Ein Meinungsbeitrag von Willy Wimmer.
In diesen Tagen und Wochen entfaltet sich Geschichte mit voller Wucht. Dafür gibt es zwei Anlässe, die auch noch einander bedingen. Da ist einmal dieser Maitag 1945. Es kapitulierte die Wehrmacht des Deutschen Reiches und stellte damit den Endpunkt für Deutschland dar. Einige Jahrzehnte zuvor war dieses Deutschland noch als Friedensmacht in einem geradezu kriegssüchtigen Kontinent gerühmt, im Inneren ein hochentwickelter Rechtsstaat allen seinen Bürgern gegenüber.
Die Erinnerung an diese Entwicklung und die moralische Verkrüppelung Deutschlands in seiner Folge wird gleichsam begleitet von umstürzenden Entwicklungen, die die Vereinigten Staaten im Mittelpunkt sehen. Dieses mächtigste Land der Jetztzeit scheint sich aus einer Vielzahl von Gründen auf sich selbst zurückziehen zu wollen und zu müssen. Dabei werden nicht nur Anleihen bei der berühmten Monroe-Doktrin gemacht. Es vermittelt sich der Eindruck, dass Europa gegenüber den Vereinigten Staaten jene Politik rückabwickeln, die George Friedman vor Jahren so treffend beschrieben hatte. Seit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 sei das Trachten der Vereinigten Staaten darauf gerichtet gewesen, eine gute Zusammenarbeit auf dem europäischen Kontinent zwischen Russland und Deutschland der eigenen amerikanischen Interessen wegen zu hintertreiben. Dazu kann vieles gesagt und geschrieben werden.
Deutschland auszuschalten und zur Verfolgung eigener Zwecke mit dem Unheil zu infizieren gelang über zwei Schlüsselentwicklungen. Da war einmal das deutsche Vertrauen auf die 14 Punkte von Präsident Wilson als Bestandteil des Waffenstillstandes 1918 und das Ergebnis in Versailles mit der verhängnisvollen Rolle der Dulles-Brüder. Dem folgte anschließend durch die amerikanische Botschaft in Berlin die Förderung von Herrn Hitler und damit seiner antisemitischen und antisowjetischen Schwerpunkte. Es ist nicht nur die Erinnerung an den Maitag 1945, die Deutschland wieder mit aller Wucht trifft. Geschichte wird freigelegt und peinigt unterschiedslos.
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: Adriana Iacob / shutterstock
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