Ein Meinungsbeitrag von Hans-Jörg Müllenmeister.
„2025“ kommt die Wende!
In der westlichen Hemisphäre scheint Gold statt in einer Philie in einer ausgemachten Phobie zu stecken. Das einst bewährte, gute alte Gold verlor an Glanz. Und verschämt duckt sich das Silber hinter seinem großen Bruder Gold. Macht jetzt der chicke Bitcoin das Rennen um die Vermögenssicherung? Aber keineswegs, indes lieben digital-affine junge Leute nun mal den sexy Bitcoin als Spekulationsobjekt. Gold ist für sie das Alteisen der greisen Generation. Sie unterliegen da womöglich einem kleinen Irrtum, denn Gold ist kein Spekulationsvehikel, Gold ist vielmehr seit Jahrtausenden der bewehrte Dauerbrenner, wenn die Finanzwelt vor Eiseskälte erstarrt, die Wirtschaft erlahmt und die Zentralbanken ihr letztes Zins-Scheit Brennholz verheizt haben, angesichts des gigantischen Billiarden-Schulden-Meeres.
Genauer betrachtet, ist Gold in diesem Jahrhundert um 1000% gestiegen, dank der hilfreichen „Fördermaßnahmen“ der Regierungen und Zentralbanken. Mit ihrer ungewollten Zwangsunterstützung, zaubern sie unermüdlich neues Fiat-Geld aus dem Hut. In einem circulus vitiosus erhöhen sich Schulden und Geldmengen rasant. Die kontinuierliche Entwertung des Papiergeldes ist damit zwangsgarantiert, was sich direkt im Goldpreis widerspiegelt. Allein seit 2000 hat der US-Dollar 92% seines realen Wertes verloren – gegenüber dem „altbackenen“ Vermögensschützer Gold.
Inzwischen marschiert an vorderster Front das US-Papiergeld in das Tief seines prasselnden Konfetti-Regens. Erinnerungen an die Zeiten der Zwanziger Jahre drängen sich auf. Und was ist mit dem „Fußtrupp“, dem Hartgeld? Gut 97% der US-Münzen bestehen inzwischen nicht mehr aus Kupfer, sondern aus dem billigeren Zink. Nicht einmal ein Kupferstandard wird aufrechterhalten. Inzwischen kostet die Herstellung eines jeden Zink-Pennys die US-Münzanstalt immer noch mehr als drei Cents – ein Verlustgeschäft, trotz des Umstieg auf Billigzink. Das kleine Münzgeld muss als Feigenblatt herhalten, um die Scheinstabilität der Währung vorzugaukeln.
Die (noch) boomenden Aktienmärkte und die Folgen
Die Aktienmärkte in den USA sind aufgedunsen wie ein Hefekloß. Ein Rückgang von mindestens 80%, wie in den frühen 2000er Jahren, steht bevor. Atemlos hasten die Aktienbörsen von einem Rekordgipfel zum anderen. Was treibt die Kurssteigerungen auf den großen Börsenplätzen fast raketenartig an? Es ist der Rückfall in die Politik des billigeren Geldes. Das ist kein bloßer Zufall, sondern ein Durchfall: ein krisenträchtiges Geldsystem, in dem per Bankkredit ohne Arbeitsleistung neues Geld entsteht – einfach aus dem Nichts.
Zu Beginn belebt sich die Konjunktur mit der inflationären Ausweitung der Kredit- und Geldmengen. Viele Marktakteure lassen sich durch den saftigen Konjunkturaufschwung täuschen. Um jedoch politisch ungewünschte Pleiten zu verhindern, senkt die Zentralbank sukzessive die Zinsen. Mit fortwährender Kredit- und Geldmengen-Expansion gerät das Fiatgeldsystem in eine Art Automatismus der Selbstzerstörung: ruinierte Bankbilanzen, Kreditausfälle, Produktionsausfälle, Arbeitslosigkeit folgen und zuletzt die Güterpreis-Inflation: Ende Gelände. All diese Fakten nähren bereits kräftig den bevorstehenden inflationärer Boom. Der aufkommende scheinbare Reichtum ist ein Artefakt, ein Kunstprodukt, eine lllusion des Wohlstands.
Was kommt nach der exponentiellen Verschuldung?
Zuvor eine kleine Bestandsaufnahme und Rundumsicht. Gold hat bloß einen Anteil von 0,5% des Weltvermögens! Insgesamt wurden, Stand jetzt, für 17 Billionen US-Dollar Gold gefördert. Die US-Schulden haben sich seit 1981 alle acht Jahre verdoppelt, sie sind seitdem um das 44-fache gestiegen. Die Welt befindet sich inmitten eines intensiven Kriegszyklus. Die Gefahr besteht weiterhin, dass der Iran die Strasse von Hormus blockiert. Das würde 24% der weltweiten Öllieferungen – das Blut der Weltwirtschaft – stilllegen mit der Folge: Starke Erhöhung der Ölpreise und eine große globale Depression. Und da halten die USA zur Zeit „noch“ zwei Blinde im Stock. Im Grunde sind Donald und Elon unähnliche Psychopathen-Zwillinge. Gleichen sie sich doch nur in ihrem übersteigerten Selbstwertgefühl. Aber es wird nicht lange dauern, bis sie sich und ihrem Land das Leben vermiesen.
Erst die erste Stufe der Goldrakete ist gezündet
Während östliche Zentralbanken, wie Russland und China, ihre Goldreserven permanent aufstocken, trachten westliche Zentralbanken eher danach, ihre Tresore vom physischen Gold zu entlasten. Allein die cleveren Goldjungs in China behalten jedes Jahr an die 400 Tonnen der erzeugten eignen Goldproduktion wie die Turteltauben in ihrem „Kröpfchen“. Nicht eine Unze wird außer Landes verkauft. So kommt es zu keinem Preistreiben gegen Norden.
Die weltweiten Goldreserven, die Zentralbanken angeblich mit rund 37.000 Tonnen halten, haben bei einem Unzenpreis von 2.700 US-Dollar einen geschätzten Gesamtwert von 3,1 Billionen US-Dollar. In Wirklichkeit herrscht eine große Gold-Knappheit an der Comex, dem wichtigsten Handelszentrum für Rohstoffderivate in New York. Welch ein Absurdistan, denn bedenken Sie, dass allein das US-Unternehmen Microsoft einen Marktwert hat, wie die gesamten Goldreserven des globalen Finanzsystems. Zudem haben die westlichen Zentralbanken ihr Gold höchstwahrscheinlich mehrfach über Bullion-Banken verpfändet und sogar weiter verliehen. Dieses Gold hat kein Rückfahrtticket. Folglich haben die westlichen Finanzakrobaten signifikante Short-Positionen in Gold aufgebaut; sie werden unter erheblichen Druck geraten, wenn die Anlagen- und Aktienmärkte kollabieren und der Goldmarkt aus den Fugen gerät. Spätestens dann, flüchten die Anleger panisch ins Gold.
Diese Kombination aus Goldkäufen der nicht-westlichen Zentralbanken sowie der Umschichtung der Dollarreserven aller Zentralbanken in Gold wird über viele Jahre hinweg zu einer ständigen Gold-Nachfrage führen. Diese kann aber nicht durch eine weiter erhöhte Goldminen-Produktion (jährlich etwa 3.000 Tonnen) befriedig werden. Die unerbittliche Folge der physischen Goldnachfrage führt zu recht leckeren höheren Preisanstiegen.
Fazit, und auf das „2025“ ein Prosit!
Selbst eine Glosse kann dem Leser einen ernst zu nehmenden Rat geben. Halten Sie nicht zu viel Bargeld, es könnte bald schon von der Inflation aufgezehrt sein. Und achten Sie darauf, wenn das wuselige Silber (kleiner Markt, kleines Volumen) erst einmal schneller steigt als sein großer Bruder Gold, dann zündet die zweite Stufe der Goldrakete. Das ist der Zeitpunkt, wenn die Finanzjongleure offene Terminkontrakte begleichen müssen mit physischem Gold – kostet es was es wolle.
Das prägende Jahr 2025 steht vor der Tür und es ist an der Zeit, unsere finanziellen Entscheidungen zu überdenken und auszuloten. Während die Weltwirtschaft weiterhin von Kriegen und Unsicherheiten erzittert, bleibt Gold der Fels in der Brandung. Mögen wir das neue Jahr mit einem klaren Blick auf die Realitäten beginnen und kluge Entscheidungen treffen. Prosit auf ein erfolgreiches, goldenes „2025!“
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: Shutterstock AI / shutterstock
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