 2017 wandten sich über 400 Wissenschaftler in einem Appell an die EU-Kommission und forderten, ein Moratorium für den 5G-Ausbau zu verhängen, aufgrund der vielfältigen gesundheitlichen Bedenken. (25)
Ein Think-Tank des Europäischen Parlamentes hat einen umfangreichen Bericht (26) zu gesundheitlichen Auswirkungen von elektromagnetischen Frequenzen zusammengestellt. Der Bericht fasste dabei für niedrige Frequenzbereiche zwischen 450 bis 6000 MHz eine Reihe von nachgewiesenen gesundheitlichen Auswirkungen zusammen. So gebe es gesicherte Erkenntnisse für Karzigonität dieser Frequenzbereiche, ebenso wie für Beeinträchtigungen der Fortpflanzungsfähigkeit. Für die höheren Frequenzbereiche zwischen 24 bis 100 GHz hält der Bericht fest, dass es keine ausreichenden Forschungsergebnisse gibt. 4G und 5G fallen also genau in den Bereich, für den ausreichend Erkenntnisse bezüglich gesundheitlicher Schäden vorliegen. Dasselbe gilt allerdings auch für WLAN und sogar für die in den letzten Jahren dank kabelloser Gerätekopplung vermehrt genutzte Bluetooth-Technologie. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor sei, so der Bericht, die parallele Nutzung verschiedener Frequenzen, etwa 4G und 5G. Dazu kommen allerdings auch noch andere Frequenzen, wie etwa das mittlerweile überall installierte WLAN. Für diese parallele Exposition gebe es keinerlei Studien, welche die Auswirkungen der Kumulation dieser Wellen untersuchten.
Eine neuere Studie kam zu dem Schluss, dass 5G-Strahlung sich auf das braune Fettgewebe auswirke, und damit die Fähigkeit des Körpers zur Wärmeregulation beeinträchtige. (27) Dieselbe Studie wies nach, dass wiederholte Exposition mit elektromagnetischer Strahlung die Mitochondrien der Zellen, also die Zellkraftwerke erheblich schädigen kann. Sie führt zu oxidativem Stress, was Zellschäden verursacht. Zudem gibt es Hinweise auf eine reduzierte ATP-Produktion – und damit einer verringerten Freisetzung von Energie für die Zellen. Die Studie wurde mit wiederholter Exposition des Kopfes durchgeführt und wies zudem eine erhöhte Genexpression der mitochondrialen Gene nach, und das bereits bei einer Exposition von 0,43 W/ Kg, was wesentlich niedriger ist als die Grenzwerte von 1,99 W/Kg. Tritt dieser Effekt im ganzen Körper auf – und das ist anzunehmen, da Mitochondrien in beinahe allen Zellen vorhanden sind – ist das mit einer Reihe von Krankheiten verbunden, etwa Stoffwechselstörungen, Neurodegenerative Erkrankungen und Krebs. (28)
Bereits eine kurzfristige Exposition mit 5G kann zudem das menschliche Blut verändern (29). Insbesondere die roten Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich sind, verändern sich in Form, Festigkeit und Membrangängigkeit. Der Effekt ist bei Frauen stärker ausgeprägt, als bei Männern. Chronische Exposition birgt somit das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen oder chronische Erschöpfung. Zudem wies eine 2022 veröffentlichte Studie (30) Veränderungen im Gehirn von Versuchsmäusen, bis hin zu Nekrose von Gehirngewebe nach. Eine andere Studie (31) wies bei kontinuierlicher Exposition mit Radiofrequenzen DNA-Schäden in Rattengehirnen nach. Auch einen Zusammenhang mit erhöhter Angst wurde nachgewiesen (32), ebenso, wie eine Verringerung der neuronalen Aktivität (33) bei der Exposition von Frequenzen zwischen 1,8 und 3,5 GHz, wobei allerdings die empfohlenen SAR-Werte überschritten wurden. Ebenso wirken 5G-Frequenzen auf den Rhythmus des Gehirns – insbesondere im Schlaf – ein, wie eine schweizer Studie unter Zusammenarbeit mit der ETH Zürich nachgewiesen hat. (33a). Die Frequenzen nehmen Einfluss auf die Kalziumkanäle der Hirnzellen und verändern auf diese Weise den Schlafrhythmus, was potenziell Auswirkungen auf die Konsolidierung der Erinnerungen haben kann. Die Studie deckt sich zudem mit einer früher an Mäusen durchgeführten, bei der Nachkommen von regelmäßig mit 5G-Frequenzen bestrahlten Mäusen Symptome von ADHS und eine veränderte neuronale Entwicklung aufwiesen.
Eine 2023 durchgeführte Studie kam zudem zu dem Schluss, dass die langfristige Exposition mit elektromagnetischen Frequenzen von 2100 MHz die Fruchtbarkeit einschränkt. Allerdings kann dieser Effekt durch Melatonin rückgängig gemacht werden. (34) Sogar das Mikrobiom im Darm verändert sich bei Exposition zu elektromagnetischen Frequenzen. (35) Das Mikrobiom ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Immunsystems. Eine Fehlregulation hier steht mit unzähligen Krankheiten, einschließlich Parkinson, in Verbindung.
Die Grenzwerte und Studien zielen oftmals lediglich auf die Endgeräte ab. Für diese gelten die SAR-Werte. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass Menschen heutzutage verschiedenen Frequenzbereichen aus unterschiedlichen Quellen gleichzeitig ausgesetzt sind. Dabei spielen nicht nur die verschiedenen, digitalen Endgeräte eine Rolle, sondern auch WLAN-Router, Repeater, Blutooth-Verbindungen, und immer mehr auch die sogenannten Smart-Meter zu deren Einbau die Menschen mehr und mehr gezwungen werden. Diese senden im Hochfrequenzbereich Informationen über den Energieverbrauch des jeweiligen Haushaltes an den Netzbetreiber – und das bis zu 192.000 Mal am Tag. Dies bringt teilweise gut dokumentierte, teils schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit mit sich. (36)
Eine weitere Quelle sind aber auch die Sendestationen für Mobilfunk. Diese werden gerade in Städten auch auf Hausdächern installiert, wobei verschiedene Fallberichte Folgen für die Bewohner der Häuser - etwa in Form des Mikrowellensyndroms – festgestellt haben. Dieses geht einher mit Kopfschmerzen, Tinnitus, Benommenheit, Schlafstörungen, emotionalem Stress und variierendem Blutdruck und stellt damit eine enorme Belastung für den Organismus insgesamt dar. (37) Gerade für 5G muss die Anzahl dieser Antennen drastisch erhöht werden – die Rede ist von hunderttausenden neuen Antennen allein in Deutschland. (38)
Schon für die Vorgängertechnologien hat die Bioinitiative 2012 einen Bericht verfasst (39), in dem etwa 1800 Studien ausgewertet wurden. Der Bericht fasst zusammen, dass die Exposition zu den Frequenzen der Funkantennen gentoxisch sei, und mit DNA-Schäden einhergehe. Auch Stressproteine würden aufgrund der Antennenfunktion der DNA freigesetzt. Ebenso wurde ein Verlust der Fähigkeit zur Reparatur von DNA-Schäden sogar in menschlichen Stammzellen festgestellt. Die Frequenzen seien zudem neurotoxisch wirksam, karzinogen und wirken sich negativ auf die Fortpflanzungsfähigkeit von Mensch und Tier aus. Ein in der Zeitschrift Molecular and clinical Oncology veröffentlichter Artikel fasst zusammen, dass Mobilfunkstrahlung mittlerweile als sicher karzinogen eingeschätzt werden müsste, stattdessen aber der Ausbau von 5G weiter vorangetrieben werde. (40)
Auch die Auswirkungen der Elektromagnetischen Strahlung auf Tiere und Pflanzen wurde vom Europäischen Parlament in Form einer Literaturrecherche untersucht (41). Dabei wurden bei niederfrequenten elektromagnetischen Feldern bei Wirbeltieren ähnliche Auswirkungen festgestellt, wie bei Menschen, etwa eine Beeinträchtigung neuronaler Aktivität. Bei wirbellosen Tieren sind die Untersuchungsergebnisse sehr begrenzt. Auch für Pflanzen sind solche Studien vergleichsweise schwierig durchzuführen. Festgestellt wurde allerdings eine Erwärmung von Blättern bis hin zu deren Absterben. Höhere Frequenzbereiche bewirkten bei Wirbeltieren Schäden an der Hornhaut des Auges und bei Nagetieren Einschränkungen der Fortpflanzungsfähigkeit. Für wirbellose Tiere und Pflanzen ist die Forschungslage bislang hingegen relativ begrenzt. Eine Feldstudie (42) zeigt aber, dass elektromagnetische Strahlung das Pflanzenwachstum und auch den Zellstoffwechsel der Pflanzen negativ beeinträchtigen kann. Alles in Allem folgt das Parlament der europäischen Union allerdings der Tendenz des ICNIRP, lediglich thermische Effekte zu berücksichtigen.
Unabhängig von ICNIRP und EU wurden Studien durchgeführt, welche die Auswirkungen von 5G-Frequenzen auf Insekten überprüften. (43) Dabei gab es Hinweise auf eine erhöhte Absorption der Strahlung durch die Insektenkörper, sowie einen Einfluss auf die Orientierung und Fortpflanzung der Insekten. Eine andere Studie die vom schweizer Bundesamt für Umwelt in Auftrag gegeben wurde legte nahe, dass 5G-Frequenzen sich negativ auf DNA, Mobilität und Fortpflanzung von Insekten auswirken können. (44)
Zudem gibt es Studien, die einen Effekt von Elektromagnetischen Radiofrequenzen auf Wasser belegen. Schon 1995 wurde eine Studie durchgeführt, die belegte, dass Mikrowellen im Bereich von 36 GhZ die Eigenschaften des Wassers zumindest temporär ändern können. (45) Diese Frequenzen werden in einigen Ländern für einige 5G-Anwendungen eingesetzt, und beschränken sich daher nicht auf abgeschirmte Mikrowellenöfen. Es besteht Grund zu der Annahme, dass mit 5G bestrahltes Wasser auf molekularer Ebene so verändert wird, dass es Mikroantennen ausprägt. Auch der Elektromagnetismus wirkt auf das Wasser ein. (46) Dies alles könnte auch Auswirkungen auf Lebewesen haben, denn beinahe alle Lebewesen bestehen zu einem großen Anteil aus Wasser. Die Folgen für die menschliche Gesundheit lassen sich noch gar nicht abschätzen, werden aber von ICNIRP und daher von WHO, EU oder dem BfS nicht näher untersucht.
Die Industrie begegnet diesen Einwänden mit eigenen Studien, die eine Sicherheit der Mobilfunkstrahlung behaupten. Dabei wird immer wider hervorgehoben, dass es sich bei Mobilfunkstrahlung um nicht-ionisierende Strahlung handele, und eine Auswirkung auf den Organismus durch diese physikalisch nicht möglich sei. Dem widerspricht aber ein Bericht in der Fachzeitschrift „Cell“. (47) Tatsächlich lassen sich gesundheitliche Auswirkungen durch Mobilfunkstrahlung physikalisch erklären, unter anderem durch den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Die International Commission On The Biological Effects Of Electromagnetic Fields (ICBE-EMF), ein Zusammenschluss unabhängiger Wissenschaftler veröffentlicht immer wieder Studien und Artikel, die einen gesundheitlich negativen Effekt von Mobilfunkstrahlung nachweisen. (48)
Erkennbar wird also der Ausbau des 5G-Mobilfunks vorangetrieben, obwohl die gesundheitlichen Folgen noch gar nicht vollständig absehbar sind, es sogar kaum Untersuchungen dazu gibt. Und obwohl schon die früheren Mobilfunkstandards nachweislich gesundheitlich bedenklich sind, und erste Untersuchungen von 5G darauf hindeuten, dass dasselbe auch für diese neueste Technologie gilt, beharren WHO und BfS auf der Unbedenklichkeit. Das liegt daran, dass sie sich auf eine einseitige, von Mobilfunkindustrie und Militär finanzierte und personell durchsetzte Organisation, die ICNIRP stützen, deren Personal wiederum in den wichtigsten Gremien zu diesem Thema vertreten ist.
Damit verwandeln die Regierungen diese Welt zunehmend in eine Strahlenhölle, auch, weil fortwährend an einer weiteren Digitalisierung und Ankopplung ans Internet aller Dinge und schließlich auch jedes Menschen gearbeitet wird. Dies dient allerdings nicht dem Komfort der Menschen, sondern legt die Grundlage für die flächendeckende Totalüberwachung und eine weltweite Technokratie, die in Form einer automatisierten Herrschaft alle Menschen unterwerfen wird. Gleichzeitig wird dabei die Gesundheit der Menschen auf’s Spiel gesetzt, was den Pharmakonzernen natürlich wieder saftige Gewinne verspricht, die notfalls unter digitalem Zwang erzeugt werden – Corona lässt grüßen.
Somit sollte die Menschheit sich also um ihrer Gesundheit, aber auch ihrer Freiheit willen gegen den Ausbau der 5G-Netze zur Wehr setzen. Allerdings lassen viele Menschen sich von den Versprechungen auf schnellere Netze und besseres Streaming ablenken – wobei sich die Frage stellt, wozu ein noch schnelleres Netz für den Einzelnen eigentlich relevant sein sollte.
Quellen und Anmerkungen
(1) https://www.5g-anbieter.info/verfuegbarkeit/5g-verfuegbarkeit-testen.html
(2) https://iot.telekom.com/de/netze-tarife/5g-iot
(3) https://enqt.de/blog/warum-autonome-mobilitaet-starke-netze-benoetigt/
(4) https://www.bmuv.de/faq/welche-frequenzen-nutzen-die-5g-netze
(6) https://www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/radiation-5g-mobile-networks-and-health
(8) https://de.wikipedia.org/wiki/International_Commission_on_Non-Ionizing_Radiation_Protection
(9) https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifische_Absorptionsrate#Mobilfunkbereich
(10) https://www.icnirp.org/en/activities/public-consultation/index.html
(11) https://www.icnirp.org/en/applications/5g/index.html
(12) https://ehtrust.org/icnirp-published-research-on-conflicts-of-interest-and-lack-of-protection/
(13) https://de.scribd.com/doc/35708276/ICNIRP-Richtlinienkritik-Dr-Neil-Cherry
(14) https://web.archive.org/web/20120413180919/http://www.salzburg.gv.at/konferenzbericht.html
(15) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7405337/
(17) https://ntp.niehs.nih.gov/whatwestudy/topics/cellphones
(20) https://www.bfs.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/BfS/DE/2024/1015-who-studie-handynutzung.html
(21) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31991167/
(22) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0006291X15003988
(24) https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/BRIE/2020/646172/EPRS_BRI(2020)646172_DE.pdf
(25) https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/reveh-2022-0106/html
(26) https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2021/690012/EPRS_STU(2021)690012_DE.pdf
(27) https://www.mdpi.com/1422-0067/26/6/2792
(28) https://tkp.at/2025/03/14/wie-5g-strahlung-die-gesundheit-der-zell-kraftwerke-stoeren-kann/
(30) https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09603123.2022.2149708
(31) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0161813X22001747
(32) https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/brb3.3004
(33) https://www.frontiersin.org/journals/public-health/articles/10.3389/fpubh.2023.1231360/full
(34) https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1698031X23000316
(35) https://www.nature.com/articles/s41598-024-53842-2
(36) https://www.manova.news/artikel/heimische-uberwachung
(38) https://www.computerweekly.com/de/feature/5G-Standorte-Wer-soll-die-vielen-Antennen-installieren
(39) https://bioinitiative.org/conclusions/
(40) https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7016513/
(41) https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2021/690021/EPRS_STU(2021)690021_DE.pdf
(42) https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1470160X23004090
(43) https://www.nature.com/articles/s41598-018-22271-3
(45) https://febs.onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1016/0014-5793(95)00506-5
(46) https://www.rfsafe.com/the-impact-of-5g-electromagnetic-waves-on-water/
(47) https://www.cell.com/heliyon/fulltext/S2405-8440(25)00647-4
(48) https://icbe-emf.org/news-on-wireless-and-emf-science-health-and-safety/
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Bildquelle: U.P.SD / shutterstock
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