
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Wenn Israels Medien nach Gaskammern rufen
Auch im Mai ging der Vernichtungsfeldzug Israels gegen die indigene Bevölkerung Palästinas weiter. Wasser wurde zur Waffe, und die Bundesregierung Deutschlands sah implizit Hunger als legitime Waffe an. Ein weiteres IGH-Verfahren entblößte die Heuchelei der westlichen Kolonialländer und von ihr aufgebauten „internationalen Gerichtsbarkeit“. Wälder wurden für ethnische Säuberung von Israel gepflanzt, jetzt brannten sie lichterloh. Israel bombardierte im Mai nun auch für Europas Küste humanitäre Lieferungen für Gaza. Der Organhandel schien ungebrochen, und überall im besetzten Palästina wüteten radikale zionistische Siedler unter dem wohlwollenden Blick der rechtsradikalen Regierung. Und schließlich zeigte sich, wie sich der Eroberungskrieg Israels außerhalb von Palästina entwickelte. Aber zunächst die unglaubliche Geschichte, wie Israelis nach einer Vernichtung von Palästinensern vom Typ des deutschen Holocaust rufen.
Gaskammern für Palästinenser?
Am 4. Mai berichtet der „Suppressed News“ Kanal in x.com über einen Beitrag von Elad Barashi im israelischen Senders Channel 14, der in hebräischer Sprache sendet. Dieser hatte einen extremen und expliziten Aufruf zum Völkermord veröffentlicht und den Holocaust als Beispiel für die anzuwendende Gewalt gegen Palästinenser im Gazastreifen genannt[1]. Dann folgt ein Zitat:
„(…) Und ich frage: Wer? Wer will nicht, dass Gaza vom israelischen Feuer niedergebrannt und versengt wird? Wer findet Rechtfertigung oder Mitleid mit diesen Nazis? Wer ist dieser Narr, der behauptet, es gäbe ‚Unschuldige‘ in Gaza? Wer ist dieser niederträchtige Schurke, der sie ungehindert in arabische Länder oder nach Europa fliehen lassen will?
Gaza verdient den Tod. Die 2,6 Millionen Terroristen in Gaza verdienen den Tod! Sie verdienen den Tod! Sie verdienen den Tod! Männer, Frauen und Kinder – wir müssen sie mit allen Mitteln vernichten – ja, lies das nochmal. — H-O-L-O-C-A-U-S-T! Für mich Gaskammern. Waggons. Und andere grausame Todesarten für diese Nazis. Ohne Angst, ohne Zögern – einfach zerquetschen, ausrotten, abschlachten, dem Erdboden gleichmachen, zerlegen, zertrümmern, zerschmettern.
Ohne Gewissen oder Gnade – Kinder und Eltern, Frauen und Mädchen – sie alle verdienen einen grausamen und harten Tod. Und an alle, die diesen Tweet lesen und mit Unsinn und Kauderwelsch antworten – frischt einfach euer schwaches Gedächtnis auf:
An die Folter, die Amit Susanna ertragen musste. An die Schläge, die Eli Sharabi erlitt. An die Hinrichtungen von Hersh und Uri. An das Massaker von Ariel und Kfir. Und so viele weitere Horrorgeschichten, die unsere Geiseln jetzt erleben.
Wer ist der mutige Mensch, der die Entscheidung trifft, einen totalen Holocaust über Gaza zu bringen – Ströme von Blut fließen daraus. Dass die verwesenden Leichen der Gaza-Bewohner zu Bergen aufgetürmt und dann verbrannt werden. Und dass die israelische Flagge in jedem Fenster in Gaza gehisst wird.
Dass Yarden Bibas, Elia Cohen, Eli Sharabi, Liri Elbag mit Stolz und geschwellter Brust durch die Straßen von Gaza gehen und fest an den Satz glauben: „Nie wieder.“
Gaza verdient den Tod. Möge es einen Holocaust in Gaza geben. Danke, Ilana.“ [2] (sic)
Nachdem die Nakba ungestraft blieb, ebenso wie Jahrzehnte der Vertreibung und schleichender ethnischer Säuberung und nun der Völkermord in Gaza, war die Entwicklung logisch, dass öffentlich Völkermord direkt und nackt gefordert wurde.
Wasser ist Leben, nicht für Palästinenser
Was Israel zelebrierte war nichts Anderes als das Revival der Indianervernichtung in den USA. Wie diese in immer kleinere Reservate getrieben wurden, wie ihnen die Nahrungsgrundlage entzogen wurde, wie sie mit Krankheiten geschlagen und mit missionarischen Umerziehungsmethoden „zivilisiert“ werden sollten, wenn die Überlebenden auf die Knie gegangen waren. In Gaza wurde den Menschen sauberes Trinkwasser verweigert, im Westjordanland zunächst das Wasser zum Bewässern ihrer uralten Plantagen und Gärten. Wenn jemand wissen wollte, wie es dazu kam, dass „Hamas“ in Gaza entstanden war, der konnte es in der Zeitung lesen.
Haaretz veröffentlichte am 28. April einen Artikel, in dem beschrieben wurde, wie Staat und Siedler gemeinsam Palästinensern Wasser im Jordangraben verweigerten. Der Jordangraben im Westjordanland galt als touristischer Hotspot mit zahlreichen Quellen. Sabotageakte der Siedler und Militärkontrollpunkte erschwerten den Palästinensern jedoch immer weiter den Zugang zu Wasser.
„Die Bewohner des palästinensischen Dorfes Ein al-Beida im nördlichen Jordangraben waren in den letzten Wochen fleißig mit der Gurkenernte auf ihren Feldern beschäftigt. Sie versuchten, ihre landwirtschaftliche Tätigkeit aufrechtzuerhalten, von der ihr Lebensunterhalt fast vollständig abhängt. Doch diese Mission wurde von Tag zu Tag schwieriger. Sie sind ständig von Siedlern und Armeeangehörigen umgeben, die sie von den Quellen rund um die Felder fernhalten und sie daran hindern wollen, das Wasser zur Bewässerung ihrer Felder zu nutzen.
Anfang April rückten Beamte der Zivilverwaltung, der für die Wasserversorgung im Westjordanland zuständigen israelischen Behörde, mit Militärkräften an und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Sie demontierten die von den Bewohnern installierten Wasserpumpen und zerstörten ein Reservoir, das neben einer der Quellen zur Sammlung von Bewässerungswasser errichtet worden war. Die Mitarbeiter der Zivilverwaltung rissen hunderte von Solarmodulen aus den Verankerungen und beschlagnahmten sie. Wie waren für den Strom für den Betrieb der Pumpen zuständig gewesen. Die Beamten überreichten den Bauern einen Befehl, in dem sie behaupteten, die beschlagnahmten Geräte würden ‚zum Wasserdiebstahl beitragen‘.“[3]
Der Autor Zafrir Rinat berichtete, dass im Gegensatz zu diesem drastischen Vorgehen gegen die Bewässerung von palästinensischen Feldern, die Mitarbeiter der Zivilverwaltung in den letzten zwei Jahren davor „keine einzige Schraube oder Holzplanke von den von den Siedlern an den Dorfquellen errichteten Freizeit- und Badeanlagen entfernt“ hatten. Die Siedler nutzten weiterhin die lebenswichtigen Wasserquellen der Palästinenser und verwandeln sie in Naturtourismus-Areale. D.h. Palästinenser durften kein Wasser entnehmen für ihre seit Jahrhunderten betriebene Landwirtschaft, aber die zionistischen Siedler durften es zum Vergnügen benutzen.
Wer den ganzen Bericht las erkannte die siedlerkoloniale ethnische Säuberung alleine an dem Beispiel der Wasserverwaltung durch die Besatzungsmacht.[4] Aber das war nichts Neues. Das wurde so durch Israel seit Jahrzehnten gehandhabt. Ich hatte es schon 2012 dokumentiert.[5]
Eine auch immer wieder von Völkermordleugnern benutzte Behauptung, die Hamas verursache selbst den Trinkwassernotstand, indem sie Wasserrohre ausgrabe um daraus Raketen bastelnwar ist natürlich auch gelogen. Ausgegraben und umfunktioniert wurden ausschließlich Wasserrohre, welche Israel 2005 beim Abzug aus Gaza stillgelegt hatte. Sie hatten vorher der Wasserversorgung der illegalen Siedlungen gedient, darüber sollte kein Wasser mehr nach Gaza fließen[6].
Ein weiteres IGH-Verfahren gegen Israel
Die UN-Generalversammlung hatte um eine Stellungnahme zu Israels Verpflichtungen gegenüber den Vereinten Nationen, anderen internationalen Organisationen und Drittstaaten gebeten. Am 30. April fanden in Den Haag vor dem IGH, dem höchsten Gericht der UN, dem alle UN-Staaten per UN-Mitgliedschaft unterworfen sind, eine Anhörung statt. Die Vereinigten Staaten, Russland und Frankreich legten Stellungnahmen in den Anhörungen vor. Heidi Matthews[7] berichtete darüber[8].
Zuerst erwähnte sie den Vortrag der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Vertreter der USA, Josh Simmons begann demnach damit, Israels Angriff auf Gaza als „den Konflikt in Gaza“ zu bezeichnen. Er habe sich auf die Vorwürfe konzentriert, dass die Hamas UNRWA-Einrichtungen und -Hilfsgüter gestohlen hätte, sowie auf „Israels anhaltende Sicherheitsbedenken“.
Der Vertreter der USA behauptete, es gebe zwei „eng gefasste“ Rechtsfragen, die keiner tatsächlichen Feststellung bedürften: (1) die Verpflichtungen einer Besatzungsmacht (also ein Land, das ein Gebiet besetzt); (2) welche Pflichten hat ein UN-Mitgliedsstaat. Die Autorin meinte, dass das verrückt klang, weil ein Gericht definitiv Fakten prüfen muss, um festzustellen, ob ein Staat seine Pflichten verletzt hat. Ohne diese Fakten könne man nicht klären, welche Pflichten überhaupt gelten oder ob sie eingehalten wurden. Ihrer Meinung nach wollten die USA die Fragen auf rein rechtliche Punkte beschränken, aber in der Realität brauchte man Tatsachen, um Verstöße zu beweisen und Pflichten zu klären.
Die USA behaupteten, dass die Antworten des Gerichts auf die zwei Fragen (Pflichten einer Besatzungsmacht und eines UN-Mitgliedsstaats) für jeden Staat gleich wären, egal welcher Staat gemeint sei. Das hieß, sie wollten allgemeine Regeln, die unabhängig vom konkreten Staat (z. B. Israel) galten. Aus rechtlicher Sicht sei das totaler Unsinn, weil solche Fragen immer von den spezifischen Handlungen und Umständen eines Staates abhängen. Man könne nicht einfach allgemeine Antworten geben, ohne die Fakten zu prüfen. Professor Adil Haque[9] habe schon früher dazu gesagt, dass diese Argumentation – besonders in den schriftlichen Unterlagen Israels – so grob falsch ist, dass sie fast einem beruflichen Fehltritt („malpractice“) gleichkam, also einem Missbrauch des rechtlichen Verfahrens, so die Aussage der Berichterstatterin. Kurz: Die USA wollten die Fragen auf allgemeine Regeln reduzieren, aber das sei rechtlich unhaltbar und wurde als Versuch gesehen, das Gericht zu täuschen oder zu missbrauchen.
Hier der Rest des Threads in Twitter, zusammengefasst in einer Übersetzung:
„Der Zweck der beratenden Zuständigkeit des Gerichtshofs besteht darin, völkerrechtliche Rechte und Pflichten im Kontext konkreter Sachverhalte zu klären. Ginge es lediglich um die Lektüre von Verträgen und Lehrbüchern, bräuchten wir keine Stellungnahme des Gerichtshofs.
Tatsächlich lernen die Studierenden bereits am ersten Tag des ersten Semesters – und zunehmend auch schon im ersten Semester –, dass ihre Aufgabe darin besteht,
das geltende Recht in die tatsächlichen Gegebenheiten zu übersetzen und zu interpretieren. Ohne sorgfältige Auseinandersetzung mit den Fakten bleibt geschriebenes Recht lediglich abstrakt.
Die USA formulieren es folgendermaßen: „Das Völkerrecht sieht keine uneingeschränkte Verpflichtung einer Besatzungsmacht gegenüber den Vereinten Nationen, anderen internationalen Organisationen und Drittstaaten vor. Im Besatzungsrecht treffen militärische und humanitäre Interessen aufeinander. Obwohl ein Besatzer Zivilisten Hilfe leisten muss, verliert er nicht das Recht, für seine eigene Sicherheit zu sorgen.“
All dies ist natürlich nachvollziehbar. Das Problem ist, dass es sich um völlige Abstraktion und reinen Semantismus handelt, die dazu dienen, den Sachverhalt vor dem Gerichtshof zu verschleiern. Andererseits ist es interessant, dass die USA sich überhaupt die Mühe gemacht haben, Stellungnahmen einzureichen. Diese sind sorgfältig in hochtrabender Juristensprache verfasst und suggerieren, dass die USA „das Verfahren ernst nehmen“. Faszinierend. Hier gibt es ein Dokument.
Erster Punkt: Die Verpflichtung einer Besatzungsmacht, einer besetzten Bevölkerung Hilfe zu leisten und zu ermöglichen. Es ist bemerkenswert, dass die USA hier ansetzen; sie können dies nur tun, weil sie sich weigern, die Fakten vor Ort zu berücksichtigen. Dadurch können sie sowohl (a) offen die Position einnehmen, dass Gaza tatsächlich nicht besetzt ist (Position Israels und der USA) als auch (b) jegliche Aussagen zur faktischen Annexion großer Teile des Westjordanlands und Ostjerusalems durch Israel oder zur Angemessenheit der Rechtsansprüche Israels auf das Westjordanland vermeiden.
Haben Sie Geduld mit mir, ich brauche immer wieder kleine Kaffeepausen und eine kleine Pause zur geistigen Gesundheit: Die USA erklären, dass „das Besatzungsrecht einem Besatzer die Freiheit lässt, seine Sicherheitsinteressen zu verfolgen, einschließlich der Möglichkeit, die Aktivitäten von Drittstaaten oder Organisationen einzuschränken, die seiner Sicherheit zuwiderlaufen.“
Die USA behaupten, in vielen Eingaben sei fälschlicherweise behauptet worden, Artikel 59 der Vierten Genfer Konvention verpflichte eine Besatzungsmacht, „allen Hilfsmaßnahmen aller externen Organisationen zuzustimmen“. Artikel 59 schreibe jedoch nicht vor, welchen Maßnahmen ein Besatzer zustimmen müsse.[10]
Die Autorin zitierte dann die Behauptung: „Diese Bestimmung definiert tatsächlich, was eine Hilfsmaßnahme vorsieht. Die Formulierung zu Drittparteien beschreibt lediglich mögliche Anbieter von Hilfsmaßnahmen. Artikel 59 entzieht einer Besatzungsmacht die Befugnis, für öffentliche Ordnung und Sicherheit zu sorgen, und die Besatzer behalten ihren Ermessensspielraum bei der Entscheidung, welche Hilfsmaßnahmen sie zulassen.“
Dann erklärte sie, kurz innezuhalten, um sich daran zu erinnern, was man dort erlebte: „Die Weltmacht USA führt vor dem Weltgerichtshof eine detaillierte Analyse einer gesetzlichen Bestimmung durch, während sie sich weigert anzuerkennen, was unstrittig ist, nämlich dass Israel derzeit JEGLICHES Hilfsprogramm für Gaza verweigert.“[11]
Matthews erklärte dann, dass der IGH durch seine Form der Verhandlung die Möglichkeiten schaffte, solche Tricks der USA einzubringen.
„Die USA behaupten, ein Besatzer könne selbst bestimmen, welchen Hilfsmaßnahmen er zustimmt. Sie behaupten, ein Besatzer könne seinen Verpflichtungen nachkommen und gleichzeitig seine militärischen und sicherheitspolitischen Interessen unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände verfolgen.
Nichts davon bedeutet, dass ein Besatzer Hilfe absichtlich behindern darf, um die Bevölkerung auszuhungern.
Nun zur Unparteilichkeit: Sie erfordert eine diskriminierungsfreie Verteilung humanitärer Hilfe. Die USA argumentieren, dies bedeute auch, dass die Hilfsorganisation ‚in einem bewaffneten Konflikt keine Partei ergreifen darf; Unparteilichkeit sei gleichbedeutend mit Neutralität.‘
Die USA: ‚Es gibt ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Unparteilichkeit des UNRWA, einschließlich der Informationen, dass die Hamas Einrichtungen des UNRWA nutzt und dass UNRWA-Mitarbeiter am 7. Oktober teilgenommen haben. Einige argumentieren, dass die Beweise nicht ausreichen oder dass die Untersuchung der UN die Bedenken ausgeräumt hat.‘
Die USA fahren fort: ‚Der Colonna-Bericht erkennt an, dass für das UNRWA weiterhin Probleme mit der Neutralität bestehen.‘ Simmons versäumt zu erwähnen, dass der Bericht auch ‚zeigte, dass das UNRWA … einen weiter entwickelten Ansatz zur Neutralität hat als andere ähnliche UN- oder NGO-Organisationen‘ .
Die USA behaupten, dass sich das Gericht nicht mit diesen Sachfragen befassen müsse und solle. Sollte es dies jedoch tun, sei Israel nicht verpflichtet, dem UNRWA ausdrücklich die Bereitstellung humanitärer Hilfe zu gestatten. Das UNRWA sei nicht die einzige Option. Okay, das ist mir ein Rätsel: Darf Israel die Einfuhr jeglicher Hilfsgüter durch alle Menschen überall behindern? Und räumen sie ein, dass Israel eine Besatzungsmacht in Gaza ist? Machen Sie mir das klar.“[12]
Damit endet der Bericht über den Versuch der USA, den Völkermord Israels in Gaza zu rechtfertigen. In einem YouTube Kanal von WLA werden Aussagen von vielen Ländern gegen den Völkermord in Gaza festgehalten.[13] Erstaunlicherweise hatte sich sogar Saudi-Arabien anklagend zu Wort gemeldet, was den Trump-Plan, das Land zu normalen Beziehungen mit Israel zu bewegen, als gescheitert bewies. Erkauft mit dem Blut von hunderttausenden von Palästinensern.
Derweil taten deutsche Politiker, als ob weder der IGH noch der IStGH existieren würde. Aber man hätte wissen sollen: Der IGH war nach Annahme der Klage gegen Israel wegen Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen das UN-Gericht, welche das Verfahren führte. Es verhandelt gegen Körperschaften wie Regierungen, z.B. die Israels. Wurden dabei persönliche Verantwortlichkeiten erkennbar, wurden diese an den Internationalen Strafgerichtshof zur weiteren Verfolgung abgegeben. Der IStGH ermittelte derzeit gegen Netanjahu und Gallant, gegen die immer noch die Haftbefehle bestanden. Wie war zu beurteilen, wenn der deutsche Bundespräsident nun den israelischen Präsidenten Herzog traf?
„Gegen den israel. Staatschef Herzog liegt das nicht vor. Ein Besuch mit Staatsakt ist dann kein Formalverstoß, bleibt aber widersprüchlich im Handeln, wenn ein einladender Staat betonte Ehrung widmet an einen Staat in der Person höchsten Vertreters, der gegen Grundsätze der UN-Charta verstößt, sonst wäre er nicht angeklagt. Für Mitglieder der Charta, die deren Werte vertreten, ist das Skandalum ein Protokollverstoß.“[14]
Wälder für ethnische Säuberung
Am 30. April verbreiteten sich Meldungen über furchtbare Waldbrände in Israel. Und natürlich wurde sofort erklärt, nur die Israel und besetzte Gebiet seien betroffen, nicht die palästinensischen Dörfer und Regionen, weshalb unbedingt der Palästinensische Widerstand dahinter stecken musste. Ein Tweet von Suppressed News widerlegt das. Er verwies darauf, dass speziell Regionen betroffen sind, welche mit schnell wachsenden, aber leicht entzündlichen Kiefern „begrünt“ worden waren. Und dass Bilder von Bränden die Verteilung auch außerhalb Israels zeigten. Ich hatte schon 2021 in meinem großen Israel-Buch auf die Fehler der „Begründung der Wüste“ hingewiesen.
„Da müsste man hinzufügen, dass solche »Wälder« oft auf Ruinen von palästinensischen Dörfern angepflanzt wurden, um die Rückkehr der ehemaligen Bewohner unmöglich zu machen. Ein Mythos, der im Westen gerne konsumiert wird, ist die Behauptung, dass Israel durch die Aufforstung der »Wüste« mit Kiefern, die ursprünglich in Palästina nicht heimisch waren, das Land begrünt hätte. Man ging so weit, es ein »Wunder« zu nennen [15].
Was nicht berichtet wird, ist die Tatsache, dass sich praktisch zwei Drittel der aufgeforsteten Flächen auf palästinensischem Land befinden und vorzugsweise auf den Ruinen von durch Israel zerstörten Dörfern, aus denen die Einwohner vertrieben worden waren [16].
»… und das Ziel der andauernden Aufforstungsanstrengungen der Gruppe sind der Ankauf von Land in der besetzten Westbank, um das »unerlaubte Betreten« zu verhindern, und die palästinensischen Dörfer verschwinden zu lassen, um eine Heimkehr der palästinensischen Flüchtlinge zu verhindern.« [17]
Darüber hinaus ist das Anpflanzen von nicht natürlich vorkommenden Bäumen, eine Sünde an der Natur in dem empfindlichen und extrem trockenen Ökosystem Palästinas [18]. Die Bäume, nicht adaptiert an die Verhältnisse in Palästina, verbrauchen viel zu viel des kostbaren Wassers, während sie gleichzeitig eine extreme Brandgefahr darstellen. Was sich in Israel erneut bestätigte. Die Anpflanzung dieser Bäume führte in Chile schon zum Verschwinden ganzer Flüsse und vernichtet wertvolle landwirtschaftliche Anbauflächen [19]. Was in Spanien wissenschaftlich bewiesen [20] und in Palästina beobachtet werden konnte.
Gleichzeitig wurden hunderttausende von Bäumen, die oft über hundert Jahre alte Olivenbäume waren, und die Lebensgrundlage palästinensischer Menschen darstellte, vernichtet. Ein Bericht hatte schon 2011 festgestellt, dass seit 1967 bis zu diesem Zeitpunkt ca. 2,5 Millionen Bäume gefällt worden seien. Und das Zerstören hatte nie aufgehört.
»Die israelische Politik, die Bäume zu fällen, war aus verschiedenen Gründen durchgeführt worden. Darunter das Platzschaffen für israelische Siedlungen, der Bau einer Mauer, und der Bau von Infrastruktur für die israelischen Siedlungen. Der größte Teil der gefällten Bäume waren solche, die hoch produktiv waren und Früchte getragen hatten. Durch ihr Fällen wurden Palästinensern wesentliche Einnahmequellen entzogen.« Der Bericht schätzt den wirtschaftlichen[21] Schaden durch die gefällten Bäume auf ca. 138 Millionen US-Dollar pro Jahr. Nicht zu reden von den sozialen Folgen und Umweltauswirkungen [22].
Soviel also zur »Aufforstung der Wüste« durch Israel.“ [23]
Aber im Schein der Flammen hatten sich zionistische Siedler aufgemacht und ihrerseits palästinensische Felder angezündet. Das berichtete die ehrwürdige israelische Zeitung Haaretz.[24] Es schien wie immer zu sein. Angeblich gab es Vergewaltigungen und geköpfte Babys von der „Hamas“, stattdessen stellte sich heraus, dass es eine systematische Politik der Folter, Vergewaltigung und Bombardierung der IDF war.
Hier endet das Format des PodCasts. Der Text in Anhang verrät noch, mehr über das „Greenwashing“ Israels, wie Israel an der Grenze zur EU unbewaffnete Schiffe angreift und fast versenkt, wie sich der Organhandel in Israel entwickelt, und dass es sicher keine Kristallnacht in Palästina gibt. Außerdem was Deutschland zu dem Ganzen sagt, und wie sich der Krieg Israels gegen Syrien, den Jemen und wie sich die Bedrohung des Iran entwickelt.
Quellen und Anhang
Der Autor twittert zu tagesaktuellen Themen unter https://x.com/jochen_mitschka
Am 1. Mai veröffentlichte Mondoweiss ein Video auf Twitter, welches erklärte, wie Israel die Aufforstung mit Kiefern und anderen, nicht indigenen Pflanzen, zur ethnischen Säuberung von Palästinensern durchführte. Das Video erklärte die Geschichte der Zerstörung von palästinensischen Gemeinden, und wie „Aufforstung“ zur Enteignung von Palästinensern genutzt wurde. Nun standen diese Wälder, wie von Warnern seit Jahrzehnten vorhergesagt in Flammen.[25]
„Greenwashing: Israels umfassende Zerstörung palästinensischer Gemeinden mit der Absicht, nicht nur deren Überreste zu verbergen, sondern auch Wälder zu nutzen, um gestohlenes palästinensisches Land zu konfiszieren. Und der Baum der Wahl? Die europäische Kiefer. Anstatt einheimische Bäume wie Olivenbäume zu pflanzen, die seit Jahrhunderten auf dem Land wuchsen, entschied sich die INF für in Europa heimische Bäume. Bäume, die sich später unter der westasiatischen Hitze als entflammbar und äußerst schädlich für das Land erweisen sollten.
Warum dieser Baum? Nun, weil die Siedler nicht nur das Land wollten, sondern auch, dass es wie Europa aussah und die levantinische Landschaft in etwas verwandelte, in dem sich europäische jüdischen Siedler wohlfühlen würden.
So wurden nach und nach palästinensische Dörfer geleert und zerstört, und an ihrer Stelle entstanden künstlich angelegte Wälder, Natur- und Erholungsparks, gefüllt mit hochentflammbaren europäischen Kiefern.“[26]
Während Zionisten die Palästinenser bezichtigten, Waldbrände gelegt haben, machten im Internet am 1. Mai ein Video die Runde, welche aufzeigte, wie israelische Soldaten im Libanon mit Hilfe eines Trebuchet, also eines katapultähnlichen Systems, Brände im Libanon zu legen.[27] Zu sehen waren auch Häuser, welche von der IDF in Gaza in Brand gesteckt worden waren[28], und wie Soldaten Israels einen alten Markt in Jenin in Brand gesteckt hatten.[29] Ein anderes Video zeigte, wie ein israelischer Soldat vor einem brennenden palästinensischen Haus einen jüdischen Feiertag feiert.[30] Die Psychologie spricht von Projektion, wenn ein Täter seine Taten auf einen anderen projektiert und behauptet, dieser würde die Verbrechen begehen.
Israels Seekrieg
Am 2. Mai wurde bekannt, dass Israel unbewaffnete Schiffe mit humanitären Gütern für Gaza im Mittelmeer, weit vor der Küste des Landes angegriffen hatte.
„Ein Schiff der Freedom Flotilla mit Hilfsgütern für Gaza wird angegriffen und droht mit 30 Menschenrechtsaktivisten an Bord zu sinken. Um 0:23 Uhr maltesischer Zeit wurde das Schiff der Freedom Flotilla einem Drohnenangriff ausgesetzt. Der Bug des Schiffes wurde zweimal angegriffen, was zu einem Brand und einem Bruch im Rumpf führte. Das Schiff befindet sich derzeit in internationalen Gewässern vor Malta. Ein SOS-Notsignal wurde gesendet, auf das nur Südzypern mit der Entsendung eines Schiffes reagierte. Weitere Länder haben nicht reagiert. Der Drohnenangriff zielte offenbar gezielt auf den Generator des Schiffes, und das Schiff droht nun mit 30 internationalen Menschenrechtsaktivisten an Bord zu sinken.“[31]
Es gab wenige Beispiele in der Geschichte, dass ein unbewaffnetes Schiff mit humanitären Gütern auf offener See durch einen Staat angegriffen und schwer beschädigt wurde, ohne dass dies ernsthafte Folgen hatte. Das ging nur, wenn Kolonialmächte dies taten. Später hörte man, dass das Schiff und die gesamte Crew gerettet werden konnte. Israels Bombardierung von humanitärer Hilfe war an der Schwelle der EU angekommen.[32]
In X.com wurde später die Behauptung aufgestellt, dass Malta Israel erlaubt habe, innerhalb des Luftraumes zu operieren. Und die Behörden hätten dann nach dem Anschlag Stunden gewartet, bevor ein Hilfsschiff zu dem beschädigten Schiff geschickte wurde, dass von israelischen Drohnen angegriffen worden war[33]. Der Angriff erfolgte zwar in internationalen Gewässern aber anscheinend innerhalb des Luftraums von Malta. Malta war Teil der EU, aber nicht Mitglied der NATO. Interessant könnte sein, dass Malta dem Schiff schon einmal die Flagge entzogen hatte, um es daran zu hindern, auszulaufen. Daher war das Schiff auf Palau umgeflaggt worden. Was den Verdacht verstärkte, dass Malta mit israelischen Behörden kooperierte.
Craig Murray, ein ehemaliger Leiter der Abteilung für Seefahrt im US-Außenministerium, also durchaus mit den internationalen Gesetzen vertraut, verriet auf X.com:
„Im Völkerrecht ist ein autorisierter militärischer Angriff auf ein Schiff in internationalen Gewässern ein kriegerischer Akt gegen den Flaggenstaat des angegriffenen Schiffes.“[34]
Mit anderen Worten: Israel hatte nun auch einen Angriffskrieg gegen Palau begonnen. Aber da die westliche Wertegemeinschaft keinen der anderen Kriege störte, würde es diesen Angriff wohl auch nicht ändern, musste man im Mai 2025 annehmen. Die rund 17.600 Einwohner (Stand 2020) von Palau bevölkerten elf der insgesamt 356 Inseln des Staates. Daher würde es schwierig sein für das Land, sich gegen den Angriff zu wehren. Palau war ein unabhängiger Staat in freier Assoziation mit den USA, was bedeutete, dass die USA für Palau Verteidigung und finanzielle Unterstützung bereitstellten, während Palau seine innere Autonomie behielt. Dies war durch den Vertrag über die Freie Assoziation (Compact of Free Association) geregelt. Im Prinzip hatte Israel also wieder einmal im weitesten Sinn ein Schiff unter dem Schutz der USA bombardiert.[35] Und wieder wird es unter den Teppich gekehrt werden.
Am 3. Mai wurde bekannt, dass das Schiff mit humanitären Hilfsgütern für Gaza nach dem ersten Raketeneinschlag versuchte, in maltesische Gewässer zu fahren, weil man weitere Raketenangriffe zum Versenken des Schiffes befürchtete. Den Berichten zufolge wurde dies verweigert. „Ich folge lediglich den Anweisungen höherer Stellen“ habe ein Offizier über Funk gesagt.[36] Wieder jemand der „nur Befehlen folgte“. Als die USS Liberty 1967 nach Luftunterstützung rief, war die unterwegs, wurde aber zurückbeordert. Noch Fragen?
Die Geschichte vom Organhandel
Israels Geschichte illegalen Organhandels war keine Verleumdung oder Gräuelgeschichte zur Dämonisierung eines Feindes. Diese Geschichte war dokumentiert und anerkannter Stand des Wissens. Aber in im kolonialen Westen ignoriert. Auf der Seite The New York War Crimes wurde am 24. Januar 2025 ein Artikel veröffentlicht, der erst durch Mondoweiss im Laufe der nachfolgenden Monate weiter bekannt gemacht wurde. Es war der geschichtliche Abriss des illegalen israelischen Organhandels, er trug die Überschrift: „Eine kurze Geschichte des israelischen Organraubs und -handels - Es gibt seit über drei Jahrzehnten Beweise dafür, dass israelische Ärzte palästinensische Organe unter direktem Verstoß gegen das Völkerrecht rauben. Die gestohlenen Körperteile wurden nicht nur für Transplantationen und Forschung, sondern auch für den Verkauf und Profit verwendet“.[37]
Der Artikel begann damit, zu berichten, dass die israelische Besatzungsmacht am 5. August 2024 die Leichen von 89 Palästinensern in einem Schiffscontainer nach Khan Younis überführt hatte. Die Überlebenden in Gaza, die verzweifelt versuchten, ihre Angehörigen zu identifizieren, wurden mit zur Unkenntlichkeit verwesten Körpern konfrontiert. Niemand wusste, ob es Leichen gefolterter Häftlinge oder solche aus vandalisierten Gräbern in Gaza waren. Die Besatzungsmacht, so der Bericht, weigerte sich, dazu Auskunft zu geben. Da es keine Möglichkeit für DNA-Tests gab, konnten palästinensische Beamte die Leichen nicht identifizieren und hatten keine andere Wahl, als sie Sack für Sack in einem einzigen großen Grab in der Nähe des Nasser-Krankenhauses zu begraben. Der Artikel erklärt dann, wie immer wieder festgestellt wurde, dass Organe den Leichnamen entnommen worden waren.
„Die zionistische Brutalität geht über den Tod hinaus. Seit Jahren erhebt die Kriegsmaschinerie der Besatzung Anspruch auf die Leichen palästinensischer Märtyrer, hält sie nicht nur als Geiseln und hält ihre sterblichen Überreste ihren Familien vor, sondern benutzt sie auch, um Pläne für Organdiebstahl und -handel aufrechtzuerhalten. Israelische Ärzte haben unter direkter Verletzung des Völkerrechts palästinensische Organe und palästinensische Haut gestohlen.“[38]
Der Artikel verwies darauf, wie Israel gegen medizinethische Standards wie den Nürnberger Kodex für medizinische Forschung verstieß. Oder die Deklaration von Helsinki zur ethischen Behandlung menschlicher Teilnehmer an der medizinischen Forschung, die 1964 vom Weltärztebund definiert worden war. Kernprinzip sowohl des Kodex als auch der Deklaration: Jede Person, die an medizinischer Forschung am Menschen teilnimmt, muss zuvor ihre Einwilligung geben können. Und dieser Rahmen war nicht auf Lebende beschränkt. Eine Leitlinie der WHO von 2010 verlangte ausdrücklich die Einwilligung des Spenders oder dessen Angehörigen.
„Unter Medizinern herrscht eine Debatte darüber, wie diese Grundsätze auf Kriegsgefangene und verurteilte Kriminelle anzuwenden sind. Israel verwendet diese beiden Kategorien sowie die Kategorie ‚Terrorist‘ routinemäßig, um palästinensische Märtyrer zu beschreiben und den biomedizinischen Missbrauch ihrer Körper zu rechtfertigen und zu entschuldigen. Auch das sollte nicht überraschen.“[39]
Der Bericht geht dann weiter über zu Beispielen und weiteren Diskussionen, was an dieser Stelle das Format sprengen würde. Hier nur noch die Übersicht am Ende des Artikel.
„Chronik wichtiger Ereignisse
2003 – Ein israelisches internationales Organhandelsnetzwerk[40] wurde von der Polizei in Durban, Südafrika, aufgedeckt. Dieses Netzwerk hatte über 100 illegale Transplantationen für israelische Patienten arrangiert.
2003 – Die amerikanische Aktivistin Rachel Corrie[41] wurde von einem israelischen Bulldozer ermordet. Yehuda Hiss führte Rachels Autopsie durch und sagte 2010 vor einem israelischen Gericht aus, er habe Gewebe und Organe aus ihrem Körper zurückbehalten. Rachels Familie erhielt die Gewebe nie zur Beerdigung zurück. Bemerkenswert ist, dass bereits eine Autopsie durchgeführt und die Todesursache vom palästinensischen Arzt Ahmed Abu Nikera festgestellt worden war.
2006–2009 – Rabbi Levy Izhak Rosenbaum[42] wurde vom FBI in Brooklyn, New York, wegen Organhandels und -diebstahls verhaftet. Gerichtsakten zufolge[43] handelte es sich bei diesem Organhandelsring um verschiedene Organe, er erstreckte sich über mehrere Länder und beschäftigte amerikanische Ärzte, die in amerikanischen Krankenhäusern arbeiteten, um die Operationen durchzuführen.
2007 wurden zwei Ärzte[44], die mit Rosenbaums Partner Ilan Peri zusammenarbeiteten, in der Türkei verhaftet, als sie versuchten, Palästinensern zwei Nieren zu entnehmen, um sie Israelis zu transplantieren. Die Verhaftung endete mit Schüssen im Operationssaal.
2009 – Der schwedische Journalist Donald Boström[45] stellte in Aftonbladet[46] eine Verbindung zwischen Rosenbaum in Amerika und dem Abu Kabir Institut in Israel her. Boström erklärte, der Staat Israel benutze palästinensische Körper, um Organe, Haut, Knochen und anderes Gewebe für Verkauf, Forschung und Transplantationen zu entnehmen. Dr. Yehuda Hiss trat auch im israelischen Fernsehen auf[47] und gab erneut den Organ-, Haut- und Knochenraub an Palästinensern offen zu und sprach darüber.
2015 – Dr. Riyad Mansour[48] (palästinensischer Vertreter bei den Vereinten Nationen) behauptete in mehreren Briefen[49] an Generalsekretär Ban Ki Moon, Palästinenser im besetzten Ostjerusalem seien mit fehlenden Augenhornhäuten und Organen zurückgebracht worden.
2019 – Die kasachischen Behörden[50] verhafteten den israelischen Arzt Abilay Donbay wegen Organhandels. Behördenangaben zufolge handelte es sich um einen Ring, der sich auf die ärmsten und marginalisiertesten Menschen in der Ukraine, Kirgisistan und Tadschikistan konzentrierte.
2024 – Die Nachrichtenagentur Wafa[51] berichtete, dass mehr als 100 palästinensische Märtyrer von der Besatzungsmacht über den Grenzübergang Karem Abu Salem zurückgebracht und von Ärzten untersucht wurden, die Anzeichen für fehlende Organe meldeten. Anfang November 2024[52] stahl die Besatzungsmacht Leichen aus dem Al-Shifa-Krankenhaus, dem Nasser-Krankenhaus[53] und mehreren Friedhöfen im Gazastreifen.“[54]
Es gibt keine „Kristallnacht“ in Palästina
Wenn jemand behauptete, dass es in Palästina so etwas gibt, was in Deutschland "Kristallnacht" genannt wurde, war das nicht zutreffend. Denn in der Kristallnacht wurde bewusst eine Minderheit der Gesellschaft bekämpft, jüdische Geschäfte geplündert und Juden verletzt und ermordet, und zwar in ganz Deutschland. In Palästina passierte das Folgende nicht an einem Tag über die ganze Fläche verteilt, sondern seit Jahrzehnten jeweils woanders. Und seit dem 7. Oktober 2023 immer häufiger.
„Am Mittwoch, dem 30. April 2025, gegen 22:20 Uhr, trafen etwa zehn maskierte, teilweise bewaffnete Siedler in einem weißen Pickup und drei Geländefahrzeugen im Zeltlager der Familie Abu Seif ein, einem von mehreren palästinensischen Hirtendörfern im Süden von Nassariyah in der Region Hamrah im nördlichen Jordantal. Die Siedler drangen in den Schafstall der Familie ein, trieben die Herde raus und stahlen sie. Sie schlugen die Fenster eines Gebäudes und Solarmodule ein, rammten absichtlich ein Auto der Familie, zertrümmerten dessen Fenster und die eines weiteren Autos, zerstachen die Reifen eines Traktors, beschädigten Zeltplanen und setzten ein Zelt in Brand. Den Anwohnern gelang es, den Brand einzudämmen und zu löschen. Das auf der Überwachungskamera zu sehende Ranger-Geländefahrzeug wurde von Anwohnern als von Wachen eines nahegelegenen Außenpostens benutzt erkannt. Gemeindemitglieder versuchten, die Polizei zu rufen, doch es trafen keine Beamten ein. Siedlergewalt ist Staatsgewalt.“[55]
Das Morden sollte weitergehen. Am 4. Mai verbreitete sich die Nachricht, dass Netanjahu angekündigt hatte, zehntausende Reservisten wieder einzuberufen um die Offensive in Gaza auszuweiten, und die in den Trümmern lebenden Menschen in ein schwer bewachtes und eingezäuntes Gebiete „umzusiedeln“.[56]
Die Menschenrechtsbewegung Israels, B‘Tselem, die aus ehemaligen Soldaten besteht, welche Kriegsverbrechen sahen oder begangen hatten, und darüber Gegner des Besatzungsregimes wurden, „Breaking the Silence“, veröffentlichte am 5. Mai wieder einmal, wie ein palästinensisches Dorf zerstört, und die Bewohner vertrieben wurden[57]. Nein, es gab keine Kristallnacht in Palästina.
Am 5. Mai, so die Berichte in verschiedenen israelischen Zeitungen, wurde vom Kriegskabinett Netanjahus dann sein Plan für die Vervollständigung des Völkermordes in Gaza abgesegnet[58]. Es wurde beschlossen, den Gazastreifen vollständig zu besetzen, und dann „Trumps Plan“ der „freiwilligen Ausreise“ der Gaza Bewohner zu realisieren.[59]
Laut einem internen Memo, das unter Hilfsorganisationen kursierte und von der Associated Press bestätigt wurde, teilte Israel den Vereinten Nationen mit, private Sicherheitsfirmen zur Kontrolle der Hilfsverteilung in Gaza einzusetzen. Die UN erklärten am Sonntag jedoch in einer Erklärung, sie würden sich an dem vorgelegten Plan nicht beteiligen, da er gegen die Grundprinzipien der Charta der Vereinten Nationen verstoße.
Das Memo, das am 4. Mai an Hilfsorganisationen verschickt worden war, enthielt detaillierte Notizen eines Treffens zwischen dem für die Koordinierung der Hilfe für Gaza zuständigen israelischen Verteidigungsorgan, COGAT und den Vereinten Nationen. Nach dem Plan sollten alle Hilfsgüter über den Grenzübergang Kerem Shalom nach Gaza gelangen. Täglich könnten etwa 60 Lastwagen einreisen und am Tag der Einreise 20 Kilogramm Hilfspakete je Person direkt an die Bevölkerung verteilt werden. Inhalt und Anzahl der Personen, die Zugang zu den Hilfsgütern haben sollten, waren jedoch unklar. In dem Memo hieß es, die Hilfsgüter würden an Logistikzentren verteilt, die von privaten Sicherheitsunternehmen betrieben würden. Dort würden Palästinenser per Gesichtserkennung identifiziert und die Menschen in der Region per SMS über die Möglichkeit informiert, Hilfsgüter abzuholen.[60]
Man konnte ziemlich sicher sein, dass diese Hilfslieferungen gedacht waren für das neue umzäunte Lager, über das berichtet worden waren. Es sollte die „freiwillige Migration“ vorbereiten. Wer draußen blieb, verhungerte oder wurde in Todeszonen erschossen oder von Bomben zerfetzt. So sah „freiwillige Migration“ aus.
Und damit das Narrativ über den 7. Oktober 2023 nicht zerstört wurde, beschloss das Kabinett von Premierminister Netanjahu, dass es keinen unabhängigen Untersuchungsausschuss gab, um die Fragen aufzuklären, die sich schon frühzeitig danach kaum hatten unterdrücken lassen. Nicht umsonst wurde der 7. Oktober von Regierungskritikern auch „Israels Pearl Harbour“ genannt.
Und so begann schon am 5. Mai die Operation „Gideons Streitwagen“. Damit sollten alle Gaza-Bewohner in eine 45 km² Zone an der Grenze zu Ägypten hinter Zäunen wie in einem Zoo eingesperrt werden. Nur dort sollte erlaubt werden Wasser und Lebensmittel zu bringen. 2 Millionen Menschen auf 45 km². Aber ohne Hochhäuser.[61] Das war keine „humanitäre Zone“, das war ein Lager, in dem das Leben so unmöglich gemacht werden sollte, dass die Menschen „freiwillig“ die Migration anstrebten, ja sich darum stritten, wer als erster gehen konnte. Während Israel den Gaza-Streifen annektierte.[62]
Deutschland?
Deutschlands Medien und Politik waren auch im Mai 2025 unverändert. Israels Angriffskrieg gegen Syrien und zunehmende Besatzung mit dem sichtbaren Ziel der Annexion, wie die Golanhöhen bereits früher, wurden beschrieben mit „Israels macht weitere Geländegewinne auf Golanhöhen“.[63]
Und die Bundesregierung verkündete implizit, dass die Verweigerung von humanitärer Hilfe als Waffe gegen Gaza in Ordnung war, also Nahrung, Wasser, Medizin zurückgehalten werden konnte, bis „die Hamas“ kapitulierte.[64] Hunger der Zivilbevölkerung als Waffe zu benutzen war für die Bundesregierung also offensichtlich erlaubt.
Aber der Spiegel erkannte inzwischen die völkermörderische Rhetorik der israelischen Führung an und titelt: „Israels Finanzminister spricht von »Ausradierung« palästinensischer Stadt“.[65] Aber auch wenn sich die israelische Gesellschaft, bis auf einen kleinen Teil von ca. 3%, einig darin war, dass Palästinenser in den besetzten Gebieten keine Rechte haben sollten, war man sie uneinig, wie man sie loswerden konnte. Und die Spaltung teilte im Mai 2025 Rechtsextreme mit Netanjahu in der Regierung und die rechten und mitte-linken Gruppen im Parlament. So rief der ehemalige Premierminister Ehud Barak am 4. Mai die Israelis auf, „zivilen Ungehorsam“ gegenüber der Regierung aufzubauen.[66]
Am 1. Mai veröffentlichte Hanno Hauenstein in Jcobin ein Essay, welches für Deutschland die Frage aufwarf: „Was, wenn aus Völkermord nichts folgt?“ Nach einer eindrucksvollen Erklärung des Völkermordes in Gaza kam er zu dem Schluss, dass die Ignoranz der deutschen Regierung zu Veränderungen in der Gesellschaft führen wird. Übersetzt aus der englischen Version ergab sich für den Autoren das Fazit:
„Die Tatsache, dass die sogenannte ‚Progressive Regierung‘ – die mit dem Versprechen einer ‚feministischen Außenpolitik‘ an die Macht kam – Israels Völkermord in Gaza unterstützt hat, sollte uns zu denken geben. Deutschlands politischer Kurs in dieser Frage lässt wenig Hoffnung auf eine Umkehr. Er deutet eher auf eine Verschärfung hin. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir uns darüber im Klaren sein, womit wir es zu tun haben – und es beim Namen nennen.
Wer den Begriff ‚Völkermord‘ nur dann verwendet, wenn er politisch opportun ist oder historisch weit genug zurückliegt, degradiert das Völkerrecht zu nicht mehr als Dekoration. Die deutsche Regierung spricht von Verantwortung – meint aber Reputationsmanagement. Sie spricht von Erinnerung – praktiziert aber Opportunismus.
Wer heute über Gaza schweigt, wird sich morgen für die Folgen seines Schweigens verantworten müssen.“[67]
Die Folgen für die Welt außerhalb Deutschlands waren schon im Januar 2024 klar gewesen. Als Hamid Dabashi schrieb:
„Dank Gaza ist die europäische Philosophie als ethisch bankrott entlarvt worden“[68].
Und das Fazit war schon damals eindeutig: „Die Welt ist aus dem trügerischen Schlummer der europäischen Ethnophilosophie erwacht. Diese Befreiung verdanken wir heute dem weltweiten Leid von Völkern wie den Palästinensern. Deren anhaltender historischer Heldenmut und deren Opferbereitschaft haben die schamlose Barbarei, die der ‚westlichen Zivilisation‘ zugrunde lag, endgültig offengelegt.“[69]
Was Deutsche nicht zu sagen wagten, äußerte der ehemalige Präsident der Knesset, Avraham Burg, und sogar in einer deutschen Mainstream-Zeitung, allerdings hinter einer Bezahlschranke[70]. Burg argumentierte, dass es in einer Zeit zunehmenden Antisemitismus nicht schütze, wenn man aus dem Völkermord an den Juden universelle Schlüsse ziehe. Er fordert, dass Israel sich vom Holocaust lösen und nicht mehr von ihm beherrscht werden sollte, um eine Entwicklung zu verhindern, die zu einem Verlust von Moral und Werten des traditionellen Judentums führt[71]. Eine Forderung, welche Angesichts der Tragöde in Gaza zu spät kam.
Syrien
In Syrien deutete sich Ende April an, dass Israel die Drusen versuchen würde, als Begründung für eine Annexion zu benutzen. Sie bekämpften die Mordgruppen zwar nicht als sie Alawiten abschlachteten, aber als die neuen Herrscher auch gegen Drusen vorgingen, eilte die israelische Armee zur Hilfe. Eine erste drusische Gemeinde hatte schon früher nach einer Anbindung an Israel gerufen. Dagegen ging das Morden von Alawiten ungestört weiter. Besonders im Fokus: die intellektuellen Teile der Gesellschaft.
Aber natürlich waren die Massaker an Drusen ein grausames Beispiel für das Terrorregime, welches, an die Macht gebracht und anerkannt durch die EU, derzeit über Damaskus herrschte. Nach der Veröffentlichung einer gefälschten Audioaufnahme, welche die religiösen Gefühle von Muslimen angestachelt hatte, wurden über 74 Drusen getötet, dabei oft durch Exekution auf offener Straße. Sicherheitskräfte führten gemeinsam mit noch nicht „befriedeten“ Terroristen auch dann noch die Massaker und Verwüstungen von Häusern, Kirchen und heiligen Stätten der Drusen durch, als längst bekannt war, dass die Tonaufnahme eine Fälschung war, um gerade diesen Terror anzufachen[72]. Von wem wohl?
Der Nahostkenner und Journalist Elijah J. Magnier beschrieb die Politik Israels in Syrien am 3. Mai wie folgt:
Nach Jahren systematischer Schwächung des Libanon richtet Israel nun seine Aufmerksamkeit auf Syrien und untergräbt systematisch die verbliebene Souveränität des Staates. Nachdem allein in den letzten Monaten fast 80 % der syrischen Militärinfrastruktur demontiert und zerstört wurden, belebt Israel eine strategische Vision aus dem Jahr 1954 wieder: die Isolierung und Abspaltung der Drusen, um im Süden eine israelfreundliche Pufferzone zu schaffen.
Ab 2025 ist diese Politik nicht mehr nur ein archivarischer Plan, sondern wird aktiv umgesetzt. Israel erhöht den Druck auf das syrische Präsidentenamt (Bombardierungen wenige hundert Meter vom Präsidentenpalast entfernt) und behindert militärische Umgruppierungen, um die zersplitterte und instabile Lage nach Assad zu nutzen.
Paradoxerweise dürfte die Schwächung Syriens unter dieser neuen Führung für den Libanon – und insbesondere für die Hisbollah – nicht ganz unwillkommen sein. Eine fragmentierte syrische Front schränkt das regionale Manövrieren der Hisbollah weniger ein und könnte Israels Bemühungen, sie einzukreisen oder direkt zu konfrontieren, erschweren.
Erst gestern führte Israel sieben separate Luftangriffe auf syrischem Territorium durch – ein deutlicher Beweis für seine unkontrollierte Handlungsfreiheit. Israelische Drohnen patrouillieren nun ebenso routinemäßig über dem syrischen Luftraum wie über dem Libanon und festigen damit ein normalisiertes Muster von Verstößen ohne nennenswerte Gegenmaßnahmen.
Das Ziel ist unmissverständlich: Syrien weiter zu spalten, die wenigen verbliebenen Abschreckungskapazitäten zu neutralisieren und das Machtgleichgewicht in der Region Stück für Stück zugunsten Israels neu zu gestalten.
Ironischerweise konzentrierte sich die internationale Empörung während der Ära Baschar al-Assad auf die Präsenz des Iran in Syrien und der Levante. Heute, da Israel seine faktische Besetzung syrischen Territoriums ausweitet und tiefer in den Hoheitsraum des Landes eindringt, ist die globale Reaktion gedämpft. Keine Verurteilungen. Keine Sanktionen. Keine Rechenschaftspflicht. Das Schweigen ist kein Zufall, sondern strategisch geplant. Und es ist zutiefst mitschuldig.[73]
Vielleicht hätte man es kürzer beschreiben können, indem man erklärte, dass die Kolonialländer die Bestrebungen ihres kolonialen Geschöpfes unterstützten, einen drohenden Panarabismus zu unterminieren und den Einfluss des antikolonialen und revolutionären Iran einzugrenzen. Aber das wäre natürlich nur die Sicht des so genannten Globalen Südens gewesen.
Aber der Expansionsdrang Israels schien nicht ohne Gegendruck zu erfolgen. Schließlich hatte ein altes Imperium, die Türkei, viel geopfert, um die HTS zu einer wichtigen Macht in Syrien aufzubauen. So erklärte der türkische Präsident Erdogan am 2. Mai:
„Jeder, der Syrien ins Visier nimmt, wird mit unserer Konfrontation konfrontiert werden, und wir werden nicht zulassen, dass uns vollendete Tatsachen aufgezwungen werden, die uns nicht gefallen (wobei wir uns auf den kurdischen Staat beziehen, nicht auf die israelische Besatzung).“[74]
Was passierte danach? Israelische Kampfflugzeuge flogen in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai ca. 25 Angriffe. Dazu gehörte ein Angriff auf das Dorf Shatha im Umland von Hama, südlich von Idlib. Also eindeutig im Einflussbereich der Türkei. Der Luftangriff zielte auf ein Lager von Erdoğan-Anhängern, die mit Al Amshat verbunden waren. Es wurde berichtet, dass israelische Kampfflugzeuge auch die Sultan-Murad-Division und die Suleiman-Schah-Brigade in Hama angegriffen hatten. Beides waren Fraktionen, die der sogenannten Syrischen Nationalarmee angehörten und von der Türkei finanziert wurden.
Kurz darauf zielte ein weiterer zionistischer Angriff auf ein Luftabwehrbataillon im Gebiet Jabal Al Sha'ra in Latakia. Getriggert durch diese Luftangriffe, überflogen türkische Jets die türkisch-syrische Grenze, aber nicht Damaskus, was in Israel behauptet wurde. Erdogan entpuppte sich als Papiertiger gegen Israel.
Russische Stützpunkte und die Luftabwehr an der syrischen Küste waren in höchster Alarmbereitschaft. Zwei russische Kampfflugzeuge waren vorsorglich gestartet und kreisten an der Küste, um möglich Angriffe auf Russlands Stellungen zu verhindern. Aber Russland griff niemanden an. Während dieser Ereignisse landete ein russisches Frachtflugzeug in Hmeimim.
Die zionistischen Angriffe zielten auf Gebiete zwischen Latakia, Hama, Damaskus, Daraa und Quneitra. Die IDF erklärte dazu:
„Unsere Streitkräfte haben kürzlich mit Kampfjets einen Militärstandort, Flugabwehrartillerie und eine Boden-Luft-Raketeninfrastruktur in Syrien angegriffen. Das israelische Militär wird weiterhin die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der israelischen Bevölkerung ergreifen. Die Angriffe begannen im Umland von Hama, dann in Latakia, dann gleichzeitig in Damaskus und Daraa und schließlich in Quneitra.“[75]
Es wurde erklärt, dass die türkischen Kampfflugzeuge versucht hätten, die Radare der israelischen Angriffswaffen zu stören, und die Jets aus dem syrischen Luftraum zu verdrängen, jedoch erfolgt kein Luftkampf. Und die Wirkung war offensichtlich nicht ausreichend, um die Bombardierungen zu verhindern.
Vanessa Beeley fasste die Nacht dann zusammen:
7 Luftangriffe auf Damaskus – Berg Qasiun, Barzeh, Harasta, die 1. Division in Al Kisweh (einschließlich des 41. Regiments, des Militärkrankenhauses Harasta und des Militärbaugebäudes)
9 Luftangriffe auf die Panzermontageeinheit in Izra und das Raketenbataillon in Muthabin, Daraa (175. Regiment)
2 Luftangriffe auf das Luftabwehrbataillon Jabal Al Sha'ra in Latakia
5 Luftangriffe auf die Ausbildungskaserne der bewaffneten Gruppierungen in Shatha, Hama
2 Luftangriffe auf die nördlichen Telal Al Humr (Rote Hügel) in Quneitra“[76]
Israel führte also wieder einen vollumfänglichen Angriffskrieg durch. Man durfte gespannt sein, ob und wie die Türkei darauf in Zukunft reagieren wird.
Nach dem Fall der Regierung Assad bestätigte sich, was lange befürchtet war. Das Land stürzte in ein Chaos, ähnlich wie Libyen nach der Bombardierung durch die NATO und Ermordung von Gaddafi. Es wurde aufgeteilt in Einflusszonen, die dann gegeneinander Krieg führten. Syrien als Land hatte aufgehört zu existieren. Die Kolonialmächte stritten sich um die Reste des Kadavers wie Hyänen um ein erlegtes Wild.
Nach den massiven Luftangriffen, die auch die Zentrale der Regierung in Damaskus betrafen, verbreitete sich am 4. Mai in Israel das Gerücht, dass der Chef der Übergangsregierung, Jolani, in die Türkei geflüchtet sei. Das könnte genau der Plan Israels gewesen sein, um im Süden Syriens einen Marionettenstaat der Drusen einzurichten, der als Sprungbrett für Eretz Israel dienen konnte. Und die Kurden unter dem Schutz der USA könnten nun auch einen eigenen Staat ausrufen. Was unweigerlich massive Angriffe der Türkei provozieren würde. Die Balkanisierung Syriens war in vollem Gange.
Die Berichte von Massakern durch das neue Regime und seine Unterstützer rissen auch am 5. Mai nicht ab. Aber nun waren es für die westlichen Medien und Politiker ja keine Massaker, sondern „Auseinandersetzungen“ oder „Schusswechsel“[77]. Dabei existierte zu den Gräueltaten der neuen Herrscher sogar eine Wikipedia-Seite.[78]
Jemen
Also die USA bombten den Jemen seit ca. 2 Monaten 24 Stunden am Tag. Zwei Flugzeugträger waren vor Ort, und Flugzeuge kamen regelmäßig aus dem Stützpunkt Diego Garcia. Der Jemen sollte in die Knie gezwungen werden, damit Israel keine wirtschaftlichen Nachteile erlitt, wenn das Land weiter in Gaza Zelte bombardierte. Und was tat der Jemen im Mai?
„Der Jemen hat angekündigt, ab dem 17. Mai dieses Jahres US-Rohölexporte zu verbieten. Den Flotten der Unternehmen wird die Durchfahrt durch das Rote Meer, die Straße von Bab el-Mandeb, den Golf von Aden, das Arabische Meer und den Indischen Ozean untersagt. Unternehmen, die gegen dieses Verbot verstoßen, werden auf die Sanktionsliste derjenigen gesetzt, die sich der Aggression gegen den Jemen schuldig gemacht haben.“[79]
Das bedeutete, die Milliarden an Waffen, die hunderte von Toten, die zerstörten Krankenhäuser, Gefängnisse, Märkte und Trinkwasseraufbereitungsanlagen … alles war umsonst. Statt die Blockade aufzuheben hatte der Jemen die Blockade erweitert. Während nur 3% des Handels für die USA durch das Rote Meer gingen, und die USA daher bisher wenig betroffen waren, befuhren viele Schiffe von und zu und aus den USA das Arabische Meer bzw. den Indischen Ozean. Das erste war bereits im westlichen Teil des Indischen Ozeans von Jemens Drohnen getroffen worden[80]. Sobald der erste Öltanker von jemenitischen Drohnen oder Raketen tiefer im Indischen Ozean angegriffen wurden, davon musste man von jetzt an ausgehen, würden die Ölpreise in den USA explodieren. Aber schon vorher dürften durch die steigenden Versicherungstarife auf Grund der Drohung die Preise steigen, konnte man vermuten. Wir erinnern uns, dass sich die Versicherungstarife für Fahrten durch das Rote Meer verdoppelt hatten, und daher eine Durchfahrt unwirtschaftlich machten.
Die Fahrt durch den Indischen Ozean war für die Öltanker aber unvermeidbar. Schon wenn sie die Küste im Westen versuchten weiträumig zu umfahren und zunächst entlang der indischen Landmasse fuhren, verteuerte das den Transport nicht unerheblich.
Eine Erhöhung der Ölpreise hieß, dass Russland durch die steigenden Preise profitieren würde, ebenso wie der Iran. Anfang Mai lagen die Öl-Preise bei nur noch ca. 60 US-Dollar pro Barrel, eigentlich angesichts der Risiken unterbewertet. Während sie 2024 bei ca. weit über 80 Dollar pro Barrel lagen. Eine Erhöhung würde daher Russlands Kriegskasse freuen. Wir erinnern uns, dass die USA und die EU versucht hatten, Länder zu bedrohen und sanktionieren, welche einen Preis von über 65 US-Dollar für russisches Öl bezahlten. Mit der Maßnahme hatte man beabsichtigt zu vermeiden, wie durch eine Totalsanktionierung, den Ölpreis durch den Mangel hoch zu treiben, andererseits aber die Gewinne für Russland begrenzt zu halten.
Die nächste Konferenz des OPEC+ Ölkartells sollte am 1. Juni 2025 stattfinden. Um den Preis anzuheben wollte man die Reduzierung von Ölfördermengen auf mehrere Schultern verteilen. Dadurch sollte bei geringerer Produktion der gleiche Erlös eingefahren werden. Das könnte sich nun als unnötig herausstellen, vermuteten Analysten Anfang Mai.
Am 4. Mai wurde, vielleicht zum ersten Mal, der Einschlag einer jemenitischen Hyperschallrakete neben dem internationalen Flughafen Ben Gurion in Israel gefilmt und im Internet verbreitet. Der Flughafen war innerhalb des weltweit am besten gesicherten Luftraums Israels, der noch einmal am besten gesicherte Teil des israelischen Luftraums.
Die Rakete hatte offensichtlich die angeblich beste Luftabwehr der Welt durchbrochen.[81] Diese Abwehr war verstärkt und unterstützt worden von den Nachbarstaaten und zusätzlichen Luftabwehreinheiten der USA, die extra vor einigen Wochen nach Israel gebracht worden waren. Die Rakete war die Antwort des Jemen auf einen Angriff Israels auf den Flughafen in Sanaa, während dort der WHO-Vorsitzende auf seinen Flug gewartet hatte.
Es stellte sich heraus, dass die Angriffe der USA und Israels den Jemen nicht zur Aufgabe der Blockade im Roten Meer gebracht hatten, sondern dazu, immer öfter und härter zurückzuschlagen. Später am Tag erklärte der jemenitische Sprecher, dass der Raketenanschlag ein Erfolg gewesen sei, und dass nun alle Fluglinien überlegen sollten, ob sie den Flughafen weiter anfliegen wollten, da nicht für die Sicherheit garantiert werden könne. Mit anderen Worten versuchte der Jemen die Blockade der Häfen/Schiffe nun durch eine Blockade des Luftverkehrs auszuweiten.[82]
Tatsächlich hatten kurz nach dem Raketeneinschlag die meisten großen Fluggesellschaften erklärt, bis auf Weiteres Israel nicht anzufliegen. Die Rakete des Jemens hatte offensichtlich nicht die Absicht gehabt, zu verletzen oder zu zerstören, sondern genau diesen wirtschaftlichen Druck auszuüben. Israel erklärte, wie erwartet, dass der Verantwortliche für die neueste Art von Rakete der Iran sei. Was natürlich die Verhandlungen zwischen USA und dem Iran unterminieren sollte.
Interessanterweise erfolgte dieser erfolgreicher Raketenangriff des Jemen nachdem im Iran zwei verdächtige Anschläge bzw. Brände oder Sabotageaktionen beobachtet worden waren. Einer davon war ein extrem großer Brand in einem der wichtigsten Handelshäfen des Iran, der auch eine Rolle in Israels neuer Seidenstraße spielte.
Israel erklärte nun, alle Rote Linien im Angriff auf den Jemen zu überschreiten[83]. Das Einzige was noch eskaliert werden könnte, war aber ein Nuklearangriff. Es wäre das letzte Verbrechen, welche Israel noch nicht begangen hat.
Ein Analyst versuchte in einem Video zu erklären, was Israel tun könnte[84]. Sowohl der Jemen als auch Gaza hatten nichts zu verlieren. Beide litten seit Jahrzehnten unter Bombardierungen, Krieg, Hunger und durch Blockaden ausgelöste Epidemien. Es gab keine Möglichkeit mehr, noch mehr Leid auf diese Völker abzuladen. Die Frage war, ob Israel wagen würde, ohne die Zustimmung von Trump Kernwaffen gegen den Jemen anzuwenden. Es war kaum zu glauben, dass Trump diesem zustimmen könnte. Aber auch wenn die Welt diesen barbarischen Akt ignorieren würde, wäre der Jemen damit nicht zu bremsen. Die einzige Möglichkeit, den Jemen von weiteren Raketen und der Blockade des Roten Meeres abzuhalten, war, den Völkermord in Gaza zu beenden.
In einer Videodiskussion am 5. Mai zwischen Nima R. Alkhorshid und dem ehemaligen CIA-Analysten Larry C. Johnson, wurde das Ereignis im Einzelnen analysiert.[85] Die Analyse besagte, dass der US-Präsident Trump wohl einen Angriff auf den Iran autorisieren werde. Zunächst aber starteten 30 israelische Bomber und luden ihre Bomben in Abstimmung mit den Bombardierungen der USA über dem Jemen ab[86]. Die Infrastruktur war Bombardierungen gewohnt u nd improvisiert. Der Hafen von Hodeidah wurde nun zum 20. Oder 30. Mal bombardiert. Eine Zementfabrik zum dritten Mal. Es hatte keine Wirkung gegen den Willen der Jemeniten. Und doch bombardierte Israel am 6. Mai den Flughafen der Hauptstadt Sanaa angeblich mit 20 Bomben.[87] Israel zerstörte als den internationalen Flugplatz des Landes, Teile einer Zementfabrik, die zum Wiederaufbau des zerbombten Landes benötigt wurde, und natürlich einen Seehafen, über den 80% der Lebensmittelimporte ins Land kamen. Importe, ohne die der Jemen hungern müsste. Aber nach Ansicht Israels waren das natürlich alles „Stellungen der Terroristen“.
Am Abend des 6. Mai verbreitete sich die Nachricht eines Waffenstillstandes zwischen den USA und dem Jemen. Während Trump erklärte, der Jemen hätte kapituliert,[88] besagte eine Pressemitteilung vom Außenminister des Oman Folgendes:
„Nach jüngsten Gesprächen und Kontakten des Sultanats Oman mit den Vereinigten Staaten und den zuständigen Behörden in Sanaa (Republik Jemen), führten die Bemühungen zu Deeskalation und einem Waffenstillstandsabkommen zwischen beiden Seiten. Künftig wird keine Seite die andere, einschließlich amerikanischer Schiffe, im Roten Meer und in der Straße von Bab al-Mandab angreifen, um die Freiheit der Schifffahrt und den reibungslosen Ablauf der internationalen Handelsschifffahrt zu gewährleisten. Das Sultanat Oman dankt beiden Parteien für ihren konstruktiven Ansatz, der zu diesem erfreulichen Ergebnis geführt hat, und hofft, dass dies zu weiteren Fortschritten in vielen regionalen Fragen auf dem Weg zu Gerechtigkeit, Frieden und Wohlstand für alle führen wird.“[89]
Offensichtlich zogen sich die USA aus dem Roten Meer und aus der Verteidigung Israels zurück. Denn mit dieser Pressemitteilung wurde die Blockade von Schiffen von, zu und aus Israel nicht aufgehoben. Und Israel wurde von dieser Nachricht ganz offensichtlich überrascht. Wie die Times of Israel enthüllte, war Tel Aviv nicht davon unterrichtet gewesen, dass die USA einen „Separatwaffenstillstand“ mit dem Jemen vereinbaren wollten[90]. Anscheinend hatte der anscheinend inzwischen überall als Verhandler eingesetzte Steve Witkoff mit den Omanis und den Jemeniten den Waffenstillstand ausgehandelt. Offenbar hatte Trump endlich verstanden, was so viele Analysten vorhergesagt hatten, nämlich dass die Bombardierung zwar Zerstörung ziviler Werte des Jemens[91] und Tötungen verursachte, aber keine politische Veränderung im Jemen. Was vermutlich eine Antwort des Jemens auslösen wird. Möglicherweise diesmal nicht mehr nur als Warnung.
War das die erste Abkoppelung der USA von dem Völkermord Israels in Gaza? Fragten sich Beobachter. Denn Angriffe gegen Israel und seine Schifffahrtsinteressen waren in dem Waffenstillstand unerwähnt geblieben. Und die Aussagen der jemenitischen Politiker waren klar:
„Der Vorsitzende des jemenitischen Obersten Politischen Rates der Huthi, Mahdi al-Mashat, erklärte am Dienstag, die Gruppe werde ihre Angriffe ‚zur Unterstützung Gazas‘ fortsetzen. Er riet den Israelis, ‚in Schutzräumen zu bleiben, da ihre Regierung sie nicht schützen kann‘.“[92]
Al-Masirah veröffentlichte ein Interview mit den jemenitischen Politiker Abdul-Salam, in dem dieser erklärte, dass die USA an den Jemen herangetreten waren, um sich mit einem Waffenstillstand aus dem Gebiet zurückziehen zu können.[93] Interessant war in diesem Zusammenhang, dass ein Gesetzentwurf, der das Boykottieren von Israels waren mit Gefängnis bestrafen wollte, durch Republikaner zu fall gebracht worden war.[94]
Schließlich kamen wieder geheimnisvolle Ankündigungen von Trump hinzu, hinsichtlich großer und positiver Nachrichten, welche er für das Ende der Woche ankündigte, was sofort Spekulationen über die Verhandlungen mit dem Iran auslöste.
Iran
Am 3. Mai hatte sich die Nachricht verbreitet, dass die Atomgespräch zwischen den USA und dem Iran auf unbestimmte Zeit verschoben worden waren.[95] Der Grund dafür, so lautete eine Erklärung, war die Erweiterung der Forderungen der USA auf Abrüstung und Verzicht auf die Raketenentwicklungen des Iran. Entwicklungen, die ihn inzwischen in die Lage versetzten, eigene Satelliten ins All zu befördern. Fähigkeiten, welche ihn dazu befähigten, im Falle eines Angriffs, wie immer wieder von Israel und den USA angedroht, durch einen Zweitschlag zu beantworten.
Natürlich waren die Iraner bereit ihr Nuklearprogramm zurück unter die Kontrolle der Internationalen Atomenergie-Organisation zu stellen, welche feststellen könnte, dass keine Anreicherung hin zu waffenfähigem Uran stattfindet. Das war die Verhandlungsbasis. „Wir unterwerfen uns entsprechenden Prüfungen, und die USA hebt Sanktionen auf.“ Ähnlich wie in dem JCPOA, das vor ein paar Jahren von Trump gebrochen worden war.
Aber auf das Raketenprogramm zu verzichten, hätte bedeutet, sich zweitschlagunfähig zu machen. D.h. im Falle eines Angriffes wie der auf Libyen, wäre der Iran nicht in der Lage gewesen Vergeltungsschläge gegen die Angreifer durchzuführen. Und immer, wenn sich Länder , unter dem militärischen und wirtschaftlichen Druck der USA, selbst entwaffnet hatten, wurden sie anschließend zerstört. Beste Beispiele:
· Irak
· Syrien
· Libyen
Nun hatte Netanjahu Anfang Mai also erreicht, dass Trump genau das verlangte, was für den Iran nicht verhandelbar war. Und damit schien der Krieg im Nahen und Mittleren Osten unabwendbar geworden zu sein.
Aber das würde der letzte Krieg sein, den die USA für viele Jahre beginnen, musste man annehmen. Nach der Niederlage in Vietnam, nach dem schmachvollen Abzug und nach 20 Jahren verlorenen Krieg gegen Afghanistan, nach der Unnachgiebigkeit der Jemeniten, nach dem verlorenen Krieg in der Ukraine, würde dies nun ein Krieg werden, der zwar wieder ungeheure Verwüstungen und Leid verursachte, aber vermutlich den USA so viele Kosten in vielerlei Hinsicht aufbürden würde, dass das Imperium darunter implodiert.
Hatten die Palästinenser mit ihrem Blut die Maske der Humanität vom westlichen Gesicht gewaschen und jeder konnte sehen, was hinter der freundlichen Fassade der "Menschenrechte" steckte, würden die Iraner mit ihrem Blut Geschichte schreiben, welche die Hegemonie des Imperiums beendet.
Ich wünschte mir, dass es nicht dazu kam. Aber wenn der Iran auf die Forderungen eingehen würde, wäre das Land innerhalb der nächsten 5 Jahre nach seiner Abrüstung ins Mittelalter gebombt. Und jeder wusste das.
Anfang Mai hörte man aber auch, dass die Trump-Regierung ein Regierungsmitglied, Mike Waltz, der Berater für nationale Sicherheit, welcher anscheinend mit Netanjahu zusammen gearbeitet hatte, um die USA in einen Krieg mit dem Iran zu treiben, kalt gestellt hatte. Das war sicher keine Eindämmung des Zionismus, sondern eher der Beginn der Distanzierung von Netanjahu, der möglicherweise in ein paar Monaten für alle Verbrechen des Besatzungsregimes in die Pflicht genommen werden wird, war meine Vermutung zu diesem Zeitpunkt.
Man fragte sich, wie Regierungsbeamte der USA (nicht Waltz) mit doppelter Staatsangehörigkeit, also auch der Israels, und damit eindeutig befangen in ihren Urteilen, hochrangige Entscheidungen beeinflussen konnten. Außer man ging davon aus, dass Israel eine Kolonie der USA war. Wobei böse Zungen behaupteten, dass die Rollen sich ins Gegenteil verkehrt hätten.
Am 6. Mai hörte man, dass die USA die Verhandlungen mit dem Iran wieder aufgenommen hatten. Das nächste Treffen sollte am 11. Mai stattfinden. Die Vermutung kursierte, dass die neue iranische Anti-Schiffsrakete, welche am 4. Mai vorgestellt worden war, den Ausschlag gegeben hatte[96]. Die Rakete Qassem-Basir ASBM wurde mit einer Reichweite von 1200 km angegeben und sollte ziemlich einzigartige Fähigkeiten haben[97]. Sie war manövrierfähig, verfügte über einen Suchkopf mit verschiedenen Sensoren und künstlicher Intelligenz, war widerstandfähig gegen elektronische Kriegsführung. Sie brauchte kein GPS und konnte zwischen Täuschkörpern und Ziel unterscheiden[98].
Die einzige Möglichkeit, den Iran militärisch zu besiegen, wäre der Einsatz von Kernwaffen durch die USA oder Israel gewesen. Und selbst Trump wollte das zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise nicht in Erwägung ziehen.
[1] https://x.com/SuppressedNws/status/1918870523334799535
[2] https://x.com/SuppressedNws/status/1918870523334799535/photo/1
[3] https://www.haaretz.com/israel-news/2025-04-28/ty-article-magazine/.premium/state-and-settlers-unite-to-deny-palestinians-water-in-the-jordan-rift/00000196-78bc-d41c-a7ff-fcff25810000
[4] https://archive.is/20250428045515/https://www.haaretz.com/israel-news/2025-28/ty-article-magazine/.premium/state-and-settlers-unite-to-deny-palestinians-water-in-the-jordan-rift/00000196-78bc-d41c-a7ff-fcff25810000
[5] https://jomenschenfreund.blogspot.com/2012/03/der-vergessene-apartheid-staat.html
[6] https://x.com/BoAC2311/status/1918357142098330108
[7] https://www.osgoode.yorku.ca/faculty-and-staff/matthews-heidi/
[8] https://x.com/Heidi__Matthews/status/1917538598850613338
[10] https://x.com/Heidi__Matthews/status/1917538598850613338
[11] https://x.com/Heidi__Matthews/status/1917555359411044611
[12] https://x.com/Heidi__Matthews/status/1917538598850613338
[13] https://www.youtube.com/@weloveafrica
[14] https://x.com/galottom/status/1919339413428912367
[15] https://mondoweiss.net/2018/03/israel-desert-helped/
[16] https://www.zochrot.org/en/article/55963
[17] https://www.zochrot.org/en/article/55963
[18] https://electronicintifada.net/content/carmel-wildfire-burning-all-illusions-israel/9130
[19] https://www.youtube.com/watch?v=A42dHCxuJ1w
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[21] https://x.com/KevorkAlmassian/status/1917656845474488435
[22] https://web.archive.org/web/20210213215011/http://www.mne.gov.ps/pdf/EconomiccostsofoccupationforPalestine.pdf
[23] https://der-politikchronist.blogspot.com/p/deutschland-israel-palastina.html Seiten 567-568
[24] https://x.com/haaretzcom/status/1917625801425485957
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[27] https://x.com/receipts_lol/status/1917723275481776180
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[37] https://mondoweiss.net/2025/02/a-brief-history-of-israels-theft-and-trafficking-of-palestinian-organs/
[38] Ebd.
[39] Ebd.
[40] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC487760/
[41] https://rachelcorriefoundation.org/blog/2010/03/14/autopsy-doctor-admits-to-violating-court-order-in-rachel-corrie-autopsy
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[44] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC1867886/
[45] https://donaldbostrom.com/projects/organ-harvesting
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[49] http://palestineun.org/3-november-2015-israeli-aggression-and-culture-of-hate-against-palestinians/
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[90] https://www.timesofisrael.com/trump-announces-us-truce-with-houthis-who-say-their-strikes-on-israel-will-continue/
[91] https://x.com/MacbillyS/status/1920051268321435683
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[93] https://x.com/IRIran_Military/status/1920012801050825189
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[96] https://x.com/IranObserver0/status/1919725347462955331
[97] https://www.presstv.ir/Detail/2025/05/04/747377/Iran-unveils-new-ballistic-missile-called-Qassem-Basir
[98] https://shafaq.com/en/Middle-East/Qassem-Basir-Iran-showcases-new-ballistic-missile-with-US-defense-bypass
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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