Ohne Ziel keine Lösung

Ein Meinungsbeitrag von Mike Ahrend.

Gerade habe ich bei apolut den Talk von Solidaritätskonzert für Julian Assange gesehen. Die Gäste waren Ulrike Guérot, Patrik Baab und Michael Meyen. Ich bewundere alle drei, ich habe sehr viel von ihnen gelernt. Hier der Link zur Sendung: https://apolut.net/am-set-5-solidaritaetskonzert-fuer-julian-assange-der-talk/

Allerdings wurde mir noch mal ganz deutlich vor Augen geführt, warum die Bewegung so dermaßen in der Sackgasse steckt. Frau Guérot als Politik-Expertin möchte das Parlament zurückgewinnen, Herr Baab setzt auf mehr Druck von der Straße und Herr Meyen möchte durch eine von ihm ausgebildete neue Generation von Akademikern die Welt verändern. Für mich ist ganz klar, hier schmort jeder in seinem eigenen Saft, kaum jemand guckt über den Tellerrand hinaus und schaut, was erfolgversprechend und/oder umsetzbar ist.

Es liegt mir jetzt völlig fern, die Arbeit oder gar die Personen zu kritisieren – alle sind zu Leistungen im Stande, von denen ich nicht mal zu träumen wage – mir, als sehr praktisch veranlagtem Menschen, geht es darum, voranzukommen. Und genau da sehe ich immer schwärzer.

Zuerst haben „wir“ uns Widerstand genannt. Dann hat sich wohl herumgesprochen, dass viele nicht kämpfen wollen und sich daher auch nicht dem Widerstand zugehörig fühlen. Aus Widerstand wurde so nach und nach die „Bewegung“. So eine Bewegung ist eine tolle Sache, wenn viele Menschen zum Beispiel ein Blockhaus im Wald bauen wollen, dann hat das schon ganz oft funktioniert. Warum wurden schon viele Blockhäuser fertig und unsere Bewegung bewegt sich gar nicht oder höchstens ein wenig im Kreis? Uns fehlt das Ziel!

Wie wollen wir in Zukunft leben? Diese Frage ist essentiell, bevor sie nicht beantwortet wird, geht hier nichts voran. Da verbindet die Dame und die zwei Herren auf der Bühne sehr viel mit den Menschen auf diversen Montagsdemos oder so genannten Vernetzungstreffen. Wenn auch das Niveau natürlich ein anderes ist. Mir kommt es so vor, als ob speziell bei den Vernetzungstreffen Fahrgemeinschaften gebildet werden sollen. Nur wissen die meisten Teilnehmer gar nicht, ob sie überhaupt verreisen wollen. Und wenn ja, wie und wohin? Jemand möchte mit dem Fahrrad in den Himalaya, aber nur wenn mindestens 5 andere mitkommen. Die aber keinen Platz auf seinem Fahrrad haben. Andere wollen mit dem eigenen Bus in den Amazonas Regenwald. Das wird, bei aller Motivation, auf dem Landweg schwierig werden.

Das ist jetzt etwas überspitzt, ich möchte auch den tollen Menschen, die etwas tun und sich organisieren, nicht zu nahe treten. Aber es spiegelt mein eigenes Erleben wieder, vielleicht ja nicht nur meines?

Was wäre denn, wenn die drei klugen Köpfe auf der Bühne mit ihrem unbestreitbar vorhandenen Intellekt einen Rahmen für eine Gesellschaft skizzieren würden? Anstatt dass jeder für sich in dem Bereich, in dem er oder sie sich am besten auskennt, vor sich hin „wurschtelt“, würde jeder seine Expertise in ein großes Ganzes einbringen. Wenn die Eckpunkte mal festgezurrt sind, also die Rahmen für Bildung, Ernährung, Wirtschaft, Gesundheit, Finanzsystem usw. fix sind, dann wäre das Ziel fertig. Mit dem Ziel wüsste man, wo man hin will. Dann wäre es auch kein Problem, wenn verschiedene Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten verschiedene Wege einschlagen würden. Theoretiker könnten sich Gedanken über ein gerechtes Abgabensystem machen, Praktiker könnten die ersten kleinen Unternehmen gründen, die schon so arbeiten, wie wir uns das in Zukunft von allen wünschen. Ohne Ziel bleiben all diese Projekte, die es ja schon gibt, Einzelkämpfer. Oft getragen von wenigen Menschen, die ihr ganzes Herzblut hinein stecken. Fallen diese dann aus, ist es oft vorbei.

Frau Guérot hat da schon recht mit ihrem „träumen und wünschen“. Wir sind auch mehr als genug, um alles, wirklich alles erreichen zu können. Wenn wir nur alle das gleiche träumen und wünschen. Und da denke ich definitiv nicht an eine Gleichmacherei, wie das in der DDR versucht worden ist. Das Ziel sollte eine Gesellschaft sein, die die Würde und die maximal mögliche persönliche Freiheit an die erste Stelle stellt. Für den Anfang werden da sicher mehr Regeln und Gesetze gemacht werden, die Menschen sind es eben so gewohnt. In der neuen Gesellschaft angekommen, oder noch besser aufgewachsen, wird vieles selbstverständlich werden.

Mit dem klar definierten Ziel ist es uns vielleicht auch endlich möglich, einen großen Teil der Unzufriedenen zum Mitmachen zu gewinnen. Mit Aufklärung und Aufwachen hat es ja leider, bei aller Liebe und Energie der Organisatoren, nicht funktioniert.

Über das Versagen der Systemmedien muss ich hier nichts mehr schreiben. Leider sehe ich auch bei den alternativen Medien ein teilweises Versagen oder zumindest eine Art „Betriebsblindheit“.

Es wird mit sehr geringen Mitteln hervorragende Arbeit geleistet, ich unterstütze einige mit regelmäßigen Spenden. Doch es sind eben Journalisten, immer auf der Jagd nach einer guten Story, nach investigativen Recherchen, dem neuen Watergate, dem Pulitzerpreis. Da liest man bei wirklich ALLEN etwas über den neuesten Artikel von Seymour Hersh und erfährt, wer vermutlich die Pipeline gesprengt hat. Für einen Journalisten ist das naturgemäß der Mittelpunkt seines Lebens. Nur leider bringt uns diese Tatsache einer Lösung keinen Schritt weiter. Die Pipeline ist kaputt und wir müssen gucken, wie wir jetzt weitermachen. Ein kleiner Teil kann da gern aufdecken, anklagen und was weiß ich alles machen. Aber, selbst wenn die Schuldigen wirklich verurteilt werden – extrem unwahrscheinlich, ich weiß … – bleibt die Pipeline danach immer noch kaputt und wir haben kein Gas. Da die meisten Leser bei den Alternativen inzwischen verstanden haben, dass wir seit sehr langer Zeit vorsätzlich belogen und ausgenutzt werden, wundern mich rückläufige Spendeneinnahmen eigentlich gar nicht.

Es gibt einfach keine Berichte über mögliche Lösungen. Mir ist im letzten Jahr nicht ein einziger aufgefallen, man möge mich gern korrigieren.

Ich bin ja im Vorstand der Akademie für WIRKRAFT e.V. tätig, wir beschäftigen uns mit dem Aufbau eines parallelen Wirtschaftssystems. Da sind wir auf Unternehmen gestoßen, die heute schon so arbeiten, wie wir uns das für die Zukunft wünschen. Etwa das Gerätewerk Matrei oder die Firma Semco in Brasilien. Dazu gibt es unzählige Projekte wie Solawis. Jeder Bericht über etwas, das tatsächlich existiert und in die richtige Richtung weist, kann andere zum nach- und mitmachen motivieren und bringt uns einer Lösung näher. Manch Solawi würde auch gern einen Teil der Kosten übernehmen, so entsteht vielleicht eine win-win Situation.

Auch in der Bewegung gibt es vielversprechende zukunftsweisende Projekte. Es gab jetzt schon das zweite Mal ein Questival im Westerwald, es gibt die Genossenschaft von Menschlich Wirtschaften, es gab von uns ein sehr professionelles Planspiel zur Umwandlung eines bestehenden Unternehmens in ein WIRKRAFT-Unternehmen. Trotz Hinweisen an apolut und co: Kein Wort darüber zu lesen. Es wäre kein Geld da, es wäre schwierig. Das ist sicher auch so. Nur wenn dann ein Kamerateam zum Interview Markus Fiedler – ARD geschickt wird, dann ist ja Geld da. Dank dieser Aktion wissen wir jetzt, dass bei der ARD tendenziös berichtet wird. Was für eine Überraschung.

Zum Ende meines Artikels ein Beispiel, was man in meinen Augen sinnvolles berichten könnte:

Beim ersten Questival durfte ich Uwe Burka kennenlernen. Er hat im Leben u.a. schon 4 Höfe und 2 Dörfer (mit)gegründet. Aus dieser Praxis heraus kommen Weisheiten, die einfach funktionieren. Zum einen hat er gesagt, dass in der Gründungsphase nur Menschen entscheiden, die Geld und/oder Zeit in das Projekt investieren. Wenn die Strukturen einmal stehen, kann man gern alle Menschen mit einbinden. Wenn vorher die ganzen Schlaumeier alles basisdemokratisch mitentscheiden wollen, ohne etwas einzubringen, ist das meist tödlich.

Das nächste war, dass man immer ein Abrechnungssystem braucht. Es muss dokumentiert werden, wer wie viel für das Projekt getan hat. Das verhindert viel Streit und Unfrieden. Zuletzt muss ein jedes Projekt immer einen Nutzen haben für die Leute, die damit nicht direkt etwas zu tun haben. So ist zum Beispiel dank einer Solawi wieder eine Einkaufsmöglichkeit im Dorf, wo alle Einwohner freundlich empfangen werden und zu günstigen Konditionen einkaufen können. Nur so kommt es zu Akzeptanz und nachhaltigen Synergien.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: sutadimages / Shutterstock.com

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Kommentare (19)

19 Kommentare zu: “Ohne Ziel keine Lösung

  1. MichiR sagt:

    Es gibt schon einige Initiativen, die sich sowohl um den theoretischen/ rechtlichen Rahmen drehen (hier seien beispielhaft „Das Manifest der neuen Erde“ oder die Bestrebungen der 2 mir bekannten Initiativen zur Schaffung einer deutschen Verfassung „Gemeinwohllobby“ und „Unsere-Verfassung.de“) als auch praktisch (Königreich Deutschland https://koenigreichdeutschland.org/de/, hier hängt der VS schon ordentlich dran, sowohl mit Diffamierungskampagnen als auch Versuchen, dem mittels BAFin ein Ende zu machen – es für mich ein deutliches Zeichen ist, dass das Ganze rechtlich offenbar Hand und Fuß hat, da man dem nicht anders beikommen kann. Eine andere Möglichkeit entwickelt sich gerade. Informationen gibt es in der Reihe „Deutschland erwacht“ auf dem Lion Media-TV-Kanal auf Telegram)
    Um Wissentransfer ging es vor kurzem beim 3. Wahrheitskongress. Wenn man die Augen öffnet und schaut, kann man schon beginnen, aktiv zu werden. Aber ich bin schon der Ansicht, dass es noch viel zu wenig ist, was rein praktisch außerhalb der vorgegebenen Matrix passiert, um autark zu werden. Das kann allerdings auch erst dann wirklich Fahrt aufnehmen, wenn mehr Menschen den Mut finden, neue Wege zu gehen. Und ich gebe zu, dass das auch bei mir noch ein Entscheidungsprozess ist, der noch nicht abgeschlossen ist.

    • Mike Ahrend sagt:

      Hallo MichiR,
      alles von Dir genannte ist mir zum Glück bekannt.
      Jetzt stell Dir einmal vor, die genannten Parteien würden sich zusammen setzen und aufschreiben, bei welchen Punkten sie einer Meinung sind. Das wird deutlich mehr als 50% sein.
      Wenn sie dann noch die Unterschiede analysieren, werden sie vieles finden, was in einer zukünftigen Gesellschaft sehr gern auf unterschiedlichem Weg, parallel nebeneinander, existieren kann.
      Ein paar wenige Prozent bleiben dann allerdings übrig. Themenbereiche, wo nur eine Lösung möglich ist und die Parteien unterschiedlicher Meinung sind. Also jede Partei eine andere Lösung als einzige für möglich hält.
      Hier halte ich es für möglich, dass mit viel Arbeit ein KONSENS erreicht werden kann. Natürlich nicht, wenn jeder nur sagt: "Ich habe Recht und Du bist doof!" Man muss schon versuchen, den anderen zu verstehen, WARUM er in dem einen Punkt so eine ganz andere Lösung will als man selbst? Was sind seine Ängste? Seine Wünsche?
      Irgendwo sind wir alle Menschen, alle wollen Frieden, Freiheit und Glück…

  2. rhabarbeer sagt:

    Lieber Mike Ahrend

    danke für den Artikel!

    `…„träumen und wünschen“. Wir sind auch mehr als genug, um alles, wirklich alles erreichen zu können. Wenn wir nur alle das gleiche träumen und wünschen. Und da denke ich definitiv nicht an eine Gleichmacherei,…`
    Dito!
    Eine schöne These dazu:
    (Fast) jede `Eigene Nase` trägt diese Träume und Wünsche schon `immer` oder mindestens seit `Generationen` in sich und sie eigentlich diese `nur` zur Wirkung im Außen kommen lassen.

    Was sind denn die sehr wahrscheinlich mehrheitlichen Bestandteile im "träumen und wünschen" der Mitmenschen `on Earth`?
    – Geborgenheit
    – Liebe
    – `Raum`
    – … (ergänze selbst)

    Nur… ;)
    … durch welche `Details` war es `in der Vergangenheit` nicht so, daß das „träumen und wünschen“ der Vielen (Meißten) nicht zur Wirkung kam und vielleicht auch durch diese selbst (unbewusst) `abgeschrieben` wurde
    ?
    … und (`selbst` zugeschriebene) `Schuld` sich ausbreitete

    … vielleicht durch Rollen*verständnisse (* die im Kern gegenüber dem eigenen Sein zur Wirkung kommen)
    ?

    mögliche Ziele:
    –Raum für das Bewusstsein jeder `Eigene Nase`, die eigen Ausrichtung der eigenen Handlungen/des eigenen Seins am Guten um seiner selbst Willen und am eigenen Gewissen steht über jeder (Erwartung der Erfüllung von zugeschriebener) Pflicht
    –Raum für Sittlichkeit
    –`auflösen` von `Schuld(zuschreibung)`
    – … (ergänze selbst)

    …viele Grüße in die Runde

    • rhabarbeer sagt:

      *
      (Fast) jede `Eigene Nase` trägt diese Träume und Wünsche schon `immer` oder mindestens seit `Generationen` in sich und braucht sie eigentlich `nur` zur Wirkung im Außen kommen zu lassen.

      …Korrektur ;)

    • Mike Ahrend sagt:

      So lange die Menschen das Gefühl haben, mit ihren Träumen und Wünschen allein da zu stehen gegen ein ganzes System, wird es mit der Umsetzung schwierig werden. Das war schon immer so und wird immer so sein, wir brauchen die Gemeinschaft und wir brauchen Gleichgesinnte. Meine Idee mit dem Ziel soll dazu dienen, diese Gemeinschaft zu schaffen. Mit Aufklärung und Aufweckung klappt es ja anscheinend nicht.
      mögliche Ziele:
      –Raum für das Bewusstsein jeder `Eigene Nase`, die eigen Ausrichtung der eigenen Handlungen/des eigenen Seins am Guten um seiner selbst Willen und am eigenen Gewissen steht über jeder (Erwartung der Erfüllung von zugeschriebener) Pflicht
      –Raum für Sittlichkeit
      –`auflösen` von `Schuld(zuschreibung)`
      – … (ergänze selbst)

      Das würde ich nicht als Ziel definieren. Die Menschen, die anders leben, werden sich verändern und es wird in genau die Richtung gehen, die Du andeutest. Aber bei jedem in einem anderen Maß und Tempo, bei manchen vielleicht auch gar nicht? Auf jeden Fall ist das keine Bedingung. Die meisten Menschen da draußen werden auch überhaupt nicht verstehen, was Du da genau meinst.
      Wenn wir, wie schon in einem anderen Kommentar beschrieben, die Wirtschaft neu denken und in die Realität überführen, dann gibt es eigenverantwortliches Arbeiten auf Augenhöhe in Mitarbeiter geführten Unternehmen. Das ist attraktiv, das werden viele auch wollen. Sowohl Querdenker als auch 5fach geimpfte Tagesschaugucker. Mit dem Gedanken der Menschheitsfamilie sind alle willkommen.
      Dass dann weniger Arbeiter völlig frustriert nach Hause kommen, sich sinnlos besaufen oder ihre Frau und Kinder verprügeln, die dann also auch ein besseres Leben haben, ist schon irgendwo das Ziel – aber das würde ich nicht voran stellen und definieren.
      Vielleicht verstehst Du, was ich meine?
      Wir müssen Menschen zum mitmachen gewinnen. Das klappt nur, wenn das Konzept verständlich, der Nutzen ersichtlich und es einfach attraktiv ist.

  3. Eine richtige Einschätzung: ohne Ziel kein langfristiges Ergebnis.
    Doch genau da ist der Haken. Es gibt ein Ziel, oder besser 100.000 Ziele, die nicht selten konträrer als konträr sind. Da will der eine viele kleine Unternehmen, weil er glaubt, das sei die Lösung, statt weniger Multis. Doch welche Mechanismen sollen die Multis verhindern? Da will der andere eine total offene Gesellschaft, ohne Tabus, entschuldigt, unrealistisch. Denn wie verhindert er Meinungsmonopole? Unsere Gesellschaft hatte auch mal anarchistische Ansätze, die wurden zerschlagen Sozialistische, wurden ebenso zerschlagen. Wörgl, Genossenschaften, Soziale Marktwirtschaft… Warum wohl sind wir jetzt da, wo wir sind, wo weniger über alles bestimmen (wollen)? Weil alle so faul und Komfortzonenmäßig daher kommen? Nein, weil es absolut nichts gibt, was verhindert, dass es so kommen müsste, nichts. Weder Gesetze, noch Regeln, noch Institutionen, wie z.b. die Kartellbehörden. Selbst die Medien sind vom System korrumpiert. Auch da kein Widerstand. Im Gegenteil, sehr Euch mal dieöffentlich-rechtlichen Medien an. Da werden die aktuellen Zustände verleugnet, es wird so getan, als wüsste die aktuelle Elite genau, was gut ist. Ich sage nur Dubai und Klimakonferenz. Und wenn wir absolut woke daherkommen, wird alles gut. Und am Besten kaufen wir nichts mehr ein, leben vegan, und streicheln die Wölfe oder Eisbären. Und natürlich sind wir voll gegen alles ganz Große, wie zum Beispiel Putin. Und dann doch wieder nicht, weil die EU und die USA ja so toll gut sind, weil alle da hinein wollen und vor Wasserwerfern demonstrativ die EU-Fahne schwenken. Und in der EU ist alles super, wären da nicht so Putin-gesteuerte Quettreiber wie Orban. Allein auf dem Gebiet der Propaganda zeigt sich, wo der Haken ist. Wir haben nämlich nie im Leben das gleiche Ziel, weil sowas uns ausgetrieben wird, bevor es entstehen kann. Und wenn doch, dann gibt es Gegenwind, der unter Umständen Hurricane oder Tornadoniveau erreicht und dann dazu führt, dass "wir" im Kampf gegen "die da" zusammenstehen und keinen Schritt weichen dürfen. Was dann wieder Totalitarismus bedeutet. Und was dann die ursprünglich guten Ideen zum Teil so dermaßen verunglimpft, dass niemand später mehr wagt, derartige Ziele in die Waagschale zu werfen. Für Zieldiskussion benötigen wir eine offene Gesellschaft, aber keine Sorostruppe, damit ihr mich nicht falsch versteht. Selbst das haben die Eliten gestohlen. Sie haben uns alles gestohlen, reineweg alles. Und wir, das sind Millionen Einzelkämpfer. Die sich in Frust über ihre Erfolglosigkeit ergehen und aufgeben, oder sich verbissen durchkämpfen und ebenfalls frustriert sind. Nach 1989 hat es zumindest in der ach so verteufelten DDR alles gegeben, Diskussionskreise, Ideen, wo es hingehen könnte… Doch die DM hat letztlich alles gekapert, oder besser, es ignoriert und links liegen gelassen. Und damals wurden auch "Spinner" geboren, die dann mit Stasivorwürfen zerstört wurden, wenn ihr versteht, was ich meine, wie heute überall Nazis und Antisemiten entstehen. Ihr merkt hoffentlich, dass dieses System totalitärer ist, als es die DDR oder das Naziregime jemals hätte sein können. Und das hat Folgen. Und die sehen wir jetzt. Es findet genau das Gleiche statt, was in allen Diktaturen stattfindet, nämlich das Vereinzelt und Verprivatisieren der wenigen Gegner. Und dies sogar so perfide, dass jeder glaubt, die Gegner seien das Böse und das System das absolut Gute, das nur hier und da einen besseren Anstrich bräuchte. Und genau aus dem Grund, und aus der Tatsache, das es weltweit nicht mal den Ansatz eines anderen Systems gibt, haben wir das Problem. Wir haben halt keinerlei revolutionäre Situation, weil "die da oben" noch immer können, wie sie wollen, und "die da unten" noch immer nicht wollen, wie sie können. Leider zutiefst pessimistisch, was ich schreibe.

    • Mike Ahrend sagt:

      Hallo Gunther,
      ich unterschreibe alles, was Du da geschrieben hast. Nur habe ich einen anderen Schluss daraus gezogen.
      Ich würde das gern an dieser Aussage von Dir: "Es gibt ein Ziel, oder besser 100.000 Ziele, die nicht selten konträrer als konträr sind. Da will der eine viele kleine Unternehmen, weil er glaubt, das sei die Lösung, statt weniger Multis. Doch welche Mechanismen sollen die Multis verhindern?" versuchen zu erklären. Es geht in den wirtschaftlichen Bereich, da sind wir von der Akademie für WIRKRAFT e.V. auch am ehesten kompetent.
      Es geht eben genau nicht darum, alles mit kleinen oder alles mit großen Unternehmen zu lösen. Auf diese Art würde man wieder sehr vielen Menschen von oben herab vorschreiben, wie sie leben oder in dem Fall arbeiten sollen. Wir überlegen uns, was wirklich gebraucht wird und wie wir es unter welchen Bedingungen herstellen. So entsteht ein Rahmen, innerhalb dessen sowohl kleine als auch große Unternehmen möglich sind. Nicht möglich sind zum Beispiel Zeitarbeit und Lohndumping. Dank einer genialen Idee von Rudolf Diesel können wir das sogar selbst finanzieren.
      Zum Einen werden kleine und mittlere Unternehmen am Anfang neu gegründet werden, zum Anderen können bestehende Unternehmen, wo es vielleicht keinen Erben/Nachfolger gibt, zu WIRKRAFT-Unternehmen werden.
      Es wird extrem nachhaltig gearbeitet, die Unternehmen werden von Mitarbeitern geführt, die auch über die Verwendung von Gewinnen entscheiden. Man arbeitet auf Augenhöhe, eigenverantwortlich und selbstbestimmt. Da die Gewinne nicht an Aktionäre und Investoren gehen, wird sich das rechnen. Langfristig.
      Jetzt gibt es also Unternehmen mit super Betriebsklima, die gute Löhne zahlen, von den Mitarbeitern selbst organisiert werden und von Jahr zu Jahr immer noch besser werden. Was meinst Du, wo werden die Menschen arbeiten wollen? Weiter bei Amazon?
      Es muss also niemand Amazon, um im Beispiel zu bleiben, bekämpfen. Auch nicht dagegen protestieren, Widerstand leisten oder was auch immer. Das ist alles vergeudete Energie. Mit Kampf wurde noch nie in der Geschichte ein System zum besseren verändert. Warum soll das jetzt auf einmal klappen?
      Nur MUSS vorher gearbeitet werden. Der Mensch mit den kleinen Unternehmen und der andere mit den Multis – die sind auf den ersten Blick so verschieden, dass sie nie im Leben zusammen arbeiten wollen. Wenn die aber verstehen, dass es nur eine Lösung geben kann und sich unterhalten, in die Tiefe gehen, versuchen, die Argumente des anderen zu verstehen: Dann ist es möglich, einen KONSENS zu erreichen. Das wäre dann das gesuchte Ziel, ohne das hier nichts vorwärts geht.

    • fredan sagt:

      Danke, Herr Troost. Mir scheint, die Kraft der Tat hat den Feind noch nicht so ganz in Klarsicht. Der zielt gerade darauf ab, jede Form von Unabhängigkeit, Selbstwert und -bewußtsein schon im Keime zu ersticken. Und es ist billig wie nie zu haben, denn jeder ist triggable, sozusagen. Er, der Feind, hat erkannt, daß es auch ohne Konsens geht.

    • Mike Ahrend sagt:

      @fredan
      Und genau das sehe ich ganz anders. Der Feind hat einen Konsens. Die maximale Konzentration von Geld in ganz wenigen Händen um quasi die Weltherrschaft zu erlangen. In Wirklichkeit ist es sicher etwas komplizierter, man kann es auch ausführlicher und besser beschreiben, aber der Sinn ist vielleicht klar.
      Der Kern ist, ALLE sind sich einig. Selbst wenn sie sich manchmal auch bekämpfen, auch mal Zugeständnisse machen müssen. Am Ende gewinnen sie mehr Geld, mehr Macht und mehr Kontrolle. Schade, dass sie nicht erkennen, dass sie das nicht glücklich macht. Selbstmord- und Scheidungsraten unter Milliardären sprechen eine deutliche Sprache.
      WIR sind uns sicher noch einig, dass wir alles Geld in Händen einer Hand voll Menschen NICHT wollen, auch wollen wir NICHT kontrolliert werden. Die Frage ist aber: WAS WOLLEN WIR?
      Und da eben keine Nischenlösung, keine undurchführbaren Hirngespinste sondern eine durchgeplante Gesellschaft. Mit maximaler Freiheit und Individualität für jeden einzelnen.

  4. ytiralugnis sagt:

    Ohne Anerkennung der wirklichen Ursachen für die aktuelle Lage kein Ziel

    Man könnte dazu einen eigenen Artikel schreiben, oder noch viel mehr. Aber das würde natürlich einen kurzen Kommentar hier sprengen. Man könnte aber zusammenfassen, dass keine Lösung oder besser gesagt, sinnvolle Zielsetzung möglich ist, wenn man nur mit dem Finger auf andere zeigt, wie das bei den meisten Publikationen auf den alternativen Medien der Fall ist. Die Politiker sind schuld, das WEF ist schuld, die Finanzoligarchie ist schuld, etc. Und ja, die haben natürlich auch Mitschuld an allem, was passiert. Aber die haben auch nur die Macht, die wir ihnen geben. Und wieviel hat jeder einzelne von uns im aktuellen Gesellschaftssystem mitgewirkt und damit dieses mit Leben erfüllt? Die Antwort lässt einen nur an die eigene Nase fassen und wenn man das tut, dann kann es wirklich zu einer Öffnung der Sichtfähigkeit für sinnvolle Zielstellungen kommen, die nicht die gleichen Fehler enthalten, die uns erst hierher geführt haben.

    Es wird kein Retter auf dem Rosse kommen. Jeder muss es in die eigene Hand nehmen, mit anderen zusammen im besten Fall. Und da liegt der Hund begraben. Die meisten Menschen befinden sich in einem hoffnungsvollen Wartemodus. Der wird aber nie erfüllt, denn mit diesem Modus geht nur Passivität einher. Deswegen wird es knallen müssen. Leider.

    Die eigentliche Ursachenbestimmung führt irgendwann zum Thema materialistische Ausbeutung. Solange man sich im atheistischen Rausch des Menschen als Krone der Schöpfung (Homo Deus) befindet, endet alles im Leid. Erst mit Spiritualität und Demut vor dem Leben und der Schöpfung kann es wirklich weiter gehen.

    • Mike Ahrend sagt:

      Danke für den Kommentar. Kannst Du das noch weiter ausführen? Ich verstehe es nämlich immer weniger.
      Warum muss man alle Ursachen ganz genau kennen? Mittlerweile halte ich die tausenden von "Ursachenforschern" für feige. So lange man immer noch weiter forschen kann, hat man alle Ausreden, die man braucht, um nicht in die Tat kommen zu müssen. Da kann man lieber noch mal bei den Freimaurern nochmal genauer schauen, oder bei den Templern. Bei Nebukadnezar war sicher auch schon was im argen…
      Unser Haus wird sehr bald total zerstört sein. Wir haben dann keinen Platz zum wohnen. Man weiß, es gab Fehler bei der Auswahl der Materialien, bei der Statik und die elektrische Anlage war fehlerhaft geplant. Was bringt es jetzt, jahrelang zu forschen, ob der Statiker mehr Schuld hat als der Elektroingenieur? Dass die Mutter der Elektroingenieurs während der Schwangerschaft geraucht hat? Dass der Opa vom Statiker traumatisiert aus dem Krieg kam…usw.
      Kurzfristig brauchen wir ein Hotelzimmer, mittelfristig eine Übergangswohnung und langfristig ein neues Haus.
      Das weder zu groß noch zu klein ist, das in Punkto Materialien, Statik und Elektrik so gut geplant ist wie nur möglich, dass an der richtigen Stelle steht und bezahlbar ist. Alle Gedanken, alles Streben, der Mittelpunkt des Lebens sollte doch das neue Haus sein. Es sollte kann man streichen, es ist auch so in der Praxis. Nachzufragen bei jedem Hausbauer.

    • ytiralugnis sagt:

      "Danke für den Kommentar. Kannst Du das noch weiter ausführen? Ich verstehe es nämlich immer weniger."

      Hmm, ich dachte das wäre klar. Also nochmal zum Thema Ursachen:

      "Die eigentliche Ursachenbestimmung führt irgendwann zum Thema materialistische Ausbeutung. Solange man sich im atheistischen Rausch des Menschen als Krone der Schöpfung (Homo Deus) befindet, endet alles im Leid. Erst mit Spiritualität und Demut vor dem Leben und der Schöpfung kann es wirklich weiter gehen."

      Und zum Thema ins Handeln kommen (bin ich völlig bei Dir):

      "Es wird kein Retter auf dem Rosse kommen. Jeder muss es in die eigene Hand nehmen, mit anderen zusammen im besten Fall. Und da liegt der Hund begraben. Die meisten Menschen befinden sich in einem hoffnungsvollen Wartemodus. Der wird aber nie erfüllt, denn mit diesem Modus geht nur Passivität einher. Deswegen wird es knallen müssen. Leider. "

      Ich schrieb nichts davon, immer weiter bei anderen oder in der Geschichte zu suchen, denn da kannste, wie Du trefflich bemerkst, dich ewig beschäftigen, ohne wirklich auf den Punkt zu kommen. Daher:

      "Und wieviel hat jeder einzelne von uns im aktuellen Gesellschaftssystem mitgewirkt und damit dieses mit Leben erfüllt? Die Antwort lässt einen nur an die eigene Nase fassen und wenn man das tut, dann kann es wirklich zu einer Öffnung der Sichtfähigkeit für sinnvolle Zielstellungen kommen, die nicht die gleichen Fehler enthalten, die uns erst hierher geführt haben."

    • Mike Ahrend sagt:

      Alles klar. Da ist mein Ansatz halt ein anderer. Der Einfachheit halber nehme ich mich selbst als Beispiel:
      Geboren in der DDR wurde ich zwangsweise Sozialist. Da wurde nicht alles geglaubt, was in der Zeitung stand (heute sehr hilfreich), aber man entwickelte ganz schnell ein Gespür, wo man was sagen darf und wo man es besser lässt. Ich fasse mich definitiv nicht an die eigene Nase, dass ich Jungpionier, Thälmannpionier und dann in der FDJ war. Nichts davon tat ich aus Überzeugung, obwohl es echt überzeugte auch gab. Ich tat das, weil es alle machten, weil ich im anderen Falle allein gegen einen ganzen Staatsapparat gestanden hätte. Und weil ich es nicht besser wusste. Ich bin jetzt nicht besonders stolz darauf, aber ich schäme mich definitv nicht. Es war halt sehr geschickt eingefädelt. Propaganda, Gruppenzwang, Psychologie…im Nachhinein haben die Parteibonzen wohl sicher Gustav LeBon gelesen gehabt.
      Wie Du merkst, habe ich irgendwann später gemerkt, was hier eigentlich los ist. Damals in der DDR und heute in der BRD. Und dass es immer schlechter wird. Sonst würde ich hier nicht schreiben.
      Wenn wir nun warten, dass genug Menschen diesen Erkenntnisweg gehen, jeder in seinem Tempo, bis eine genug große Masse vorhanden ist, um etwas zu bewegen, warten wir genau so lange wie bei den Ursachenforschern.
      Viele Menschen, die täglich die Tagesschau sehen und 5x geimpft sind, sind zumindest mit Teilen der Gesellschaft extrem unzufrieden. Zum Beispiel erleben sie vielleicht, wie ihre Kinder im Schulsystem viel weniger Kenntnisse und Fertigkeiten erlangen, als sie selber es erlebt haben. Wenn wir es jetzt schaffen, eine neue Gesellschaft mit einem freien, demokratischem Bildungssystem zu skizzieren, dass kein Luftschloss sondern funktionsfähig ist, dann ist die Chance da, dass diese Menschen daran mitarbeiten wollen. Ohne vorher zum Querdenker werden zu müssen.
      Bei Dir folgt Tat der Erkenntnis, bei mir steht die Tat zuerst – der Erkenntnisgewinn wird beim mitarbeiten eher beschleunigt werden.
      Habe ich das richtig verstanden?

    • ytiralugnis sagt:

      Hi Mike,

      nun ich habe einen ähnlichen Weg hinter mir. Auch ich wurde in der DDR geboren, habe es aber nur bis zum Thälmannpionier. Im Jahr, in dem ich hätte FDJler werden können sollen, kam es zur feindlichen Übernahme (Banane, Wiedervereinigung, oder wie auch immer) und in dem Moment begann meine grundlegende Skepsis allem Staatlichen und Aufobtruierten gegenüber.

      Bitte verstehe meine Kommentare nicht als Kritik an Deinem Artikel, sondern eher als Ergänzung.

      Für mich müssen Handlung und Ursachenforschung/Philosophie immer gleichzeitig erfolgen. Nur Philosophie bliebe in der Theorie stecken und nur Handlung ist planloser Aktionismus.

      Mit "an die eigene Nase fassen" meine ich eine tiefgehende Selbstanalyse auf der Suche nach eigenen Fehlern. Dabei geht es nicht darum, sich für alle Zeiten schuldig zu fühlen, sondern die eigenen Fehler im Handeln und Denken zu identifizieren, um sich selbst weiter zu entwickeln. Klar gibt es Dinge im Leben, die einem übergeholfen werden, insbesondere in der Jugend. Aber es geht nicht um die Zwänge der Vergangenheit, sondern um das eigene Innenleben, so wie es gerade ist und den noch im inneren vorhandenen Ideologien (oder Fetzen davon), Vorurteilen, Verhaltensmustern, Anhaftungen, Abneigungen etc. Viele Menschen würden behaupten "Ja aber das mach ich doch." Aber ich glaube, in unserer westlichen Welt ist genau das eben nicht Teil unserer Kultur und alle Machthaber, ob Ost oder West, haben immer daran gearbeitet, genau diese Innenschau zu verhindern, da sie genau wissen, dass eigene charakterliche Stärke aus der Selbsterkenntnis und der damit einhergehenden Empathie entsteht. Aus dem mit sich selbst im Reinen sein. Aus der Kenntnis der eigenen Unzulänglichkeiten und des eigenen Kampfes mit ihnen und dem daraus resultierenden Verständnis für jedes andere menschliche Wesen und seinen Kampf mit seinen Unzulänglichkeiten.

      Sicher wird man immer viele Menschen in der Welt sehen können, die es richtig übel treiben. Aber das kann nicht unser Maßstab sein. Wir können nicht denken: "Schau mal, die machen so viel schlechtes. Da bin ich doch ein Guter, ich mache das ja nicht." Wenn man wirklich die für eine bessere Zukunft zwingend notwendige Selbstverbesserung anstreben möchte, sollte man sich am Besten an Heiligen messen. Auch wenn dieses Ideal sehr hoch ist, so muss es so sein, sonst wäre es kein Ideal. Wenn man sein Ideal auf das Machbare reduziert, so wie es bei vielen Menschen Gang und Gäbe ist, damit sie sich selbst als doch ganz gut wahrnehmen können, ist es kein Ideal mehr, sondern verderbliches Mittelmaß.

      Diese Charakterarbeit oder Meditation ist ebenso ein in die Tat kommen, wie das im Außen handeln. Das sollte man nicht unterschätzen. Jede Verbesserung, die man in sich selbst umsetzt strahlt, auf Andere aus und inspiriert diese.

      Das ist es, was ich meine. (sehr stark zusammengefasst)

    • Mike Ahrend sagt:

      Ich unterstütze alles, was Du sagst. Charakterarbeit und Meditation sind immens wichtig, ich habe selbst sehr viel an mir gearbeitet, sonst würde ich hier gar nicht schreiben. Jedoch verstehen 99 von 100 Menschen in meinem Umfeld gar nicht, wovon ich da spreche. Daher würde ich das nicht offen als Ziel definieren, hätte es aber im Hinterkopf.
      Stell Dir vor, im WIRKRAFT-Unternehmen gäbe es neben der Mittagspause noch eine Meditationspause, weil die Mitarbeiter das so wollen. Jetzt sieht jemand, der noch gar keinen Zugang dazu hat, jeden Tag seine Kollegen, mit denen er gut zusammen arbeitet, meditieren. Er wird sich damit beschäftigen. Versuch mal, das gleiche mit Überredung, Überzeugung, Aufklärung zu erreichen.
      Kommen wir so zusammen?

  5. tulopa - ich denke selbst sagt:

    Der Widerstand hat kein Forum und er hat auch keine Basis!
    Ich weiß das, weil ich im Corona-Widerstand war und konsequent die Maske nicht getragen habe. Man braucht drei Leute, um einen Verein zu gründen, aber ich habe keine zwei Anderen gefunden, die auch das Maskentragen verweigert haben. Ich habe auch kein Handy, weil ich die analoge Welt schätze und auf sie nicht verzichten will, aber auch damit kann man keinen Verein gründen.
    So ist das nunmal: Alle wollen zurück zur Natur, aber bloß nicht zu Fuß!

    https://www.youtube.com/watch?v=8C80DMEw56k

    • Mike Ahrend sagt:

      Ich habe die Maske so selten getragen wie nur möglich. So konsequent wie Du war ich da nicht.
      Du beschreibst schön das Problem der fehlenden Mitstreiter. Was für einen Verein hättest Du denn gründen wollen? Welcher "Zweck des Vereins" hätte in der Satzung gestanden?
      Ich vermute, dass es was mit Widerstand zu tun hätte. Widerstand kann helfen, sich und andere kurzfristig vor Schaden zu bewahren, aber er an sich ist kein Ziel. Nichts, worauf man hin arbeiten kann. Das Ziel könnte beispielsweise eine Gesellschaft sein, wo so etwas wie die Corona Maßnahmen überhaupt nicht möglich wären.
      Oder wie siehst Du das?

    • tulopa - ich denke selbst sagt:

      @Mike Ahrend
      Ich hatte natürlich nie vor, einen Verein zu gründen, aber wenn ich Mitstreiter gefunden hätte, dann hätten wir bestimmt ein paar spontan-Demos gemacht und versucht, aufzuklären. Aufgeklärtes Denken – ja, das könnte ein Vereinsziel sein, um den Lügen, die von den Kirchen verbreitet werden, etwas entgegenzusetzen. Aber das ist reine Phantasie – die einzigen, die etwas verändern können und verändern werden, sind die Chinesen und ihnen wünsche ich viel Erfolg!

    • Wir können nicht zurück zur Natur, weil wir zwar meinen, diese verlassen zu haben, aber es nie getan haben. Einzig können wir den Technikwahn und den Wahn, alles besser machen zu können, stoppen. Doch wie bitte? Kein Auto mehr fahren, und auch keinen ÖPNV, fliegen schon mal garnicht. Und wo kommen die Millionen Fahrräder dann her? Und zu welchem Preis? Alle gesellschaftlich anerkannten Gegenkonzepte sind elitär, es können sich nur Menschen mit gutem Einkommen leisten. Den anderen bleibt halt Aldi. Nichts konsumieren und eine tolle, umweltfreundliche Heizung zu haben ist nicht kostenlos. Im Gegenteil. Und vegan leben, ohne gefährliche Inhaltsstoffe und natürlich total toll Öko, ohne Monokultur, klar gelabelt, nun ja, ihr versteht, was ich meine. Dieses System ist schon da, egal wie schnell wir rennen, es hat die Plätze schon belegt.

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