Ein Königreich für einen “Genschman”!

Hallo Friedensbewegung! Bitte kommen!

Ein Meinungsbeitrag von Stefan Nold.

Der französische Präsident will Soldaten in die Ukraine verlegen [1]; das ZDF wirbt auf seinem Kinderkanal mit infantil-subtiler Propaganda dafür, mit Taurus-Raketen Russland zu bombardieren [2], während Generäle der Bundeswehr in einer Telefonkonferenz breitbeinig darüber diskutieren, wie das zu machen wäre, ungeschützt [3], so dass man sie abhören konnte. Was wäre Russlands Antwort nach einem Angriff auf die  Krimbrücke? Die russischen Hyperschallwaffen funktionieren und wir haben keine nennenswerte Luftabwehr. [4] Wir sind keine Schachspieler, die sich nicht um den nächsten Zug des Gegners scheren – wir tun so, als hätte er außer dem König gar keine Figuren auf dem Brett. Friedrich Schillers Lied von der Glocke wird zum Gelaber der Gockel:

Denn wo das Stolze mit dem Harten,
wo Blindheit sich mit Ungeist paarten,
da gibt es keinen guten Klang.

Wenn es nur das wäre. Über die Brücke zur Krim fahren jedes Jahr Millionen Touristen, so wie früher die Deutschen an die Adria. Und wenn Russland im Gegenzug die Golden Gate Bridge in San Francisco in die Luft jagt – oder den Tunnel unter dem Ärmelkanal zerstört als Antwort auf die Sprengung der Nordstream-Pipelines? Solche Gedanken übersteigen unsere Vorstellungskraft. Woran liegt das? Blender verwechseln bei anderen oft Zurückhaltung mit Unvermögen. Russland sei eine als Land verkleidete Tankstelle[5] meinte 2014 US-Senator McCain und auch der Spruch von der Tankstelle mit Atomraketen“ wird immer wieder gerne gepostet. [6] Russlands Wirtschaft ist kaufkraftbereinigt jetzt stärker als die Deutschlands und wird demnächst wohl das knapp davor liegende Japan überholen, während Deutschland nach dieser Statistik auf Rang 7 zurückgefallen ist, zwischen Indonesien und Brasilien. Die ersten drei Plätze belegen China, die USA und Indien. [7] Arroganz kommt gut an im Bierzelt, am Stammtisch oder in den Echokammern des Internets. Markige Sprüche wurden schon immer geklopft; neu ist, dass politische Entscheidungsträger das für bare Münze nehmen.

Lies den Oblomow, sagte mir Anastasia aus dem östlichsten Zipfel Sibiriens, die jetzt in der GSI in Darmstadt forscht, auf einer Feier einer unserer jungen Mitbewohner. In dem Buch geht es um einen Adligen, der verhätschelt und von aller Tätigkeit ferngehalten auf dem Land groß wird:

Das Leben rann wie ein ruhiger Fluss an ihnen vorbei, sie brauchten nur am Ufer dieses Flusses zu bleiben und die unvermeidlichen Erscheinungen zu beobachten, welche ungerufen der Reihe nach vor einem und jeden von ihnen entstanden.[8]

Später zieht er nach St. Petersburg, lebt von den Einkünften seines Gutes und dämmert auf dem Sofa durch den Tag. So sind wir nicht. Unsere Wirtschaft soll wachsen und scheucht uns daher ordentlich durch die Gegend, so dass wir ständig auf der Suche nach neuen Erlebnissen, Kicks und Käufen sind. Das Fleisch ist zwar rege, aber der Geist ist träge. Wir glauben gerne, was man uns erzählt: Die anderen sind dumme Bestien und wir die überlegenen edlen Ritter. Bingo! Auf diese Weise mit ruhigem Gewissen versorgt, lehnen wir uns wie Oblomow wohlig auf unseren Sofas zurück.

Intellektuelle halten große Stücke auf ihren Verstand und denken deshalb, sie seien objektiv und unvoreingenommen. Irrtum! John Pilger, der weltweit bekannte australische Journalist und Dokumentarfilmer, traf in den siebziger Jahren in einer Hütte in Kenia auf Leni Riefenstahl, die mit Parteitagsfilmen wie „Triumph des Willens“ ein wichtiger Baustein von Hitlers Propaganda gewesen ist. Die patriotischen Botschaften ihrer Filme, so erzählte sie ihm, seien nicht von Befehlen von oben abhängig gewesen, sondern von der untertänigen Leere (submissive void) des deutschen Volkes.

Hat das die liberale, aufgeklärte Bourgeoisie mit eingeschlossen?“, fragte Pilger. „Ja, besonders die“, antwortete Riefenstahl.[9]

Es gab Gründe für die russische Intervention in der Ukraine, von der möglichen Stationierung von Atomraketen wenige Flugminuten von Moskau entfernt bis zum Tausendfachen Mord an Zivilisten im Donbass durch ukrainische Verbände. Aber das war bei uns kein Thema. Wir sind gar nicht in der Lage, das Leid der anderen überhaupt wahrzunehmen, für die es nur eineLösung“ geben kann: Brennt in der Hölle, ihr Schweine.[10] Für so etwas bekommt man „im besten Deutschland aller Zeiten“ den „Friedenspreis des Deutschen Buchhandelsund den „Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken. Da gab es keine „Demonstration gegen Rechts“, sondern Applaus von der „aufgeklärten, liberalen Bourgeoisie“. Aber warum verhält sie sich so? Unverdrossenes Vertrauen in Wissenschaft und Autorität spielt eine große Rolle. Der Mensch ist in der Lage einem anderen unerträgliche Schmerzen zuzufügen, wenn ihm ein Wissenschaftler im weißen Kittel sagt, dass er das tun solle, wie Milgrams Experimente eindrücklich bewiesen haben.

Aber da ist noch etwas anderes. Menschen sind bereit, eine bestimmte Rollenverteilung als Rahmen für ihr Denken zu akzeptieren. Eindrücklich zeigt das ein Bericht des Evangelisten Matthäus, der aber vermutlich eher seine eigene Einstellung wiedergibt und nicht typisch für das Wirken von Jesus ist. Als dieser von einer Nichtjüdin gebeten wird, ihre Tochter zu heilen, weigert er sich:

Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel… Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde.“ Sie antwortet: „Ja Herr, aber doch fressen die Hunde die Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.[11]

Da hilft er ihr. Die Frau beschwert sich nicht, sondern ist dankbar für die Brotkrümel und unterwirft sich in ihrer Verzweiflung, um der Tochter zu helfen. Erst diese Schilderung hündischer Ergebenheit lässt uns die Ideale von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, mit denen die französische Revolution begann, in ihrer wahren Größe erfassen.

Leider haben wir diese Ideale verloren und benehmen uns wie der dekadente französische Adel kurz vor seinem Untergang: Wir denken nur an die eigenen Profite und Privilegien. Der US-Verteidigungsminister, Ex-Vorstand des Rüstungskonzerns Raytheon, glaubt, die NATO werde gegen Russland kämpfen, wenn die Ukraine verliert.“ [12] Was kommt dann? Der dritte Weltkrieg oder der kollektive Selbstmord von Kiews letztem Aufgebot? Für was? Für die Aktionäre von Raytheon oder Rheinmetall? Für westliche Vermögensverwalter, die sich die fruchtbaren Böden dieses geschundenen Landes unter den Nagel reißen? [13] Sollen Greifer verhindern, dass die Realisten dort Frieden schließen, ohne ihre Aufpasser von der NATO zu fragen? [14] Wie tief sind wir in den letzten 30 Jahren gesunken! Es waren die Verheißungen eines freien und friedlichen Lebens, mit denen der Westen den Stasi-Kommunismus besiegt hat, nicht die Lügenmärchen im Interesse der Superreichen und ihrer Allmachtsphantasien.

Schon immer haben feige Lakaien im Dienste der Mächtigen zum Kampf geblasen, während die Tapferen krepiert sind. Weder Macron noch Scholz noch Selenski noch Biden haben ihrem Land als Soldat gedient. Präsidenten mit echter Kriegserfahrung wie John F. Kennedy, George Bush Sr. oder Dwight Eisenhower waren vorsichtiger – ebenso wie deutsche Politiker, die den Krieg erlebt haben, wie Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher und Willy Brandt oder sie waren dankbar für dieGnade der späten Geburt“ wie Helmut Kohl. Heute sind es Haudegen wie Douglas Macgregor [15], Panzerkommandant im Irak-Krieg, oder der Ex-General Harald Kujat, die diplomatische Lösungen einfordern [16], während ehemalige Wehrdienstverweigerer über den Gräbern der Gefallenen nach immer neuen Waffen heulen wie Hyänen über dem Aas. Genscher ist pausenlos um die Welt gereist, ständig auf der Suche nach einer diplomatischen Lösung. „Genschman“ hat ihn die Satirezeitung Titanic 1989 in Anspielung auf den Comic-Superhelden „Batman [17] genannt, spöttisch und bewundernd zugleich. Was haben wir heute? Baer, Bock und Zimmermann. Da kann man nur rufen:

„Ein Königreich für einen ‘Genschman’!“

Dabei könnte alles so einfach sein. 20 Jahre lang hat Wladimir Putin dem Westen die Hand zur Zusammenarbeit gereicht, angefangen bei seiner großen Rede im September 2001 im Deutschen Bundestag. Wie ein strebsamer Absolvent einer Elite-Universität beim ersten Bewerbungsgespräch wirkte er da, warb mit niedrigen Steuersätzen um Investitionen, bemühte auf deutsch gemeinsame Werte, sprach von „fabelhaften russischen Übersetzungen deutscher Autoren“, die „den Rhythmus, die Stimmung und die Schönheit der Originale“ erhielten, wie „Boris Pasternaks Übersetzung des “Faust.” [18]

Es waren Perlen vor die Säue geworfen. Kräftig klatschten da die Apparatschiks, aber ihre Herablassung war dennoch nicht zu übersehen. Sie hatten nichts verstanden. 2010 schlug Putin in der Süddeutschen Zeitung eine „Wirtschaftsgemeinschaft von Lissabon bis Wladiwostok“ [19] vor und im Juni 2021 in der ZEIT einen „gemeinsamen Kooperations- und Sicherheitsraum vom Atlantik bis zum Pazifik.“ [20] Was war die Antwort? Seit 2020 lässt die NATO mit Atomwaffen bestückbare B52-Bomber wenige Kilometer an die russische Staatsgrenze heranfliegen. „In the face statements“ [21] (Ansagen, mitten ins Gesicht) nennen das die Friedensforscher. Auch in den USA und Großbritannien warb Putin um Unterstützung, wie etwa in einem langen Beitrag in der Publikation „The National Interest“ [22] oder 2019 in einem 90-Minuten-Interview mit der Financial Times [23], das deutlich informativer ist, als das kürzlich geführte 2-stündige Gespräch mit Tucker Carlson. [24] Geholfen hat es alles nichts. Die RAND-Corporation, ein einflussreicher Think Tank, hatte der USA die Marschroute vorgegeben:

  1. Der Ukraine tödliche Hilfe („lethal aid“) zur Verfügung stellen
  2. Die syrischen Rebellen unterstützen
  3. Den Regime Change in Weißrussland fördern
  4. Die Spannungen im Südkaukasus ausnutzen
  5. Den russischen Einfluss in Zentralasien reduzieren
  6. Die russische Anwesenheit in Moldawien herausfordern. [25]

Was ist das Ergebnis? Die NATO wird den Krieg verlieren. Die Ukraine hatte mit dem Abkommen von Istanbul Ende März 2022 eine gute Lösung erreicht und eine Million Tote und Verwundete weniger als heute. Oleksandr Chalyi, ein erfahrener Diplomat, der auf ukrainischer Seite dabei war, stellt rückblickend fest: [26]

„Es war Putins persönliche Entscheidung, dieses Kommuniqué zu akzeptieren, was weit von den ursprünglichen russischen Vorschlägen von Minsk entfernt war. Er schaffte es, einen sehr realen Kompromiss zu finden. Putin wollte wirklich eine friedliche Vereinbarung mit der Ukraine. Es ist sehr wichtig, sich daran zu erinnern.“

Vorbei. Jetzt kann es nur schlimmer werden. Wir wollen keinen totalen Krieg. Das führt nicht nur zum Zusammenbruch der Ukraine, sondern auch zum Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Europa, zu einer Katharsis, die nur mit der Kapitulation Deutschlands 1945 vergleichbar ist – und im schlimmsten Fall zu einem atomaren Schlagabtausch. Die großen und wichtigen US-Stützpunkte wie Ramstein, Wiesbaden und die Atomwaffenbasis Büchel dürften zu den bevorzugten Ziele gehören. Hallo Friedensbewegung! Bitte kommen! Wenn in Berlin nicht bald die weiße Fahne gehisst wird, werde ich meinen Wehrpass mit Verweis auf Artikel 26 des Grundgesetzes öffentlich auf dem Marktplatz verbrennen. Ein Aufstand ehemaliger „Bürger in Uniform“, von Hunderttausenden gestandener Männer, Väter und Großväter wäre ein klares Signal an die Meute gewissenloser Idioten, die uns mit ihrem markigen Sprüchen in den Abgrund reißen wird, wenn wir sie nicht daran hindern.

In Gontscharows „Oblomow“ ist es, wie nicht selten in russischen Romanen, ein Deutscher, der für „Beharrlichkeit“, „schwere Arbeit, mühsamen Gelderwerb … eckige Manieren“ sowie für „Grobheit, Selbstständigkeit und Hochmut … durch ein Jahrtausend ausgearbeiteter Bürgerrechte“ steht. Es mögen nicht die angenehmsten, aber sicher nicht die schlechtesten Tugenden sein. Es wäre gut, sich wieder darauf zu besinnen.

Quellen und Anmerkungen

[1] Fasbender, Thomas (27.2.2024) Der Geist ist aus der Flasche: Macron spricht von Truppen für die Ukraine. https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/frankreichs-praesident-macron-spricht-von-truppen-fuer-die-ukraine-kommentar-li.2191268. Berliner Zeitung: Berlin.

[2] Bianca (28.2.2024) UnLogo: Kein Taurus für die Ukraine? https://www.instagram.com/p/C32kJuILNX8/ Kinderkanal des ZDF: Mainz.

[3] Maier, Michael (1.3.2024) Brisanter Audio-Mitschnitt: Taurus-Raketen für Angriff auf Krim-Brücke? https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/brisanter-audio-mitschnitt-taurus-raketen-fuer-angriff-auf-krim-bruecke-li.2192733 Berliner Zeitung: Berlin

[4] Macgregor, Douglas (29.2.2024) „We have no integrated air defenses in the eastern border of Western Europe. In other words: Between us and the Russians there is almost no air defense, air and defense missile capability.“ (Wir haben keine integrierte Luftverteidigung an der Ostgrenze von Westeuropa. Mit anderen Worten: Zwischen uns und den Russen gibt es fast keine Kapazität um Luft und Raketenangriffe abzuwehren) Interview mit Andrew Napolitano. https://www.youtube.com/watch?v=NF5482UbzII

[5] McCain, John (22.4.2014) „Russia is a Gas Station , masquerading as a country.“ Interview mit Candy Crowley. https://www.youtube.com/watch?v=r5LyDd4vQPk CNN.

[6] Harari, Yuval Noah (22.3.2022). „Russia is a gas station with nukes. When oil is down to 20 USD a barrel, the Putin regime is finished.“ https://twitter.com/harari_yuval/status/1499394963896823819?lang=de

[7] World Economics (Mai 2023) Statistik: Economies per GDP size (in purchasing power parity) https://www.worldeconomics.com/Rankings/Economies-By-Size.aspx World Economics: London.

[8] Gontscharow, Iwan (1859) Oblomow. Dt. Übersetzung: Clara Brauner (1980) 1. Teil, 9. Kapitel: S. 162-163, Zweiter Teil, 1. Kapitel: S. 210-211. 2. Aufl. (1987) Manesse: Zürich.

[9] Pilger, John (8.9.2022) Silencing the Lambs. How Propaganda works: „She told me that the ‘patriotic messages’ of her films were dependent not on ‘orders from above’ but on what she called the ‘submissive void’ of the German public. Did that include the liberal, educated bourgeoisie? I asked. ‘Yes, especially them,’ she said.https://johnpilger.com/articles/silencing-the-lambs-how-propaganda-works-ed. Original: Trondheim World Festival, Norway, (6.9.2022)

[10] Zhadan, Serhij (2022) Himmel über Charkiv. Übersetzt von Sabine Stöhr, Juri Durkot und Claudia Dathe. Suhrkamp: Berlin. Zitiert nach: Franz Alt (22.10.2022) Friedenspreis für Russenass. https://www.telepolis.de/features/Friedenspreis-fuer-Russen-Hass-7317325.html?seite=all Heise Medien GmbH: Hannover.

[11] Mt 15, 21-28. Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers. Deutsche Bibelgesellschaft (1984): Stuttgart.

[12] Austin, Lloyd (29.2.2024): Full Committee Hearing: A Review of Defense Secretary Austin’s Unannounced Absence: „And frankly speaking, if Ukraine falls, I really believe that NATO will fight Russiahttps://www.youtube.com/watch?v=ZKdg6H71dbo (2:17:25) U.S. House Armed Service CommitteeWashington D.C.

[13] Gast-Autor und Journalistenwatch.com (23.2.2023) Ukraine wird hemmungslos durch US-Investoren aufgekauft https://derstatus.at/welt/selenski-larry-fink-380.html. Der Status/ JJMB Media GmbH: Wien.

[14] von der Schulenburg, Michael (17.2.2024) Spektakuläres Szenario: Beenden Russen und Ukrainer ihren Krieg auf eigene Faust? https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/spektakulaeres-szenario-beenden-russen-und-ukrainer-ihren-krieg-auf-eigene-faust-li.2187507 Berliner Zeitung: Berlin.

[15] MacGregor (1.8.2023) Make peace you fools! America’s proxy war with Russia has transformed Ukraine into a graveyard. https://www.theamericanconservative.com/make-peace-you-fools/ The American Conservative. The American Ideas Institute: Washington D.C.

[16] Brandt, Peter, Hajo Funke, Harald Kujat und Horst Teltschik (18.8.2023) Den Krieg mit einem Verhandlungsfrieden beenden https://www.zeitgeschehen-im-fokus.ch/de/newspaper-ausgabe/sonderausgabe-vom-28-august-2023.html Zeitgeschehen im Fokus: CH Dietikon

[17] Hildebrand, Kathleen (2.4.2016) Genschman rettet die Welt. https://www.sueddeutsche.de/medien/tod-des-frueheren-aussenministers-genschman-rettet-die-welt-1.2931596 Süddeutsche Zeitung GmbH: München.

[18] Putin, Wladimir (25.9.2001) Rede im Deutschen Bundestag https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/putin_wort-244966 Deutscher Bundestag: Berlin

[19] Putin, Wladimir (25.11.2010) Von Lissabon bis Wladiwostok. Plädoyer für eine Wirtschaftsgemeinschaft. www.sueddeutsche.de/wirtschaft/putin-plaedoyer-fuer-wirtschaftsgemeinschaft-von-lissabon-bis-wladiwostok-1.1027908 Süddeutsche Zeitung: München.

[20] Putin, Wladimir (22.6.2021). Überfall auf die Sowjetunion: Offen sein, trotz der Vergangenheit. https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-06/ueberfall-auf-die-sowjetunion-1941-europa-russland-geschichte-wladimir-putin ZEIT online GmbH: Hamburg.

[21] Zwerger, Patrick (8.9.2020) Bomber Task Force: B-52 der USAF nähern sich der Halbinsel Krim. https://www.flugrevue.de/militaer/b-52-der-usaf-naehern-sich-der-halbinsel-krim/ Motor Presse Redaktion Flug-Revue: Stuttgart

[22] Putin, Wladimir (18.6.2020) The Real Lessons of the 75th Anniversary of World War II. https://nationalinterest.org/feature/vladimir-putin-real-lessons-75th-anniversary-world-war-ii-162982 The National Interest: Washington DC

[23] Putin, Wladimir (5.7.2019) Interview mit Herausgeber Lionel Barber und dem Leiter des FT-Büros Moskau Henry Foy. https://www.ft.com/video/d62ed062-0d6a-4818-86ff-4b8120125583 Financial Times: London.

[24] Putin, Wladimir (6.2.2024) Interview mit Tucker Carlson https://tuckercarlson.com/the-vladimir-putin-interview/ TCN Tucker Carlson Network / Last Country Inc: Carson City, Nv. USA.

[25] Dobbins, James, Raphael S. Cohen et. al. (2019) Extending Russia. Competing from Advantageous Ground. Contents vi: Chapter 4: Geopolitical Measures S. 95 – 136. „Measure 1: Provide Lethal Aid to Ukraine, Measure 2: Increase Support to the Syrian Rebels, Measure 3: Promote Regime Change in Belarus, Measure 4: Exploit Tensions in the South Caucasus, Measure 5: Reduce Russian Influence in Central Asia, Measure 6: Challenge Russian Presence in Moldova.“https://www.rand.org/pubs/research_reports/RR3063.html Rand Corp.: Santa Monica.

[26] Chalyj, Oleksandr (5.12.2023) (ehemaliger Stv. Außenminister der Ukraine) in: Breaking the Stalemate to Find Peace: The Russia-Ukraine War – A Geneva Security Debate: “And [the] Istanbul communique it was his personal decision to accept the text of this communique which was totally far away from the initial proposal of Russia, ultimatum proposal of Russia, which they put before the Ukrainian delegation in Minsk. So he managed to find a very real compromise. So Putin really wanted to reach some peaceful settlement with Ukraine. It is very important to remember.https://www.youtube.com/watch?v=t2zpV35fvHw (Minute 24:30 – 29:40). Geneva Centre for Security Policy: Genf.

(Internet-Seiten abgerufen zwischen dem 1.3 und 7.3.2024)

+++

Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

+++

Bildquelle: 360b / Shutterstock.com

+++
Ihnen gefällt unser Programm? Machen wir uns gemeinsam im Rahmen einer "digitalen finanziellen Selbstverteidigung" unabhängig vom Bankensystem und unterstützen Sie uns bitte mit Bitcoin:
https://apolut.net/unterstuetzen#bitcoinzahlung

Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier:
https://apolut.net/unterstuetzen/

+++
Bitte empfehlen Sie uns weiter und teilen Sie gerne unsere Inhalte. Sie haben hiermit unser Einverständnis, unsere Beiträge in Ihren eigenen Kanälen auf Social-Media- und Video-Plattformen zu teilen bzw. hochzuladen und zu veröffentlichen.

+++
Apolut ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommen Sie zu den Stores von Apple und Huawei. Hier der Link: https://apolut.net/app/

Die apolut-App steht auch zum Download (als sogenannte Standalone- oder APK-App) auf unserer Homepage zur Verfügung. Mit diesem Link können Sie die App auf Ihr Smartphone herunterladen: https://apolut.net/apolut_app.apk

+++
Abonnieren Sie jetzt den apolut-Newsletter: https://apolut.net/newsletter/

+++
Unterstützung für apolut kann auch als Kleidung getragen werden! Hier der Link zu unserem Fan-Shop: https://harlekinshop.com/pages/apolut


Apparatschiks Atomraketen Donbass Douglas MacGregor friedensbewegung GSI Darmstadt Hans-Dietrich Genscher Harald Kujat Hyperschallwaffen John Pilger Krimbrücke Leni Riefenstahl Milgrams Experiment nato Oblomow Oleksandr Chalyi propaganda putin Raytheon rheinmetall russische Intervention russland Schiller Stefan Nold Taurus-Raketen Tucker Carlson ukraine 

Auch interessant...

Kommentare (5)

5 Kommentare zu: “Ein Königreich für einen “Genschman”!

  1. Die Tatsache, dass Politiker, wie Genscher, Brandt oder Kohl, heute als mögliche Vorbilder für einen Ausweg aus dieser vom Westen selbstgemachten Krise stehen, zeigt, dass unser System noch verkommener als damals geworden ist. Damals konnten sie noch mit einer gewissen Glaubwürdigkeit die Parolen von Freiheit, Gleichheit und Frieden verbreiten. Obwohl alle diese vorgenannten schon immer total in das US-System eingebunden waren udn nie auch nur wirkliche Opposition hätten spielen können. Sie wären genauso schnell weg gewesen, wie Olof Palme oder Dag Hammerskjöld, Sakana oder Norriega. Solange sie die US-Doktrin stützten, war alles gut. Diese arbeitet, im Gegensatz zur Sowjetgesellschaft, nicht vordringlich mit Zwang, Gulag oder Mordanschlägen. Aber zunehmend mehr zeigt das Monster sein wahres Gesicht. Warum wohl konnte Obama Guantanamo nicht schließen, was er "angeblich" vorhatte? Warum darf wohl kein US-Soldat vor ein internationales Gericht? Warum wohl werden wichtige Alkten für Hundert udn mehr Jahre weggesperrt udn – werden sie veröffentlicht – an entscheidenden Stellen geschwärzt? Warum das alles? Nun aus einem einzigen Grunde. Weil dieses System zwar nach Außen das Lamm spielt, aber hinter der Maske ein Bork der verschlagendsten Art steckt. Ich nehme extra nicht den Wolf, weil der ein Tier ist, das man zu Unrecht Tiere, die in den natürlichen Kreisläufen wichtigste Rollen spielen, verteufelt. Bork passt deutlich besser, denn die 'Eliten' der Welt sind genau solche: Meschanische Wesen ohne jede Empathie. Für diese ist ein Krieg bloß dieses: Profit, Übungsfeld, Machterhalt, Beseitigung von Konkurrenten. Wenn wir – egal wo in dieser Welt – fordern, Kriege im Namen der Menschlichkeit zu beenden, dann nehmen sie das auf udn nutzen es für ihre Zwecke. Die aber sind eindeutig, eindeutiger geht es gar nicht. Unter der globalen Herrschaft machen sie es nicht mehr. Der Profit muss fließen, Gegner und Konkurrenten werden ausgerottet. Und das alles – so perfide sind Typen wie Soros udn Gates und Co. – unter der Deckmantel von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten.
    Und dagegen tritt kaum ein Politiker heute noch an. Warum wohl nicht? Die Populisten tun so, als ob, doch wenn man genauer hinschaut, sind sie nicht besser. Und kann man Wagenknecht trauen? Wird da nicht wieder eine Stasichose draus, wie damals? Wir müssen uns fragen, was wir wollen, wie wir es umsetzen, und immer wieder die Perfidität und die Verlogenheit dieses Systems aufdecken, auch wenn wir tausendmal als "Rechte", "Spinner", "Fake-News-Verbreiter", "Putin-Trolle", "Rassisten" … verunglimpft werden. Wir haben gar keine andere Wahl.
    Und wir sollten aber auch immer wieder Gegenutopien entwickeln. Wenn es sein muss komplett ohne unsere Gegner.

  2. _Box sagt:

    Mit zahlreichen weiterführenden links:

    Duhacek: Der BND übernahm Ende der 80er Jahre die direkte operative Führung des kroatischen Auslandsgeheimdienstes – der war de jure noch Teil des gesamtjugoslawischen Dienstes UDBA, de fakto schon seit den frühen siebziger Jahren praktisch ohne Belgrader Kontrolle. Bei einem persönlichen Treffen zwischen Bundesaußenminister Genscher und dem kroatischen Geheimdienstchef Josip Manolic im Februar 1990, im Vorfeld der Wahlen im – damals noch zu Jugoslawien gehörenden – Kroatien, hat Genscher 800 Millionen Mark versprochen. Manolic wollte das Geld gleich in bar mitnehmen, der spätere Präsident Franjo Tudjman und sein damaliger Mitstreiter (und heutige Präsident) [extern] Stipe Mesic warteten dringend darauf. Schließlich floss das Geld erst kurz nach den Wahlen im März 1990. Leute des BND übergaben die 800 Millionen Mark in Zagreb, Cash.

    Aus:
    Wie der BND im Auftrage von Hans-Dietrich Genscher und Klaus Kinkel : Jugoslawien zerstörte
    Posted on Mai 21, 2010 von balkansurfer

    https://balkaninfo.wordpress.com/2010/05/21/wie-der-bnd-im-auftrage-von-hans-dietrich-genscher-und-klaus-kinkel-jugoslawien-zerstorte/

    Zu Willy Brandt, erinnert sei auch an den Radikalenerlass, was ja, wenn man heute nimmt, ein Kontinuum ist:

    Nun es kann jeder wissen, der wissen mag. Sei das über Helmut Schmidt, Helmut Kohl oder sogar über den Schutzheiligen der Sozialdemokratie Willy Brandt.

    „Die Verdrängung der Geschichte oder warum die deutsche Elite so unbeliebt ist
    Am 21. April 2013 jährte sich der Beginn des griechischen Militärputsches von 1967.“
    (…)
    „Es war die Angst vor dem Kommunismus, insbesondere die damals zunehmende Präsenz der UdSSR im nahen Osten. Diesen strategischen Überlegungen wurden die elementaren Menschenrechte geopfert.

    Und die internationalen und deutschen Konzerne klatschten Beifall. Heute noch können sich viele ältere Griechen an diese dunklen Zeiten erinnern, während man in Deutschland dieses Kapitel am liebsten ausblenden würde – das erbärmliche Verhalten von Teilen der deutschen Politik und Wirtschaft gegenüber der Militärjunta.“

    „Selbst Willy Brandt, der SPD-Vorsitzende und damalige Außenminister in der Großen Koalition, hielt empörten Parteimitgliedern, die den Abbruch der Politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zur Junta forderten, entgegen, wer den Abbruch der diplomatischen Beziehungen verlange, vertrete nicht die Interessen des Staates.“
    (….)
    „Von der Diktatur in die Freiheit und dann zur Troika: Portugals Nelkenrevolution

    Rückblende: Etwas ganz anderes als in Griechenland, nämlich eine Kulturrevolution, fand über 4000 km entfernt in Portugal statt.
    (…)
    Der Diktator António Salazar, ein ehemaliger Hochschulprofessor, war für politische Unterdrückung, schwere Verletzung der Menschenrechte gegenüber seinem Volk und für Massaker in den damaligen afrikanischen Kolonien Angola und Mosambik verantwortlich.“
    (…)
    „Wer in Deutschland will sich heute noch daran erinnern, dass dieser Salazar-Dikatatur von den USA, der NATO und von konservativen deutschen Politikern wie Unternehmern gehuldigt wurde. Ob Franz Josef Strauß, Ludwig Erhard, Konrad Adenauer, der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke, sie alle machten im Laufe der Jahre dem Diktator ihre Aufwartung.“
    (…)
    Im Frühjahr 1974 planten junge Offiziere und Unteroffiziere einen Putsch um diese Diktatur zu beenden und waren damit recht erfolgreich.
    Ab diesem Zeitpunkt bekämpfte die deutsche Wirtschaft und Politik, die neue portugiesische Regierung.

    „Auch die westlichen NATO-Staaten erhöhten den Druck, befürchteten sie doch bereits eine kommunistische Machtübernahme, nur weil es Anfänge einer Basisdemokratie gab und die Arbeiter ebenso wie die arme Landbevölkerung plötzlich selbst über ihr Schicksal bestimmen wollte.“
    (…)
    „In dieser Phase, also zwei Jahre nach der Nelkenrevolution spielte die neu gegründete Sozialistische Partei (PS) unter Führung von Mário Soares (und die Schwesterpartei SPD in Deutschland) eine unheilvolle Rolle.“
    (…)
    (Mário Soares) „In Portugal hielt er radikale Reden, im Frankfurter Interconti erklärte er Unternehmern: Wir kriegen das schon hin.“
    (…)
    „Schon wenige Tage nach der Nelkenrevolution, als der Revolutionsrat seinen Aktionsplan vorstellte, erklärte der SPD-Vorsitzende Brandt, die europäische Sozialdemokratie würde nicht zulassen, dass in Portugal ideologische Exportmodelle auf Kosten der pluralistischen Demokratie errichtet werden.“
    (S. 202)
    (Jürgen Roth, Der stille Putsch – Wie eine geheime Elite aus Wirtschaft und Politik sich Europa und unser Land unter den Nagel reißt, S. 184, 186-187, 191-192, 199-202 )

    Schließlich sei erinnert an den deutschen Herbst (1977), innerhalb der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt. Bereits damals wurde die "Demokratie" suspendiert um sie zu schützen.

    Es drängt sich der Gedanke auf, daß bürgerliche Politik zu alten Zeiten den tatsächlich Mächtigen sher zu Diensten ist.

    • Stefan Nold sagt:

      @_Box: Es ist gar nicht schlecht, wenn meine Überschrift Kommentare wie den Ihren provoziert – obwohl das nicht meine Absicht war. Kungelei im Interesse der Mächtigen ist quasi systemimmanent. Das ist nicht schön, aber damit lebt der Mensch seit Jahrtausenden. Was wir aber jetzt erleben ist ein kollektiver Wahnsinn, der nur mit der Anfangsphase des ersten Weltkriegs oder den Kreuzzügen zu vergleichen ist. Und den hätten Leute wie Brandt, Schmidt, Genscher oder Kohl verhindert – trotz aller ihrer kleinen, großen und sehr großen Fehler und Schwächen.

    • _Box sagt:

      Nein hätten sie nicht und haben sie nicht. Das was ihre Schutzheiligen verbrochen haben ist schwerste Kriminalität und Prolog wie analog zu heute.

    • tulopa - ich denke selbst sagt:

      @_Box
      Sie haben völlig Recht!

Hinterlassen Sie eine Antwort