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„Spürbare Veränderungen“ an der russisch-ukrainischen Front | Von Rainer Rupp

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Ein Kommentar von Rainer Rupp.

Wer vor einem Jahr die „Ukraine wird gewinnen“-Hysterie mit kritischer Einschätzung über das reale Kräfteverhältnis journalistisch begleitet hat, wurde erwartungsgemäß in so genannten „Shitstorms“ als Putinist oder Nazi verurteilt. Inzwischen beginnt aber auch die deutsche Bevölkerung, die seit anderthalb Jahren auch mit einer unerbittlicher Hass-Propaganda gegen Russland bombardiert wird, so langsam zu merken, dass da was nicht stimmt. Dabei dürfte der eigene wirtschaftliche Niedergang, die Inflation und der zunehmend Kaufkraftverlust infolge der vollkommen verfehlten Sanktionspolitik gegen Russland den kleinen grauen Zellen beim Denken auf die Sprünge geholfen haben.

Im Gegensatz zum schnellen ukrainischen Sieg über die angeblich marode russische Armee, deren demotivierten Soldaten bereits beim ersten Kanonenschuss die Flinte ins Korn werfen und abhauen, ist die russische Armee nicht zusammengebrochen, sondern von Kriegsmonat zu Kriegsmonat immer stärker geworden, sodass sie heute die stärkste Kampfkraft seit dem Zweiten Weltkrieg hat. Seit Kriegsbeginn haben die Russen bereits zwei Mal die ukrainischen Streitkräfte samt Soldaten und Kriegsmaterial vernichtet. Jedes Mal wurden die Verluste mit neuen Waffen von der NATO und mit frisch rekrutierten Soldaten ersetzt.

In der zweieinhalb Monate alten, aktuellen Gegenoffensive der Ukraine, die sich durch einen seltsamen Mix von propagandistischer Vormarsch-Dynamik, aber tatsächlicher militärischer Stagnation auszeichnet, ist bereits der Großteil der dritten ukrainischen Armee auf dem Schlachtfeld vernichtet worden.

Auch die westlichen Wunderwaffen wie Leoparden, Marder, Bradleys usw. halfen nicht und wurden zum Leidwesen der deutschen Kriegstreiber von den Russen reihenweise zerstört, was das Exportgeschäft der deutschen Rüstungsindustrie nicht gerade fördert. Um den Nimbus der deutschen Wunderwaffen zu retten, schieben die deutschen Medien die ukrainischen Verluste der fehlerhaften Kampftaktik der Ukrainer in die Schuhe.

„Die Taktik der Gegenoffensive schlug fehl: die ukrainischen Truppen treiben die deutschen Panzer in den Ruin“,

titelte z.B. der Tagesspiegel. Die ukrainischen Sturmtruppen würden nach der amerikanischen Methode viel zu emotional vorgehen und die guten deutschen Maschinen viel zu nah an die russischen Schützengräben heranfahren. Vorwürfe dieser Art lassen vermuten, dass es inzwischen auch Zoff zwischen den Deutschen und den Ukrainern gibt, die allerdings schon wieder noch mehr Leoparden und Marder und Kampfflugzeuge verlangen. (1)

Während die Journalisten des Tagespiegel das tolle deutsche Material beweinen, sind die ukrainischen Verluste an Soldaten ungeheuer groß. Wegen der totalen Lufthoheit der Russen über dem Schlachtfeld, der haushohen Überlegenheit der Russen an Artillerie, Munition, Drohnen, elektronischer Kriegsführung und Waffen, sind auch die Verlustzahlen der Soldaten höchst unausgeglichen. Nach Schätzungen westlicher Militärexperten, die keine „Ukraine-gewinnt-Propaganda“ betreiben, kommen auf jeden toten russischen Soldaten acht ukrainische. Dieses Verhältnis hat sich in der aktuellen Gegenoffensive noch verschlechtert, weil die ukrainische Militärführung aus Angst, noch mehr westliche Wunderwaffen zu verlieren, ihre Infanterie ohne Schutz von Panzerfahrzeugen ins Feuer des Gegners jagt.

Die Zahl der ukrainischen Gefallenen seit Beginn der russischen Sonderoperation beläuft sich je nach Schätzung auf zwischen 250.000 und 300.000. Allein in der aktuellen Gegenoffensive sollen etwa 45.000 Ukrainer gefallen sein. Indikativ ist die Tatsache, dass in Kiew mit dem Bau eines neuen Militärfriedhofs auf einer Fläche von 266 ha begonnen wurde. Im Frühjahr war bereits ein Friedhof mit 100 ha Fläche und einer Kapazität von 250.000 Grabstellen fertiggestellt worden. Dorthin wurden bereits Tote umgebettet. Mit dem Bau des neuen Friedhofs wurde nun Platz für die Beerdigung von weiteren 600.000 Leichen geschaffen. Der neue Friedhof ist um 7 ha größer als der historische Kriegsfriedhof in Arlington in den USA.

Der russische Kriegsberichterstatter Jurij Podoljaka, der am 24. 8. gerade von der Front zurückgekehrt war, berichtete auf seinem „telegram-Kanal (2), dass die Kampfmoral der ukrainischen Infanteristen immer mehr abnimmt.

Es gebe "spürbare Veränderungen an der Front“, so Podoljaka. „Jetzt ergeben sich Leute selbst dann, wenn man noch weiterkämpfen könnte. Es hat ein psychologischer Bruch beim ukrainischen Militär stattgefunden. Immer mehr Soldaten wollen nicht in diesen Fleischwolf geraten. Das Regime in Kiew muss verstehen, dass es nur noch schlimmer werden wird. Zum Beispiel ist es am Frontabschnitt Kupjansk so, dass die ukrainischen Soldaten im Verlaufe einer Woche unseren Feuersturm der Artillerie aushalten muss. Danach sind sie nicht mehr kampffähig und geben ihre Stellungen im Grunde fast kampflos auf“. Laut Podoljaka sei „der Zeitpunkt des Umbruchs im Juni – Juli gewesen, als das ukrainische Militär anfing zu begreifen, dass alles zu Ende ist.“

Entgegen der Erwartung seien die Russen vor der so genannten Gegenoffensive nicht geflohen. Der Bruch sei mit dem des deutschen Militärs bei Stalingrad zu vergleichen. Das habe natürlich negative Folgen für eine neue Welle der Mobilisierung neuer Rekruten. Das Zelenskij-Regime in Kiew werde wohl auf noch stärkeren Widerstand in der Gesellschaft stoßen.

Theoretisch sei es zwar möglich, innerhalb eines halben Jahres zwischen 200.000 - 300.000 neue Rekruten auszuheben, indem man mit Manipulationen das wehrfähige Alter herauf und herabsetzt setzt und die Bedingungen zur Ausmusterung weiter einschränkt.

„Aber die Qualität dieser neuen Truppenkontingente wird sehr schlecht sein. Das Beste, was die Ukraine hatte, ist bereits auf den Schlachtfeldern des Krieges gestorben“, so der Kriegsberichterstatter.

Die Verluste der Ukraine an Soldaten und Material wird sich über die nächsten Monate auf katastrophale Weise auswirken. Zugleich werden die Russen mit jedem Monat stärker, stärker an Waffen und Munition und stärker mit mehr und sehr gut ausgebildeten Soldaten, die in den verschiedenen Waffengattungen schnell und effektiv bei Angriff und Verteidigung zusammenarbeiten. Bis zum Winter wird die Qualität dieser ukrainischen Armee weiter degradieren, während die russische Armee monatlich um netto 20.000 Freiwillige wächst.

Dadurch rückt das Ziel von US/NATO, mit dem Krieg in der Ukraine Russland so weit zu schwächen und die Gesellschaft zu destabilisieren, dass die Regierung Putin im Rahmen eines pro-westlichen Putsches, in einer Art Wiederholung des Maidan, davongejagt wird, in weitere Ferne. Das würde den westlichen Konzernen, in deren Taschen die gekauften und bezahlten US/NATO-Eliten stecken, erlauben, Russland zwecks besserer Kontrolle und Ausbeutung in 6 bis 12 oder mehr neue Staaten aufzuspalten. Dazu gibt es von führenden US-Politikern und Denkfabriken seit Jahrzehnten todernste Überlegungen und Pläne.

Allerdings werden diese feuchten Träume der Globalisten nur Träume bleiben, nicht nur,

  • weil Russland als Staat – im Gegensatz zum Westen - grundstabil dasteht,
  • weil die russische Wirtschaft brummt - im Gegensatz zur westlichen,
  • weil die russische Staatsverschuldung - im Gegensatz zum Westen - winzig ist,
  • und weil im Gegensatz zum Westen die große Mehrheit der russischen Bevölkerung felsenfest hinter ihrer Regierung steht.
  • Ein weiterer Grund, warum die westlichen Träume von einem zerstückelten, vom Westen kontrollierten Russland, Träume bleiben, ist dass die russische Armee nicht nur die Ukraine sondern auch die NATO bereits zum Teil demilitarisiert hat, indem sie auch die militärischen Reserven der US-NATO-Länder an Waffen und Munition auf den Schlachtfeldern der Ukraine zerstört hat.

Die Großoffensive Russlands, über die im Westen seit fast einem Jahr viel spekuliert wurde, wofür es damals jedoch keine Anzeichen gab, ist ausgeblieben. Strategisch ist dies jedoch keine Überraschung. Denn die russischen Streitkräfte konnten die Einheiten der ukrainischen Streitkräfte, die immer wieder in neuen Formationen an die Front beordert wurden, in vorbereiteten Stellungen und bei kurzen eigenen Versorgungswegen in verheerender Zahl dezimieren.

Während der vielbeschworenen Gegenoffensive hat das Oberkommando der ukrainischen Streitkräfte in Kombination mit der hochwirksamen russischen Verteidigung selbst einen Fleischwolf für seine eigenen Truppen geschaffen. Denn die zahlenmäßig und qualitativ unterlegenen, ukrainischen Truppen mussten schwer befestigte russische Linien praktisch ohne Luft- und Panzerunterstützung angreifen. Militärstrategen dürfte es nicht unbekannt sein, dass diese Art von Zermürbungskrieg zu extremen Verlusten auf Seiten der Offensivpartei führt und damit die Möglichkeit für einen verheerenden Gegenangriff schafft.

Es sieht so aus, als ob der von der ukrainischen Führung geschaffene Fleischwolf der verzweifelte Versuch war, irgendwie doch noch einige Durchbrüche durch die russischen Verteidigungslinien zu erzielen, nachdem das mit den schwer gepanzerten Angriffsspitzen nicht gelungen war. Die westlichen Wunderwaffen bleiben zu Dutzenden zerschossen zurück, z.B. auf dem von den Russen als „Bradley-Square (Bradley Platz)“ bezeichneten Frontabschnitt. Dort war von den begehrten amerikanischen Bradley-Schützenpanzern nichts anderes übrig als rauchender Schrott. Sie sind die stummen Zeugen der westlichen Niederlage in der Ukraine.

Dennoch wurden und werden täglich Hunderte von ukrainischen Soldaten von ihrer Führung in den sicheren Tod geschickt, in der Hoffnung, doch noch diesen oder jenen kleinen Geländegewinn als epochalen Sieg zu melden, um auf diese Weise in den Köpfen der westlichen Öffentlichkeit das Narrativ von der erfolgreichen Gegenoffensive aufrechtzuerhalten und zugleich die Aussicht auf mehr Geld und Waffen aus dem Westen (z.B. den Kampfjet F-16) für den bevorstehenden Sieg zu verbessern.

Man kann sich nur fremdschämen für die Regierungen der US/NATO-Länder die sowas unterstützen. In einem besonderen Maß gilt das für die Ampel-Regierung in Deutschland, samt den Oppositionsparteien der CDU und Teile von „Die Linke“, die an diesem Abschlachten von Ukrainern beteiligt sind. Das ist ein schreckliches Verbrechen, statt an eine Verhandlungslösung zu denken, weiter Tausende, oder zig-Tausende in den so gut wie sicheren Tod zu schicken, obwohl die Führung längst weiß, dass der Krieg verloren ist.

In dem Moment, wo unsere Konzern- und Regierungsmedien den Deutschen die Wahrheit über die verheerenden Verluste in der Ukraine sagen würden, wäre der Frieden nicht mehr weit. Aber das wird verhindert durch die Macht der totalitären Propaganda in dieser besten deutschen Demokratur, die es je gab. Und es ist zu befürchten, dass es noch schlimmer kommt.

Auch der Tribut für die Teilnahme Europas an diesem Zermürbungskrieg wird sichtbar. Die Wirtschaft Deutschlands sinkt und die Deindustrialisierung Europas schreitet voran. Der Winter naht und auch die europäischen Energiefragen sind noch lange nicht gelöst. Der ultimative Preis für Europa und Deutschland wird sehr hoch sein, unabhängig davon, wie der Rest des Konflikts in der Ukraine ausgeht. Es sei denn, es würde gelingen, schon bei den nächsten Landtagswahlen die Kriegstreiber-Parteien mit einem starken deutlichen Signal abzustrafen.

Quellen

(1) Generalstab der Streitkräfte der Russischen Föderation

(2) https://t.me/OstashkoNews/92067

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: mojahata / Shutterstock.com


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