Weltjugendfestival: Putin spricht über Kooperation mit Deutschland

Vom 1. bis 8. März fand das Weltjugendfestival in Sotschi (Russland) statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung beantwortete der russische Präsident Fragen von Teilnehmern aus aller Welt.

Ein Meinungsbeitrag von Christian Wagner.

Das Weltjugendfestival hat eine lange Geschichte und fand erstmals 1947 in Prag und 1951 in Berlin als sozialistisches Event statt. Es hat sich nun weiterentwickelt und zeichnet sich in Russland durch moderne Entwicklungen der Menschheit aus, unter dem Motto der multipolaren Weltordnung und Anerkennung der Souveränität und Selbstbestimmung aller Nationen. Mit mehr als 20.000 Teilnehmern aus 190 Staaten, die durch ihre kulturelle Vielfalt das Motto “Lasst uns die Zukunft gemeinsam beginnen” verkörpern, wurde das Event geprägt.

Die rund 30-köpfige deutsche Delegation bestand aus Media-Experten, Start-up-Unternehmern, Facharbeitern aus der Industrie, Politikern und Jungen Friedensaktivisten. Dabei wurde uns allen deutlich, dass die russische Bevölkerung sowie Vertreter vieler anderer Nationen Frieden und Zusammenarbeit herbeisehnen. Eine freiwillige Arbeiterin auf dem Event Ekaterina Anatoli, sagte:

“Wir Russen bewundern Deutschland immer noch sehr für die vergangenen Errungenschaften in der Technik, aber auch Diplomatie. Bis heute prägt es sogar unsere eigenen gesellschaftlichen Strukturen. Wir haben auch viele Jahre bewundert, wie Deutschland Brücken zwischen verfeindeten Nationen bauen konnte. Es ist schade, dass dies momentan verloren geht und Deutschland besinnungslos einen Nuklearkrieg forciert“.

Die Weltjugend strebt hier nach Kooperation, während Politiker in Deutschland und die Medien eine Eskalation der Gewalt unterstützen. Insbesondere Afrikaner sind erschöpft von Jahrzehnten der Ausbeutung ihrer Ressourcen und einseitiger politischer Bedingungen. Akampurira Davis, ein Politiker und selbstständiger Bauer aus Uganda sagte dazu:

„Die Entwicklungshilfe des Westens ist oft mit Korruption verbunden, bei der ausländische NGOs die Finanzhilfen für eigene Zwecke verwenden, nationale Politiker oder Unternehmer in ihrem eigenen Interesse bestechen und Kriegsherren finanzieren. Russland, China und die meisten anderen Länder lehnen dies ab, Sie sprechen mit unserer Regierung und nicht irgendwelchen NGOs. Veranstaltungen wie diese tragen dazu bei, dieses bessere Verständnis zu fördern. Als Afrikaner, der sein Land Uganda liebt, bin ich gerne heute hier. Denn ich werde hier respektiert, die Europäer schauen leider auf uns herab und denken sie wissen alles besser“.

Der amerikanische Teilnehmer und Politiker Caleb Maupin äußerte sich in einem Gespräch:

„Es ist besonders bedauerlich, dass im Westen immer noch Menschen glauben, dass sie die oberste moralische Instanz der Welt sind und dass alle Länder denselben Entwicklungsweg einschlagen wollen. Sie folgen uns nicht, weil wir angeblich Demokratie vorbeibringen. Sie folgen uns, weil wir sie dazu zwingen“.

Die Weltjugend, aber auch die deutsche Delegation sind dabei nicht blind. Es ist wichtig zu kritisieren und zu diskutieren. Auch China und Russland machen Fehler. Doch erfolgt Kritik hier professionell und akademisch. Probleme werden durch Experten und Analysen, durch Akademiker untersucht und behoben, statt sich nach emotionaler Wahrheit zu richten. Und der entscheidende Unterschied zwischen dem Westen und globalen Süden besteht darin, dass kein Land eine offizielle nationale Politik verfolgt, bei der sie andere Nationen und Völker in ihrer Selbstbestimmung verurteilen und mit Füßen treten. Der Westen und gerade unsere feministische grüne Außenministerin schauen auf die Souveränität anderer Länder herab. Der Globale Süden begegnet sich auf Augenhöhe. Die deutsche Delegation auf dem Weltjugendfestival setzt sich hier für Frieden und Kooperation ein, basierend auf gegenseitigem Verständnis und Respekt, und fungiert als Vermittler um wieder Brücken zu bauen.

Christian Wagner: „Sehr geehrter Herr Präsident, kann ich Ihnen meine Frage auf Deutsch stellen?“

 

Vladimir Putin: „Bittschschön!“

 

Christian Wagner: „Dankeschön!“

Am Rande der Veranstaltung erschien der russische Präsident Vladimir Putin. Ich habe ihm entsprechende Fragen gestellt: „Wie können wir gegenseitiges Verständnis aufbauen, wenn unsere Medien und Politiker ständig gegen Kooperation hetzen und wie kann Europa souveräner werden?“

Zusammenfassend erklärte Putin, dass die heutige deutsche Generation nicht für die Taten der Nazis und Faschisten verantwortlich ist. Dennoch besteht eine besondere Verantwortung, sicherzustellen, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen. Er betonte, dass in der Geschichte unserer Länder immer dann eine goldene Zeit der Entwicklung und des Erfolgs erlebt wurde, wenn Russen und Deutsche zusammenarbeiteten. In allen Zeiten der Zusammenarbeit wurden große und offensichtliche Erfolge erzielt. Leider ist dies heute nicht mehr der Fall, und Putin ist der Ansicht, dass Politiker an die Spitze gedrängt werden, die diesen Standpunkt nicht vertreten und nationale Interessen priorisieren. Zudem forderte er junge Menschen auf, ihre Kräfte zu bündeln.

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Christian Wagner, Jahrgang 1995, lebt in Peking. Er hat bereits viele Jahre für die deutsche Maschinenbauindustrie gearbeitet und absolviert nun den Master of Laws in chinesischem Recht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Volksuniversität Chinas. In seiner letzten Position hat er wirtschaftliche, politische und akademische Kooperationen zwischen der Volksrepublik China und anderen asiatischen Staaten auf der einen Seite sowie Europa und Deutschen Unternehmen auf der anderen Seite ermöglicht.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: Sebastian Castelier / Shutterstock.com

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