Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck.
Die Idee ist da, seit Jahren schon. Aber jetzt beginnt sie zu nerven, sie lechzt nach Gestalt. Noch hält der Damm, noch kann ich meine Untätigkeit, um nicht zu sagen meine Faulheit, als weisen Lebensbeschluss deuten. Dabei frisst sie sich wie ätzende Säure in die Auslegeware meines beschaulichen Friedens, in dem ich mich über das Treiben meiner Spezies schon lange nicht mehr empöre. Das Thema Mensch ist durch. Ich habe mich seiner entledigt. Die daraus resultierende Leere ist zu meiner Geliebten geworden, wir beide tun uns nichts. Alles außerhalb dieser Leere ist gefährlich.
„Wenn es einem gelingt, auch nur eine Stunde ohne Vorurteile gegen die gegenwärtige Menschheit zu sein, dann ist man schon erleichtert,“
hat Peter Handke gesagt. Es ist mehr möglich als eine Stunde, Handke, glaub mir. Die letzten Jahre habe ich in der Abkehr vom menschlichen Wahnsinn soviel seelischen Ballast verloren, dass ich fast wegzufliegen drohte. Daran gehindert hat mich die besagte, im Diffusen schlummernde Idee, welche mit kaum zu überbietender Beharrlichkeit daran erinnerte, dass ich meiner eigentlichen Aufgabe in diesem Leben noch nicht nachgekommen bin, dass da noch etwas zu erledigen sei. Diese Aufgabe bestünde darin, so wurde und wird mir nach wie vor vermittelt. mich an einer längst verschollenen Literaturgattung zu versuchen: dem Sittenroman.
Der Sittenroman, das wissen wir, fängt das Aroma einer Epoche ein, in dem sich seine Protagonisten zu behaupten versuchen. Und unsere Epoche, das steht fest, ist durch und durch versifft, sie ist pornographisch verseucht bis zum Anschlag. In der Politik, in der Wirtschaft, im Sport, der Unterhaltungs- und Freizeitindustrie, ja selbst in der Literatur und der Musik: haltlos, brutal, egoistisch, bar jeder Vernunft und bar jedes Wertekanons – pornografisch eben. Debattenkultur, Demokratieverständnis? Null. Und an den Schalthebeln der Macht sitzen Menschen, deren Herzen auf die Größe einer vertrockneten Erbse geschrumpft sind und die Empfindungen ausschließlich dann zu zeigen vermögen, wenn man ihnen den kleinen Finger ritzt oder so.
Aber irgendeine Instanz will, dass ich aus der mühsam erkämpften Leere zurück steige in diesen schleimigen, stinkenden Fäkaliensumpf unserer Zeit, um ausgerechnet dort der wahren Liebe zu einem grandiosem Triumph zu verhelfen. Die Idee hat mich bei den Eiern. Was bleibt mir anderes übrig, als sich diesem lustvollen Schmerz zu ergeben? Nach dem Motto des sehr verehrten Jacques Rigaut ( 1898 – 1929), der sich in seinem kurzen Lebenswerk fast ausschließlich mit dem Suizid beschäftigt hat:
„Es gibt nichts zu tun, ich pack es an!“
Schriftsteller wie ich, die erkannt haben, dass Worte letztlich Versteller sind, Sichtblenden vor der Wahrheit sozusagen, die eigentlich nur dafür gut sind, den Tischnachbarn um das Salz zu bitten oder den Tankwart um einen Ölwechsel, die dafür plädieren, dass Worte schlicht und sinnvoll eingesetzt werden sollten, anstatt sie in der Schlacht um nie zu erreichende Erkenntnisse sinnlos zu verheizen, solche Schriftsteller spüren die Magie des Lebens in jedem Moment.
Aber zurück zu meiner Aufgabe, dem Sittenroman. Fanny Hill von John Cleland war einer, das Buch erschien 1749 in London und löste einen öffentlichen Aufruhr aus. Die anglikanische Kirche forderte „die weitere Verbreitung dieses abscheulichen Buches zu beenden, das eine offene Beleidigung der Religion und der guten Sitten ist“. Die gute Fanny wurde verboten und Cleland unter Arrest gestellt. Erst 1966 (!) hob der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten dieses Verbot wieder auf. In Australien darf das Buch bis heute nicht verkauft werden.
Was so ein Sittenoman doch alles in Brand setzen kann! Heute nicht mehr, glaube ich nicht. Oder doch? Mal sehen …
„Das klassische Grundprinzip ist die Offenlegung der jeweiligen gesellschaftlichen Sozialmechanismen anhand der persönlichen intellektuellen und sexuellen Emanzipation eines Individuums” (Wikipedia).
Na gut. Erwähnen wir noch einige andere Juwelen dieser Gattung, die im Gedächtnis geblieben sind. Émile Zolas Nana von 1880 wäre zu nennen, Gustave Flauberts Madame Bovary selbstverständlich (1856), Theodor Fontanes Effi Briest (1896) Ich würde sogar Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften (1930) dazu zählen und mit einigem guten Willen auch Thomas Manns Buddenbrooks von 1901.
„In der Regel sind die Helden der jeweiligen Romane am Ende Paria, Ausgestoßene der selbst verkrusteten und dekadenten Gesellschaft,“
heißt es bei Wikipedia weiter. Hilft mir das weiter? Nein, das sind nur Etiketten, mit denen Kritiker und Literaturwissenschaftler unschuldige Meisterwerke gerne diskreditieren. Meine Vorstellung von einem Sittenroman ist eine andere. Auf der einen Seite muss der Boden bereitet werden, auf dem die Geschichte steht. Er kann gar nicht ätzend genug dargestellt werden, denn in einem sind wir uns doch einig: unter der Decke von Dummheit und Ignoranz brodelt es gewaltig. Deutschland pulsiert nicht, es atmet mit offenem Mund, dem fast nur Fäulnis entströmt. In seinen teilnahmslosen Augen liegt das Einverständnis einer schrecklichen Solidargemeinschaft, der man nicht entrinnt. Es sei denn, man weckt den Krieger in sich und geht mutig und unbeirrt seiner Wege, wie es eine gewisse Sanne Burger in diesem Gedicht beschreibt, das mir in den Weiten des Cyberspace zugeflogen ist und mich bis jetzt atemlos zurücklässt:
I can’t stay, mother.
I love you, but I wasn’t born to please you
I wasn’t born to make you happy
or give your life meaning.
I wasn’t born to rot under your wings
like an unhatched egg.
I can’t stay, teacher.
I wasn’t born to be put into your boxes
to think along your lines
or to memorize your facts
I was born to think independently.
I can’t stay, my love.
I wasn’t born to satisfy your needs
to take care of you
or to hide in your arms.
I wasn’t born to make myself smaller
or to be taken for granted.
I can’t stay, boss.
I wasn’t born to make money for others
I wasn’t born to follow orders
or to repeat the same day over and over again
I wasn’t born for boredom.
I can’t stay, master.
I wasn’t born to follow your ideas of what truth is
or to live according to your dogmas.
I was born to find my own truth
and make my own rules.
I was born to meet life full on
To get lost on Indian trains
To be seduced by dangerous men
To meet different faces, places and cultures
to be out in the jungle all night
To run with wolves
To be swept off my feet
To be taken by storm
To be heartbroken
Devastated
Stunned
Shocked
Lost
Thrown into the deep
I was born to get my hands dirty
To get sand in my mouth
Mud on my clothes
Thorns under my feet
I was born to jump into the abyss.
I was born to meet aliens
To do rituals
To be cracked open in ceremony
To go beyond time and space
To welcome magic
To totally loose myself
I was born to feel everything
To taste everything
The bitter taste of sorrow
The foul taste of deceit
The sweet taste of love
I was born to learn how to handle change gracefully
I was born to know the truth
to learn how to fly
I was born to learn how to speak the language of love
How to unchain my heart
How to shed everything
How to let go of all expectations.
I was born to learn how it feels to lose everything
except what really matters.
I was born to live a life that would strip away everything that wasn’t real
that wasn’t true
that wasn’t me
I am a phoenix.
I am born to spread my wings and fly towards the sun
To burn up and turn to ashes
To fall down to earth and rise up again
When I am old
I will be proud of my scars
My wrinkles
My memories
My stories
My wisdom
My freedom.
I was born to be free.
And therefore, I can’t stay.
+++
Dirk C. Fleck ist ein deutscher Journalist und Buchautor. Er wurde zweimal mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet. Sein Roman “Go! Die Ökodiktatur” ist eine beklemmend dystoptische Zukunftsvision.
+++
Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
+++
Bildquelle: Marianna_Fedorova / shutterstock.com
+++
Ihnen gefällt unser Programm? Machen wir uns gemeinsam im Rahmen einer "digitalen finanziellen Selbstverteidigung" unabhängig vom Bankensystem und unterstützen Sie uns bitte mit Bitcoin:
https://apolut.net/unterstuetzen#bitcoinzahlung
Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier:
https://apolut.net/unterstuetzen/
+++
Bitte empfehlen Sie uns weiter und teilen Sie gerne unsere Inhalte. Sie haben hiermit unser Einverständnis, unsere Beiträge in Ihren eigenen Kanälen auf Social-Media- und Video-Plattformen zu teilen bzw. hochzuladen und zu veröffentlichen.
+++
Apolut ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommen Sie zu den Stores von Apple und Huawei. Hier der Link: https://apolut.net/app/
Die apolut-App steht auch zum Download (als sogenannte Standalone- oder APK-App) auf unserer Homepage zur Verfügung. Mit diesem Link können Sie die App auf Ihr Smartphone herunterladen: https://apolut.net/apolut_app.apk
+++
Abonnieren Sie jetzt den apolut-Newsletter: https://apolut.net/newsletter/
+++
Unterstützung für apolut kann auch als Kleidung getragen werden! Hier der Link zu unserem Fan-Shop: https://harlekinshop.com/pages/apolut
Apropos „fliegen“, d.h. die Gravitationskraft überwinden:
Etwaige Beweise dafür, dass es keine Gravitationskräfte gibt, sondern nur elektromagnetische Kräfte:
1. Zwei kleine etwas unterschiedlich große Steinkugeln (die Erde und Mond symbolisieren sollen) ziehen einander nicht an. Erst recht, wenn man sie so weit voneinander entfernt, dass ihr Abstand proportional zu dem Abstand zwischen Erde und Mond ist. Warum sollen sich dann aber Erde und Mond infolge ihrer Gravitationskraft anziehen und einander beträchtlich beschleunigen?!
2. Ich habe 2 jeweils 1 Kg schwere Steinkugeln. Diese beschleunigen einander nicht. Diese entferne ich voneinander, bis ihr Abstand der Entfernung von Erde und Mond entspricht. Nun verdoppele ich das Gewicht und die Größe der einen Kugel. Dadurch wird nach dem Newtonschen Gesetz auch die Anziehungskraft verdoppelt. Die Beschleunigung infolge der Anziehung verdoppelt sich jedoch nicht, sondern bleibt gleich da die Beschleunigung gleich dem Verhältnis von Anziehungskraft und Gewicht ist und sich beides (Zähler und Nenner) verdoppelt hat, sodass es sich gegenseitig kürzt. Dies kann man auch daran erkennen, dass ein doppelt so großer Stein genauso schnell auf den Boden fällt wie ein halb so großer Stein.
Wenn wir also zwei 1 Kg schwere Steinkugeln haben, die voneinander so weit entfernt sind wie Erde und Mond, dann kann man daher die eine Kugel so stark vergrößern, bis sie dieselbe Größe wie die Erde erreicht hat und die andere, bis sie dieselbe Größe wie der Mond erreicht hat, ohne dass sich dadurch die Beschleunigung der Kugeln zueinander verändert. Die Folge davon ist, dass sich die Kugeln auch nach ihrer Vergrößerung nicht merklich anziehen bzw. sich nicht gegenseitig beschleunigen. Im Gegensatz dazu soll die enorme Beschleunigung, die den Mond auf seine Kreisbahn zwingt, angeblich durch die Gravitationskraft verursacht werden.
3. Der Umstand, dass man es bis heute nie geschafft hat, Gravitonen zu isolieren bzw. nachzuweisen, indiziert, dass es sie nicht gibt. Demgegenüber konnte man die Existenz von Protonen und Elektronen nachweisen.
4. Der Umstand, dass man keine Gegenkraft zur Gravitation (gravitative Abstoßungskraft) feststellen konnte, indiziert, dass es sie nicht gibt. Im Gegensatz dazu kennt man z.B. elektrostatisch und magnetische Anziehung als auch Abstoßung.
5. Warum werden dann aber Körper auf der Erde von der Erde angezogen? Und warum wird der Mond von der Erde angezogen? Grund hierfür sind wohl die elektromagnetischen (molekularen) Anziehungskräfte, die z.B. auch viele Festkörper zusammenhalten. Zwar wirken diese praktisch nur in der Nähe. Wieso sollte daher ein Atom einer in der Luft bzw. im freien Fall befindlichen Kugel von der Erde angezogen werden? Jedoch ist die Erde so riesig, dass der größere Abstand zwischen den Atomen der Kugel und den Atomen der Erde durch die gigantische Anzahl der Atome der Erde überkompensiert wird. Insbesondere ist – vereinfacht/prinzipiell dargestellt – gut denkbar, dass jedes Proton eng mit einander verwobene Positronen und Elektronen besitzt und dass sich die Positronen und Elektronen in jedem Körper ähnlich wie Elementarmagnete ausrichten, wobei im Zentrum/Schwerpunkt sich ein Positron oder ein Elektron befindet und von diesem Ketten, die abwechselnd Positronen und Elektronen enthalten, radial/sternförmig in alle Richtungen gehen, wobei es in der Realität etwas komplexer ist, da sich ggf. Positronen und Elektronen zu Protonen vereinigen und sich Protonen und Elektronen zu Atomen vereinigen und sich Atome zu Molekülen vereinigen und da die Teilchen und Teilchenvereinigungen nicht statisch sind, sondern sich in Bewegung befinden, jedoch könnten sie sich im radialen Positronen-Elektronen-Feld gleichsam Elementarmagnete ausrichten.
Wenn ein Probekörper, z.B. eine Kugel, in das Feld der Erde kommt, dann könnten sich seine Elementarteilchen (Positronen und Elektronen) derart radial verschieben, dass sich die Positronen des Probekörpers etwas näher zu den Elektronen der Erde befinden und etwas weiter entfernt zu den Positronen befinden, sodass unter dem Strich eine Anziehungskraft entsteht und daher Körper im Feld der Erde immer angezogen, aber nie abgestoßen werden.
Und wenn ein Elektron und ein Positron miteinander fusionieren, dann kommt es vielleicht nicht zu einer Auslöschung (Annihilation), sondern zu einem winzigen Dipol, bei dem der „Kurzschluss“ dazu führt, dass dieses Dipol (gleichsam einem Neutrino oder einem Hufeisenmagneten mit Joch) praktisch keine elektromagnetische Außenwirkung hat und daher nicht detektiert werden kann.
Treten Sie vorsichtig auf, man kann nicht wissen, ob und wie lange die Gravitation Sie noch auf der Erde hält !
Warum lässt sich die elektrostatische Anziehungskraft abschirmen, die Gravitation jedoch nicht???
Die scheinbare Abschirmung ist wohl nur eine Kompensation mittels Verschiebung. Da sich die Teilchen des mittleren Körpers in Rahmen der Influenz verschieben, gleichen sie dadurch die Anziehungskräfte zwischen den beiden äußeren Körpern (fast) aus.
Da dieser Ausgleich nicht perfekt ist, verbleibt ein Rest, die sog. Gravitationskraft.
Möglicherweise wird diese sog. (scheinbare) „Gravitationskraft“ dadurch bedingt, dass die abschirmende Wand Lücken aufweist bzw./oder weil nicht das gesamte Spektrum der elektromagnetischen Wellen „abgeschirmt“ wird.
Weiteres Indiz gegen die Gravitationstheorie:
Auch der Umstand, dass man keine Antigravitationskraft beobachten konnte und einen Körper nicht mit Masse aufladen kann, spricht gegen die Gravitationstheorie und dafür, dass diese auf die elektromagnetische Anziehungskraft zurückführbar ist.
Meine Meinung zu den bisherigen Kommentaren:
Auf der einen Seite das Dogma der Kirche/des Glaubens und auf der anderen Seite die Freiheit des Individuums. Diese unterschiedlichen Standpunkte sind in einem Rechtsstaat/in einer Demokratie grundsätzlich in Ordnung solange es nicht persönlich wird – was aber hier bereits geschehen ist! Doch auch das ist in einem Rechtsstaat/in einer Demokratie noch nicht bedenklich. Bedenklich wird es erst dann, wenn insbesondere ein vom "Staat"/den Regierenden/den (Mainstrem)Medien gezeichnetes Narrativ zur alleinigen Wahrheit erhoben wird ohne auf demokratische Strukturen zu achten wie z.B. auf einen breiten öffentlichen Debattenraum. In einem solchen gesellschaftlichen "Klima" – geschaffen durch das o.g. gezeichnete und zur alleinigen Wahreit erhobene Narrativ – stehen sich unterschiedliche Standpunkte nicht mehr nur einfach gegenüber, sondern sie teilen automatisch ein in "gut und böse" bzw. in "richtig und falsch"! Was wiederum dazu führt, dass ein "falscher" Standpunkt nicht nur zu verbal persönlichen Angriffen führen kann sondern daraus folgend auch zu einem persönlichen bzw. die Existenz bedrohenden psychischen und/oder physischen Schaden!
Den Kommentar von Dirk C. Fleck betreffend halte ich persönlich es ganz im Sinne von "rhabarbeer" der gegenüber "Nevyn" äußert: "ich nehme eher das genaue Gegenteil in dem wahr, was Dirk Fleck oben geschrieben und vor allem zitiert hat…ein wunderbares Gedicht!".
Eine meiner für mich spontan bemerkenswertesten/treffendsten Aussagen/Feststellungen in dem meines Eerachtens insgesamt sehr geistreichen und friedvollen Kommentar von Dirk W. Fleck ist: "Deutschland pulsiert nicht, es atmet mit offenem Mund, dem fast nur Fäulnis entströmt. In seinen teilnahmslosen Augen liegt das Einverständnis einer schrecklichen Solidargemeinschaft, der man nicht entrinnt. Es sei denn, …"!
Einer "schrecklichen Solidargemeinschaft übrigens, welcher sich "die Kirche" meines Eerachtens wie schon immer/meistens in der Geschichte überwiegend bedingungs- und kritiklos anschließt.
Herzliche Grüße
Andreas Rommel
Durch die Abdriftung ins fast Nichts bei apolut ist Flecks Beitrag echt mal raus aus dem Widerkaeuen, das "Gedicht" per Trick der Laenge zunehmend packend.
Und es gab heute ueber "follow it" noch einen Funkelstein: dass zumindest auf atomarer Ebene das Historie-Verhalten von Materie in die Vergangenheit zeitrueckwirkend veraendert werden kann. Das laesst doch hoffen, dass durch Messungswechsel Menschseinsaenderung moeglich ist.
Das Gedicht gefällt mir auch in der deutschen Übersetzung nicht; es gleicht einem Schlachtruf und hat keine Melodie.
In mir steigt das Bild eines ertrinkenden Menschen auf, der um sich schlägt und nach Luft schnappt.
Wie wäre es, frühmorgens und abends ein Lichtlein anzuzünden und ein kleines Gebet zu sprechen, das der Sehnsucht nach dem Licht Ausdruck verleiht? Bei Augustinus kann man fündig werden oder bei Meister Eckhart, es muss aber nicht christlich sein. Wer mag, der finde eigene Worte für seine Sehnsucht nach der Quelle allen Seins. Das Licht sollte man nicht ausblasen, sondern mit einem Kerzenlöscher löschen, mit dem Wunsch, dass es im Inneren weiter brenne.
Hallo Nevyn
mmh…
…vielleicht ergänzt du, worauf du dich mir deiner Interpretation `Schlachtruf`* oder `ertrinkender Menschen`** beziehen willst?
Ich kann dies nicht wirklich nachvollziehen.
Aus meiner Sicht interpretiere ich eher `Offenbarungsruf` als * und `(wieder) schwimmender Mensch` als ** …
… auch wegen dem `Licht nicht ausblasen`
.~*
– und viele Grüße in die Runde
Aus dem Artikel: „Das klassische Grundprinzip ist die Offenlegung der jeweiligen gesellschaftlichen Sozialmechanismen anhand der persönlichen intellektuellen und sexuellen Emanzipation eines Individuums” (Wikipedia).
Der Roman Fanny Hill stellt offenbar eine Anspielung auf den Venushügel (funny hill) dar.
Die menschliche Sexualität ist ein unmittelbarer Ausdruck der Lebenskraft und des göttlichen Schöpfungsimpulses. Gewöhnlich nutzt sie der Mensch zur körperlichen Befriedigung seines Sexualtriebes und zur Vermehrung seiner Art. In diesem Fall richtet sich der Impuls nach unten, in die Materie hinein.
In der hebräischen Bibel heißt diese Kraft "Nachasch" also Schlange oder Versucher und hat den Zahlenwert 358, den gleichen wir "Meschiach" also Gesalbter oder Erlöser. Eliphas Levi machte einmal auf die tiefe okkulte Wahrheit aufmerksam, dass es die selbe Kraft ist, die den Menschen erlösen oder durch Umkehrung in die tiefsten Abgründe der Hölle stürzen kann. Das nach oben oder unten gerichtete Pentagramm sagt nichts anderes.
Sexualität ist auch heute noch extrem schattenbehaftet nicht trotz sondern gerade wegen der pornografischen Handhabung des Themas, das ihm alle höheren Anteile raubt und damit mehr verbirgt als es enthüllt. Insofern ist der Roman auch heute noch "gefährlich", unabhängig von irgend welchen Sitten.
"Sein Roman “Go! Die Ökodiktatur” ist eine beklemmend dystoptische Zukunftsvision."
Der ganze Dirk Fleck scheint eine beklemmend dystopische Figur zu sein, angefüllt mit Ängsten und Abgründen die er fortlaufend in die Welt projiziert. Nur kann man die Dunkelheit nicht aus sich heraus schaufeln. Man zündet stattdessen besser sein Licht an.
Aha.
Hallo Nevyn
ich nehme eher das genaue Gegenteil in dem wahr, was Dirk Fleck oben geschrieben und vor allem zitiert hat…
…ein wunderbares Gedicht!
Und weil es aus meiner Sicht passt … vielleicht nicht ganz vom `Stil`, jedoch in Bezug auf die `Wort- und Silbenwahl` zwei `Vertonungen` von Robert Gwisdek
1
https://www.youtube.com/watch?v=X9AgqnvWZvc
2
https://www.youtube.com/watch?v=ojrwKSWrNCs
und seine `Endgegner`-Zeilen:
`Wer, wenn nicht Jetzt?
Und was, wenn nicht wir?
Wo, wenn nicht Du?
Und Wodurch, wenn nicht hier?
Warum, wenn nicht Alles?
Und Wofür, wenn nicht Das?
Das Nichts hat der Stille
ein Schweigen verfasst.
Doch warum ballt es sein Herz
zu einer Faust, wenn es spricht?
Das Nichts zeugte den Zeugen
und nannte ihn Ich.
Und ist Ich auch viele,
die Wahrheit bleibt schlicht:
Die Welt ist ein Verb,
sie handelt Dich.
Doch jetzt bricht es die Gleichung
deins ungleich meins.
Wir ins Quadrat,
geteilt durch Seins.
Du multiplizierst,
du addierst,
du vereinst,
doch das Ergebnis der Formel
bleibt immerfort
Eins`
aus `Pförtner`
https://www.youtube.com/watch?v=3K9xyg9-upY&t=190s
… und viele Grüße in die Runde