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"StandHaft" – der neue Dokumentarfilm zur Impfpflicht deutscher Soldaten

"StandHaft" – der neue Dokumentarfilm zur Impfpflicht deutscher Soldaten

Wenn Soldaten standhaft bleiben, ist Haft die Folge

Ein Interview von Andrea Drescher mit Christiane Müller.

In Deutschland wurde die Impfpflicht für Soldaten per Befehl durchgesetzt – mit Folgen. Nicht wenige, die sich impfen ließen, wurden krank, diejenigen, die sich dem Befehl widersetzten, landeten im Knast. Der Film StandHaft berichtet darüber.

In der Kurzbeschreibung zu dieser filmischen Dokumentation heißt es: Bürger in Uniform oder Uniform ohne Bürger? Die existenzielle Bedrohung von Soldaten durch die Impfverpflichtung wird in dieser Film-Dokumentation durch Betroffene und Experten authentisch vermittelt und in den Kontext des physischen und psychischen Erlebens gestellt.

Der Film "StandHaft – Statements zur Duldungspflicht" überrascht vermutlich niemanden, der seit 2020 im Corona-Widerstand aktiv war. Er berührt aber trotzdem – zumindest mich. Drei Fälle, nein, drei Menschen werden vorgestellt – zwei, die die Spritze verweigerten, einer, der an einigen der typischen Nebenwirkungen der Spritze leidet, die aufgrund der Notfallzulassung als medizinisches Experiment im großen Stil zu werten ist.

Man erfährt einiges zur Situation der Soldaten aus der Zeit, als die Impfpflicht herrschte. 94% sollen sich die Spritze geben haben lassen. Dass diese medizinische Maßnahme nicht dazu geeignet war, wie eigentlich gefordert, die Wehrkraft zu erhalten, sondern eher das Gegenteil erreicht hat, wird ebenfalls deutlich. Die Krankenstände in der Bundeswehr scheinen deutlich gestiegen zu sein.

Offizielle Zahlen erhält man leider keine. Dabei wäre die Bundeswehr bei dieser Durchimpfungsrate in Verbindung mit der Dokumentationspflicht ein ideales Isotop, um qualifizierte Aussagen über Wirkung und Nebenwirkung der Spritze zu ermöglichen. 

Neben den betroffenen Soldaten kommen Juristen, medizinische Fachleute, ein Mitglied des Bundestages, aber auch Demonstranten zu Wort, die für die Freilassung von Inhaftierten protestierten.

Der Film verschafft damit auch Expertenmeinungen Gehör, die als Gutachter im Soldatenprozess am Bundesverwaltungsgericht Leipzig nicht zur Wort kamen, weil Verteidigungsminister Pistorius einen Tag vor der Verhandlung die Duldungspflicht ausgesetzt hat.

Der Film macht deutlich, dass der Weg bis zum angestrebten Staatsbürger in Uniform noch sehr weit weg von der Realität der jetzigen Bundeswehr ist, bei der "Befehl ist Befehl" im Vordergrund steht. Dabei sollte man aus der Vergangenheit eigentlich gelernt haben, dass weder medizinische Experimente noch blinder Gehorsam in einem Rechtsstaat etwas verloren haben.

Der Film hatte am 17.4.2025 Premiere und sollte jetzt einem breiteren Publikum vorgestellt werden, weil er die Defizite des jetzigen Rechtsstaates filmisch dokumentiert. Ich sprach mit der Dokumentarfilmerin Christiane Müller.

Können Sie sich kurz vorstellen?

Mein Name ist Christiane Müller, ich bin 53 Jahre alt, und habe in den 90er Jahren Germanistik und Anglistik studiert und in dieser Zeit auch ein Volontariat zur Kamerafrau absolviert. Seitdem bin ich als freiberufliche Kamerafrau und Filmemacherin tätig.

Warum wechselt man von der Literaturwissenschaft in die Welt von Film und Fernsehen und in politische Themen?

Im Volontariat habe ich gemerkt, dass die Arbeit mit der Kamera zu spannenden Begegnungen führt. Diese Begegnungen haben mich schon als Stipendiatin des Parlamentarischen-Patenschaft-Programms sehr interessiert. Ein Motto von damals ist mir in besonderer Erinnerung: “agree to differ" – sich einig zu sein, anderer Meinung zu sein.  

In den 2010er Jahren habe ich mich intensiv der Nahost-Thematik gewidmet. Mein Dokumentarfilm "Syrien – Leben im Meer der Angst" wurde 2012 im Rahmen von Cinema for Peace in Berlin gezeigt. Im anschließenden Gespräch konnten die Protagonisten ihre Lage auch anwesenden Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes nahelegen.

Worum ging es in dem Film?

Er beleuchtete den Rückkopplungseffekt der syrischen Revolution auf die Menschen in Deutschland. Auch hier ging es insbesondere um den humanitären Aspekt. Aufgrund der Aktualität entstanden aus meiner filmischen Dokumentation zwei Beiträge für den „Weltspiegel“ und noch einige andere für diverse TV-Sender. Eine meiner Arbeiten wurde damals für den Fritz Marler Friedenspreis nominiert.

Kommen wir zu Ihrem aktuellen Film. Was heißt Duldungspflicht genau?

Auf der Webseite der Bundeswehr heißt es:

"Für alle militärischen Angehörigen der Bundeswehr besteht eine Duldungspflicht für Basis-Impfungen. Die Impfung gegen COVID 19 inklusive der Auffrischung („Booster“) wurde im November 2021 in das Basis-Impfschema aufgenommen. Damit ist die Impfung auch für Personen verpflichtend, die sich in einer Reservedienstleistung befinden.“ 

Im Film betonte der Rechtsanwalt Edgar Siemund:

Sobald der Soldat im Sanbereich (Sanitätsbereich = Hausarztpraxis der Soldaten) ist, ist Schluss, weil der Arzt ihn nicht gegen seinen Willen impfen kann. Und wenn der Soldat kommt und sagt, Hallo, ich bin hier wegen der Duldungspflicht, dann weiß der Arzt, Oh, der kommt gegen seinen Willen. Und dann bin ich als Arzt schon draußen.“

Wie entstand die Idee zu einer Dokumentation, die sich mit den Auswirkungen der Impfpflicht bei Soldaten beschäftigt?

Da gibt es mehrere Gründe. Ich war in der Vergangenheit für die Bundeswehr tätig. Im Rahmen eines Honorarrahmenvertrages begleitete ich filmisch die Reisen der damaligen Verteidigungsministerin und des Generalinspekteurs auch in Krisengebiete und konnte so einen Einblick in die Arbeit der Bundeswehrsoldaten vor Ort erhalten.  

Der Beschluss der einrichtungsbezogenen Impfpflicht hatte für Bundeswehrangehörige besondere Auswirkungen, da jeder Soldat sich zum Dienst verpflichtet hat und somit das Vertragsverhältnis nicht einfach kündigen kann. Als ich auf konkrete Problemfälle bei der Bundeswehr aufmerksam wurde, habe ich begonnen einen besonderen Fokus auf dieses Thema zu legen. 

Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Film StandHaft?

Ich dokumentiere Zeitgeschichte und möchte zur Aufklärung beitragen. Am 14.3.2025, nur einen Monat vor der Premiere, hat Bundespräsident Steinmeier im Schloss Bellevue angemahnt, dass die Bevölkerung sich eine gründliche Aufarbeitung wünsche. Er sehe die Aufarbeitung als riesige Chance für die Demokratie. Somit ist mein Film ein Angebot, Teil dieser vom Bundespräsidenten gewünschten Aufarbeitung zu sein.

Hervorzuheben wäre, dass die Bundeswehr eine Parlamentsarmee ist und somit jeder Soldat ein Bürger in Uniform. Und als Bürger in Uniform besitzt auch jeder Soldat als letzte Entscheidungsinstanz das eigene Gewissen. Der Film soll weder darüber urteilen, was richtig oder falsch ist – noch geht es um eine Bundeswehrkritik. Er versteht sich als ein Angebot, neue Erkenntnisse einzubringen.

Wie viel Aufwand steckt hinter so einem Film?

Sehr viel Aufwand. Der Aufwand zeigt sich nicht nur in der Produktionszeit, sondern vor allem auch darin, Einblicke in bestimmte Abläufe der Bundeswehr zu erhalten, Kontakte aufzubauen, eine Vertrauensbasis zu beiden Seiten zu schaffen und viele Gespräche zu führen. Finanziert habe ich das selbst. 

Am 18.3.2023 veröffentlichte ich meinen ersten Film „Standhalten-Statements zur Duldungspflicht“, in der auch Soldaten zu Wort kamen, die sich zur Impfung gezwungen sahen oder sich dagegen entschieden haben. Die meisten Protagonisten im Film blieben damals noch anonym. Multipolar hatte „Standhalten“ zur besten Produktion im März 2023 gekürt.

Als die im ersten Film geschilderte Lage der Soldaten anhielt, nahm ich dies zum Anlass, diese Entwicklung in meinem zweiten Film „StandHaft“ weiter zu dokumentieren.

Was kostete die Produktion?

Quantifizieren kann ich die Kosten nicht, da ich, neben Arbeitsaufwand, Fahrt- und Übernachtungskosten, sehr viel Eigenleistung eingebracht habe.

Wie wollen Sie das refinanzieren?

Als der erste Film auf Spendenbasis bei Epoch Times erschien, gab es leider keinen großen Spendenfluss – trotz sehr großer Klickzahlen. Ich habe mich daher sehr gefreut, dass ich mit dem Team von Schwester EMmA einen neuen Weg gefunden habe. EMmA steht für Echte Menschen mit Ambitionen – und die kümmern sich jetzt um alles. Sie machen den Filmverleih, organisieren Veranstaltungen, sorgen für das kostenpflichtige Streaming und in Zukunft den Verkauf der DVDs. Ich hoffe auf Vorbestellungen, sodass wir die Kosten einer DVD-Produktion decken können.

Auch mein erster Film „Standhalten“ wird auf der EMmA Plattform zur Verfügung stehen.

Es gab eine Premiere kurz vor Ostern, wer war dazu eingeladen und wie war die Rezeption?

Die Premiere fand am Gründonnerstag statt. Die drei in Deutschland bisher inhaftierten Soldaten waren vor Ort, Dr. Stebel war per Video zugeschaltet. Alle anderen Protagonisten bekamen einen direkten Link und konnten den Film ebenfalls gleich anschauen. Im Festsaal eines Gasthauses in der Nähe von Berlin waren Menschen aller Altersgruppen und Berufe vertreten. Ich hatte den Hinweis zur Filmpremiere in sozialen Netzwerken geteilt, einige Journalisten direkt angeschrieben und denen auch den Filmlink kostenlos zur Verfügung gestellt.

Viele aus dem Publikum haben die Chance genutzt, Fragen zu stellen, an die Soldaten, Dr. Stebel, aber auch an mich als Filmschaffende.

Am nächsten Tag wurde er nochmals im Kino gezeigt. Auch hier war der Saal gut gefüllt. Das Publikum bekam ebenfalls den Raum, sich nach dem Film zu äußern. Eine Zuschauerin meinte, dass der Film in Schulen gezeigt werden müsse, ein anderer, der selber geimpft war, sprach sich gegen die von ihm in der Gesellschaft erfahrenen Spaltung aus und empfand den Film als Augenöffner und Brückenbauer.

Gibt es weitere Aufführungen?

Das Kino Astoria in Wittstock wird ihn aufgrund der positiven Resonanz und konkreter Anfragen jetzt erneut zeigen. Über EMmA besteht die Chance, dass Menschen in ihren Ortschaften eine Veranstaltung anmelden und gegen eine Lizenzgebühr mit anderen den Film gemeinsam anschauen können und auf Wunsch auch gerne mit den Soldaten oder anderen Protagonisten dazu.

Und natürlich kann ihn sich jeder zuhause privat anschauen. Für den Preis eines Cappuccinos trägt man auch dazu bei, dass der Film refinanziert wird und zeigt, dass man das Engagement der Protagonisten wertschätzt. Den Stream findet man hier: EMmA Markt

Wohin können sich interessierte Veranstalter wenden?

Am einfachsten direkt an EMmA per E-Mail an: standhaft@emma-events.de

Was haben Sie als nächstes Projekt im Kopf?

“StandHaft" hatte in Brandenburg Premiere, jetzt kümmere ich mich erstmal gemeinsam mit dem Team von EMmA darum, dass der Film eine sehr breite und vielfältige Resonanz bekommt. Ich hoffe, dass sich engagierte Veranstalter finden und viele die Gelegenheit nutzen und sich den Film anschauen. Zum Schluss möchte ich mich noch einmal herzlich bei allen Unterstützern und Helfern bedanken, die mich in der intensiven Zeit des Filmemachens begleiteten und besonders bedanken möchte ich mich auch bei allen Teilnehmern für Ihr Vertrauen.

Weitere Informationen zum Film findet man auch auf Telegram: https://t.me/StandHaft_Der_Film

StandHaft

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 28. April 2025 auf tkp.at.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bild: Nachstellung einer militärischen Impfung
Bildquelle: Aleksandar Malivuk / shutterstock


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Andrea Drescher soldaten Duldungspflicht Corona-Impfung Christiane Müller Schwester EMmA