Ein Meinungsbeitrag von Eugen Zentner.
Der Lyriker und Musiker Jens Fischer Rodrian hat mit seinem neuen Stück «Niemals auf die Knie» eine poetisch klangvolle Trilogie abgeschlossen, die im Herbst letzten Jahres begann. Den Auftakt machte damals «Umgeimpft». Der Beitrag war schon vorher fertig, erschien jedoch als Musikvideo zeitgleich zur Veröffentlichung des Buches «Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen». Wie hier gibt Rodrian in seinem sprechgesanglich vorgetragenen Werk Zitate prominenter Persönlichkeiten wieder, die sich während der Impfkampagne mit Hass und Hetze an der Ausgrenzung unbescholtener Bürger beteiligten, nur weil diese sich gegen das Corona-Vakzin entschieden hatten.
Es sei ein „kleines Sammelsurium der Abscheulichkeit“, sagt Rodrian zu einem sphärischen Sound, bevor er unter anderem den Journalisten Nikolaus Blome, den Medizinethiker Wolfram Henn oder Schauspielerin Natalia Wörner zu Wort kommen lässt. Ihre menschenverachtenden Aussagen rufen augenblicklich ein unwohles, beängstigendes Gefühl hervor. Sie machen sprach- und fassungslos. In Rodrians ernster Stimme schwingt eine Härte mit, die die Stimmungslage jener Tage authentisch zum Ausdruck bringt. „Sie alle und noch viele mehr haben mitgemacht“, sagt er, während der düstere Sound-Loop weiterläuft. „Sie haben gespalten, diskriminiert und unendlich viel Leid verursacht.“ Es gehe ihm um Aufarbeitung. „Eine Entschuldigung bei den Ungeimpften wäre überfällig.“
Der darauffolgende Songtext besteht aus einer Aufzählung von unschönen Ereignissen aus der Corona-Zeit, die darauf hinweisen, dass sich westliche Staaten immer weiter von demokratischen Werten entfernen. Er habe den sphärischen Sound mit einem eckigen Groove verbinden wollen, sagt der Berliner Lyriker und Musiker. Das Stück sollte genauso unangenehm klingen, wie das Thema für den Großteil der Gesellschaft ist. Durch die Reibung habe er besonders jene zum Nachdenken anregen wollen, die Andersdenkende und Ungeimpfte diskriminierten. Der Schaden sei immens. „Viele Leute waren nicht nur gekränkt, sich haben auch ihre Jobs verloren“, so Rodrian.
Schwere Vorwürfe macht der Berliner Künstler auch in seinem nächsten Stück, das nur wenige Wochen nach «Umgeimpft» erschienen ist. Es richtet sich jedoch gegen die ganze Gesellschaft im Fall Julian Assange, weshalb im Songtext das „Wir“ dominiert. „Was haben wir getan?“, beginnt gleich die erste Strophe, die sich kritisch mit der allgemeinen Passivität auseinandersetzt. „Was haben wir unterlassen? / Wann wird Schweigen zur Qual? / Wann haben wir keine andere Wahl?“ Der Song kommt als eine Hommage an den Wikileaks-Gründer daher und als eine Abrechnung mit dem weltweiten Schweigen angesichts der Ungerechtigkeit, die Assange widerfährt. Der Refrain bringt es schonungslos auf den Punkt: „Er hat alles riskiert / Eine Weltmacht blamiert / Doch die Vasalen sind geschmiert / Schaut, wie der Rest von uns reagiert / Shame on US.“
Die thematische Verbindung zwischen den beiden Songs wird sofort offensichtlich. In «Umgeimpft» und «Assange» geht es um den Niedergang demokratischer Grundsätze, den große Teile der Gesellschaft kritiklos hinnehmen. Die Songs weisen auf die zunehmend autoritäre Entwicklung hin, wie man sie aus Diktaturen kennt. Liegt der Schwerpunkt in «Umgeimpft» auf der Ausgrenzung von Andersdenkenden, akzentuiert «Assange» die Einschränkung der Pressefreiheit. Mit diesen Themen beschäftigt sich auch Rodrians jüngstes Stück, sendet jedoch eine kämpferische wie optimistische Botschaft. «Niemals auf die Knie» legt zunächst die technokratische Politik offen, wie sie sich momentan darstellt. Abgebildet wird darin das Selbstverständnis der Elite, die auf eine Transformation der Gesellschaft hinarbeitet, ohne die Bürger einzubeziehen: „Wir solln uns einreihen in ihr Denken“, beginnt der Song. „Sie wolln uns führen, wolln uns lenken / Wir solln die neue Welt begrüßen / Sie fest umarmen, nicht dagegen schießen / Wir solln schlucken, was sie präsentieren / In Reih und Glied mit ihn’ marschieren / Wer da nicht mitmacht, Fragen stellt / Steht nackt am Pranger – schöne Welt.“
Diese Politik des autoritären Durchregierens sieht Rodrian auch in dem gegenwärtigen Ukraine-Krieg. Wer bei diesem Thema wie schon bei Corona und Assange anderer Meinung ist als die Entscheidungsträger an den Hebeln der Macht, wird ausgegrenzt, diskreditiert oder gar verfolgt und bestraft. Die Einschränkung der freien Rede zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Trilogie, nur dass der Berliner Künstler in «Niemals auf die Knie» den Durchhaltewillen standhafter Kritiker hochhält: „Ihr kriegt uns nie, lasst euch das sagen“, heißt es im Refrain. „Ihr kriegt uns nie, wir werden’s wagen / Eure Lügen laut zu sagen / Unser Gewissen wird uns tragen / Unsere Herzen kriegt ihr nie / Ihr kriegt uns nicht mal auf die Knie.“
Den Song widme er allen neuen und alten Freunden, die in den letzten drei Jahren standhaft geblieben sind, sagt Rodrian. „Egal was passiert, egal wie die Transhumanisten, die Global Player oder der militärisch-industrielle Komplex versuchen, uns in die Knie zu zwingen, es wird ihnen nicht gelingen. Unser Vorteil ist, dass wir aufgeklärt und menschlich sind. Diese Botschaft habe er gleich zu Beginn des Jahres senden wollen, damit die frische Energie mit dem kommenden Frühling aufblühe. „Ich sehe das als erste kleine Knospe, die aufgeht, und man sagt: Mit dem Schwung gehen wir jetzt weiter in die Aufklärung, weiter in den friedlichen Widerstand und in den zivilen Ungehorsam.“ Dass diese Strategie aufzugehen scheint, merke er an dem positiven Feedback, das ihn seit der Song-Veröffentlichung erreiche. „Es kommen ganz, ganz herzliche Rückmeldungen“, so der Künstler.
Die Trilogie verbinde im Grunde drei Themen, die ihn persönlich stark beschäftigen, sagt er – aber auch die gesamte Gesellschaft: die Corona-Krise, den Fall Assange und den gegenwärtigen Ukraine-Krieg. Alle drei Komplexe basierten auf Manipulation. „Sie halten uns in Geiselhaft“, sagt Rodrian. „Sie zeigen uns, was in der Gesellschaft falschläuft, vor allem in Bezug darauf, wer da in Amt und Würden ist. Wir müssen durch diese Themen daher begreifen lernen, was da passiert, und als Gesellschaft auch wieder zueinanderfinden.“ Indem er sie in seiner Trilogie noch einmal verarbeitet, hegt er den Wunsch, gerade diejenigen zum Nachdenken anzuregen, die in der Corona-Krise der Elite die Treue gehalten haben. „Vielleicht“, so seine Hoffnung, „docken manche durch den Krieg an und sagen: „Vielleicht hatten die Maßnahmenkritiker nicht Unrecht, jetzt wo sich alle vermeintlichen Verschwörungstheorien bewahrheitet haben.“
+++ Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags. +++ Bildquelle: Jens Fischer Rodrian
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