Teil 2: Das "Neue“ Europa auf der Grundlage des Selbstbestimmungsrechts?
Ein Standpunkt von Wolfgang Effenberger.
Das 2005 gegründete "Europäische Netzwerk Erinnerung und Solidarität" (ENRS) fördert „…den Dialog über die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert, indem es Projekte wie Konferenzen, Workshops, Exkursionen und Ausstellungen veranstaltet“(1), heißt es auf der Homepage. Die monumentale Freiluftausstellung (9,45 m x 9,45 m x 9,30 m) "After the Great War. New Europe 1918-1923" (Nach dem Großen Krieg. Das „Neue“ Europa 1918-1923) hat ein Gesamtvolumen von 831 Kubikmetern. Auf 341 m2 sollte mit über 200 Archiv- und Multimediamaterialien - Bilder, Karten und Filme - im Rahmen einer fünfjährigen, internationalen Tournee ein komplexes und doch kohärentes Bild eines neuen Europas transportiert werden.
Zum Auftakt der fünfjährigen Reise durch Europa unterstrich Prof. Dr. Jay Winter von der Yale-University, Mitglied des akademischen Beirates der Ausstellung, die mit der Ausstellung verbundene Absicht:
„Die Geschichte des neuen Europas, das aus den Ruinen von 1914–18 entstand, wurde bisher nicht erzählt. Hier werden die Umbrüche, welche die Welt, in der wir heute leben, formten, auf eine eindrucksvolle Weise dokumentiert und aufgezeigt“.
Wie schon im Teil 1 - "Herrschaftsinstrument Geschichtsmanipulation/ Wie in Europa konsequent ein pro-angloamerikanisches Geschichtsbild verankert wird" ausgeführt, haben die Auftraggeber dieser Ausstellung mit Unterstützung der Wissenschaftler des ENRS alles getan, um die Ursachen des Ersten Weltkriegs weiter „unter dem Deckel“ zu halten. In Versailles und in St. Germain wurden Deutschland und Österreich-Ungarn als die einzigen Schuldigen des Krieges für ewige Zeiten festgeschrieben. Der Erste Weltkrieg musste deshalb wohl auch nie aufgearbeitet werden. Das Ergebnis sehen wir heute:
Fast alle Krisenherde verlaufen entlang der Verwerfungslinien vor und während des Ersten Weltkriegs: Balkan, Nordafrika, Türkei, Osteuropa ... bis nach Korea und China.
Wir müssen nach den damaligen und heutigen "Global Playern“ und deren Motiven fragen. Es sind vermutlich die gleichen Kreise, während die angeblichen Schuldigen längst zu Asche geworden sind.
Prof. Dr. Matthias Weber, der Vorsitzende des ENRS-Lenkungsausschusses, betonte anlässlich der Präsentation:
„Die intensive Vorbereitung dieser außergewöhnlichen Ausstellung durch einen internationalen Kreis von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat sich gelohnt. Mir geht es vor allem darum, die in Europa bis heute oft unterschiedlichen Perspektiven auf die Vergangenheit zu verdeutlichen und sie miteinander zu verbinden, um dadurch zur wechselseitigen Verständigung beizutragen“.(2)
Wie kann es um wechselseitige Verständigung, geschweige denn um Versöhnung gehen, wenn alles getan wird, um die wahren Zusammenhänge zu verbergen?
„Der Erste Weltkrieg veränderte das östliche Europa vollständig“,
so das kaum zu wider-legende Fazit der Wissenschaftler des ENRS, die weiter konstatieren:
„Fast alle Grenzen wurden neu gezogen, oft im Zuge andauernder militärischer Konflikte, die erst 1923 endeten. Nach den ungeheuren Verlusten an Menschenleben und Gütern in den am Krieg beteiligten Staaten wurde mit dem Wiederaufbau der Region begonnen, verbunden mit ihrer Modernisierung. Ein ‚Neues Europa‘ entstand“.(3)
Eine sehr euphemistische Feststellung. Ohne Zweifel entstand ein von Kriegszielen und geopolitischen Interessen geleitetes Nachkriegseuropa im Sinne der siegreichen imperialen Mächte.
Dieses angedachte ‚Neue Europa‘ wurde bereit zu Weihnachten 1890 in der englischen Wochenschrift „Truth“ unter dem Titel „The Kaiser´s Dream“ veröffentlicht und zeigt ein in 6 Teile zerfallenes Kaiserreich, eine neue Polnische Republik und dann nur noch eine russische Wüste - die ja augenblicklich zu entstehen scheint.(4)
24 Jahre später, am 4. August 1914, wurde um 23.30 Uhr dem deutschen Botschafter in London die britische Kriegserklärung übergeben. Und bereits in den frühen Morgenstunden des 5. August hob die britische Navy vor Emden das deutsche Atlantikkabel und schnitt ein längeres Stück heraus.
Noch am gleichen Morgen publizierte die New York Times eine Kolumne des englischen Propagandisten und Soziologen H. G. Wells, in der er den britischen Kriegseintritt begrüßte:
„Dieses Trampeln, Dröhnen im Herzen Europas, das die Zivilisation in Ketten legt und die Hoffnungen der Menschheit seit 40 Jahren verdunkelt hat - hat zum unvermeidlichen Schlag ausgeholt. Nie war ein Krieg so gerecht, wie der Krieg jetzt gegen Deutschland. [Das militärische Ergebnis] wird innerhalb der nächsten zwei oder drei Monate mehr oder weniger endgültig entschieden. Ich glaube, zu diesem Zeitpunkt wird der deutsche Imperialismus zerstört sein, und es ist möglich, das Ende der Rüstungsphase der europäischen Geschichte vorwegzunehmen. Russland wird zu erschöpft sein für weitere 'Abenteuer'. Das zerschlagene Deutschland wird revolutionär sein. Jetzt ist das Schwert für den Frieden gezogen“.(5)
Nach 51 leidvollen Kriegsmonaten brach Anfang November 1914 in Deutschland die Revolution aus. Am 8. November 1914 - gerade als die Waffenstillstandsverhandlungen aufgenommen wurden - siegte unter Kurt Eisner die Revolution in Bayern - einen Tag später in Berlin. Wilson war am Ziel. Er hatte die seit mehr als einen Monat friedensbereiten Deutschen erfolgreich hingehalten. Österreich-Ungarn war zerbrochen und Deutschland lag in den Krämpfen einer Revolution.(6)
George Davis Herron - schillernde US-Verbindungsagent zum bayrischen Revolutionär Kurt Eisner
Im Hoover-Institut am Rande von Palo Alto / Kalifornien befindet sich das einzigartige "Archiv für Krieg, Revolution und Frieden". Sorgfältig werden hier in 13 Kisten die "Herron-Papiere" verwahrt. Der Autor, George Davis Herron, den Romain Rolland einen gigantischen Schwachkopf nannte,(7) ist heute im Vergleich zu Wilsons Berater Colonel House vollkommen vergessen. Der kongregatio-nalistische Pastor aus Montezuma / Indiana, der Luther verabscheute und Calvin verherrlichte, lehrte als Professor der Theologie am Grinnell College / Iowa und war ein glühender Sozialist. In Wilson, der gerade mit Feuer und Schwert die Demokratie in Mexiko einführte, sah Herron einen wahrhaftigen Messias für die ganze Menschheit.
Der Erste Weltkrieg ließ Herrons Begeisterung für den Frieden dahinschmelzen und sein Herz in diesem heiligen Kampf für „Fortschritt, Freiheit und Demokratie gegen die Unheilige Allianz von Vatikan, Habsburg, Wittenberg, preußischen Junkern und Ruhrmagnaten“(8) höher schlagen. Der Gottesmann Herron fürchtete nur, dass der Krieg ein "vorzeitiges" Ende nehmen könne. Für die noch neutrale Regierung in Washington lag Herrons Wert darin, dass
„…er der einzige bekannte amerikanische Sozialist war, der für die bewaffnete Intervention der USA eintrat“.(9)
In London veröffentlichte Herron ein Buch mit dem Titel "The menace of peace" ("Die Friedensdrohung"). Darin offenbarte er, dass ein Kompromiss-Frieden „Gottes Herz brechen würde“. Ein solcher wäre viel ärger als selbst eine „Deutsche Herrschaft“, denn in diesem Fall würden doch
„…nach langer unheilschwangerer Knechtschaft die Völker irgendeinmal zu kosmischer Intimität und grenzenloser Wahlmöglichkeit gelangen“.(10)
Herrons Schrift soll Wilson zu hellen Jubelschreien veranlasst haben. Nun durfte sich Herron als Ratgeber des Präsidenten und dessen "linke Hand" in den Auslandsbeziehungen wähnen - die "rechte Hand" war ja schon Colonel House. Dazwischen als Geldgeber und Berater: Charles R. Crane, dessen Bedeutung nicht unterschätzt werden sollte.
Der seit 1917 in der Schweiz für die USA tätige Agent George D. Herron forderte am 17. November Kurt Eisner, seit dem 8. November 1918 selbsternannter Ministerpräsident von Bayern, dringend auf,
„…die ersten Schritte zu einem vollen und offenen Bekenntnis der Schuld und Untaten der deutschen Regierung am Anfang des Krieges und an den Grausamkeiten der Kriegführung zu unternehmen. Die moralische Wirkung einer solchen Handlung wäre gewaltig und entscheidend“.(11)
Prompt legte Eisner bereits am 23. November 1918 zum Beweis der deutschen Schuld „…die bayerischen Gesandtschaftsberichte zum Kriegsausbruch in einer gekürzten Form“(12) vor, heißt es lapidar in der Online-Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung. "Gekürzt" ist ein absoluter Euphemismus. Eisner manipulierte für seine so genannte "Enthüllung" den Originalbericht des Geheimrats v. Schön dermaßen, dass es so aussah, als habe Deutschland den Krieg gewollt. Die Westminster Gazette dankte Herrn Eisner höhnisch für seine Aufrichtigkeit, und die Morning Post erkannte in den Enthüllungen Eisners eine genaue Aufdeckung der Schuldfrage und forderte, die Urheber des Verbrechens der Gerechtigkeit zu überantworten.
Nach Lord Ponsonby entstand durch Eisners Kürzungen der Eindruck, die deutsche Regierung habe einen Weltkrieg entfachen wollen. Der Vorfall führte zu einem Prozess. Zwölf ausländische Sachverständige prüften das Schriftstück, und alle kamen zur Auffassung, dass eine Fälschung vorliege.(13) Auch der Pariser Professor M. Edouard Dujardin, erklärte:
„Es ist meine Ansicht, dass der Text, so wie ihn die Bayerische Staatszeitung veröffentlicht hat, eine der offenkundigsten und ruchlosesten Fälschungen der Geschichte ist“.(14)
Aus dem vollständigen Text geht klar hervor, dass die deutsche Regierung im Höchstfall mit einen lokalisierten Krieg zwischen Österreich und Serbien rechnete. Eisners naive Rechnung auf das Wohlwollen der Siegermächte stieß natürlich überall auf heftigen Widerstand. Nur einige deutsch-jüdische Intellektuelle des linken Flügels(15) begrüßten die Weltkriegsniederlage als Vorbedingung radikaler gesellschaftlicher Umwälzungen. Die Mehrheit der jüdischen Mitbürger war von der Friedensabsicht des Kaisers überzeugt. Für den Herausgeber der jüdischen Monatsschrift Jeschurun, Joseph Wohlgemuth, stand bei Kriegsende fest: „
Noch immer steht uns die Gerechtigkeit der deutschen Sache beim Ausbruch des Krieges außer Zweifel“.(16)
Frieden durch Versailles?
Die Versailler Friedenskonferenz dauerte vom 18. Januar 1919 bis zum 21. Januar 1920. Es ging um die Aufteilung der Welt zwischen den imperialistischen Siegerstaaten aufgrund der Kriegsergebnisse. Erst als die Dokumente für die Friedensverträge ausgefertigt waren, durften Deutschland und seine ehemaligen Verbündeten an der Konferenz teilnehmen. Sowjetrussland war komplett ausgeschlossen.
Frankreich zielte auf die größtmögliche Schwächung Deutschlands ab und hätte gern das linksrheinische Ufer annektiert bzw. auf diesem und dem rechtsrheinischen Gebiet „Pufferstaaten“ gebildet. Die USA und Großbritannien widersetzten sich jedoch diesen hegemonialen Forderungen. Deutschland sollte als Schranke gegen Frankreich und gegen Sowjetrussland erhalten bleiben. Auch wollte man unbedingt eine weitere Revolution in Deutschland und ein revolutionäres Bündnis des deutschen mit dem russischen Proletariat verhindern.
Kritische Sieger-Stimmen zur Friedenskonferenz
Mit den Worten „Die Stunde hat geschlagen, da ihr eure Rechnung vollständig begleichen müsst“(17) überreichte der französische Präsident Georges Clemenceau zusammen mit US-Präsident Wilson am 7. Mai 1919 dem deutschen Reichsaußenminister Graf von Brockdorff-Rantzau die von den Siegern diktierten Bedingungen. Ohne seine Enttäuschung erkennen zu lassen richtete Brockdorff-Rantzau das Wort an die Alliierten:
„Wir kennen die Wucht des Hasses, die uns hier entgegentritt, und wir haben die leidenschaftliche Forderung gehört, dass die Sieger uns zugleich als Überwundene zahlen lassen und als Schuldige bestrafen wollen“.(18)
Sogar Robert M. Lansing, dem US-Außenminister, erschienen die Friedensbedingungen unsagbar hart und demütigend sowie in großen Teilen nicht erfüllbar. In seiner Aktennotiz zum Vertrag vom 8. Mai 1919 stellte er nüchtern fest:
„Wir haben einen Friedensvertrag, aber er wird keinen dauernden Frieden bringen, weil er auf dem Treibsand des Eigennutzes begründet ist“.(19)
William Bullitt, ehemaliger US-Botschafter in Paris und Mitglied der amerikanischen Delegation in Versailles, bat Wilson am 17. Mai 1919 schriftlich um Abberufung von der Konferenz:
„Die ungerechten Beschlüsse der Versailler Konferenz über Shantung, Tirol, Thrazien, Ungarn, Ostpreußen, Danzig und das Saarland, sowie die Aufgabe des Prinzips der Freiheit der Meere machen neue Konflikte sicher. Daher halte ich es für meine Pflicht der eigenen Regierung und dem eigenen Volk gegenüber, zu raten, diesen ungerechten Vertrag weder zu unterschreiben noch zu ratifizieren“.(20)
Der britische Nationalökonom und Delegierte bei der Pariser Konferenz, John M. Keynes,(21) wertete den Vertrag als
„…einen Versuch, Deutschland der Versklavung zuzuführen und als ein Gewebe von jesuitischen Auslegungen zur Bemäntelung von Ausraubungs- und Unterdrückungsabsichten.“(22) Als Keynes erkannte, dass „…wesentliche Änderungen der Friedensbedingungen nicht zu erreichen sein würden“(23), trat er am 7. Juni 1919 von seinen Ämtern zurück. (24)
Dem historischen Ereignis angemessen, hatte die englische Großloge alle Großmeister und Großsekretäre der englisch sprechenden Länder vom 23. bis 29. Juni 1919 nach London zur Siegesfeier eingeladen.(25) Die Vorbereitungen dafür hatten gleich nach dem Waffenstillstand begonnen. Unter den 8.000 Freimaurern waren mehr als 500 Gesandte aus Übersee gekommen.(26) Der englische Pro-Großmeister Lord Arthur Olivjer verwies in seiner Rede auf die von den Freimaurern mitgestaltete weltgeschichtliche Epoche zwischen der Französischen Revolution, dem Abschluss des Völkerbundes und der weltweiten Mission der Freimaurer. Der Großmeister Sir Thomas Halsey drückte seinen Stolz auf die "Zugehörigkeit zur angelsächsischen Rasse" aus und der Großmeister von New York stimmte zu, dass „…die Grundprinzipien der anglo-sächsischen Zivilisation in den freimaurerischen Prinzipien ihren Ausdruck fanden“(27).
Henry White, einer der fünf Angehörigen der offiziellen US-Delegation, war von seinem Land tief enttäuscht:
„Wir hatten dermaßen hohe Erwartungen mit diesem Abenteuer verbunden und gemeint, Gott habe uns gerufen, und nun verrichten wir die Drecksarbeit des Teufels“.(28)
Am selben Tag, dem 28. Juni 2019, schrieb die Regierung der neuen tschechoslowakischen Republik den Führern Jugoslawiens ein Telegramm, in dem sie diese zum Jahrestag des Doppelmordes von Sarajewo beglückwünschte. Man hoffe auf „…ähnliche Heldentaten in der Zukunft".(29)
Nationalismen als Freiheitsbestrebungen in Europa von außen entfacht - nicht erst seit 2000
In den westlichen Medien werden heute reiche Personen, die Teile ihres Vermögens für politische Ziele einsetzen und dabei auch wohltätigen Zwecken genügen, als Philanthropen bezeichnet. Danach gelten u.a. die Milliardäre und Börsenspekulanten John D. Rockefeller, George Soros, Bill Gates und Warren Buffett als Menschenfreunde. Das mag dann auch auf den 1858 in Chicago geborenen Charles Richard Crane zutreffen. Er arbeitete in der von seinem Vater Richard T. Crane gegründeten Crane Company - schon damals ein „Global Player“ in Sachen Sanitärprodukte. Schon früh entwickelte Crane jr. ein starkes Interesse für die verschiedenen Regionen des Osmanischen Reiches und die Freiheitsbestrebungen auf dem Balkan. Besonders hingezogen fühlte er sich zu den slawischen Völkern und deren Kultur. 1902 besuchte Charles R. Crane Prag und lernte dort den Philosophieprofessor und Politiker Tomáš Garrigue Masaryk kennen. Den Zusatznamen Garrigue hatte Masaryk 1878 nach seiner Hochzeit mit der Amerikanerin Charlotte Garrigue angenommen. So besuchte er oft die Vereinigten Staaten und dachte sogar daran, in den Staaten als Hochschullehrer oder Journalist zu bleiben.(30)
Masaryk stammte aus einfachen Verhältnissen. Der Sohn eines slowakischen Kutschers und einer deutschen Bauerntochter konnte mit Hilfe des damaligen Polizeidirektors von Brünn das dortige deutsche Gymnasium und später das Akademische Gymnasium in Wien besuchen. Das Studium der Philosophie in Wien und Leipzig wurde 1876 mit der Promotion abgeschlossen. Nur zwei Jahre später habilitierte er sich mit einer Schrift über den Suizid. Politisch aktiv, zog er 1900 mit der von ihm gegründeten "Realistischen Partei" in den Reichsrat ein.
An der Universität in Prag versuchte er, Studenten für eine Union von Tschechen und Slowaken zu gewinnen.(31) Die Unterstützung in der Slowakei blieb marginal. So reifte in Masaryk der Plan, die in den USA lebenden Slowaken - immerhin fast 500.000 - für den Freiheitskampf zu gewinnen. In dieser Phase knüpfte Masaryk Kontakte zu Henry W. Steed, einem Wien-Korrespondenten der Londoner Times. Diesen versorgte er mit nachrichtendienstlich relevanten Material für den britischen Geheimdienst.(32)
Noch im Jahr 1902 konnte Masaryk dank der guten Beziehungen des slawophil- amerikanischen Industriellen mit Fabriken in den USA und Russland Charles Richard Crane eine Vorlesungsreihe über das Slawentum an der Slawischen Fakultät der University of Chicago abhalten, die dann im Jahr 1907 fortgesetzt wurde. Neben Masaryk vermittelte Crane Maksim Kovalevsky und Pavel Milyukov Gastprofessuren an der University of Chicago.
Nach seiner Reise auf den Balkan veröffentlichte Crane unter dem Titel “Macedonia´s Heroic Struggle For Freedom” Anfang Dezember 1903 einen enthusiastischen Beitrag über die mazedonischen Freiheitskämpfer, die nach dem Vorbild der erfolgreichen Bulgaren aus den Bergen den verdeckten Kampf gegen die Türken wagten. Da sie mit Waffen und Munition gut versorgt wären, würde die türkische Armee eine ernsthafte Auseinandersetzung mit ihnen meiden. Aus Frust würden sich dagegen die türkischen Soldaten an der wehrlosen Dorfbevölkerung schadlos halten - eine Propagandasprache, wie wir sie heute auch noch erleben können.(33)
Im Juli 1909 schickte US-Präsident William Howard Taft Crane als Gesandten nach China. In einem Artikel der New York Times versprach der Unternehmer aus Chicago, Tafts Politik der "Offenen Tür" in China umsetzen zu wollen.
„Eines der vorrangigen Ziele in meiner Amtszeit wird es sein“, so Mr. Crane, „die amerikanischen Unternehmungen zu unterstützen und zu sichern, gute Beziehungen zu pflegen und hinreichend in einem Land Fuß zu fassen, das der reichste Markt der Welt zu werden verspricht“.(34)
Zunächst aber stehe China im Brennpunkt internationaler Probleme.
„Ich sehe die Interessen der USA in diesem Zusammenhang als fundamental und denke, dass die USA im Hinblick auf Fortschritt, Wohlstand und Sicherheit bei keiner anderen fremden Nation ein größeres Interesse haben“.(35)
In das Jahr 1906 gehen die Briefkontakte Cranes mit dem Jugendstilmaler Alphonse Mucha zurück, der nach seinem Studium an der Münchner Kunstakademie die Académie Julian in Paris absolvierte. 1899 beauftragte ihn die österreichisch-ungarische Regierung mit der Gestaltung des Pavillons für die vormals türkischen Provinzen Bosnien und Herzegowina. Auf mehr als 250 m2 fertigte er ein allegorisches Fries an, auf dem er die Legenden dieser nunmehr unter österreichischer Verwaltung stehenden Provinzen darstellte. Obendrein durfte Mucha auch das Plakat für die Teilnahme Österreich-Ungarns an der Weltausstellung entwerfen.(36)
In dieser Phase wandelte sich der zwischen Kunst und Kommerz pendelnde Meister des verschnörkelten Jugendstils zum Kämpfer für das Slawentum. Mucha selbst schrieb:
„Bereits im Jahr 1900, in Paris, habe ich mir vorgenommen, die zweite Hälfte meines Lebens jener Arbeit zu widmen, die bei uns das Gefühl des nationalen Bewusstseins aufbauen und stärken würde“.(37)
Vorerst suchte Mucha sein Glück in den USA. Dort lehrte er an mehreren amerikanischen Akademien der bildenden Künste. Der vom Kosmopoliten zum slawischen Nationalisten gewandelte Mucha weckte das Interesse von Charles Crane. Der slawophile Kunstmäzen ermöglichte Mucha 1910 die Rückkehr nach Prag und finanzierte „Das Slawische Epos“. (38)Es stellt einen Zyklus von 20 monumentalen Gemälden mit "vaterländischen" Darstellungen zur Geschichte der slawischen Völker dar. Die politische Mission Muchas tritt in den Gemälden, von denen jedes einen kompletten Saal ausfüllt, besonders durch die Gegenüberstellung von Slawen- und Germanentum hervor.
So steht auf einem Bild die Darstellung eines Festes zu Ehren des slawischen Gottes Svantovit auf der Insel Rügen im Mittelpunkt. „Während das tanzende Volk und die Priester vor einem leuchtend blauen Hintergrund zu sehen sind, zieht am oberen linken Bildrand eine dunkle Wolke mit dem germanischen Gott Thor und seinen Wölfen auf“.(39)
Crane scheint bei der Unterstützung Muchas keine künstlerischen Beweggründe gehabt zu haben - der künstlerische Wert der Gemälde ist nämlich fraglich. Wie Cranes Verhältnis zu den tschechischen Nationalisten zeigt, waren für sein Mäzenatentum in erster Linie politische Motive ausschlaggebend.
Im Präsidentschaftswahlkampf von 1912 unterstützte Crane als Vorsitzender des Finanzausschusses der Demokratischen Partei seinen Freund und Präsidentschaftskandidaten, den presbyterianischen Pfarrerssohn Woodrow Wilson, Rektor der Princeton Universität und Professor der Staatswissenschaften. Zusammen mit Colonel Edward M. House wurde Crane einer der engsten Berater Wilsons für auswärtige Angelegenheiten.(40) Durch diesen Aufstieg Cranes erhielt auch Masaryk Zugang zum US-Präsidenten Wilson, wobei ihm nach eigener Aussage der Erfolg nur möglich gewesen sei, weil ihm seine amerikanische Frau den Zugang zur angelsächsischen Welt erschlossen habe.(41)
Im Jahr 1919 etablierte sich Richard Crane in Prag als offizieller Gesandter der Amerikanischen Union, während sein Amtskollege Jan Masaryk dasselbe in Washington tat.(42)
Der Erste Weltkrieg - die nicht verarbeitete „Ur-Katastrophe“
Für die Entfesselung des Ersten Weltkriegs ist Serbien kaum verantwortlich zu machen: die brennende Pulverspur lässt sich zurückverfolgen über die beiden Balkankriege, über den italienischen Angriff auf Tripolis und die Cyrenaika bis zur Marokkokrise, in der Frankreich und England Nordafrika unter sich aufteilten. Am Ende stand die Zerschlagung des Osmanischen Reiches und der Habsburger Monarchie. Deutschland verlor u.a. die Kohlengebiete im Saarland und in Oberschlesien. Aus den französischen und englischen Mandatsgebieten entstanden später die Staaten Syrien und Irak. Der Erste Weltkrieg brachte für keines der damaligen Spannungsfelder eine wirkliche Lösung. Im Gegenteil: Sie brechen heute mit aller Wucht wieder auf. Und den Konflikten wird heute wieder mit den gleichen Instrumenten begegnet, die in diese Situation geführt haben.
Sir William Tyrrell und Sir Ralph Paget, bei Kriegsbeginn Beamte im Foreign Office Britanniens, waren überzeugt, dass
„Deutschland auch nach dem Krieg ein «brutales und aggressives» Element in Europa darstellen werde“.(43)
In der Überzeugung, dass sich Österreich niemals aus der Hegemonie Deutschlands befreien könne, empfahlen sie am 7. August 1916 ihrer Regierung die Auflösung des Habsburgerreiches. An die Stelle Österreich-Ungarns sollte nun ein entschieden pro-britischer südslawischer (jugoslawischer) Staat treten. Tyrrell und Paget meinten,
„…dass Großbritannien in jeder Weise die Vereinigung von Serbien, Montenegro und den Südslaven im Rahmen einer starken staatlichen Föderation ermutigen und fördern sollte, und zwar in Hinblick auf die dadurch entstehende Barriere gegen jegliches deutsche Vordringen nach Osten“.(44)
Ferner sprachen sie sich für ein unabhängiges Polen als „Pufferstaat“ zwischen Deutschland und Russland aus und betonten noch einmal die Deckungsgleichheit der slawischen mit den britischen Interessen.
Gebietsregelungen sollten prinzipiell „…von den Umständen im allgemeinen und britischen Interessen im Besonderen geleitet werden“.(45)
Die Ukraine zählte nach der Revolution von 1917 nicht zur britischen Interessensphäre. Sie galt als "deutsche Erfindung", als Baustein des alldeutschen Ordnungsplans. Laut dem Magazin The New Europe verlangten Rasse, Geschichte und Tradition, dass Russen und Ukrainer in engster politischer und wirtschaftlicher Verbindung leben sollten.(46)
Dagegen wurde Masaryks Vorschlag einer ethnisch-nationalen Gliederung in Ost- Mittel- und Südosteuropa (Polen, Tschecho-Slovaken, Jugo-Slaven, Magyaren, Rumänen) bei Kriegsbeginn von den Beamten des Foreign Office aufgegriffen und taktisch erörtert. Oberstes Kriegsziel war die Eindämmung des deutschen Einflusses auf dem europäischen Kontinent (man sprach von Prussianism / Preußentum).
„1918 veröffentlichte der erste Präsident der Tschechoslowakei, Tomẚš Garrigue Masaryk“, so der Ausstellungstext, „ein Buch mit dem Titel "Das neue Europa". Er beschrieb darin - angeregt vom Selbstbestimmungsrecht der Völker - einen neuen Politikansatz für die Region zwischen Deutschland und Russland, Finnland und der Türkei. Diese Zone von Nationalstaaten nannte er das "Das neue Europa".
Der britische Diplomat Sir Eyre Crowe hatte schon am 5. August 1914 in einem Memorandum betont, dass man Deutschland und Österreich "mit einem Zaun", bestehend aus einem Ring neuer Staaten, umgeben müsse, um sie "vom Rest der Welt" abzuschneiden.(47) Österreich wurde auf ein Zehntel seiner Bevölkerung eingedampft. Über 3 Millionen Österreicher waren gegen ihren Willen über Nacht zu Tschechoslowaken geworden und die wichtige Minderheit der siebenbürgischen Ungarn fand sich als Teil Rumäniens wieder, die sie nie sein wollte.
„Die Ordnung von Versailles wurde vor vielen Herausforderungen gestellt“, so der Ausstellungstext, „das Aufkommen totalitärer Regime insbesondere in Form von Kommunismus in der Sowjetunion und Nationalsozialismus im Deutschen Reich, stellte dabei die wohl größte Bedrohung dar. Diese zwei totalitären Systeme unterschieden sich in ihrer ideologischen Ausgestaltung zwar wesentlich, doch beide gingen repressiv gegen jegliche Opposition sowie vermeintliche Gegner vor. Sie kollaborierten beim Angriff auf Polen und der darauffolgenden Teilung Ostmitteleuropas, wodurch der Zweite Weltkrieg mitausgelöst wurde. Das Gebiet des Neuen Europas wurde infolge zu einem Schlachtfeld und die Bevölkerung zu Opfern grausamer Verbrechen“.
Diese Darstellung ist mehr als eine unzulässige Verkürzung: Mit Kriegsende 1918 entstand auf dem Gebiet des Königreichs Polen die "Zweite Polnische Republik". Diese begann unverzüglich, die Nachbarn mit Krieg zu überziehen. Gehalten hat sich aber nur der Mythos vom "Wunder an der Weichsel": Mitte August 1920 stand der sowjetische Reitergeneral Michail Tuchatschewski mit seiner Armee vor den Toren Warschaus. Das hatte aber eine Vorgeschichte. Unter Ausnutzung des russischen Bürgerkriegs versuchte Polen 1919 im Osten den historischen Grenzverlauf von 1772 wiederherzustellen und eine osteuropäische Konföderation unter polnischer Führung zu schaffen. In der Ukraine wurde Polen von nationalistischen Kräften unterstützt, die zuvor von den Bolschewiki von der Macht vertrieben worden waren. Die anfänglichen Erfolge der polnischen Truppen unter Marschall Piłsudski und der sie unterstützenden ausländischen Militärverbände, die weite Landstriche der Ukraine einschließlich der Hauptstadt Kiew besetzen konnten, wurden durch die sowjetische Rote Armee nach einiger Zeit zunichte gemacht: Sie warf die polnische Armee so weit in das Landesinnere Polens zurück, dass eine Besetzung des Landes drohte.
Mit Unterstützung Frankreichs führte Marschall Jósef Pilsudski den Gegenangriff und drängte die sowjetischen Kräfte bis weit in die Ukraine zurück. Der anschließend in Riga (18. März 1921) erzwungene Friedensschluss (die Sowjets waren durch die Konterrevolution geschwächt) verlegte die am 8. Dezember 1919 festgelegte polnisch-russische Grenze ("Curzon-Linie") um ca. 200 km nach Osten. Die Bevölkerung zwischen der alten und der neuen polnisch-russischen Ostgrenze umfasste etwa 6 Millionen Ukrainer und Weißrussen, etwa 1,4 Millionen Juden und nur etwa 1,5 Millionen Polen.(48) In dem Narrativ vom "Wunder an der Weichsel" wird unterschlagen, dass Ende 1919 die polnischen Truppen unter Marschall Pilsudski und die sie unterstützenden ausländischen militärischen Verbände bis nach Kiew vorgestoßen waren.(49) Parallel zum polnisch-sowjetischen Krieg überfiel Polen Litauen und eroberte im Oktober 1920 die litauische Hauptstadt Vilnius (polnisch: Wilno).
Dem polnischen Armeegeneral und Ministerpräsidenten von 1981 bis 1985, Woijech Jaruzelski (1923-2014), verdanken wir einen Einblick in die patriotische Seele vieler Polen. In seinen Erinnerungen „Mein Leben für Polen“ schildert er seine Erfahrungen vor Kriegsbeginn 1939:
„Wir sind eine Macht. Wir sind ein großes Land … Einmal drangen wir in der Tschechoslowakei ein und nahmen die Region Teschen in Besitz [Oktober 1938, W.E.]. Dann richteten wir ein Ultimatum an Litauen, das sich zurückziehen musste. Überall Defilees und Paraden, eine ständige Zurschaustellung von Macht. Und vor allem eine dauernde Geringschätzung der Kräfte des Gegners. … Die Bolschewiken zählen sowieso nicht, eine Armee auf tönernen Füßen. Und außerdem haben wir mächtige Verbündete im Westen … Doch damals wünschten wir uns diesen Krieg herbei … und wir würden diesen Deutschen zeigen, mit wem sie es zu tun hatten“.(50)
Hundert Jahre später legte in einer für die Europäer erschütternden Offenheit George Friedman, Gründer und Vorsitzender des führenden privaten US-amerikanischen Think Tanks "STRATFOR" (Abkürzung für "Strategic Forecasting Inc.") am 4. Februar 2015 vor dem ›Chicago Council on Global Affairs‹ in Chicago die strategischen Ziele der USA in Europa auf den Tisch und machte gleich am Anfang deutlich, dass die USA keine "Beziehungen" mit "Europa" haben. Es gebe nur bilaterale Beziehungen zu den europäischen Staaten.
„Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im Ersten und Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland... Seit einem Jahrhundert ist es für die Vereinigten Staaten das Hauptziel, die einzigartige Kombination zwischen deutschem Kapital und deutscher Technologie sowie russischen Rohstoff-Ressourcen und russischer Arbeitskraft zu verhindern“.(51)
Zu diesem Zweck schlug Friedmann vor, einen Gürtel von befreundeten Pufferstaaten zwischen Deutschland und Russland zu schaffen.(52)
Folgen
Die alte Hansestadt Danzig, die seit Jahrhunderten zu Deutschland gehörte, wurde zur „Freien Stadt" erklärt und der Verwaltung des Völkerbundes unterstellt. Ostpreußen wurde durch den „polnischen Korridor" von Deutschland abgetrennt, wodurch eine Million Deutsche unter polnische Herrschaft gerieten.
Der Versailler Vertrag raubte Deutschland ein Zehntel seiner Bevölkerung und ein Achtel seines Staatsgebiets. Deutschlands Kolonialreich, das drittgrößte der Welt, ging vollständig verloren. Aller Privatbesitz der Bewohner der deutschen Schutzgebiete wurde für verwirkt erklärt. Der deutsche Kolonialbesitz in Afrika wurde unter Südafrika, Großbritannien und Frankreich aufgeteilt. Fünf Sechstel der industrialisierten Zonen sowie fast alle Bergwerke Schlesiens wurden dem neu gegründeten polnischen Staat zugesprochen. Die deutschen Flüsse wurden internationalisiert, und Deutschland musste seine Märkte für Importe aus den Siegerstaaten öffnen, während ihm selbst der Zugang zu den Märkten dieser Länder versperrt blieb. Frankreich bekam das Recht zu einer 15-jährigen Besetzung des Rheinlandes. Beide Rheinufer sollten dauerhaft entmilitarisiert werden.
In der jungen Tschecho-Slowakei tobte sich die Freude an der neuen Staatsherrlichkeit in rohen Ausschreitungen gegen die Juden aus, während die kaum errungene polnische Freiheit sofort mit dem Blut verdunkelt wurde, „…das in den Lemberger und sonstigen politischen Raub- und Mordpogromen floss“.(54) Der 22. Mai 1919 wurde daraufhin in New York als "Trauertag" begangen.
Jüdische Stimmen
Schon zu Beginn des Krieges hatte der englisch-jüdische Autor Israel Zangwill seine Stimme gegen den Völkerwahnsinn erhoben.
„Wir Juden, deren nationaler Gruß ‚Shalom‘ (Frieden!) ist, können nur unser Haupt verhüllen, wenn wir sehen, dass die größten Vertreter der Christenheit die einzige Gelegenheit versäumten, den Frieden auf ein dauerhaftes Fundament zu stellen. Stattdessen haben sie die Politik des ‚K.O.-Schlags‘ fortgesetzt, und der Hunger, die Pest, das Gemetzel und die Anarchie nehmen ihren Fortgang und Dimensionen an, die in den dunkelsten Zeiten der Menschheitsgeschichte unbekannt waren“.(55)
In den verkündeten Friedensparagraphen sah er
„…nur die Drachenzähne, die in Europa die Saat für künftige Kriege ausstreuen werden“, und gestand ein, „…dass selbst ein so großer Mann wie Präsident Wilson seine Feinde in eine Friedensfalle (peace-trap) gelockt und seine eigenen vierzehn Punkte als einen ‚Fetzen Papier‘ behandelt hat.“
Nun sei es Zeit für das Volk Jesaias, aufzustehen und seine mahnenden Worte über die Erde erschallen zu lassen.(56)
Der Friede von Versailles lastete mit dumpfer Bedrückung auf allen Nationen. Joseph Landau sah fast jeden der 14 Punkte in sein Gegenteil verkehrt:
„Aus dem Gerechtigkeitsfrieden wurde ein Gewalt-, ein Vergewaltigungs-Unfrieden, desgleichen die Weltgeschichte noch nicht gesehen hat. Ein Friede, der viele Kriege in seinem Schoße hegt“.(57)
Hinter Revolution, Zusammenbruch und Versailles wurden von Einigen jüdische Interessen vermutet. Daher kam es zu antisemitischen Angriffen. Die deutsch-jüdische Solidarität drohte zu zerbrechen. Nach den umfangreichen vaterländischen Opfern der deutschen Judenheit, den gemeinsamen kameradschaftlichen Jahren im Schützengraben und der Last von Versailles musste doch eigentlich jedem Zweifel an der Loyalität der jüdischen Mitbürger Böswilligkeit unterstellt werden! War nicht beim Einzug der Franzosen in Straßburg der Rabbiner als einziger Geistlicher der Empfangsfeier demonstrativ ferngeblieben?
Stimmte nicht ein jüdischer Minister für die Ablehnung der Friedensbedingungen? Hat nicht jeder Tag Proben opferfreudiger Liebe der Juden zum deutschen Vaterland gebracht?
„Und dennoch die tausendfach hinausgeschrienen Lügen von der jüdischen Schuld am Zusammenbruch“! (58)
„Wer uns vor dem Kriege gesagt hätte, dass Deutschland einmal zu einer Stätte der Pogromhetze nach den verruchtesten russischen Rezepten hinabsinken würde“, musste Landau enttäuscht feststellen, „den hätte man ausgelacht oder für einen Tollhäusler gehalten“.(59)
Minister Matthias Erzberger (Zentrum) verurteilte in einem Interview mit dem Herausgeber der Jüdischen Pressezentrale Zürich die antisemitische Hetze auf das schärfste. Der Minister verwies auf Kreise, die ein Interesse daran hatten, für die Schuld ihres verwegenen Chauvinismus ein Ventil zu suchen, und sprach von einem System, welches zuerst auf die Juden, dann auf die Sozialisten und schließlich auf die Katholiken hetze.
Bei den Gebietsabtretungen gab es schließlich noch einen "Kompromiss": Ein entmilitarisiertes linksrheinisches Ufer und ein 50-Kilometer-Streifen auf dem rechtsrheinischen Ufer. Für 15 Jahre sollten Teile dieser Zone durch alliierte Truppen besetzt werden.
Die Vereinigten Staaten von Nordamerika verweigerten wegen der ausufernden französischen Forderungen dem Diktat ihre Unterschrift und schlossen 1921 einen eigenen Friedensvertrag mit Deutschland. Die USA waren 1917 durch Banker und Rüstungsindustrielle - die Kaufleute des Todes - in den Krieg getrickst worden - das ist im Archiv des US-Kongress nachzulesen.
Der Weg in den Krieg gegen Deutschland und Österreich-Ungarn wurde bereits 30 Jahre zuvor gebahnt. Kronprinz Edward - der spätere König Edward VII. - verfolgte mit seinen Freunden aus dem Umfeld von Cecil Rhodes einen „Neuen Kurs“. Die von seiner Mutter - der Queen Victoria - gepflegte Freundschaft zu Deutschland und Österreich-Ungarn sollte ins Gegenteil verkehrt und die alte Feindschaft zum imperialen Konkurrenten Frankreich in eine Freundschaft verwandelt werden. Das ahnungslose Deutschland wurde zum neuen Erzfeind.
Fazit
Historische Phasen und ihre Ursachen müssen im geschichtlichen Zusammenhang gesehen und interdisziplinär erforscht werden, wenn man zu einer fundierten Bewertung kommen will. Das ist aufwendig und verlangt, bequeme Denkparkplätze gelegentlich zu verlassen.
Manchmal liest man schon abenteuerliche Bewertungen! So äußert sich der Soziologe und erprobte Zukunftsarchitekt Harald Welzer in seinem neuen Buch „Alles könnte anders sein“ - wie im Klappentext zu lesen - über den Ersten Weltkrieg wie folgt: „Der Erste Weltkrieg wurde von jenen Gesellschaften entfesselt, die als erste einem fossilen Energie-Regime folgten - Deutschland, Frankreich, England“. (60) Aha, die fossilen Energieträger sind an allem schuld! Das lenkt wunderbar von den tieferen Ursachen ab.
Inzwischen allerdings haben „Postmodernisten“ damit begonnen, einige Unstimmigkeiten zu korrigieren, und allmählich zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab. Die Zuverlässigkeit des mit den heutigen Methoden generierten Wissens wird zunehmend infrage gestellt, besonders wenn es um die Vergangenheit oder die Zukunft geht. Dem modernen Intellektuellen mit seinem fragmentierten Detailwissen wird demnach kein Überblick über den Gesamtzusammenhang mehr zugetraut. Der Oxfordprofessor, philosophische Essayist und ehemalige Finanzmathematiker Nassim Nicholas Taleb spricht in Bezug auf die Deutung der Geschichte von der „Illusion, gegenwärtige Ereignisse zu verstehen“, der „retrospektiven Verzerrung historischer Ereignisse“ und der „Überbewertung der intellektuellen Elite“.(61)
Seiner Meinung nach kommt es zu einer „global stattfindenden Rebellion“ gegen die von „Intellektuellen-Idioten“ geprägte Pseudorationalität:
Der Intellektuellen-Idiot ist ein Geschöpf der Moderne ... Er erklärt andere für krank oder ungebildet, weil sie Dinge sagen und tun, die er nicht versteht. ... der Intellektuellen-Idiot irrte sich im Lauf der Geschichte regelmäßig: Beim Marxismus, Stalinismus, Maoismus, Sozialismus, bei der Städteplanung, der linearen Regression, der Gauss’schen Verteilung, dem selbstsüchtigen Gen und Ähnliche, aber er ist sich seiner derzeitigen Sicht der Dinge gewiss und weiß immer, wie sich sein Handeln positiv auf seine Reputation und zu seinem Vorteil wirkt. Wer will es den Menschen verdenken, wenn sie nicht mehr auf diese Politnarren hören.“(62)
Um geschichtliche Ereignisse, besonders Kriege, zu verstehen, ist es zunächst wichtig, die Interessenlage der beteiligten Akteure zu analysieren. Dabei sollte man der Spur des Geldes folgen! Deutschland als aufstrebende Handels- und Industriemacht war schon aus Gründen des freien Warenverkehrs nicht an einem Weltkrieg interessiert; sehr wohl aber das absteigende Empire. Der einzige Gewinner dieses Krieges jedoch waren letztlich die USA, oder präziser: die Wall Street. In der Rolle von Deutschland 1914 sieht sich heute China. Und tatsächlich bereiten die Profiteure von Krieg und Zerstörung bereits den nächsten großen Krieg vor.
Die Ausstellung "After the Great War. New Europe 1918-1923" (Nach dem Großen Krieg. Das Neue Europa 1918-1923) trägt jedenfalls nicht zur wirklichen Erhellung der Geschichte und zur Überwindung der Zerstörungskraft des imperialen Denkens bei, sondern bereitet den Boden für neue Gewalt.
„Zahlreiche Fotos und weitere historische Dokumente wie Abbildungen, Karten, Filme und individuelle Zeugnisse werden multimedial präsentiert und eröffnen den Besucherinnen und Besuchern ein vielschichtiges Bild des nach dem Krieg entstehenden »Neuen Europa«, das in vielfacher Weise noch immer unsere Gegenwart prägt“, schreiben die Veranstalter. Ein Europa mit jeder Menge Sprengstoff, wie in den 90er Jahren auf dem Balkan und aktuell in der Ukraine zu beobachten ist. Und das scheint erst der Anfang zu sein. Was mit Gewalt errichtet wurde, muss auch mit Gewalt gehalten werden. Und das hat ein zeitliches Verfallsdatum.
Hier der Link zu Teil 1 des Beitrages: https://apolut.net/herrschaftsinstrument-geschichtsmanipulation-teil-1-von-wolfgang-effenberger-2/
Quellen und Anmerkungen
Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, erhielt als Pionierhauptmann bei der Bundeswehr tiefere Einblicke in das von den USA vorbereitete "atomare Gefechtsfeld" in Europa. Nach zwölfjähriger Dienstzeit studierte er in München Politikwissenschaft sowie Höheres Lehramt (Bauwesen/Mathematik) und unterrichtete bis 2000 an der Fachschule für Bautechnik. Seitdem publiziert er zur jüngeren deutschen Geschichte und zur US-Geopolitik. Zuletzt erschienen vom ihm „Schwarzbuch EU & NATO“ (2020) sowie "Die unterschätzte Macht" (2022).
(1) https://enrs.eu/de/about-us
(2) www.enrs.eu/afterthegreatwar.
(4) A Map of Europe Kaiser Wilhelm II Claimed to Have Saw in a Dream/Nightmare.
(5) Walter Millis: Road to War America 1914-1917, Boston / New York 1935, S. 47/48
(6) Hellmut G. Dahms: Grundzüge der Geschichte der Vereinigten Staaten, Darmstadt 1983, S. 169
(7) Romain Rolland: Pages inédits du Journal de Guerre (1917)“ in „La Table Ronde“ (Dezember 1954), No. 84, S. 113. (Basel, 11. März 1917).
(8) Urlaub von der Geschichte. Meditationen in Saint-Germain-en-Layel, Erstveröffentlichung in Cricticón Nr. 41, Mai 1977, hier unter http://efantperdu.wordpress.com/litera/erik-maria-ritter-von-kuehnelt-leddihn/urlaub-von-der-geschichte/ [26.2.2013]
(9) Urlaub von der Geschichte. Meditationen in Saint-Germain-en-Layel, Erstveröffentlichung in Cricticón Nr. 41, Mai 1977, hier unter http://efantperdu.wordpress.com/litera/erik-maria-ritter-von-kuehnelt-leddihn/urlaub-von-der-geschichte/ [26.2.2013]
(10) Herron, George Davis: The menace of peace, New York 1917, S. 9-10; vgl. auch Herron, G. D.; Woodrow Wilson und der Weltfriede, übersetzt von E. Friedrich, Bern 1919
(11) Bayerischer Landtag (Hg.): Bayerische Dokumente zum Kriegsausbruch und zum Versailler Schuldspruch, München Berlin 1922, S. 39
(12) Kurt Eisner im Online-Katalog der Bibliothek der FES vom 27. Juni 2006
(13) Arthur Ponsonby: Lügen in Kriegszeiten, Faksimile der 1930 erschienen Ausgabe, Viöl/Nordfriesland 1999, S. 160
(14) Arthur Ponsonby: Lügen in Kriegszeiten, Faksimile der 1930 erschienen Ausgabe, Viöl/Nordfriesland 1999, S. 161
(15) Im November 1918 gründeten sie in verschiedenen deutschen Großstädten die »Geistigenräte«. Doch unfähig zur politischen Zusammenarbeit, fehlte es ihnen vor allem an Akzeptanz in der Bevölkerung. So mußte der »Rat geistiger Arbeiter« um Kurt Hiller bereits nach wenigen Tagen den Berliner Reichstag wieder verlassen. (Vgl. Bering 1978, S. 82-88.)
(16) Wohlgemuth, Joseph: Vier Jahre Weltkrieg; in: Jeschurun, 5. Jahrgang, Heft 10, Oktober 1918, Thischri 5679, S. 431
(17) Richard A. Odorfer, The Soul of Germany, a.a.O. (s. oben, Kap. 3, Anm. 2), S. 292; Fleming, Illusion of Victory, a.a.O. (s. oben, Einleitung, Anm. 3), S. 376; Charles L. Mee jun.: The End of Order, a.a.O. (s. oben, Vorwort, Anm. 1), S. 215 f
(18) Ulrich von Brockdorff-Rantzau: Dokumente, Charlottenburg 1920, S. 113ff
(19) Gerhard Baumfalk: Tatsache zur Kriegsschuldfrage, Tübingen 2000, S. 121
(20) Hans Bernhardt: Deutschland im Kreuzfeuer großer Mächte, Preußisch Oldendorf 1988, S. 40
(21) Keynes hielt es nicht für richtig, die gesamte Verantwortung für den Kriegsausbruch einer einzigen Nation aufzuerlegen. Er betont, daß politische Begebenheiten am Ende des 19. Jahrhunderts, wie Militarismus und Imperialismus, z.T. auch die Voraussetzungen für den Krieg mitgeliefert haben.
(22) zitiert in Schultze-Rhonhof : 1939 Der Krieg der viele Väter hatte, München 2003, S. 69
(23) John M. Keynes: Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages, München 1920, S. III; vgl. John M. Keynes: Revision des Friedensvertrages, München/Leipzig 1922
(24) Nach seiner Heimkehr schrieb Keynes "Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages" in dem er die Siegermächte ins Gebet nahm und ihnen vorwarf, indem sie Deutschland auf unabsehbare Zeit zu Reparationszahlungen zwangen, würden sie den Boden für einen neuen Krieg bereiten
(25) Liste der 27 eingeladenen Brüder amerikanischer Großlogen: Arizona, A. A. Johns, P.G.M., Morris Goldwater, P.G.M.; California, William Rhodes Hervey, P.G.M., John Whicher G.S.; Colorado, C.M. Kellogg, G.M., Charles H. Jacobson, G.S.; District of Columbia, Joseph H. Milans, G.M., A.W. Johnston, G.S.; Florida, T. Picton Warlow, G.M.; Georgia, Robert G. Travis, G.M., Raymond Daniel, A.G.S.; Iowa, George L. Schoonover, P.G.M.; Kentucky, John H. Cowles, P.G.M.; Louisiana Rudolph Krause, G.M., John A. Davilla, G. S., Massachusetts, Frederick W. Hamilton, P.G.M., G.S.; Michigan, Hugh A. McPherson, G.M., Lou B. Winsor, G. S.; Montana Major Dr. R. E. Hathaway, S.G.W.; Nebraska, John Ehrhardt, P.G.M., Francis E. White, G. S.; New Jersey, Austin McGregor, G. M.; New York, W.S. Farmer, G.M., Robert J. Kenworthy, G.S., Townsend Scudder, P.G.M.; West Virginia George S. Laidley, G.M., John M. Collins, P.G.M.
(26) Jessica Harland-Jacobs: Builders of Empire: Freamasons and British Imperialism, 1717-1927, The University of North Carolina Press 2007, S. 287
(27) Jessica Harland-Jacobs a.a.O., S. 288
(28) Wladimir Iljitsch Lenin am 15. Oktober 1920 in W.I. LENIN Bd. 31 April bis Dezember 1920, Berlin 1966
(29) Herbert Hoover u. Hugh Gibson. The Problems of Lasting Peace. New York, NY: Doubleday, Doran, 1943. Nachdruck in: Preface to Peace: A Symposium. New York, NY: Simon & Schuster, 1943. S. 227 f
(30) Thomas Garrigue Masaryk, President Masaryk Tells His Story, recounted by Karel Čapek (New York: G. P. Putnam‘s Sons, 1935), p. 119
(31) C.A. Macartney, The Habsburg Empire 1790-1918 (New York: Mcmillian, 1969) pp. 733-734
(32) Herg, Anton: Masaryk, Benesch und die Deutschen Tschechoslowakische Politik vor und im Ersten Weltkrieg vom 6. Juli 1985 in "Das Ostpreußenblatt" unter http://archiv.preussische-allgemeine.de/1985/1985_07_06_27.pdf [3.März 2013]
(33) Charles R. Crane: MACEDONIA´S HEROIC STRUGGLE FOR FREEDOM; Chicago, Dec. 3, 1903, publiziert am 6. Dezember 1903 in The New York Times
(34) The New York Times: "Crane Takes Post as Envoy to China" 17. Juli 1909. Aber schon im Okotber 1909 wurde auf Druck des US-Außenministers Philander C. Knox zurückberufen (siehe The New York Times: "Call Back Minister Crane," October 5, 1909, accessed February 3, 2012, The New York Times: "State Secrets Out; Crane Questioned," October 11, 1909, accessed February 3, 2012). Im März 1920 schickte US-Präsident Woodrow Wilson Crane wieder als Gesandten nach China.
(35) Ebenda
(36) Maria Hammerich-Maier: Die Verführung des Bildes – Alfons Mucha, Radio Praha am 15-02-2009 unter http://www.radio.cz/de/rubrik/kultur/die-verfuehrung-des-bildes-alfons-mucha [3. März 2013]
(37) Theresa Steininger: Kunst, Kommerz, Kampf, Mucha Ausstellungstext für September 2002 in k2 Kultur in centrope, eine österreichische Kultur, Programm- und Veranstaltungszeitschrift, die 2002 begründet wurde – im Sommer 2013 eingestellt.
(38) An Introduction to the Work of Alphonse Mucha and Art Nouveau, lecture by Ian Johnston of Malaspina University-College, Nanaimo, British Columbia (March 2004).
(39) Ekkehard Schultz: Am Bildrand drohen Thors Wölfe Slawische Tugenden: Die Mucha-Ausstellung im Wiener Belvedere rückt den panslawistischen Patrioten in den Vordergrund, in Junge Freiheit vom 17. April 2009 unter http://www.jf-archiv.de/archiv09/200917041744.htm
(40) “Crane, Charles Richard,“ The National Cyclopaedia of American Biography 30 (1943): 221
(41) Thomas Garrigue Masaryk, President Masaryk Tells His Story, recounted by Karel Čapek (New York: G. P. Putnam‘s Sons, 1935), p. 222.
(42) https://www.gob.mx/cms/uploads/attachment/file/772845/Cuaderno_Diploma_tico_08_-_Me_xico_y_Rep_Checa__a_100_an_os_de_relaciones_diploma_ticas.pdf; https://getd.libs.uga.edu/pdfs/tkacs_joan_c_201205_ma.pdf
(43) Markus Osterriede: Welt im Umbruch: Nationalitätenfrage, Ordnungspläne und Rudolf Steiners Haltung im Ersten Weltkrieg. 2014, S. 73
(44) Ebenda
(45) We should not push the principle of nationality so far as unduly to strengthen any state which is likely tobe a cause of danger to European peace in the future. - «Suggested Basis for a Territorial Settlement in Europe», Cabinet Office 242/78, zit. nach Calder: Britain and the Origins of the New Europe 94f.;
(46) Race, history, and tradition demand that Russians and Ukrainians should live together in the closest political and economic ties. - The New Europe, Vol. V, Nr. 64 (3. Januar 1918), S. 372.
(47) Osterrieder, a.a.O. S.74
(48) Nach Angaben auf Grund polnischer Quellen (“Polen. Deutschland und die Oder-Neiße-Grenze; Ostberlin, 1959, S. 863, 928 f.)
(49) Norman Davies: White Eagle – Red Star. The Polish Soviet War 1919–1920. Pimlico, London 1972, 2004
(50) Woijech Jaruzelski: „Mein Leben für Polen“ . München/Zürich 1993, S. 41
(51) George Friedman am 4 Februar 2015 in Chicago
(52) Wolfgang Effenberger: US-Think-Tank benennt offen imperiale Ziele vom 18.3.1015 unter http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=21421
(53) Collage Wolfgang Effenberger, Europe_map_1919.jpg
(54) Landau, Joseph: Rückblick auf das Jahr 5679, S. 11f.
(55) AZJ Nr. 27 vom 4. Juli 1919, S. 291
(56) AZJ Nr. 27 vom 4. Juli 1919, S. 291
(57) Landau, Joseph: Rückblick auf das Jahr 5679, S. 1f.
(58) Landau, Joseph: Rückblick auf das Jahr 5679, S. 13
(59) Ebenda
(60) Harald Welzer: Alles könnte anders sein. Frankfurt a. M. 2019, S. 34
(61) Zit. wie Der Schwarze Schwan (Nassim Nicholas Taleb) – Wikipedia
(62) Taleb zit. wie nach Neue Zürcher Zeitung vom 15. November 2016
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