Schlagt Brücken und versteht Eure Feinde
Ein Meinungsbeitrag von Stefan Nold.
Man fand, ich solle den Inhalt des Textes beschreiben, um die Menschen zum Lesen zu bewegen. Wenn Sie eine Tiefkühlpizza aus dem Kühlregal in den Einkaufswagen legen, wissen Sie, wie sie schmecken wird. Wer heute ein Buch zur Hand nimmt, weiß anhand von Autor und Titel ziemlich genau, was drin steht. Die Argumente in der politischen Diskussion sind heute so vorhersehbar wie Fertiggerichte. Davon leben Verlage, mal links herum, mal rechts herum. Meinen Namen kennen Sie vermutlich nicht, hinten 20 Seiten Kleingedrucktes mit Quellenangaben, ein paar Gedichte, Bibelzitate, dazwischen ein russischer Anarchist. Was ist das? Blutwurst mit veganer Beilage?
Wenn ein Autor über sein eigenes Buch schreibt, riecht es schnell ziemlich streng nach Eigenlob. Deshalb mache ich das anders. Ich sage Ihnen, was ich mir von Ihnen erhoffe, wenn Sie dieses Buch gelesen haben. Ich hoffe, dass sich Ihr Blick danach weg von Geostrategie, nackten Zahlen und politischem Kalkül wieder auf den Menschen richtet, auf den Soldaten, der im Graben seinen letzten Atemzug tut, auf die Kinder, die von Streumunition zerfetzt werden - und auf die Macher, die in klimatisierten Räumen mit klugen Worten über das Schicksal ihrer Opfer entscheiden.
Wenn man heute Menschen auf das Thema Frieden anspricht, dann wird ihr Blick oft seltsam leer; sie schauen an einem vorbei und murmeln: „Frieden, ja das wäre wichtig, aber wie?“ Erst muss doch mal der böse Nachbar besiegt werden. Ich hoffe, Sie werden anhand der detaillierten Analyse der vielen Quellen sehen, dass dieses gängige Narrativ mehr Löcher hat als ein Schweizer Käse. Ich hoffe, dass Sie die Gefahr atomarer Vernichtung wieder klar erkennen. In einem Rundschreiben des britischen Innenministeriums aus dem Jahre 1976 heißt es:
„Wenn die radioaktive Strahlung soweit abgesunken ist, dass man sich wieder bewegen kann, ist die wichtigste Aufgabe von Mitarbeitern der Londoner Stadtverwaltung, in den Gebieten, wo noch Menschen leben, Leichen und menschliche Überreste zu sammeln und in Massengräbern zu verbrennen.“
Ich hoffe, dass sich Ihr Blick wieder weitet für eine friedliche Zusammenarbeit, für eine Welt ohne Atomwaffen, eine Welt, in der wir unsere Anstrengungen und Forschungsarbeiten wieder auf das Überleben der Menschheit richten und nicht auf ihre Zerstörung. Ich hoffe, dass Sie die Sucht nach Macht und Mammon als die wahren Kriegstreiber erkennen und so das Ziel eines echten, inneren Friedens für alle Menschen wieder vor Augen haben.
Kim Phuc Phan Thi ist im Vietnam-Krieg nackt und voller Angst schreiend vor den Napalm-Bomben geflohen. Ihr Bild ging um die Welt. 50 Jahre später sagt sie:
„Dieses Foto wird uns für immer an das unaussprechliche Böse erinnern, zu dem der Mensch in der Lage ist. Dennoch glaube ich, dass Frieden, Liebe, Hoffnung und Vergebung immer stärker sein werden, als jede Art von Waffe.“
Möge mein Text Ihnen und uns allen auf diesem Weg Kraft, Mut und Entschlossenheit geben.
+++ Das Buch "Kein Frieden – keine Zukunft" ist unter folgendem Link frei als PDF herunterzuladen: Stefan-Nold_Kein-Frieden-keine-Zukunft
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: Benny Marty / shutterstock
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