Sind wir alle nicht noch völlig unentfaltet?

Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck.

Schmeiß das Wort KLIMAWANDEL in den Ring der Sozialen Netzwerke und du wirst ein Schauspiel erleben, das dir den Schrecken in die Glieder jagt. Kaum ist das Wort nämlich gepostet, springen sie von allen Seiten herbei, die Rechthaber jedweder Couleur. Wie ausgehungerte Kojoten stürzen sie sich auf den Begriff, der schon als Totgeburt auf die Welt kam, da er jedes Vorstellungsvermögen überstieg. Aber totes Fleisch ist ihre Lieblingsspeise, auch im mentalen Bereich, und so zerren sie am Wortkadaver – laut, aggressiv, beleidigend, erschreckend dumm und ungemein schlau. Jetzt sind sie beschäftigt, jetzt brauchen sie sich keine Gedanken mehr um die weltweiten Umweltsauereien zu machen. Klick Klick Panikmacher! Klick Klick Klimasekte! Klick Klick Klimahysterie! Klick Klick Hat es schon immer gegeben! Klick Klick Klimaindustrie! Klick Klick Fleck ist doof! Immerhin, diesen Spaß hält unsere bis ins Mark manipulierte Zivilgesellschaft kurz vor dem Ökozid noch für uns bereit.

Allen Abwieglern, Augenschließern und Berufsoptimisten möchte ich einen Mann vorstellen, der zu einer Erkenntnis gekommen ist, die das Dilemma völlig neu beleuchtet. Der Mann ist Professor für Umweltpolitik und Nachhaltige Entwicklung an der Yale University in New Haven (Connecticut), eine der renommiertesten Universitäten der Welt. Er war Chefberater der Nationalen Umweltkommission unter den US-Präsidenten Jimmy Carter und Bill Clinton. Aber erst jetzt ist bei ihm der Groschen gefallen. Sein Name: Gus Speth. In einem Interview mit der New York Times kommt Speth zu einer nicht gerade ermutigenden Erkenntnis.

„Früher dachte ich, so sein deprimierendes Statement, „dass die größten Umweltprobleme der Verlust der Artenvielfalt, der Kollaps der Ökosysteme und der Klimawandel wären. Ich dachte, 30 Jahre gute Wissenschaft könnte diese Probleme angehen. Ich habe mich geirrt. Die größten Umweltprobleme sind Egoismus, Gier und Gleichgültigkeit, und um mit ihnen fertig zu werden, brauchen wir einen kulturellen und spirituellen Wandel. Und wir Wissenschaftler wissen nicht, wie man das macht.

Wenn man nicht ohnehin der Meinung ist, dass der Drops gelutscht ist, weil wir es bereits heute mit irreparablen Langzeitschäden zu Lande (Atommüll, erodierende Böden, Abholzung der Regenwälder, Verlust der Artenvielfalt), zu Wasser (Plastikschwemme) und in der Luft (Geoengineering) zu tun haben, muss man zumindest konzedieren, dass der dringend notwendige Umbau unserer globalen Konsumkultur das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Menschheit sein wird. Und, wie Gus Speth zurecht befürchtet, wird er wohl kaum zu stemmen sein. Den Menschen ins Bewusstsein zu bringen, dass sie auch Naturwesen sind, die verinnerlicht haben, dass die Natur ein Existenzrecht hat, unabhängig davon, ob sie etwas davon haben, ist eine Herkulesaufgabe, von der niemand weiß, wie sie bewerkstelligt werden kann.

Was wir im Grunde bräuchten, wäre eine Magna Charta der Ökologie, die sich grundsätzlich von dem unterschiede, was wir bisher unter Umweltschutz verstehen. Bisher reden wir ausschließlich von Beständen, wenn wir von der Natur sprechen. Wir machen in allem unsere Rechnung auf. Dieses Denken ist nicht dem Leben verpflichtet, sondern einer Haushaltsphilosophie. Es ist aber höchste Zeit, dass wir die Leitvorstellungen der politischen Ökonomie den Leitvorstellungen der Ökologie unterordnen. Es gilt, mit den Machtstrukturen zu brechen, die der ungezügelte Kapitalismus bis zur Selbstvernichtung aufrechterhalten wird. Die gesellschaftspolitische Debatte müsste sich völlig neu aufladen, denn es geht nicht mehr um die klassische Auseinandersetzung zwischen Links und Rechts, auch nicht um Oben und Unten, es geht nur noch um zukunftsfeindlich oder zukunftsfreundlich.

Was wir bisher für Fortschritt gehalten haben, ist nicht Ausfluss von Intelligenz, sondern ein Substanzverzehr – reine Plünderung. Nun sind wir aber nicht dazu da, einem todkranken Wirtschaftssystem durch den Ausverkauf der natürlichen Ressourcen das Leben zu verlängern. Das muss endgültig klar werden, wenn wir noch eine weitere Chance haben wollen. Wir hatten unsere Chance. Wir hatten sie immer. Wir konnten sie nur nicht nutzen, weil wir als politisches Gemeinwesen keine Idee besaßen, was und wer wir eigentlich sein wollten, jenseits unseres immer kümmerlicher werdenden Konsumentendaseins im Scheinpluralismus weniger Konzerne.

Die Frustration gegenüber dem kapitalistischen Raubritter-System moderner Prägung ist inzwischen riesengroß. Viele Menschen wollen es nicht mehr hinnehmen, dass jede ihrer produktiven Handlungen in ein globales Wirtschaftssystem gepresst wird, um einen Wert zu bekommen. Sie sehnen sich nach Identität. Ihre Identität finden sie nur, wenn sie ihre Probleme vor Ort angehen. Der einzige Weg, das globale Desaster in den Griff zu kriegen, sind weltweite lokale Lösungen. Das gilt es in zu propagieren.

Der US-amerikanische Philosoph und Schriftsteller Henry David Thoreau (1817 – 1862) notierte am 19.7.1851 in seinem Tagebuch folgende Sätze:

„Ich bin vierunddreißig Jahre alt, und dennoch ist mein Leben beinahe ganz unentfaltet. Wie viel liegt da erst im Keim? Zwischen meinem Ideal und der Wirklichkeit herrscht oft ein solcher zeitlicher Abstand, dass ich sagen kann, ich sei noch nicht geboren.

Gilt dies nicht für die Menschheit insgesamt? Sind wir nicht ebenfalls noch ganz unentfaltet? Und tragen wir als Menschenfamilie nicht auch den Keim des Verständnisses in uns, der uns, erst einmal erblüht, wieder eingliedert in die Schöpfung, die wir bisher nur zu beherrschen versuchten?

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Dirk C. Fleck ist ein deutscher Journalist und Buchautor. Er wurde zweimal mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet. Sein Roman “Go! Die Ökodiktatur” ist eine beklemmend dystoptische Zukunftsvision.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Parilov / Shutterstock.com

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Kommentare (24)

24 Kommentare zu: “Sind wir alle nicht noch völlig unentfaltet?

  1. Raid.Ralasar sagt:

    Als erstes würde ich dem Autor und alle die sich ernsthaft für das Problem interessieren Prof. Kirchhoffs "Was die Erde will" empfehlen.
    Die Einsicht des Yale Professors Gus Speth kommt reichlich spät, was sicher daran liegt, dass man um Professor in Yale zu bleiben, erst kurz vor der Emeritierung solche Wahrheiten öffentlichen macht – geschenkt.
    UM nun allerdings die ach so dringend eingeforderte Wende zu vollbringen müsste mensch sich schon selber einbringen (statt weiterhin wie alle, alle anderen aufzufordern sich zu ändern) und zwar ins 'Globale Hirn', in dem jede_r Einzelne lediglich eine Hirnzelle darstellt, wenn auch eine selbstständigdenkende.
    Nur als 'Globales Hirn' wird die Menschheit (der Teil der sich zum bewussten Teil = zum "Großhirn" zusammentut) die irdischen Probleme lösen.
    ABER bewusst Hirnzelle dieses [Meta]Hirns muss mensch -aus eigenem, freiem Willen- sein WOLLEN. (Unbewusst Hirnzellen SIND wir unausweichlich so oder so. Das beweist die pure Existenz aller Artefakte und die der Kultur -im Unterschied zur Natur- als Ganzes. Mensch muss es nur sehen, muss es nur zur Kenntnis nehmen WOLLEN.)
    Wie wir uns als 'Globales Hirn' organisieren können, erkläre ich nur denen, die bewusste Hirnzelle sein WOLLEN.

  2. FreundD sagt:

    zu Nevyn sagt: 25. Juni 2023 um 06:39 Uhr:

    Die Formulierung "Eine Raupe Nimmersatt, die sich weigert, Schmetterling zu werden, wird aussterben – und das zurecht." ist m.E. zu dem hier Erörterten genial zutreffend: Chapeau!

    zu Nevyn sagt: 26. Juni 2023 um 09:53 Uhr und @ytiralugnis sagt: 25. Juni 2023 um 10:11 Uhr:

    Dass sich aus der Wissenschaft, zumindest aus der Naturwissenschaft, keine "höheren Werte" oder gar Spiritualität ableiten lassen, bezweifle ich in dieser apodiktischen Form, zumindest nicht aus der Beschäftigung damit.

    Spontan fällt mir dazu das Buch "Es gibt keine Materie! Revolutionäre Gedanken über Physik und Mystik" von Hans-Peter Dürr ein, der bemerkenswerte Parallelen zwischen jüdisch-christlichen oder hinduistisch-buddhistischen Einsichten und den Erkenntnissen der Quantenphysik aufzeigt und als eine der Hauptideen zum Ausdruck bringt, dass die Grenzen des Denkens an der Oberfläche verlaufen, während in der Tiefe alles Leben eins ist. Mir scheint es jedenfalls nicht ausgeschlossen, dass "die Wissenschaft" eine Quelle "höherer Werten" und / oder Spiritualität sein kann, indem sie ein tieferes Verständnis "der Welt" und unserer Stellung in ihr vermitteln oder zumindest dazu beitragen kann. Sicherlich sind schon wegen der Grenzen des Denkens (natur)wissenschaftliche Methoden nicht die einzige oder gar wichtigste Erkenntnisquelle.

    • Nevyn sagt:

      "Mir scheint es jedenfalls nicht ausgeschlossen, dass "die Wissenschaft" eine Quelle "höherer Werten" und / oder Spiritualität sein kann, indem sie ein tieferes Verständnis "der Welt" und unserer Stellung in ihr vermitteln oder zumindest dazu beitragen kann. "

      Zwilling-Schütze-Achse, FreundD!
      Die Wissenschaft gehört in den Zwilling (Materie, Raumzeit, Kausalität) und die Religion in den Schützen (Geist, Raum- und Zeitlosigkeit, Ungebundenheit) .

      Wissenschaft ist keine Religion und Religion keine Wissenschaft, sie sind wie Plus- und Minuspol einer Batterie.
      Beide sind auf einer Ebene unvereinbar, versucht man es, gibt es einen Kurzschluss.
      Nimmt man einen Pol weg, löst sich das System ganz auf, wie bei einer Batterie, wo man einen Pol entfernt.

      Geht man aber in die höhere Dimension, nimmt eine Lampe als Widerstand und verbindet beide Pole nach unten, wird es hell.
      Darum sagen die Alchemisten: Solve et coagula.
      Alles Gute kommt von oben, niemals von unten.

    • Nevyn sagt:

      "Sicherlich sind schon wegen der Grenzen des Denkens (natur)wissenschaftliche Methoden nicht die einzige oder gar wichtigste Erkenntnisquelle."

      Beide, also Wissenschaft und Religion sind, richtig verwendet, Quelle der Erkenntnis, nur auf unterschiedlichen Ebenen.
      Wissenschaft ist universell, Religion individuell.
      Es erscheint mir klug, ihre Gültigkeitsbereiche und Grenzen zu beachten, auch wenn auf höherer Ebene alles Eins wird.
      Wir leben hier mit einem polaren Bewusstsein, anders lassen sich keine Erfahrungen machen. Und unsere jeweilige Welt ist genau so beschaffen, dass wir die Erfahrungen machen können, die wir machen wollen und brauchen.
      Die allgemeine Dummheit besteht darin, einen er Pole höher zu schätzen oder sogar zum einzig Wahren zu erklären.
      Der Weg zurück geht nicht um die Materie herum sondern mitten durch sie hindurch. Die Materie wiederum stellt aber nicht das Ziel dar, sondern das Gefährt.

      Als Vorbild kann hier Isaac Newton dienen, der sich tagsüber mit Physik und nachts mit Alchemie beschäftigte, wie wir heute aus seinem Nachlass wissen, denn zu seinen Lebzeiten war seine zweite Seite unbekannt.
      Ziel ist, hüben wie drüben ein ganzer Mensch zu werden, aber wenn man es hüben schon nicht schafft, wird es drüben garantiert nicht gelingen.
      Einen echten Esoteriker wird man daran erkennen, dass man ihn nicht erkennt. Er steht mitten im Leben und hat in der Regel einen ganz normalen bürgerlichen Beruf, gilt als freundlich und den Menschen zugewandt und kann sich in jedem Umfeld bewegen.
      Dass er es, irgendwann auch drüben kann, liegt daran, dass er es hüben gelernt hat. Aber das geht niemanden etwas an außer ihn und Gott.

    • FreundD sagt:

      Zu Nevyn sagt: 26. Juni 2023 um 17:49 Uhr:

      "Beide, also Wissenschaft und Religion sind, richtig verwendet, Quelle der Erkenntnis, nur auf unterschiedlichen Ebenen.
      Wissenschaft ist universell, Religion individuell.
      Es erscheint mir klug, ihre Gültigkeitsbereiche und Grenzen zu beachten, auch wenn auf höherer Ebene alles Eins wird."

      Schon das "Alles-Eins-werden" oder evtl. auch -Sein auf "höherer" Ebene erzeugt in mir einen grundlegenden Impuls, an der apodiktischen Zuschreibung/-ordnung " Wissenschaft ist universell, Religion individuell" zu zweifeln. "Religio" als Zurückverbindung an etwas Größerem oder wohl auch zu Universellem? Oder vielleicht eher Spiritualität? Schon die Unterscheidung von "höherem" von – nun ja – "niederem" scheint als kaum hilfreiche Dichotomie.

      Vielleicht eine Dichotomie von bzw. zwischen Wissenschaft und Spiritualität?

      Einige nehmen an, Wissenschaft und Spiritualität seien unvereinbar, während andere sie miteinander verbunden sehen.
      In einem Beitrag vom Oktober 2016 bei dem mir ambivalent erscheinenden Portal Scilogs werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Wissenschaft und Spiritualität beschrieben. Der Autor Lars Jäger argumentiert, die Naturwissenschaften hätten in der öffentlichen Wahrnehmung einen eher schweren Stand, wenn es um tieferes Wissen oder bedeutungsvolle Erkenntnisse gehe. Viele Menschen suchten nach Lebensfreude, Weisheit und Einsicht ins Geheimnisvolle in Büchern über östliche Weisheiten, anstatt in einem Lehrbuch der Physik oder Biologie. Zugleich führe aber die Bemerkung, dass sich "die Wissenschaft" seit ihrer Begründung genau dies ebenfalls zum Ziel gemacht habe und dabei je nach Perspektive Bedeutenderes erreicht habe, bei den meisten Zeitgenossen bestenfalls zu einem müden Schulterzucken, zumeist jedoch zu heftigem Widerspruch bis hin zur Vorwurf der Ignoranz in Anbetracht all der globalen Probleme, die doch die Wissenschaft verursacht habe.

      In einem ebenfalls auf Scilogs im Dezember 2022 veröffentlichten Text beschreibt der Autor Stephan Schleim einen verbindenden Ansatz zwischen Wissenschaft und Spiritualität. Er äußert, bei der Spiritualität gehe es nicht um Religion, sondern um tieferes Wissen oder bedeutungsvolle Erkenntnisse. Er argumentiert auch, dass religiöse Menschen Selbsttäuschung betreiben würden, während Wissenschaft und Spiritualität im Prinzip dieselbe Sichtweise teilten.

      Aber das sind ja nur zwei kleine Beispiele einer kaum übersehbaren Vielfalt von Äußerungen dazu. Kürzlich habe ich mich z.B. mit dem 2013 erschienenen Buch von Ulrich Warnke “Quantenphilosophie und Spiritualität: Der Schlüssel zu den Geheimnissen des menschlichen Seins” beschäftigt, in dem es auch um das Spannungsfeld zwischen Wissenschaft Spiritualität bzw. Religion geht.

      Insgesamt ein sehr sehr weites (Spannungs)Feld mit sozusagen naturgemäß wenig gut definierten Begriffen ……. ;-)

    • Nevyn sagt:

      Danke für Ihre Antwort FreundD.
      Offenbar ist es mir nicht gelungen, mich in vollem Umfang verständlich zu machen. Das mag daran liegen, dass ich gezwungen war, mir meine eigene Sicht auf das Thema zu erarbeiten. Auch ich unterlag den allgemeinen Begriffsverwirrungen, komme ursprünglich aus der Naturwissenschaft, habe Physik studiert und erst recht spät ist meinen spirituell/religiöse Seite durchgebrochen, so dass ich gezwungen war, mir Klarheit zu verschaffen.

      Und es gab sehr viel in ein neues bisher rein materielles Weltbild zu integrieren. Ich kann gut verstehen, dass Menschen Probleme mit meiner Sicht auf das Thema haben. Es ginge dem Menschen, der ich vor 10 oder 20 Jahren war, nicht anders.
      Es geht mir auch nicht ums Rechthaben. Ich möchte dafür werben, sich selbst mehr Klarheit zu verschaffen und die eigenen, auch inneren Wahrnehmungen nicht als Illusionen zu verdrängen sondern in ein neu zu schaffendes eigenes Weltbild zu integrieren, Schattenarbeit zu leisten. Der Gewinn für die eigene Erkenntnis und Reife ist nicht zu überschätzen.

  3. _Box sagt:

    Ich hätt da ein paar Fragen. Woher kommt der Drang der progressiven Kräfte zur Fragmentierung? Wieso stets exklusiv? Warum nicht linksunten für die Zukunft? Eine egalitäre Gemeinschaft, im Einklang mit der Umwelt, für eine lebenswerte(!) Zukunft.

    Muß das eine Ökodiktatur sein? Was wäre falsch an einer Ökodemokratie?

    Stimmt es am Ende doch, es gibt keine Utopien mehr?

    • Nevyn sagt:

      Der Mensch existierte über Jahrtausende als Sippenwesen, Kommunikation funktionierte ganz gut unter etwa 7 bis maximal 12 Personen. Als sich größere Gemeinschaften bildeten, waren sie gezwungen, ihre Kommunikation diesem Umstand anzupassen. Wenn wir auf Hierarchien schauen, finden wir diese Fragmentierung wieder., besonders dort, wo schnell Entscheidungen getroffen werden müssen, um handlungsfähig zu bleiben, z. B. in der Armee.

      Schon die "Ministerpräsidentenkonferenz" mit knapp 20 Leuten war zu groß, um noch zu klaren Entscheidungen zu kommen. Es braucht grundlegend neue Formen des menschlichen Bewusstseins, will man die Fragmentierung aufheben.

      Der Mensch als Einzelwesen kann nur mit 7 bis 12 anderen gleichzeitig. Sind es mehr, werden nur selten Entscheidungen getroffen, die Diskurs und folgend Konsens beinhalten. Das legt Hierarchien nahe und wenn nur einer entscheidet, geht es natürlich am schnellsten, ist aber auch am fehlerhaftesten. Man versucht das zu umgehen, indem man die Gehirne medial orchestriert, das hat aber den Nachteil, dass man immer und immer mehr einen Teil der Realität ausblenden muss, wenn man Entscheidungen als alternativlos darstellt und alle mitmachen sollen. Das Widersacherprinzip ist auf Dauer für die Menschheit überlebenswichtig.

      Darum wird es hier keinen Fortschritt geben, ohne das Bewusstsein den Menschen auf eine höhere Ebene zu heben und zu vernetzen. Das kann technisch oder "alchemistisch" geschehen. Der Andere wird dann zum Teil von einem selbst und man wird damit auch sein eigener Widersacher. Die Grenzen der Individualität weichen auf. Der Andere, das bin dann auch ich. Nichts anderes stellt das Christusbewusstsein dar, man muss als ICH sterben, um als WIR wieder geboren zu werden. Das war der Fehler des Sozialismus, man wollte ihn mit Egomanen bauen, und sie umerziehen. Das reicht aber nicht. Es geht nicht einfach um ein Umdenken, sondern um einen Sprung im Bewusstsein, das eben nicht vom Sein dominiert wird, auch wenn es oft so aussieht.
      Die Anbindung an Tipheret, das Christusbewusstsein oder solare Bewusstsein, die diesen Sprung möglich macht, ist essentiell.
      Es gibt dafür zwei Möglichkeiten, entweder man versklavt den Menschen in dem man ihm in einem Netz von Technik seine Individualität nimmt
      oder der Mensch überwindet sich selbst, indem er Einweihung erfährt und seine Anbindung an das göttliche Bewusstsein zurück erhält.
      Mit anderen Worten, der Mensch kann entweder die Materie oder Gott anbeten und sich ihrer oder seiner Herrschaft unterstellen, um diesen Schritt zu gehen. Es liegt auf der Hand, dass die Konsequenzen für ihn weitreichend sind.

      In jedem Fall muss das Individuum "sterben" für diesen Sprung in der Evolution, um den wir nicht mehr herum kommen.
      Entweder stirbt jedes Ego für sich oder wir alle gemeinsam. So ernst sehe ich die Lage.

    • _Box sagt:

      Es ist logisch daß ich nicht in direktem Kontakt mit den über acht Mrd. Menschenwesen stehe und auch nicht kann. Ob ich das wollen würde ist noch eine ganz andre Frage. Und dennoch gibt es, empirisch belegt, Organisationsformen die egalitär bzw. egalitärer sind. Welche natürlich durch jene, die die Macht inne hatten, stets auf's Schärfste bekämpft wurden. Man kann also nicht sagen, daß etwas mit den vorhandnen Menschen nicht funktioniert, wenn es bisher stets mutwillig zerstört wurde.

    • Fass sagt:

      Das ist ziemlich banal mmn. …
      Ich bin für Linksunten! Weil da die Kraft steckt. Mit Wurzeln in der Erde und zeitweiser Wanderschaft für die Phantasie und den weiten Blick. Keine Wanderarbeiter wie heutzutage, irgendwann verlieren die sich oder ziehen zu viel Kraft aus der verbundenen Gemeinschaft. (Zigeuner sind nicht gemeint, die reisen selten allein)

      Weiter geht es mit Technologienutzung für alle – schlichte Behausungen, Möbel, Gebrauchsgegenstände als Grundausstattung – wer den aus dem Block geschnitzten Esstisch möchte, kann den natürlich tauschen, auf eigene Kosten für das eigene Bedürfnis. Sharing ist toll, wenn man weiß wo es herkommt. Die eingesparten Vielfachausstattungen ergeben gleich eine Gemeinschaftswerkstatt, Atelier, Musikräume, … für den, der es liebt sich die Stühle selbst zu schnitzen aus dem Block usw.
      Auch Fassaden sind flexibel und können in Abstimmung selbst gestaltet werden – Aufwand je nach Gusto unbegrenzt.
      Die Räume für Sonderlinge nicht vergessen, Gemeinschaft kein Zwang. Wenigstens bei Kultur oder Cafe trifft man jeden.

      Letztlich geht es doch immer um das richtige Maß an Verbundenheit und Individualität. Verbundenheit lässt sich aus so vielen Dingen ziehen: menschlicher Gesellschaft, Ideen, Natur bis hin zu Wasser oder Wind. Wichtig ist dabei bloß, das entstandene Unbill zunächst weitgehend mit sich selbst geklärt wird, bevor sie angetragen wird. Schwieriger ist das mit der Individualität, denn dazu braucht es die Freiheit zu …, also die positive Freiheit, und diese besitzen sehr viele Menschen in der Gesellschaft nicht mehr. Viele werden in immer wieder aufflackernder Existenzangst und anderen Nöten gehalten, die gesellschaftlich anerkannten Werte sind unmenschlich (glatte Oberfläche als Gesellschaftsideal) und so verlagert sich durch die Entfremdung der Schwerpunkt bei der Individuation hin zu dem Versuch der Abgrenzung statt der inneren Schöpfung.
      Außerdem sind die menschlichen Tätigkeitsbereiche in der Antike ähnlich wie bei den Naturvölkern, also vermutlich gleichbleibend:
      Sklavenarbeit: ackern, reparieren, handeln. Da alle Menschen gleichwertig sind nach unserem Anspruch, müssen wir selbst einen Teil dieser Arbeiten übernehmen, doch der Technikstand sorgt für einen minimalen Zeitaufwand dabei.
      Verbindungsarbeit per Körperlichkeit: dazu zählen alle handwerklichen Fertigkeiten und Fähigkeiten bis zur Kunst.
      Verbindungsarbeit per Verstand: wissenschaftliche Forschung und geistige Utopien. (vmtl auch die vielfach hier angesprochene Bewußtseinsarbeit)

      In die Mehrwertabschöpfung gehört deutlich mehr Gerechtigkeit. Ich sag bloß – privare=rauben, ppp, Stiftungen. Die Phrasen „Leistungsgesellschaft“ und „unternehmerisches Risiko“ gehören in jedem Einzelfall auf den Prüfstand – in den aller-aller-aller-meisten Fällen wird sich herausstellen, das es eine Floskel ist.
      Die Schere ist unhaltbar, die genutznießten Vermögen gehören also umverteilt. Dies könnte man wie nach dem WKII machen – über eine zeitlich gestaffelte Vermögensabgabe bspw. …
      Zur schnelleren Gemeinschaftsbildung in der Gesellschaft ist die Forderung „Die Wohnung denen, die drin wohnen!“ sinnvoll. Mindestens wenn sie bereits langfristig drin wohnen. Über einen Mietkauf bleibt den jetzigen Eigentümern noch sehr lang ein finanzieller Vorteil erhalten zur leichteren Umgewöhnung. (In wieweit oder wie der Boden dabei aus der Veräußerlichkeit herausgenommen wird und die konkrete Ausgestaltung (Teileigentümer bis lebenslanges Wohnrecht) ist auszuhandeln.)

      Die Betriebsorganisation ist ein eigenes Thema. Erwähnt seien hier nur HUAWEI, alle Mitarbeiter sind Anteilseigner, ein Vorschlag von Sarah Wagenknecht – die unternehmerische Anschubfinanzierung mit gutem Zins vollständig wieder rückzuzahlen und ein Experiment zur Effizienzsteigerung bei monotoner Tätigkeit – die Effizienz stieg allein durch Interesse an der Arbeit (Verbundenheit, würde ich das nennen).

      So, das ist jetzt alles nix Neues, ergibt aber mmn einen guten Mix und wie schon gesagt – wir könnten alle bereits in paradiesischen Zuständen leben in absehbarer Zeit. (irgendwo gehören unbedingt noch Olympiaden und Wettbewerbe mit hinein)

    • Fass sagt:

      @ Nevyn
      Der Unterschied zwischen hierarchischer Kommunikation und angestrebtem Konsens liegt vor allem im zeitlichen Aufwand, Übung beschleunigt. Die Zeit dafür, wie auch für freie Forschung, wäre längst da, wenn man all die überflüssigen Kontrolljobs beseitigte und den vorzeitigen Austausch der Dinge.

      In den lang bestehenden Gemeinschaften funktioniert es doch auch. Schwierigkeiten ergeben sich insbesondere wenn die gemeinsamen Anliegen ausgelaufen sind, da muß man also immer wieder Vorsorge treffen.

      Natürlich wird das Militär immer ein hierarchischer Verein bleiben, im produzierenden Kontext kann man aber schon einmal wechselnde 'Chefs' entsprechend Sachkompetenz versuchen. Ein Beispiel aus den alten Jäger- und Sammlerkulturen gefällt mir auch: vor der Jagd wurden die Pfeile gelost, das erbeutete Tier gehörte dem Pfeilbesitzer, der es dann verteilte…

    • _Box sagt:

      Beim genannten Gedanken zur Betriebsorganisation ist die Korruption und der Eigennutz wieder eingebaut. Huawei ist ja nicht netter als andre, es geht um die Uniformierung im Rahmen der kapitalistischen Denkweise. Beim genannten Bsp. gibt es neben den großen Eigentümern eben eine ganze Menge kleiner Eigentümer, die dabei die Denke zur Profitmaximierung mit internalisieren. Denn natürlich besteht das Interesse daß möglichst viele Huawei Produkte verkauft werden. Ob das dann unter gesellschaftlichen und andren Gesichtspunkten überhaupt Sinn macht, steht erneut nicht zur Debatte. Man könnt es auch Animation zur Selbstausbeutung nennen.

    • Fass sagt:

      @ Box: Korruption erkenne ich nicht, es war lediglich ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit, auch sehe ich nach wie vor keine massen mit Veränderungswille, also kein Ideal sondern eine Besserung mit geringer Reibung. (Die Vermögensumverteilung würde auch die großen Anteilseigner treffen, die Haltbarkeit des Gerätes übersteigt die heutige Nutzungsdauer um ein Vielfaches – die Produktion wäre also gedrosselt. ) … das Thema Produktion hat so viele wenn und aber, das Fass wollte ich hier nicht aufmachen.

    • _Box sagt:

      Kein Thema. Muß auch nicht sein.

    • Fass sagt:

      Das es nicht falsch klingt: bin weder Volks- noch Betriebswirt. Sicher weiß ich nur, das nachhaltiges Produzieren Planbarkeit erfordert und die letzten beiden Regierungskonstellationen alles getan haben, die Produktion im Land abzuräumen. Ohne Bestandsanalyse (Eigentumsverhältnisse und Abhängigkeiten, vorhandene Patente, vorhandene oder gut aufzubauende Produktionsanlagen, internationaler Markt und dort bestehende Bereitschaft zu Zugang und Zusammenarbeit usw) lässt sich ohnehin keine Schwerpunktsetzung vornehmen, der Bedarf hierzulande ist gedeckt. Von meiner Seite käme nichts wirklich Neues, ähnlich wie oben. Vmtl wollte ich einfach nur, das es irgendwo in der Welt einmal niedergeschrieben steht. Das ich dabei die Diskussion abgewürgt habe, tut mir leid, mir scheint aber, die hier versammelten unterhalten sich ohnehin lieber über die Ausprägung ihres eigenen Bewußtseins als über gemeinschaftliche Strukturen.

  4. Publicviewer sagt:

    Weil die Menschheit derzeit mehr Ressourcen verbraucht als nachwachsen können.
    Weil mit 8 Milliarden Menschen Nachhaltig kein Leben im Einklang mit der Natur möglich ist.
    Weil mit so vielen Menschen wenn alle etwa auf dem gleichen Level Leben sollten und das sollte verwirklicht werden, das Niveau zu dem, was wir westlich orientierten Menschen stark sinken würde.
    Umso weniger Menschen auf dem Planeten um so größer die Freiheiten!
    Das funktioniert halt auch alles erst dann, wenn der Kapitalismus vollends abgeschafft und alle Reichen beseitigt und alle großen Firmen vergesellschaftet worden sind!
    Mir vorzuwerfen, dass eine Geburtenregelung ähnlich sei wie wenn man die Leute unter Vorspiegelung falscher Tatsachen einfach todspritzt, ist gelinde gesagt eine Frechheit!

  5. Was für ein wie ich finde wunderbarer Meinungsbeitrag, welcher eine großartige Grundlage/Vorlage ist/sein könnte für viele verschiedene konstruktive Diskussionen hin zu einer besseren, friedlicheren, immaterialistischen, also letztendlich hin zu einer meines Erachtens menschlicheren Welt! Mir geht so viel durch den Kopf wie ich auf Ihren Meinungsbeitrag antworten könnte/möchte und habe mich kurzerhand dazu entschieden Ihnen folgendes zu erzählen:

    Seit einiger Zeit beschäftige ich mich in Theorie und Praxis mit intensiver/authentischer (wahrer) Gemeinschaft – soweit es mir in meinem Alltag möglich ist. Die wenigen Erfahrungen die ich bis hierhin diesbezüglich machen durfte haben mir eine Welt gezeigt die ich nur als "menschlich" bzw. als das Gute im Menschen bezeichnen kann! Ich wusste, dass im Menschen sowohl gutes wie auch böses angelegt ist bzw. davon bin ich überzeugt und auch das in der materialistischen/kapitalistischen Welt ausschließlich das böse im Menschen (Egoismus, Empathieverlust, Hass, etc.) bewusst gefördert wird. Mir war nicht klar wozu Menschen miteinander in authentischer Gemeinschaft in der Lage sind. Der Weg dahin ist jedoch ein sehr steiniger und führt nur über das Individuum!

    Um das etwas deutlicher zu machen möchte ich etwas über Scott Peck (1936-2005, US-amerikanischer Psychologe und Psychotherapeut) erzählen und über eine Begebenheit in einer seiner betreuten Gruppen hin zu einer authentischen Gemeinschaft:
    "Zum Ende einer zweitägigen Gemeinschaftserfahrung kündigte eine dame mittleren Alters der Gruppe an: "Ich weiß das Scotty (Scott Peck) sagte, wir sollten nicht aussteigen, aber als mein mann und ich gestern abend nach Hause kamen, dachten wir genau daran. Ich schlief heute Nacht nicht gut und wäre heute Morgen beinahe nicht gekommen. Doch dann passierte etwas Seltsames. Gestern schaute ich Euch alle durch "harte" Augen an. Aber heute sind meine Augen "weich" geworden, auf eine Weise, die ich selbst nicht verstehe, und es fühlt sich wundervoll an."

    Scott Peck kommentiert diese Aussage/dieses Verhalten folgendermaßen:
    In unserer Kultur des schroffen Individualismus mag es seltsam erscheinen, dass diese Verwandlung (genau hier möchte ich auf Ihr Titelbild verweisen lieber Dirk C. Fleck) genau dann anfängt, wenn wir "zusammen brechen", das heißt, wenn wir unsere Verteidigungsmechanismen aufgeben. Solange wir uns nur durch die Masken unseres Gefasst seins sehen, solange schauen wir uns durch "harte" Augen an. Aber wenn die Masken fallen und wir das Leiden, den Mut und die "Gebrochenheit" und die tiefere Würde, die dahinter liegen, erkennen können, fangen wir an, uns gegenseitig als Mitmenschen zu respektieren."

    Herzliche Grüße

  6. ytiralugnis sagt:

    Hallo Herr Fleck, wichtiger Beitrag. Und wie der Herr Professor, den Sie zitierten, sagte, die Wissenschaft kann es nicht bewerkstelligen. Das kommt daher, dass sich aus der Wissenschaft, zumindest aus den Naturwissenschaften, keine höheren Werte oder gar Spiritualität ableiten lassen. Leider bin ich auch etwas pessimistisch, wenn es um die Frage des großen Erwachens geht, also vor allem auf der spirituellen Ebene.

    Aber das soll einen ja nicht von irgendetwas abhalten, denn Spiritualität ist sowieso nichts gesellschaftliches, sondern findet aufgrund seiner Natur immer nur auf der individuellen Ebene statt. Und Spiritualität geht über den Tod hinaus, es ist ein viel weiterer Horizont. Und wenn man den einmal akzeptiert, ist Naturschutz automatisch inbegriffen.

    Sich nur um den Naturschutz zu kümmern, reicht nicht. Da ist man immer noch in einer Verhandlungsmentalität, so nach dem Motto: "Wieviel kann ich ausbeuten, ohne dass gleich alles den Bach runter geht?" Es sollte eigentlich darum gehen, dem Ausbeuten als solches den Kampf, vor allem den inneren Kampf gegen den eigenen Schweinehund, anzusagen. Dies setzt ehrliche Selbstbetrachtung voraus, etwas was in unserer Gesellschaft sehr selten ist. Ich habe das Gefühl, der große Crash (Reset?) ist wohl unvermeidbar.

    Wenn man herausgefunden hat, wie man einen Menschen, der nicht an der Wahrheit interessiert ist, dazu bringen kann, sich für die Wahrheit zu interessieren, insbesondere, wenn es sich nicht unmittelbar um seine persönlichen Interessen handelt, hat man wohl den heiligen Gral entdeckt…

  7. Nevyn sagt:

    "Gilt dies nicht für die Menschheit insgesamt?"

    Das tut es. Die Menschheit befindet sich noch in einem recht kindlichen Entwicklungsstadium. Darum haben die Aliens ein großes Laufgitter um die Erde errichtet. ;)

    Das Problem mit der Selbsterkenntnis besteht darin, dass der unbewusste Mensch nicht weiß, dass er unbewusst ist, weil er unbewusst ist.
    Bewusst und entfaltet können hier synonym verwendet werden und wer weiß, dass er nicht entfaltet ist, der ist eigentlich schon auf dem Wege der Entfaltung.

    Es gilt das, was "Frater Kronos" also Zbigniew Brzezinski anmerkte. Der Großteil der Menschheit lebt ein Leben nahe am Affenleben und trägt nichts zur Bewusstseinsentwicklung der Menschheit bei.
    Es geht hier nicht um Technik, die auch immer mehr zur Nanny für Denkfaule und Arbeitsfaule wird.

    Eine Raupe Nimmersatt, die sich weigert, Schmetterling zu werden, wird aussterben. Und das zurecht.

  8. Publicviewer sagt:

    Einfach den Kapitalismus abschaffen und alle Verantwortlichen einsperren, enteignen und hat den Fisch!
    Danach die Pfaffen aller Religionen beseitigen, die Kirchen Zerstören um diesen ganzen Mist hinter uns lassen.
    Zusätzlich empfehle ich regional durch die Bürger selbstbestimmte Räte einzuführen, am besten eine Art Anarchie wie zu Zeiten der spanischen Revolution also eine Anarchie und eine Geburtenkontrolle nach dem Losprinzip.
    Und schon hätten wir fast alle Probleme der Menschheit gelöst.

    • Pexus sagt:

      "… Geburtenkontrolle nach dem Losprinzip. …"
      Dann wären Sie auf einem ähnlichen Tripp, ähnlich demjenigen, der seit 2021 die Menschheit hat "impfen" lassen. Frage an Sie: Weshalb wollen Sie eine Geburtenkontrolle haben?

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