KenFM über: Amerikanische Geheimdienste

Kann man den amerikanischen Geheimdiensten trauen?

Rauchige Stimme aus dem Off:
„Kann man den amerikanischen Geheimdiensten trauen?“

Die Kamera fährt langsam das Ufer eines Sees ab. Zoom. Zwei Männer verladen einen teuer gekleideten Mann in den  Kofferraum einer BMW-Limousine. Er scheint noch zu leben. Blut fließt ihm aus Mund und Nase.

Close. Die Männer versuchen den Kofferraum zu schließen, doch eines der Beine des Mannes will sich nicht verstauen lassen.

Die Männer sehen sich nervös um. Es wird langsam dunkel. Der Parkplatz am See liegt an einem Rundweg um das Gewässer. Die Kamera zeigt einen Mülleimer mit Plastiktüten für Hundehalter. Ein Kleber ist zu sehen: Shit Happens.

Umschnitt. Ein junge Frau nähert sich in einem Van dem Parkplatz. Im Wagen streiten sich zwei Kinder im Alter von 7-9 Jahren, wer wohl den Hund der Familie um den See führen darf. Die Mutter versucht zu beschwichtigen. Der Labrador im Wagen bellt. Die Frau spricht ihn mit „Rocky“ an. „Is ja gut, Rocky, wir sind gleich da“, sagt sie, um dann über den Rückspiegel mit ihren Kindern zu schimpfen.

„Hört auf euch zu streiten, sonst bleibt ihr im Wagen, während ich und Rocky Spass haben“.

Die Frau macht während der Fahrt das Licht des Wagens an. Sucht nach einem Sender im Radio und verpasst dabei die Einfahrt zum Parkplatz. Die Kinder fangen an ihre Mutter zu veralbern:

„Mami ist vorbeigefahrn, Mami ist vorbeigefahrn“.

Die Mutter erkennt ihren Fehler. Blickt nach rechts und sieht wie zwei Männer den BMW über das abschüssige Ufer in den See schieben. Es kommt zum Augenkontakt. Die Kinder rufen weiter: „Mami ist vorbeigefahrn“.

Die Frau ruft sichtlich irritiert und mit einem Ton, in dem Angst mitschwingt: „Jetzt seid doch mal leise, verdammt noch mal“.

Sie nutzt die nächste Möglichkeit, um zu wenden. Bei einem  U-Turn geraten die Vorderräder ihres Volvo-Kombi von der zu engen Straße ab. Einen Moment ist nicht klar, ob sie das Auto wieder auf den Asphalt bekommt. Sie drückt das Gaspedal durch und gräbt sich so aus dem glitschigen Untergrund. Kaum in der Gegenrichtung unterwegs, kommen ihr die Männer vom See mit ihrem Wagen entgegen. Es kommt erneut zum Augenkontakt. Die Frau fährt schneller. Der Hund bellt und die Kinder fragen die Mutter: „Warum fährst Du so schnell?“

Die Kamera ist im Wagen der Männer. Beide sind sichtlich nervös. Der Beifahrer ruft dem Fahrer zu: „Ich glaub das sind sie, ich bin sicher das sind sie. Dreh um!“

Rauchige Stimme aus dem Off:
„Kann man den amerikanischen Geheimdiensten trauen?“

Umschnitt. Der Parkplatz am See ist von der Polizei abgeriegelt. Überall wurden Scheinwerfer aufgestellt.

Während eine dunkle Limousine aus dem Wasser gefischt wird, Froschmänner einen Kaffee gereicht bekommen, steht ein Volvo-Kombi bereits auf dem Bergungs-LKW. Am Boden schließt ein Polizist den einen von drei Kadaverbags. Der Reissverschluss hat sich mit dem Kleid des Opfers verklemmt. Das Gesicht eines Kindes ist zu sehen. Ein Polizist packt einen Kinderschuh in den Kadaverbag,.

Dann schwenkt die Kamera auf das Heck des BMW. Man erkennt ein Bein, das aus dem Kofferraum hängt.

Kamerafahrt auf zwei Rentner.

Auf einer Parkbank direkt am See sitzt ein völlig aufgelöstes Ehepaar. Beide um die 80 Jahre. Weisses Haar. Sie streicheln ihren Beagle und den Labrador Rocky aus dem Volvo, den sie fest an einer Leine halten. Er bellt, winselt, als sich der Abschlepper mit dem Wagen seiner Halterin in Bewegung setzt. Man hört die Rentner, wie sie einem Kripo-Beamten die Situation erklären.

„Und Sie sind sicher, dass außer dem Hund niemand in der Nähe war?“, fragt der Beamte.

„Aber ja doch“ beginnt der Opa erneut zu beteuern. Seine Frau fällt ihm ins Wort: „ Da war nur dieser Hund! Unser Benny wollte mit ihm spielen, aber der hat sich nicht von der Stelle gerührt, sondern hat wie verrückt den See angebellt. Mein Mann sieht nicht mehr so gut, aber ich dachte ich würde da im Wasser Blasen aufsteigen sehen“. Als der Hund nicht aufhörte zu bellen haben wir den Sheriff angerufen. Mein Mann war früher selber bei der Polizei. Den Rest kennen sie ja. Sheriff Sanders hat dann gesagt, es sähe so aus als würde da etwas im Wasser liegen. Die Reifenspuren konnten wir nicht erkennen, es war doch schon zu dunkel, fast so wie jetzt…“

„Verstehe“, sagt der Beamte, der das Protokoll aufnimmt.

Umschnitt. Leichenschauhaus. Ein Stimme aus dem Off sagt:

„Saul, Sie glauben nicht was wir heute aus dem See gefischt haben: Zwei Autos und vier Leichen„

Die Kamera zeigt die Toten im Leichenschauhaus. Seziertische. Grelles Licht. Während ein Arzt seine Notizen macht und immer wieder von seinem Käsebrot abbeißt.

„Ist schon zu mir durchgesickert“, hört man eine Stimme am Telefon.

„Und wissen Sie schon um wen es sich handelt?“

„Das wird Sie umhauen. Da hätten wir die Frau von Senator Glover! Sie wissen schon, der, der damals die Waffenverkäufe unter Reagan an den Iran im Untersuchungsausschuss zur Anklage gebracht hat.“

„Ja, sagt mir was, ich dachte damals der Typ hat ganz schön Mumm“

„Wir glauben Sie hatte einfach nur Pech am falschen Ort zu sein. Sie und ihre zwei Kinder wurden mit einem Kopfschuss erledigt, regelrecht hingerichtet. Auf den ersten Blick würde ich sagen: da waren Profis am Werk.“

„Ist ja grauenhaft! Und wer ist die vierte Leiche?“

„Den kennen wir noch nicht. Sieht aber nach Geschäftsmann aus. Er trugt ne 25.000 Dollar Uhr. Die Obduktion hat aber ergeben, dass er ertrunken sein muss. Obwohl auch er eine Kugel im Brustkorb hatte. Wir haben ihn im Kofferraum eines Mietwagens gefunden.“

„Haben sie die Kennzeichen überprüft“

„Darum ruf ich sie an, Saul! Der Wagen ist auf Sie zugelassen.“

„Machen sie Scherze?“

„Nein, Sir. Die Kennzeichen stammen von dem alten Ford, den Sie damals gefahren haben als sie noch bei der Firma waren.“

„Sie meine DER Firma?“

„Ja Sir. Und jetzt halten sie sich fest: Der Tote hatte einen Umschlag in seinem Mantel. Da waren Fotos drin.“

„Was denn für Fotos? Jetzt rücken Sie schon raus, Mann! Was denn für Fotos?“

Die Kamera zeigt den Mann am Telefon in seiner Küche stehend.

In einem Bilderrahmen, der an der Wand hängt, erkennt man eine Frau, zwei kleine Kinder und den Anrufer. Damals noch deutlich jünger. Weitere Bilder zeigen die Kinder als Jugendliche. Und ihren Vater. Die Frau ist auf keinem der weiteren Bilder mehr zu sehen.

„Auf den Fotos glauben wir Sarah zu erkennen.“

„Und? Was soll ich damit anfangen? Ich kenne keine Sarah.“

„Ihre Frau Sir. Entschuldigung, ich meine natürlich ihre tote Frau, Sir. Den Fotos nach zu urteilen, dürfte sie in ihrem Alter sein.“

„Was erzählen Sie da für einen Unsinn, Mann? Meine Frau ist seit 15 Jahren tot. Sie starb bei einem Flugzeugabsturz und Sie wissen das!“

Rauchige Stimme auf dem Off:
„Kann man den amerikanischen Geheimdiensten trauen?“

Ein nerviges Gitarrensolo dient als Untermalung für eine Landstrasse, die am Horizont verschwindet.

Schrift wird eingeblendet, während die Kamera die Szene aus der Vogelperspektive einfängt. Und da steht es:

Directed by Etan Coen. Written by Joan und Etan Coen.

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Gute Filme erkennt man daran, dass auch noch nach dem ellenlangen Abstand ein Großteil des Publikums sitzen geblieben ist. Man hat es noch gar nicht richtig zurück in die Gegenwart geschafft. Manchmal aber hat man gerade als Kinofreund die Chance bei Popcorn und Cola zu erkennen, dass das, was man für die Gegenwart hält, eine von den Medien gezimmerte Legende ist. Eine Legende, die Realität in ihrer ganzen Brutalität und Härte oft nur gefiltert, über die Form des Films, ertragen lässt. Nervenkitzel als unterhaltende Form der Propaganda.

Der Rahmen des Künstlerischen hilft dem Zuschauer dann dabei seine Ohnmacht im System zu erkennen und zu akzeptieren, indem er schon am nächsten Tag wieder zur Tagesordnung übergeht.

Alles was man gestern vor Augen geführt bekam, war Unterhaltung. Fiktive Unterhaltung, die die Unterhaltung über die tatsächliche Realität überflüssig machen sollte. Hollywood und Wochenschau haben etwas gemeinsam: sie sind ein Rezept, bei dem die angestrebte Wirkung-(wenn es darauf ankommt)- vor allem Gehorsam heißt. Kino ist eines der effektivsten Mittel des Staates, um Menschen für Ideen zu begeistern, die eben diesen Menschen schaden. Wie wirbt man für den Beruf des Berufssoldaten? Also einer Tätigkeit, bei der Einsatz an der Front, Verstümmelung, Traumatisierung, Schock einfach dazu gehört? Indem man im Kino Helden aufbaut. Mut, Ehre, Patriotismus als Umverpackung für Massenmord.

Aktuell läuft auf Pro7 die Bundeswehr Castingshow „ Die Rekruten“

Das, um was es später im Beruf vor allem gehen wird, wird im Privatfernsehen nicht gezeigt. Dem Zuschauer wird die Bundeswehr-Grundausbildung als großes Abenteuer innerhalb Deutschlands verkauft. Dass die Truppe längst weit außerhalb der NATO Grenzen, Grenzen überschreitet, tötet und unter Beschuss gerät, kann man bei Pro7 lange suchen.

In der Werbung würde man eine solche Produktpräsentation abmahnen können. Begründung: Mogelpackung. Wer eine Serie über das Berufsbild des Berufssoldaten produziert und dabei das Einsatzgebiet, die Front, weglässt, hält den Kunden zum Narren.

Aber genau darum geht es. Der Hollywood-Blockbuster „Top Gun” , aus dem Jahr 1986, mit Tom Cruise, schlug aber ein wie eine Cruise-Missile.

Es ging dem Pentagon darum Hollywood für die eigenen Zwecke zu missbrauchen. Krieg sollte wieder „cool“ sein. Filme wie „Apocalypse Now“ hatten das Nationale Trauma „Vietnam“ zum Thema. Soldaten wurden gezeigt als Opfer ihre Berufes. Zynisch. Zerrüttet. Wer als Patriot nach Vietnam ging kam- wenn überhaupt- als Bestie zurück.

„Top Gun” war anders. Die beiden Produzenten Simpson und Bruckheimer redeten lange auf den Regisseur Tony Scott ein, bis dieser einknickte. “Die Piloten sind Rockstars, so müssen sie auch gezeigt werden.“, war fortan seine Devise. So kostete der Blockbuster 1985, trotz unbezahlbarer militärischer Geräte im Dauereinsatz, nur 15 Millionen Dollar, spielte dann aber 350 Millionen ein.

Wesentlicher aber war, dass Hollywood „Krieg spielen“ wieder cool aussehen ließ. Wer sich im Anschluss bei der Truppe meldete, bekam in den nächsten Jahren reichlich zu tun. Auch ohne Krieg gegen den Terror.

Operation “Attain Document”: Libyen.Januar 1986

Operation “El Dorado Canyon”: Libyen, April 1986

Operation “Blast Furnace”: Bolivien, Juli 1986

Operation “Ernest Will”: Persischer Golf, Juli 1987 bis  August 1990

Operation “Praying Mantis”: Persischer Golf  April 1988

Operation “Just Cause”: Panama, Dezember 1989

Operation “Nimrod Dancer”: Panama, Mai 1989

Operation “Promote Liberty”: Panama Januar 1990

Operation “Ghost Zone”: Bolivien, März 1990 bis 1993

Operation “Sharp Edge”: Liberia, Mai 1990 bis 8. Januar 1991

Operation “Desert Farewell”: Südwest-AsienJanuar 1992

Operation “Desert Calm”: “Südwest-Asien, 1. März 1991 bis 1. Januar 1992

Operation “Desert Shield”:  August 1990 bis Januar 1991

Operation “Desert Storm”: Irak, Januar bis Februar 1991

Operation “Eastern Exit”: Somalia Januar 1991

Operation “Productiv Effort/Sea Angel”: Bangladesh, Mai 1991 Operation “Fiery Vigil”: Philippinen, 30. Juni 1991

Operation “Victor Squared”: Haiti,  September 1991

Operation “Quick Lift”: Zaire, September bis Oktober 1991

Operation “Silver Anvil”: Sierra Leone, Mai 1992

Operation “Distant Runner”: Ruanda, 9. April 1994 bis 15. April 1994

Operationen “Quiet Resolve”/”Support Hope”: Ruanda, Juli 1994

Operation “Uphold/Restore Democracy”: Haiti, September 1994 bis März 1995

Operation “United Shield”: Somalia, Januar bis März 1995

Operation “Assured Response”: Liberia, April bis August 1996

Operation “Quick Response”: Zentralafrikanische Republik, Mai 1996 bis August 1996

Operation “Guardian Assistance”: Zaire/Ruanda/Uganda,November -bis Dezember 1996

Operation “Pacific Haven/Quick Transit”: Irak – Guam, September bis Dezember 1996

Operation “Guardian Retrieval”: Kongo, März bis Juni 1997

Operation “Noble Obelisk”: Sierra Leone, Mai bis Juni 1997

Operation “Bevel Edge”: Kambodscha, Juli 1997

Operation “Noble Response”: Kenia, bis 25. März 1998

Operation “Shepherd Venture”: Guinea-Bissau, Juni 1998

Operation “Infinite Reach”: Sudan/Afghanistan, August 1998

Operation “Golden Pheasant”: Honduras,  März 1988

Operation “Safe Border”: Peru/Ekuador, ab 1995

Operation “Laser Strike”: Südafrika, April 1996

Operation “Steady State”: Südamerika, 1994 bis 1996

Operation “Support Justice”: Südamerika, 1991 bis 1994

Operation “Wipeout”: Hawaii, ab 1990

Operation “Coronet Oak”: Zentral- und Südamerika, Oktober 1977 bis Februar 1999

Operation “Coronet Nighthawk”: Zentral- und Südamerika, ab 1991

Operation “Desert Falcon”: Saudi Arabien, ab März 1991

Operation “Northern Watch”: Kurdistan, ab Dezember 1996

Operation “Provide Comfort”: Kurdistan, April 1991 bis Dezember 1994

Operation “Provide Comfort II”: Kurdistan, Juli 1991 bis Ende  Dezember 1996

Operation “Vigilant Sentine I”: Kuwait, ab August 1995

Operation “Vigilant Warrior”: Kuwait, Oktober 1994 bis November 1994

Operation “Desert Focus”: Saudi Arabien, ab Juli 1996

Operation “Phoenix Scorpion I”: Irak, ab November 1997

Operation “Phoenix Scorpion II”: Irak, ab Februar 1998

Operation “Phoenix Scorpion III”: Irak, ab November 1998

Operation “Phoenix Scorpion IV”: Irak, ab Dezember 1998

Operation “Desert Strike”: Irak, 3. September 1996; Cruise Missile-Angriffe: Irak, 26. Juni 1993, 17. Januar 1993, Bombardements: Irak, 13. Januar 1993

Operation “Desert Fox”: Irak, 16. bis 20. Dezember 1998

Operation “Provide Promise”: Bosnien, 3. Juli 1992 bis 31. März 1996

Operation “Decisive Enhancement”: Adria, 1. Dezember 1995 bis 19. Juni 1996

Operation “Sharp Guard”: Adria, Juni 1993 bis Dezember 1995

Operation “Maritime Guard”: Adria, November 1992 bis. Juni 1993

Operation “Maritime Monitor”: Adria, 16. Juli 1992 bis 22. November 1992

Operation “Sky Monitor”: Bosnien-Herzegowina, ab 16. Oktober 1992

Operation “Deliberate Forke”: Bosnien-Herzegowina, ab 20. Juni 1998

Operation “Decisive Edeavor/Decisive Edge”: Bosnien-Herzegowina, Januar bis Dezember 1996

Operation “Deny Flight”: Bosnien, April 1993 bis  Dezember 1995

Operation “Able Sentry”: Serbien-Mazedonien, ab Juli 1994

Operation “Nomad Edeavor”: Ungarn, ab März 1996

Operation “Nomad Vigil”: Albanien, Juli 1995 bis. November 1996

Operation “Quick Lift”: Kroatien, Juli 1995

Operation “Deliberate Force”: Republika Srpska, 29. August 1995 bis 21. September 1995

Operation “Joint Forge”: ab 20. Juni 1998

Operation “Joint Guard”: Bosnien-Herzegowina, 20. Juni 1998

Operation “Joint Edeavor”: Bosnien-Herzegowina, Dezember 1995 bis Dezember 1996

Operation “Determined Effort”: Bosnien, Juli 1995 bis Dezember 1995

Operation “Determined Falcon”: Kosovo/Albanien, Juni bis Juni 1998

Operation “Eagle Eye”: Kosovo, Oktober 1998 bis März 1999

Operation “Sustain Hope/Allied Harbour”: Kosovo, ab April 1999

Operation “Shining Hope”: Kosovo, ab  April 1999

Operation “Cobalt Flash”: Kosovo, ab  März 1999

Operation “Determined Force”: Kosovo, Oktober 1998 bis 23. März 1999

Quelle: hier

Noch ist der 11 September 2001 gar nicht passiert und der Krieg gegen den Terror gar nicht ausgerufen. Würde man die Liste der Einsätze ab 2001 hier vorlesen, könnte man in der Zwischenzeit ein Fussballspiel ansehen.

Was wir an dieser Liste dann aber eindrucksvoll erkennen könnten, ist der „Normalzustand“ des Systems: Krieg. Krieg ist nicht die Ausnahme. Krieg ist Daily Business. Die USA und ihr militärischer Apparat sind jeden Tag und jede Nacht rund um den Globus im Einsatz, um Beute zu machen.

Wir, die Bürger in der Demokratie, erfahren dann nur von den großen Einsätzen, die sich aufgrund ihres Materialeinsatzes gar nicht vertuschen lassen.

Spezial Kommandos wie JSOC, gegründet von Ronald Reagan und nur dem Weißen Haus unterstellt, arbeiten dann komplett unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung.

Auch Spezialisten im Verteidigungsappart erfahren nur über Umwege von aktuellen Einsätzen. In der Regel nur, wenn etwas versehentlich durchsickert und, wenn die Einsätze lange vorbei sind.

Demokratie ist ein Schauspiel oder um es mit den Worten Frank Zappas zu sagen: „Politik ist die Unterhaltungsabteilung der Rüstungsindustrie.“

Rauchige Stimme aus dem Off:
„Kann man den amerikanischen Geheimdiensten trauen?“

Natürlich nicht. Fakt ist die CIA als Platzhirsch unter den US-Geheimdiensten ist ein essentieller Teil des Militärisch-Industriellen-Medien-Komplexes. Dank dieser Allianz, die schon vor der Gründung der CIA durch Präsident Harry S. Truman bestand, wurde die CIA unter Allen Dulles, der der „Firma“ von 1953 bis 1961 als Direktor vorstand, zur ausführenden Schattenregierung der USA.

Dulles wurde von seiner Familie nur „der Hai“ gennant. Er liebte es als Ex-Anwalt für seine reichen  Wallstreet-Freude- aber auch viele Ex-Nazis- Politiker anderer Staaten umbringen zu lassen. Als Grund reichte meist der Wunsch dieser Männer, ihre Völker aus dem Würgegriff der Multinationalen Konzerne befreien zu wollen. Als es Allen Dulles während der McCarthy Ära gelang, den Chef-Ankläger und Namensgeber Joseph McCarthy daran zu hindern die CIA unter die Lupe zu nehmen- Stichwort „Kommunisten lauern überall“- hatte es der unauffällige kleine Mann- in Tweed gekleidet und mit Pfeife im Mund, auf netten Nachbar von nebenan machend- geschafft. Er hatte in der CIA das absolute Sagen ,putschte und mordete fortan weltweit und rührte unter Präsident Kennedy die Schweinebucht-Invasion ein.

Die Idee Fidel Castro zu beseitigen, führte die Welt damals fast in einen Atomkrieg. Aber wie wir heute wissen, wäre es gar nicht soweit gekommen, hätte JKF sich so verhalten wie Allen Dulles es sich ausgemalt hatte.

Kennedy sollte endlich die Armee nach Kuba schicken, das Land gerne auch mit einem atomaren Erstschlag von der Landkarte wischen. Dazu aber musste erst ein mögliches, nationales Desaster forciert werden. So sorgte die CIA dafür, dass bei der Invasion vor allem möglichst unerfahre Soldaten an der Aktion teilnahmen. Dulles dachte, dass JFK- würde man ihm erst mal erklären, dass die Operation zu scheitern drohe- in den sauren Apfel beißen und alle Register ziehen würde, um im kalten Krieg keine Schwäche zu zeigen. Der Zivilist JFK, sein Bruder Justizminister Bobby Kennedy, sowie Chefberater Arthur Schlesinger und Verteidigungsminister McNamara- alles keine Militärs, sondern in deren Augen eher politische Hippies- ließen die CIA-Killer dann aber buchstäblich an der Küste Kubas untergehen.

Allen Dulles wurde für die Operation „Schweinebucht“ von JFK gefeuert. Die Macht in der CIA behielt er dennoch. Hinter den Kulissen der Killer-Behörde zog er weiterhin die Fäden und empfing die wichtigsten Köpfe drei mal die Woche in seiner Privatwohnung.

Als Kennedy 1963 in Dallas erschossen wurde, trafen ihn, nach offizieller Darstellung der späteren Warren-Kommission, drei Kugeln innerhalb von sechs Sekunden. Abgefeuert vom offiziellen Einzeltäter Lee Harvey Oswald. Oswald hatte längere Zeit in der UDSSR gelebt, dann aber keinerlei Probleme wieder in die USA einzureisen.

Bei seiner Ausreise in die UDSSR hatte er den US-Behörden offiziell verkündet, er wolle, als ehemaliger US-Soldat Russland militärische Geheimnisse zukommen lassen. In Zeiten des Kalten Krieges hatte Oswald natürlich eine CIA-Akte. Die Herren aus Langley waren bei Oswalds Wieder-Einreise mit Russischer Ehefrau, dann recht großzügig. Papiere gab es einfach so.

Die Waffe, mit der es Oswald laut Warren-Kommission gelungen sein soll binnen sechs Sekunden ein sich bewegendes Ziel zu treffen, war eine CARCANO 91/38. Privat war es Oswald oft mit einer Schrotflinte nicht gelungen ein Kaninchen zu treffen. Dass verwendete Carcano-Gewehr war- aus der Sicht eines Profikillers- ein völlig unbrauchbares Gerät, um Menschen damit aus großer Distanz tödlich zu treffen. Kennedy wurde zudem aus mehreren Richtungen getroffen- wie historische Filmaufnahmen schon 1963 hätten beweisen können. Der Amateuerfilmer Abraham Zapruder und seine entlarvenden Aufnahmen vom Attentat in Dallas, spielten dann in der späteren Untersuchung einfach keine Rolle.

Oswald schaffte es als „Einzeltäter“- wie wir das heute eher von islamistischen Terroristen kennen- nicht vor ein ordentliches Gericht, sondern wurde noch in Gewahrsam des Staates von Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen.

Die Warren-Kommission, die den Fall JFK später ähnlich präzise untersuchte und zu Papier brachte wie wir das vom beim Commission-Report erneut erleben durften, wurde zwar offiziell von Amerikas höchstem Bundesrichter, Earl Warren, geleitet, doch im Hintergrund führte ausgerecht der Mann die Ermittlungen, der von JFK in aller Öffentlichkeit degradiert worden war, als dieser ihn vom Chefposten der CIA in den Ruhestand versetze: Allen Dulles. Mehr Farce geht nicht.

Ein Mann, der im besonderen Maße ein Motiv hatte Kennedy aus blankem Hass umbringen zu lassen- für den Kennedy nicht der erste Präsident war, den er hätte beseitigen lassen,- ein solcher Mann hatte in der Warren-Kommission eine leitende Funktion? Er bestimmte beispielsweise welche Zeugen gehört werden sollten, welche nicht. Welchen Spuren man nachgehen sollte, welche man besser unter den Tisch fallen ließ?

Dem Ex oder dessen Selbstverständnis nach eben nie EX-CIA Direktor Allen Dulles- dessen, Bruder John Foster Dulles das US-Außenministerium leitete und der gemeinsam mit diesem für US-Agrar Multies wie United Fruit Company (Chiquita Bananen) im Aufsichtsrat saß und z.b den Präsidenten Guatemalas entfernen ließ, Operation Succsess: – haben wir es zu verdanken, dass nach offizieller Darstellung JFK allein durch nur eine Kugel vier unterschiedliche Verwundungen erlitt.

Unmittelbar nachdem Kennedy beerdigt worden war, kehrte der französische Staatschef Charles de Gaulle in sein Land zurück. De Gaulle verstand sich als ein politischer Freund Kennedys. Er hatte nach dem Krieg diverse Attentate überlebt, die die Handschrift der CIA trugen. Ausgeführt wurden sie von rechtsnationalen französischen Soldaten, im Verbund mit deutschen Faschisten. Die einen hielten de Gaulle wegen seiner Politik Algerien in die Unabhängigkeit zu entlassen für einen Verräter, die anderen hatten in den USA neue Verbündete für den Kampf gegen den Kommunismus erkannt. Charles de Gaulle hatte die NATO aus Frankreich rausgeschmissen. Als er aus den USA nach Paris zurückkehrte, sagte er gegenüber seinem Informationsminister Alain Peyrefitte folgendes aus:

„Was mit Kennedy geschehen ist, ist dasselbe, was mir beinahe passiert wäre (…) Seine Geschichte ist die gleiche wie meine (…) Es sieht aus wie eine Wildwestgeschichte, dabei ist es nur eine Geschichte der OAS, (Organisation der geheimen Armeen). Die Sicherheitskräfte steckten mit den Extremisten unter einer Decke.“

Wer sich mit dem Fall JFK beschäftigt, mit der Rolle der CIA- die damals schon so mächtig war, dass sie reihenweise Staaten für die Interessen reicher Familien und ihrer Konzerne destabilisieren konnte, Stichwort Iran 1953 – der erkennt ein sich wiederholendes Muster, das seine grösste Deckung am 11. September 2001 erfährt.

Was David Talbot in seinem Bahnbrechenden Buch über die CIA und Allen Dulles „Das Schachbrett des Teufels“ zutage fördert, kann man in einem wesentlichen Punkt auf den 11. September übertragen. Dieser wesentliche Punkt ist vor allem die Komplizenschaft mit der Presse.

Die CIA hatte schon damals in allen entscheidenden Leitmedien eigenes Personal. Personal, das sich zuerst als Mitarbeiter des Tiefen-Staates der USA verstand und dann erst als Journalist.

Heute arbeiten rund 27.000 PR-Berater für die CIA.

Sie tun das gerne von Agenturen aus, die direkt von der CIA unter unverfänglichen Namen betrieben werden.

Sie tun das als bekannte Pressegesichter. Als Köpfe von Stiftungen, Think Tanks oder Zentren, die gern das Wort „Democracy“ im Titel tragen. Als Tom Curley, seinerzeit Chef der Nachrichtenagentur AP, einem Riesen im Geschäft der News , seine wahrhaftige Berichterstattung  über amerikanische Außenpolitik nicht anpassen wollte, bekam er Besuch von der CIA. Man erklärte ihm, falls er nicht endlich umschwenke, würde man erst seine Firma und dann ihn privat kaputt machen. Das reicht dann von Rufmord bis Tieferlegen. Langley steht über dem Gesetzt.

Das, was heute als „Fake News“ verkauft wird, war im Kalten Krieg Normalität und ging auf: Es geht darum den Gegner an der Heimatfront als Täter dastehen zu lassen, um dann entsprechende Maßnahmen als alternativlos verkaufen zu können. Deutschland als wichtigster Staat im Kalten Krieg wurde dabei komplett embedded und seine Alpha-Journalisten auf Linie gebracht.

Der BND ist bist heute ein CIA-Außenposten. Abhören unter Freunden geht gar nicht. Nur: Merkel wird eben nicht als Freundin angesehen. Kapiert?

Der BND wurde von General Gehlen, der unter Adolf Hitler für Spionage zuständig war, und von Allen Dulles, der grauen Eminenz der CIA, aus der Taufe gehoben.

Beide waren ihr Leben lang gute Freunde. Im September `68 gab die CIA in Washington ein Bankett zu Ehren des Alt-Nazis. Er sollte mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet werden. Nur welcher? Der Intelligence „Medal of Merit” oder doch besser der „National Security Medal“? Es wurde ein rauschendes Fest auf Kosten der amerikanischen Steuerzahler und während Claus Barbie für die CIA in Südamerika wieder Massenmorde durchführte, um Regierungen dort auf Linie der Kapitalisten in den USA zu bringen, sprach Gehlen zu den elitären Gästen:

„Ich kann nur dem Schicksal danken. Jeder macht Fehler im Leben. Allerdings weiß ich in diesem Moment nicht, welche fundamentalen Fehler ich selbst begangen habe.“

Was ihn „besonders glücklich mache“, so Gehlen, sei „dass er der Welt so viel menschliche Hilfe haben spenden können“

Gehlen war nicht nur ein fanatischer Russenhasser, er hasste alles, was seiner Meinung nach Links oder Sozialliberal war. So bot der General in der Nachkriegszeit dem CIA Chef Dulles auch schon an in der neu gegründeten BRD die Regierung zu putschen, falls die Sozialdemokraten bezüglich Moskaus weiter auf Dialog statt Konfrontation setzen würden. Gehlen war bereit nicht nur westdeutsche Kommunisten sondern auch Mitglieder des Deutschen Bundestages zu ermorden. Für Recht und Ordnung.

Der CIA gefiel der Mann. Natürlich. Er war durch und durch Faschist geblieben und damit zu 100% kompatibel mit den Kapitalisten der Wallstreet, die schon zu Hitlers Zeiten keine Probleme hatten diesen mit allen Mitteln zu unterstützen. Hitler wollte Russland platt machen. Das hatte er mit den Herren aus Übersee damals wie heute gemeinsam. Hitler, ein nützlicher Trottel der Hochfinanz. Die Rechnung ging aus der Sicht dieser Psychopathen auf: Je oller je Dollar.

Nüchtern betrachtet ist die CIA die Privatpolizei einer Macht-Clique die über private Großkonzerne und private Banken-Konsortien wie der FED, Politik und Medien steuert. Global. Die das Personal in beiden Kammern des Kongresses im wesentlichen vorsortiert. Die den Präsidenten stellt und seine Politik bei Nicht-Gefallen von der eigenen Presse in der Luft zerreißen lässt.

Die CIA ist das Hirn. Das Pentagon die Faust. Weltbank und IWF die Dealer. Der Economic Hitman setzt Schulden als Waffen ein. Einmal einen Investitionskredit unterschrieben und du bist erledigt.

In diesem gut synchronisierten Macht-Getriebe werden demokratische Prozesse entweder durch die Manipulation der öffentlichen Meinung im Sinne der Superreichen korrigiert oder aber man versucht im Ausland, wo US-Presse nicht immer den Druck erzeugen kann wie gewünscht, mit verdeckten Operationen die Regierung einzuschüchtern oder zu ermorden.

Das ist nicht die Ausnahme, das ist die Regel im Tagesgeschäft der CIA. Ab und an stellt die CIA den US-Präsidenten auch selber. So war der Vater von George W Bush, Bush Senior, vorher Direktor der CIA. Man stelle sich vor Putin wäre der Sohn eines ehemaligen KGB

Direktors, der nach dessen Abgang das Amt des Präsidenten der Russischen Föderation bekleidet hätte.

Putin war nie der Boss oder der Sohn vom Boss des KGB. Er war einer von vielen KGB-Mitarbeitern in Ost-Deutschland.

Bush Senior dagegen hat die CIA über Jahre geleitet. Dann übernahm er das Weiße Haus.

Dass wir darüber nicht einmal nachdenken ist dem Umstand geschuldet, dass die Medien alles, worüber wir nicht nachdenken sollen, vor uns unsichtbar machen. Durch Verschweigen.

„Die Medien sind die mächtigste Einrichtung auf der Erde. Sie haben die Macht Unschuldige schuldig und Schuldige unschuldig zu machen- und das ist Macht, weil sie den Verstand der Massen kontrollieren.“

Malcom X.

Rauchige Stimme aus dem Off 
„Kann man den amerikanischen Geheimdiensten trauen?“

Was soll dieser Film-Satz?

Nun, er stammt nicht aus einem Film, sondern aus der FAZ vom 8. Januar 2017. Die Überschrift des Textes, ein Kommentar, lautet: „Präsident von Putins Gnaden?“- es geht um Donald Trump, dem man vorwirft sich mit Putin zu gut zu verstehen.

Die FAZ agiert hier ähnlich wie die BILD-Zeitung. Sie suggeriert offene Fragen, liefert dann aber schon in den ersten Sätzen eine Antwort, die beweisen soll, dass der russische Präsident persönlich in den US-Wahlkampf eingegriffen habe. Er tat dies laut FAZ, indem er pro-russischen Hackern den Auftrag gab das Ansehen von Hillary Clinton zu beschmutzen. War das überhaupt noch nötig, könnte man sich fragen, schließlich war Misses Clinton doch der einzige Anwärter auf das Amt des Präsidenten, gegen den das FBI während des Wahlkampfes Ermittlungen durchführte.

Es ging dabei wie so oft um die Nationale Sicherheit. Clinton hatte sich während ihrer Zeit als US-Außenministerin nicht nur persönlich für den völkerrechtswidrigen Krieg gegen Libyen stark gemacht, sie hatte auch die Ermordung des Libyschen Staatschefs euphorisch gefeiert. Wir kamen, wir sahen, er starb.

Der Grund des FBI´s Clinton ins Visier zu nehmen beruhte dann aber vor allem auf dem Umstand, dass sie einen privaten und nicht sicheren Email-Server für ihre berufliche Korrespondenz als US-Außenministerin nutzte. Als dieser Server gehackt wurde, hatte das noch keinen Impact auf ihr öffentliches Image. Erst als der Inhalt ihrer Mails von Wiki-Leaks veröffentlicht wurde, begannen ihre Umfragewerte zu fallen.

Angenommen Hillary Clinton wäre mit ihrem Privat-PKW zu einem Event gefahren und hätte den Schlüssel vergessen abzuziehen. Nehmen wir weiter an, Jugendliche hätten dann die Chance genutzt, um mit diesem Fahrzeug eine kleine Spritztour zu unternehmen und wären dabei in eine Polizeikontrolle geraten. Beim Öffnen des Kofferraumes hätten die Beamten dort eine Leiche gefunden.

Auf welchen Teil der Auto-Story würde eine neutrale Presse sich konzentrieren?

Auf die Jugendlichen, die den Wagen dank des stecken gelassenen Schlüssel entwenden konnten und von der Polizei gefilzt wurden? Oder auf die Leiche im Kofferraum? Würde eine neutrale Presse versuchen den Jugendlichen einen Kontakt nach Moskau nachzuweisen oder aber würde sie der Besitzerin die Frage stellen „Wie kommt eine Leiche in Ihren Kofferraum?“

Seit dem Wahlverlust der Hillary Clinton redet die gesamte Westpresse, wie zufällig und ausschließlich über die Hacker des Clinton-Servers, versucht auf Biegen und Brechen eine Moskau-Connection zu kreieren,während die digitalen Leichen auf dem privaten Server der EX-Außenministerin keine Rolle spielen.

Diese flächendeckende Ignoranz kann kein Zufall sein. Dafür ist sie zu gut synchronisiert und orchestriert.

Im Artikel der FAZ versucht man Donald Trump, den  Präsidenten, den die Eliten nur zum Teil leiden können, als Kumpel von Wladimir Putin zu verkaufen. Und wer liefert dafür dann angeblich die Beweise? Die CIA. Nur, wo sind sie denn dann bitte schön? Warum redet die Presse nun schon seit Wochen um den heißen Brei, anstatt endlich gerichtsfeste Fakten auf den Tisch zu legen?

Wer hat den Server gehackt?

Wie wurden diese Personen von wem bezahlt? Wie wurde sichergestellt, dass das Material auch bei Wiki-Leaks landete, so dass es erst dort durch die Veröffentlichung seinen Druck entfalten konnte. In wie weit ist dann auch Julian Assange Teil der Kreml-Hacker-Crew?

Also FAZ oder CIA oder Bild, Stern, Spiegel, ZDF, ARD und Co: Wo sind die Beweise für die unsichtbare Hand des Putin?

Dass Trump seinem eigenen Geheimdienst nicht traut, ist dem Umstand geschuldet, dass er die meiste Zeit seines Lebens Zivilist war und sich als solcher noch an die Brutkastenlüge erinnern kann, die von der CIA lanciert worden war und die USA dazu brachten den Irak in die Steinzeit zurück zu bomben.

Die CIA hatte- wie bei öffentlichen Auftritten eigentlich immer- gelogen und legte damals den Grundstein für die Entstehung des IS, der heute treffender US genannt werden sollte. Ohne Zerschlagung des IRAK kein IS.

Ob das nur zufällig passiert ist oder Teil einer Taktik war wie wir sie schon in der Schweinebucht beschrieben haben, sei dahingestellt, liegt aber nahe. Fakt ist, dass über den zerlegten Irak Syrien destabilisiert wurde mit dem Ziel das Land aufzuteilen.

Fakt ist auch, dass erst seit Russland 2015 in diesen Krieg einstieg- auf die ausdrückliche Bitte von Präsident Assads und damit nach dem Völkerecht legal- die Westpresse kollektiv von Bombenopfern und Fassbomben spricht, während sie selber seit 2012 ihre Leichenberge, wenn überhaupt, als Kollateralschäden bezeichnete. Söldnern aus dem Ausland wurden offiziell als Freie Syrische Armee verkauft, waren aber in Wirklichkeit bezahlte Killer-Kommandos, die für ein paar lumpige US-Dollar morden was sich ihnen in den Weg stellt.

Und wo man hinkommt, trifft man auf die logistische Unterstützung der CIA. Beim Versuch ihre Unterstände in Ost-Aleppo zu verlassen wurden zahlreiche Agenten identifiziert. Darunter Geheimdienst-Offiziere aus den USA, Israel, Saudi-Arabien, Katar, Jordanien und der Türkei.

Erstaunlich beim angeblichen Krieg gegen den IS ist, dass es dieser Truppe in all den Jahren nie in den Sinn gekommen ist, obwohl aus radikalen Sunniten bestehend, Israel verstärkt ins Visier zu nehmen.

Die Bomben gehen überall hoch. In Istanbul, Berlin, Paris. Aber die Besatzungsmacht Israel scheint nur in Ausnahmefällen interessant für den IS.

Und warum werden die radikalsten unter den radikalen Moslems- wenn sie in Syrien beim Versuch Assad zu stürzen, um einen Gottesstaat zu errichten- ausgerechnet von Israel unterstütz?

Warum besucht Netanjahu persönlich verletze IS-Terroristen am Krankenbett, um ihnen alles Gute bei der Genesung zu wünschen?

Als der ehemalige Mossad-Chef, Efraim Halev, im Al Jazeera Politik Talk „UpFront“ von Mehdi Hasan auf diese Merkwürdigkeit angesprochen wird, sagt er gegenüber dem Reporter, diese Hilfe für den Erzfeind sei eine rein menschliche Geste.

Ist das so? Warum existiert dann das größte Freiluftgefängnis der Welt in Gaza?

Zurück zum FAZ Artikel. Dort heißt es in Anspielung auf Putin, den angeblichen Boss der Clinton-Server-Hacker-Crew:

„Die digitale Revolution gab den Feinden der liberalen Demokratie und der offenen Gesellschaft Mittel zur Desinformation und zur Sabotage in die Hand, von der die Tschekisten im vergangenen Jahrhundert nur träumen konnten.“

Die FAZ hätte offensichtlich lieber Clinton im Weißen Haus gesehen, noch lieber, so könnte man meinen, sich eine weitere Amtszeit mit Obama gewünscht. Was macht diesen Friedensnobelpreisträger eigentlich so beliebt?

Unter Obama waren die USA am längsten im Krieg!

Wie die New York Times bestätigte hält der erste Schwarze im Weißen Haus einen traurigen Rekord. Unter ihm war die amerikanische Nation zwei Amtszeiten ununterbrochen im Krieg.

Unter Obama wurde wieder ein Luftkrieg im Irak und in Syrien begonnen. Zudem hat Barak Obama wie kein anderer vor ihm den Krieg privatisiert, sprich an private Dienstleister outgesourced. Auf einen US-Soldaten kommen jetzt drei Dienstleiter.

Wie das Pentagon offiziell zugibt waren allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2016 44.000 Dienstleister für die USA in Kriegsgebieten aktiv. Darunter allein 10.000 Personen in Afghanistan. Aber auch in Kuwait oder im Irak.

Während gefallene Soldaten in der Statistik des Pentagons auftauchen, sind getötete Dienstleister nirgends zu finden. Ob Pro7 2018 eine weitere Serie ins Programm aufnimmt? Naheliegender Titel „Die Dienstleiter“?

Der Krieg in Syrien, ein Krieg um Ressourcen und regionalen Einfluss, bei dem die USA Schiiten und Sunniten gegeneinander ausspielen, muss man als das verstehen, was er vor allem ist. Ein Keil, der Russland von Europa und Asien trennen soll.

Russland, der Iran und China würden im Falle einer Wirtschaftsallianz das Herzland Eurasien beherrschen. Auch ohne das Alte Europa.

Im Eurasischen Raum spielt die Musik der Zukunft. Hier explodieren die Märkte. Hier sind Wachstumsraten zu erwarten. Hier wird in Zukunft im großen Stil aufgebaut. Nur eben auch ohne die USA. Amerikaner sind willkommen,ja, aber eben als ganz gewöhnliche Spieler, nicht als Croupier oder Besitzer der Spielbank, wie sie sich selber nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges  sehen. Die USA tun daher alles, um einen Keil zwischen alle Beteiligten zu treiben. Auch die Idee Deutschland und Russland gegeneinander aufzuhetzen ist eine verdammt alte Idee. Deutsches Ingenieurswissen und russische Bodenschätze wären eine Konkurrenz für die USA. Teile und Herrsche, heißt daher die Devise.

George Friedman, Chef des privaten Think Tanks STRATFOR, gab das vor laufenden Kameras 2015 zu. Unsere Medien haben diese zentralen Aussagen ignoriert. Sie hätten die angeblich von Russen initiierten Unruhen in der Ukraine völlig anders aussehen lassen. Als einen Krieg unter Falscher Flagge. Daher Totschweigen.

Syrien ist für die NATO verloren. Ob sich das Land wieder erholt oder wie der Irak zerfällt, steht allerdings in den Sternen. Ohne Aufbauhilfe von Außen geht es nicht. Russland wird das Geld kosten. Darum geht es. Russland an möglichst vielen Fronten beschäftigen. So wird auch der  Schwelbrand in der Ukraine wieder weiter angeheizt. Aktuell verlegen die USA massiv schweres Gerät in die Region. Über Deutschland. Ist das Aufmacher beim ZDF, der ARD, der FAZ, der TAZ ? Nein. Ab und an wird am Rande eine Meldung gebracht, um das Thema nicht komplett den alternativen Medien zu überlassen. So schrieb der Stern am 6.Januar 2017 verharmlosend:

„US-Generalmajor Timothy P. McGuire steht bei strahlendem Sonnenschein und eisigen Temperaturen im Kaiserhafen von Bremerhaven. Im Hintergrund: Der riesige blau-weiße Frachter “Resolve”. Davor die ersten entladenen beigefarbenen Abrams-Panzer. Das Signal ist klar: Wir, die USA, sind da, schützen und stärken unsere Nato-Partner. Deshalb wird der General nicht müde, seinen zentralen Satz zur US-Operation “Atlantic Resolve” zu wiederholen: “Es ist ein Zeichen des fortgesetzten US-Engagements für den Kontinent Europa, um Frieden und Wohlstand zu sichern.“

Wir müssen die Massenmedien als das erkennen, was sie sind: Propaganda-Werkzeuge des Großkapitals.

Rauchige Stimme aus dem Off :
„Kann man den amerikanischen Geheimdiensten trauen?“

Man kann überhaupt keinem Geheimdienst trauen. Geheimdienste haben die Tendenz, sich zu verselbständigen. Sie scheren sich nur in Ausnahmefällen um Recht und Ordnung, also das Gesetz.

Aus der Sicht der Geheimdienstköpfe sind ihre Behörden die stabileren Partner, wenn es um die Organisation, Ausweitung und Stabilisierung von Macht geht. Geheimdienste sind die Werkzeuge, derer die keine Probleme damit haben politischen Mord für private Ziele einzusetzen. Mord gehört klassisch zum Geschäft. Das macht diese Branche für Viele höchst attraktiv. Es muss nicht immer ein Killer-Kommando sein. Wer zum James Bond nicht taugt, kann immer noch als Tüftler, Analyst oder Leiter einer Tarnfirma im Ausland Karriere machen. Ist doch besser als bei H&M an der Kasse stehen oder bei Starbucks Zahnspangen schlechten Kaffee andrehen.

Was viele nicht wahrhaben wollen, auch oder vor allem bei den Geheimdiensten sind die, die das Sagen haben- also über das Chef-Personal bestimmen, dass die entsprechenden Aufträge auszuführen hat- die Leute mit dem ganz großen Geld. Und wir reden hier nicht von der Chefetage von Goldman-Sachs. Der Laden ist bestenfalls Sparkassenliga aus der Sicht der Wallstreet. Die 200 mächtigsten Vermögensverwalter, Fondsmanager, Scheichs, Oligarchen und Familien spekulieren und investieren aktuell mit einer Summe von 47 Billionen US-Dollar.

Dieses Geld muss jeden Tag gewinnbringend angelegt werden, nur Wie? Bei Summen wie diesen ist ab Punkt X alles, was Geld bringen könnte, gekauft. Sicher kann man mit Fantasiepreisen für Kunstwerke, Autosammlungen oder Luxusjachten im XXXXXL-Format noch ein paar Milliarden unterbringen, aber irgendwann ist Schluss. Alles verkauft oder gekauft. Nur ist das im System des Zins-basierten Schuldgeldes nicht vorgesehen. Null-Wachstum. Also Stillstand auf extrem, extrem hohem Niveau einiger weniger, während ein immer größerer Teil der Bewohner dieses Planeten noch nicht mal im Ansatz versteht, was der Motor von all diesem Irrsinn ist. Zins und Zinseszins. Und dann? Dann kommt es zwangsläufig zum Krieg. Krieg ist das einzige Geschäft, was bleibt, wenn man schon alles hat.

Krieg bedeutet maximale Dynamik, bei maximaler Zerstörung. Damit das Spiel wieder von vorne losgehen kann. Und wer gewinnt? Die Reichen und Schönen. Das wusste schon US General Smedley D. Butler, Autor des Klassikers „War is a Racket”

Wer Millionen Arbeitslose von der Straße bekommen will ohne, dass er selber ins Fadenkreuz gerät, schicke das Volk am besten an die Front. Egal welche. Hauptsache weit weg. Wie die Geschichte lehrt, kommen die meisten eh nicht zurück und lassen sich im Vorfeld durch radikale Parteien an der Nase herumführen.

Schuld sind aktuell in ganz Europa vor allem die Flüchtlinge und nicht die, vor denen diese Flüchtlinge auf der Flucht sind. Den Billionen, die man in ihre Länder investieren will und wird, nachdem man diese es erst einmal vollkommen zerstört hat: Strukturanpassungsprogramme, heißt das im Wallstreet-Jargon

Wie soll man den Wählern der AfD, den Freunden von LePen und Co, wie soll man ihnen helfen, wenn sie sich genau wie die meisten Wähler der etablierten Volksparteien zu „Rekruten 2.0“ machen lassen? Sie alle glauben mehr oder weniger an eine gerechtere Politik in einem System, das sich zwar Demokratie nennt, aber mit Demokratie soviel zu tun hat wie Vielfalt bei McDonalds.

Entscheidend ist der Wareneingang. Was der Laster nicht bringt, kann der Verkäufer nicht über den Tresen schieben. Es spielt keine Rolle wie oft Du zu McDonalds gehst. Die Verkäufer haben Null Einfluss auf das Produkt, das sie im Kern nur warm machen. Zucker und Fett. In dieser McDonalds-Demokratie, der repräsentativen Demokratie, hat der Wähler am Counter keinen Einfluss auf die Burger der Parteien. Wo Bürgerrechte draufsteht ist das Recht auf Burger gemeint. Gegessen oder gewählt wird, was auf den Tisch kommt. Entscheidend ist nicht die Wahl am Counter oder der Wahlkabine, sondern die Wahl des politischen Geschmacks- Designers im Labor der Lobbyisten.

Wenn Du dich vor Politischem McDonalds nicht nur schützen willst, wenn Du ihn endlich loswerden willst, dann geh nicht hin. Ist das so schwer zu verstehen? Du kannst McDonalds in der Politik nicht bekämpfen, indem Du dort nur einen Salat isst. Das Dressing macht den Kohl fett.

Wer die Zeichen der Zeit erkennt, muss feststellen, dass das System vor einem Riesenproblem steht. Krisen hat es immer gegeben. Die aus ihnen resultierenden Kriege auch. Nur hatte Marx Recht als er sagte: „Alle Umwälzungen vervollkommnen diese Maschine, statt sie zu brechen.“

Gemeint ist die Maschine des Kapitalismus, in der der Mensch nicht nötig ist, um Profit zu machen, wenn Maschinen oder das Spekulieren mit Geld deutlich höhere Profite verspricht.

Das Spezielle an 2017 ist der Umstand, dass die Welt heute bis an die Zähne atomar bewaffnet ist. Ohne Krieg geht es in diesem System nicht, aber der nächste wird unser aller letzter sein.

Das System Kapitalismus ist wie ein Zug, der mit den Jahren immer schneller wird, keine Bremse besitzt und der noch vor der großen Wand am Horizont ein paar sehr enge Kurven mit überhöhter Geschwindigkeit durchfahren muss.

Parallel dazu gehen an Bord die Grundnahrungsmittel in der zweiten Klasse aus, während man in der ersten auf Kaviar und Champagner umgestiegen ist. Die Fenster lassen sich in der zweiten Klasse nicht öffnen, es ist stickig und die Klimaanlage spielt verrückt. In der ersten Klasse gibt es Koks für Alle und dort haben sich die ersten Passagiere ausgezogen, um nackt zu tanzen. Der einzige Mann an Bord, der seit Fahrtantritt wie ein Pferd ackert, ist der Lokführer. Er schauffelt statt Kohle Unsummen an FIAT-Money in den Kessel. Der Druck ist im roten Bereich. Egal. Jetzt noch 20 Schippen 500, damit in der Kabine mal Platz ist. Der zweite Heizer ist vor ein paar Stunden von Bord geflogen. Kein Unfall. Platzmangel. Das viele Geld hat ihn einfach aus der Lock gedrückt.

Der Mensch im vollkommen entfesselten Kapitalismus wird zunehmend zum Störfaktor und damit überflüssig. Fast die Hälfte der Arbeitsplätze in den USA fallen in den nächsten 10-20 Jahren weg.

Deutschland wird sich diesem Trend nicht entziehen, wenn es sich weiter von den Märkten terrorisieren lässt und danach sieht es aus.

Erste Schritte sind längst gemacht. Der Vertrag von Lissabon hat aus den 28 EU Staaten, die sich vor allem als Wirtschaftspartner verstanden, ein eigenständiges Militärbündnis gemacht. Das bedeutet konkret: Beistandspflicht auch für NICHT-NATO-Staaten.

Dies ist alles durch den umstrittenen Art. 42 EUV ermöglicht worden. In Art. 42 Abs.7 heißt es: „Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats schulden andere Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Art. 51 der Charta der Vereinten Nationen.“

Art. 42 EUV spricht nicht von einer Einschätzung der Erforderlichkeit, sondern von einer„Verpflichtung“ Beistand zu leisten. Dies führte auch dazu, dass neutrale EU-Staaten wie Irland, Österreich, Schweden oder Finnland, die der NATO nicht beigetreten sind, zur Beistandspflicht verpflichtet werden können.

Was ist das Motiv dieser Verträge? Womit rechnet die EU, die NATO die Elite? Warum stellt die Presse nicht mal diese naheliegende Frage? Zum Beispiel bei Illner?

Krieg als letzter Motor der Wirtschaft ist der aktuelle Lokführer des Systems. Und dieser Krieg wird vom Westen mit allen Mitteln gegen das immer noch flächenmäßig größte Land der Welt vorbereitet. Die Russische Föderation. Dabei spielt es keine Rolle, dass Putins Russland längst selbst ein hochkapitalistisches Land ist. Auch die Religion der meisten Bürger dort, Christen, ist den Medien keine Zeile wert.

Russland muss weg, damit unser System zumindest noch ein bisschen weiterlaufen kann. Mit noch mehr Speed an die Wand fahren. Aufgeschoben statt aufgehoben, denn die globalen Umweltprobleme lassen sich nicht mehr mit Kosmetik reparieren.

Der Planet steht vor dem Kollaps.

Würde man all das Geld, was global in Rüstung investiert wird, in die Energiewende investieren, in Umweltschutz, das Bildungssystem, wäre die Kurve noch zu bekommen. Es würde zwar dennoch extrem knarzen im Gebälk, aber wenn die Menschen sich endlich als Spezies und damit als Team verstehen würden, hätten wir alle zumindest eine kleine Chance.

Diese Chance besteht aber nur dann, wenn wir uns vom System der gelenkten Demokratie, dem umweltvernichtenden Turbokapitalismus, verabschieden. Wenn wir den Krieg an der Waffe und damit auch an der Waffe des Schuldgeldsystems verweigern. Alle Kriege sind Bankenkriege.

Wir brauchen neue, lokale Strukturen in allen Bereichen. Wir brauchen zivilen Ungehorsam. Wir brauchen Entschleunigung. Wir müssen die Chance die alternative Presse im Netz bietet, erkennen, nutzen, unterstützen. In der NZZ wurde am 9. Januar 2017 ein Beitrag mit der Überschrift veröffentlicht: „Masse, Meute, Mob“

Der Verfasser des Kommentars, Peter Strasser, ist Professor für Philosophie und Rechtsphilosophie an der Universität Graz und Autor des Buches „Ontologie des Teufels“.

In der NZZ geht Strasser der Frage nach ,ob die Masse überhaupt in der Lage wäre klug und rational zu handeln oder, ob sie in jedem Fall verdammt wäre zur Meute und zum Mob zu werden, da sie schlicht nicht in der Lage sei, komplexe Zusammenhänge und Entwicklungen der Gesellschaft intellektuell zu erfassen. Ist das Volk zu blöd, um seine eigene Zukunft zu gestalten oder muss es von den Eliten geführt werden?, so könnte man den Inhalt schlicht runter brechen.

Bevor man sich dieser Frage widmet sollte man sich eine andere stellen. Wer hat denn Interesse, dass die Masse sich nicht weiter ausbeuten lässt? Die Masse bestimmt nicht. Nur wird der Masse suggeriert sie könne über demokratische Prozesse das eigeneSchicksal lenken und vor allem das eigene Leben zum Besseren gestalten. Wenn das Volk wirklich diese Macht hätte, gäbe es nicht diese immer schlimmer werdende perverse Umverteilung von Wohlstand. Diese enorme Schieflage reicht, um sich einzugestehen, das Volk muss dumm bleiben, um den großen und wenigen Profiteuren nicht auf die Schliche zu kommen. Dass das Volk permanent an der Nase herumgeführt wird, ist dem Umstand geschuldet, dass die sogenannten Volksvertreter alles sind, nur nicht eben Vertreter des Volkes. Nur, wer sich als Handlager den großen Kapitalbesitzern andient, kann Karriere in der Politik, als Held der Massen machen. Angela Merkel spielt die Anwältin des Volkes, in Wahrheit ist sie die Klofrau in der Kantine der Finanzdienstleister.

Dass uns der Laden global um die Ohren fliegt, hat mit dem Internet zu tun. Das Netz dient einerseits der Totalüberwachung, andererseits wird es durch die Massen genutzt, um sich weit ab von der Propaganda zu informieren.

„Der Verstand sinkt mit der Masse der Versammelten“, erkannte der französische Soziologe Gustave le Bon. Was aber, wenn die Massen eher übersichtlich bleiben und sich in unzähligen kleinen Internet-Chats treffen? Steigt dann das Niveau und die Chance nicht zum Mob zu werden?

Peter Strasser schreibt weiter:

„Durch die ungeheure Verstärkerwirkung der digitalen Medien sind die politischen Akteure gezwungen, sich in ihrem Überlebenskampf auf den neuen Mob einzustellen. Man sagt es nicht offen, aber es wird immer offensichtlicher: Alle Anstrengungen der Nachkriegsepoche, die im Menschen allzeit bereitliegenden Hasspotenziale in einen staatsbürgerlichen Diskurs, eine demokratische Streitkultur, einzubinden und zu transformieren, kommen langsam an ihr Ende. Wohin dieser Prozess führen wird, ist ungewiss.“

Ab wann ist Protest politisch akzeptabel? Immer dann, wenn er keinen Punch auf der Strasse entwickelt. Wenn ihm das Potential fehlt. Ist dieses Potential allerdings vorhanden, werden selbst kleine Gruppen von den Wächtern des Kapitals, den Massenmedien, sofort unter Feuer genommen.

Dann setzt sich eine nicht unterwanderte neue Friedensbewegung aus Putinverstehern zusammen, während 250.000 TTIP Gegner vom Spiegel zum neurechten Mob erklärt werden.

Was stimmt hier nicht? Die Betrachteten oder die Warte des Betrachters? Ja, Peter Strasser hat Recht, wenn er schreibt:

„Populistische Parteien werden den Mob immer skrupelloser für ihre Zwecke instrumentalisieren, während der autoritäre Überwachungsstaat zur Abwehr innerstaatlicher Zerfallsprozesse an Zuspruch gewinnt.“

Nur lässt er die viel entscheidendere Frage aus, nämlich: wer denn diese populistischen Parteien überhaupt finanziert und aufbaut? Wer hat denn Interesse an einem „autoritären Überwachungsstaat“?

Man muss keine neuen Verschwörungstheorien entwickeln, um diese Fragen zu beantworten. Es reicht ein Gang ins Archiv der Geschichte. Stichwort: Antony Sutton.

Wenn den Eliten das Wissen einzelner Akteure auf der Strasse zu groß wird, wenn deren Einfluss auf die Massen wächst, baut die Elite selber das auf, was man einen rechten Mob nennt. Menschen also, die sich ganz unten, angeblich nach noch mehr Unterdrückung durch den Staat sehnen, also genau die Figuren, die die prekären Verhältnisse erst erzeugt haben. Man kann hier von kollektivem Stockholmsyndrom sprechen- nur muss man auch daran glauben. Wer tut das?

Fakt ist, es ist die Informationsrevolution, die uns in den aktuellen Zustand der Verwirrung geführt hat. Immer mehr Menschen, die Masse, erfährt wie man sie schon immer manipuliert hat und manipuliert. Das Netz hat sich zum digitalen Aufwachzimmer gemausert, indem neben Katzenbildern auch Wissenschaftliche Vorträge über NATO-Geheimarmeen, FIAT-Money oder die Soziologie der Macht angeklickt werden.

Nur wenige User können mit dem plötzlich erhaltenen Wissen dahingehend umgehen, dass sie statt Wut ein positives Gefühl zur Welt entwickeln. Statt Aufbruchstimmung, ob der neuen Chancen, sich endlich neutral informieren zu können, wächst bei vielen die Ohnmacht. Sie haben nie gelernt komplexe Information so zu ordnen, dass die Informationsflut sie nicht an den Rand des Ertrinkens führt. Digitales Waterboarding.

Und jetzt?

Menschen die uns gegeneinander aufbringen wollen, sollten wir komplett ignorieren. Es muss und  es kann uns gelingen mit Symbolträchtigen kollektiven Handlungen Zeichen für eine lebenswerte Zukunft zu setzen.

Unsere Eliten können es nicht. Vor allem können sie sich eine Welt ohne ihre Führung nicht vorstellen. Zeigen wir diesem Personenkreis, dass wir sie nicht brauchen. Erteilen wir 2017 dem Wahljahr in der BRD dahingehend eine Absage, indem wir uns unser Wahlprogramm, Ziele die wir als Bürger erreichen wollen, selber schreiben. Dann sollten wir anfangen diese Ziele einfach umzusetzen. Alles was wir dazu benötigen ist das Netz. Zusammenarbeit.

Lernen wir uns wieder neu zu vernetzen. Wie nach einem Erdbeben. Einer Schiffshavarie. Die, die überlebt haben, nicht wissen wie lange sie auf sich selber gestellt sind, fange nach Tagen an sich neu zu organisieren. Es sollte einer intelligenten Spezies möglich sein, diese Neu-Organisation auch ohne eine Katastrophe im Vorfeld aufzubauen. Der Mensch behauptet von sich, er wäre das einzige Wesen, das in der Lage wäre konkret Pläne für die Zukunft zu machen, um bösen Überraschungen zuvorzukommen.

Hören wir auf vor uns selber Versteck zu spielen. Die Zukunft, die uns erwartet, wenn wir weiter auf die dafür offiziell Zuständigen warten, ist düster. Es liegt an uns. Werden wir Macher.

Rauchige Stimme aus dem Off :
„Kann man den amerikanischen Geheimdiensten trauen?“

Was traust Du dir selber zu?

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